12.07.2015 Aufrufe

Gemeinsame Umwelterklärung 2010 - Volkswagen AG

Gemeinsame Umwelterklärung 2010 - Volkswagen AG

Gemeinsame Umwelterklärung 2010 - Volkswagen AG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2 Standortübergreifender Teil


Standortübergreifender Teil 3Für den <strong>Volkswagen</strong> Konzern ist Nachhaltigkeitein wesentliches Grundprinzip der Unternehmensführung.Wirtschaftlicher Erfolg, Umweltschutz und sozialeVerantwortung: Diese drei Aspekte gilt eslangfristig und weltweit in Einklang zu bringen.Prof. Dr. rer. nat. Martin WinterkornVorsitzender des Vorstands der <strong>Volkswagen</strong> Aktiengesellschaft


4 Standortübergreifender Teil


Standortübergreifender Teil 5Inhalt<strong>Gemeinsame</strong>s6 Umweltschutz im Gesamtprozess9 Umweltpolitik von <strong>Volkswagen</strong>11 Produktion und Erzeugnisse16 Betriebliches Umweltmanagement19 Methoden und Instrumente22 System zur Erfassung und Bewertung vonUmweltaspekten24 Umweltbilanzen25 Einhaltung von Vorschriften27 Einbindung von Mitarbeitern28 Umweltaudits28 Umweltleistung29 Umweltschonende FertigungsverfahrenStandorteW 1 WolfsburgB 1 BraunschweigK 1 KasselE 1 EmdenS 1 SalzgitterH 1 HannoverD 1 DresdenAnhang33 Abkürzungen und Erklärungen34 Weitere Informationen35 ImpressumDie Umwelterklärungen der Werke Wolfsburg, Braunschweig, Kassel, Emden, Salzgitter, Dresden (Automobilmanufaktur)und Hannover (<strong>Volkswagen</strong> Nutzfahrzeuge) erscheinen in dieser Broschüre zusammen.Modularer Aufbau und stilgleiche Darstellungsweise der vorliegenden „<strong>Gemeinsame</strong>n Umwelterklärung <strong>2010</strong>“ermöglichen einen informativen und gesamthaften Überblick über die kontinuierliche Verbesserung desBetrieblichen Umweltschutzes an diesen Standorten. Diese Broschüre wird jährlich aktualisiert und herausgegeben.Hinweis: Die Angaben dieser Umwelterklärung beziehen sich auf das Bilanzjahr 2009.


6 Standortübergreifender TeilUmweltschutz im GesamtprozessMichael Macht und Bernd OsterlohSehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,in Ihren Händen halten Sie unsere aktuelle Umwelterklärung,in der wir dokumentieren, wie ernst wirbei <strong>Volkswagen</strong> das Thema Umweltschutz nehmenund wie wir es in den gesamten Unternehmensprozesseinbinden. Als global agierendes Unternehmensind wir uns unserer besonderen Verantwortung gegenüberMensch, Umwelt und Gesellschaft bewusst.Nur wer soziale, ökonomische und ökologische Aspekteberücksichtigt, kann nachhaltig wirtschaften,umweltgerecht handeln und Beschäftigung sichern.Sichtbare Anerkennung findet unser Engagementdurch die Aufnahme in den renommierten DowJones Sustainability Index, in dem <strong>Volkswagen</strong> seitJahren vertreten ist. Im strengen Auswahlverfahrenfür diesen Index werden Kriterien wie z. B. dasUmweltmanagement, die Klimastrategie sowie dasRisikomanagement geprüft und bewertet.Alle für uns wichtigen Leitbilder haben wir aus deroben beschriebenen Verantwortung abgeleitet undin unserer Umweltpolitik festgeschrieben. Konkretumgesetzt werden sie u. a. durch die „BetriebsvereinbarungUmweltschutz“, mit der wir jeden<strong>Volkswagen</strong> Beschäftigten auffordern, die guteUmweltpraxis in sein individuelles Arbeitsumfeldaufzunehmen und in der täglichen Arbeit zu berücksichtigen.Ein kontinuierlicher Motor bei der Verbesserung vonUmweltleistungen ist dabei unser Umweltmanagement-System.Seit 1995 beteiligt sich <strong>Volkswagen</strong> amÖko-Audit-Verfahren der Europäischen Union undkann damit auf die längste Erfahrung aller europäischenHersteller zurückgreifen. Durch die regelmäßigeDurchführung von internen und externenUmweltaudits werden die Umweltmanagement-Systemeständig überprüft und weiter optimiert.Die eigenverantwortliche Festlegung von Zielen undProgrammen fordert kontinuierlich alle Organisationseinheitender Standorte und ermöglicht dieständige Verbesserung der Umweltleistungen.Neben der EMAS-Validierung der hier dargestelltenStandorte wird auch die Arbeit unserer TechnischenEntwicklung zertifiziert, u. a. auf der Grundlage derinternationalen Norm DIN ISO 14062 (Umweltmanagement– Integration von Umweltaspekten in Produktdesignund -entwicklung), um den Gedankenund die Anforderungen des Umweltschutzes nachhaltigin der Produktentwicklung zu verankern. Füruns spielen die Reduktion des Kraftstoffverbrauchsund damit des CO 2-Ausstoßes in der Nutzungsphaseund die kontinuierliche Reduzierung des Energieverbrauchsund der Emissionen in der Produktionbei gesteigerter Fertigungszahl eine wichtige Rolle.<strong>Volkswagen</strong> hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2018 derökologisch und ökonomisch führende Automobilherstellerzu sein. Dies erfordert eine ganzheitlicheBetrachtungs- und Herangehensweise, die sich inunserem Handeln und in unserer Kommunikationwiderspiegeln muss. „Think Blue“ als Haltung, dieüber Produkte und Technologien hinausgeht, isthierfür ein wichtiges Zeichen nach innen wie außen.Wir wollen damit einen Denkanstoß geben undgemeinsam mit unseren Kunden nach Möglichkeitensuchen, noch umweltverträglicher mobil zu sein.Ein wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang istdas <strong>Volkswagen</strong> „BlueMotion Technologies“-Konzept.Unter dieser Dachmarke bündeln wir innovativeTechnologien und Produkte, die umweltverträglicheMobilität ohne Verzicht auf Dynamik undAlltagstauglichkeit ermöglichen. Für unsere Kundenbedeutet das mehr Effizienz, geringere Schadstoffbelastungund uneingeschränkten Fahrspaß.


Standortübergreifender Teil 7Umweltschutz im GesamtprozessMichael Macht und Bernd OsterlohAushängeschild dieses umweltfreundlichen Konzeptsist der Polo BlueMotion, der sparsamste Fünfsitzerder Welt. Bei einem Kraftstoffverbrauch von3,3 Litern emittiert dieser gewichtsreduzierte Polopro gefahrenem Kilometer lediglich 87 g Kohlendioxid,wobei der 1,2-Liter-Motor 55 kW/75 PS leistet.Innovative Konzepte und Ideen werden in denProdukten und in unseren Produktionsprozessenumgesetzt. An vielen Standorten finden dazu Modellprojektez. B. zur Steigerung der Energieeffizienzund der Ressourcenschonung statt.Mithilfe der Innovationsstärke unserer Mitarbeiterund Partner haben wir in den vergangenen Jahrenunsere Umweltleistungen kontinuierlich verbessert.Gründe dafür sehen wir auch in der stetigenSchulung unserer Mitarbeiter und der Motivationdurch die Vergabe des internen <strong>Volkswagen</strong> Umweltpreises.Im Namen der aktiven und transparenten Informationspolitikunseres Hauses wünschen wir Ihnennun viel Freude beim Lesen.Dr. Michael MachtKonzernvorstand ProduktionBernd OsterlohVorsitzender Gesamtbetriebsrat<strong>Volkswagen</strong>


8 Standortübergreifender Teil


Standortübergreifender Teil 9Umweltpolitik von <strong>Volkswagen</strong>Präambel<strong>Volkswagen</strong> entwickelt, produziert und vertreibtweltweit Automobile zur Sicherstellung individuellerMobilität. Das Unternehmen trägt Verantwortungfür die kontinuierliche Verbesserung der Umweltverträglichkeitseiner Produkte und die Verringerungder Beanspruchung der natürlichen Ressourcen unddes Energieverbrauchs unter Berücksichtigung wirtschaftlicherGesichtspunkte. Es macht daherumwelteffiziente fortschrittliche Technologien weltweitverfügbar und bringt sie über den gesamten Lebenszyklusseiner Produkte zur Anwendung. Es ist anallen Standorten Partner für Gesellschaft und Politikbei der Ausgestaltung einer sozialen und ökologischnachhaltigen positiven Entwicklung.Grundsätze1. Es ist das erklärte Ziel von <strong>Volkswagen</strong>, bei allseinen Aktivitäten die Einwirkungen auf die Umweltso gering wie möglich zu halten und mit deneigenen Möglichkeiten an der Lösung der regionalenund globalen Umweltprobleme mitzuwirken.2. Es ist das Ziel von <strong>Volkswagen</strong>, hochwertigeAutomobile anzubieten, die den Ansprüchen seinerKunden an Umweltverträglichkeit, Wirtschaftlichkeit,Sicherheit, Qualität und Komfort in gleicherWeise gerecht werden.3. Zur langfristigen Sicherung des Unternehmensund zur Steigerung seiner Wettbewerbsfähigkeiterforscht und entwickelt <strong>Volkswagen</strong> ökologischeffiziente Produkte, Prozesse und Konzepte für individuelleMobilität.4. Das Umweltmanagement von <strong>Volkswagen</strong> stelltauf der Grundlage der Umweltpolitik sicher, dass gemeinsammit Zulieferunternehmen, Dienstleistern,Handelspartnern und Verwertungsunternehmen dieUmweltverträglichkeit seiner Automobile undFertigungsstandorte einem kontinuierlichen Verbesserungsprozessunterworfen ist.5. Der Vorstand von <strong>Volkswagen</strong> überprüft regelmäßigdie Einhaltung der Umweltpolitik und -zielesowie die Funktionsfähigkeit des Umweltmanagement-Systems.Dies schließt die Bewertung dererfassten umweltrelevanten Daten ein.6. Die offene und klare Information sowie derDialog mit Kunden, Händlern und der Öffentlichkeitsind für <strong>Volkswagen</strong> selbstverständlich. Die Zusammenarbeitmit Politik und Behörden beruht auf einerhandlungsorientierten und vertrauensvollen Grundhaltungund bezieht die Notfallvorsorge an deneinzelnen Produktionsstandorten mit ein.7. Alle Mitarbeiter von <strong>Volkswagen</strong> werden entsprechendihren Aufgaben im Umweltschutz informiert,qualifiziert und motiviert. Sie sind zur Umsetzungdieser Grundsätze sowie zur Erfüllung der gesetzlichenund behördlichen Auflagen im Rahmen ihrerjeweiligen Aufgabenstellung verpflichtet.


10 Standortübergreifender Teil


Standortübergreifender Teil 11Produktion und ErzeugnisseFahrzeugfertigungLogistikUm ein modernes Kraftfahrzeug herstellen zukönnen, müssen bis zu 10.000 Einzelteile programmundzielgerecht zusammengeführt werden. Diesbedeutet hohe Anforderungen an eine exakte Produktionsplanung,präzise Organisation und termingerechtenTransport. Jedes Teil muss zum richtigenZeitpunkt am richtigen Einbauort sein. Großrechnersteuern die Anlieferung der Einzelteile sekundengenau.Diese komplizierten Abläufe erfordern einedetaillierte Logistik. Sie beginnt im Beschaffungsbereich,der bei der Zulieferindustrie die benötigtenTeile, Baugruppen und Komponenten einkauft. GrößereMaterialmengen werden für alle Werke zentralbeschafft und möglichst ohne Zwischenlagerungdirekt an die Produktion geliefert.Die wesentlichen Umweltaspekte sind Emissionenvon CO, CO 2und NO x. Mit ständig verbesserten Logistikkonzeptenwird an deren Reduzierung gearbeitet.Erfolgreiche Maßnahmen sind u. a. Nutzung derBahn, soweit technisch und wirtschaftlich möglich,und Erhöhung der Ausnutzung des Transportraumsdurch Warenbündelung sowie durch Optimierungder Behältergrößen. Transparenz schafft eine neuentwickelte Datenbank, mit der sich die Umweltauswirkungenverschiedener Verkehrsträger undlogistischer Lösungen miteinander vergleichenlassen.zunehmend kommt aber auch Aluminium zumEinsatz.Die Bearbeitung erfolgt mit Scheren, Stanzen undTiefziehpressen. Dabei entstehen Bodengruppen,Dächer, Rahmenprofile, Motorhauben, Heckklappenund Türen. Um die Materialeffizienz des Prozesseszu optimieren und gleichzeitig die Abfallmenge zuverkleinern, wird ständig daran gearbeitet, durchVerbesserung des Zuschnitts und durch Weiternutzungvon ausgestanzten Blechen die Coils möglichstgut auszunutzen. Rund 45 % des eingesetzten Materialsfallen als Abfall an. Nach sortenreiner Sammlungwird dieser zur Volumenverringerung paketiertund zu 100 % in den Materialkreislauf zurückgeführt.Aus Sicht des Umweltschutzes sind daneben dieAnwendung großer Mengen an Zieh- und Hydraulikölenund das Auftreten von Lärm, Erschütterungenund Schwingungen besonders zu beachten.Im nächsten Arbeitsschritt fügen Roboter im nahezuvollständig automatisierten Karosseriebau die Einzelteilezur Rohkarosserie.Wesentliche Fügetechnik ist das energieeffizientePunktschweißen, es kommen aber auch Verfahrenwie Clinchen, Kleben – mit lösemittelarmenbzw. -freien Klebstoffen – und Laserschweißen zurAnwendung. Die Energieeffizienz der Laseraggregatekonnte in den vergangenen Jahren signifikantgesteigert werden.Ein Fließschema auf Seite 14 verdeutlicht die Abläufe,die im Folgenden beschrieben werden.KarosserieAn erster Stelle in der Prozesskette steht das Presswerk.Ausgangsmaterial für die meisten Karosserieteileist Feinblech in Rollenform (Coils). Das verwendeteMaterial ist immer noch überwiegend Stahl,Viele Maschinen im Karosseriebau werden hydraulischbetrieben. Die entsprechenden Aggregatebefinden sich in Auffangwannen. Sie bewahren denUntergrund im Fall einer Betriebsstörung vor austretenderHydraulikflüssigkeit.Schweißrauche werden gezielt abgesaugt und vorAbgabe an die Umwelt über geeignete Filteranlagenvom größten Teil der Partikel befreit.


12 Standortübergreifender TeilProduktion und ErzeugnisseFahrzeugfertigungLackierenIn der Lackiererei wird mit großen Mengen Material,Wasser und Energie umgegangen. Es entstehenEmissionen organischer Lösemittel in die Luft undals gefährlicher Abfall zu entsorgende Lackschlämme.Außerdem müssen große Abwassermengenbehandelt werden. Dieser Bereich ist deswegen derProzessschritt in der gesamten Fahrzeugproduktionmit der größten Umweltrelevanz.Nach dem Entfetten, Spülen und Passivieren inTauch- und Spülbädern erhalten die Karossen inmehreren Arbeitsgängen verschiedene Lackschichten.Sie schützen das Metall vor Korrosion undgeben dem Fahrzeug die gewünschte Farbe.Es wird ständig daran gearbeitet, den Wirkungsgraddes Lackauftrags zu erhöhen, den Lack also möglichstverlustarm zu applizieren. Hierbei kommenüberwiegend Wasserlacke mit einem äußerst geringenLösemittelanteil zum Einsatz. Die obersteSchicht, der Klarlack, muss die Karosserie gegenvielfältige äußere Einflüsse schützen sowie höchstenQualitätsanforderungen genügen und enthält deshalbeinen größeren Anteil organischer Lösemittel.Beim Trocknungsprozess verdunsten die Lösemittelund werden in nachgeschalteten Anlagen verbrannt.Die dabei entstehende Wärme wird wiederum zumBeheizen des Lacktrockners genutzt. Die Lösemittelemissionenunterliegen regelmäßiger Überwachung.Alle Grenzwerte werden eingehalten bzw.unterschritten.Abschließend erfolgt die Konservierung. Dabeiwerden die Hohlräume mit Heißwachs geflutet – einlösemittelfreier und deshalb umweltverträglicherVorgang.Lackaufbau, schematisch. Schichtdicken in Tausendstel Millimeter (µm).Klarlack35–45 µmBasislack12–30 µmGlanzVerzinktes StahlblechKathodischeTauchlackierungZinkphosphatierungFüller0–8 µm17–22 µm25–35 µmFarbtonUV-SchutzSteinschlagschutzKorrosionsschutzHaftung


Standortübergreifender Teil 13Produktion und ErzeugnisseFahrzeugfertigungMontageAnschließend erfolgt der Zusammenbau des Fahrzeugsan den zum Teil automatisierten Montagelinien.Hierbei komplettieren überwiegend vorgefertigteBaugruppen und Module (unter anderem Cockpit,Sitze, Antriebseinheit) das Automobil. So bestehtbeispielsweise die Antriebseinheit aus Motor, Getriebeund Vorderachse. Diese stammen hauptsächlichaus der Produktion anderer Werke des Konzerns.Eine logistische Herausforderung stellt die enormeVielfalt an möglichen Fahrzeugvarianten dar. Einriesiges Spektrum von Komponenten muss zeitlichund räumlich punktgenau an den Montagebänderneintreffen.Ist das Fahrzeug fahrbereit, wird es betankt. Zur Vermeidungvon Emissionen wird dabei wie bei externenTankstellen ein Befüllsystem mit Abgasrückführungangewendet. Anschließend fährt das Fahrzeugmit eigenem Antrieb zu den Einstellständen. Hierprüfen Mitarbeiter die Funktion von Motor, Bremsen,Lenkung und Scheinwerfern. Auf einem Rollenprüfstandabsolviert das Auto eine erste Probefahrt.Im Anschluss fahren die Automobile zur Verladerampeund per Bahn bzw. Lkw zu den Händlern. AufKundenwunsch werden sie dabei durch Klebefolienoder Transportschutzhauben gegen Umwelteinflüssegeschützt.FahrzeugeMassenstromKunststofftechnikMassenstromKarosseriebauMassenstromFahrwerkMassenstromAntriebWolfsburg49.700 BeschäftigteGolf, Golf Plus,Touran, TiguanStoßfänger,KunststofftanksPressteileStahlräder,Lenkstangenrohr,SeilzugschaltungAntriebsgelenkwellenBraunschweig5.550 Beschäftigtebreite Palette anSpritzgussteilenQuerlenker,Cornermodule,Federbeine/Dämpfer,Hilfsrahmen,Schwenklager,Achsen,Lenkgetriebe,SchräglenkerKassel13.400 BeschäftigtePressteile, ZusammenbautenMotoren (aufbereitet),Zylinderkurbelgehäuse,Getriebe,Abgasanlagen,AggregateteileEmden7.540 BeschäftigtePassat, Passat Variant,Passat CCPressteileSalzgitter5.960 BeschäftigteMotoren,Zylinderkurbelgehäuse,Zylinderköpfe,Kurbelwellen,SaugrohreHannover12.550 BeschäftigteGroßraumlimousinen,Nutzfahrzeugeauf Basis T5Pressteile, Zusammenbauten,lackierteKarossen für andereMontagestandorteWärmetauscher,Zylinderköpfe,SaugrohreDresdenca. 400 BeschäftigtePhaeton


14 Standortübergreifender TeilProduktion und ErzeugnisseFahrzeugfertigungSo entsteht ein FahrzeugGießereiAluminium/MagnesiumEinsatz von LeichtmetallschrottenPresswerkMechanische WerkstättenGetriebe, Motoren, Achsen,Bremsen, Felgen, KleinteileKarosseriebauHärtereiKonservierung, Galvanik,TauchlackierungLackierereiKunststoffteilefertigungStoßstange, Armaturentafel,KarosserieteileVormontageHohlraumkonservierungNachbehandlungFremdherstellungPrüfständeMontagestark umweltrelevante Bereicheumweltrelevante Bereichewenig umweltrelevante Bereicheumweltrelevante Bereiche (nicht im Verantwortungsbereich von <strong>Volkswagen</strong>)


Standortübergreifender Teil 15Produktion und ErzeugnisseKomponentenfertigungDie Produktion von Komponenten ist neben derFahrzeugherstellung ein Fertigungsschwerpunkt derStandorte. So werden zahlreiche Aggregate und Baugruppen,beispielsweise Getriebe, Motoren, Achsen,Abgasanlagen und Kunststoffteile, konzerninternhergestellt. Drei Beispiele:GetriebeJe nach Typ bestehen Getriebe aus 400 bis 800 Einzelteilen:Gehäuse, Zahnräder, Wellen, Wälzlager,Flansche, Synchronisationseinrichtungen, Schaltelementeund Kleinteile. Die Gießerei fertigt Leichtmetall-Getriebegehäuse.Hierbei wird in hohem MaßRecyclingmaterial genutzt. Zahnradrohlinge bekommenihre Grundform in der Schmiede, wobei immermehr versucht wird, schon hier eine möglichst endkonturnaheForm zu erreichen. Die nachfolgendeBearbeitung kann dann erheblich reduziert werden.Den nächsten Arbeitsgang – die spanabhebendeBearbeitung – leistet der Bereich Mechanik. Hierbeieingesetzte Kühlschmierstoffe werden ständig regeneriertund so lange wie möglich wiederverwendet.Das erklärte und systematisch verfolgte Umweltzielist hier der weitestgehende Einsatz von Trockenbearbeitungund Minimalmengenschmierung, wastechnisch bei vielen, aber nicht allen Bearbeitungsschrittenmöglich ist. Die Folge ist die zunehmendeEliminierung großer Mengen an Kühlschmierstoffen,die mit Energieaufwand gefördert und gereinigtwerden müssen.Anfallende Metallabfälle gelangen nach sortenreinemTrennen erneut in den Produktionskreislauf.In der Härterei erhalten Zahnräder und Wellen ihreVerschleißfestigkeit, wobei je nach Einsatzbereichunterschiedliche Verfahren zum Einsatz kommen,wie beispielsweise Einsatzhärten, Salzbadhärten,Induktionshärten und Carbonitrieren.MotorenIn der mechanischen Fertigung entstehen aus angeliefertenGussteilen und Rohlingen Motorblöcke,Zylinderköpfe und Kurbelwellen. Für die spangebendenBearbeitungsverfahren wie Fräsen, Bohren,Drehen, Schleifen und Honen gilt das Gleiche wiefür den Bereich Getriebebau: Es gelingt in immermehr Abschnitten der mechanischen Fertigung,durch Verwendung optimierter Werkzeuge auf Verfahrenumzustellen, die den Einsatz von minimalenSchmiermengen erlauben.Komponenten, die im Motor besonders großenKräften ausgesetzt sind, erhalten durch einechemisch-physikalische Behandlung oder mittelsPlasmaverfahren eine höhere Verschleißfestigkeit.In weiteren Produktionsbereichen werden Pleuel,Nockenwellen, Ventile, Tassenstößel, Lager und eineVielzahl weiterer Motorkomponenten gefertigt. DerZusammenbau der Aggregate erfolgt anschließendauf Montagelinien. In Einstellständen werden dieMotoren auf ihre Funktion geprüft. Die Serienüberwachungerfolgt auf Motorprüfständen. Dort findenneben einem Leistungstest auch die Messung desVerbrauchs und die Kontrolle der Emissionswertestatt. Durch den zunehmenden Einsatz von Kalttestskönnen hierbei Kraftstoff und Schadstoff- sowieCO 2-Emissionen eingespart werden.Vor dem Abtransport in die fahrzeugbauendenWerke wird ein Teil der Aggregate mit einer Schutzschichtaus Wachs versehen, wobei keine organischenLösemittel mehr eingesetzt werden.KunststoffteileDie Kunststofftechnik stellt beispielsweise Kraftstofftanks,Stoßstangen, Gehäuse, Verkleidungen undInstrumententafeln her. Hier wird mit modernstenMethoden wie Mehrkomponenten-Spritzgießen,Gas-Innendruckverfahren und Hinterspritztechnikproduziert. Zum Einsatz gelangt in unterschiedlicherIntensität Recyclinggranulat. Es stammt auseigenen Produktionsabfällen.Unter dem Arbeitstitel „Green Door Concept“ wurdeeine auf pflanzlichen Rohstoffen basierende Türverkleidungentwickelt und realisiert. Damit gelangnicht nur ein Beitrag zur notwendigen Gewichtsreduzierung;außerdem wird mit diesem neuen Verfahrenein Beitrag zur Verringerung der Abhängigkeitvon petrochemischen Rohstoffen erreicht.


16 Standortübergreifender TeilBetriebliches UmweltmanagementDie Integration des Umweltschutzgedankens in allebetrieblichen Prozesse besitzt bei <strong>Volkswagen</strong> einelange Tradition und ist fester Bestandteil der Aufbau-und Ablauforganisation. Einen weiteren Schrittin Richtung Systematisierung ist <strong>Volkswagen</strong> mitder Einführung von Umweltmanagement-Systemengegangen. Seit 1995 wurden und werden sukzessivealle Standorte mit einem individuellen Umweltmanagement-Systemausgestattet.Von besonderem Interesse sind in diesem Zusammenhangdie kontinuierliche Verbesserung derUmweltleistung sowie die Einbeziehung der Mitarbeiter.Aufbau und AblauforganisationDer Vorstand „Forschung und Entwicklung“ trägtaufgrund seiner Benennung nach § 52a BImSchGdie Gesamtverantwortung für den Umweltschutz bei<strong>Volkswagen</strong>. Diese Zuständigkeit wurde über denLeiter Forschung auf den Leiter Konzern Umweltübertragen. In Personalunion ist er gleichzeitig derUmweltbeauftragte für die Produkte und der Umweltmanagementbeauftragte.In dieser Doppelfunktionstecken Synergien, die sich durch das gesamteUMS bei <strong>Volkswagen</strong> fortsetzen. Als Umweltmanagementbeauftragterder Marke koordiniert er auch dieArbeit der Umweltbeauftragten der Standorte.<strong>Volkswagen</strong>Vorstand für Forschung undEntwicklung (§ 52a BlmSchG)Leiter ForschungTechnischeEntwicklungProdukt-PatenUmweltbeauftragter ProduktLeiter Konzern UmweltUmweltmanagementbeauftragterUmweltgrundsätze ProduktUmweltpolitikUmweltmanagement-HandbuchUmwelt AuditStandorteUmweltbeauftragteUmweltgrundsätze Produktion(Aufbau- und Ablauforganisation im <strong>Volkswagen</strong> Umweltmanagement)


Standortübergreifender Teil 17Betriebliches UmweltmanagementAusgangspunkt für die Arbeit des Leiters Umweltund seiner Mitarbeiter im Bereich des Umweltmanagement-Systemsist die <strong>Volkswagen</strong> Umweltpolitik.Durch sie wird das grundlegende Verständnisdes Unternehmens festgelegt und der Rahmen fürdie Aktivitäten der einzelnen Beteiligten gesteckt.Eine weitere fundamentale Arbeitshilfe beschreibtdas Umweltmanagementhandbuch, in dem allewesentlichen umweltrelevanten Fragestellungenbehandelt werden.UmweltpatenDie Mitarbeiter der Organisationseinheit „Umwelt“sind dabei über ein sogenanntes Patenkonzept deneinzelnen Produktgruppen zugeordnet. Dafür wurdenauf Basis der Umweltpolitik und des Umweltmanagementhandbuchssowie weiterer Normenund Gesetze die Umweltgrundsätze für die Produktegeschaffen. Diese Grundsätze regeln alle aus Umweltsichtrelevanten Anforderungen an die Produkte. Aufdiese Weise werden die benannten Anforderungenbereits in einer sehr frühen Phase in den Produktentstehungsprozessintegriert. Die drei wesentlichenBestandteile der Umweltgrundsätze Produkt sind diefolgenden Felder- Klimaschutz- Ressourcenschonung- GesundheitsschutzWerkleiter/Umweltbeauftragte/Sachkundige fürUmweltschutzAuch für die Produktion und die operative Arbeitan den Standorten werden unter Einbeziehung vonRechtsnormen und internen Vorgaben Grundsätzefestgelegt. Diese werden über die Werkleiter undUmweltbeauftragten der Standorte konkretisiert undverfolgt. Sachkundige in den einzelnen Organisationseinheitenunterstützen dieses System.Neben der zentralen Doppelfunktion werden dieAufgaben und Verantwortlichkeiten im Bereich Umweltschutzund Umweltmanagement an die Werkleiterund Umweltbeauftragten an den Standortendelegiert. Die zentrale Koordination erfolgt dannwieder über den Umweltmanagementbeauftragtender Marke <strong>Volkswagen</strong>.Zertifizierung/ValidierungDie kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistungsowie die Umweltschutzmaßnahmen an denProdukten und in der Produktion werden kontinuierlichdurch interne und externe Auditoren überprüft.Grundsätzlich haben alle in dieser Umwelterklärungvertretenen Standorte eine EMAS-Validierung sowieeine Zertifizierung nach DIN EN ISO 14001. Da produktrelevanteThemen in der genannten EMAS-Verordnungund ISO-Norm nur angeschnitten werden,verfügt die Technische Entwicklung noch über eineZertifizierung nach DIN EN ISO 14062 „Integrationvon Umweltaspekten in Produktdesign und -entwicklung“.Auf diese Weise wird es möglich, die Umweltbelangenoch detaillierter in die einzelnen Schritte desProduktentstehungsprozesses zu integrieren.Eine weitere Besonderheit bei <strong>Volkswagen</strong> stellt dieIntegration des Energiemanagements in das Umweltmanagement-Systemdar. Da der Bereich EnergieundRessourceneinsparung schon immer ein Bestandteildes Umweltmanagement-Systems war, wurde <strong>2010</strong>begonnen, diesen Teilbereich systematisch anhandder DIN 16001 auszubauen. Im ersten Pilotprojekt amStandort Braunschweig wurde 2009 der Grundsteindafür gelegt. Mittlerweile werden sukzessive alleweiteren Standorte nach dieser Norm im Rahmen derUmweltaudits zertifiziert.


18 Standortübergreifender Teil


Standortübergreifender Teil 19Methoden und Instrumente im UmweltmanagementFür ein funktionierendes Umweltmanagement-Systemist eine Vielzahl von Beteiligten, Methoden undAbläufen notwendig. Die wesentlichen Instrumente,die nun vorgestellt werden, werden zentral durchdie „Konzern Umwelt“ erarbeitet sowie kontinuierlichweiterentwickelt und können daher von allenStandorten genutzt werden.UmweltkennzahlenDer Ausgangspunkt für alle Verbesserungsmaßnahmenim Umweltschutz ist das Messen undAuswerten von Prozessdaten; dies schließt Produktströmegenauso ein, wie z. B. Emissionen, Energieverbräucheund Abfälle. Bei <strong>Volkswagen</strong> werdenderzeit ca. 90 Umweltkennzahlen anhand einerinternen Norm weltweit erfasst, durch die Zentralabteilungdokumentiert und ausgewertet. Besonderswichtig sind in diesem Zusammenhang dieVorgaben der Datenerhebung und Dokumentation,sodass alle Kennzahlen über die gleiche Bedeutungund Aussagekraft verfügen. Alle erhobenen Datenwerden zentral vorgehalten und stehen anderenAnwendern für Auswertungen zur Verfügung.Kernindikatoren<strong>Volkswagen</strong> veröffentlicht beginnend mit dem Berichtsjahr2009 die von der neuen EMAS-Verordnunggeforderten Kernindikatoren auf den Gebieten Energieeffizienz,Materialeffizienz, Wasser, Abfall, biologischeVielfalt und Emissionen in die Luft.Im Rahmen der großen Produkt- und Produktionsvielfaltder einzelnen Standorte wurde ein Verfahrenentwickelt, welches es erlaubt, die gesuchten Kernindikatorendurch eine gemeinsame Methode zuerfassen und darzustellen. Die erhobenen und kommuniziertenDaten der hier im Verbund berichtendenStandorte sind allerdings aufgrund der unterschiedlichenProdukte, Produktionstiefe und Produktionsvielfaltnicht vergleichbar, auch wenn die einheitlicheDarstellung des Kernindikators R dies suggeriert.Nichtsdestotrotz werden die Daten an den Standortenanhand eines einheitlichen Leitfadens und der<strong>Volkswagen</strong> Umweltdatennorm erfasst, dokumentiertund zentral durch die „Konzern Umwelt“ ausgewertet.Im Folgenden wird erläutert, wie die EMAS-Anforderungenan die Kernindikatoren im Rahmen der<strong>Volkswagen</strong> Umwelterklärung umgesetzt werden.Unterschieden wird dabei in die Kernindikatoren „A –jährlicher Input“ und „B – jährlicher Output“.Kernindikator Ai. Kernindikator EnergieeffizienzIm Bereich der Energieeffizienz wird der gesamtedirekte Energieverbrauch in MWh berichtet. Derdirekte Energieverbrauch am jeweiligen Standort setztsich aus der verbrauchten elektrischen Energie, ausder Wärmeenergie sowie aus dem Brennstoffeinsatzfür Fertigungsprozesse zusammen. Angaben über denAnteil erneuerbarer Energien werden dabei von der<strong>Volkswagen</strong> Kraftwerk GmbH als Energielieferant zurVerfügung gestellt.


