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Wege zur Abstrak-tion - ep-verlag-schweinebraden.de

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►<strong>Abstrak</strong><strong>tion</strong> I, Das an<strong>de</strong>re Bild <strong>de</strong>r RealitätBil<strong>de</strong>r (Auswahl)<strong>Wege</strong> <strong>zur</strong> <strong>Abstrak</strong><strong>tion</strong> 2 / 10►►►►►►►►►►►►►►►Cora Korte, Sandiger Mittag, 2001,Öl auf Leinwand, 125 x 115 cmVeit Hoffmann, Memories of St.Louis (2), 1996, Collage/Zeichnung,100 x 140Horst Hirsig, Im roten Feld,1997,Acryl/Kohle auf Kupferdruckpapier,86 x 74 cm►►Matthias Kanter, Zur Landschaft,2000, Acryl auf HdF, 80 x 100 cmUwe T. Guschl, Hütte, 2000, Öl aufLeinwand, 60 x 60 cmMike Steiner, Guten M orgenRotkäppchen, 1998, Mischtechnikauf Fournierholz, 90 x 145 cm►►►Judith Rozsas, Auflösen in Grün,1999, Acryl auf Lw., 64 x 122 cmPeter An<strong>de</strong>rs, APM 1-30 (Landminen),1999/2000, Wachs undFeigenlack auf Holzrahmen,198 x 209 cm►►►►Karl Böhmer, P (C), 1999, Öl aufLeinwand, 40 x 30 cmKlaus Kröger, Kopf, 1988, Acryl aufLeinwand, 81 x 56 cmPeter Dreher, Seascape 43, 1998, Ölauf Hartfaser, 31 x 41 cmNiklas hellberg, o.T. (aus d. SerieSammlungen), 1998, Öl aufLeinwand, 48 x 41 cm►►►►►Yngve Zakarias, Gelächter 1996,Öl auf Holz, 28 x 45 cmRolf Simon-Weidner, zu Notizen(draft), 2001/02, Eisenoxyd-rot aufPapier, 74 x 70 cm


© Michael Sauer / Jürgen Schweinebra<strong>de</strong>n<strong>Wege</strong> <strong>zur</strong> <strong>Abstrak</strong><strong>tion</strong> 4 / 10


<strong>Abstrak</strong><strong>tion</strong> II, Form und Struktur, 2003,Bil<strong>de</strong>r (Auswahl)1 2 3 4<strong>Wege</strong> <strong>zur</strong> <strong>Abstrak</strong><strong>tion</strong> 5 / 105 6789 10911 12 1314 15 161718 191. Enrique Battista, Ursprung, 1999, Öl auf Leinwand, 60 x 60 cm 2. Gerhard Manz, AUoo6F, 2000/01, Computeranima<strong>tion</strong>3. Manfred Mohr, space color mo<strong>tion</strong>, 2002/03, P777, PC-Monitor 4. Rolf Urban, Raumplan, 2001, Laserprint aufPapier/MDF, 20 x 28 cm 5. Rudolf Valenta, Tetraptychon (Detail), 1995, Collage 4-tlg. 6. Ricarda Fischer, Versuch überdie Mehrheit, 1993, Öl auf Leinwand, rechter Teil, 125 x 205 cm 7. Volker Wevers, Hannelore, 1997, Öl auf Nessel, 140 x300 cm 8. Ute Heuer, o.T. (Farbskala), 2001, Öl auf Leinwand, Detail 9. Ulrich Erben, Otterndorfer Wand, 12-tlg., 1999,Pigment/Acryl auf Karton, je 70 x 100cm 10. Achim Pahle, Zwei kubische Formen, verschränkt, 1986, E<strong>de</strong>lstahl, 2/2,240 x 147 x 39 cm 11. Birgit Maria Wolf, Stella, 1992, Sand auf Leinwand, 2-tlg. Linker Teil, 40 x 40 cm 12. MichaelMørk, Pale blue, 2000, Öl auf Leinwand, 125 x 190 cm 13. Micha Ullman, Signal III, 1992, Lack, roter Sand auf Bütten,50 x 70 cm 14. Andrej Barov, S. Pellegrino-Mineralwasser, 2001, D-Foto, 90 x 120 cm 15. Norbert Kricke, Raumplastik,1980, Stahl/Farbe, 27 x 12 x 8 cm 16. Imi Knoebel, Rosa, 1991, Acryl auf Holz, 50 x 35 cm 17. Arvid Boecker, # 166,2002, Öl auf Leinwand, 170 x 120 cm 18. Martin Wehmer, o.T., 2001, Öl auf Nessel, 140 x 300 cm 19. Jan Kolata, o.T.,2002, Acryl auf Segeltuch, 140 x 180 cm


