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Infoblatt Grundinstandsetzung der Schleuse Hamm - Wasser- und ...

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WASSER- UND SCHIFFFAHRTSVERWALTUNG DES BUNDES<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion West – Dezernat NeubauInfo-Blatt<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong>SchiffahrtsdirektionWest<strong>Gr<strong>und</strong>instandsetzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Schleuse</strong> <strong>Hamm</strong>(Stand: Sept. 2003)<strong>Schleuse</strong> <strong>Hamm</strong>Daten <strong>und</strong> Ausrüstung <strong>der</strong> vorhandenen AnlageLage <strong>der</strong> <strong>Schleuse</strong>: DHK-km 36,985Nutzlänge:82,50 mNutzbreite:9,90 m<strong>Schleuse</strong>nkammervolumen: ca. 5.700 m 3<strong>Wasser</strong>verbrauch je Schleusung: ca. 1.600 m 3Baujahr: 1914Bauart:Massivbauweise• Häupter: monolithische Stahlbetonbauwerke mit bewehrterGr<strong>und</strong>platte <strong>und</strong> Wänden• Kammerwände: jede Kammerwand bestehend aus 3 Wandblöcken,Ausbildung als Schwergewichtsmauer aus teilbewehrtemBeton mit einer vorgesetzten Stahlbetonschale B 25von ca. 30 cm Dicke mit einer Neigung von 30 : 1• Kammersohle: wasserdurchlässige Sohle, mit in Magerbeton verlegtenBetonqua<strong>der</strong>n gesichert1944 – 1948 Ausbesserung von Kriegsschäden1990 Erneuerung <strong>der</strong> Revisionsverschlüsse im OW <strong>und</strong> UWeinschl. neuer Bedienungsstege <strong>und</strong> Auflager1994 <strong>Gr<strong>und</strong>instandsetzung</strong> <strong>der</strong> MassivbauteileAbstemmen <strong>der</strong> Verblendschale (Klinkermauerwerk)<strong>und</strong> Einbau einer ca. 30 cm dicken Stahlbetonvorsatzschalemit neuen Stahlbauteilen (Nischenpoller, Kantenpoller,senkrechter <strong>und</strong> waagerechter Kantenschutz,Steigeleitern <strong>und</strong> HaltebügelInstandsetzen <strong>und</strong> Konservieren aller Stahlbauteile <strong>und</strong>Ersatz aller Dichtungshölzer an den StemmtorenFüllung <strong>der</strong> <strong>Schleuse</strong> mittels Endsystem (kurze Umläufe mit Zylin<strong>der</strong>schützen am OH)Entleerung <strong>der</strong> <strong>Schleuse</strong> mittels Endsystem (kurze Umläufe mit Rollkeilschützen am UH)