20 Standortübergreifender TeilMethoden und Instrumente im Umweltmanagementii. Kernindikator MaterialeffizienzEin Fahrzeug von <strong>Volkswagen</strong> besteht aus mehrerenTausend Einzelteilen, die im Konzernverbundgefertigt oder von Lieferanten zugekauft werden. DieErmittlung und die Darstellung der Massenströmein die einzelnen Standorte sind deshalb mit sehrgroßem Aufwand und gewissen Ungenauigkeiten verbunden.Abgeleitet aus der sich stetig veränderndenModellpalette und der variierenden Fertigungstiefekann sich das Produktportfolio innerhalb des Berichtszeitraumsstark verändern. Aus diesem Grundist eine verständliche und eindeutige Darstellung voneinzelnen „Massenströmen der Einsatzmaterialien“,gerade auch mit Blick auf einen Jahresvergleich, nichtmöglich.iv. Kernindikator AbfallHier wird die Summe der Gewerbe- und Metallabfällesowie der gefährlichen Abfälle in [t] angegeben.Die zehn mengenmäßig wichtigsten gefährlichenAbfälle werden detailliert dargestellt.v. Kernindikator Biologische VielfaltDie Biologische Vielfalt wird in der <strong>Volkswagen</strong> Umwelterklärungabweichend von den Anforderungender Verordnung über eine Angabe zur versiegeltenFläche (in m²) dargestellt. Die versiegelte Flächebeinhaltet bebaute und betonierte/gepflasterteFlächen. Aus heutiger Sicht hat die so ermittelteKennzahl eine größere Aussagekraft als die vonEMAS geforderte bebaute Fläche.Die <strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong> verfolgt an dieser Stelle eine globaleBerichtsstrategie und berechnet den Material-Input aus der Summe des Produkt-Output [t] undder Abfallmenge [t]. Hier vereinen sich in diesem relativleicht nachvollziehbaren Ansatz zwei Vorteile:- Zum einen ist es so möglich, auf die komplexe undaufwendige Erhebung der Einsatzmaterialmengenzu verzichten.- Zum anderen werden über das „Kriterium“ Abfallmit den Produktionsabfällen auch Verbrauchsmaterialienund verbrauchte Prozessmittel aus derProduktion erfasst.iii. Kernindikator WasserIm Bereich des Wassers wird der Frischwasserverbrauchin m³/a berichtet. Der Indikator Frischwassersetzt sich dabei aus Frischwasser (Fremdanlieferung),Brunnenwasser (selbst gefördert) undRegenwasser (Niederschlagswasser, das selbstgesammelt und für Produktionszwecke verwendetwird) zusammen.vi. Kernindikator EmissionenIm Bereich der Emissionen sind die Gesamtemissionenvon Treibhausgasen in t CO 2-Äquivalent anzugeben.Für die Standorte der <strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong> sinddabei die folgenden Treibhausgase von besondererRelevanz:- CO 2-Äquivalente aus Brennstoffeinsatz ( z. B.thermische Nachverbrennung und Heizhäuser) – H-FKW sowie H-FCKW (z. B. Leckagen an stationärenKälteanlagen). Vollfluorierte FKW, Methan sowieLachgas spielen dagegen bei <strong>Volkswagen</strong> keine Rolle.Weiterhin sind Gesamtemissionen in die Luft (in t)für folgende Komponenten anzugeben:- Stickoxide, Staub und Schwefeldioxid (wird bei<strong>Volkswagen</strong> nicht emittiert).Darüber hinaus werden noch Emissionen wie Kohlenmonoxidund der Ausstoß leichtflüchtiger organischerVerbindungen (VOC) freiwillig berichtet.


Standortübergreifender Teil 21Methoden und Instrumente im UmweltmanagementKernindikator Bi. Kernindikator ProduktoutputWie bereits erwähnt, besteht ein Fahrzeug der<strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong> aus mehreren Tausend Einzelteilen.Für die Datenerfassung in diesem Bereichwerden die Input- und Outputströme mehrererDatenbanken ausgewertet und dokumentiert. DasErgebnis dieser Auswertung wird in die klassischenProduktionsbereiche „Fahrzeuge“ und Fahrzeugkomponentenunterteilt. Die Dokumentation fürden Kernindikator „Produktoutput B“ erfolgt alsTonne Produkt/Jahr.Kernindikator RDie Indikatoren A werden mit dem Indikator B insVerhältnis gesetzt und führen so zu den KernindikatorenR=A/B der EMAS-Verordnung, über die inden Folgejahren als standortspezifische Zahlenreiheberichtet wird.


22 Standortübergreifender TeilSystem zur Erfassung und Bewertung von Umweltaspekten(SEBU)Zur Bewertung der Umweltauswirkungen an Standortender <strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong> wird die „Methode derÖkologischen Knappheit“ verwendet. Dieses auchals „BUWAL“ oder „Umweltbelastungspunkteverfahren“bezeichnete Vorgehen arbeitet stoffflussorientiert.Das Verfahren erlaubt den Vergleich eines aktuellenStoffflusses (IST-Menge) in die Umwelt miteinem gesellschaftspolitisch als tolerierbar angesehenenMaximalwert. Der Vergleich zwischen IST-Menge und Toleranzwert wird dann als ökologischeKnappheit bezeichnet. Die Bewertung der Umweltauswirkungenerfolgt unter Einbeziehung vonÖkofaktoren, die sich wiederum aus der „Methodeder ökologischen Knappheit“ [Ökofaktoren 2006]ableiten. Das Verfahren erlaubt so eine objektiveWirkungsabschätzung für die Umweltaspekte. ImErgebnis bedeutet es eine Bewertung der Umweltauswirkungenin Form von Umweltbelastungspunkten.Dieses Vorgehen ermöglicht einen Vergleich derverschiedenen Aspekte und Wirkkategorien.Die Umweltauswirkungen einer Automobilproduktioncharakterisieren sich im Wesentlichen durchden Verbrauch von Ressourcen, Energie sowie dieErzeugung von Emissionen und Abfall. Um hier imSinne der Verordnung eine Bewertung vornehmenzu können, wurde bei <strong>Volkswagen</strong> das „System zurErfassung und Bewertung der Umweltaspekte“aufgebaut.Die Datenerfassung und Tiefe wird dabei von derinternen Norm zur „Erhebung von Umweltdaten“unterstützt.Klassischerweise werden die für die Automobilproduktionidentifizierten qualitativen und quantitativenUmweltaspekte wie z. B. Emissionen, Energieeinsatz,Abfall, Geruch und Lärm direkt am Standorterfasst und im weitergehenden Verfahren aufgrundihrer Umweltrelevanz bewertet.Eine Beispielrechnung für die Bewertung von einemTeilstrom der CO 2-Emissionen in einer Lackierereikönnte folgendermaßen aussehen:Eingangswerte: Emissionen 30.000 t CO 2/a aus derVerbrennung von Erdgas in der AbgasreinigungÖkofaktor [2006] für CO 20,31 Umweltbelastungspunktepro g CO 2Ergebnis: 9.300 Umweltbelastungspunkte UBPFür den Bereich der Lackiererei errechnen sich somitaufgrund seiner Emissionen im zurückliegendenJahr 9.300 UBP. Dieser Schritt wird für alle Organisationseinheitensowie die betrachteten Umweltaspektewiederholt. Im Ergebnis werden alle Aspektesummiert und zu einer einheitlichen standortweitenDarstellung zusammengefasst.Durch diesen systematischen Ansatz werden imersten Schritt die wesentlichen Stoffströme einesStandortes erhoben. Dies erfolgt jeweils für die einzelnenBereiche des Standortes, mindestens jedochfür die klassischen Umfänge (Presswerk, Lackiererei,Karosseriebau, Montage) des Automobilbaus oderder Komponentenfertigung (mechanische Fertigungetc.).


Standortübergreifender Teil 23System zur Erfassung und Bewertung von Umweltaspekten(SEBU)Umweltauswirkungen eines fiktiven Standortes:Durch die für einen fiktiven Standort beispielhaftdargestellte Grafik wird die Verteilung der Umweltauswirkungendeutlich.Für weitere Faktoren der Umweltauswirkungen wiez. B. Lärm, Erschütterung, Notfallsituation, Organisationund Qualifikation wird ein subjektives Bewertungsverfahrendurchgeführt. Die Bewertung durchden Umweltschutz an den Standorten berücksichtigtdabei normative Anforderungen (z. B. GIRL – GeruchsImmissionsRichtLinie),aber auch Anwohnerbeschwerdenoder Auflagen der jeweiligen Verwaltungsbehörden.Mithilfe der grafischen Darstellung und der berechnetenUmweltbelastungspunkte werden inden einzelnen Bereichen Umweltziele entwickelt.Ausschlaggebend sind in diesem Fall die Menge derUmweltbelastungspunkte sowie die Art und Weise derMöglichkeit zur Einflussnahme durch die jeweiligeOrganisationseinheit.Umweltziele/UmweltprogrammUmweltziele sind in dem avisierten kontinuierlichenEntwicklungsprozess eine wichtige Methode, umdie Umweltleistung langfristig zu verbessern. ImRahmen des Umweltmanagement-Systems werdenUmweltziele z. B. auf Basis der Umweltpolitik, vonKonzernzielen (siehe Nachhaltigkeitsbericht), gesetzlichenUmweltanforderungen, Umweltaspektenund bedeutenden Umweltauswirkungen entwickelt.Diese Entwicklung wird in allen Organisationseinheitenforciert und durch die internen/externen Auditskontrolliert. In diesem Zusammenhang dienendie Audits nicht nur als Kontrollinstrument, sondernauch als Initiatoren von neuen Entwicklungen undzum Austausch neuer Ideen.Die bedeutendsten Umweltziele eines Standorteswerden im Umweltprogramm zusammenfassenddargestellt. Hier werden auch die Abarbeitungsständesowie die erzielten Ergebnisse berichtet (sieheUmwelterklärung Standorte).Verteilung der Umweltaspekte eines fiktiven Standortes33,0 %2,0 %VerkehrAbfall40,0 %- Abwasser (0 %)Emissionen22,0 %WärmeStrom3,0 %


24 Standortübergreifender TeilUmweltbilanzenAutos nehmen Einfluss auf die Umwelt – egal, ob siefahren oder nicht. Welchen Einfluss ein Automobilauf die Umwelt besitzt, wurde lange Zeit nur amAuspuffrohr gemessen. Doch das reicht schon längstnicht mehr aus. Heute müssen wir das gesamteAutoleben im Blick haben. Denn nur wer über dengesamten Lebenszyklus erkennt, wo Verbesserungenden größten Effekt haben, kann gezielt Innovationenentwickeln. Dabei helfen uns Umweltbilanzen, diewir gemäß den Anforderungen der ISO-Normen14040 und 14044 erstellen.Mit diesen Umweltbilanzen, auch Lebenszyklusanalysen(engl. Life Cycle Assessment – LCA) genannt,analysieren wir die Entstehung von neuen Fahrzeugenund Antriebssystemen, Komponenten undWerkstoffen – von der ersten Designskizze über dieProduktion und Nutzung bis zum Recycling. Aufdieser Grundlage können wir eine ganzheitliche Bewertungund einen Vergleich der Umweltwirkungenverschiedener Fahrzeuge und Technologien vornehmen.Damit ein Teil dieser Arbeit auch für unsere Kunden,Aktionäre und weitere Interessenten innerhalb undaußerhalb des Unternehmens sichtbar wird, erteilenwir für ausgewählte Modelle und Technologiensogenannte Umweltprädikate. Die Angaben im Umweltprädikatbasieren auf Umweltbilanzen, die vomTÜV NORD geprüft und zertifiziert werden. Mit demZertifikat wird bestätigt, dass die Umweltbilanzenauf zuverlässigen Daten beruhen und die Methode,mit der sie erstellt wurden, den Anforderungen derISO-Normen 14040 und 14044 entspricht.Umweltbilanzen sind heute nicht nur ein bewährtes,sondern auch ein wichtiges Umweltmanagementwerkzeug,mit dem sich die Ziele der <strong>Volkswagen</strong>Umweltpolitik sicher erreichen lassen.(Weitere Informationen: www.umweltpraedikat.de)


Standortübergreifender Teil 25Einhaltung von Vorschriften im UmweltrechtDie Einhaltung gesetzlicher Vorgaben ist für den<strong>Volkswagen</strong> Konzern und jeden seiner Mitarbeiterselbstverständlich.Allerdings ist die Menge an Rechtssetzungen geradeim Umweltschutz nur noch schwer überschaubar, zubeachten sind europaweite Regelungen, Vorschriftendes Bundes und der einzelnen Länder sowie kommunaleSonderregelungen.Um diesen Anforderungen gerecht zu werden,wurden im Umweltmanagement-System spezielleStrukturen geschaffen. In der zentralen Abteilung„Konzern Umwelt“ verfolgen Fachleute alle gesetzlichenEntwicklungen und werten diese aus. Fallsnotwendig, werden über die beteiligten Industrieverbändein Berlin bzw. in Brüssel Stellungnahmenabgegeben. Informationen werden allen Beteiligtenim Unternehmen zur Verfügung gestellt.Eine kommerzielle Datenbank ist im unternehmenseigenenIntranet jedem mit Umweltschutz befasstenMitarbeiter zugänglich. Damit ist jederzeit der Zugriffauf das geltende Recht möglich.Das Thema Legal Compliance (Einhaltung derRechtsvorschriften) ist ein wichtiges und regelmäßigesThema bei allen internen und externenUmweltaudits bei <strong>Volkswagen</strong>. In einem hierin integriertenDokumentenaudit werden bspw. Genehmigungengesichtet und die Einhaltung von Auflagenund Nebenbestimmungen vor Ort überprüft.Die Umweltbeauftragten der einzelnen Standortewerden bei regelmäßigen Treffen über alle wichtigenneuen Regelungen informiert, sie diskutierenund beschließen die notwendigen einzuleitendenMaßnahmen.


26 Standortübergreifender Teil


Standortübergreifender Teil 27Einbindung der Mitarbeiter/VerbesserungsideenÜber die turnusmäßig stattfindenden Unterweisungen,Schulungen und Informationen zum Umweltschutzhinaus sind die <strong>Volkswagen</strong> Mitarbeiterüber das Ideenmanagement ständig aufgefordert, ander Gestaltung von Arbeitsplätzen, der Effizienzsteigerungvon Arbeitsabläufen und der Verbesserungdes Betrieblichen Umweltschutzes mitzuwirken.Zusätzlich wird jährlich europaweit ein internerUmweltpreis ausgelobt.Die Auszeichnungen werden in den drei Kategorien• Produkt,• Produktion und• persönliches Engagement (Sonderpreis für Eigeninitiative)vergeben.


28 Standortübergreifender TeilUmweltauditsIm Rahmen der betrieblichen Ablauforganisationerfüllen die von der Abteilung Umwelt durchgeführtenUmweltbetriebsprüfungen (Auditgespräche,Betriebsbegehung) eine Kontroll- und Rückkopplungsfunktion.Zum einen werden auf diese Weise die Informationen,Methoden und Abläufe durch die speziellgeschulten Auditoren in die einzelnen Bereiche getragenund zum anderen kann so eine Überprüfungder zentralen Aufbau- und Ablauforganisation sowieder Einhaltung von Rechtsvorschriften und internenVorgaben erfolgen.Die Audits werden jährlich an den einzelnen Standortenin ausgewählten Organisationseinheitendurchgeführt. Das Ziel dabei ist, dass im Verlauf vondrei Jahren alle Organisationseinheiten mindestenseinmal beteiligt waren.Im Rahmen eines Auditgesprächs und einer Begehungwerden sowohl die rechtlichen Anforderungenals auch die internen Normen und die Aufbau- undAblauforganisation überprüft. Am Ende werden alleErkenntnisse in einem Auditbericht dokumentiert,der einem externen Gutachter als Basis für seineeigenen Umweltaudits dient.UmweltleistungMithilfe der ausgewählt dargestellten Instrumentedes Umweltmanagement-Systems ist es möglich, dieUmweltleistung bei <strong>Volkswagen</strong> kontinuierlich zuverbessern.Letztendlich sind die eingesetzten Methoden nurin Verbindung mit den Beteiligten und den Produktionsprozessenwirksam. Technische Änderungensowie nachhaltige Umweltziele sind hier dieWegweiser für die stetige Verbesserung des in dieProduktion integrierten Umweltschutzes, der auchdie Belange der natürlichen Standortumgebung mitFauna und Flora nicht vergisst.Dass die Verbindung zwischen Managementsystem,Mensch und Technik funktioniert, zeigen diefolgenden jährlich aktualisierten Beispiele für eineverbesserte Umweltleistung.


Standortübergreifender Teil 29Umweltschonende Fertigungsverfahren<strong>2010</strong>: Magnesium-ThixomoldingUm die Umweltleistung von <strong>Volkswagen</strong> plakativ undinteressant darzustellen, möchten wir in jeder erscheinendenUmwelterklärung ein neues, besondersumweltschonendes Fertigungsverfahren darstellen.Beginnen möchten wir mit dem sog. Magnesium-Thixomolding-Verfahren, das sowohl zur Reduzierungder CO 2-Bilanz der Fertigungsstätte als auch der desFahrzeugs einen erheblichen Beitrag leistet.Beim Magnesium-Thixomolding-Verfahren wirdRohstoffgranulat im Fertigungsprozess durch Hitzezufuhrin einen pastösen Zustand gebracht und mittelsSpritzguss-Verfahren in eine Werkzeugform gepresst,während beim Magnesium-Druckguss-Verfahren Rohstoffin flüssiger Form in ein Werkzeug gegossen wird.Umweltvorteile der vorgestellten FertigungstechnologieUmweltvorteile für das Fahrzeug ergeben sich vorallem durch den konsequenten Leichtbau. Durchdas Magnesium-Thixomolding-Verfahren könnenzukünftig Fahrzeugkomponenten in Magnesiumgefertigt werden, für die das Magnesium-Druckguss-Verfahren nicht wirtschaftlich ist und die deshalbaus Stahlblech hergestellt werden.Für die Fertigung reduziert sich die CO 2-Bilanzdurch das Magnesium-Thixomolding-Verfahren imVergleich zum Magnesium-Druckguss-Verfahren inzweierlei Hinsicht: Zum einen können bei erstgenanntenVerfahren Angüsse vermieden werden, diebeim Magnesium-Druckguss-Verfahren im erheblichenUmfang entstehen. Diese Angüsse könnendem Materialkreislauf zwar erneut zugeführt werden,verbrauchen aber in diesem Recyclingprozesserneut Energie.Beim Thixomolding-Verfahren wird insofern derAnspruch an produktionsintegrierten Umweltschutzkonsequent verwirklicht, weil man für die Herstellungeines Teils nur unwesentlich mehr Materialbenötigt, als das Werkstück erfordert.Zum anderen verbessert sich die CO 2-Bilanz imVergleich mit dem Magnesium-Druckguss-Verfahrendadurch erheblich, dass beim Magnesium-Thixomolding-VerfahrenArgon als Schutzgas eingesetztwerden kann, das keinen GWP-Wert (Treibhauseffekt)aufweist. Im Magnesium-Druckguss-Verfahrenwird heute üblicherweise das H-FKW R134a alsSchutzgas eingesetzt, das einen GWP-Wert von1.430 besitzt, was so viel bedeutet, dass 1 KilogrammSchutzgas, das eingesetzt wird, den gleichen Treibhauseffektbesitzt wie 1.430 kg CO 2verursachen. Vorwenigen Jahren wurde im Magnesium-Druckguss-Verfahren Schwefelhexafluorid (SF 6) als Schutzgasverwendet. Dies hat einen GWP-Wert von 22.200.Maschine offenWerkzeugBauteilMagnesium-GranulatSaugfördergerätDosierschneckeDruckspeicherDüseSchutzgas(Argon)GießkolbenFeste BeweglicheFormhälfte FormhälfteFüllkammermitFüllöffnungHydraulikzylinderRückstromsperreSchneckenvorraumHeizbänderZylinderSchneckeHydraulischerGießantrieb


30 Standortübergreifender Teil


Standortübergreifender Teil 31Der Umweltschutz im<strong>Volkswagen</strong> Konzern ist in den Strukturen,Prozessen und Instrumenten fest verankert.


Wolfsburg


WolfsburgEin Werk. Eine Stadt. Eine Verantwortung.Der Mensch. Die Umwelt. Das Auto.


Wolfsburg 3


4Wolfsburg


Wolfsburg5Vorstellung des StandortesDie im Jahr <strong>2010</strong> vorgelegten aktualisierten Zahlenund Aussagen des Wolfsburger Teils der Umwelterklärung,die sich auf das Betrachtungsjahr 2009beziehen, wurden im Rahmen des Revalidierungsauditsdurch den Umweltgutachter der TÜV Nord CertUmweltgutachter GmbH auf sachliche Richtigkeitüberprüft.WerkleitungProf. Dr. Siegfried FiebigUmweltbeauftragterDr. Josef Baumert


6Wolfsburg


Wolfsburg7Vorstellung des StandortesLage und Abgrenzung des StandortsGeschichte und Gegenwart von Wolfsburg sind engmit der von <strong>Volkswagen</strong> verbunden, denn die Stadtentstand historisch gesehen erst mit dem Werk imJahre 1938: Ein Architektenteam entwarf seinerzeitdie 1,5 km lange Werkfront mit ihrem Verwaltungsgebäudeauf der nördlichen Uferseite des Mittellandkanals.Auf der südlichen Seite entstand dieneue Stadt. Seitdem ist der Standort Wolfsburg,Stammsitz der <strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong>, wichtigster Arbeitgebervon Stadt und Region am Rande der LüneburgerHeide in Niedersachsen.Im Norden grenzt der Ortsteil Kästorf an das Werkgelände,südlich liegen Mittellandkanal und dieWolfsburger Innenstadt. Anschluss ans Verkehrsnetzgewährleisten mehrere Bundesstraßen, die A39 (sietangiert westlich), der Werkgüterbahnhof und derICE-Bahnhof.Größter Standort im KonzernDas Werk Wolfsburg ist das Stammwerk des VW Golf.Seine Produktion als Käfer-Nachfolger begann im Jahr1974. Mittlerweile wurden von diesem Modell bereitsüber 26 Mio. Exemplare gebaut. Neben dem Golf unddem Golf Plus werden am Standort in weiteren Fertigungsbereichengegenwärtig die Modelle Tiguan undTouran hergestellt. Die Gesamtzahl der am Standortgefertigten Fahrzeuge beträgt derzeit 37 Millionen.der Grundlage von Planungen, die in enger Absprachezwischen <strong>Volkswagen</strong> und der Stadt Wolfsburg ausgearbeitetwerden. Sie sorgen für einen ausgewogenenAusgleich der unterschiedlichen Nutzungsansprücheder verschiedenen Interessengruppen.Vielfältige AufgabenEtwa die Hälfte aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterist in der Produktion tätig. Im Werk Wolfsburgentstehen z. Zt. neben den täglichen über 3.450Fahrzeugen zahlreiche Teilesätze und Komponentenim Presswerk und in der mechanischen Fertigung,die auch für andere Konzernstandorte bestimmtsind. Ebenso werden Kunststoffteile wie Kraftstofftanks,Armaturentafeln und komplette Stoßfängerproduziert.Die andere Hälfte der Beschäftigten nimmt zentraleAufgaben für die <strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong> wahr oder arbeitetsteuernd und koordinierend für die weiteren neunMarken des Konzerns (mit weltweit mehr als 61Standorten) – beispielsweise in Forschung und Entwicklung,Beschaffung oder Produktionsplanung.Seit Werkgründung wurde der Standort ständig erweitertund dem technischen Fortschritt angepasst.Zum Standort Wolfsburg gehören die BetriebsdeponieBarnbruch sowie die stillgelegte Deponie Essenrode.Einbezogen werden ebenfalls die Tochterfirmen VWLogistics und VW Coaching. Das Testgelände Ehra-Lessien, die Einrichtungen der <strong>Volkswagen</strong> KraftwerkGmbH und der Autostadt GmbH sind nicht Bestandteildes EMAS-Gültigkeitsbereichs „Herstellung vonKraftwagen und Kraftwagenteilen“ und somit alseigenständige Organisationen anzusehen.Die Entwicklung des Werks erfolgt kontinuierlich auf


8WolfsburgBild


Wolfsburg9Beschreibung wesentlicher umweltrelevanter AnlagenAm Standort finden sich fast alle Technologien, diezur Herstellung eines Fahrzeugs benötigt werden.Demzufolge unterliegt das Werk einem umfassendenPaket nationaler und europäischer Rechtsnormen, diees beim Betrieb der Anlagen zu beachten gilt. Nachfolgendsollen exemplarisch einige umweltrelevanteAnlagen unter Bezugnahme auf ihre Umweltwirkungvorgestellt werden.PresswerkIm Presswerk Wolfsburg werden Formteile auf Pressenfür den gesamten Konzern gefertigt. Verarbeitetwird überwiegend vorverzinkter und vorphosphatierterStahl. Auf Ablänganlagen und Schnittpressenwerden aus angelieferten Blechen sog. Platinengeschnitten bzw. gestanzt. Anfallende BeschnittundStanzreste werden in Pressen kompaktiert unddirekt wieder an Stahlwerke zur Verwertung abgegeben.Die Ölver- und -entsorgung der Pressen erfolgtüber die zentralen Ölläger.Die Umweltwirkung dieser Anlagen ergibt sichzum einen aus der Menge an wassergefährdendenStoffen, die für den Betrieb benötigt werden. Zumanderen verbrauchen diese Anlagen während derBetriebsphase große Mengen an Energie. Zu beachtensind auch die Schwingungen und Vibrationensowie der Lärm im direkten und weiteren Umgebungsbereichder Pressen. An Konzepten zur Begrenzungund Verbesserung der Auswirkungen auf dieUmwelt, zu der hierbei im besonderen Maße auchdie Arbeitssicherheit und der Nachbarschaftsschutzgehören, wird kontinuierlich gearbeitet.KarosseriebauDer Karosseriebau ist einer der wesentlichen produzierendenBereiche im Werk Wolfsburg: Dort werdenKarosserien für den Golf 2/4-Türer, Golf Plus, Tiguanund Touran gefertigt, zudem Anbauteile, die sowohlinnerhalb des Karosseriebaus verwendet als auch anKonzernwerke geliefert werden.Jede Karosserie wird aus ca. 400 Einzelteilen bzw.Unter-Zusammenbauten gefertigt. Dabei werdenpro Fahrzeug (Bsp. Golf 4-Türer) ca. 3.600 Schweißpunktegesetzt, unterstützt von ca. 8,6 m Schutzgasnähtenan Stellen, die ein hohes Maß an Sicherheitverlangen. Außerdem werden pro Fahrzeug ca. 31,8m Lasernähte für hoch maßgenaue Verbindungengezogen und ca. 57,1 m Klebernähte zur Erhöhungder Verwindungssteife und Stabilität und zur Abdichtungeingesetzt.Zusätzlich werden ca. 209 Schweißbolzen in unterschiedlichenFormen und Abmessungen verbaut. Essind für diese Tätigkeiten ca. 2.000 Roboter und ca.1.200 Schweißzangen im Einsatz. Zusammenfassendsind die wesentlichen entstehenden Umweltauswirkungendas Abfallaufkommen (Elektrodenkappenabfälle),der Energieverbrauch sowie die Emissionen(Schweißrauch).


10WolfsburgBeschreibung wesentlicher umweltrelevanter AnlagenLackieranlagenDie Lackieranlage für die Modelle Golf und Tiguan istmit etwa 1.800 Mitarbeitern die größte Lackieranlageder Welt und besteht aus insgesamt vier Hallen.Auf fünf Ebenen (ohne Zwischenebenen), die etwa150.000 m² nutzbare Fläche zur Verfügung stellen, werdenzzt. ca. 3.450 Automobile am Tag lackiert.Nach entsprechender Vorbehandlung und Grundierungwerden die Karossen dort in den folgendenProzessschritten fertig lackiert:• Auf drei sogenannten Füllerlinien wird eine Lackschichtappliziert, die eine absolut glatte Oberflächeauf der Fahrzeugkarosse schafft und als Tragschichtfür den Decklack dient.• Auf weiteren fünf Decklacklinien werden der farbigeBasislack (Base-Coat) und eine Klarlackschicht(Clear-Coat) auf die Karosse aufgebracht.KunststoffteilefertigungDas Spektrum der Kunststoffteilefertigung in Wolfsburgreicht von der Instrumententafel über Stoßfänger,Türverkleidungen, Kunststofftanks, Blenden,Kühlerschutzgitter, Säulenverkleidungen bis hinzum Frontend und Cockpit.Die Schwerpunkte dieses Geschäftsfelds sind derzeitdie Herstellung von Kunststoffteilen im Design- undFunktionsbereich sowie die Modulmontage großerKomponenten, wie z. B. Stoßfänger und Radhausschalen.In den dafür benötigten sieben Spritzgussmaschinensind große Mengen an Hydraulikölvorhanden. Um zu verhindern, dass im Schadensfallaustretendes Hydrauliköl durch den Hallenboden indas Erdreich und Grundwasser gelangen kann, werdendie Maschinen komplett mit doppelwandigenAuffangwannen aus Edelstahl versehen, die nachwasserrechtlichen Vorschriften geprüft sind.• Es folgen Arbeiten wie das Einkleben der Dachverstärkung(DVD) mittels Roboter sowie abschließenddie Hohlraumkonservierung.Aus Sicht des Umweltschutzes erwähnenswertsind der komplett abwasserfreie Betrieb, die weitgehendeVerwendung von Wasserlacken sowiedie Verwendung von Oxidationskatalysatoren inden Thermischen Nachverbrennungsanlagen (vgl.Besonderheiten und Entwicklung: neue Fertigungstechnologien).


Wolfsburg11Besonderheiten und EntwicklungNeuerungen in der OrganisationHerr Dr. Josef Baumert ist seit Juli <strong>2010</strong> neuer Umweltbeauftragterin Wolfsburg und tritt die Nachfolgevon Herrn Behling an. Dr. Baumert ist bereitslange Zeit für den Konzern in unterschiedlichen Leitungsfunktionentätig und nahm zuletzt die LeitungProdukt, Prozesse und Technik wahr.Im Jahr 2009 konnten im Werk Wolfsburg insgesamt18 Sachkundige für Umweltschutz neu ausgebildetwerden, sodass zum Ende des Jahres 2009 insgesamt163 Sachkundige für Umweltschutz in den verschiedenenBetriebsbereichen aktiv waren.Neuerungen in der OrganisationPresswerkIm Presswerk der Halle 1A erfolgten im laufendenJahr <strong>2010</strong> umfassende Modernisierungen, die Effizienzsteigerungenzum Ziel hatten und sich auch aufden Umweltschutz positiv ausgewirkt haben: Eineneue Kompaktsaugerpresse, eine Einarbeitungspressesowie vier Scharnierförderbänder wurdenneu aufgebaut. Im Gegenzug wurden vorhandenePressen- und Anlagenteile demontiert und entsorgt.Für die Umwelt ergeben sich hierdurch wesentlicheVerbesserungen, da die Ölverbräuche und der Energiebedarfder Neuanlagen niedriger ausfallen als beiden alten Anlagen. Ferner konnten die Schallemissionenam Arbeitsplatz durch die neuenPressenstraßen sehr deutlich gesenkt werden. DieInbetriebnahme der neuen Pressenstraßen ist fürNovember <strong>2010</strong> vorgesehen.Der 3.800 Tonnen schwere „Koloss“, an dem diePresswerker täglich 15.000 Teile für die verschiedenstenProduktionsstandorte auf der ganzen Weltfertigen, ist die vierte Großraumsaugerpresse ihrerArt im Werk Wolfsburg. Hier werden künftig größereKarossenteile wie Dächer, Seitenteile und Türenabgepresst. Die Kompaktsaugerpresse ist 80 Meterlang, 20 Meter breit und 11 Meter hoch. Pro Minutesind 16 Hübe möglich, bis zu 64 Teile können indieser Zeit gepresst werden, ein Werkzeugwechseldauert nur acht Minuten.Katalysatornachrüstungen in KarossenlackieranlagenAuf der Suche nach Möglichkeiten zur Energieeinsparungwurden auch die Thermischen Nachverbrennungsanlagen(TNV) in den Karossenlackieranlagenumfassend auf Einsparpotenziale untersucht.Über einen längeren Prozess mit begleitenden


12WolfsburgBesonderheiten und EntwicklungVersuchen wurde ein völlig neues Konzept für denBetrieb der bestehenden Anlagen erarbeitet, bei demein Katalysator in der Reingasleitung die vorhandeneAbgasreinigung ergänzt.Durch den Einbau des Katalysators wird eine Entkopplungvon Abluftreinigung und Trocknerbeheizungerreicht. Eine Absenkung der Brennkammertemperaturauf ca. 500 °C ermöglicht die Einstellungeines Wärmegleichgewichts zwischen TNV (Wärmeerzeuger)und Trockner (Wärmeabnehmer). ImErgebnis wird eine Senkung des Energieverbrauchs(Erdgas) im Prozess um ca. 40 % erreicht, was eineentsprechende CO 2-Reduktion mit sich bringt.Zudem wird durch diese Lösung ein wesentlichhöherer Abgasreinigungsgrad realisiert. Die gesetzlichenGrenzwerte für CO und Cges. werden deutlichunterschritten.Hier zeigt sich besonders deutlich, dass ökologischeZiele sich mit ökonomischen Ansprüchen verbindenlassen. Die Modernisierung der Technik spart zumeinen Ersatzinvestitionen in neue Anlagen, weil dieLebensdauer der TNV deutlich erhöht wird. Zumanderen lassen sich die Betriebskosten für dieseAnlagen durch den gesenkten Energieverbrauchum mehrere Mio. € reduzieren. Im Jahresverlauf2009/<strong>2010</strong> sind bereits 21 thermische Nachverbrennungsanlagenmit der neuen Technik ausgestattetworden. Weitere Anlagen sind geplant.Bedeutende BaumaßnahmenNeubau Heizhaus für Technische WärmeIm Betriebsbereich Forschung und Entwicklungwerden von den Motorprüfständen und von der Galvanikin der Halle 73 insgesamt 3,0 MW TechnischeWärme benötigt. Bisher wurde diese TechnischeWärme im Kraftwerk Nord/Süd durch die Verbrennungvon Steinkohle gewonnen und über Fernwärmeleitungentransportiert, was zu Wärmeverlustenführte. Künftig soll die benötigte Technische Wärmedirekt vor Ort aus Erdgas erzeugt werden.In vorhandenen Gebäuden wurden ab April <strong>2010</strong>zwei erdgasbefeuerte Kessel mit jeweils 3,5 MWFeuerungswärmeleistung für einen ausfallsicherenBetrieb installiert. Eine Verbindung zu einem Anschlussan die vorhandene Erdgasleitung wurde parallelhergestellt. Die Abgasführung erfolgt über zweineu errichtete Edelstahlkamine mit 12 m Höhe. FürEnde November <strong>2010</strong> ist die volle Inbetriebnahmeder Anlage nach Abschluss des Probebetriebes vorgesehen.In die Umsetzung der Maßnahme wurdeninsgesamt 1.000.000 EUR investiert.Durch den Wechsel des Energieträgers von Steinkohleauf Erdgas und die verbrauchernahe Energieerzeugungwerden sowohl der Energieverbrauchinsgesamt als auch der Ausstoß des TreibhausgasesCO 2erheblich gesenkt.Neubau TankwagenrestentleerungAuf dem Werkgelände müssen verschiedene Flüssigkeitenund Abwasserchargen per Tankwagenbefördert werden. Vor einem Chargenwechsel istes notwendig, die Transportbehälter der Tankwagenvollständig zu entleeren. Die vorhandeneTankwagen-Reinigung an der Ostseite des Werkgeländesmusste Mitte <strong>2010</strong> stillgelegt und demontiertwerden, weil dort ein neues Rechenzentrum gebautwurde.Als Ersatz für die stillgelegte Anlage wurde im Bereichdes Abwasserzentrums West eine neue Halleerrichtet und in Betrieb genommen. Durch die neueAnordnung sind zwei wesentliche Vorteile für dieUmwelt entstanden:


