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Bekanntgabe - RIS

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In München befasste sich der Gesundheits- und Krankenhausausschuss des Stadtrates<br />

der Landeshauptstadt München am 13. März 1997 mit der Versorgung von MigrantInnen<br />

im Gesundheitswesen und beschloss, dass das Schwabinger Modell des hausinternen<br />

Dolmetscherdienstes in den anderen drei städtischen Häusern (Bogenhausen, Harlaching,<br />

Neuperlach) übertragen werden soll.<br />

Vorteile des Modells hausinterner Dolmetscherdienst<br />

- Hohe Qualität durch Fachkräfte aus dem Medizinbereich, die gleichzeitig einen Migrationshintergrund<br />

aufweisen (die Dolmetscher sind fast ausschließlich Pflegende und<br />

Muttersprachler)<br />

- Ressourcenorientierung (eigene Mitarbeiter, vorhandene Sprachkenntnisse werden<br />

genutzt)<br />

- Bedarfsorientierung (der Übersetzungsdienst ist fachlich und organisatorisch auf den<br />

Bedarf und die Struktur des Unternehmens abgestimmt)<br />

- Nachhaltigkeit (dauerhaftes Funktionieren ist gewährleistet, weil alle Personen, die am<br />

Übersetzungsprozess beteiligt sind, davon profitieren)<br />

- Finanzierbarkeit (die Dolmetscher erhalten einen Ausgleich der Mehrarbeitszeit)<br />

- Impulsgabe zur interkulturellen Öffnung (kulturbedingte andere Sichtweisen von Gesundheit<br />

und Krankheit werden bekannt, fremde Verhaltensweisen verständlicher, Bedürfnisse<br />

erkennbar wie z.B. muslimische Gebetsräume)<br />

Die Notwendigkeit sprachlicher Verständigung mit MigrantInnen<br />

In dem einleitenden Kapitel wird der Frage nachgegangen, welche Bedeutung das Medium<br />

Sprache in der Medizin einnimmt und welche besonderen Schwierigkeiten insbesondere<br />

aufgrund interkultuerell bestimmter Sichtweisen von Gesundheit und Krankheit in der<br />

stationären Versorgung von nichtdeutschen Patientinnen und Patienten auftreten können.<br />

Dabei wird auf kulturspezifische Aspekte wie volksmedizinische Krankheitskonzepte eingegangen<br />

und die Notwendigkeit einer interkulturellen Komptenz begründet.<br />

Im Folgenden wird hier v.a. auf Untersuchungsergebnisse eingegangen, die für eine stationäre<br />

Versorgung im Gesundheitswesen relevant sind.<br />

Bezüglich der Frage nach der Auswirkung sprachlich und kulturell bedingter Kommunikationsprobleme<br />

mit MigrantInnen interessiert besonders eine Studie von Ursula Brucks im<br />

Auftrag des Gesundheitsministeriums von Schleswig-Holstein. Von den 136 Ärztinnen und<br />

Ärzten, die einen Fragebogen beantworteten, waren 55% in Praxen tätig, 31% in einem<br />

Krankenhaus und 14% in anderen Einrichtungen. 17 Teilnehmer machten keine Angaben.

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