WASSER- UND SCHIFFFAHRTSVERWALTUNG DES BUNDES<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion West – Dezernat NeubauInfo-Blatt<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong>SchiffahrtsdirektionWestFestgestellte Schäden <strong>und</strong> Restnutzungsdauern• Steuerstände <strong>und</strong> <strong>Schleuse</strong>ndienstgebäude sind abgängig.• Alle Verschlüsse sind überaltert <strong>und</strong> schadhaft.• Senkrechter Kantenschutz am OH ist beschädigt bzw. nicht mehr vorhanden.• Schadhafter Beton an den Schützschächten <strong>und</strong> an den Häuptern.Restnutzungsdauer laut BAW-Gutachten vom 11.11.1991Stahlwasserbau bis max. 2000Massivbau bis mindestens 2016Maßnahmen im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Gr<strong>und</strong>instandsetzung</strong>• Austausch <strong>der</strong> vorhandenen Stemmtore einschließlich Antriebe• Austausch <strong>der</strong> Schütze einschließlich Antriebe• Austausch <strong>der</strong> Stoßschutzeinrichtung• Einbau einer Eisfreihaltungsanlage• Erneuerung / Sanierung von schadhaften Bereichen <strong>der</strong> Häupter (Planie <strong>und</strong> Wände)• Neubau des <strong>Schleuse</strong>nbetriebsgebäudes <strong>und</strong> Abbruch <strong>der</strong> alten Gebäude• Ersatz <strong>der</strong> vorhandenen Nadelverschlüsse durch Dammbalkenverschlüsse• weitere Massiv- <strong>und</strong> Tiefbaumaßnahmen (Ersatz Kantenschutz, Panzerung <strong>der</strong> Wände amOber- <strong>und</strong> Unterhaupt)• Erneuerung <strong>der</strong> elektrischen Haupt- <strong>und</strong> Unterverteilungen• Erneuerung <strong>der</strong> Steuerungen• Errichtung einer Blitzschutzanlage für den gesamten <strong>Schleuse</strong>nbereich• Erneuerung <strong>der</strong> Schifffahrtssignale• Errichtung eines bildschirmorientierten Zentralsteuerstandes für die <strong>Schleuse</strong> <strong>Hamm</strong> <strong>und</strong>als Fernbedienung für die <strong>Schleuse</strong> Werries• Errichtung neuer Pegelanlagen für die programmtechnische Steuerung <strong>der</strong> <strong>Schleuse</strong>• Errichtung einer Videoüberwachungsanlage für den <strong>Schleuse</strong>nbetrieb• Umsetzung <strong>der</strong> bestehenden Lautsprecher-, Wechselsprech- <strong>und</strong> Funkanlage• Einbau einer kathodischen Korrosionsschutzanlage (KKS-Anlage)Konstruktive AnmerkungenDie neuen Stemmtore werden als Faltwerkskonstruktionen ausgeführt. Im Gegensatz zur herkömmlichenKonstruktion bilden die Funktionselemente Dichthaut <strong>und</strong> Riegel eine Einheit. Einhorizontal gefaltetes Blech übernimmt die Funktion <strong>der</strong> Stauwand <strong>und</strong> <strong>der</strong> Stemmkraftübertragung.Ein umlaufen<strong>der</strong> Torsionshohlkasten sichert die Aussteifung <strong>und</strong> Lastverteilung an denStemmknaggen. Faltwerksstemmtor bieten gegenüber klassischen Stemmtoren eine Reihe vonerheblichen Vorteilen. Durch einfachere Herstellung <strong>und</strong> das geringere Gewicht ist es kostengünstiger<strong>und</strong> bietet auch betriebliche Vorteile (günstigerer Unterhalt durch geringere Fläche,keine Nistplätze möglich, keine Ablagerung von Treibgut).An allen Stemmtorflügeln werden Tauchmotorrührwerke zur Eisfreihaltung <strong>und</strong> Geschwemmsel-<strong>und</strong> Treibgutfernhaltung <strong>der</strong> <strong>Schleuse</strong>ntore installiert. Die Rührwerke erzeugen eine räumliche<strong>Wasser</strong>wälzung vor den <strong>Schleuse</strong>ntoren durch die das wärmere <strong>Wasser</strong> vom Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong><strong>Schleuse</strong> an die Oberfläche geför<strong>der</strong>t wird. Durch die entstehende Bewegung an <strong>der</strong> <strong>Wasser</strong>oberflächewird eine Eisbildung bis weit unter den Gefrierpunkt verhin<strong>der</strong>t. Rührwerke zur Eisfreihaltunghaben sich an vergleichbaren <strong>Schleuse</strong>n vielfach bewährt.3