Wolfsburg13Besonderheiten und Entwicklung1. Geruchsbelästigungen für Anwohner, wie sie eventuellan heißen Sommertagen durch Geruchsemissionenauftreten könnten, sind an diesem Standortausgeschlossen.Richtwerte der Geruchsimmissions-Richtlinie fürWohn- und Mischgebiete bzw. Gewerbe- und Industriegebieteunterschritten werden.2. Die gesammelten Flüssigkeiten und Schlammanteilekönnen direkt vor Ort im AbwasserzentrumWest aufbereitet und gereinigt werden.Berücksichtigung der NachbarschaftsbelangeDas <strong>Volkswagen</strong> Werk Wolfsburg und die angrenzendenOrtsteile Kästorf, Warmenau und Sandkampliegen aufgrund der engen räumlichen Nähe inunmittelbarer Nachbarschaft. Somit spielen Lärmschutz,aber auch Vorkehrungen für eventuell auftretendeGeruchsbelästigungen eine erhebliche Rolle.In den Nachtstunden von 22:00 bis 06:00 Uhr müssenSchallimmissionsrichtwerte in der Nachbarschafteingehalten werden. Der Standort Wolfsburgmuss deshalb alle drei Jahre dem GewerbeaufsichtsamtBraunschweig den aktuellen Stand zurLärmminderungstechnik beschreiben. Die Dokumentationerfolgt über den Schallplan Wolfsburg.Dieser wird kontinuierlich gepflegt und dient alswichtige Planungsgrundlage. Die Daten wurden alsaktualisierter Bericht zum Stand der Lärmminderungstechnikzusammengestellt und dem Gewerbeaufsichtsamtam 06.04.<strong>2010</strong> übergeben.Ein ebenfalls dreijährig wiederkehrender Rhythmusergibt sich auch für die Messungen der Geruchsemissionen.Diese wurden im Jahr 2009 an Messstellender Karossenlackieranlagen in Halle 15 B und 9sowie der Pufferstangenlackieranlage in Halle 53 Adurchgeführt. Aus den Messergebnissen wurde einGeruchsgutachten (Immissionsprognose) für dasWerk Wolfsburg zur Zusatzbelastung „IST-Situation2009“ erstellt. Dieses hatte zum Ergebnis, dass die


14Wolfsburg


Wolfsburg15Umweltauswirkungen des StandortesDie Umweltauswirkungen der Tätigkeiten wurdenauch am Standort Wolfsburg mit dem „System zurErfassung und Bewertung der Umweltaspekte“ (S. 22)bewertet. Es ergibt sich danach das folgende Bild:Für den Standort Wolfsburg stellen die Berechnungenden Energieeinsatz als bedeutendsten Umweltaspektheraus, der sich zu je 41 % auf Strom und Wärmeverteilt. Dieser proportional sehr hohe Anteil liegt inder Struktur des Standortes begründet: In Wolfsburgwerden nicht nur Fahrzeuge gefertigt, sondern auchz. B. Kunststoffteile und Pressteile für den gesamtenKonzern produziert. Nicht zuletzt befinden sich amStandort auch die <strong>Volkswagen</strong> Forschung sowie dieTechnische Entwicklung und viele weitere weltweitagierende Konzernabteilungen. Wolfsburg ist derzeitder größte europäische Automobilproduktionsstandortmit entsprechend umfassenden Infrastruktureinrichtungen.Die Energieversorgung aller Bereiche desStandortes erfolgt über die eigenen SteinkohlekraftwerkeNord/Süd und West. Die Emissionen, die bei derEnergieumwandlung durch den eingesetzten Energieträgerentstehen, tragen in diesem Zusammenhangauch zur erhöhten Umweltbelastung bei.1,0 %8,0 %2,0 %7,0 %Im Bereich der Produktion sind die wesentlichenEnergieverbraucher die zum Schweißen verwendetenLaserquellen. Weiterhin wird eine große Energiemengein die Be- und Entlüftung der Hallenkomplexe investiert.Beide Energiearten sind durch Umweltziele undRessourceneinsparungen einem stetigen Verbesserungsprozessunterworfen. Dies trifft vor allem auf dieNeubeschaffung von effizienteren Laserquellen und dieFrequenzregelung der Lüftersteuerung zu.Der Umweltaspekt mit der zweitgrößten Bedeutungsind die produktionsbedingt anfallenden Abluftemissionen.Diese stammen zu einem großen Teil aus derAbluftreinigung der Lackierereien. Hier werden die imLackierprozess entstehenden organischen Lösemittelüber einen Verbrennungsprozess in katalytischen Abluftanlagen„gereinigt“.Auch der Umweltaspekt Verkehr ist für den Standortsehr bedeutend. Jeden Tag müssen große Strömean Warenanlieferungen und Produktauslieferungenbewältigt werden, wobei auch die Mitarbeiterbewegungenim 3-Schicht-Betrieb der Produktion erheblich sindund das Verkehrsaufkommen beeinflussen.Alle nicht durch Stoffströme erfassbaren Umweltauswirkungenwie z. B. Lärm, Erschütterung und Geruchwerden durch den Umweltschutz am Standort Wolfsburgbeobachtet. Im abgelaufenen Jahr gab es für dieseBereiche keine Beschwerden und somit auch keinenHandlungsbedarf.AbwasserEnergieeinsatzVerkehrAbfallEmissionen82,0 %- Ressourcen (0 %)


16WolfsburgEntwicklung der KernindikatorenFür das Berichtsjahr 2009 werden erstmalig Kennzahlennach der Forderung von EMAS III berichtet.Ab der nächsten veröffentlichten Umwelterklärungerfolgt dann ein Vergleich dieser Werte von Jahr zuJahr.In dieser Umwelterklärung soll zu den ThemengebietenEnergie und Emissionen aber bereits einetwas umfassenderer Mehrjahresvergleich vorgelegtwerden, um den Entwicklungsprozess zu verdeutlichen.Kernindikator A2009Energie (siehe Abbildung 1)gesamter direkter Energieverbrauch [MWh] 2.166.899... davon Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien [MWh] 1 169.953der gesamte direkte Energieverbrauch setzt sich wie folgt zusammen:elektrische Energie [MWh] 1.036.301Wärmeenergie 869.087Brennstoffeinsatz (Erdgas für Fertigungsprozesse) 261.516MaterialeinsatzMassenstrom an Einsatzmaterial [t] 2.083.349WasserWasserverbrauch [m³] 1.714.400AbfallAbfallaufkommen [t] 2 345.345... davon gefährlicher Abfall [t] 14.773Biologische VielfaltGrundstücksfläche gesamt 6.580.032Flächenverbrauch [versiegelte Fläche in m²] 3.379.953Emissionen (siehe Abbildung 2)Gesamtemissionen von Treibhausgasen [t-CO 2-Äquivalent] 3 62.424


Wolfsburg17Entwicklung der KernindikatorenCO 2-Äquivalente aus Brennstoffeinsatz 62.085CO 2-Äquivalente (aus H-FKW und H-FCKW-Emissionen) 4 339Gesamtemissionen in die Luft [t] 261NO x (Stickoxide) 213PM (Staub) 46SO 22freiwillig berichtete Emissionen [t] 1.686CO 595VOC 1.091Anmerkung 1: Der Anteil der erneuerbaren Energien bezieht sich ausschließlich auf elektrische Energie. Hier sind die Energieversorger nach § 42 Energiewirtschaftsgesetzauskunftspflichtig. Der Bezug von regenerativ erzeugtem Strom liegt im Energiemix der <strong>Volkswagen</strong> Kraftwerk zzt. bei 16,4 % undsomit über dem Bundesdurchschnitt, der aktuell bei 15 % angesiedelt ist. Für die Bereiche Wärmeenergie und Brennstoffeinsatz liegt gegenwärtig nochkein Ermittlungsansatz vor.Anmerkung 2: 97,80 % aller Abfälle (inkl. Metall) wurden im Betrachtungsjahr verwertet. Nicht produktionsspezifische Abfälle (wie z. B. Bauschutt) sindunberücksichtigt. Die mengenmäßig bedeutendsten gefährlichen Abfallarten sind nachfolgender Aufstellung zu entnehmen.Anmerkung 3: Folgende von EMAS geforderte Treibhausgasemissionen sind für den Standort zzt. nicht relevant: Lachgas, Methan.Anmerkung 4: H-FKW- und H-FCKW Emissionen fallen ausschließlich als Leckagen in stationären Kälte- und Klimaanlagen an.Betriebliche Abfallbezeichnung AVV-Nr. Menge [t/a]Abfälle zur BeseitigungHydroxidschlamm 19 08 13* 1.974,08Biol. Überschussschlamm (extern) 19 02 05* 1.806,00Altsand 10 10 07* 1.382,34Schlamm aus Öltrennanlagen 13 05 02* 504,96Lackhaltige Spülwässer 08 01 13* 406,54Abfälle zur VerwertungAltöl 12 01 07* 2.529,54Lackschlamm 08 01 13* 2.473,42Bleiakkumulatoren 16 06 01* 532,18Elektronikschrott (Kühl- & Klimageräte) 16 02 13* 349,26Schleifschlamm 12 01 18* 346,30


18WolfsburgEntwicklung der KernindikatorenBsp. Energie (Abbildung 1)2.500.000800.000(Energieverbrauch in MWh)2.000.0001.500.0001.000.000500.0000640.000480.000320.000160.0000FahrzeugeBrennstoffeinsatz (Gas)Wärmeenergieelektrische Energie2004 2005 2006 2007 2008 2009(Fahrzeuge [St.])Die Grafik zeigt den Gesamtenergieverbrauch unterteiltin die einzelnen Verbrauchsarten über einenZeitraum von 6 Jahren unter Bezugnahme auf dieFahrzeugproduktion:Betrachtet werden in der Darstellung zuvor ausschließlichdie Einheiten am Standort Wolfsburg,in denen Fahrzeuge und Fahrzeugteile hergestelltwerden, d. h. das Versuchsgelände und der BereichF&E sind hierbei unberücksichtigt.Wie zu erkennen ist, wurde der absolute Energieverbrauchüber die betrachteten Energiebereiche inden Jahren 2004–2007 kontinuierlich abgesenkt. ImJahr 2008 erfolgte parallel zum Anstieg der Produktionauch eine Erhöhung vor allem des Bedarfs anWärme, der im Jahr 2009 trotz weiter steigenderProduktionszahlen wieder etwas abgesenkt werdenkonnte.Die Leistungen des Energiemanagements werdendann besonders deutlich, wenn man den zuvor dargestelltenEnergieverbrauch direkt mit den Produktionszahlenin Beziehung setzt – also eine spezifischeBetrachtung in Form einer Kennzahl durchführt.In dieser Grafik lässt sich klar erkennen, dass derEnergieverbrauch bezogen auf die hergestelltenFahrzeuge kontinuierlich gesenkt werden konnte.Vergleicht man die Kennzahl des Jahres 2009 mit derdes Jahres 2004, ermittelt sich rechnerisch sogar einRückgang des spezifischen Energieverbrauchs proFahrzeug um knapp 33 %.Bsp. Energie (Abbildung 2)4,0(spez. Energieverbrauch/Fahrzeug [MWh])3,53,02,52,01,51,00,50spez. Verbrauch Energie ges./Kfz.2004 2005 2006 2007 2008 2009


Wolfsburg19Entwicklung der KernindikatorenBsp. VOC-Emissionen (Abbildung 3)1.200800.0001.000800(VOC-Emissionen [t])6004002000400.0000FahrzeugeVOC-Emissionen [t]2004 2005 2006 2007 2008 2009(Fahrzeuge [St.])Die nachfolgende Tabelle zeigt exemplarisch anhandder Entwicklung der VOC-Emissionen, wie sich dieseinsgesamt für das Werk bedeutende Umweltauswirkungüber den Zeitraum von 6 Jahren parallel zurFahrzeugfertigung entwickelt hat.Auf den ersten Blick wird deutlich, dass es einen direktenZusammenhang zwischen der Menge der hergestelltenFahrzeuge und den VOC-Emissionen gibt. DieErfolge, die durch Umweltschutzmaßnahmen bishererreicht werden konnten, zeigen sich aber erst, wennman, wie nachfolgend dargestellt, eine spezifischeKennzahl berechnet.Im Ergebnis zeigt sich, dass die VOC-Emissionenaufgrund der ergriffenen technologischen und organisatorischenVerbesserungsmaßnahmen kontinuierlichgesenkt werden konnten, wobei die leichte Erhöhungim Jahr 2009 auf kein besonderes Ereignis zurückgeführtwerden kann.Es ist insgesamt als großer Erfolg anzusehen, dass diespezifischen VOC-Emissionen pro Fahrzeug seit demJahr 2004 um ca. 26 % gesenkt werden konnten.Bsp. VOC-Emissionen (Abbildung 4)(VOC-Emissionen/Fahrzeug [kg])2,52,01,51,00,50spez. VOC-Emission/Kfz.2004 2005 2006 2007 2008 2009


20WolfsburgEntwicklung der KernindikatorenOutputKernindikator B 2009ProduktoutputGesamtausbringungsmenge aller Produkte [t] 1.738.004Fahrzeuge [t] 993.936Fahrzeuge [St.] 739.909Golf [t] 482.223Golf [St.] 383.021Gewichtsmultiplikator [t] 1,26Golf Plus [t] 142.044Golf Plus [St.] 106.320Gewichtsmultiplikator [t] 1,34Touran [t] 165.356Touran [St.] 106.888Gewichtsmultiplikator [t] 1,55Tiguan [t] 204.313Tiguan [St.] 143.680Gewichtsmultiplikator [t] 1,42Fahrzeugkomponenten [t] 744.068Massenstrom Kunststoff-Technik [t] 459.690Stoßfänger [t] 8.239Stoßfänger [St.] 287.321Kunststofftanks [t] 1.393Kunststofftanks [St.] 162.737Massenstrom Karosseriebau [t] 156.530Pressteile [t] 156.530Massenstrom Fahrwerk [t] 127.848


Wolfsburg21Entwicklung der KernindikatorenFahrzeuge [St.]400.000300.000200.000100.000GolfGolf Plus02007 2008 2009TouranTiguanDie Abbildung zeigt die Entwicklung der am Standorthergestellten Fahrzeugmodelle in den vergangenen 3Jahren. Es wird deutlich, dass der große Produktionsanstiegim Jahr 2008 vor allem auf die Entwicklungenbeim Tiguan zurückgeführt werden kann, dessen Produktion2007 erst angelaufen ist.Im Jahr 2009 sind trotz insgesamt weiterem Produktionsanstiegdie Auswirkungen der Wirtschaftskrisedaran erkennbar, dass bei den beiden größeren FahrzeugmodellenRückgänge zu verzeichnen waren. DieNachfrage nach dem Golf war jedoch in 2009 deutlichhöher als in den Jahren zuvor.


22WolfsburgEntwicklung der KernindikatorenBeginnend ab der Umwelterklärung <strong>2010</strong> werden dieDaten des Kernindikators R als langfristige Zeitreihedargestellt.Kernindikator R 2009Energiegesamter direkter Energieverbrauch [MWh]/Gesamtoutput [t] 1,25... davon Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien [MWh]/Gesamtoutput [t] 0,10MaterialeinsatzMassenstrom an Einsatzmaterial [t]/Gesamtoutput [t] 1,20WasserWasserverbrauch [m³]/Gesamtoutput [t] 0,99AbfallAbfallaufkommen [t]/Gesamtoutput [t] 0,20... davon gefährlicher Abfall/Gesamtoutput [t] 0,01Biologische VielfaltFlächenverbrauch [bebaute Fläche in m²]/Gesamtoutput [t] 1,94EmissionenGesamtemissionen von Treibhausgasen [t-CO 2-Äquivalent]/Gesamtoutput [t] 0,04Gesamtemissionen in die Luft [t]/Gesamtoutput [t] 0,0002


Wolfsburg23UmweltprogrammDas nachfolgend dargestellte Umweltprogramm <strong>2010</strong>zeigt den Sachstand in den aktuell verfolgten Punkten.Umweltprogramm <strong>2010</strong>Ziel-Nr.ZieleMaßnahmenTerminAbarbeitungsstand1 CO 2-Bilanz als Steuerungsinstrument logistischerProzesseAnalysieren der augenblicklichen CO 2-Bilanzierung derIn- und Outboundlogistik. Entwickeln eines qualitativenWirkungsmodells, welches zu einem quantitativen Modellverfeinert wird und mit dem die Auswirkungen einer konzern-bzw. europaweiten Umsetzung des neuen Logistikkonzeptesfür die In- und Outbound-Logistik auf dieTransportemissionen abgeschätzt werden können. Darauswerden konkrete Handlungsempfehlungen zur weiterenCO 2-Reduzierung abgeleitet.20112 Hochwasserschutz Entwickeln und Umsetzen eines Konzeptes zum Hochwasserschutz3 Löschwasserrückhaltung Bau von 4 Absperreinrichtungen, um im PrüfgeländeWolfsburg im Brand- und Havariefall kontaminiertesLöschwasser und wassergefährdende Flüssigkeiten zurückhaltenzu können4 Verbesserung der Umweltschutztechnik Bautechnische Sanierung, Erneuerung oder Rückbau vonca. 120 Abscheidersystemen2013 12011 22011 35 Verbesserung der Abluftqualität der Lackieranlageund EnergieeinsparungErgänzung der Thermischen Nachverbrennungsanlagendurch Katalysatoren zur Verbesserung der Abluftqualitätund Energieeinsparung durch verringerte Verbrennungstemperaturen(Halle 15b)Ergänzung der Thermischen Nachverbrennungsanlagendurch Katalysatoren zur Verbesserung der Abluftqualitätund Energieeinsparung durch verringerte Verbrennungstemperaturen(Halle 9)<strong>2010</strong>20116 Maßnahmen zur CO 2-Reduzierung CO 2-Reduzierung im Werk Wolfsburg um ca. 40.000 t/a 20127 Erhöhung der Betriebssicherheit der Kläranlage Aufnahme von belasteten Abwässern aus betrieblichenStörungen, von Löschwasser sowie lackhaltiger Abwässeraus den Auswaschungen2011


24WolfsburgUmweltprogrammZiel-Nr.ZieleMaßnahmenTerminAbarbeitungsstand8 Reduzierung von Dieselemissionen der Lokomotivender WerkeisenbahnNachrüsten von Dieselpartikelfiltern 20139 Verbesserung des Boden- und GrundwasserschutzesSanierung von VAwS-Anlagen priorisiert nach dem Gefährdungspotenzial2012 410 Kanalsanierung Sanierung der Kanalisation, pro Jahr 10 % des 128 kmlangen Netzes2015 511 Sicherung der ehemaligen Deponie Essenrode Umsetzung des Sicherungskonzeptes Deponie Essenrode 2015 6(urspr.Ziel2006)12 Boden- und Grundwassersanierung Sanierung des CKW-Schadens der ehemaligen chem.Reinigung, Halle 1202513 Erhöhung der Entsorgungssicherheit Durchführen von 20 Entsorgeraudits <strong>2010</strong>14 Umsetzung von Kompensationsmaßnahmen Ausgleich- und Ersatzmaßnahmen auf Flächen inner- undaußerhalb des Werkes<strong>2010</strong>15 Ausbildung von Sachkundigen für Umweltschutz Optimierung des Lehrgangs und der Ausbildungsinhalte <strong>2010</strong>16 Einsparung von 300.000 l Heizöl pro Jahr Bezug der Wärmeenergie für den Betriebshof des PrüfgeländesEhra von einem neu zu errichtenden Biomasseheizwerkfür nachwachsende Rohstoffe17 Optimierung des Behältermanagements Reduzierung der Variantenvielfalt bei Großladungsträgernvon 22 auf 18. Durch die Verringerung der Variantenvielfaltist eine Optimierung der Behältersteuerungund damit der Leerguttransporte möglich (Reduzierungder Umweltbelastung durch Fahrzeugabgase).2011 7<strong>2010</strong>Neues Ziel sind 15 Großladungsträger. 2011 818 Verringerung der Wärmeverluste Analyse und Planung von Maßnahmen zur Gebäudesanierung<strong>2010</strong>Ersatz von Wärmerädern in der Lackiererei Ha. 15b 201119 Maßnahmen zur Verringerung der Umweltauswirkungenbei BetriebsstörungenUmstellung der Wachsflutanlagen Ha. 26 und 9 auf dezentraleGasbeheizungDurchführen von Schulungen der Werkfeuerwehr zu Einsätzenbei umweltrelevanten Betriebsstörungen2011201120 Erhöhung des Umweltbewusstseins Besucherdienstprojekt „Umwelt“,Einrichten eines Besucherzentrums in der ehemaligen NähereiHa. 3Neugestaltung des Treppenaufgangs E 42 zu einem Umweltfoyer20132013


Wolfsburg25UmweltprogrammAnmerkung 1: Bereits im Jahr 2005 wurde ein neues Auslaufbauwerk zur Aller einschließlich eines Notüberlaufs fertiggestellt und in Betrieb genommen.Auf der Basis einer Baugrunduntersuchung in 2006 wurden bisher 25 % der Dämme mittels Spundwänden saniert. Die Erneuerung des Einlaufs zumBetriebswasserwerk erfolgt bis 2013. Erst dann ist die Maßnahme vollständig abgeschlossen.Anmerkung 2: In der letzten Umwelterklärung wurde aufgrund eines Druckfehlers der Eindruck erweckt, dass die restlichen Absperreinrichtungen bereitsim Jahr 2009 gebaut wurden. Richtig ist aber Folgendes: Aufgrund der Projektkomplexität wurde der Zielzeitraum für die Realisierung der restlichenAbsperreinrichtungen auf das Jahr 2011 gestreckt.Anmerkung 3: Zur priorisierten Erneuerung bzw. Sanierung der Abscheider ist mit dem Gewerbeaufsichtsamt ein Zeit- und Maßnahmenplan abgestimmt.Von den insgesamt 120 haben sich 99 als sanierungsbedürftig erwiesen. 73 Abscheidersysteme wurden bisher überarbeitet.Anmerkung 4: Aufgrund der aufgetretenen Arbeitsumfänge wurde das Sanierungsprogramm mit der Behörde bis 2012 verlängert. Insgesamt wurdenbisher ca. 91 % der Anlagen saniert.Anmerkung 5: Aufgrund der zu sanierenden Kanalnetzgröße wird die Frist zum Abschluss der Maßnahme auf das Jahr 2015 verlängert.Anmerkung 6: Mit der Umsetzung des Sanierungskonzeptes konnte erst begonnen werden, nachdem die behördliche Genehmigung dazu erteilt wurde.Diese liegt nun vor, sodass sich aus heutiger Sicht eine neue Zielterminierung für das Jahr 2015 ergibt.Anmerkung 7: Aufgrund von Planungsänderungen wird mit dem Bau voraussichtlich erst im Frühjahr 2011 begonnen; die Maßnahme soll bis zum Endedes Jahres abgeschlossen sein. Das Ziel wurde aufgrund der Projektkosten im Jahr 2007 zunächst zurückgestellt und wird nun aufgrund der verbessertenWirtschaftlichkeit wieder aufgenommen.Anmerkung 8: Die dargestellte Maßnahme wird aufgegeben. Es hat sich im Verlauf der weiteren Planungen herausgestellt, dass eine weitere Reduzierungder Großladungsträger aus wirtschaftlichen Gründen nicht sinnvoll ist.Legendeleerer grauer Kreis = Maßnahme, die in der Vergangenheit geplant, aber noch nicht begonnen wurdeleerer blauer Kreis = neue Maßnahme in dieser Umwelterklärungviertel Kreis = Maßnahme begonnenhalber Kreis = Maßnahme mitten in der Umsetzungdreiviertel Kreis = Abschluss der Maßnahme ist absehbarvoller Kreis = Maßnahme abgeschlossenrote Zahl = Der ursprünglich geplante Termin wurde auf den angegebenen Termin nach hinten verschoben


B28WolfsburgWerk Wolfsburg<strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong>Dr. Josef Baumert, UmweltbeauftragterBrieffach 135338436 WolfsburgTelefon: +49 5361 926 121E-Mail: josef.baumert[at]volkswagen.deDieser Standort verfügt über ein Umweltmanagement-System.Die Öffentlichkeit wird im Einklang mit dem Gemeinschaftssystemfür das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung überden betrieblichen Umweltschutz dieses Standortes unterrichtet.VERIFIEDENVIRONMENTALMAN<strong>AG</strong>EMENTREG. NO. DE-151-000007


Wolfsburg B29


Braunschweig


Werk BraunschweigBraunschweig


Braunschweig


Braunschweig3Führende Fahrwerktechnik –für Auto & Umwelt – ganz sicher!


4Braunschweig


Braunschweig5Vorstellung des StandortesDie im Jahr <strong>2010</strong> vorgelegten aktualisierten Zahlenund Aussagen des Braunschweiger Teils der Umwelterklärung,die sich auf das Betrachtungsjahr 2009beziehen, wurden im Rahmen des Überwachungsauditsdurch den Umweltgutachter von der TÜVNORD CERT UMWELTGUTACHTER GmbH auf sachlicheRichtigkeit überprüft.WerkleiterHans-Peter StalfUmweltbeauftragterJörg Roffmann


6Braunschweig


Braunschweig7Vorstellung des StandortesLage und Abgrenzung des StandortsDas Stammwerk befindet sich im nördlichen Bereichder Stadt Braunschweig.Das Werkareal – inzwischen fast vollständig bebaut– wird im Westen von der wichtigsten Straßenverkehrsanbindung,der Bundesstraße 4, begrenzt.Über die am Nordrand vorbeiführende Eisenbahnstreckegibt es eine Gleisanbindung an das Netz derDeutschen Bahn.Im Osten schließt sich eine Grünanlage an und imSüden liegt das Stadion des Traditionsvereins EintrachtBraunschweig.Das gesamte Gelände liegt in einem Wasserschutzgebiet,sodass für den Umgang mit wassergefährdendenStoffen besondere Anforderungen gelten.Historische EntwicklungDas Werk Braunschweig ist der traditionsreichsteStandort im Konzern.Im Jahr 1938 als sogenanntes Vorwerk für das WerkWolfsburg gegründet, gehört es inzwischen zu denweltweit führenden Herstellern von Komponentenund Systemen im Bereich Fahrwerktechnik.Das Werk beliefert Standorte des <strong>Volkswagen</strong> Konzernsweltweit mit Vorder- und Hinterachsen undvielen weiteren Baugruppen.Etwa 800 Meter nördlich in einem Gewerbegebietbefindet sich der Betriebsteil Kunststofftechnik.Hier werden Werkstücke wie Abdeckkappen, Verkleidungenund Instrumententafeln hergestellt undzum Teil auch lackiert.Rund 4 km nordwestlich am Mittellandkanal, gegenüberdem Braunschweiger Hafen, werden an derChristian-Pommer-Straße durch die Product Unit„Lenkung/Montage Hinterachse“ Fahrwerkkomponentenwie Bremsscheiben und Radträger bearbeitetund zu kompletten Hinterachsen montiert. Die mechanischeBearbeitung erfolgt dabei überwiegendtrocken, d. h. nur bei einem relativ kleinen Fertigungsanteilfinden Kühlschmierstoffe Verwendung.Unmittelbar daneben befindet sich das 2008 fertiggestellte„Kompetenzzentrum Lenkung“, wo von derEntwicklung bis zur Fertigung das gesamte Knowhowzum Thema Lenkung untergebracht ist.


8BraunschweigBild


Braunschweig9Beschreibung wesentlicher umweltrelevanter AnlagenHartverchromungsanlage und ChemikalienlagerIn der Hartverchromungsanlage wird eine als sehrgiftig eingestufte Chromverbindung zur Oberflächenbehandlungvon Kolbenstangen eingesetzt, dieim Chemikalienlager für die Produktion bereitgestelltwird. Ein möglicher Ersatz durch andere Materialienwurde geprüft, ist aber aus technologischenund Qualitätsgründen derzeit nicht möglich.Das hat die Konsequenz, dass am gesamten StandortBraunschweig die erweiterten Pflichten der Störfall-Verordnung erfüllt werden müssen.Hierzu gehören u. a. die Erarbeitung und Pflegeeines Konzepts zur Verhinderung von Störfällen unddie Benennung eines Störfallbeauftragten. DieseAufgabe nimmt der Umweltbeauftragte in Personalunionwahr.TauchlackieranlagenIn mehreren Lackieranlagen, sog. Dickschicht-Kataphorese-Tauchlackieranlagen(DKTL), werden diegefertigten Fahrwerkteile durch den Auftrag einerLackschicht gegen spätere Korrosion geschützt.LeichtmetallzentrumIm Leichtmetallzentrum werden pro Jahr rund 6Mio. Fahrwerkteile aus Aluminium gegossen (Kokillen-und CPC-Druckgussverfahren).Die eingesetzten Schachtschmelzöfen erlauben einebesonders energieeffiziente Verflüssigung der rund190 t Aluminium, die pro Tag als Rohmaterial verarbeitetwerden können.Die Anlieferung des Aluminiums erfolgt überwiegendumweltfreundlich per Binnenschiff aus Rotterdamüber den Braunschweiger Hafen.HeizhausDas werkeigene gasbetriebene Heizhaus versorgt dieProduktionsanlagen mit Wärme.Es unterliegt aufgrund der Größe den Anforderungendes Emissionshandels gemäß Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz(TEHG).Zur sicheren Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenenGrenzwerte wurden zwei thermische Nachverbrennungeninstalliert sowie ein Brenner und einTrockner erneuert.Bei dem DKTL-Verfahren entsteht kein Lackschlamm,das anfallende Abwasser wird durch Badpflegemaßnahmenauf ein Minimum reduziert.


10BraunschweigBesonderheiten und EntwicklungBesonderheitenAufgrund der Lage des Standorts in einem Wasserschutzgebietist insbesondere der richtige undverantwortungsbewusste Umgang mit wassergefährdendenStoffen von großer Bedeutung.Obwohl die Beschäftigten schon seit langer Zeiteinen hohen Sensibilisierungsgrad erreicht haben,ist es notwendig, ständig nach Möglichkeiten zusuchen, um das Risikopotenzial jederzeit richtigeinschätzen zu können.Das im Intranet verfügbare und regelmäßig aktualisierteLAU-/HBV-Kataster bietet Betreibernsowie Überwachungsbehörden detaillierte Informationenüber die Anlagen und Lagerbereiche, indenen mit wassergefährdenden Stoffen umgegangenwird.Eine entsprechende Funktion gewährleistet die Einhaltungvon Überwachungs- und Prüfterminen.Darüber hinaus gibt es ein weiteres Kataster mitInformationen über sämtliche wassergefährdendeFlüssigkeiten führende Rohrleitungen einschließlichtechnischer Nebeneinrichtungen.Alle Leitungen werden auch hier eindeutig denverantwortlichen Betreibern zugeordnet, gekennzeichnetund technisch so ausgestattet, damit dieseim Notfall abgesperrt werden können.Zur sicheren Löschwasserrückhaltung wurden dieAbwasser- und Regenwasserkanäle mit insgesamt 15Absperreinrichtungen versehen, die den gesamtenStandort nach außen absichern.Das gesamte Industrieabwasser des Werkes wird ineiner eigenen chemisch-physikalischen Abwasserbehandlungsanlageso aufbereitet, dass eine Einleitungin die städtische Kanalisation unter Einhaltungder gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte genehmigtworden ist.Als weitere Besonderheit soll hier auf die Nähe zurWohnbebauung Riesebergstraße und Guntherstraßeverwiesen werden.Resultierend aus dieser Sachlage wird dem ThemaLärm eine sehr große Aufmerksamkeit gewidmet.Derzeit werden im laufenden Produktionsbetrieballe Lärmimmissionsvorgaben eingehalten.Eine Messung des tatsächlichen Schalldruckpegelserfolgt an sechs Immissionsorten in der Nachbarschaft.Im Berichtsjahr gingen dennoch einzelne Beschwerdenaus der Nachbarschaft beim Umweltbeauftragtenein.Die Ursache für die Lärmbeschwerden sind innerbetrieblicheTransportvorgänge durch Gabelstaplerund Schleppfahrzeuge. Vereinzelt kommt es beimTransport von leeren Behältern zu Klapper- oderScheppergeräuschen.Zur Abstellung dieser Lärmentwicklung wurden organisatorischeMaßnahmen, wie nächtliche Fahrverboteim nördlichen Werkbereich, ergriffen und technischeMaßnahmen, wie Straßensanierungen zumAusgleich von Bodenunebenheiten, durchgeführt.Regenerative VersorgungstechnikDie Produktionsstätte in der Christian-Pommer-Straße benötigt für die Produktionsabläufe Kühlwasser.Das wirtschaftlichste und umweltfreundlichsteVerfahren zur Bereitstellung von Kühlleistung ist dieWasserentnahme aus dem Mittellandkanal.Mithilfe einer Entnahmeleitung wird das benötigteWasser vollautomatisch dem Kühlwasserbauwerkzugeführt. Das Wasser wird hier im zweiten Schrittmittels eines Wärmetauschers um maximal 3 °C erwärmt.Die Rückführung des Wassers erfolgt über


Braunschweig11Besonderheiten und Entwicklungdie Regenwasserkanalisation. Ein Teilstrom desKanalwassers wird auch als Brauchwasser für diesanitären Anlagen verwendet und im Anschluss derkommunalen Kläranlage zugeführt.Innovative FertigungstechnologienIn der Lackieranlage der Kunststofftechnik werdenKunststoffteile für den Fahrzeuginnenraum miteinem lösemittelhaltigen Lack behandelt.Aus Qualitätsgründen ist der Einsatz anderer Lackederzeit nicht möglich.Um die Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzierenund die gesetzlichen Anforderungen sicher einhaltenzu können, wurde eine biologische Abluftreinigungsanlagefür die Spritzlackierkabine installiert.In diesem Verfahren wird der Luftstrom mit den organischenLösemitteln zunächst über einen Biowäscherund anschließend über einen mit organischemSubstrat gefüllten Biofilter geleitet. Auf der Oberflächedes Filters leben Mikroorganismen, die dieSchadstoffe in CO 2und Wasser zersetzen.Die biologische Abluftreinigung hat dabei den Vorteil,dass sie gegenüber einem thermischen Reinigungsverfahrenweniger Energie verbraucht undkeine Sonderabfälle, wie z. B. belastete Aktivkohle,erzeugt.Zertifiziertes EnergiemanagementAm Standort Braunschweig existiert seit einigenJahren ein Arbeitskreis Energie. Hier sind Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter aus allen Fachbereichenim Einsatz, um eine stetige Optimierung der Energienutzungzu gewährleisten.Dabei liegt der Fokus nicht nur auf der elektrischenEnergie, sondern auch auf den EnergieformenErdgas, Technische Gase sowie den umgewandeltenEnergien Druckluft und Wärme.Die konsequenten Maßnahmen zum Energiesparenführen trotz steigender Produktionszahlen zur kontinuierlichenVerringerung der benötigten Energie proFertigteil.Im November 2009 hat der Standort Braunschweiggegenüber den Gutachtern vom TÜV Nord Certgezeigt, dass er über ein funktionierendes Energiemanagementsystemnach DIN EN 16001 verfügt. DerTÜV Nord hat dieses gute Ergebnis als erste Zertifizierungim Konzern nach DIN EN 16001 erfolgreichbeurkundet.