<strong>Abstrak</strong><strong>tion</strong> II, Form und Struktur<strong>Wege</strong> <strong>zur</strong> <strong>Abstrak</strong><strong>tion</strong> 6 / 10Die 33. Sommerausstellung <strong>de</strong>s KunstvereinSchloss Plön setzt die im vergangenen Jahrunter <strong>de</strong>m Titel Das an<strong>de</strong>re Bild <strong>de</strong>r Realitätbegonnene Serie von 3 Ausstellungen zumThema <strong>Wege</strong> <strong>zur</strong> <strong>Abstrak</strong><strong>tion</strong> mit <strong>de</strong>m TitelForm und Struktur fort. Ein Titel, <strong>de</strong>r dieSkulptur mit einbezieht, die miteinigen Posi<strong>tion</strong>enr<strong>ep</strong>räsentiert wird.Trotz vieler Ausstellungen mit abstraktenArbeiten ist uns keine Ausstellungs-Serie miteinem solchen konsequenten Konz<strong>ep</strong>t bekannt.Dies erhöht im na<strong>tion</strong>alen Rahmendas bereits weitgehend gewonnene Ansehen<strong>de</strong>s Kunstverein Schloss Plön.Die Ausstellung wur<strong>de</strong> unterstützt durch dasMinisterium für Bildung, Wissenschaft, Forschungund Kultur <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Schleswig-Holstein, <strong>de</strong>n Kreis und die Stadt Plön, dasHessische Ministerium für Wissenschaft undKunst, die Sparkasse Kreis Plön sowie privateFör<strong>de</strong>rer - allen gilt unser Dank.Dank auch <strong>de</strong>n zahlreichen Mitarbeitern <strong>de</strong>sKunstvereins Schloss Plön, <strong>de</strong>m eingespieltenTeam »Blau-Weiß« <strong>de</strong>s Städtischen BauhofesPlön, <strong>de</strong>m Transporteur Fried <strong>zur</strong> Bonsen,<strong>de</strong>m Grafiker Michael Sauer und natürlichallen Künstlerinnen und Künstlern sowie<strong>de</strong>n Leihgebern, die diese Ausstellung ermöglichten.J. S.Durch <strong>de</strong>n Seriencharakter wird es möglich,ein kleines Kompendium <strong>de</strong>r abstraktenKunst von ihren Ableitungen aus <strong>de</strong>r Realitätüber Formen und Strukturen bis hin zu monochromenFarben und Licht aufzuzeigen,das sich in erster Linie an <strong>de</strong>r gegenwärtigen- aus Kostengrün<strong>de</strong>n - weitgehend na<strong>tion</strong>alenKunstszene orientiert.In <strong>de</strong>r diesjährigen Ausstellung wer<strong>de</strong>n konstruktiveElemente und ein Spiel von Formenund Farben <strong>de</strong>n Ausstellungsraum dominieren.Der nicht vor<strong>de</strong>rgründige und im einzelnenWerk feststellbare Bezug auf einen konkretenInhalt schafft eine Assozia<strong>tion</strong>sfüllemit meditativen Aspekten und gleichzeitigeinen Schwerpunkt in <strong>de</strong>r ästhetischen Bildungund Differenzierung <strong>de</strong>r Wahrnehmungfin<strong>de</strong>t. Die Ausstellung will versuchen,Besinnung, Beruhigung, Rückschau als einenAspekt <strong>de</strong>r Kunstbetrachtung in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrundzu rücken, <strong>de</strong>r auch im täglichen LebenMöglichkeiten <strong>zur</strong> Distanzgewinnungund Selbstfindung bietet: eine beson<strong>de</strong>reForm von Bildung, ergänzend zu allen notwendigenBildungsschritten aus <strong>de</strong>n Defiziten<strong>de</strong>r sog. PISA-Studie.