WASSER- UND SCHIFFFAHRTSVERWALTUNG DES BUNDES<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion West – Dezernat NeubauInfo-Blatt<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong>SchiffahrtsdirektionWestDie vorhandenen Rollkeilschütze in den Umlaufkanälen am Unterhaupt werden durch Rechteck-Gleitschütze ersetzt. Gleitschütze sind bei <strong>der</strong> vorhanden geringen Fallhöhe ohne Probleme anwendbar<strong>und</strong> bieten gegenüber den Rollkeilschützen wegen <strong>der</strong> einfacheren Konstruktion <strong>und</strong>dem Fehlen von beweglichen Teilen erhebliche Kostenvorteile.Die vorhandene Zylin<strong>der</strong>schütze mit Rollenlagerung in den Umläufen am Oberhaupt werdendurch neue Zylin<strong>der</strong>schütze mit Gleitlagerung ersetzt. Die Vorteile für die Gleitlagerung sindauch hier wie bei den Schützen am Unterhaupt gegeben.Die vorhanden Stoßschutzeinrichtung am Unterhaupt ist eine hydraulische Seilfanganlage <strong>und</strong>wird durch einen anhebbaren Stoßschutzbalken ersetzt. Die Vor<strong>der</strong>kante (Prallfläche) des Stoßschutzbalkensliegt an <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>kante <strong>der</strong> geöffneten <strong>Schleuse</strong>ntore. Durch die gewählte Konstruktion<strong>und</strong> Lage des Stoßschutzbalkens kann die Nutzlänge <strong>der</strong> <strong>Schleuse</strong>nkammer verlängertwerden. Die Än<strong>der</strong>ung des Stoßschutze erbringt am Unterhaupt 1,6 m mehr Nutzlänge.Die Stemmtore <strong>und</strong> Schütze sowie <strong>der</strong> Hubmechanismus für den Stoßbalken erhalten als AntriebeElektrohubzylin<strong>der</strong> mit Eisabstreiferringen. Die Elektrohubzylin<strong>der</strong> bestehen aus Serienbauteilen,die gekapselt sind <strong>und</strong> einen minimalen Einbau- <strong>und</strong> Wartungsaufwand erfor<strong>der</strong>n. WeitereVorteile gegenüber einer hydraulischen Lösung sind <strong>der</strong> geringere Schmiermitteleinsatz <strong>und</strong> dasEntfallen <strong>der</strong> Notwendigkeit einer Einhausung <strong>der</strong> Antriebe. Von <strong>der</strong> BAW wurde ein Vergleichmöglicher Antriebsarten durchgeführt, mit dem Ergebnis, dass Elektrohubzylin<strong>der</strong> die wirtschaftlichsteAntriebsart darstellen.Für die Tore ist jeweils eine kathodische Korrosionsschutzanlage (KKS-Anlage) nach demFremdstromverfahren vorgesehen. Wo konstruktive Gründe die Installation einer Verkabelungverhin<strong>der</strong>n, kommt alternativ das galvanische Verfahren („Opferanode“) zur Anwendung. ZumSchutz gegen mechanische Beschädigungen (Eisgang, Treibgut) sind die Kabel im Unterwasserbereichin im Beton verlegten Rohren zu führen. Als Anoden haben sich platinierte Titananodenbewährt. Sie haben auf Gr<strong>und</strong> ihres geringen Anodenverbrauchs eine Lebensdauer von 20 – 30Jahren. Die Steuerung <strong>der</strong> Fremdstromanlage erfolgt durch ein Schutzstromgerät automatischpotentialregelnd.Der Drempel am Oberhaupt wird um 1,25 m verkürzt. Hierzu wird <strong>der</strong> vorhandene Drempelauf einer Breite von 1,85 m abgebrochen <strong>und</strong> durch <strong>und</strong> einen 0,60 m breiten Stahlbetonriegelersetzt. Mit <strong>der</strong> Maßnahme lässt sich die Nutzlänge mit geringem Aufwand vergrößern.Verlängerung <strong>der</strong> Nutzlänge für die <strong>Schleuse</strong> <strong>Hamm</strong>Die <strong>Gr<strong>und</strong>instandsetzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Schleuse</strong> <strong>Hamm</strong> bietet die Möglichkeit, die Kammerlänge von <strong>der</strong>zeit82,50 m auf 86,00 m mittels Einbau eines Stoßbalkens anstelle <strong>der</strong> vorhandenen Seilfanganlagesowie mittels Verkürzung des Drempels am Oberhaupt zu verlängern. Damit wird das mittelfristigeAusbauziel (2010) gemäß Erlass 50/52.00.00-01/1 VA94 vom 12.01.1994 erreicht, dasden Ausbau <strong>der</strong> Oststrecke des DHK von DHK-km 35,87 – 47,19 (Ende) für das Europaschiff(L/B = 85,00 m / 9,50 m) vorsieht.KostenDie Maßnahme ist veranschlagt mit rd. 4,25 Mio €.4


WASSER- UND SCHIFFFAHRTSVERWALTUNG DES BUNDES<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion West – Dezernat NeubauInfo-Blatt<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong>SchiffahrtsdirektionWestProjektverantwortung für die Planung <strong>und</strong> BaudurchführungWSA Rheine, Sachbereich 4, Sachbereich 5<strong>Wasser</strong>verteilungsanlage <strong>Hamm</strong> <strong>und</strong> <strong>Schleuse</strong> <strong>Hamm</strong>5


WASSER- UND SCHIFFFAHRTSVERWALTUNG DES BUNDES<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion West – Dezernat NeubauInfo-Blatt<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong>SchiffahrtsdirektionWestBearbeiter: Dipl.-Ing. Krebs-Bongert6

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