12Braunschweig


Braunschweig13Umweltauswirkungen des StandortesDie mithilfe der SEBU-Methode durchgeführte Bewertunghat für den Standort Braunschweig das folgendeErgebnis hervorgebracht:Der größte Anteil der Umweltauswirkungen am StandortBraunschweig wird durch den Umweltaspekt Energieeinsatz(Wärme- und Elektroenergie) verursacht.Dieser stellt einen Anteil von fast 49 %.In allen Fertigungsbereichen hat der Standort deshalbEnergiebeauftragte ausgebildet und bestellt, die dasThema konsequent verfolgen und nach Einsparmöglichkeitensuchen.Ergänzt werden diese Maßnahmen durch den sukzessivenAufbau eines umfassenden Betriebsdatenerfassungssystems(BDE), das eine detaillierte Kontrolle undDarstellung des Verbrauchs an Materialien und Energienheruntergebrochen auf einzelne Anlagen erlaubt.Bei der Planung und Beschaffung neuer Betriebsmittelwerden neben den Investitionskosten auch die Betriebsausgabengenau bewertet.Lieferanten werden zu genauen Angaben über denEnergieverbrauch ihrer Anlagen verpflichtet, sodasseine sog. Life-Cycle-Betrachtung ermöglicht wird.Es werden regelmäßige Begehungen durchgeführt,um Optimierungspotenziale aufzuspüren. So könnenbeispielsweise durch den Einsatz eines Ultraschall-Messgerätes Leckagen im Druckluftsystem bei laufenderProduktion festgestellt werden.Der zweitgrößte Umweltaspekt ist der Personen- undGüterverkehr.Aufgrund der Produktvielfalt und der großen Kundenanzahlist der logistische Bedarf für ankommende undabgehende Warenströme zwangsläufig relativ hoch.Daher sind die Logistikströme am Standort Braunschweigstetig im Fokus von Optimierungsmaßnahmenund Umweltzielsetzungen.0,3 %15,0 %Die drittgrößte Bedeutung für den Standort haben dieEmissionen in die Luft.Zu nennen sind hier die Emission von CO 2aus Verbrennungsprozessenund von flüchtigen organischenStoffen (VOC) aus den Lackieranlagen.34,1 %1,5 %RessourcenEmissionenAbfall0,2 %EnergieeinsatzAbwasser48,9 %Verkehr


14BraunschweigEntwicklung der KernindikatorenFür das Berichtsjahr 2009 werden erstmalig Kennzahlennach der Forderung von EMAS III berichtet.Ab der nächsten veröffentlichten Umwelterklärungerfolgt dann ein Vergleich der Daten von Jahr zuJahr.Kernindikator A2009Energie (siehe Abbildung 1)gesamter direkter Energieverbrauch [MWh] 406.642... davon Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien [MWh] 1 32.524der gesamte direkte Energieverbrauch setzt sich wie folgt zusammen:elektrische Energie [MWh] 198.317Wärmeenergie 137.368Brennstoffeinsatz (Erdgas für Fertigungsprozesse) 70.957MaterialeinsatzMassenstrom an Einsatzmaterial [t] 402.608WasserWasserverbrauch [m³] 339.545AbfallAbfallaufkommen [t] 2 59.982... davon gefährlicher Abfall [t] 2.679Biologische VielfaltGrundstücksfläche gesamt [m²] 530.000Flächenverbrauch [versiegelte Fläche in m²] 442.852


Braunschweig15Entwicklung der KernindikatorenEmissionen 3 (siehe Abbildung 2)Gesamtemissionen von Treibhausgasen [t-CO 2-Äquivalent] 23.635CO 2-Äquivalente aus Brennstoffeinsatz 23.570Emissionen (Kältemittelleckagen H-FKW und H-FCKW) 65Gesamtemissionen in die Luft [t] 37NO x (Stickoxide) 37zusätzlich berichtete Emissionen [t]: 50CO 18VOC 32Anmerkung 1: Der Anteil der erneuerbaren Energien bezieht sich ausschließlich auf elektrische Energie. Hier sind die Energieversorger nach § 42 Energiewirtschaftsgesetzauskunftspflichtig. Der Bezug von regenerativ erzeugtem Strom liegt im Energiemix der <strong>Volkswagen</strong> Kraftwerk zzt. bei 16,4 %. Fürdie Bereiche Wärmeenergie und Brennstoffeinsatz liegt gegenwärtig noch kein Ermittlungsansatz vor.Anmerkung 2: 98,7 % aller Abfälle (inkl. Metall) wurden im Betrachtungsjahr verwertet. Nicht produktionsspezifische Abfälle (wie z. B. Bauschutt) sindunberücksichtigt.Anmerkung 3: Für den Standort Braunschweig sind die folgenden Emissionen nicht relevant und werden deshalb nicht berichtet: Staub, SO 2, CH 4, N 2O,SF 6.Die zehn bedeutendsten Mengen an gefährlichemAbfall werden in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.Abfallbezeichnung AVV-Nr. Menge [t/a]Abfall zur BeseitigungPapierfilter, verunreinigt 150202 44,8Lack- u. Farbschlamm 080113 46,53Lackierereiabfall 080111 60,13Putzlappen/-wolle 150202 87,04Schlamm aus Öltrennanlagen 130502 92,2Schlamm aus Abwasserbehandlung 190813 257,6Abfall zur VerwertungPhosphatierschlamm 110108 170,08Aluminiumkrätze 100315 300,91Bearbeitungsschlamm (Schleifschlamm) 120118 332,96Altöl 1<strong>2010</strong>7 965,86


16BraunschweigEntwicklung der KernindikatorenBsp. Energie (Abbildung 1)600.0006.000.000500.0005.000.000(Energieverbrauch in MWh)400.000300.000200.000100.00004.000.0003.000.0002.000.0001.000.0000Produktionszahl 2009BrennstoffeinsatzWärmeenergieelektrische Energie2004 2005 2006 2007 2008 2009(Fertigungseinheiten)Die Grafik zeigt den Gesamtenergieverbrauch unterteiltin die einzelnen Verbrauchsarten. Deutlichsichtbar ist die Reduzierung des Verbrauchs elektrischerEnergie.mit einer Steigerung des Energieverbrauchs einhergeht.Zum anderen wird an dieser Stelle deutlich,dass die Verteilung des Energieverbrauchs über dieJahre hinweg konstant ist.Die Auswertung der Grafik veranschaulicht zumeinen, dass die Produktionssteigerung nicht direktHier werden die Bemühungen sichtbar, alle dreiEnergiearten gleichrangig zu reduzieren.


Braunschweig17Entwicklung der KernindikatorenBsp. VOC-Emissionen (Abbildung 2)806.000.00070604.500.00050(VOC-Emissionen [t/a])4030<strong>2010</strong>03.000.0001.500.0000Produktionszahl 2009VOC-Emissionen2004 2005 2006 2007 2008 2009(Fertigungseinheiten)Die Reduzierung der VOC-Emissionen 2009 im Vergleichzum Vorjahr liegt im Wesentlichen an der Veränderungdes Ermittlungsverfahrens für die Emissionen.Für 2009 konnte auf aktuelle Emissionsmessungenzurückgegriffen werden. In den Vorjahren wurde einequalifizierte Schätzung auf der Basis der Betriebsstunden,der Lackverbrauchsmengen und von Emissionsfaktoren,die bereits vor längerer Zeit ermittelt wordenwaren, vorgenommen.


18BraunschweigEntwicklung der KernindikatorenOutputKernindikator B 2009ProduktoutputGesamtausbringungsmenge aller Produkte [t] 342.626Fahrzeugkomponenten [t] 342.626Massenstrom Kunststoff-Technik [t] 9.422Massenstrom Fahrwerk [t] 4 davon z. B. 333.203Querlenker [t] 9.646Querlenker [St.] 2.755.953Schwenklager im Satz[t] 81.240Schwenklager im Satz [St.] 2.137.888Hinterachsen/Schräglenker/Achskörper [t] 117.587Hinterachsen/Schräglenker/Achskörper [St.] 2.197.888Federbeine/Dämpfer [t] 17.332Federbeine/Dämpfer [St.] 4.561.126Cornermodule [t] 41.501Cornermodule [St.] 1.482.181Anmerkung 4: Für den Bereich Massenstrom Fahrwerk wurden alle Produktmassen und Produktionszahlen erfasst, jedoch werden nicht alle dargestellt.


Braunschweig19Entwicklung der Kernindikatoren65,554,543,53(Millionen Produkte)2,521,510,502007 2008 2009QuerlenkerSchwenklagerHinterachsen, Schräglenker,AchskörperFederbeine/DämpferComermoduleDas gesamte Fertigungsprogramm des StandortesBraunschweig war im Jahr 2009, aufgrund der Absatzkrise,rückläufig. Die Schwankungen innerhalb derProduktpalette sind in der Verschiebung des konzernweitenProduktionsprogramms zu finden.


20BraunschweigEntwicklung der KernindikatorenBeginnend ab der Umwelterklärung <strong>2010</strong> werden dieDaten des Kernindikators R als langfristige Zeitreihedargestellt werden.Kernindikator R 2009Energiegesamter direkter Energieverbrauch [MWh]/Gesamtoutput [t] 1,19... davon Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien [MWh]/Gesamtoutput [t] 0,09MaterialeinsatzMassenstrom an Einsatzmaterial [t]/Gesamtoutput [t] 1,18WasserWasserverbrauch [m³]/Gesamtoutput [t] 0,99AbfallAbfallaufkommen [t] 1 /Gesamtoutput [t] 0,18... davon gefährlicher Abfall/Gesamtoutput [t] 0,01Biologische VielfaltFlächenverbrauch [bebaute Fläche in m²]/Gesamtoutput [t] 1,29EmissionenGesamtemissionen von Treibhausgasen [t-CO 2-Äquivalent]/Gesamtoutput [t] 0,07Gesamtemissionen in die Luft [t]/Gesamtoutput [t] 0,00025


Braunschweig21UmweltprogrammDie Umwelterklärung Braunschweig 2009 enthielt einUmweltprogramm mit 31 Zielen, die im Jahr 2009 umgesetztwerden sollten.Für 23 Ziele konnte diese Frist eingehalten werden, infünf Fällen wurde eine Fristverlängerung um ein bzw.zwei Jahre notwendig.Bei drei Zielen stellte sich nach gründlichen Voruntersuchungenheraus, dass sie entweder technisch oderfinanziell nicht darstellbar waren und deswegen nichtweiter verfolgt werden konnten. Die Ziele mit Frist <strong>2010</strong>und 2011 werden planmäßig weiter bearbeitet.Die weiterhin in der Bearbeitung befindlichen und die27 neuen Ziele des Umweltprogramms <strong>2010</strong> sind in derfolgenden Tabelle dargestellt.Umweltprogramm <strong>2010</strong>Ziel-Nr.ZieleMaßnahmenTerminAbarbeitungsstand1 Reduzierung des Lösemittelverbrauchs an der Sprimag-LackieranlageDämpfer um 50 %Ersatz des 2-Komponenten-Lackes durch einen 1-Komponenten-Lack20112 Optimierung des 10-bar-Druckluftnetzes Einsatz einer übergeordneten Steuerung für die Kompressoren<strong>2010</strong>3 Optimierung der Gasregelstrecken Qualifizierung von 3 Mitarbeitern aus der Instandhaltung <strong>2010</strong>4 Verbesserung des Wissensstandes im Bereich RessourcenschonungInformation der Planer zum Thema TCO (Total Cost ofOwnership)<strong>2010</strong>5 Reduzierung innerbetrieblicher Transportvorgänge Wertstromorientierte Anbindung der Bereitsteller an denSupermarkt für Dämpferbein-Kaufteile<strong>2010</strong>6 Reduzierung der Ausschuss- und Nacharbeitsquoteum ca. 10 %7 Reduzierung des Wasser- und Waschmittelverbrauchsin der HMP-Rohrfertigung8 Verbesserung des Wissensstandes im Bereich derGefahrenabwehr „Gefahrgut“ und UmweltschutzAnpassung des Produktportfolios an das „BraunschweigerVentilsystem“ für DämpferStandzeitverlängerung des Waschmediums durch Optimierungdes Ölabscheiders einer WaschmaschineSchulung von 25 Mitarbeitern aus dem Bereich Werksicherheit<strong>2010</strong><strong>2010</strong><strong>2010</strong>9 Verlängerung der Tiegelstandzeiten um 10 % Geänderte Tiegel verwenden und die Tiegelstandzeitüber die Stromaufnahme steuern<strong>2010</strong>10 Radträger PQ46 4M und MQB 6-fach gießen statt4-fach gießenEinsatz neuer Kokillen für Radträger im CPC-Gießverfahren201111 Einsparung von Energie in der Warmbehandlung Absenkung der Lüfterdrehzahl am Wochenende <strong>2010</strong>


22BraunschweigUmweltprogrammZiel-Nr.ZieleMaßnahmenTerminAbarbeitungsstand12 Entfall von Verpackungsmaterial Entfall von Verpackungsfolie bei der Anlieferung vonRadträgern PQ46 front. Firma KSM-Castings<strong>2010</strong>13 Einsparung von Energie bei MQB-Aluminiumfahrwerksteilenbeim Serienstart Aluminiumfahrwerksteile versuchsweisemit verkürzter Warmbehandlung ausliefern201314 Schwankungen der Abgastemperatur an denSchachtschmelzöfen verringernChargiermulde versuchsweise verlängern <strong>2010</strong>15 Reduzierung der Einbrenntemperatur bei GeometbeschichtetenBremsscheibenUntersuchung zum Einsatz eines geänderten Beschichtungsmaterialsfür Bremsscheiben201116 Reduzierung Einsatz von Talkum Geänderte Emsen verwenden <strong>2010</strong>17 Ressourceneinsparung in der Querlenker-PKO-FertigungReduzierung Nacharbeit – Arbeitsausschuss um 10 % <strong>2010</strong>18 Einsparung von Brennerreinigungsöl an 32 Reinigungsstationenin der Querlenker-Fertigung19 Verbesserung der KSS-Qualität und damit Standzeitverlängerungdes KühlschmierstoffesEinsatz neuer Brennerreinigungsstationen für Schweißbrennermit geringerem Verbrauch an ReinigungsölEinsatz von Versuchsvlies an den Hydromationen, um dieKSS-Qualität bei gleichen/geringeren Kosten zu verbessern<strong>2010</strong><strong>2010</strong>20 Verbesserung der Emissionswerte an der DKLT-Lackieranlagein Halle 10Einbau einer neuen TNV <strong>2010</strong>21 Einsparung von Elektroenergie (Reduzierung um 8%)Optimierung der technischen Absaugungen durch Einsatzenergieeffizienter Motoren (EFF1)<strong>2010</strong>22 Einsparung von Energie beim Aufheizen vonSpritzeinheiten in der Kunststofftechnik23 Einsparung von Energie beim Kühlen von Spritzgießwerkzeugenund MaschinenKapselung von Spritzeinheiten an 32 Großanlagen <strong>2010</strong>Erhöhung der Kühlwassertemperatur um 2 °C <strong>2010</strong>24 Einsparung von Erdgas Einsatz eines Biowäschers anstelle einer TNV zur Abluftreinigungan der Lackieranlage H. 20<strong>2010</strong>25 Einsparung von Elektroenergie beim Betrieb vonKunststoffspritzgießmaschinenOptimierung von Maschinenparametern (Schließkraft,Schneckendrehzahl, Spritzguss) an 20 Maschinen<strong>2010</strong>26 Einsparung von Energie Leistung der Zentralabsaugung Erodiermaschinen der reduziertenMaschinenzahl anpassen<strong>2010</strong>


Braunschweig 23UmweltprogrammZiel-Nr.ZieleMaßnahmenTerminAbarbeitungsstand27 Einsparung von Elektroenergie in der Coaching Energiesparmaßnahmen in allen Räumen der E-Ausbildungsowie des Lernfelds 3:<strong>2010</strong>- Installation energiesparender Beleuchtungen in denRäumen- Anpassung der Hallenbeleuchtung an die optimierteFläche28 Ersatz der Phosphatierung in den DKTL-Anlagendurch ein anderes VorbehandlungssystemVersuche zum Einsatz von Oxsilan <strong>2010</strong>29 Reduzierung des Ausschusses beim SchweißenPQ-24-Nachfolger um ca. 50 %Umbau der Maschinen auf digitale Schweißtechnik (gasgekühlteSysteme)<strong>2010</strong>30 Einsparung von elektrischer Energie Umbau von 18 Großlüftern auf geregelten Betrieb 201131 Sanierung von Grundwasserverunreinigungen Fortführung der begonnenen Arbeiten (Schwarzer Berg,Hallen 3 u. 6)201132 Vermeidung von innerbetrieblichen Transportvorgängen- PQ-25-Bremsscheibenfertigung nach Wertstrom auslegen (ges. Fertigung in einer Ebene, Stapler freie Fertigung,Materialbereitstellung/Fertigteilübergabe mittelsHeber aus/ins EG)<strong>2010</strong>33 Vermeidung von Lkw-Transporten Konzept zum Abtransport der TWAU-Container per Bahnstatt Lkw(Einsparung von ca. 2.100 Lkw-Fahrten pro Jahr bzw.21.000 Lkw-km durch die Braunschweiger Innenstadt)<strong>2010</strong>Legendeleerer grauer Kreis = Maßnahme, die in der Vergangenheit geplant, aber noch nicht begonnen wurdeleerer blauer Kreis = neue Maßnahme in dieser Umwelterklärungviertel Kreis = Maßnahme begonnenhalber Kreis = Maßnahme mitten in der Umsetzungdreiviertel Kreis = Abschluss der Maßnahme ist absehbarvoller Kreis = Maßnahme abgeschlossen


B26BraunschweigWerk Braunschweig<strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong>Jörg Roffmann, UmweltbeauftragterGifhorner Straße 120, Brieffach 340038037 BraunschweigTelefon: +49 531 298 24 26E-Mail: joerg.roffmann[at]volkswagen.deDieser Standort verfügt über ein Umweltmanagement-System.Die Öffentlichkeit wird im Einklang mit dem Gemeinschaftssystemfür das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung überden betrieblichen Umweltschutz dieses Standortes unterrichtet.VERIFIEDENVIRONMENTALMAN<strong>AG</strong>EMENTREG. NO. DE-111-000007


Braunschweig B27


B2Kassel


Werk KasselKassel


Kassel


Kassel3„Die Menschen, das Werk, eine Zukunft.“


4Kassel


Kassel5Vorstellung des StandortesDie im Jahr <strong>2010</strong> vorgelegten aktualisierten Zahlenund Aussagen des Kasseler Teils der Umwelterklärung,die sich auf das Betrachtungsjahr 2009 beziehen,wurden im Rahmen des Revalidierungsauditsdurch die Umweltgutachter der TÜV Nord CertUmweltgutachter GmbH auf sachliche Richtigkeitüberprüft.WerkleiterProf. Dr. Hans-Helmut BeckerUmweltbeauftragterRupert Zeh


6Kassel


Kassel7Vorstellung des StandortesLage und historische Entwicklung des StandortsDas Werk Kassel befindet sich innerhalb der GemarkungBaunatal in einem ausgewiesenen Industriegebiet.Baunatal mit seinen derzeit rund 28.000 Einwohnernliegt etwa 5 Kilometer südlich von Kassel.<strong>Volkswagen</strong> erwarb 1957 das Gelände der ehemaligenHenschel Flugmotoren GmbH. Bereits einJahr später begannen 25 Mitarbeiter zunächst mitder Aufbereitung von Käfer-Motoren, wenig späterkamen Getriebe und andere Fahrzeugteile hinzu.Einen deutlichen Aufschwung nahm die Fabrik mitBeginn der Getriebefertigung 1960. Die Zunahmeder Fertigungszahlen führte dazu, dass der StandortKassel zum sogenannten Getriebe-Leitwerk des<strong>Volkswagen</strong> Konzerns aufstieg.Aufgrund der verkehrsgünstigen Lage des Standortesam Schnittpunkt wichtiger Schienen- und Straßenverbindungen,wie die unmittelbare Nähe zu denAutobahnen A 7, A 49 (beide im Osten des Werkes)und A 44 (im Norden), wählte <strong>Volkswagen</strong> das WerkEnde der 60er-Jahre als Standort für das Original-Teile-Center (OTC) zur Versorgung des gesamtenKonzern-Vertriebsnetzes. Das OTC 1 wurde 1992 inBetrieb genommen und kontinuierlich bis heuteweiter ausgebaut.Das OT Depot Kassel mit den Original-Teile-Centern1 bis 5, dem FIB (Center für FahrzeugintelligenteBauteile) sowie den Außenlägern und Werklagerhallenist als erstes Weltdepot des Vertriebs Original-Teile das Herzstück der weltweiten OT-Logistik. Aufeiner Lagerfläche von mehr als 1 Mio. m² ist dasSortiment an Original-Teilen der Konzernmarken<strong>Volkswagen</strong>, Audi, <strong>Volkswagen</strong> Nutzfahrzeuge, Seatund Skoda mit rund 400.000 Sortimentspositionenuntergebracht. Es erfolgen Lieferungen in mehr als170 Länder. Täglich werden ca. 1.900 t Original-Teileversendet, das bedeutet, dass jährlich weltweit 21Mio. Auftragspositionen abgewickelt werden müssen;allein auf Deutschland entfallen dabei 12,9 Mio.Positionen.Zum Standort gehören auch zwei kleinere Dependancenin der Lilienthalstr. 140 in Kassel Bettenhausen(Aggregateaufbereitung) sowie auf dem Geländevon Thyssen Krupp Expersite in der HolländischenStraße 195 in Kassel Rothenditmold (Katalysatorrecycling).Diese beiden Dependancen sind integralerBestandteil der Werkorganisation und mit allenwichtigen Organisationseinheiten des Standortesvernetzt. Die Aggregateaufbereitung ist organisatorischdem Getriebebau zugeordnet, das Katalysatorrecyclingder Abgasanlagenfertigung. Die Entsorgungvon Abfällen und von industriellen Abwässernder Dependancen wird über den Umweltschutz desWerkes geleistet.In der Aggregateaufbereitung werden gebrauchteMotoren und andere Fahrzeugteile durch den Aufbereitungsprozess(Zerlegen, Reinigen etc.) wieder fürden Pkw-Betrieb nutzbar gemacht. Dadurch werdenenergieintensive Bearbeitungsschritte (Schmelzen,Gießen etc.) einer Neuproduktion vermieden, wasletztlich zur Ressourcenschonung, Material- u.Energieeffizienzsteigerung beiträgt. Durch dieVerlagerung der Aggregateaufbereitung in das alteIndustriegebiet im Kasseler Osten (die Grundstücksflächevon 185.289 m² entspricht ca. 8 % der Werkfläche)konnten leerstehende Gebäude des Vorbesitzersweiter genutzt und im Gegenzug Freiflächenim Werk Kassel für die Fertigung neuer, modernerSchalt- und Automatikgetriebe geschaffen werden.In der nach Bundes-Immissionsschutz-Gesetzgenehmigten Katalysator-Recyclinganlage werdenin einer 980 m² großen Halle jährlich ca. 200.000Katalysatoren und Dieselpartikelfilter sowie ca.55.000 Katalysatoren aus der Fertigung mechanischdemontiert. Dabei anfallende metallische Wertstoffesowie die nicht mehr gebrauchsfähigen Monolithenwerden dem externen Recycling zugeführt.


8Kassel


Kassel9Beschreibung wesentlicher umweltrelevanter AnlagenAnlagen zur MetallbearbeitungKennzeichnend für die Art der Produktion amStandort sind Anlagen für nahezu jede Art der mechanischenMetallbearbeitung, einschließlich Härtereienmit den der Störfallverordnung unterliegendenAnlagen Ammoniak- und Propangaslager. Auch einPresswerk, zwei Tauchlackieranlagen, eine Schmiedeund ein großes Schmelzwerk – unter anderem fürAluminiumschrott – sowie eine Leichtmetallgießereisind Anlagen mit großer Umweltrelevanz. DasAluminiumumschmelzwerk verarbeitet eigene undfremd angelieferte Schrotte mit einer genehmigtenSchmelzleistung von 380 t pro Tag. Die aufgeschmolzenenAluminiumlegierungen werden in Druckgießmaschinenvor allem zur Herstellung von GetriebeundZylinderkurbelgehäusen eingesetzt.AbfallentsorgungsanlagenDas Werk Kassel betreibt auf dem Betriebsgeländeeine etwa 6 ha große Deponie. Auf dieser werdenwerktypische Abfälle – wie z. B. Klärschlämme,Ofenausbruch sowie Bauschutt und Erdaushub –eingelagert. Die Deponie ist mit einer dem Standder Technik entsprechenden Basis- und Oberflächenabdichtungausgestattet. Neben der Deponiewurde am Standort ein Entsorgungsfachzentrumrealisiert, über das alle im Betrieb anfallendenProduktionsabfälle zentral entsorgt werden. Durchdiese Bündelung der Abfallströme wird in gleicherWeise die Kontrolle der Abfälle erreicht wie auchdie Entsorgungslogistik verbessert. Die genanntenEntsorgungsanlagen werden in jedem Jahr nachEntsorgungsfachbetriebs-Verordnung zertifiziert.AbwasserbehandlungsanlagenDas anfallende Abwasser wird in mehreren dezentralenAbwasservorbehandlungsanlagen von Schadstoffenbefreit. In einer zentralen physikalisch-chemischenund biologischen Kläranlage (Ausbaugrößevon 50.000 Einwohnergleichwerten (EGW)) wird dasAbwasser unter Einhaltung der gesetzlich vorgegebenenGrenzwerte in den kleinen Fluss Baunaeingeleitet. Durch langjährige gewässerbiologischeUntersuchungen kann der gute Zustand der Baunanachgewiesen werden. Auch die Versorgung desStandortes mit Frischwasser ist ein weiterer Aspektder nachhaltig ausgerichteten Wasserwirtschaft.Durch den Betrieb von vier eigenen Tiefbrunnen gelingteine autarke Wasserbereitstellung für Produktionszweckeund sanitäre Belange.


10KasselBesonderheiten und EntwicklungNeue Fertigungstechnologien/PilotversucheMit Blickrichtung auf das Jahr <strong>2010</strong> sollen zweibedeutende Pilotversuche in der Gießerei gestartetwerden. Der erste der beiden Versuche befasstsich damit, für zukünftige Getriebegenerationenneue Magnesium-Legierungen im Herstellprozesszu testen, die anschließend in Versuchsfahrzeugenumfassend erprobt werden. Ziel ist es, eine höhereFestigkeit der Getriebegehäuse bei steigenden thermischenBelastungen zu erreichen.Der zweite Versuch hat zum Ziel, Magnesiummasselnauf induktive Art und Weise zu schmelzen, mitder längerfristigen Konsequenz, auf bestimmte energieintensiveProzessschritte verzichten zu können.Verstärkung der EntwicklungsaktivitätDer Elektroantrieb, als Herz eines umweltfreundlichenElektroautos, wird am Standort Kassel entwickeltund in Serienfertigung gehen. Zunächst giltdas für den e-Up, der 2013 auf den Markt kommensoll. Hierzu wird die eigene Entwicklungsabteilungpersonell aufgestockt. Der Standort hat so die Chance,sich innerhalb des <strong>Volkswagen</strong> Konzerns auchbezogen auf die eigenen F&E-Aktivitäten weiterzuentwickelnund die vorhandene Kernkompetenzauszubauen.Es soll mit einer Produktion von 40 Elektroantriebenpro Tag gestartet werden. Im Werk Kassel werdenetwa 100 Mio. € in neue Fertigungslinien investiertwerden.Neue WasserversorgungIm Jahr <strong>2010</strong> soll auf der Grundlage der gewonnenenErkenntnisse aus dem vorliegenden dreidimensionalenGrundwassermodell eine Genehmigung fürdie Errichtung neuer Brunnen bei den zuständigenBehörden erwirkt werden. Dies ist ein bedeutenderSchritt zur Standortsicherung, der mit der Beantragungund der bereits erfolgten Bewilligung zur Entnahmevon Grundwasser von jährlich bis zu 1,2 Mio.m³ für die nächsten 20 Jahre bereits im Jahr 2008eingeleitet wurde. Parallel dazu soll auch eine zentraleEnthärtungsanlage für das geförderte Wasserneu gebaut werden.Bedeutende BaumaßnahmenEine weitere bedeutende Maßnahme zur Standortsicherungist die Realisierung eines sehr modernenund umweltfreundlichen Kraftwerks zur Versorgungdes Werks mit elektrischer Energie am Standort derVW Kraftwerk GmbH, der eine eigene EMAS-Registrierungbesitzt. Das neue Kraftwerk, das sich bereitsim Bau befindet, soll im Jahr 2012 ans Netz gehen.Eine Gasturbine sowie eine nachgeschaltete Dampfturbineerzeugen dann zusammen eine Leistung von75 Megawatt. Mit der Anlage können zukünftig ca.75 % des Strombedarfs im Werk selbst gedecktwerden. Da die neue Anlage – wie auch bereits diealte – nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplungarbeitet, kann die Fabrik zusätzlich mit Wärme beliefertwerden.EnergiemanagementDas Energieteam verfolgt am Standort konsequentdas Ziel, die Energieeffizienz von Maschinen undProzessen weiter zu erhöhen. Beispielsweise entfallenca. 65 % des gesamten Stromverbrauchs einerSchleifmaschine auf die Betriebsbereitschaft undnur ca. 35 % auf die Teilefertigung. Diese Diskrepanzgilt es weiter zu verringern. Lieferanten werdenverpflichtet, den exakten Energieverbrauch der zuliefernden Maschinen unter Berücksichtigung vonParametern wie Taktzeit und Stückzahlen in einEnergieblatt einzutragen. Die Energieeffizienz istsomit ein wichtiges Vergabekriterium. Im Rahmender Maschinenabnahme werden die Angaben desLieferanten durch konkrete Messungen verifiziert.


Kassel11Besonderheiten und EntwicklungNur solche Maschinen, bei denen die Angaben desEnergieblattes mit den Messergebnissen übereinstimmen,werden akzeptiert. Die Leistungen desEnergiemanagements werden im Jahr <strong>2010</strong> durcheinen unabhängigen Gutachter nach der internationalenNorm DIN EN 16001 zertifiziert.Die Erfolge des Energiemanagements zeigen sichdabei auf vielfältige Art und Weise, wobei auch vermeintlichkleine Maßnahmen zum Erfolg beitragen.Zu benennen ist in diesem Zusammenhang beispielsweisedie Erneuerung des <strong>Volkswagen</strong> Schriftzugsauf der Nordfassade. Die intensive Suche nacheiner geeigneten Technik konnte erfolgreich abgeschlossenwerden. Im Verlaufe des Jahres <strong>2010</strong> werdendie Buchstaben des Schriftzugs auf LED-Technikumgerüstet. Der Erfolg ist beeindruckend: Die neueTechnik erfordert nur noch 2 Kilowatt Leistung,während die alte 24 Kilowatt benötigte. Neben derSenkung des Energieverbrauchs bewirkt diese Maßnahmeauch eine Verdopplung der Haltbarkeit dereingesetzten Leuchtmittel sowie eine sehr gleichmäßigeAusleuchtung der Buchstaben.NachhaltigkeitskonzeptIm Herbst des Jahres <strong>2010</strong> wurde im Rahmen derverabschiedeten Standort-Strategie mit dem Motto„Die Menschen, das Werk, eine Zukunft.“ unter Beachtungvon Konzernvorgaben das Nachhaltigkeitsleitbilddes Standortes in Form eines Nachhaltigkeitskonzeptsweiter konkretisiert. Damit ist Kasselder erste Standort weltweit, der alle relevantenNachhaltigkeitsaspekte systematisch ermittelt undbeschrieben hat.


12KasselUmweltauswirkungen des StandortesDie SEBU-Methode (System zur Erfassung undBewertung von Umweltaspekten, vgl. methodischeBeschreibung auf S. 22), die zur Ermittlung der bedeutendenUmweltaspekte über alle Standorte eingesetztwird, bringt für das Werk Kassel das nachfolgendeErgebnis.Der insgesamt bedeutendste Umweltaspekt für denStandort ist der Energieeinsatz mit einem Anteil von67,1 % am Gesamtergebnis, wobei auf den BereichStrom ca. 56,5 % und auf den Bereich Wärme ca.10,6 % entfallen.Eines der wesentlichen Umweltschutzziele, die der<strong>Volkswagen</strong> Konzern seinen europäischen Fertigungsstandortenim Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie(vgl. Nachhaltigkeitsbericht 2009) auferlegt hat, ist dieSenkung des Energieverbrauchs durch die Identifizierungund Umsetzung unterschiedlicher technischerund organisatorischer, effizienzsteigernder Maßnahmenbis zum Jahr 2013.Der Umweltaspekt mit der zweitgrößten Bedeutungam Standort ist der Abfall mit einem Anteil von immerhin13,4 %. Dies liegt vor allem an dem hohen Anteilnicht gefährlicher Abfälle zur Verwertung (primärMetallabfälle); sie verursachen knapp 73 % der durchSEBU ermittelten Belastungspunkte dieses Aspekts.Auf das Presswerk – als Hauptverursacher – entfallenca. 80 % der Metallabfälle. Die gefährlichen Abfälle zurBeseitigung haben im Aspekt Abfall nur einen Anteilvon gut 14 % an den Belastungspunkten.Sie fallen durchgängig in allen Bereichen des Werkesan. Bei den gefährlichen Abfällen zur Verwertung, diezu knapp 13 % der Umweltbelastungen des Aspektsbeitragen, kann mit der Gießerei ebenfalls der primäreAbfallverursacher eindeutig bestimmt werden. Diedort anfallende Salzschlacke verursacht ca. 66 % derUmweltbelastungen in dieser Abfallkategorie.6,9 %0,4 %13,4 %0,4 %Verkehr11,8 %RessourcenAbfall67,1 %AbwasserEmissionenEnergieeinsatz


Kassel13Umweltauswirkungen des StandortesDer Umweltaspekt mit der drittgrößten Bedeutungsind die Emissionen mit einem Anteil von 11,8 %.Betrachtet und bewertet werden im gewähltenBewertungsansatz alle direkten Emissionen, die ausden verschiedenen Fertigungsprozessen anfallen, wiebeispielsweise Kohlendioxid (CO 2), Stickoxide (NO x ),Staub, flüchtige organische Verbindungen (VOC)sowie emittierte FKW und FCKW. Nicht betrachtetwerden hierbei solche Emissionen, die durch StromundWärmebedarf entstehen.Die Hauptemittenten sind hier neben der Gießerei,die zu insgesamt ca. 53 % zur diesem Aspekt beiträgt,der Getriebebau mit seiner Härterei und Schmiede(ca. 38 %) sowie das Presswerk/Karosseriebau (8 %).Bewertet man die Umwelteinwirkung der unterschiedlichenEmissionen mit dem SEBU-Ansatz,ergibt sich, dass die drei zuerst genannten Emissionsartenzu ca. 87 % zu diesem Umweltaspekt beitragen.Emissionen durch F-Gase, wie sie beispielsweisedurch Leckagen von Kältemitteln an Kälteanlagenentstehen oder bei Anwendung als Schutzgas in derGießerei, tragen hingegen lediglich mit knapp 5 % zuder Bedeutung dieses Aspektes bei. Resümierend lässtsich feststellen, dass der Großteil der hier betrachtetenEmissionen durch den Prozessgaseinsatz (Propan,Erdgas) in der Fertigung hervorgerufen wird.