© Michael Sauer / Jürgen Schweinebra<strong>de</strong>n<strong>Wege</strong> <strong>zur</strong> <strong>Abstrak</strong><strong>tion</strong> 7 / 10


<strong>Abstrak</strong><strong>tion</strong> III, Farbfilm, 2004Bil<strong>de</strong>r (Auswahl) 1<strong>Wege</strong> <strong>zur</strong> <strong>Abstrak</strong><strong>tion</strong> 8 / 10Scott Jäger Rings, 1DeyleZitzwitzDahlhausen, 1 Zacharias Heßling KeinigRings, 2WillenRaijlich Dahlhausen, 2Steven Scott, Horizon, Installa<strong>tion</strong>(Detail), 2001Hanna Jäger, Acht Neonröhren auf Rechen,1997, 155 x 100 x 36 cmUta Rings, o.T., 2000, Acryl auf Leinwand,80 x 60 cmThomas Deyle, Scarabeus No.23, 2002,Acryl auf Acrylglas, 180 x 180 cmThomas Zitzwitz, o.T., 2001, Acryl aufLeinwand, 32 x 32 x 5 cmChristoph Dahlhausen, Über das Gewicht<strong>de</strong>r Farbe II, 1999, C-Print auf Glas, 65 x78 cmGünter Zachariasen, o.T., 1995, Acryl aufLeinwand, 1995 x 165 cmRosa M. Heßling, Lichtrausch V, 1994,Pigment und Lack auf Aluminium, 4-tlg.,250 x 45 cmHorst Keining, Wandbil<strong>de</strong>lektra, 2004,Kunstharz, 150 x 1200 cm (Detail)


<strong>Abstrak</strong><strong>tion</strong> III, Farbfilm, 2004 Bil<strong>de</strong>r (Auswahl) 2<strong>Wege</strong> <strong>zur</strong> <strong>Abstrak</strong><strong>tion</strong> 9 / 10Jäger Villinger Hamak VillingerScheeren Hamak StäglichZahra Paas SimsUta Rings, aus <strong>de</strong>r Schiffszeichenserie, 1999, Aquarell auf Papier, 30 x 34 cm Peter Willen, o.T., 1992, Eitempera auf Baumwolle aufPavatex, 3-tlg., 120 x 336 cm Thomas Rajlich, Cautha, 2003, Acryl auf Leinwand, 150 x 150 cm Christoph Dahlhausen, FragmentIV <strong>zur</strong> I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r Farbe, 1998, C-Print auf Glas, Glasscheiben, ca. 70 x 50 cm Hanna Jäger, Das Sahnehäubchen, Neonobjekt,ca. 60 x 60 x 60 cm Dieter Villinger, Installa<strong>tion</strong> Gelb , 2000, Hansagelb hell leuchtgelb, Pigment mit Acryl auf Baumwollgewebe,258 x 516 cm (Detail) Herbert Hamak, o.T., 2001, Pigment und Bindungsmasse auf Leinwand, 306 x 9 x 22 cm DieterVillinger, Malachitgrün, 1992, Pigment mit Acryl auf Baumwollgewebe, 41 x 45 cm Martha Scheeren, o.T., 2004, Acryl auf Leinwand,80 x 80 cm Herbert Hamak, o.T., 2001, Pigment und Bindungsmasse auf Leinwand, 306 x 9 x 22 cm (Detail) NicolaStäglich, Ganda La # 2, 2002, Öl auf Leinwand, 185 x 195 cm Mira Zahra, o.T., 2000, Öl aug Leinwand, 180 x 120 cm JürgenPaas, Archiv Farben, 1998 (für Ellsworth Kelly) Wandinstalla<strong>tion</strong>, farbpulverbeschichtete Bleche, verzinkte Stahlklammern, 2001 x 160 x12 cm, 96-tlg. (Detail) Phil Sims, o.T., Rot, 2001, Öl auf Leinwand 203 x 188 cm


