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(FSB) am 25. April 2010 im Kultur - Fränkischer Sängerbund

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Goppel, Präsident des Bayerischen Musikrats,<br />

willkommen heißen.<br />

Mit der Zelter-bzw.der Pro Musica-Plakette<br />

werden Laienmusikvereine, so Peter Jacobi,<br />

vom Bundespräsidenten für ihr langjähriges<br />

Wirken belobigt. Auf Landesebene gibt<br />

es eine adäquate Würdigung nicht. Deshalb<br />

regte er an, „einmal lebhaft und möglichst mit<br />

positivem Ergebnis darüber nachzudenken, ob der<br />

Freistaat Bayern nicht ein bundesrepublikanisches<br />

Zeichen setzen und eine eigene, höchste Auszeichnung<br />

ins Leben rufen könnte“.<br />

In einem kurzen Grußwort schilderte Oberbürgermeisterin<br />

Gudrun Grieser Schweinfurt<br />

als „Stadt der Industrie und Museen“,<br />

als Stadt eines 1966 gegründeten, <strong>im</strong>mer<br />

noch gut besuchten Theater, kurzum als<br />

eine „<strong>Kultur</strong>-Stadt“ in der Musik eine beispielhafte<br />

Förderung erfahre. Davon profitieren<br />

auch Laienmusikgruppen wie der<br />

Liederkranz, der Volkschor, der Kugelfischerchor<br />

oder das Fränkische Zupforchester.<br />

„Musik sei <strong>im</strong> menschlichen Leben<br />

unverzichtbar und müsse von der Kindheit<br />

bis ins Jugendalter –sowie in Schweinfurt<br />

praktiziert – nach Kräften gefördert werden“.<br />

Gudrun Grieser schloss mit dem<br />

Shakespearezitat „Zu welchem Zweck wurde uns<br />

die Musik gegeben? Ist’s nicht, des Menschen Seele<br />

zu erfrischen nach ernstem Studium und der Arbeit<br />

Müh’?“.<br />

Auch Bezirkstagsvizepräsidentin Karin Renner<br />

verwies auf den ungeheueren Einfluss<br />

der Musikkultur in einer funktionierenden<br />

Gesellschaft. Daraus ergibt sich zwingend,<br />

dass Musik, gerade auch die Laienmusik,<br />

generell die musikalische Bildung mit<br />

öffentlichen Mitteln finanziell unterstützt<br />

werden muss. So stellt der Bezirk Unterfranken<br />

jährlich 1.5 Millionen Euro Fördermittel<br />

für die <strong>Kultur</strong> zur Verfügung, was u.a.<br />

auch der segensreichen Arbeit an der ältesten<br />

bayerischen Musikakademie H<strong>am</strong>melburg<br />

zugute kommt.<br />

Highlights aus der Festansprache<br />

von Dr. Heubisch<br />

In seiner Festansprache beleuchtete „Bayerns<br />

Kultusminister“ die Bedeutung des<br />

Singens und Musizierens als Gegenströmung<br />

zur passiven Konsummentalität, als<br />

Vermittler bürgernaher Sozialkompetenz<br />

und als Grundlage der Bayerischen Musikkultur.<br />

Ein kürzlich in der Süddeutschen Zeitung<br />

erschienene Leitartikel „Die Musik verschwindet“<br />

mache ihm, so Dr. Heubisch,<br />

nicht Angst, denn Musik prägt, wie jeder <strong>am</strong><br />

eigenen Leibe spürt, unseren Alltag, berieselt<br />

sie uns doch vom Aufstehen mit dem<br />

Radio-Wecker bis zum Einschlafen per<br />

Schlummertaste. Musik begleitet unseren<br />

Alltag, begleitet unser ganzes Leben.<br />

Angst bereitet, dass das eigene Singen und<br />

Musizieren verschwindet. Deshalb sollten<br />