14KasselEntwicklung der KernindikatorenFür das Berichtsjahr 2009 werden erstmalig Kennzahlennach der Forderung von EMAS III berichtet.Ab der nächsten veröffentlichten Umwelterklärungerfolgt dann ein Vergleich dieser Werte von Jahr zuJahr. In dieser Umwelterklärung werden zu einzelnenThemengebieten aber bereits Mehrjahresvergleichevorgelegt. Dies ist möglich, weil bestimmteZeitreihen aus den früher berichteten Umwelterklärungenan dieser Stelle fortgeschrieben werdenkonnten. Darüber hinaus wird mit einer ggf. jährlichwechselnden Berichterstattung insbesondere zu solchenThemen, die lokal eine besondere Bedeutungim Umweltschutz haben, in längerfristigen Zeitintervallenberichtet. Dies dient der verbessertenInformation der Öffentlichkeit auf Basis objektiverSachargumente, wie z. B. dem Vergleich von Ist-Wertenmit gesetzlich vorgegebenen Grenzwerten.Kernindikator A2009Energie (siehe Abbildung 1)gesamter direkter Energieverbrauch [MWh] 1.086.373... davon Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien [MWh] 1 87.052der gesamte direkte Energieverbrauch setzt sich wie folgt zusammen:elektrische Energie [MWh] 528.961Wärmeenergie 373.242Brennstoffeinsatz (Erdgas für Fertigungsprozesse) 184.170MaterialeinsatzMassenstrom an Einsatzmaterial [t] 500.558Tonnage Produktoutput + Produktionsabfall 500.558WasserWasserverbrauch [m³] 997.820AbfallAbfallaufkommen [t] 2 160.318... davon gefährlicher Abfall [t] 21.410


Kassel15Entwicklung der KernindikatorenBiologische VielfaltGrundstücksfläche gesamt [m²] 3.129.207Flächenverbrauch [versiegelte Fläche in m²] 1.669.177EmissionenGesamtemissionen von Treibhausgasen [t-CO 2-Äquivalent] 3 43.564CO 2-Äquivalente aus Brennstoffeinsatz 37.169CO 2-Äquivalente (aus H-FKW- und H-FCKW-Emissionen, z. B. Kältemittelleckagen, SchutzgasemissionenGießerei)2.8574CO 2-Äquivalente (aus Schwefelhexafluorid (SF 6) 4 3.537Gesamtemissionen in die Luft [t] 240NOx (Stickoxide) 233PM (Staub) 7Anmerkung 1: Der Anteil der erneuerbaren Energien bezieht sich ausschließlich auf elektrische Energie. Hier sind die Energieversorger nach § 42 Energiewirtschaftsgesetzauskunftspflichtig. In den unterschiedlichen Betriebsteilen am Standort werden verschiedene Energieversorger beauftragt. Der Anteilregenerativ erzeugter Energie schwankt je nach Anbieter von 15–21 %. Der regenerative Anteil des Hauptlieferanten (<strong>Volkswagen</strong> Kraftwerk GmbH) liegtzzt. bei 16,4 % und somit über dem Bundesdurchschnitt, der aktuell bei 15 % angesiedelt ist. Für die Bereiche Wärmeenergie und Brennstoff liegt zzt. keinErmittlungsansatz zur Bestimmung der regenerativen Anteile vor.Anmerkung 2: 96,63 % aller Abfälle (inkl. Metallabfälle) wurden im Betrachtungsjahr verwertet. Nicht produktionsspezifische Abfälle, wie z. B. Bauschutt,sind unberücksichtigt. Die mengenmäßig 10 bedeutendsten gefährlichen Abfallarten sind nachfolgender Aufstellung zu entnehmen (siehe Folgeseite).Anmerkung 3: Folgende von EMAS geforderte Treibhausgasemissionen sind für den Standort nicht relevant: Lachgas, Methan.Anmerkung 4: Die Treibhausgasemissionen aus den Anlagen der Gießerei wurden auf Basis repräsentativer Messungen ermittelt. Die gemessene Konzentrationbefand sich unterhalb der Nachweisgrenze des Messgerätes, die somit als möglicher Maximalwert für die Berechnung der Emission zugrundegelegt wurde. Kältemittelleckagen haben einen Anteil von 381 t CO 2-Äquivalent.


16KasselEntwicklung der KernindikatorenDie zehn bedeutendsten Mengen an gefährlichemAbfall werden in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.Betriebliche Abfallbezeichnung AVV Nr. Menge [t/a]Abfälle zur BeseitigungAbwasserbehandlungsschlämme und Zuschlagsstoffe 19 03 04* 4.555,99Filterstaub 10 03 23* 562,18Abfälle zur VerwertungSalzschlacken aus der Zweitschmelze 10 03 08* 10.171,82Altöl 13 02 05* 2.658,74Leichtmetallkrätze 10 03 15* 740,10Ölhaltige Betriebsmittel, Filtertücher, Ölbinder 15 02 02* 709,13Schleifschlamm 12 01 18* 694,30Gebrauchte Katalysatoren 16 08 07* 229,93Schlamm aus Öltrennanlagen 13 05 02* 199,30Bleibatterien 16 06 01* 179,30


Kassel17Entwicklung der KernindikatorenBsp. Energie (Abbildung 1)1.400.0003.500.0001.200.0003.000.0001.000.0002.500.000(Energieverbrauch in MWh)800.000600.000400.000200.00002.000.0001.500.0001.000.000500.0000GetriebeBrennstoffeinsatz (Gas)Wärmeenergieelektrische Energie2004 2005 2006 2007 2008 2009(Getriebeproduktion [St.])Die Grafik zeigt den Gesamtenergieverbrauch unterteiltin die einzelnen Verbrauchsarten über einenZeitraum von 6 Jahren unter Bezugnahme auf dieGetriebeproduktion.Allein bei der Elektroenergie, wo über alle Energiebereichebetrachtet das größte Einsparpotenzial besteht,konnte der Energiebedarf durch unterschiedlicheMaßnahmen im Jahresvergleich 2008/2009gesenkt werden. Auch der Bedarf an Wärme konnteim Jahresvergleich um mehr als 4 % reduziert wer-den, obwohl mit der Inbetriebnahme des OTC 5gleichzeitig deutlich mehr Fläche beheizt werdenmusste. Der Wärmebedarf ist in erster Linie von denjährlichen Witterungsbedingungen abhängig undunterliegt somit immer auch natürlichen Schwankungen.Vor allem der Brennstoffeinsatz in den Fertigungsprozessenvariiert in starker Abhängigkeit vomProduktionsoutput (insbesondere Getriebeproduktion).In den beiden letztgenannten Bereichen sinddie möglichen Einsparpotenziale bereits weitgehenddurch produktionsintegrierte Umweltschutzmaßnahmenausgeschöpft.


18KasselEntwicklung der KernindikatorenBsp. CSB-Fracht [kg/a] (Abbildung 2)160.000140.000120.000100.00080.000(Einheit kg CSB/a)60.00040.00020.00002004 2005 2006 2007 2008 2009Gesamtfracht (erlaubt)Ist-WertBsp. BSB 5-Fracht [kg/a] (Abbildung 3)8.0007.0006.0005.0004.000(Einheit kg BSB 5/a)3.0002.0001.00002004 2005 2006 2007 2008 2009Gesamtfracht (erlaubt)Ist-WertDer Umweltaspekt Abwasser spielt im Gesamtbild derUmweltauswirkungen eher eine untergeordnete Rolle,weil mittlerweile ein sehr hoher Stand in der Abwasserreinigungstechnikrealisiert ist. Durch kontinuierlicheVerbesserungsmaßnahmen wurde über einen langjährigenProzess eine nunmehr geringe Belastung der Baunadurch die eingeleiteten Frachten erreicht. Aufgrundder lokalen Bedeutung im Rahmen nachbarschaftlicherBeziehungen sollen die nachfolgenden beiden Grafikenanhand der zwei für den Standort bedeutendstenAbwasserparameter exemplarisch die positive Entwicklungbelegen. Betrachtet man die beiden Grafiken übereinen längeren Zeitraum von 6 Jahren, lassen sich mehrereEntwicklungen direkt erkennen:• In keinem Jahr wurde mehr Schadstofffracht eingeleitetals erlaubt.• Die Frachten haben sich kontinuierlich verringert.• Die behördlich zur Einleitung genehmigten Frachtenwurden weit unterschritten. Im Jahr 2009 wurden nurca. 62 % der genehmigten CSB-Fracht eingeleitet; im


Kassel19Entwicklung der KernindikatorenBereich BSB 5sogar nur ca. 29 %. Bei anderen Abwasserfrachtenwie Phosphor und Stickstoff fällt letztgenannteDiskrepanz noch wesentlich deutlicher aus.Bsp. Kältetechnik (Abbildung 4)4.50020.0004.0003.5003.0002.50011.000(Anzahl Kälteanlagen [St.])2.0001.5001.00050000GWP-Potenzial [t]Klimaneutrale KälteanlagenFKW-KälteanlagenFCKW-Kälteanlagen2004 2005 2006 2007 2008 2009(Treibhauspotenzial [t-CO 2])Seit mehreren Jahren führt der Standort KasselMaßnahmen durch, die nachhaltige Verbesserungenim Klimaschutz erwarten lassen. Ein besonderesAugenmerk liegt hierbei auf der Optimierung vonProzessen, bei denen Treibhausgase freigesetztwerden können. Die Anwendung der Kältetechnik inihren verschiedenen Einsatzgebieten, sei es die Maschinenkühlung,die Kühlung von Versorgungsmedien(z. B. Druckluft) oder die Raumklimatisierung,ist ein solches Beispiel. Nachfolgende Grafik zeigtdie Entwicklung der Anzahl an Kälteanlagen unterBezugnahme auf das durch die Kältemittel resultierendeTreibhauspotenzial in den letzten 6 Jahren.Die Grafik lässt erkennen, dass die Anzahl der Kälteanlagen,d. h. der Bedarf an Kälteversorgung, überdie Jahre kontinuierlich angestiegen ist. Gleichzeitigist das Treibhauspotenzial dieser Anlagen gesunken.Dies ist ein Erfolg, der u. a. durch eine zielgerichtete,umweltbewusste Kältemittelauswahl bereits inder Planungsphase neuer Anlagen erreicht wurde.Konkrete technische Maßnahmen wurden bereits inden vergangenen Umwelterklärungen beschrieben.Im Jahr 2009 wurde ein weiteres besonderes Investitionsprogrammfür die Realisierung von Modernisierungsmaßnahmenan Kälteanlagen aufgelegt. DieUmsetzung dieser Maßnahmen wird dazu führen,dass das Treibhauspotenzial aller Anlagen weiterdeutlich sinkt und ein durchschnittlicher GWP-Wert von 1.500 kg/CO 2-Äquivalent pro eingesetztemKilogramm Kältemittel in den nächsten Jahrenerreicht werden kann. Verbesserungen über diesesMaß hinaus sind jedoch erst dann möglich, wennklimaneutrale, unschädliche und sichere Kältemittelfür alle Einsatzgebiete entwickelt und am Marktetabliert werden.


20KasselEntwicklung der KernindikatorenOutputKernindikator B 2009ProduktoutputGesamtausbringungsmenge aller Produkte [t] 340.240Fahrzeugkomponenten [t] 340.240Massenstrom Karosseriebau [t] 117.955Pressteile [t] 117.955Pressteile [St.] 65.120.000Massenstrom Antrieb [t] 222.285Zylinderkurbelgehäuse [t] 11.322Zylinderkurbelgehäuse [St.] 629.000Getriebe [t] 179.630Getriebe [St.] 2.610.790Abgasanlagen [t] 27.077Abgasanlagen [St.] 3.572.000aufbereitete Aggregate und Aggregateteile [t] 4.256aufbereitete Aggregate und Aggregateteile [St.] 167.086


Kassel21Entwicklung der Kernindikatoren4.500.0004.000.0003.500.0003.000.0002.500.0002.000.000(Anzahl [St.])1.500.0001.000.000500.00002007 2008 2009GetriebeZylinderkurbelgehäuseAbgasanlagenDie Fertigung der für das Werk bedeutendsten KomponenteGetriebe läuft seit Jahren auf relativ konstantemNiveau. Durch die breite Aufstellung bei den produziertenTypen konnten Nachfragerückgänge bei Getriebenfür große Fahrzeuge durch einen Ausbau der Fertigungfür kleinere Modelle weitreichend kompensiert werden.So hatten alleine die 4 Schalt- und Automatikgetriebeder Typen MQ 250 und 350 sowie DQ 200 und 250 einenAnteil von ca. 54 % an allen hergestellten Getrieben.Auch die Aufbereitung von Aggregaten (z. B. Motorenund Zylinderköpfe) und Aggregateteilen (z. B. Kurbel-und Nockenwellen, Schwungräder) etc. ist einGeschäftsfeld, das zunehmend an Bedeutung gewinnt.Zur Darstellung der Mengenentwicklung wurde abererstmals für das Jahr 2009 ein Bewertungsansatz erarbeitet,der deshalb noch nicht als Zeitreihe dargestelltwerden kann. Bedeutende Entwicklungen in diesemSegment können zukünftig im Zusammenhang mit denKernindikatoren der Öffentlichkeit vorgestellt werden.


22KasselEntwicklung der KernindikatorenBeginnend ab der Umwelterklärung 2011 werden dieDaten des Kernindikators R als langfristige Zeitreihedargestellt.Kernindikator R 2009Energiegesamter direkter Energieverbrauch [MWh]/Gesamtoutput [t] 3,19... davon Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien [MWh]/Gesamtoutput [t] 0,26MaterialeinsatzMassenstrom an Einsatzmaterial [t]/Gesamtoutput [t] 1,47WasserWasserverbrauch [m³]/Gesamtoutput [t] 2,93AbfallAbfallaufkommen [t]/Gesamtoutput [t] 0,47... davon gefährlicher Abfall/Gesamtoutput [t] 0,06Biologische VielfaltFlächenverbrauch [bebaute Fläche in m²]/Gesamtoutput [t] 4,90EmissionenGesamtemissionen von Treibhausgasen [t-CO 2-Äquivalent]/Gesamtoutput [t] 0,13Gesamtemissionen in die Luft [t]/Gesamtoutput [t] 0,001


Kassel23UmweltprogrammIm abgelaufenen Revalidierungszeitraum 2007–2009wurde an der Abarbeitung von 16 Zielen mit insgesamt35 Einzelmaßnahmen gearbeitet. Über den Fortganghaben wir jährlich in den veröffentlichten Umweltprogrammenberichtet.Resümierend lässt sich für den Standort Kassel feststellen,dass 27 dieser Maßnahmen erfolgreich umgesetztwurden. 7 Maßnahmen haben sich zeitlich verschoben,hieran wird noch gearbeitet. Lediglich eine Maßnahmemusste aufgrund von Prioritätsverschiebungen bisheraufgegeben werden. Bewertet man das Erreichte unterdem Kriterium „besondere Umweltleistung“, lassensich aus dem abgearbeiteten Maßnahmenpaket zweiZielbeiträge für diesen Zeitraum herausstellen:• Zum einen können durch technologische Erneuerungder Abluftreinigungstechnologie bei den Strahlanlagender Gießerei ca. 90 % der dort bislang angefallenenStaubemissionen vermieden werden.• Zum anderen können durch die Abkehr vom SchutzgasSchwefelhexafluorid (SF 6) in den Magnesiumdruckgussanlagenmindestens 80 % der in der Vergangenheitentstandenen Treibhausgasemissionen vermiedenwerden. Die bereits umgesetzten Maßnahmen zurEnergieeinsparung werden zukünftig ebenfalls in bedeutendemUmfang zum Klimaschutz beitragen.Das nachfolgend dargestellte Umweltprogramm <strong>2010</strong>zeigt den Sachstand in den aktuell verfolgten Punkten.Umweltprogramm <strong>2010</strong>Ziel-Nr.ZieleMaßnahmenTerminAbarbeitungsstand1 Verbesserung der betrieblichen Kennzahlen Entwicklung einer Wasser-/Abwasserbilanz unter Einbeziehungspezifischer Fertigungskennzahlen (Aggregateaufbereitung)Einbau mehrerer Abwasserverbrauchsuhren bei relevantenGroßabnehmern an VE-Wasser2011<strong>2010</strong>122 Sicherstellung der langfristigen Nutzbarkeit derWerkfläche als IndustriestandortErrichtung neuer Grundwassermessstellen zur Optimierunglaufender Sanierungen<strong>2010</strong>Erarbeitung eines Controllinginstruments für Wasserverbräuche<strong>2010</strong>2Neubau eines zusätzlichen Trinkwasserförderbrunnens 20113Untersuchungen zur vertikalen und räumlichen Verteilungder AKW-Bodenverunreinigung im Bereich eines ehemaligenFlugmotorenprüfstandesPrüfung der Konzeptumstellung des Sanierungsbehandlungsverfahrensbei der AKW-Bodenverunreinigung imBereich des ehemaligen Flugmotorenprüfstandes (MNA-Machbarkeitsstudie)Erstellung eines dreidimensionalen Grundwassermodellsfür den Standort<strong>2010</strong>2013<strong>2010</strong>


24KasselUmweltprogrammZiel-Nr.ZieleMaßnahmenTerminAbarbeitungsstand3 Einleitung von Maßnahmen zur Umsetzung derkonzernweiten KältemittelstrategieErhöhung des Anteils umweltfreundlicher Kältemittel(GWP < 150). Erreichung eines durchschnittlichen GWP-Wertes pro eingesetztem Kilo Kältemittel von 1.50020124Umrüstung von ca. 190 Maschinenkühlungen, die mitFKW und H-FCKW betrieben werden, auf klimaneutraleTrennkreisläufe, die mit dem vorhandenen Kühlwassernetzbetrieben werden20115Ersetzen eines Kältetrockners mit 550 kg Kältemittel R 22gegen drei System-Kältetrockner mit je 25 kg Kältemittel R134a<strong>2010</strong>Senkung des GWP-Potenzials um einen absoluten GWP-Wert von mehr als 2.000 t/CO 2-Äquivalent durch technischeModernisierungen im Rahmen der R22-Substitutionsstrategie20114 Qualitative Verbesserung der Abwasserbehandlungim Bereich der EmulsionenEntwicklung eines standortoptimierten Abwasserbehandlungskonzeptes(Aggregateaufbereitung)20111Errichtung einer zentralen Wasserenthärtungsanlage zurBehandlung des geförderten Grundwassers20115 Erstellung u. Abarbeitung eines Zeit- und Maßnahmenplansim Bereich VAwS auf der Grundlageder SachverständigenprüfungPlanung/Ausschreibung/Beauftragung/Durchführung (ca.30 Anlagen pro Jahr)<strong>2010</strong>6 Ausweitung der organisatorischen und technischenAktivitäten in der AbfallwirtschaftUmsetzung von spezifischen Einzelmaßnahmen im Rahmendes erarbeiteten Notfallkonzepts Abwasser/Abfall2011Erhalt der Genehmigung zur Öffnung der Deponie fürexterne Anlieferer20126Erstellung einer umfassenden Abfallbilanz in Verbindungmit einem Abfallkataster (Aggregateaufbereitung)201117 Erarbeitung von Naturschutzkonzepten für denStandortEntwicklung eines Konzeptes zur Renaturierung der Baunaund Schaffung von Ausgleichsmaßnahmen2011Erstellung eines Naturschutzplans 2011Entwicklung eines Naturschutzkonzeptes für das GeländeLilienthalstr. 140 (Aggregateaufbereitung)20118 Primärenergieeinsparung je Produktionseinheit(Strom/Erdgas/Technische Wärme/Raumwärme)Beseitigung der Druckluftleckagen in Halle 2 20117Optimierung der Drucklufterzeugung durch Anschaffungeines neuen drehzahlgeregelten und verbrauchsgesteuertenKompressors (Aggregateaufbereitung)20111


Kassel25UmweltprogrammZiel-Nr.ZieleMaßnahmenTerminAbarbeitungsstand8 Austausch von Fenstern im Rahmen der Herrichtung vonGebäude 4 für Produktionszwecke (Aggregateaufbereitung)20111Optimierung des Beleuchtungskonzepts für Gebäude 45(Aggregateaufbereitung)20111Erarbeitung eines Konzepts CO 2-neutrale Fabrik (Aggregateaufbereitung)<strong>2010</strong>9 Verringerung von transportbedingten Emissionen Umsetzung des neuen Logistikkonzepts gemäß Konzernrollout.Einführung der Cross-Dock-Funktionalität2011Probeeinsatz von Dieselpartikelfiltern bei VW Werklokomotiven.Bei positiven Ergebnissen werden die LokomotivenWerk Kassel ab <strong>2010</strong> mit dieser Technik ausgerüstet2011810 Einführung eines Energiemanagementsystem gem.DIN EN 16001Aufnahme des Themas Energieeffizienz in das UmweltlastenheftErarbeitung eines Konzepts zur Potenzialanalyse undDurchführung von Energieworkshops zur bereichsbezogenenAbleitung von nachhaltigen Energiesparmaßnahmen<strong>2010</strong><strong>2010</strong>Durchführung von 8 Energieworkshops <strong>2010</strong>Anmerkung 1: Aufgrund der höheren Priorisierung der Maßnahme „Erarbeitung des Konzepts CO 2-neutrale Fabrik“ wurde dieses Vorhaben auf den neu angegebenenTermin verschoben.Anmerkung 2: Diese Maßnahme wird aufgegeben. Mit Umsetzung der zentralen Wasser-Enthärtungsanlage (Ziel 4.2) ist die Maßnahme überflüssig.Anmerkung 3: Nach Realisierung des Grundwassermodells zu Beginn des Jahres <strong>2010</strong> wurden im weiteren Jahresverlauf der Genehmigungsantrag bei der Behördegestellt sowie die zur Realisierung erforderlichen Finanzmittel beantragt. Der Baubeginn verschiebt sich daher auf das Jahr 2011.Anmerkung 4: An der Zielerreichung wird weiterhin intensiv gearbeitet, wenngleich der in der Maßnahme benannte durchschnittliche GWP-Wert von 1.500 vorläufignoch nicht erreicht werden kann. Ende des Jahres 2009 lag der Wert bei 1.858, wir werden auch im nächsten Jahr über die Entwicklung berichten.Anmerkung 5: Im Jahr <strong>2010</strong> wurden bereits 95 Anlagen umgerüstet, der Rest erfolgt im Jahr 2011.Anmerkung 6: Zunächst ist eine Neubewertung der Maßnahme durch das Management aus politisch-strategischen Gründen vorzunehmen.Anmerkung 7: Durch das Energie-Effizienzteam müssen die erkannten Defizite in der Druckluftversorgung sowie die Leitungsverluste zunächst priorisiert werden,bevor einzelne Maßnahmen festgelegt werden.Anmerkung 8: Probeeinsätze am Standort Wolfsburg wurden durchgeführt und müssen noch ausgewertet werden, bevor eine Realisierung am Standort in Angriffgenommen werden kann.Legendeleerer grauer Kreis = Maßnahme, die in der Vergangenheit geplant, aber noch nicht begonnen wurdeleerer blauer Kreis = neue Maßnahme in dieser Umwelterklärungviertel Kreis = Maßnahme begonnenhalber Kreis = Maßnahme mitten in der Umsetzungdreiviertel Kreis = Abschluss der Maßnahme ist absehbarvoller Kreis = Maßnahme abgeschlossenrot markierte Zahl = Termin wurde nach hinten verschoben


B28KasselWerk Kassel<strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong>Rupert Zeh, UmweltschutzbeauftragterBrieffach 440034219 BaunatalTelefon: +49 561 490 24 80E-Mail: rupert.zeh[at]volkswagen.deDieser Standort verfügt über ein Umweltmanagement-System.Die Öffentlichkeit wird im Einklang mit dem Gemeinschaftssystemfür das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung überden betrieblichen Umweltschutz dieses Standortes unterrichtet.VERIFIEDENVIRONMENTALMAN<strong>AG</strong>EMENTREG. NO. DE-139-000040


Kassel B29


B2Emden


Werk EmdenEmden


Emden


Emden3Blue Factory,wir produzieren mit Verantwortung.


4Emden


Emden5Vorstellung des StandortesWerkleiterJens HerrmannUmweltbeauftragterRalf Steffen


6Emden


Emden7Vorstellung des StandortesLage und Abgrenzung des StandortsDas Werk Emden liegt als nördlichster Produktionsstandortder <strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong> in Niedersachsen etwa350 Kilometer von der Wolfsburger Zentrale entferntund trägt die Typverantwortung für die Passat-Produktionin den <strong>Volkswagen</strong> Werken. Im Dezember1964 nahm <strong>Volkswagen</strong> die Produktion des legendärenKäfer in Emden auf. Ausschlaggebend für dieStandortentscheidung war die günstige Lage für dasÜberseegeschäft.Die Prägung des Landschaftsbildes durch industrielleProduktion ist noch relativ jung. Die Flächedes Larrelter Polders, in dem sich das Werk Emdenbefindet, wurde erst 1922 eingedeicht und von 1923bis 1950 mit Baggergut aus der Ems verfüllt. Dahermusste die Bauweise dem Untergrund angepasstund eine sogenannte Pfahlkonstruktion als Basis fürdie Werkgebäude errichtet werden.Technik gelingt es, das verbrauchte Wasser gründlichzu reinigen, bevor es in den Fluss Ems eingeleitetwird. Darüber hinaus gehört zum Standort einesanierte und rekultivierte Betriebsdeponie.OrganisationDie Aufgaben des Umweltschutzbeauftragten unddes Managementvertreters für das Umweltmanagement-Systemnimmt am Standort Emden der LeiterUmweltschutz wahr. Er informiert die Werkleitungüber umweltrelevante Vorgänge, kontrolliert mitseinen Mitarbeitern den bestimmungsgemäßenBetrieb der Anlagen und berät die verantwortlichenAnlagenbetreiber. Unterstützt werden die Anlagenbetreiberund der Umweltschutzbeauftragte im WerkEmden durch derzeit 54 speziell geschulte Sachkundigefür Umweltschutz.Inzwischen ist der Standort Emden wichtigster Arbeitgeberder Stadt und der Region.Der Larrelter Polder ist überwiegend als Industriegebietausgewiesen und verkehrstechnisch an dieAutobahn A 31 angebunden. Neben großen Grünflächensowie schützenswerten Biotopen kennzeichnenmarkante Bauwerke das Bild des Standortes.Erwähnt seien das Verwaltungshochhaus im Ostenund die daran anschließenden Fertigungshallen inRichtung Westen sowie das neu errichtete Presswerk.Unverkennbar sind auch die moderne Lackierereimit ihren Abluftkaminen, in der die Karossenmit Wasserbasislacken umweltverträglich lackiertwerden, sowie das Heizhaus.In den Fertigungshallen befinden sich Einrichtungeneines sehr effizienten Wasserwirtschaftssystemsmit Kühlkreisläufen und Reinigungsvorstufen.Diese Anlagen sind wenig auffällig, aber umsowichtiger für Werk und Region, denn mit dieser


8Emden


Emden9Beschreibung wesentlicher umweltrelevanter AnlagenLackierereiDerzeit erhalten rund 1.250 Karossen arbeitstäglicheinen umfassenden Korrosionsschutz in der Lackiererei.Dem Entfetten, Reinigen, Spülen, Phosphatierenund Passivieren in Tauchbädern sowieanschließenden Trocknen folgt ein kathodischesTauchlackieren (KTL). Diese bis in die Hohlräumewirkende Grundierung wird anschließend bei 195 °C„eingebrannt“. Das Abdichten der Schweißnähte imInnenbereich, Einlegen der Dämmmatten, Auftragenvon Unterbodenschutz und Verfestigen im Trocknersind weitere Stationen vor dem Beschichten mitLackfüller.Lackierroboter und Hochrotationsglocken übernehmenim elektrostatischen Auftragsverfahren dasfarbgebende Beschichten der Karossen. Eine Klarlackschichtschließt den Lackierprozess ab.Nachdem die Lackschichten bei ca. 130 °C getrocknetwurden, erhält die Karosserie lösemittelfreienHohlraumschutz in der Heißwachsflutanlage.Die Anlage arbeitet seit Inbetriebnahme im Jahr 1991mit wässrigen Füller- und Decklacken. Dadurch sankder Gehalt an organischen Lösemitteln, die beimAuftragen des Lacks entweichen, auf ca. 15, beimFüller sogar auf rund 6 %. Der für die Lösemittelemissionzurzeit gültige Grenzwert von 35 Gramm proQuadratmeter lackierte Karosserieoberfläche wirdin der Serienlackierung derzeit mit ca. 12 Grammdeutlich unterschritten.HeizhausDer Bedarf an Raum- und Prozesswärme wird imWerk Emden durch das von der <strong>Volkswagen</strong> KraftwerkGmbH betriebene Heizhaus sichergestellt. DasHeizhaus verfügt über 5 mit Erdgas befeuerte Kessel.Zur Sicherstellung der Wärmeerzeugung wurde einKessel auf bivalente Feuerung umgestellt, sodassbei nicht ausreichend verfügbarem Erdgas auchHeizöl verfeuert werden kann. Aufgrund der Feuerungswärmeleistungvon 122,2 Megawatt unterliegtdas Heizhaus den Anforderungen des Emissionshandelsgemäß Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz(TEHG).Seit Anfang 2008 bezieht das Werk Emden vorrangigFernwärme aus einem nahe gelegenen Biomassekraftwerk.Das Kraftwerk erzeugt Strom durchCO 2-neutrale Verbrennung von Altholz. Mit derdabei entstehenden Wärme werden Gebäude undFertigungshallen beheizt und einige Produktionsbereichemit Prozesswärme beliefert. Durch denFernwärmebezug ist es dem Werk Emden gelungen,den Brennstoffeinsatz und damit auch die direktenCO 2-Emissionen des Werks zu halbieren.KläranlageZur Reinigung anfallender Abwässer betreibt das WerkEmden eine werkeigene Kläranlage mit chemisch-physikalischerund biologischer Klärstufe. Jeder TropfenBrauchwasser fließt im Werk mehrfach im Kreislaufdurch verschiedene Filter- und Abwasservorbehandlungsanlagen.Nicht vermeidbare Abwässer gelangenüber ein dreigeteiltes 40 km langes Kanalisationsnetz indie werkeigene Kläranlage.Nach der gründlichen Hauptreinigung wird das gereinigteAbwasser über eine Druckrohrleitung in dieEms eingeleitet. Regelmäßige behördliche und eigeneAbwasseranalysen stellen sicher und belegen, dass diegesetzlichen Anforderungen an die Reinigungsleistungerfüllt werden. Regen- bzw. Oberflächenwasser wirdüber Auslaufbauwerke an der Werkgrenze in öffentlicheEntwässerungsgräben geleitet und fließt dann über dasSchöpfwerk an der Knock in die Ems.


10EmdenBesonderheiten und EntwicklungDas Werk Emden verfügt über ein Werkgeländevon 4,1 Millionen m² Fläche. Bebaut sind davonlediglich 1,36 Millionen m², wobei die bestehendeBausubstanz kontinuierlich modernisiert und andie Produktionsanforderungen angepasst wird. ZurVerfügung stehende Freiflächen werden u. a. zurFörderung regenerativer Energien genutzt.„Blue Factory“ – so heißt das ambitionierte Ziel des<strong>Volkswagen</strong> Werks Emden.Mit zahlreichen Projekten zu den Themen Umweltschutzund Nachhaltigkeit erarbeitet sich derStandort den Status der effizienten und besondersumweltfreundlichen Produktion.Bereits seit Jahren sind die Beschäftigten des EmderWerks äußerst engagiert. Egal, ob es um den Ausbauvon Solarenergie, neue Windkraftanlagen oder denBezug von Fernwärme aus Biomasse geht: Insbesonderebei der Förderung regenerativer Energien gehtdas Werk zügig voran.Errichtung eines EnergiewaldesDas jüngste Vorhaben startete Ende 2009. Auf400.000 bisher ungenutzten Quadratmetern desWerkgeländes wurde ein sogenannter Energiewaldangepflanzt. Bestehend aus schnell wachsendenHölzern, wie Pappeln und Weiden, soll der Wald alledrei bis fünf Jahre abgeerntet werden.Aus der Biomasse wird in Zukunft umweltfreundlichWärme erzeugt. Pro Jahr und Hektar ersetzen dieBäume etwa 5.000 Liter Heizöl.Das spart bis zu 18 Tonnen des Klimagases Kohlendioxid(CO 2), denn die regenerative Energiegewinnungist fast CO 2-neutral und somit ein wichtiger Beitragzum Klimaschutz. Die Anpflanzung des Energiewaldeserfolgte in Zusammenarbeit mit der FirmaWALD21.Belegschaftsgenossenschaft für regenerativeEnergienNeben dem Energiewald fördert das Werk auch denAusbau von Solarenergie. Seit 2007 befindet sicheine der größten Fotovoltaikanlagen Niedersachsensauf dem Dach der Halle 10. Der Investor und BetreiberKP-Solar hat dort 2.300 Solarmodule mit einerGesamtfläche von 3.000 Quadratmetern installiert.Pro Jahr werden auf diese Weise 350 MegawattstundenStrom erzeugt. Das entspricht in etwa demjährlichen Stromverbrauch von 100 Vier-Personen-Haushalten und spart über 187 Tonnen CO 2ein.Durch dieses Projekt angestoßen, finanzierte die„<strong>Volkswagen</strong> Belegschaftsgenossenschaft für regenerativeEnergien am Standort Emden“ mithilfe derWerkangehörigen eine weitere Solaranlage auf demDach der Halle 1B. Mit einer Energieerzeugung von243 Megawattstunden spart diese Investition jährlichnoch einmal 124 Tonnen CO 2.Förderung der WindenergieAuch die Förderung von Windenergie ist ein wichtigerBeitrag des Standorts Emden zur Nachhaltigkeit.Seit 1994 steht den Stadtwerken Emden ein Teildes Werkgeländes für Windkraftanlagen zur Verfügung.Zurzeit wird hier ein sogenanntes Repoweringdurchgeführt: Alte und deutlich kleinere Anlagenwerden durch modernste, wesentlich größere Windräderersetzt.Ein aktuelles Beispiel ist die Einweihung der leistungsstärkstenWindkraftanlage der Welt auf demEmder Werkgelände. Der Emder Oberbürgermeister,Alwin Brinkmann, und Hubert Waltl, Mitglied desMarkenvorstands <strong>Volkswagen</strong> Pkw für den Geschäftsbereich„Produktion und Logistik“, gabengemeinsam mit dem Emder Werkleiter Jens Herrmannim März <strong>2010</strong> den Startschuss für den Anlaufder Windkraftanlage E-126. Mit einer Nennleistung


Emden11Besonderheiten und Entwicklungvon 6.000 Kilowatt und einer Jahresproduktion von20.000 Megawattstunden deckt die Anlage den Energiebedarfvon rund 5.000 privaten Haushalten. Sieist damit eine von nunmehr elf Windkraftanlagen,die am Standort Emden betrieben werden. Geplantist, den Anteil der Windenergie in Zukunft weiter zusteigern. Dazu sollen neue Anlagen installiert undauch vorhandene durch leistungsstärkere Anlagenersetzt werden.Zertifiziertes EnergiemanagementAm Standort Emden existiert seit einigen Jahren einArbeitskreis Energie. Hier sind Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter aus allen Fachbereichen im Einsatz,um eine stetige Optimierung der Energienutzungzu gewährleisten. Dabei liegt der Fokus nicht nurauf der elektrischen Energie, sondern auch auf denEnergieformen Erdgas, Technische Gase sowie denumgewandelten Energien: Druckluft und Wärme.Nutzung erneuerbarer EnergienDank dem Fernwärmebezug und dem eingekauftenStrommix beträgt der Anteil erneuerbarer Energienam Gesamtenergieverbrauch des Werkes im Jahr2009 bereits 31 %. Ziel des Werkes Emden ist es,diesen Anteil weiter zu erhöhen. Dazu wird u. a. dieMöglichkeit des Aufbaus weiterer Windkraftanlagenmit direkter Einspeisung ins werkeigene Stromnetzuntersucht.Im August <strong>2010</strong> hat der Standort Emden gegenüberden Gutachtern vom TÜV Nord Cert gezeigt, dass erüber ein funktionierendes Energiemanagement-Systemnach DIN EN 16001 verfügt. Der TÜV Nord Certhat dieses gute Ergebnis durch eine Zertifizierungnach DIN EN 16001 beurkundet.


