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Neues aus dem Landesjugendamt - Landschaftsverband Rheinland

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<strong>Neues</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Landesjugendamt</strong>2/2005JugendhilfeReportCase-Managementals veredeltesHilfeplanverfahren?Systemsteuerungdurch das JugendamtHilfeplan festgelegten Ziele werden umgesetzt.Ohne eine belastungsfähige Beziehung zwischenHilfeempfänger und Case Manager/-in und dasEinverständnis zum Monitoring kann Case Managementnicht funktionieren. Der/ die CaseManager/-in verhandelt im Bereich der Jugendhilfemit den Fachkräften der Spezialdienste imJugendamt, Anbietern von Jugendhilfeleistungenund außerhalb des Arbeitsfeldes der Jugendhilfemit Vertretern von externen Leistungsbereichen.Zeitplan, Umfang, Art und Weise sowie Kostender Leistungen sind Inhalt der „Meilensteine“.Mit allen am Fall beteiligten Personen und Dienstleisternwerden Indikatoren für das Monitoringvereinbart. Der/die Case Manager/-in arbeitet indieser Phase als Netzwerker/-in. Idealerweise wirddas Netzwerk von der Steuerungseinheit des Jugendamteszur Verfügung gestellt und Leitung sichertden Status des/der Case Manager/-in durchVereinbarungen mit den Leistungsanbietern ab.In der Monitoringphase überprüft und wertet der/die Case Manager/-in die Meilensteine <strong>aus</strong> nachden Prinzipien der Effektivität (Erfolg/Wirksamkeitnach vereinbarten Standards) und Effizienz(Notwendige Zeit, professionelle Helfer etc.). BeiBedarf erfolgt ein Reassessment oder eine Beendigungder Hilfe. Die Beendigung einer Hilfe istimmer mit einer Evaluation der vereinbarten Zieleverbunden. Die einzelnen Schritte des Case Managementswerden verbindlich dokumentiert unddie Zielerreichung verfolgt.Das Case Management in den komplexen Einzelfällenentfaltet ohne die Systemsteuerungdurch das Jugendamt seine Wirkung jedoch nurbegrenzt. Systemsteuerung bedeutet Einrichtungund Pflege interner Netzwerke im eigenen Leistungsbereich,externer Netzwerke von geeigneten,geprüften Anbietern von Leistungen im Sinnegemeinsamer Zielvorstellungen, verbindlicherAbsprachen und vereinbarter Qualitätsstandards.Die Systemsteuerung Case Management sorgt fürdie Einspeisung <strong>aus</strong>gewerteter Bedarfsmeldungenüber die Rückkopplung der evaluierten Einzelfälledurch eine computergestützte Dokumentation.Mit diesen Erläuterung ist eine Antwort auf dieEingangsfrage “Ist Case Management ein veredeltesoder standardisiertes Hilfeplanverfahren?“möglich.Case Management ist ein Instrument zur Steuerungund Bearbeitung von Jugendhilfeleistungenund wird von Prof. Löcherbach wie folgt definiert:„Case Management tritt als Fallmanagementund/oder Systemmanagement in Erscheinung.Mit Fallmanagement ist eine konkrete Unter-stützungsarbeit zur Verbesserung der persönlichenNetzwerke gemeint.• Hier geht es darum, einen hilfsbedürftigenMenschen effektiv und effizient zu begleiten,den Hilfsprozess für ihn zu steuern.Systemmanagement bezieht sich auf Nutzung,Heranziehung und Initiierung von Netzwerken.• Hier geht es um ein effizientes und effektivesManagement der Versorgung im Gebietder jeweiligen Zuständigkeiten unddarum das System der Versorgung zu optimieren.In der Praxis des Case Management fließen diebeiden Aspekte meist zusammen“.Die klassische Hilfeplanung nach <strong>dem</strong> SGB VIII istein wichtiger Teil des Fallmanagements aber keinCase Management.Der KursKonzept und Praxis des Case Management wurdein den Basismodulen auf <strong>dem</strong> Hintergrund deralltäglichen Fallarbeit vermittelt. Die Erfahrungund das Wissen <strong>aus</strong> der eigenen Praxis schufenden Nährboden für die Reflexion und das Lernenim Kurs. Für die Teilnehmenden eine Her<strong>aus</strong>forderung.Ein zentraler Inhalt war der Transfer desCase Management in das Arbeitsfeld der AllgemeinenSozialen Dienste.Nach anfänglicher Skepsis in Einzelfragen warensich die Teilnehmenden einig, dass Case Managementein gutes und hilfreichen Instrumentzur Organisation von Hilfen in einem Jugendamtist. Alle Beteiligten waren hoch zufrieden mit derQualität der Vermittlung des Lehrstoffes durch diedrei Fachhochschullehrer. Die unterschiedlichenAnsätze auf <strong>dem</strong> Boden eines gemeinsamen Konzeptesbereicherten die Lernerfahrungen aller Beteiligten.Wie geht’s weiter?Aufgrund der positiven Erfahrungen mit <strong>dem</strong> erstenBasiskurs wird im August 2005 ein zweiterBasiskurs folgen. Die Einzel<strong>aus</strong>schreibung ist vorbereitet.Für beide Basiskurse werden im Sinne der Qualitäteiner guten Weiterbildung zwei Aufbaukursenach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaftfür Sozialarbeit (DGS), <strong>dem</strong> Deutschen Berufsverbandfür Soziale Arbeit (DBSH) und <strong>dem</strong> DeutschenBerufsverband für Pflegeberufe (DBFK) angeboten.Der erste zweiteilige Aufbaukurs ist fürHerbst 2006 geplant.26

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