<strong>Abstrak</strong><strong>tion</strong> III, Farbfilm, 2004Der Kunstverein Schloss Plön been<strong>de</strong>t mit seiner 34.Sommerausstellung Farbfilm Farbe und Licht in <strong>de</strong>rMalerei <strong>de</strong>r Gegenwart die im Jahr 2002 unter <strong>de</strong>mTitel Das an<strong>de</strong>re Bild <strong>de</strong>r Realität begonnene, 2003mit <strong>de</strong>m Titel Form und Struktur fortgesetzte Serievon drei Ausstellungen. Eine einzigartige Ausstellungsreihezum Thema <strong>Wege</strong> <strong>zur</strong> <strong>Abstrak</strong><strong>tion</strong> mit insgesamt90 na<strong>tion</strong>alen, aber auch interna<strong>tion</strong>alenKünstlerinnen und Künstlern.Auch die diesjährige Ausstellung bietet ein breitesSpektrum, wenngleich aus Kostengrün<strong>de</strong>n auf spezifischeArbeiten ausschließlich zum Thema Licht verzichtetwer<strong>de</strong>n musste.Die Farbe als Körper <strong>de</strong>s Lichtes. In <strong>de</strong>r konsequentestenForm folgt unsere Ausstellung einer FeststellungArnold Gehlens, „dass die mo<strong>de</strong>rne Kunst diechronische Reflex-ion, die je<strong>de</strong>rmanns Zustand gewor<strong>de</strong>nist, ins Optische verschiebt«. Konkret in unseremFalle heißt dies, dass sich das Bild mit <strong>de</strong>r Vielzahlseiner farblichen Differenzierungen <strong>de</strong>r sprachlichenErfassung entzieht, Farbe zum autonomen Gestaltungsmittelwird und sich in ihrer spezifischenFunk<strong>tion</strong> als zentrales Mittel <strong>de</strong>r Malerei darstellt.Diese Autonomie begann mit Robert Delaunay, bei<strong>de</strong>ssen »Fenster-bil<strong>de</strong>rn« (um 1911) zum ersten Maldie Farbe zum alleinigen Träger <strong>de</strong>r Bildkonstruk<strong>tion</strong>wird: sie tritt ein für das Thema, die Form, <strong>de</strong>n Raumund die Bewegung <strong>de</strong>s Lichtes. Nach Delaunay erschafft»... das Licht in <strong>de</strong>r Natur die Bewegung <strong>de</strong>rFarben, … Die Simultaneität <strong>de</strong>s Lichtes ist die einzigeWirklichkeit« - und wird dadurch <strong>zur</strong> Energie <strong>de</strong>rFarben. Paul Klee hingegen sieht in seinem Gleichnisvom Baum (1924) Farbe als Varia<strong>tion</strong>en von»Helldunkel«, während z. B. Marcia Hafif 1977 feststellt,dass das Ergebnis ihrer Malerei meditativ ist.Die Schwierigkeiten <strong>de</strong>r Verbalisierung ihrer »Be-Deutung«, das Fehlen von allen bildlichen o<strong>de</strong>r darstellen<strong>de</strong>nElementen intendieren eine Anzahl subjektiverDeutungen von <strong>de</strong>r Farbe als Ermöglichungmenschlicher Selbsterfahrung über die Belastung <strong>de</strong>rMalerei mit Meta-physik (Malewitschs Ansichten überdas Quadrat; Mark Rothko s Auffassung, das als Gegenstand<strong>de</strong>r Kunst nur in Betracht kommt, was tragischund zeitlos sei; Barnett Newman s Ansichtenüber das Erhabene o<strong>de</strong>r die An-sichten Yves Klein süber die Farbe Blau) bis zu <strong>de</strong>n emo<strong>tion</strong>alen, ja selbstphysiologischen Wirkungen von Farbe auf <strong>de</strong>n Betrachter.Immer aber wur<strong>de</strong> versucht, sie mit musikalischenBegriffen zu fassen: Schon Kandinsky betonte1911, dass musikalische Töne o<strong>de</strong>r Harmonien bestimmteFarben assoziieren lassen -was auch umgekehrtgelten kann: <strong>de</strong>n Klang zu hören, <strong>de</strong>r vomSchweigen <strong>de</strong>r Ober-fläche ausgeht. Und Max Billverglich 1944 Farbstrukturen mit Strukturen in <strong>de</strong>rMusik, was be<strong>de</strong>utete, auch an die Farbe in ra<strong>tion</strong>alerund objektiver Weise heranzugehen.Trotz allem aber scheint es, als bietet die reine Farbmalereidas metaphorische