12Emden


Emden13Umweltauswirkungen des StandortesDie mithilfe der SEBU-Methode (SEBU = System zurErfassung und Bewertung von Umweltaspekten)durchgeführte Bewertung hat für den Standort Emdendas folgende Ergebnis hervorgebracht:Der größte Anteil der Umweltauswirkungen amStandort Emden wird durch den UmweltaspektEnergieeinsatz (Wärme- und Elektroenergie) verursacht.Dieser stellt einen Anteil von insgesamt 49 %. Inallen Fertigungsbereichen gibt es daher sogenannte„Energiebeauftragte“, die das Thema konsequentverfolgen und nach Einsparmöglichkeiten suchen. Eswerden regelmäßige Begehungen durchgeführt, umOptimierungspotenziale aufzuspüren. So können beispielsweisedurch den Einsatz eines Ultraschall-MessgerätesLeckagen im Druckluftsystem bei laufenderProduktion festgestellt werden.Bei der Planung und Beschaffung neuer Betriebsmittelwerden neben den Investitionskosten verstärkt auchdie Betriebsausgaben betrachtet. Lieferanten werdenzu genauen Angaben über den Energieverbrauch ihrerAnlagen verpflichtet, sodass eine sog. Life-Cycle-Betrachtungermöglicht wird.Der zweitgrößte Umweltaspekt ist der Personen- undGüterverkehr. Aufgrund der Produktvielfalt und dergroßen Kundenanzahl ist der logistische Bedarf fürankommende und abgehende Warenströme relativhoch. Daher sind die Logistikströme am Standort Emdenstetig im Fokus von Optimierungsmaßnahmenund Umweltzielsetzungen. Dies wird am Beispiel derzweiten im Jahr 2008 errichteten Bahnverladestationfür den Umschlag der produzierten Fahrzeuge deutlich.Ergänzt werden diese Maßnahmen durch den sukzessivenAusbau eines umfassenden Energiemanagement-Systems(ENERGIS), das eine detaillierteKontrolle und Darstellung des Energieverbrauchsheruntergebrochen auf einzelne Anlagen erlaubt.Die drittgrößte Bedeutung für den Standort habendie Emissionen in die Luft. Zu nennen sind hier dieEmission von CO 2aus Verbrennungsprozessen (z. B.thermischen Nachverbrennungen) und von flüchtigenorganischen Stoffen (VOC) aus den Lackieranlagen.34,7 %0,5 %1,6 %0,3 %14,3 %Weitere Umweltaspekte, wie z. B. Geruch, Lärm,Erschütterungen, werden am Standort Emden erfasstund bewertet, spielen allerdings eine untergeordneteRolle. Beschwerden aus der Nachbarschaft des Werkesliegen nicht vor.RessourcenAbfallAbwasserEmissionenEnergieeinsatz48,6 %Verkehr


14EmdenEntwicklung der KernindikatorenFür das Berichtsjahr 2009 werden die Kennzahlenerstmalig entsprechend der Forderung von EMAS IIIberichtet. Ab der nächsten veröffentlichten Um-welterklärung erfolgt dann ein Vergleich der Datenvon Jahr zu Jahr.Kernindikator A2009Energie (siehe Abbildung 1)gesamter direkter Energieverbrauch [MWh] 457.650... davon Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien [MWh] 1 140.494der gesamte direkte Energieverbrauch setzt sich wie folgt zusammen:elektrische Energie [MWh] 221.091Fernwärmebezug [MWh] 104.235Brennstoffeinsatz (ges. Standort) [MWh] 132.324MaterialeinsatzMassenstrom an Einsatzmaterial [t] 390.399WasserWasserverbrauch [m³] 440.770AbfallAbfallaufkommen [t] 2 54.106... davon gefährlicher Abfall [t] 2.135Biologische VielfaltGrundstücksfläche gesamt [m²] 4.100.000Flächenverbrauch [versiegelte Fläche in m²] 1.362.452Emissionen (siehe Abbildung 2)Gesamtemissionen von Treibhausgasen [t-CO 2-Äquivalent] 27.746CO 2-Äquivalente aus Brennstoffeinsatz 27.125Emissionen (Kältemittelleckagen H-FKW und H-FCKW) 560


Emden15Entwicklung der KernindikatorenGesamtemissionen in die Luft [t] 54NO x (Stickoxide) 18PM (Staub) 31SO 25zusätzlich berichtete Emissionen [t]: 334CO 17VOC 317Anmerkung 1: Der Anteil der erneuerbaren Energien bezieht sich ausschließlich auf elektrische Energie und Fernwärme. Hier sind die Energieversorgernach § 42 Energiewirtschaftsgesetz auskunftspflichtig. Der Bezug von regenerativ erzeugtem Strom liegt im Energiemix der VW Kraftwerk GmbH zzt. bei16,4 %.Anmerkung 2: 97 % aller Abfälle (inkl. Metall) wurden im Betrachtungsjahr verwertet. Nicht produktionsspezifische Abfälle (wie z. B. Bauschutt) sindunberücksichtigt.Anmerkung 3: Für den Standort Emden sind die folgenden Emissionen nicht relevant und werden deshalb nicht berichtet: CH 4; N 2O, SF 6.Die zehn bedeutendsten Mengen an gefährlichemAbfall werden in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.Abfallbezeichnung AVV-Nr. Menge [t/a]Abfall zur BeseitigungSchlämme aus der Abwasserreinigung 190813* 557Lackschlamm 080115* 538Schlämme aus Öl-Wasserabscheidern 130502* 299Kleberreste 080409* 112Mineralfaserabfälle 170603* 83Ölhaltige Betriebsmittel 150202* 29Abfall zur VerwertungVerpackungen mit schädlichen Verunreinigungen 170204* 204Bleibatterien 160601* 123Phosphatierschlamm 110108* 58Altverdünner 140603* 50


16EmdenEntwicklung der KernindikatorenBsp. Energie (Abbildung 1)900.000300.000800.000700.000600.000200.000500.000(Energieverbrauch in MWh)400.000300.000200.000100.0000100.0000Produktionszahlen 2009elektr. EnergieFernwärmeErdgas2004 2005 2006 2007 2008 2009(Fertigungseinheiten)Die Grafik zeigt den Gesamtenergieverbrauch unterteiltin die einzelnen Verbrauchsarten. Deutlichsichtbar ist die Reduzierung des Gesamtenergieverbrauchs.Die Auswertung der Grafik ergibt, dass Energieverbrauchund Fertigungseinheiten nicht linear voneinanderabhängen. Der Vergleich von 2004 zu 2009(ähnliche Fertigungsstückzahlen) zeigt, dass diverseEnergiesparmaßnahmen eine deutliche Reduzierungdes Gesamtenergieverbrauchs ergeben haben. Weiterhinwird an dieser Stelle deutlich, dass durch denBezug von Fernwärme aus dem nahe gelegenen Biomassekraftwerkder Brennstoffeinsatz am Standorthalbiert werden konnte. Durch diese Maßnahme istes dem Werk Emden auch gelungen, seine direktenCO 2-Emissionen zu halbieren.


Emden17Entwicklung der KernindikatorenBsp. VOC-Emissionen (Abbildung 2)40300.000353025(VOC-Emissionen in g/m 2 )20151050150.0000Produktionszahlen 2009GrenzwertVOC-Emissionen in g/m 22004 2005 2006 2007 2008 2009(Fertigungseinheiten)Die Grafik zeigt die Entwicklung der VOC-Emissionenje m² lackierte Fläche der Jahre 2004 bis 2009. Deutlichzu erkennen ist die kontinuierliche Reduzierung derVOC-Emissionen innerhalb der letzten 5 Jahre. Dies istvor allem auf die kontinuierlichen Anstrengungen zurReduzierung der Lackeinsatzmengen durch z. B. denEinsatz modernster Farbwechselsysteme und derReduzierung des Oversprays durch neuste Applikationstechnikenzurückzuführen.Ursache für die im Vergleich zu 2004 erhöhten Wertein den Folgejahren ist die verbesserte Erfassung derVOC-Emissionen. Seit 2005 werden u. a. auch VOC-Emissionen aus der Anlagenreinigung und von Reparaturlackierungenberücksichtigt.Bsp. direkte CO 2-Emissionen des Werkes Emden90.000300.00075.000(CO 2-Emissionen [t/a])60.00045.00030.00015.0000200.000100.0000Produktionszahlen 2009CO 2(t)2004 2005 2006 2007 2008 2009(Fertigungseinheiten)Die Entwicklung der direkten CO 2-Emissionen des WerkesEmden zeigt deutlich die Halbierung der Emissionenseit 2008. Erreicht wurde diese erheblicheReduzierung durch den Bezug von Fernwärme aus demnahe gelegenen CO 2-neutralen Biomassekraftwerk.


18EmdenEntwicklung der KernindikatorenOutputKernindikator B 2009ProduktoutputGesamtausbringungsmenge aller Produkte [t] 336.293Fahrzeuge [t] 302.892Pressteile [t] 33.401Fahrzeuge [St.] 202.010Passat CC [St.] 59.932Passat Limousine [St.] 16.780Passat Variant [St.] 125.298Pressteile [St.] 8.018.417250.000(Anzahl der Fahrzeuge)200.000150.000100.00050.00002007 2008 2009Passat CCPassat LimousinePassat VariantDas Fertigungsprogramm des Standortes Emden warim Jahr 2009 aufgrund der Wirtschaftskrise insgesamtrückläufig. Die Anzahl gefertigter Passat CC konnte2009 aufgrund der großen Nachfrage um rund 13.000Fahrzeuge mehr als im Vorjahr erhöht werden.


Emden19Entwicklung der KernindikatorenBeginnend ab der Umwelterklärung <strong>2010</strong> werden dieDaten des Kernindikators R als langfristige Zeitreihedargestellt werden.Kernindikator R 2009Energiegesamter direkter Energieverbrauch [MWh]/Gesamtoutput [t] 1,36... davon Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien [MWh]/Gesamtoutput [t] 0,42MaterialeinsatzMassenstrom an Einsatzmaterial [t]/Gesamtoutput [t] 1,16WasserWasserverbrauch [m³]/Gesamtoutput [t] 1,31AbfallAbfallaufkommen [t] 1 /Gesamtoutput [t] 0,14... davon gefährlicher Abfall/Gesamtoutput [t] 0,01Biologische VielfaltFlächenverbrauch [bebaute Fläche in m²]/Gesamtoutput [t] 4,05EmissionenGesamtemissionen von Treibhausgasen [t-CO 2-Äquivalent]/Gesamtoutput [t] 0,08Gesamtemissionen in die Luft [t]/Gesamtoutput [t] 0,0002


20EmdenUmweltprogrammIn den vergangenen 3 Jahren hat das Werk Emden insgesamt46 Maßnahmen ins Umweltprogramm aufgenommen.36 Maßnahmen wurden in diesem Zeitraumbereits realisiert und tragen deutlich zur Steigerung derUmweltleistungen des Standortes bei. So werden durchden Bezug von Fernwärme aus dem nahe gelegenenBiomassekraftwerk jährlich rund 26.000 t CO 2-Emissionenvermieden. Dank diverser Maßnahmen zur Reduzierungdes Druckluftverbrauches, wie z. B. derInstallation einer Mitteldruckstufe im Presswerk unddamit einhergehend dem Verzicht auf 12 bar Druckluftim Presswerk, werden jährlich 1.560 MWh elektrischeEnergie weniger verbraucht. Mit der Inbetriebnahmeder zweiten Schiebebühne am Standort Emden werdenim Jahr <strong>2010</strong> rund 50.000 Fahrzeuge mehr per Bahntransportiert und damit 6.250 Lkw-Fahrten mit einerDurchschnittsstrecke von je 600 km vermieden.Umweltprogramm <strong>2010</strong>Ziel-Nr.ZieleMaßnahmenTerminAbarbeitungsstand1 Grundwasser- und Bodenschutz Modernisierung des Leergutplatzes 20092 Ausbau regenerativer Energien Errichtung eines 40 ha großen Energiewaldes auf demWerkgelände (Feldholzanbau)3 Prüfen, ob der Bau weiterer Windkraftanlagen auf demWerkgelände mit Direkteinspeisung des erzeugtenStromes in das Stromnetz des Werkes realisiert werdenkann<strong>2010</strong><strong>2010</strong>4 Energieeinsparung Einführung eines Energiemanagement-Systems 20095 Ziel: Einsparung von insgesamt 62.000 MWh/JahrEnergie, nachgewiesen durch umgesetzte Maßnahmenim Zeitraum von 2007 bis 2012Absenkung des Kühlwasservorlaufdruckes im Werk zurEnergieeinsparung20096 Aufbau einer zentral und dezentral schaltbaren Beleuchtungssteuerung7 Einsatz einer neuen Kälteanlage in der Lackiererei mitNutzung der entstehenden Abwärme8 Einsatz von Frequenzumrichtern zur Optimierung der Regelungvon Zu- und Abluftanlagen der Lackiererei9 Erneuerung von 25 Hallentoren zur Reduzierung vonWärmeverlusten10 Forschungsprojekt: Anpassung der Abluftvolumenströmevon TNV-Anlagen2009<strong>2010</strong><strong>2010</strong><strong>2010</strong>2011


Emden21UmweltprogrammZiel-Nr.ZieleMaßnahmenTerminAbarbeitungsstand11 Reduzierung des Wasserverbrauchs Optimierung der Kreislaufführung der Wasserdichtigkeitsprüfanlage12 Durchführung von Workshops im Karosseriebau, Lackierereiund Montagen zur Reduzierung des Wasserverbrauchs2009<strong>2010</strong>13 Förderung von Erdgasfahrzeugen Bau einer Erdgastankstelle auf dem Werkgelände 200914 Verbesserung der Grundlage umweltrelevanterDatenAktualisierung des Lärmkatasters 200915 Verbesserung der Umweltkommunikation Integration der Umweltschutz-Homepage in das<strong>Volkswagen</strong> Portal16 Verbesserung der Umweltqualifizierung Durchführung eines Umweltschutzseminars für 40 Führungskräfte(AT)2009<strong>2010</strong>17 Reduzierung der Lärmemissionen durch interneTransporteSanierung der Mittelstraße sowie der Straßen 1 und 4 201118 Verringerung der Emissionen Erneuerung einer Thermischen Nachverbrennungsanlageder Lackiererei19 Ressourcenschonung Entwicklung und Einsatz eines Fasswenders für die Weiterverwendungvon Kleber aus verbeulten Fässern (Klebereinsparungrund 10.000 kg/Jahr)<strong>2010</strong><strong>2010</strong>Legendeleerer grauer Kreis = Maßnahme, die in der Vergangenheit geplant, aber noch nicht begonnen wurdeleerer blauer Kreis = neue Maßnahme in dieser Umwelterklärungviertel Kreis = Maßnahme begonnenhalber Kreis = Maßnahme mitten in der Umsetzungdreiviertel Kreis = Abschluss der Maßnahme ist absehbarvoller Kreis = Maßnahme abgeschlossen


B24EmdenWerk Emden<strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong>Ralf Steffen, UmweltbeauftragterBrieffach 5355, Postfach 236526703 EmdenTelefon: +49 4921 868 133E-Mail: ralf.steffen[at]volkswagen.deDieser Standort verfügt über ein Umweltmanagement-System.Die Öffentlichkeit wird im Einklang mit dem Gemeinschaftssystemfür das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung überden betrieblichen Umweltschutz dieses Standortes unterrichtet.VERIFIEDENVIRONMENTALMAN<strong>AG</strong>EMENTREG. NO. DE-121-000001


Emden B25


B2Salzgitter


Werk SalzgitterSalzgitter


Salzgitter


Salzgitter3Voller Antrieb. Volle Verantwortung.Motoren seit 1970.


4Salzgitter


Salzgitter5Vorstellung des StandortesDie im Jahr <strong>2010</strong> vorgelegten aktualisierten Zahlenund Aussagen des Salzgitteraner Teils der Umwelterklärung,die sich auf das Betrachtungsjahr 2009beziehen, wurden im Rahmen des Revalidierungsauditsdurch den Umweltgutachter der TÜV NordCert Umweltgutachter GmbH auf sachliche Richtigkeitüberprüft.WerkleiterFalko RudolphUmweltbeauftragterDr. Hans-Otto Bode


6Salzgitter


Salzgitter7Vorstellung des StandortesLage und historische Entwicklung des StandortsDer Standort liegt innerhalb der Grenzen der kreisfreienStadt Salzgitter, die aus 31 Stadtteilen mitinsgesamt ca. 103.000 Einwohnern besteht. Die Verkehrsanbindungzu der Autobahn A 39 ist über dieAnschlussstelle Salzgitter-Thiede im Norden sowieSalzgitter-Lebenstedt im Westen gegeben. Ca. 1,5Kilometer in westlicher Richtung befindet sich derStichkanal mit Norddeutschlands größtem Binnenhafen.In südlicher und südöstlicher Richtung sowieim Norden liegen in der unmittelbaren Nachbarschaftdes Werkes land- und forstwirtschaftlich genutzteFreiflächen. In westlicher Richtung befindetsich der Stadtteil Beddingen und im Nordosten derStadtteil Thiede. Der Standort zählt zu den wichtigstenArbeitgebern Südost-Niedersachsens.Motorenwerk mit LeitfunktionDer Produktionsstart im Werk Salzgitter erfolgte imJahr 1970. Damals wurde mit dem Modell K 70 daserste frontgetriebene Fahrzeug unter <strong>Volkswagen</strong>Emblem hergestellt. Hierfür wurde am Standort einneuartiges Motorenkonzept mit Wasserkühlung entwickelt.Diese Kompetenz wurde in den Folgejahrenauf vielfältige Art und Weise weiter ausgebaut. MitEinführung der Modelle Passat, Golf und Sciroccosowie Polo wurde die Motorenproduktion desWerkes erheblich forciert und nach Auslauf der Fahrzeugfertigungim Jahr 1975 konzentrierte sich derStandort vollständig auf den Bau von Motoren. Erfungiert seither innerhalb des <strong>Volkswagen</strong> Konzernsals Leitwerk für die Motorenfertigung.Das Werk Salzgitter produziert heute Otto- undDieselmotoren für Fahrzeuge vom Polo bis zumBugatti. Die Motorenleistung liegt im Bereich von 55kW (drei Zylinder) bis zu 882 kW (sechzehn Zylinder).Hauptkunden sind die Marken <strong>Volkswagen</strong>,Seat, Skoda, Audi und VW Nutzfahrzeuge; geliefertwird aber auch an externe Kunden. Darüber hinauswerden am Standort auch Motoren für Boote undSchiffe sowie Industriemotoren, z. B. für Gabelstapler,hergestellt,außerdem auch Motorkomponenten für die eigeneProduktion sowie andere Werke des Konzerns.Mit der Aufbereitung von gebrauchten Geschäfts-,Mitarbeiter- und Leasingfahrzeugen wurde einneues Tätigkeitsfeld für das Werk Salzgitter erschlossen,das von der Autovision GmbH betrieben wird.Meilensteine im MotorenbauIm Jahr 1976 wurde im Werk Salzgitter der ersteDieselantrieb für <strong>Volkswagen</strong> hergestellt. DieMotorenpalette wurde in der Folgezeit sowohl beiden Benzinern als auch bei den Dieselmotoren auf5- und 6-Zylinder-Antriebe erweitert. 1982 folgte dieProduktion des ersten Turbo-Diesels. 1989 erhieltendie Turbo-Diesel-Motoren durch die neue Technikerstmals die Bezeichnung „umweltfreundlich“. DieDieselmotoren wurden ständig hinsichtlich reduziertemKraftstoffverbrauch und Umweltfreundlichkeitverbessert. Seit 2008 erfüllen sie die Anforderungender EU-5-Norm.Im Premiumsegment wurde im Jahr 2000 mit derProduktion von 8- und 12-Zylinder-Motoren begonnen,das Spektrum wurde 2006 sogar auf 16-Zylinder-Motorenausgeweitet. Weitere Meilensteine warendie Einführung des VR 6 FSI und bei den Dieselnder Umstieg auf die TDI-Common-Rail-Technik imJahr 2008. Ab dem Jahr <strong>2010</strong> werden neuere Entwicklungender 3-Zylinder-Commonrail-Technikbei Dieselmotoren neue Verbrauchsmaßstäbe fürVerbrennungsmotoren setzen. Auch bei den Benzinmotorenwird durch den 4-Zylinder-TSI-Motor einbesonders wirtschaftlicher und umweltgerechterBetrieb erreicht.Zur Erweiterung des Geschäftsfelds wurde 2001 mitder Entwicklung von Marinemotoren begonnen;weiterhin wurden 2009 bestimmte Ottomotoren soweiterentwickelt, dass sie unter dem Label „Ecoblue“als Erdgas-Blockheizkraftwerke für verschiedeneAnwendungen, z. B. auch in privaten Haushalten,eingesetzt werden können.


8Salzgitter


Salzgitter9Beschreibung wesentlicher umweltrelevanter AnlagenGenehmigungsbedürftige Anlagen nach ImmissionsschutzrechtDer gesamte Standort ist als genehmigungspflichtigeAnlage nach der 4. Bundesimmissionsschutzverordnung,Nr. 3.24, Spalte 1 genehmigt. Separat genehmigungspflichtigsind das gasbefeuerte Heizhaus,das auch der Emissionshandelspflicht unterliegt,sowie die 16 Motorenprüfstände. Nur eine relativkleine Stichprobe der Motoren wird auf diesen Leistungsprüfständenfür durchschnittlich 6,5 Stundengetestet, um die volle Leistungsfähigkeit zu überprüfen.Dies geschieht ergänzend zu emissionsfreienKalttests, die alle gefertigten Motoren durchlaufen.Anlagen zur MetallbearbeitungHaupttätigkeit des Standortes ist die klassische mechanischeBearbeitung von Bauteilen aus Graugussund Aluminium (z. B. drehen, bohren, schleifen),was in vielfältiger Art und Weise mit unterschiedlichenMaschinen geschieht. Um den Umgang mitgroßen Mengen an umweltgefährdenden Stoffen wieEmulsionen und Bearbeitungsölen einzuschränken,werden Neuanlagen – soweit technisch möglich –mit Minimalmengenschmierung ausgestattet.Abwasseraufbereitungsanlagen/zentrale KläranlageIn die am Standort vorhandene zentrale Kläranlage(mit einer derzeitigen Nutzungsgröße von ca. 4.000Einwohnergleichwerten) werden zzt. überwiegendKüchen- und Sanitärabwässer sowie kommunaleAbwässer der Nachbarschaft eingeleitet. IndustriellesAbwasser aus der Produktion fällt nur ingeringen Mengen an (z. B. als Abwasser aus derKundendienst-Werkstatt). Emulsionen und ölhaltigesWaschwasser aus der Produktion werden imRahmen der Abwasservorbehandlung mithilfe einerVerdampferanlage in Wasser (Kondensat) und Ölgetrennt, wobei das dabei anfallende Öl als Abfalleinem thermischen Verwertungsverfahren zugeführtund das Kondensat in einem internen Kreislaufprozesszum Neuansatz von Emulsionen verwendetwird. Zukünftig rechnen wir aufgrund der Einführungder Minimalmengenschmierung mit einemRückgang des Bedarfs an Bearbeitungsemulsion imProzess.GefahrstofflagerFür die unterschiedlichen Bearbeitungsprozessewerden große Mengen an Ölen und flüssigen Betriebsmittelnbenötigt, die als Gefahrstoff eingestuftsind und überwiegend als Gefahrguttransporte denStandort erreichen. Insbesondere aufgrund der hohenWassergefährdung, die von diesen Stoffen ausgeht,war es notwendig, den Anlieferprozess sowiedie Lagerung und den innerbetrieblichen Transportzum Einsatzort abzusichern. Die Beschickung desGefahrstofflagers, das in Halle 9 untergebracht ist,erfolgt mittels Gabelstapler über eine mit entsprechenderSicherheitseinrichtung ausgestatteteUmschlagfläche im Freien. Von dort werden die aufspeziellen Chemiepaletten angelieferten Fässer inRegalelemente eingelagert. Diese sind im gefliestenLagerbereich auf ausreichend bemessenen Auffangwannenaufgestellt (Lagerkapazität: ca. 145 m 3 ). DerTransport zum Einsatzort erfolgt über dafür vorgeseheneTransportwege auf die gleiche Art und Weisewie die Einlagerung.


10Salzgitter


Salzgitter11Besonderheiten und EntwicklungNeuerungen in der OrganisationHerr Falko Rudolph ist seit September <strong>2010</strong> neuer Werkleiterin Salzgitter. Als studierter Maschinenbauer istHerr Rudolph seit 1991 für den Konzern tätig. Bis zumJahr 2006 war er als Leiter in verschiedenen Positionenund Standorten z. B. in der Getriebeentwicklung aktiv,bevor er die Leitung der Dieselmotorenentwicklungin Wolfsburg übernahm. Herr Rudolph ist zusätzlichLeiter des Geschäftsfelds Motor mit fachlicher Verantwortungfür die Werke Chemnitz, Polkowice, WärmetauscherHannover sowie Abgasanlagen Kassel.Neue Produkte und FertigungstechnologienGebaute NockenwellenDie Innovationskraft des Standortes zeigt sich invielen Beispielen. So führte die ständige Suche nachMöglichkeiten der Gewichtseinsparung im Motorzur Entwicklung einer neuartigen Art von Nockenwelle,die für alle Common-Rail-Motoren des<strong>Volkswagen</strong> Konzerns zum Einsatz kommt. Diese„gebaute Nockenwelle“ (Rohr mit aufgestecktenNocken) ist durchschnittlich ca. 66 % leichter alsherkömmliche gegossene Nockenwellen, die auseinem Stück gefertigt werden. Dies ist umweltseitigbesonders positiv, da einige der bislang notwendigenenergieintensiven Bearbeitungsschritte (z. B.Drehen und Schleifen) entfallen.Durch die erzielte Gewichtsreduzierung trägt dasneue Bauteil direkt zur weiteren Verringerung desKraftstoffverbrauchs im Fahrbetrieb und somit auchzur Senkung der CO 2-Emissionen bei.1,2l-TSI-Otto-Motor, die im Laufe des Jahres <strong>2010</strong>in Betrieb gegangen ist. Das Besondere ist, dasshier ein relativ komplexes Bauteil mit sehr vielenaufeinander aufbauenden Arbeitsschritten in einerFertigungslinie bestehend aus mehreren Bearbeitungszentrenkomplett mit MMS-Technik gefertigtwird. Bei der Minimalmengenschmierung sorgtein Gemisch aus Druckluft und kleinsten Öltröpfchenfür die erforderliche Schmierung. Je nachWerkzeug- und Bearbeitungserfordernissen werdendie Öl-/Luftmengen mit einem Dosiersystemeinzeln geregelt. Die Einführung der neuen Technikbringt große Vorteile für den Umweltschutz unddie Arbeitssicherheit mit sich: So kann der Einsatzvon Kühl-Schmier-Stoffen (KSS) deutlich reduziertwerden. Hierdurch werden u. a. Verunreinigungenvermieden, die im Umgebungsbereich der Anlagedurch die Emissionen der Schmierstoffe entstehen.Bei der herkömmlichen Technik müssen bei einersolchen Anlage im Drei-Schicht-Betrieb ca. 358.000Liter KSS im Prozess „bewegt“ und kontinuierlichaufbereitet werden. Dabei werden ca. 4 Liter Emulsionpro gefertigten Zylinderkopf verschleppt oderan die Umgebung abgeführt. Bei der neuen Technologiereduziert sich diese Menge auf gerade einmal0,02 Liter MMS-Öl. Diese ist somit auch wesentlichenergieeffizienter, weil verschiedene technischeHilfsprozesse, wie z. B. ein aufwendiger Pumpenbetrieboder der Betrieb einer Kälteanlage zur Kühlungdes Bearbeitungsmediums, nicht mehr erforderlichsind.Minimalmengenschmierung (MMS)Die Minimalmengenschmiertechnik wurde in denvergangenen 10 Jahren im Werk Salzgitter eingeführtund schrittweise auf die Großserienfertigung ausgeweitet.Ein besonders gutes Beispiel für den mittlerweileerreichten sehr hohen Entwicklungsstand zeigtsich in der neuen Zylinderkopffertigung für denBaumaßnahmen und neue TätigkeitsfelderLogistikzentrum/GebrauchtfahrzeugvermarktungBevor das Projekt „Gebrauchtfahrzeugvermarktung“im Jahr 2009 am Standort Salzgitter realisiert werdenkonnte, war es zunächst erforderlich, die dafürvorhandene Halle zu sanieren und mit geeignetenBetriebseinrichtungen auszustatten.


12SalzgitterBesonderheiten und EntwicklungDes Weiteren mussten bestehende Freiflächender neuen Nutzung als Logistikzentrum zugeführtwerden. Die endgültige Inbetriebnahme fand dannim August <strong>2010</strong> statt. Im Rahmen der Gebrauchtfahrzeugvermarktungerfolgen jetzt die Begutachtung,Aufbereitung und fotografische Dokumentation derper Lkw aus verschiedenen deutschen Standortenangelieferten Pkw und Nutzfahrzeuge. Mit dem Logistikzentrumam Standort Salzgitter kann die Zwischenlagerungvon <strong>Volkswagen</strong> Gebrauchtfahrzeugenin Etzin entfallen. Mit dieser Maßnahme wurdedie zentrale Lage des Werks Salzgitter ausgenutztund ein erheblicher Umwelt- und Kostennutzen erreicht.Jährlich werden bei An- und Ausliefervorgängenmehr als 1,5 Mio. Transportkilometer eingespart,was zu einer Reduktion des CO 2-Ausstoßes um ca.1.600 Tonnen führt.Produktion von Blockheizkraftwerken für eigene undfremde AnwendungenAusgehend von einem internen Energieeinsparprojektmit dem Arbeitstitel „dezentrale Wärmeversorgung“,welches im Jahr 2007 gestartet wurde,entwickelte sich als neue Idee das Geschäftsfeld„Blockheizkraftwerke“. Nach der Realisierung undöffentlichen Vorstellung erster Pilotprojekte im Jahr2008 folgte am 09.09.2009 die Unterzeichnung derKooperationsvereinbarung mit dem Vertriebspartner(Fa. LichtBlick), die auch den notwendigen Servicewährend des Betriebs leistet. Der professionelleEinstieg in dieses zukunftsträchtige Marktsegmentwar somit vollzogen. Mittlerweile liegen über 35.000Kundenanfragen vor. Im Mai des Jahres <strong>2010</strong> erfolgtedann zunächst eine Kleinserienfertigung. Im November<strong>2010</strong> erfolgte der Einstieg in die Serienproduktion,die zunächst für eine Jahreskapazität vonbis zu 10.000 Einheiten ausgelegt ist.Als Herzstück des Blockheizkraftwerkes dient einherkömmlicher gasbetriebener Vier-Zylinder-Reihenmotor.Die hergestellten Blockheizkraftwerke arbeitennach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplungmit dem Ziel maximaler Ausnutzung des eingesetztenBrennstoffs. Im Gegensatz zu herkömmlichenKleinfeuerungsanlagen, bei denen der Brennstofflediglich zur Gewinnung von Wärme eingesetzt wird,erfolgt hier parallel die Erzeugung von Wärme undStrom. Expertenrechnungen weisen im Vergleich miteiner herkömmlichen Strom- und Wärmeversorgungein CO 2-Einsparpotenzial von ca. 58 % aus. Der übereinen Asynchrongenerator gewonnene Strom kannin das öffentliche Netz eingespeist werden. Mit denBlockkraftwerken können bei einer Feuerungswärmeleistungvon insgesamt 60 kW auf der elektrischenEbene 20 kW Strom und auf der thermischenEbene 34 kW Wärme gewonnen werden. Dies entsprichteinem Wirkungsgrad von ca. 92 %.Der Standort betätigt sich beim Einsatz der entwickeltenTechnik selbst als Vorreiter, indem er dieseebenfalls nutzt. So wurden im Jahr <strong>2010</strong> insgesamt33 dieser kleinen Kraftwerke in verschiedenenBereichen installiert und in Betrieb genommen,um technische Wärme für die Waschmaschinen derProduktion sowie Warmwasser für Waschkauen zuerzeugen und den dabei erzeugten Strom in das<strong>Volkswagen</strong> Stromnetz einzuspeisen. Ziel dieserMaßnahme ist es, das am Standort betriebene Heizhausim Sommer abschalten zu können und somitdie Energiekosten sowie die Treibhausgasemissionenweiter zu senken.


