Informationen für die Mitarbeiter der Jenoptik-Gruppe ... - Jenoptik AG
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Das Reich <strong>der</strong> Weltwirtschafts-Mitte.<br />
Zweifeln – auch auf langfristige Sicht. »Wir haben<br />
den Einstieg im richtigen Moment geschafft. Werden<br />
<strong>die</strong> Züge heute mit <strong>der</strong> ESW-Technik entwickelt, so<br />
sind sie dann auch an unsere technischen Parameter<br />
und Vorgaben angepasst.«<br />
Für das Kopieren <strong>der</strong> Technologie scheint ihm in<br />
China zudem einfach keine Zeit. »Ich verhandele<br />
oftmals eher über Lieferzeiten als über den Preis. Bei<br />
längeren Lieferzeiten sind <strong>die</strong> Chinesen bass erstaunt<br />
und ich erkläre dann, dass unsere Neigetechnik<br />
schließlich kein Fließband-Produkt ist.«<br />
N<br />
Gründe <strong>für</strong> Erfolg sind gleich. Dass Geschäftemachen<br />
in China schwieriger ist als in an<strong>der</strong>en<br />
Län<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Welt, bestätigt Haß nicht. Wenn er<br />
ehrlich ist – er habe es sich sogar schwieriger<br />
vorgestellt. Daher nennt er als Gründe <strong>für</strong> den Erfolg<br />
<strong>der</strong> Neigetechnik in China auch zuerst das, was jedes<br />
Geschäft erfolgreich macht: <strong>die</strong> zuverlässige Technologie,<br />
den Preis und <strong>die</strong> Marktstellung <strong>der</strong> ESW in<br />
<strong>die</strong>sem Bereich. Natürlich, <strong>die</strong> Verhandlungen dauern<br />
länger, oftmals Tage, und ohne einen vertrauenswürdigen<br />
Dolmetscher geht gar nichts. Geduld sei<br />
unheimlich wichtig beim Verhandeln. Es sei auch<br />
schon vorgekommen, dass sich <strong>die</strong> Verhandlungspartner<br />
drei Stunden gegenübersaßen und geschwiegen<br />
haben. Aber das sind Ausnahme-<br />
situationen. Und <strong>die</strong> zu meistern hat er mittlerweile<br />
gelernt.<br />
»Mit <strong>der</strong> Bahnindustrie habe ich es eh mit einer<br />
sehr konservativen Branche zu tun, <strong>die</strong> trotzdem<br />
noch immer unter großem staatlichen Einfluss steht.«<br />
In den Verhandlungen merke man zudem deutlich,<br />
ob <strong>die</strong> chinesischen Unternehmen bereits Erfahrung<br />
mit internationalen Partnern haben o<strong>der</strong> nicht. Die<br />
Vertragsverhandlungen sind langwierig, wenn beiden<br />
Seiten <strong>die</strong> jeweilige Erfahrung fehlt, erklärt Haß.<br />
Daher seien auch Partner vor Ort unverzichtbar. Für<br />
Unternehmen, <strong>die</strong> einen Markteintritt in China<br />
wagen, beson<strong>der</strong>s <strong>für</strong> kleinere, rät Haß, auf keinen<br />
Fall auf lokale Partner zu verzichten. In Sachen<br />
Markt, Kontakte, Präsentationen und Übersetzungen<br />
arbeitet <strong>die</strong> ESW mit dem DCKIH zusammen, dem<br />
Deutsch Chinesischen Kooperationsbüro <strong>für</strong> Industrie<br />
und Handel GmbH. »Ohne <strong>die</strong> Unterstützung vor Ort<br />
hätten wir den Markteintritt nicht geschafft.«<br />
Unheimliche Dynamik. Bahngefühl in China hat<br />
Wilhelm-Friedrich Haß auf <strong>der</strong> vierstündigen Strecke<br />
von Chengdu nach Zyigong erfahren. »Gerade bei<br />
solchen Reisen sieht man das faszinierende Land,<br />
aber auch, wie viel noch zu tun ist, beson<strong>der</strong>s in den<br />
ländlichen Regionen.« Der Euphorie <strong>der</strong> frühen<br />
neunziger Jahre in Sachen chinesischer Markt ist bei