Vokabular einer universalenVerständigungsform und zugleich ein metonymischassoziatives, sinnliches - aber unvermeidlichprivates Element, dass sich je<strong>de</strong>r Interpreta<strong>tion</strong> verschließt(Ann Gibson, 1987), wenn die einfacheBenennung einer Farbwirkung <strong>de</strong>ren emo<strong>tion</strong>aleTiefendimension verflacht. Einen Eindruck solcherTiefendimension geben unsere Empfindungen beieinem Sonnenuntergang o<strong>de</strong>r unsere Assozia<strong>tion</strong>enbei <strong>de</strong>r Betrachtung <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m Weltall undihre Bezeichnung als »Blauer Planet« - vielleicht auchhier: eine Vorstellung <strong>de</strong>r Leere als erweiterte Farbwahrnehmung.Wenn sich mit <strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rung unserer Gesellschaftauch unsere Auffassung von <strong>de</strong>n Farben und unserUmgang mit Ihnen verän<strong>de</strong>rt und an<strong>de</strong>re Bezüge<strong>de</strong>utlich wer<strong>de</strong>n, gilt immer noch Ad Reinhardt s Feststellungvon 1952, dass »... geistige Zustän<strong>de</strong> häufigvermittels Farbe ausgedrückt wer<strong>de</strong>n - Farben, diedurch Medita<strong>tion</strong> zum Vorschein kommen« (Ad Reinhardtbezieht sich hier vor allem auf die tibetanischeMystik). Aber ebenso gilt, das monochrome Bil<strong>de</strong>r<strong>de</strong>n radikalsten und gründlichsten Versuch <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rnedarstellen, ernsthafte Kunst aus nichts als Farbezu erschaffen (Michael Fried, 1966) und ein Gemäl<strong>de</strong>nichts als ein Gemäl<strong>de</strong> sein soll - eine Farb-Erfahrung (Jos<strong>ep</strong>h Marioni,985): Farbe als <strong>de</strong>s Wesen<strong>de</strong>r reinen Erscheinung, Befreiung <strong>de</strong>r Malerei aus <strong>de</strong>rFunk<strong>tion</strong> <strong>de</strong>s Darstellens und ihre ausschließliche Untersuchungaus <strong>de</strong>n Bedingungen von Farbe, Farbmaterieund Bildträger. Es wird also nicht allein mitFarbe gearbeitet, son<strong>de</strong>rn Farbe wird zum Mediumeiner non-verbalen Botschaft. Ein Medium, das jenseitsaller farbtheoretischen Probleme immer einsinnlich, subjektives Phänomen, ja fast ein Psychogramm<strong>de</strong>s Künstlers und <strong>de</strong>s Betrachters - mitdurchaus unterschiedlichem Ergebnis - bleibt. Dasschließt ein analytisches Herangehen nicht aus, aberes scheint, dass diese „Analyse“ nicht technoidintellektuell,son<strong>de</strong>rn eher intuitiv-emo<strong>tion</strong>al ist; dassdas sinnliche Empfin<strong>de</strong>n das ra<strong>tion</strong>ale Konz<strong>ep</strong>t überlagert.Weniger Ra<strong>tion</strong>alität steht im Vor<strong>de</strong>rgrund -als beabsichtigt: o<strong>de</strong>r nicht - die Provoka<strong>tion</strong> einermystischen Haltung und einer auratischen Qualitätauf <strong>de</strong>r Basis aktueller Welterfahrung: »ein Angebotan <strong>de</strong>n Menschen, seine Phantasie in Bewegung zuhalten - somit auch ein Versprechen auf Freiheit«(Amine Haase, 1987)J. S.Zur Ausstellung erscheint ein Plakat, das an die Plakate <strong>de</strong>r vergangenenJahre anschließt und zusammen mit diesen eine kleine Edi<strong>tion</strong>bil<strong>de</strong>t.Der als kleines Kompendium <strong>de</strong>r abstrakten Kunst <strong>de</strong>r Gegenwartg<strong>ep</strong>lante Katalog mit <strong>de</strong>n Teilnehmerinnen und Teilnehmern allerdrei Ausstellungen konnte aus weithin bekannten Grün<strong>de</strong>n z. Zt.nicht realisiert wer<strong>de</strong>n.<strong>Wege</strong> <strong>zur</strong> <strong>Abstrak</strong><strong>tion</strong> 10 / 10

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