Salzgitter13Besonderheiten und EntwicklungZertifizierung des Energiemanagement-SystemsAm Standort besteht ein seit mehreren Jahrenerfolgreich arbeitendes Energiemanagement, wasdurch unterschiedliche Beispiele in dieser Umwelterklärungbelegt wird. Das bestehende Systemwurde im September des Jahres <strong>2010</strong> von der FirmaSiemens einem „Energy Health Check“ unterzogen,der mit gutem Ergebnis abgeschlossen wurde, aberauch weitere Handlungsmöglichkeiten aufzeigte.Es ist erklärtes Ziel, im Jahr 2011 unser Energiemanagement-Systemnach der ISO 16001 durch einenunabhängigen Gutachter zertifizieren zu lassen.Naturschutz und LandschaftspflegeAls weltweit tätiges Unternehmen verbindet<strong>Volkswagen</strong> die notwendigen Erfordernisse dermateriellen Produktion mit dem Erhalt der Biodiversität.Unsere Selbstverpflichtung zum Artenschutzsetzen wir durch Projekte an den Standorten um.Im Rahmen der Biotypenkartierung, mit der im Jahr<strong>2010</strong> begonnen wurde, entdeckte man im äußerstenNorden und Süden des Werkgeländes u. a. Vorkommenan heimischen Orchideen (Art. Epipactis helleborine).Es handelt sich hierbei um eine Pflanzenart,deren Bestand in Deutschland noch weitgehendungefährdet ist, die aber seit den 70er-Jahren einerückläufige Tendenz aufweist und deshalb im Jahr2006 vom Arbeitskreis Heimische Orchideen (AHOs)zur Orchidee des Jahres gekürt wurde.Die Erstellung eines Baumkatasters ist ein gutesInstrument, um die Wahrnehmung von Verkehrssicherungspflichtennachzuweisen. Im Jahresverlauf2009/<strong>2010</strong> wurden zunächst die Bäume an der Mittelfahrstraßemit einer eindeutigen Nummer erfasstund anschließend überprüft und bewertet (Wurzel,Stamm, Krone). Aus den Ergebnissen wurden u. a.auch notwendige Baumpflegemaßnahmen abgeleitet.


14Salzgitter


Salzgitter15Umweltauswirkungen des StandortesAm Standort Salzgitter werden die Umweltauswirkungender Tätigkeiten mit dem bei <strong>Volkswagen</strong>entwickelten „System zur Erfassung und Bewertungder Umweltaspekte“ (S. 22) analysiert. Das Ziel dabeiist es, die entstehenden Umweltauswirkungen nachihrer Bedeutung zu ordnen und darauf aufbauendOptimierungspotenziale zu ermitteln, die als Ziele indas Umweltprogramm einfließen können.Das Diagramm zeigt deutlich, dass die wesentlichenUmweltauswirkungen aus dem Energieeinsatz hervorgehen(bedeutendster Umweltaspekt). Aufgeteiltauf die Bereiche Wärme (10 %) und Strom (60 %)wird ersichtlich, dass die verbrauchte elektrischeEnergie den größten Anteil beisteuert. Aufgrundder hohen Relevanz zielen die wesentlichen Bemühungendes Standortes auf die Verbesserung derEnergieeffizienz insbesondere von Prozessen ab(siehe „Entwicklung von Kernindikatoren“: SchwerpunktEnergie).Der Umweltaspekt mit der zweitgrößten Bedeutungergibt sich aus den Auswirkungen, die der Verkehrhervorruft. Diese Betrachtung beinhaltet sowohl den26,0 %individuellen Personenverkehr (Pendler) als auchdie Auswirkung aus dem Güterverkehr.Aufgrund der breiten Produktpalette des Standortessind derzeit ca. 700 verschiedene Lieferanten in dieBereitstellung von Produktionsmaterialien integriert.Vielfach sind diese Lieferanten und auch die Kundendes Standortes über ganz Deutschland und Europaverteilt. Derzeit ist es aufgrund der Produktvielfaltnoch nicht möglich, größere Lieferungen zusammenzufassenoder auch eine Verlagerung auf die Schienezu generieren. Im Rahmen der jetzigen Möglichkeitenwird indes schon auf die Auslastung der einzelnenLieferanten geachtet.Eine etwas geringere Relevanz am Standort Salzgitterhaben die durch die Produktion oder auch begleitendeProzesse entstehenden Emissionen (drittgrößteBedeutung). Die hier aufgeführten 2 % beziehen sichz. B. auf die Emissionen aus den Motorenprüfständenund den Härteöfen. In den Motorenprüfständenwerden die hergestellten Motoren mit handelsüblichenKraftstoffen befüllt und unter kontrolliertenBedingungen getestet (siehe Entwicklung der Kernindikatoren:Schwerpunkt Emissionen). In den bereitserwähnten Härteöfen werden die Metallteile durchWärmebehandlung und schnelles Abkühlen „gehärtet“,um sie gegen mechanischen Verschleiß widerstandsfähigerzu machen. Beide Prozesse unterliegenkontinuierlichen Effizienzuntersuchungen.Verkehr70,0 %2,0 %2,0 %AbfallEmissionenEnergieeinsatz- Abwasser (0 %)- Ressourcen (0 %)


16SalzgitterEntwicklung der KernindikatorenFür das Berichtsjahr 2009 werden erstmalig Kennzahlennach der Forderung von EMAS III berichtet.Ab der nächsten veröffentlichten Umwelterklärungerfolgt dann ein Vergleich dieser Werte von Jahr zuJahr. In dieser Umwelterklärung soll zu dem ThemengebietEnergie aber bereits ein umfassenderMehrjahresvergleich vorgelegt werden, um denEntwicklungsprozess zu verdeutlichen.Kernindikator A2009Energie (siehe Abbildung 1)gesamter direkter Energieverbrauch [MWh] 410.915... davon Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien [MWh] 1 41.218der gesamte direkte Energieverbrauch setzt sich wie folgt zusammen:elektrische Energie 251.330Wärmeenergie 152.112Brennstoffeinsatz (Erdgas für Fertigungsprozesse) 7.474MaterialeinsatzMassenstrom an Einsatzmaterial [t] 218.834WasserWasserverbrauch [m³] 299.496AbfallAbfallaufkommen [t] 2 35.463... davon gefährlicher Abfall [t] 3.876Biologische VielfaltGrundstücksfläche gesamt [m²] 2.635.194Flächenverbrauch [versiegelte Fläche in m²] 809.819


Salzgitter17Entwicklung der KernindikatorenEmissionen 3 (siehe Abbildung 2)Gesamtemissionen von Treibhausgasen [t-CO 2-Äquivalent] 3 37.091CO 2-Äquivalente 4 (aus Heizhaus, Härterei, Motorprüfständen) 33.139CO 2-Äquivalente (aus H-FKW- und H-FCKW-Emissionen) 367CO 2-Äquivalente (aus Schwefelhexafluorid (SF 6)) 5 3.585Gesamtemissionen in die Luft [t] 6 17,1NO x (Stickoxide) 17SO 2(Schwefeldioxid) 0,1Anmerkung 1: Der Anteil der erneuerbaren Energien bezieht sich ausschließlich auf elektrische Energie. Hier sind die Energieversorger nach § 42 Energiewirtschaftsgesetzauskunftspflichtig. Der Bezug von regenerativ erzeugtem Strom liegt im Energiemix der <strong>Volkswagen</strong> Kraftwerk zzt. bei 16,4 % undsomit über dem Bundesdurchschnitt, der aktuell bei 15 % angesiedelt ist. Für die Bereiche Wärmeenergie und Brennstoffeinsatz liegt gegenwärtig nochkein Ermittlungsansatz vor.Anmerkung 2: 98 % aller Abfälle (inkl. Metall) wurden im Betrachtungsjahr verwertet. Nicht produktionsspezifische Abfälle (wie z. B. Bauschutt) sindunberücksichtigt. Die mengenmäßig bedeutendsten gefährlichen Abfallarten sind nachfolgender Aufstellung zu entnehmen.Anmerkung 3: Folgende von EMAS geforderte Treibhausgasemissionen sind für den Standort zzt. nicht relevant: Lachgas, Methan.Anmerkung 4: Bei den hier dargestellten CO 2-Äquivalenten handelt es sich ausschließlich um Emissionen, die im Zusammenhang mit den Produktionsprozessenbetrachtet werden müssen. Sie kommen aus dem Heizhaus (93 %), der Härterei (4 %) sowie den verschiedenen Motorenprüfständen (3 % Tonnen).Anmerkung 5: SF 6 wird am Standort zzt. als Prüfgas für die Dichtigkeit von Rail-Verteilerleisten verwendet. Es besitzt den Vorteil einer sehr hohen Nachweisempfindlichkeitund ermöglicht eine sehr kurze Prüfdauer. Im Jahr 2009 wurden insgesamt 150 kg des Gases verbraucht, was dem o. ausgewiesenenTreibhauseffekt entspricht. Derzeit laufen Untersuchungen mit dem Ziel, das genutzte Prüfgas durch ein umweltfreundlicheres zu ersetzen.Anmerkung 6: Folgende von EMAS geforderte Abluftemissionen sind für den Standort nicht relevant: PM (Staub).


18SalzgitterEntwicklung der KernindikatorenAbfallbezeichnung AVV-Nr. Menge [t/a]Abfälle zur BeseitigungFeste fett- und ölverschmutzte Betriebsmittel (nur Filtertücher) 15 02 02* 496,68Bearbeitungsemulsion, halogenfrei 12 01 09* 180,22Zellstofftücher, ölhaltig (Putzwolle, -lappen) 15 02 02* 91,92Leim- und Klebemittel 08 04 09* 5,70Abfälle zur VerwertungAltöl 12 01 07* 2.274,40Metallschleifschlamm (Honschlamm) 12 01 18* 644,00Batterien 16 06 01* 83,14Elektronikschrott 16 02 13* 61,45Holz A IV 17 02 04* 6,30Verunreinigte Kraftstoffe/Benzinrückstände 13 07 01* 5,74Bsp. Energie (Abbildung 1)600.0001.500.000500.0001.250.000(Energieverbrauch in MWh)400.000300.000200.000100.00001.000.000750.000500.000250.0000MotorenBrennstoffeinsatz (Gas)Wärmeenergieelektrische Energie2004 2005 2006 2007 2008 2009(Motorenproduktion [St.])


Salzgitter19Entwicklung der KernindikatorenDie größten Energieeinsparerfolge konnten im Bereichder Elektroenergie realisiert werden. Hier wurdeder Energiebedarf seit dem Jahr 2007 bis zum Jahr2009 schrittweise um mehr als 23 % abgesenkt. Dassder leichte Rückgang bei der Motorenproduktion imJahresvergleich 2008/2009 nur einen relativ geringenEinfluss auf diese Entwicklung hatte, zeigt sich eindrücklichbereits dadurch, dass gegenüber 2007/2008trotz des damaligen Produktionsanstieges schonerhebliche Energieeinsparungen realisiert werdenkonnten. Die bis heute erreichten Erfolge sind vielmehrErgebnis eines umfassenden Energiemanagements,das sehr breit aufgestellt ist und bereits einganzes Bündel an Maßnahmen in die Wege geleitethat. Der größte Beitrag zur Verbrauchsreduzierungim Bereich elektrischer Energie konnte dabei bisherdurch die Erarbeitung bedarfsorientierter Abschaltplänefür Anlagen und Maschinen erreicht werden,deren Umsetzung mittels konsequent durchgeführterWochenendkontrollen überprüft wurde.Allein diese Maßnahme hatte ca. einen Beitrag von40 % am Erfolg. Ein weiterer bedeutender Einspareffektwurde durch den Einsatz von automatischenLichtsteuerungen erzielt. Diese haben einen ca.25-prozentigen Anteil an der erreichten Einsparungbeim Stromverbrauch. Aber auch viele kleine Maßnahmen,wie beispielsweise• die Durchführung von Energieworkshops in verschiedenenKostenstellen,• das gezielte Abstellen von Druckluftleckagen,• der Einsatz selbstregelnder Beleuchtungen,• die gezielte Fahrweise von Belüftungsanlagen und• die Demontage nicht mehr benötigter Produktionsanlagen,haben zum Erfolg beigetragen.Dennoch besteht noch ein bedeutendes Potenzial,was in den nächsten Jahren erschlossen werden soll.Eine Maßnahme ist beispielsweise die Modernisierungder Hallengrundbeleuchtung, mit der in denHallen 1 und 2 aktuell bereits begonnen wurde. ImRahmen dieser Maßnahme sollen mittelfristig in allenHallen die vorhandenen Leuchtstoffröhren undHalogenmetalldampflampen (HQI) durch wesentlicheffizientere Leuchtstofflampen ersetzt werden.Durch die vollständige Umsetzung der Maßnahme,die ein Investitionsvolumen von mehr als 5 Mio. erfordert,könnte ein jährliches Einsparpotenzial von12.600 t CO 2-Äquivalenten erreicht werden.Auch das im Jahr 2009 neugegründete Technik-Team, das die Arbeit des Umweltbeauftragten imKontext der Ressourcenschonung unterstützen soll,hat dafür gesorgt, dass auf der Energieseite Einsparungenrealisiert werden konnten. Ein gutes Beispielist die Modernisierung von zwei für den Betriebvon Waschmaschinen eingesetzten Drehschieber-Vakuumpumpen durch eine leistungsfähigere, aberwesentlich energieeffizientere Schrauben-Vakuumpumpe.Über den Betriebszeitraum von einem Jahrkann der Energieverbrauch durch die neue Technikfast halbiert werden. Bei der Suche nach weiterenEnergieeinsparpotenzialen ist der Betrieb vonWaschmaschinen auffällig geworden. In Versuchenkonnte gezeigt werden, dass die für eine optimaleProduktion erforderliche Solltemperatur im Waschmediumdeutlich abgesenkt werden konnte. DieUmsetzung dieser Maßnahme bei einer Waschmaschinespart damit arbeitstäglich ca. 180 kWh bei dernach wie vor benötigten Aufheizung und darüberhinaus wird der Energiebedarf für die während derProduktionszeit ebenfalls genutzte Kühlung gesenkt.


20SalzgitterEntwicklung der KernindikatorenBsp. Emissionen Motorenprüfstände (Abbildung 2)351.500.000301.284.000251.070.00020856.000Motoren15642.000(Emissionen [t])1050428.000214.0000NO xCOCO 2x Faktor 1002005 2006 2007 2008 2009(Motorenproduktion [St.])Das dargestellte Diagramm zeigt exemplarisch überden dargestellten Zeitverlauf von 5 Jahren die Entwicklungwesentlicher Emissionen, die durch den Betriebvon Motorprüfständen entstehen.Wie zu erkennen ist, konnten die Emissionen in Relationzum Produktionsausstoß an Motoren kontinuierlichgesenkt werden. Heute fallen Emissionen hauptsächlichnoch in den Leistungsprüfständen an. Die früherüblichen Funktionsprüfstände wurden mittlerweileüberwiegend durch sog. „Kaltteststände“ ersetzt, vondenen es heute aktuell 13 Stück gibt. Darüber hinauskonnte auch der Zeitaufwand für die Prüfungen selbstschrittweise verringert werden.Grundsätzlich ist aber auch festzustellen, dass dieEmissionen in den Motorprüfständen – vor allem inden Leistungsprüfständen – stark von den hergestelltenMotorentypen und den unterschiedlichen Anforderungenabhängig sind.So entfallen beispielsweise auf die Leistungsprüfungeines Bugatti 16-Zylinders allein ca. 1.500 l an Kraftstoffverbrauch,während die Prüfung eines Volumenmotors,wie beispielsweise eines 2,0-l-Vierzylinder-Common-Rail lediglich ca. 120 l erfordert. Insofern ist die Entwicklungder Emissionen auch immer ein Beleg für dieEmissionsqualitäten der am Markt nachgefragten Motoren,die ebenfalls kontinuierlich verbessert werden.Der leichte Anstieg bestimmter Emissionen im Jahr2008 ist neben dem Produktionsanstieg auch auf eineUmstellung der Ermittlungsmethode für die Emissionsberechnungzurückzuführen. Während früherdie Emissionen aus der Laufzeit der Motoren undden Massenströmen berechnet wurden, erfolgte dieEmissionsberechnung ab dem Jahr 2008 direkt aus denverbrauchten Mengen.


Salzgitter21Entwicklung der KernindikatorenOutputKernindikator B 2009ProduktoutputGesamtausbringungsmenge aller Produkte [t] 183.371Fahrzeugkomponenten [t] 183.371Massenstrom Antrieb [t] 183.371Motoren [t] 140.217Motoren [St.] 1.109.688Zylinderköpfe [t] 593Zylinderköpfe [St.] 29.122Zylinderkurbelgehäuse [t] 10.661Zylinderkurbelgehäuse [St.] 247.962Kurbelwellen [t] 10.019Kurbelwellen [St.] 811.237Saugrohre [t] 2.247Saugrohre [St.] 687.554weitere Komponenten dieses Massenstroms, die nicht näher benannt werden [t] 19.634


22SalzgitterEntwicklung der Kernindikatoren1.500.0001.250.0001.000.000(Millionen Produkte)750.000500.000250.00002007 2008 2009MotorenZylinderkurbelgehäuseKurbelwellenDie Abbildung zeigt die Entwicklung der Stückzahlender für das Werk bedeutendsten Fertigungseinheitenin den vergangenen 3 Jahren. Im Jahr 2009 konntenaufgrund der Weltwirtschaftskrise die z. T. deutlichenProduktionsanstiege der Vorjahre nicht mehr ganzerreicht werden.Der auffällige Rückgang bei den Zylinderkurbelgehäusenerklärt sich damit, dass in Salzgitter vor dem Jahr2009 zusätzliche Produktionskapazität für die Fertigungim Konzernverbund bereitgestellt werden musste.Ab dem Jahr 2009 waren Fertigungslinien an anderenStandorten aufgebaut, sodass die benötigte Kapazitätam Standort zugunsten anderer Fertigungen zurückgeführtwurde.


Salzgitter23Entwicklung der KernindikatorenBeginnend ab der Umwelterklärung <strong>2010</strong> werden dieDaten des Kernindikators R als langfristige Zeitreihedargestellt.Kernindikator R 2009Energiegesamter direkter Energieverbrauch [MWh]/Gesamtoutput [t] 2,24... davon Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien [MWh]/Gesamtoutput [t] 0,22MaterialeinsatzMassenstrom an Einsatzmaterial [t]/Gesamtoutput [t] 1,19WasserWasserverbrauch [m³]/Gesamtoutput [t] 1,63AbfallAbfallaufkommen [t]/Gesamtoutput [t] 0,19... davon gefährlicher Abfall/Gesamtoutput [t] 0,02Biologische VielfaltFlächenverbrauch [bebaute Fläche in m²]/Gesamtoutput [t] 4,42EmissionenGesamtemissionen von Treibhausgasen [t-CO 2-Äquivalent]/Gesamtoutput [t] 0,20Gesamtemissionen in die Luft [t]/Gesamtoutput [t] 0,0001


24SalzgitterUmweltprogrammDas nachfolgend dargestellte Umweltprogramm <strong>2010</strong>zeigt den Sachstand in den aktuell verfolgten Punkten.Umweltprogramm <strong>2010</strong>Ziel-Nr.ZieleMaßnahmenTerminAbarbeitungsstand1 Verbesserung des Boden- und GrundwasserschutzesSanierung von jährlich 15 VAwS-Anlagen nach einem behördlichabgestimmten StufenplanVerfolgung von neuen und laufenden VAwS-Sanierungsmaßnahmennach einem behördlich abgestimmten Zeitplan<strong>2010</strong>2014Sanierung bzw. Stilllegung von acht Fettabscheidern gemäß3-Jahres-PlanReduzierung der Ölverluste in der Lagerdeckelfertigungum 70 l/Schicht bzw. 17.500 l/a in der Kst. 7102Erstellung eines Sanierungsplanes bis zur Freiräumungder Halle 3 im Jahre 2015Erfassung und Bewertung noch vorhandener Kraftstoffringleitungenmit dem Ziel der Reduzierung der RingleitungAufteilung des Kanalnetzes in 5 Sanierungsbereiche zurschrittweisen Sanierung nach vorheriger TV-Befahrung2 Einsparung von elektrischer Energie Einsatz von Kalt-/Kühlwasser zur Kühlung von KSS-AnlagenEinsparung von 350 MWh/a durch Anpassung der Hallenbe-und -entlüftung an die Schichtzeiten in der 7197Reduzierung des Druckluftbedarfs von ca. 3.000 MWh/adurch MaßnahmenkatalogZertifizierung des bestehenden Energiemanagement-Systems nach ISO 160012011200920152011201320092009<strong>2010</strong>20111Schrittweise Erneuerung der Hallengrundbeleuchtung 20143 Einsparung von Prozesswärme Reduzierung von ca. 29.000 MWh/a durch den Einsatzvon Wärmerückgewinnung an technischen Absaugungenin allen HallenReduzierung von Wärmeverlusten durch den Einsatz vonca. 22 dezentralen BHKWs<strong>2010</strong><strong>2010</strong>2Untersuchung Einsatz einer Biogasanlage <strong>2010</strong>


Salzgitter25UmweltprogrammZiel-Nr.ZieleMaßnahmenTerminAbarbeitungsstand4 Einsparung von Erdgas Reduzierung von 3.670 MWh/a Erdgas durch Beschaffungvon 18 Schnelllauftoren für die Logistikhalle und fürTorschleusen201235 Reduzierung der Treibhausgase Untersuchung zur technischen Umrüstung der 8 Dichtprüfanlagenvon SF 6auf N 2O20116 Verbesserung der Grundlage umweltrelevanterDatenEinsatz von 3 Kraftstoffzählern (Super, Super plus, Diesel) 20087 Verringerung der Abfallmenge 6-fache Standzeiterhöhung von Dichtungsmaterial anPrüfständen in der Kst. 712620098 Verringerung der Kraftstoffmengen Einsparung von 260 l Kraftstoff/Motor (Bugatti) 20099 Reduzierung Kraftstoffverbrauch beim Otto-MotorEA 21110 Reduzierung Kraftstoffverbrauch bei neuer Generationvon CR-MotorenReduzierung des Gewichts durch technische Maßnahmen 2012Gewichtsreduzierung und technische Neuentwicklungen 201211 Verbesserung des Naturschutzes Biotypenkartierung am Standort Salzgitter <strong>2010</strong>Erfassung und Bewertung von Bäumen (Baumkataster)zur Durchführung von Pflegemaßnahmen und Wahrungder Verkehrssicherheit12 Reduzierung von Transporten Vermeidung der externen Zwischenlagerung von Zulieferteilenmit hohem Mengenaufkommen durch Direktanlieferungins Werk nach Fertigstellung der Lagerfläche in Halle120112013Anmerkung 1: Für die oberirdische Installation der 3 Fettabscheider in den Hallen 1 und 4 sowie im Coaching Gebäude sind umfangreiche Umbaumaßnahmen imGebäude erforderlich, sodass mit einem vollständigem Abschluss der Maßnahme erst im Jahr 2011 gerechnet werden kann.Anmerkung 2: Neuberechnungen im Rahmen der Planungsphase haben ergeben, dass die Wirtschaftlichkeit nicht gegeben ist. Die Maßnahme wird daher aufgegeben.Anmerkung 3: Der ursprünglich für dieses Jahr geplante Abschluss der Maßnahme muss auf den angegebenen Zeitpunkt verschoben werden. Der Beschaffungsprozessist bereits erledigt, die Planung des Einbaus ist aber noch nicht vollständig abgeschlossen.Legendeleerer grauer Kreis = Maßnahme, die in der Vergangenheit geplant, aber noch nicht begonnen wurdeleerer blauer Kreis = neue Maßnahme in dieser Umwelterklärungviertel Kreis = Maßnahme begonnenhalber Kreis = Maßnahme mitten in der Umsetzungdreiviertel Kreis = Abschluss der Maßnahme ist absehbarvoller Kreis = Maßnahme abgeschlossen


B28SalzgitterWerk Salzgitter<strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong>Dr. Hans-Otto Bode, UmweltschutzbeauftragterBrieffach 735338231 SalzgitterTelefon: +49 5341 232 459E-Mail: hans-otto.bode[at]volkswagen.deDieser Standort verfügt über ein Umweltmanagement-System.Die Öffentlichkeit wird im Einklang mit dem Gemeinschaftssystemfür das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung überden betrieblichen Umweltschutz dieses Standortes unterrichtet.VERIFIEDENVIRONMENTALMAN<strong>AG</strong>EMENTREG. NO. DE-111-000014


Salzgitter B29


B2Hannover


Werk HannoverHannover


Hannover


Hannover 3<strong>Volkswagen</strong> Nutzfahrzeuge –„Souveräne Mobilität“


4Hannover


Hannover5Vorstellung des StandortesGeschäftsleitung ProduktionJens OcksenUmweltbeauftragterRolf Ohliger


6Hannover


Hannover7Vorstellung des StandortesDer StandortMitte der fünfziger Jahre erreichte das Kaufinteresseam VW Transporter Ausmaße, die die Kapazitätdes Werks in Wolfsburg weit überstiegen. Deshalberrichtete <strong>Volkswagen</strong> 1955 in Hannover eine Fabrikfür Transporter, die 1956 die Produktion aufnahm.Aus diesem einstigen Transporterwerk entstand dieheute eigenständige Marke „<strong>Volkswagen</strong> Nutzfahrzeuge“(im Folgenden VWN) mit weiteren Produktionsstättenin Poznan (PL) und Pacheco (AR).<strong>Volkswagen</strong> Nutzfahrzeuge ist im <strong>Volkswagen</strong>Konzern für das weltweite Geschäft mit leichtenNutzfahrzeugen verantwortlich und orientiert sichan den individuellen Transport- und Mobilitätsbedürfnissenseiner Kunden. Nützliche Vielfalt, dasbedeutet für VWN maßgeschneiderte Produkte aufhöchstem technischen Niveau für Handel, Gewerbeund viele private Kunden.Seit 1956 verließen mehr als neun Millionen VWTransporter und andere leichte Nutzfahrzeugedie Bänder in Hannover. Im Jahr 2009 startete amStandort Hannover zudem die Serienproduktion derlackierten Rohkarosse des Modells Porsche Panamera.Täglich werden zwischen 100 und 150 Karossenin einer werkeigenen hochmodernen Verladehallevollautomatisch auf Bahnwaggons verladen undzum Porsche Standort in Leipzig transportiert, wodie Endmontage stattfindet.Zusätzlich werden in Hannover verschiedene Komponentenfür die weltweite Konzernfertigung hergestellt(Kühler für Öl, Dieselkraftstoff und Wasser,Leichtmetallgusskomponenten sowie Pressteile undZusammenbauten).Werk und UmgebungDas Werk Hannover erstreckt sich über eine Flächevon insgesamt 110 Hektar. Der Bebauungsgrad liegtbei ca. 60 %, weitere knapp 40 % des Areals untergliedernsich in befestigte Parkplätze und Stellflächen.Der Grünflächenanteil liegt unter 1 %.Wesentliche umweltrelevante Anlagen befinden sichinnerhalb der Bereiche Lackiererei und Gießerei. Direktan das Werk grenzen die Wohngebiete Stöckenund Ledeburg. Auch das Gemeinschaftskraftwerk,das zusammen mit der Continental <strong>AG</strong> und denStadtwerken Hannover errichtet wurde, ist in unmittelbarerNachbarschaft.Der Standort liegt logistisch günstig am Schnittpunktder Autobahnen A2 und A352 sowie am BahnknotenpunktHannover. Über den Mittellandkanalhat der Betrieb Anschluss ans Wasserwegenetz.Zusätzlich ermöglicht der internationale FlughafenHannover-Langenhagen schnelle Verbindungen insAusland.Lokale VernetzungDass betrieblicher Umweltschutz ein selbstverständlicherBestandteil der Unternehmenskulturvon <strong>Volkswagen</strong> Nutzfahrzeuge ist, zeigt sich auchdurch die Mitwirkung in lokalen Netzwerken. Sobeteiligt sich der Standort Hannover seit mehrerenJahren am ÖKOPROFIT ® -Klub Hannover – einKooperationsprojekt zwischen Stadt und RegionHannover sowie dort ansässigen Betrieben – mitdem Ziel, durch Netzwerkarbeit umweltbezogeneErfahrungen und Innovationen auszutauschen undso zur Verbesserung der Lebensqualität in Hannoverund zur Einsparung von Kosten in den Unternehmenbeizutragen.Des Weiteren beteiligt sich <strong>Volkswagen</strong> Nutzfahrzeugean der 2007 durch Stadt und StadtwerkeHannover initiierten Klima-Allianz Hannover 2020.Gemeinsam mit den weiteren Beteiligten aus Industrie,Dienstleistungsunternehmen und weiterenInstitutionen und Organisationen wird am Ziel derVerringerung des hiesigen CO 2-Ausstoßes um 40 %bis zum Jahr 2020 gearbeitet.


8Hannover


Hannover9Besonderheiten und EntwicklungFahrzeugbau – Vorbereitung auf neue ProdukteIm Bereich des Fahrzeugbaus stand das Jahr 2009ganz im Zeichen des Produktionsstarts zweier neuerProdukte: zum einen die neue Generation des Transporters(vgl. Umweltprädikat – Der neue Transporterunter www.umweltpraedikat.de), zum anderen dielackierte Rohkarosse des Modells Porsche Panamera(Markteinführung jeweils im September 2009).Im Bereich der Lackiererei wurde in diesem Zusammenhangbspw. in die umfangreiche Modernisierungeiner Lackstraße investiert. Durch dieAutomatisierung der Innenapplikation, den Einsatzneuer Farbwechseltechnik sowie die Reduktionder Luftsinkgeschwindigkeit wurden bedeutendeEinsparungen realisiert: Etwa 20 % beim Lack- undLösemitteleinsatz, 25 % beim Wärmebedarf und 40% beim Verbrauch elektrischer Energie 1 .Gießerei – Anorganische KernfertigungIn der Leichtmetallgießerei kommt es prozessbedingtunter anderem zur Entwicklung von Gerüchen.Im Sinne produktionsintegrierter Umweltschutzmaßnahmenbeschäftigt man sich in Hannoverbereits seit 2004 intensiv mit dem Einsatz anorganischerBindemittel im Produktionsprozess. Beiherkömmlichen organischen Verfahren entstehenwährend des Gießprozesses sogenannte Pyrolysegaseund Gerüche. Die Verbrennungsgase müssenaufwendig abgesaugt und gefiltert werden, umMensch und Umwelt nicht zu belasten. Durch denEinsatz der anorganischen Bindersysteme werdenEmissionen und Gerüche komplett vermieden.Somit kann die aufwendige Abluftreinigung entfallenund Geruchsimmissionen in der Nachbarschaftwerden vermieden.Darüber hinaus bietet das neue Verfahren eine Reiheweiterer Vorteile: Unter anderem wird weniger Energiebenötigt und gleichzeitig werden die Werkzeugegeschont.Als eine der ersten Fertigungsstätten in Deutschlandhat die Gießerei Hannover mit der Großserienproduktionvon anorganisch gebundenen Kernen fürhochkomplexe Zylinderköpfe begonnen. Im Zyklusmit neuen Produktanläufen wird die Technologiekontinuierlich auf weitere Produktserien ausgeweitet.Anmerkung 1: bezogen auf die Zu- und Ablufttechnik der Lackierkabinen.


10HannoverBesonderheiten und EntwicklungWärmetauscherfertigung – Ausweitung einesneuen LötverfahrensAus Sicht des Umweltschutzes liegt der Vorteil desVerfahrens u. a. darin, dass die gelöteten Kühlerkeine Reinigung in einer speziellen „Waschanlage“benötigen.Vertretern der einzelnen Interessengemeinschaftenaus. Derzeit setzt sich das Gremium aus ca. 20 Personenzusammen.Zahlreiche Anregungen, Wünsche und Vorschlägeaus der Nachbarschaft wurden vom Unternehmenbereits aufgegriffen und realisiert.Der mit der Verfahrensumstellung einhergehendeEntfall des Waschvorgangs führte bis Ende 2009 zueiner Verringerung des Verbrauches von Natronlaugeund Salpetersäure um etwa 1.500 t im Jahr(Vergleichsjahr 2006) sowie zu einer Reduzierung desAbwasseranfalls um etwa 40.000 m³ im Jahr.Bis zum Ende des Jahres 2011 soll die Umstellungauf das neue Verfahren abgeschlossen werden undder Waschvorgang somit komplett entfallen. Diesbedeutet jährliche Einsparungen von 62.000 m³ Abwassersowie 1.800 t Natronlauge und Salpetersäure.Erfolgreicher NachbarschaftsdialogAufgrund der historisch gewachsenen räumlichenNähe des VWN Standortes Hannover zu den umliegendenWohngebieten lassen sich Einflüsse durchdie Fertigungsprozesse auf die Nachbarschaft – zumBeispiel Gerüche und Lärm – nicht völlig ausschließen,aber vermindern. Um Anliegen der Anwohnerund Interessen des Unternehmens zusammenzuführen,wurde 1998 der „Nachbarschaftsdialog“ insLeben gerufen, der sich schnell zu einem intensivenund konstruktiven Meinungsaustausch entwickelte.Aktuelle Unternehmensinformationen oder Berichtezu spezifischen Themen und Problemstellungen(zum Beispiel Lärm- oder Geruchsemissionen) sindGegenstand des zwei- bis dreistündigen Dialogs. Darüberhinaus werden Besichtigungen der Produktionangeboten. Die Themen, die beim Dialog diskutiertwerden, wählt ein kleineres Gremium von gewähltenInzwischen sind die regelmäßigen Treffen von Unternehmensvertreternmit direkten Anwohnern undVertretern institutioneller Gruppen wie Schulen,Umweltverbänden und Behörden gute Traditiongeworden und haben ein Vertrauensverhältnis zubeiderseitigem Nutzen entstehen lassen.Ausbildung und BerufZusammen mit der <strong>Volkswagen</strong> Coaching GmbH,Niederlassung Hannover, integrierte VWN dasThema Umweltschutz fest in die Schulung seinerAuszubildenden. Ein wichtiger Bestandteil sinddabei auch Projektarbeiten, die von der Erstellungeines Abfallleitfadens bis hin zum Bau einer Solaranlagereichen.Das Gesamtkonzept der VW Coaching GmbH Hannoverzur Integration des Umweltschutzes in dieBerufsausbildung ist von der Deutschen UNESCO-Kommission offiziell in den Kreis der deutschen Projekteder UN-Weltdekade „Bildung für nachhaltigeEntwicklung“ aufgenommen worden.Ziel der auf dem Weltgipfel im Jahr 2002 in Johannesburgvon der Vollversammlung der VereintenNationen für die Jahre 2005 bis 2014 beschlossenenWeltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ist es, durch Bildungsmaßnahmen zur Umsetzungder Agenda 21 beizutragen und die Prinzipien nachhaltigerEntwicklung in den nationalen Bildungssystemenzu verankern.


Hannover11Besonderheiten und EntwicklungKommunikation, Information und MotivationFür eine erfolgreiche Umsetzung der Umweltzielesind gut informierte und motivierte Mitarbeitersowie funktionierende Kommunikationsnetzwerkeerforderlich.Beispiele sind diverse Kampagnen zu den ThemenWasser- und Energieeinsparung in der Produktion.Als zentrale Multiplikatoren haben bei <strong>Volkswagen</strong>Nutzfahrzeuge die Sachkundigen für Umweltschutz(SfU) eine entscheidende Funktion. Aus diesemGrund werden zahlreiche Aktivitäten zur Schulung,Information und Weiterbildung der SfU durchgeführt.Regelmäßig werden ein Erfahrungsaustauschsowie Informationsveranstaltungen zu Schwerpunktthemenorganisiert und Informationen inForm eines Newsletters zur Verfügung gestellt. Alszentrale Informationsplattform dient ein Intranetauftritt.Darüber hinaus werden regelmäßig Kampagnen füreine breitere Zielgruppe zu bestimmten Schwerpunktthemendurchgeführt.Ziel ist es, durch Bewusstseinsstärkung und Wissensvermittlungmöglichst viele Mitarbeiter zueinem umweltgerechten und ressourcenschonendenVerhalten zu motivieren.