Eltern ihren Kindern wieder Schlaflieder<br />

vorsingen, sollte <strong>im</strong> Kindergarten und in<br />

der Schule wieder vermehrt und regelmäßig<br />

gesungen und musiziert werden. Auch oder<br />

gerade deshalb, weil, wie ernst zu nehmende<br />

Studien belegen, musizierende Kinder<br />

weniger aggressiv sind, seltener Konzentrationsschwächen<br />

zeigen, bessere Schulleistungen<br />

erzielen und ausgeprägtes<br />

Sozialverhalten an den Tag legen. Gerade<br />

die be<strong>im</strong> gemeins<strong>am</strong>en Musizieren erlernte<br />

soziale Kompetenz, befähigt junge Menschen<br />

sich in der Gemeinschaft einzubringen,<br />

selbstbewusst Verantwortung zu übernehmen<br />

und die vielfältigen Aufgaben für<br />

die Gemeinschaft zu erledigen.<br />

Erstmals dürfe er [Dr.Heubisch] traditionsreiche<br />

Chöre und Musikvereine mit der begehrten<br />

Zelter- und Pro Musica-Plakette<br />

für über 100-jähriges erfolgreiches Wirken<br />

auszeichnen. D<strong>am</strong>it wird zum einen deren<br />

jahrzehntelange Pflege und der Erhalt kultureller<br />

Werte gewürdigt, zum anderen aber<br />

auch deren engagiertes, zeitgemäßes musikalisches<br />

Schaffen in den Fokus der Öffentlichkeit<br />

gerückt.<br />

Die Laienmusik, egal ob vokal oder instrumental,<br />

ist ein Garant für die facettenreiche<br />

Bayerische Musiklandschaft. Die vielen Ehren<strong>am</strong>tlichen<br />

in den Chören und Musik-<br />

Fränkische Sängerzeitung Mai/Juni <strong>2010</strong> 9<br />

gruppen leisten <strong>im</strong> wahrsten Sinne des<br />

Wortes unbezahlbare Arbeit. Die Staatsregierung<br />

weiß das zu schätzen und fördert<br />

dieses bürgerliche Engagement auch finanziell<br />

und wird, weil nicht an der falschen<br />

Stelle gespart werden soll, trotz der derzeit<br />

schwierigen Haushaltslage die bereits erheblichen<br />

Zuschüsse für die Laienmusik<br />

<strong>2010</strong> um mehrere Hunderttausend Euro<br />

anheben.<br />

Musikalischer Rahmen<br />

Das Schweinfurter Bläserkollegium (Ltg.<br />

Klaus H<strong>am</strong>mer) eröffnete mit dem Brass<br />

Quartett Nr. 1 von Maurice C. Withney<br />

(1909–1984) äußerst eindrucksvoll das<br />

musikalische Rahmenprogr<strong>am</strong>m. Hohe Gesangskultur<br />

bewies der Projektchor „d’accord“<br />

des Sängerkreises Schweinfurt mit<br />

zwei Liedern, „Liebesfrühling“ (Text: Friedrich<br />

Rückert, Satz: Chorleiter Bernhard<br />

Oberländer) und „Rosa Carnina“ (Text und<br />

Satz: Albin Freibott). Das Fränkische Zupforchester<br />

(Ltg. Petra Breitenbacher) kredenzte<br />

einen besonderen Ohrenschmaus.<br />

Die barocke Freude versprühende Sonate<br />

Nr. 1von Gustav Gunsenhe<strong>im</strong>er (*1934) für<br />

Altflöte und Zupforchester und das gefühlvolle<br />

„The song of Japanese Autumn“ von<br />

Yasuo Kuwahara (1946–2003). Vom Bläserkollegium<br />

begleitet beschlossen alle Anwesende<br />

die Verleihungszeremonie st<strong>im</strong>mgewaltig<br />

mit dem Frankenlied und der<br />

Bayernhymne. WON

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