12HannoverUmweltauswirkungen des StandortesDie Umweltauswirkungen am Standort Hannoverwerden mittels des Systems zur Erfassung und Bewertungder Umweltaspekte (SEBU) dargestellt (Beschreibungim standortübergreifenden Teil, S. 22).Die Entwicklung der Umweltauswirkungen wirdmaßgeblich durch die Produktionsaufträge beeinflusst,wenngleich eine ansteigende Produktion nichtautomatisch zum Anstieg der Umweltauswirkungen ingleichem Umfang führt.Umgekehrt kann ein Rückgang der Produktion nichtzwangsläufig mit der Reduzierung der Umweltauswirkungenverbunden werden. Sichtbar wird diesz. B. beim Energieverbrauch. Unabhängig von derProduktion fällt ein gewisser Grundenergieverbrauch(Grundlast) an, der auch in Pausenzeiten und bei Stillstandder Fabrik gemessen werden kann.Im Bereich der Komponentenfertigung differierenzudem die Anzahl und Art der zu bearbeitenden Materialienoder Teilprodukte, sodass durchaus für einenArbeitsschritt unterschiedliche Fertigungszeiten unddamit auch Energieverbräuche pro Produkt möglichsind. Es ist daher sehr wichtig, die dargestellten Zahlendifferenziert zu analysieren und jedes Jahr erneutzu bewerten.Ein wesentlicher Anteil der (quantitativ erfassbaren)Umweltauswirkungen am Standort Hannover erfolgtdurch den Umweltaspekt Energieeinsatz. Dieserbeinhaltet die Energiearten Wärme und Strom. Miteinem Anteil von insgesamt 70 % stellt dieser Umweltaspektdie prozentual größte Umweltauswirkungdar (Abb. 1). In allen Fertigungsbereichen gibt es dahersogenannte „Energiebeauftragte“, die das Themakonsequent verfolgen und nach Einsparmöglichkeitensuchen.9,9 %4,5 %14,9 %Verkehr55,9 %0,5 %AbfallEmissionAbwasser14,2 %WärmeStrom


Hannover13Umweltauswirkungen des StandortesKontinuierlich werden Begehungen durchgeführt, umOptimierungspotenziale aufzuspüren und zu realisieren.Vorhandene oder geplante Maßnahmen werdenzudem im regelmäßigen Erfahrungsaustausch derEnergiebeauftragten auf Übertragbarkeit für andereBereiche geprüft.Dabei geht es zum einen um einfache organisatorischeMaßnahmen: Im Werkurlaub wird beispielsweise einEnergieteam eingesetzt, um das Abschalten nicht notwendigerVerbraucher während der Urlaubszeit konsequentumzusetzen. Zum anderen werden verfahrenstechnischeÄnderungen geprüft und umgesetzt, die mitentsprechenden Investitionskosten verbunden sind.Der nachhaltige Ideentransfer sowie die Umsetzungder Maßnahmen werden dabei durch Eingabesämtlicher Ideen und Maßnahmen in ein EDV-Systemsichergestellt, auf das alle Teilnehmer Zugriff habenund das eine Zielverfolgung und Auswertung dererreichten Erfolge ermöglicht.Der Standort Hannover liegt sehr dicht an der südlichgelegenen Wohnbebauung Mecklenheidestraße.Lärm- und Geruchsemissionen sind deshalb mit „sehrwichtig“ klassifiziert.Nach Umsetzung von insgesamt vier teilweise sehraufwendigen Sanierungsprogrammen ist der Standortdeutlich „leiser“ geworden. Bei Neuplanungenund relevanten Änderungen bestehender Anlagenund Gebäude erfolgt die Einbindung der Konzern-Fachabteilung und je nach Umfang des Vorhabenseine Einbindung von externen Fachgutachtern. Diesebeurteilen anhand des regelmäßig aktualisiertenSchallemissionskatasters die Auswirkungen der Vorhabenund geben eine Empfehlung für eine möglichstgeräuscharme Ausführung. Im Schallemissionskatastersind alle relevanten Geräuschquellen des Werkesmit ihren Immissionsanteilen in der Nachbarschaftaufgeführt.Geruchsemissionen treten prozessbedingt in derLeichtmetallgießerei am Standort auf. In den vergangenenJahren wurde erfolgreich an der Entwicklungneuer, geruchsärmerer Einsatzstoffe gearbeitet, umbereits die Entstehung von Gerüchen im Gießprozesszu unterbinden (vgl. S. 9). Mit zunehmendem Einsatzder neu entwickelten anorganischen Binder-systemein der Serienfertigung ist eine deutliche Verbesserungder Geruchsimmissionen in der Nachbarschaft zuerwarten.


14HannoverEntwicklung der KernindikatorenFür das Berichtsjahr 2009 werden erstmalig Kennzahlenentsprechend den Anforderungen der neuenEMAS-III-Verordnung berichtet. Mit der nächstenveröffentlichten Umwelterklärung erfolgt dann einVergleich der Daten von Jahr zu Jahr.Kernindikator A2009Energie (siehe Abbildung 2)gesamter direkter Energieverbrauch [MWh] 949.357... davon Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien [MWh] 2 58.445der gesamte direkte Energieverbrauch setzt sich wie folgt zusammen:elektrische Energie 356.371Wärmeenergie 400.881Wärmeenergie witterungsbereinigt 3 412.907Brennstoffeinsatz (Erdgas für Fertigungsprozesse) 192.105MaterialeinsatzMassenstrom an Einsatzmaterial [t] 329.169WasserWasserverbrauch [m³] 552.710AbfallAbfallaufkommen [t] 4 89.853... davon gefährlicher Abfall 5.686Biologische VielfaltGrundstücksfläche gesamt [m²] 1.178.762Flächenverbrauch [versiegelte Fläche in m²] 1.117.880


Hannover15Entwicklung der KernindikatorenEmissionen 5 (siehe Abbildung 3)Gesamtemissionen von Treibhausgasen [t-CO 2-Äquivalent] 39.433CO 2-Äquivalente aus Brennstoffeinsatz 38.728Summe FKW/H-FKW (GWP je nach Stoffgruppe) 353Gesamtemissionen in die Luft [t] 518NO x (Stickoxide) 52PM (Staub) 10Zusätzlich berichtete Emissionen [t]CO 44VOC 412Anmerkung 2: Der Anteil der erneuerbaren Energien bezieht sich ausschließlich auf elektrische Energie. Hier sind die Energieversorger nach § 42 Energiewirtschaftsgesetzauskunftspflichtig. Der Bezug von regenerativ erzeugtem Strom liegt im Energiemix der <strong>Volkswagen</strong> Kraftwerk GmbH zzt. bei 16,4 %.Für die Bereiche Wärmeenergie und Brennstoffeinsatz liegt gegenwärtig noch kein Ermittlungsansatz vor.Anmerkung 3: bereinigter Energieverbrauch nach VDI 3807.Anmerkung 4: 95,1 % aller Abfälle (inkl. Metalle) wurden im Betrachtungsjahr verwertet. Nicht produktionsspezifische Abfälle (wie z. B. Bauschutt) sindunberücksichtigt.Anmerkung 5: Folgende Emissionen sind für den Standort nicht relevant und werden deshalb nicht berichtet: N 2O, SF 6, CH 4, SO 2.Die zehn bedeutendsten Mengen an gefährlichemAbfall werden in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.Abfallbezeichnung AVV-Nr. Menge [t/a]Abfall zur BeseitigungFarb- und Lackschlämme 08 01 13 1.107Andere Basen 06 02 05 749Schlämme 19 08 13 669Aufsaug- und Filtermaterialien 15 02 02 525Phosphatierschlämme 11 01 08 444Schwefelsäure und schweflige Säure 06 01 01 173Farb- und Lackabfälle 08 01 11 140Abfall zur VerwertungAbschaum (Aluminiumkrätze) 10 03 15 734organische Lösemittel 07 03 04 454Maschinen-, Getriebe- und Schmieröle 13 02 05 152


16HannoverEntwicklung der KernindikatorenBsp. Energie – Gesamtenergieverbrauch [MWh] (Abbildung 2)1.200.0001.000.000180.000Komponentenfertigung Wärmetauscher (x 100)Komponentenfertigung Gießerei (x 100)(Energieeinsatz in MWh)800.000600.000400.000200.0000120.00060.0000lackierte Karossen Porsche PanameraKomplettfahrzeuge TransporterFernwärmebezugBrennstoffeinsatz (Erdgas)elektrische Energie2004 2005 2006 2007 2008 2009(Fertigungseinheiten [St.])Abbildung 2 zeigt den Gesamtenergieverbrauch unterteiltin die einzelnen Verbrauchsarten.Deutlich sichtbar ist die Reduzierung des Energieverbrauchsim Vergleich zum Vorjahr (7,4 %).Betrachtet man die Entwicklung des Energieverbrauchsund der Fertigungseinheiten gemeinsam, solässt sich feststellen, dass beide nur zum Teil parallelverlaufen. Dies ist auf diverse Faktoren zurückzuführen.Beispiele sind der hohe Anteil der Grundlast amGesamtenergieverbrauch (vgl. Seite 12), die Produktionvon Vorserienfahrzeugen im Vorfeld des Produktionsstartsneuer Modelle (trifft auf das Jahr 2009zu) oder der Bedarf an Raumwärme, der vollkommenunabhängig von den Stückzahlen und zudemwitterungsbedingt ist.Im betrachteten Zeitraum (2004–2009) konnte derGesamtenergiebedarf um 14,4 % gesenkt werden.


Hannover17Entwicklung der KernindikatorenBsp. VOC-Emissionen [t/a] (Abbildung 3)8003670060027500(VOC-Emissionen [t/a])40030020010001890Grenzwert VOC [g/m 2 ]Lackiererei [g/m 2 Karossenoberfläche]VOC-Emissionen Gesamtstandort [t/a]2004 2005 2006 2007 2008 2009(spezifische VOC-Emissionen der Fahrzeugkarossenlackiererei[g/m² Karossenoberfläche])Die Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen(VOC – volatile organic compounds) – dies sind im WesentlichenLösemittel aus Lackierprozessen – konntenim betrachteten Zeitraum (2004–2009) um rund 43 %gesenkt werden. Die Absenkung der VOC-Emissionenberuht hauptsächlich auf der Umsetzung umfangreicherorganisatorischer und technischer Maßnahmen inder Lackiererei. Deutlich sichtbar sind die Auswirkungendes verringerten Produktionsvolumens im Jahr2009. Ähnlich wie beim Energieverbrauch geht auch indiesem Fall eine Reduktion der Stückzahl zulasten derEffizienz. Die absoluten Emissionsfrachten (in Tonnenpro Jahr) gehen zwar deutlich zurück, der spezifischeWert pro lackiertes Fahrzeug (angegeben in g/m² Karossenoberfläche)steigt allerdings an.


18HannoverEntwicklung der KernindikatorenOutputKernindikator B 2009ProduktoutputGesamtausbringungsmenge aller Produkte [t] 239.316Fahrzeuge [t] 196.210Fahrzeuge [St.] 96.421T 5 [t] 196.210Fahrzeugkomponenten [t] 43.107Massenstrom Karosseriebau [t] 16.432Pressteile [t] 8.009Pressteile [St.] 2.352.375ZSBs (Zusammenbauten) [t] 3.928ZSBs (Zusammenbauten) [St.] 208.662lackierte Karossen für andere Montagestandorte [t] 4.496lackierte Karossen für andere Montagestandorte [St.] 10.860Massenstrom Fahrwerk [t] 3.477weitere Komponenten dieses Massenstroms, die nicht näher benannt werden [t] 3.477weitere Komponenten dieses Massenstroms, die nicht näher benannt werden [St.] 1.573.126Massenstrom Antrieb [t] 23.197Zylinderköpfe [t] 12.302Zylinderköpfe [St.] 814.239Saugrohre [t] 94Saugrohre [St.] 170.813Wärmetauscher [t] 10.801Wärmetauscher [St.] 5.820.134


Hannover19Entwicklung der KernindikatorenBsp. Fertigungseinheiten 6 [St./a] (Abbildung 4)300.000250.000(Fertigungseinheiten [St.])200.000150.000100.00050.00002004 2005 2006 2007 2008 2009Komponentenfertigung Wärmetauscher (x 100)Komponentenfertigung Gießerei (x 100)lackierte Karossen Porsche PanameraKomplettfahrzeuge TransporterDas Fertigungsprogramm des Standortes Hannover warim Jahr 2009 aufgrund der Absatzkrise insgesamt starkrückläufig, wobei der Fahrzeugbau stärker betroffenwar als die Komponentenfertigung.Anmerkung 6: In der Darstellung fehlen Pressteile und Zusammenbauten aus dem Karosseriebau, die an andere Standorte geliefert werden. Aufgrundder Vielzahl vollkommen unterschiedlicher Teile (bezogen auf Gewicht und Fläche) würde die bloße Angabe der Stückzahlen die Darstellung der Entwicklungenverfälschen.


20HannoverEntwicklung der KernindikatorenBeginnend mit der Umwelterklärung <strong>2010</strong> werden dieDaten des Kernindikators R als langfristige Zeitreihedargestellt werden.Kernindikator R 2009Energiegesamter direkter Energieverbrauch [MWh]/Gesamtoutput [t] 3,97... davon Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien [MWh]/Gesamtoutput [t] 0,24MaterialeinsatzMassenstrom an Einsatzmaterial [t]/Gesamtoutput [t] 1,38WasserWasserverbrauch [m³]/Gesamtoutput [t] 2,31AbfallAbfallaufkommen [t] 1 /Gesamtoutput [t] 0,38... davon gefährlicher Abfall/Gesamtoutput [t] 0,02Biologische VielfaltFlächenverbrauch [versiegelte Fläche in m²]/Gesamtoutput [t] 4,67EmissionenGesamtemissionen von Treibhausgasen [t-CO 2-Äquivalent]/Gesamtoutput [t] 0,16Gesamtemissionen in die Luft [t]/Gesamtoutput [t] 0,0022


Hannover21UmweltprogrammUmweltprogramm <strong>2010</strong>Ziel-Nr.ZieleMaßnahmenTerminAbarbeitungsstand1 Entwicklung umweltfreundlicher Gießverfahren Neuausrichtung der Versuchsgießerei 2009Umzug der Entwicklung/Versuchsgießerei in dieHalle 320112 Gewichtsreduzierung im Pkw durch Leichtbau Entwicklung eines Aluminium-Zylinderkurbelgehäuses(ZKG); Gewichtsreduzierung um etwa 20 kg im Vergleichzum herkömmlichen Grauguss-ZKG3 Geruchsreduzierung Einsatz anorganischer Bindersysteme in der Gießerei(Herstellung der Serienreife)Umstellung weiterer Produktserien auf anorganische Bindersystemeim Zyklus mit Neuanläufen4 Emissionsminderung Einsparung von ca. 75 t Glaskorn und der damit verbundenenFeinstaubemissionen durch Verfahrensumstellungvon Glaskorn- auf Pelletstrahlen20122009201120115 Verbesserung der Regenwassereinleitbedingungenaus dem Bereich des südl. Werkgeländes zur Förderungdes ökolog. Gleichgewichts des StöckenerBachsUntersuchung von Möglichkeiten zur Nutzung, Versickerungoder anderer Maßnahmen des auf dem südlichenTeil des Werkgeländes anfallenden Regenwassers<strong>2010</strong>6 Verbesserung des Abfallmanagements Durchführung von Audits unter Umweltschutzgesichtspunktenbei allen Entsorgungsanlagen, die gefährlicheAbfälle oder besonders große Mengen für VWN entsorgen(12 Anlagen)20097 Nachhaltige Verbesserung der Energieeffizienzdes Anlagenbestandes8 Qualifizierung, Sensibilisierung und Motivationder Sachkundigen für Umweltschutz zum Thema„Anlagen zum Umgang mit wassergefährdendenStoffen“9 Qualifizierung und Sensibilisierung aller Mitarbeiterzum Thema Abfallvermeidung, -trennung, -entsorgung10 Aufzeigen zusätzlicher Potenziale zur Einsparungvon EnergieOptimierung des Planungs- und Beschaffungsprozesseshinsichtlich energetischer Aspekte durch Standardisierungund kontinuierliche AnpassungDurchführung von Informationsveranstaltungen für SfUi. V. m. Begehungen zum Schwerpunktthema VAwSÜberarbeitung der internen Broschüre „Wohin mit demAbfall“Durchführung von Energieaudits in allen Fertigungsbereichen2011<strong>2010</strong>2011<strong>2010</strong>


22HannoverUmweltprogrammZiel-Nr.ZieleMaßnahmenTerminAbarbeitungsstand11 Ausweitung des „ökologischen Brandschutzes“ Prüfung des Einsatzes ökologischer Löschmittel-Alternativenim Rahmen der Umsetzung neuer Projekte12 Umweltschadensvermeidung und -begrenzung Jährliche Übung der Werkfeuerwehr mit dem GerätewagenGefahrgut in Zusammenarbeit mit der Abteilung Umweltschutz2011201113 Energieeinsparung im Bereich IT Konsolidierung v. Servern und Servervirtualisierung 201114 Reduzierung der Abwassermenge aus der OAB-Ölkühlerfertigung um 80 %15 Sensibilisierung der Auszubildenden zum ThemaEnergiesparenUmstellung vom OAB-Prozess auf den CAB-Prozess zurHerstellung von ÖlkühlernEntwicklung eines „Energiehauptschalters“ zum einfachenSchalten von Anlagen in einen „Standby-Modus“ durchAuszubildende2011<strong>2010</strong>16 Reduktion des Energiebedarfs um 5 % Umsetzung eines aus organisatorischen und technischenAktivitäten bestehenden Maßnahmenpaketes201117 Reduzierung der im Bilanzzeitraum 2003/2004ermittelten absoluten Lack- und Lösemittelverbrauchsmengenum 35 % bis zum Jahr 201118 Kontinuierliche Reduzierung des Ausschussanteilsim Karosseriebau21 Sensibilisierung zum Thema Umweltschutz undRessourceneffizienz über die Qualifizierung neuerMultiplikatorengruppen22 Verbesserung der produktbezogenen Datengrundlageund Information der Kunden über dieUmweltauswirkungen der ProdukteUmsetzung eines aus organisatorischen und technischenAktivitäten bestehenden MaßnahmenpaketesUrsachenanalyse und Prozessoptimierung im jeweiligenFertigungsbereichErsatz von Luftpolsterfolien (insgesamt 30t/a im Einsatz)durch wiederverwendbare Protektoren, soweit technischmöglichErhöhung der DirektläuferquoteErstellung eines Qualifizierungskonzeptes und Durchführungvon Qualifizierungen speziell für Personen mit betrieblichenSchlüsselfunktionenErstellung einer Produktökobilanz über den gesamten Lebenszyklusdes Modells T5 und Veröffentlichung in Formeiner Kundenbroschüre („Umweltprädikat“)2011201119 Reduktion der Folienabfälle durch neue Lackschutzmaßnahmenkontinuierlich20 Einsparung von Energie und diversen Prozessmaterialienkontinuierlich2011<strong>2010</strong>


Hannover 23UmweltprogrammLegendeleerer grauer Kreis = Maßnahme, die in der Vergangenheit geplant, aber noch nicht begonnen wurdeleerer blauer Kreis = neue Maßnahme in dieser Umwelterklärungviertel Kreis = Maßnahme begonnenhalber Kreis = Maßnahme mitten in der Umsetzungdreiviertel Kreis = Abschluss der Maßnahme ist absehbarvoller Kreis = Maßnahme abgeschlossen


B26HannoverWerk Hannover<strong>Volkswagen</strong> NutzfahrzeugeRolf Ohliger, UmweltschutzbeauftragterBrieffach 2399, Mecklenheidestraße 7430419 HannoverTelefon: +49 511 798 4247E-Mail: rolf.ohliger[at]volkswagen.deDieser Standort verfügt über ein Umweltmanagement-System.Die Öffentlichkeit wird im Einklang mit dem Gemeinschaftssystemfür das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung überden betrieblichen Umweltschutz dieses Standortes unterrichtet.VERIFIEDENVIRONMENTALMAN<strong>AG</strong>EMENTREG. NO. DE-133-000053


Hannover B27


B2Dresden


Die Gläserne Manufaktur von <strong>Volkswagen</strong> in DresdenDresden


Dresden


Dresden3Grüner Geburtsort automobiler Meisterwerke.Exklusiv, erlebbar, einzigartig.


4Dresden


Dresden5Vorstellung des StandortesSprecher der GeschäftsführungHans-Joachim RothenpielerUmweltmanagementbeauftragterMatthias Lehmann


6Dresden


Dresden7Vorstellung des StandortesLage und historische Entwicklung des StandortsDie Gläserne Manufaktur Dresden ist ein deutscherFertigungsstandort des <strong>Volkswagen</strong> Konzerns. DasWerk wurde errichtet, um in einer besonderenUmgebung die Oberklasselimousine der Marke<strong>Volkswagen</strong>, den Phaeton, zu fertigen. Das Firmengeländeliegt unmittelbar am Botanischen Gartender Technischen Universität Dresden mit seinen ca.10.000 Pflanzenarten und am Großen Garten, der alsgrüne Lunge der Stadt Dresden gilt. Um das Gebäudeherum wurden 50.000 m 2 Außenflächen mit vielAufwand so gestaltet, dass sich ein optisch ansprechenderÜbergang zum Parkgelände ergibt.Getrennt durch die Stübelallee schließt sich in nordöstlicherRichtung Wohnbebauung an. Der Abstandzur historischen Altstadt Dresdens mit Zwinger undFrauenkirche beträgt nur rund zwei Kilometer.Das Dresdner Werk wurde im Jahr 2001 eröffnet. Inpräziser Handarbeit werden hier Oberklasselimousinenaus hochwertigen Komponenten montiert. Lediglichfür wenige, besonders kraftintensive Arbeitsschrittewerden die Beschäftigten durch Roboterunterstützt. Die verwendeten Komponenten – z. B.lackierte Karossen, Motoren und Getriebe – werdenvon anderen <strong>Volkswagen</strong> Standorten bzw. vonexternen Herstellern nach Dresden transportiert. (Inder Manufaktur gibt es keinen Karosseriebau und eswird keine Karossenlackieranlage betrieben.)Elektrische Energie und Wärme werden von öffentlichenVersorgern bezogen. Das Abwasser wird indie öffentliche Kanalisation eingeleitet und in derkommunalen Kläranlage gereinigt.Die Bedeutung der Gläsernen Manufaktur geht übereine reine Arbeitsstätte hinaus. Sie ist ein interaktivesMultimediaforum zu Themen rund um dasAuto und ein sehr gut besuchter Veranstaltungsortnicht nur für Kunstausstellungen und Konzerte. DieManufaktur öffnet sich so nach außen, unterstrichenwird dieser Anspruch durch die sehr offene undtransparente Architektur mit über 27.000 m 2 Glasflächen.Ebenfalls zur Automobilmanufaktur Dresden gehörtdas im Stadtteil Friedrichstadt gelegene Logistikzentrum.Die Qualitätssicherung der Manufakturbetreibt dort auf einer Fläche von ca. 1.500 m 2 eineAnalysewerkstatt mit Labor und Messraum sowieBüros für insgesamt 15 Beschäftigte. Der Standort istin das Umweltmanagement-System eingebunden,wird aber nicht im Standortregister eingetragen.Neben der Herstellung von Neufahrzeugen wird eineAufbereitungswerkstatt für hochwertige Gebrauchtfahrzeugeaus eigener Produktion betrieben, die alszweites Geschäftsfeld etabliert werden konnte.


8Dresden


Dresden9Beschreibung umweltrelevanter AnlagenFahrzeugdichtigkeitsprüfanlage/Waschanlage(FDP-Anlage)In der FDP-Anlage erfolgt eine hochwertige, verkratzungsfreieSäuberung aller hergestellten undaufbereiteten Fahrzeuge zur Beurteilung der Lackqualität.Darüber hinaus wird jedes neue Fahrzeugauf Dichtheit gegenüber Witterungseinflüssen(Regen) überprüft. Das genutzte Wasser wird dabeiim Kreislauf geführt und entsprechend des Einsatzzweckskontinuierlich aufbereitet.Etwa alle zwei Monate muss das Wasser in denverwendeten Vorlagebehältern der Kreislaufführungerneuert werden. Das anfallende Abwasser aus derAnlage wird dann über mehrere Koaleszenzabscheiderund einen Schlammfang in die städtische Kanalisationeingeleitet.Über einen Probenahmeschacht erfolgt eine regelmäßigeKontrolle der Ablaufwerte. Der in diesemProzess anfallende Abfall (Schlamm aus Öl-/Wasserabscheidern,Filtermaterial) wird einem zertifiziertenEntsorgungsfachbetrieb zur Beseitigungübergeben.Emissionen wird durch die Art und Weise desAnlagenkonzepts ausgeschlossen – ein gutes Beispielfür die praktische Umsetzung des hohen Anspruchsan produktionsintegrierten Umweltschutz.FahrzeugreparaturlackieranlageDie Fahrzeugreparaturlackieranlage dient der Beseitigungkleinster Lackschäden an den bereits lackiertenund montierten Karosserien.Die Abluft aus der Anlage wird erfasst, gefiltert undüber einen ca. 40 m hohen Abluftkamin in die freieUmgebungsluft abgegeben.Die zuständige Umweltbehörde hat bestätigt, dassdurch die ergriffenen technischen Maßnahmen und diegroße Verdünnung der äußerst geringen Emissionen– es werden nur wenige Liter Lack am Tag verarbeitet –keine gefährlichen und umweltschädlichen Einwirkungenauf die Umwelt und die Nachbarschaft zu erwartensind. Eine gesonderte Abluftreinigungsanlage ist hierdeshalb nicht erforderlich.TankstelleZum Standort gehört auch eine Tankstelle, die genutztwird, um die produzierten und aufbereitetenFahrzeuge sowie Dienstfahrzeuge zu betanken.Die Anlage entspricht in Art und Ausführung demaktuellen Stand der Anlagen- und Sicherheitstechnik.TeststreckeAuf dem Manufakturgelände befindet sich eineteilweise unterirdische Prüfstrecke mit Beschleunigungsgerade,Hindernisparcours und Holperstrecke,auf der alle fertiggestellten Fahrzeuge umfangreichenTests unterzogen werden.Eine Beeinträchtigung der Nachbarschaft durch


10DresdenBesonderheiten und EntwicklungOrganisationDie Umweltschutzorganisation der Gläsernen Manufakturvertraute auch im Jahr 2009 auf die bewährtenEckpfeiler. Der Leiter Arbeits-/Brandschutzund Werksicherheit ist dort in Personalunion alsUmweltmanagementbeauftragter bestellt.Er ist damit für die Anwendung und Aufrechterhaltungdes Umweltmanagement-Systems am Standortzuständig.Eine rechtliche Verpflichtung zur Bestellung einesImmissionsschutz-, eines Abfall- bzw. eines Gewässerschutzbeauftragtenbesteht aufgrund der geringenUmweltrelevanz der Betriebsanlagen nicht.Unterstützt wird der Umweltmanagementbeauftragtevon vier speziell geschulten Mitarbeitern ausverschiedenen Organisationseinheiten, den Sachkundigenfür Umweltschutz.PartnerfirmenEin Großteil der Tätigkeiten mit Umweltrelevanzwird von externen Dienstleistern durchgeführt. Diesbetrifft zum Beispiel die gesamte Entsorgung der Abfälleoder den Betrieb der versorgungstechnischenAnlagen.Deshalb kommt der vollständigen Einbeziehungdieser Unternehmen in das Umweltmanagement-System des Standorts und auch in die internenUmweltaudits besondere Bedeutung zu. Es wurdenentsprechende schriftliche Vereinbarungen getroffenund es finden regelmäßige Kontrollen durchden Umweltmanagementbeauftragten bzw. andereMitarbeiter der Manufaktur statt.Energieeffizienz und KlimaschutzDurch umfassende Verbesserungen der Energieeffizienzkonnte der Bedarf an elektrischer Energie inden letzten vier Jahren insgesamt um ca. 32 %reduziert werden (siehe Entwicklung der Kernindikatoren).Eine der erfolgreichsten Maßnahmen in diesem Zusammenhangwar die Erneuerung der Beleuchtungsanlagezu Beginn des Jahres 2009.Allein hierdurch war es möglich, direkt ca. 1.445MWh/a an Verbrauch einzusparen und gleichzeitigdie Beleuchtungsstärke um weitere 20 % zu verbessern.Im Bereich des Besucherforums sind im Jahr <strong>2010</strong>12 neue Hochleistungsscheinwerfer für die Fahrzeugpräsentationangeschafft worden, die auf LED-Basis arbeiten und den Energieverbrauch von jährlich85.000 kW/h auf 23.000 kW/h senken konnten.Für das Projekt <strong>Volkswagen</strong> Lounge wird von Vertriebund Marketing eine Beleuchtungslösung aufLED-Basis angestrebt – gegenüber einer konventionellenBeleuchtung in Niedervolthalogen könnenhier jährlich ca. 27.000 kW/h eingespart werden.Dies entspricht in Summe einer Einsparung von ca.89.000 kW/h oder 55 t CO 2.Weitere Maßnahmen, wie beispielsweise der Einbaueiner Nachtlüftung zur Verringerung der Kühlphasender Klimaanlage, der Einbau von Lichtlenkjalousienan bestimmten Fassadenbereichen (Pilotversuch)und die Optimierung der Belüftungstechnik durchden Einbau von Ventilationstechnik in bestimmtenBürobereichen, haben den Verbrauch an elektrischerEnergie um weitere 1.140 MWh/a deutlich reduziert.Für den Klimaschutz bedeuten allein die im letztenJahr realisierten Maßnahmen zur Senkung des Bedarfselektrischer Energie eine jährliche Einsparungvon ca. 1.490 t CO 2.


Dresden11Besonderheiten und EntwicklungEs ist geplant, die Aktivitäten des Energiemanagementsauch in den nächsten Jahren noch weiterauszubauen. Die Zertifizierung des Energiemanagementsnach DIN EN 16001 im Zusammenhang mitdieser EMAS-Zertifizierung ist der nächste Schrittauf dem Weg zum mittelfristig realisierbaren Zieleiner „klimaneutralen Fabrik“.Dialog mit der ÖffentlichkeitAuch in den Jahren 2009/<strong>2010</strong> hat sich das Werk alsbesonderer Veranstaltungsort in der Region fest etabliert.Die zwei nachfolgenden Beispiele belegen dasbreite Spektrum, in dem Themen mit Umweltbezugsowie auch kulturelle Ereignisse präsentiert werden.Die Gläserne Manufaktur war offizieller Partner der„Dresdener Museums-Sommernacht“, die am 10.Juli <strong>2010</strong> stattgefunden hat und an der insgesamt 51Dresdener Museen teilgenommen haben. Im Rahmendieses kulturellen Highlights der sächsischenLandeshauptstadt wurde der interessierten Öffentlichkeitein besonderer Einblick in das innovativeGesamtkonzept des Standortes gegeben.Es fanden insgesamt 81 ca. einstündige Führungenstatt. Unter dem Motto „Die grüne Manufaktur“wurde dem Umweltschutz ein Schwerpunktthemagewidmet, was bei den Besuchern auf große Resonanzstieß. Zudem dienten speziell eingerichtete Info-Cubesdazu, anhand konkreter Fahrzeugbeispieledie BlueMotion-Technologie der Marke <strong>Volkswagen</strong>darzustellen.Im Rahmen der Veranstaltung „Klassik Picknickt“,die am 27. Juni <strong>2010</strong> in der Gläsernen Manufakturstattfand, präsentierten die Musiker der SächsischenStaatskapelle in Begleitung der namhaften SolistenNino Machaidze und Andrej Dunaev unter derLeitung von Asher Fisch im Garten der GläsernenManufaktur ein abwechslungsreiches Programm mitWerken von Rossini, Donizetti, Verdi, Gershwin undBernstein. Die ca. 5.000 Zuhörer sowie zahlreiche„Zaungäste“ auf den angrenzenden Wiesen desGroßen Gartens feierten die Künstler und freutensich über die lebendige Atmosphäre des gebotenenRahmens.


12Dresden


Dresden13Umweltauswirkungen des StandortesDie SEBU-Methode, die zur Ermittlung der bedeutendenUmweltaspekte über alle Standorte eingesetztwird (vgl. Hinweis auf den allgemeinen Teil) bringt fürden Standort Dresden das nachfolgend dargestellteErgebnis hervor. Der mit großem Abstand bedeutendsteAspekt für den Standort ist der Energieeinsatzbedingt durch die genutzte Energie und Fernwärme.Über die ergriffenen Maßnahmen, die bislangerzielten Erfolge sowie die zukünftig geplantenAktivitäten wird innerhalb der unterschiedlichenThemenbereiche (Entwicklung, Kernindikatoren undUmweltprogramm) dieser Erklärung ausführlichberichtet. Hier setzt der mit der höchsten Prioritätverbundene Anspruch an eine kontinuierliche Verbesserungder Umweltschutzleistung an.Der zweite wesentliche Umweltaspekt betrifft denBereich Verkehr. Alle für die Montage benötigtenBauteile werden von konzerneigenen Standortenoder Partnerfirmen hergestellt. Um den Transport zurGläsernen Manufaktur möglichst umweltfreundlichund unter Berücksichtigung von Anwohnerinteressenumzusetzen, wurde bereits während der Standortplanungeine völlig neuartige Logistiklösung realisiert.1 % 1,1 %26,3 %In einer Entfernung von rund fünf Kilometern zur GläsernenManufaktur betreibt <strong>Volkswagen</strong> im DresdnerStadtteil Friedrichstadt eine Logistikhalle, die von dernahe gelegenen Autobahn A4 für Lkw gut erreichbarist. Von diesem in einem Industriegebiet angesiedeltenLogistikzentrum erfolgt der Weitertransport biszu den Montagebereichen der Gläsernen Manufaktur.Diesen Weitertransport besorgt eine eigens entwickelteGüterstraßenbahn.Die „CarGoTram“ nutzt das öffentliche Gleissystem.Der ergänzende Einsatz von Lkw beschränkt sich aufwenige Fahrzeuge und ist unvermeidlich, um beispielsweisebesonders große Teile, wie Karossen, dienicht mittels Güterstraßenbahn transportiert werdenkönnen, an den Standort anzuliefern. Durch dieWerklogistik werden auch hier kontinuierlich Verbesserungeninitiiert, welche die Umweltauswirkungenkonsequent minimieren. So werden u. a. Ladungenzusammengefasst und neue Behälterkonzepte erarbeitet,um die Transporte auszulasten.In den vergangenen Umwelterklärungen wurdendie bislang erzielten Erfolge als Schwerpunktthemaberichtet.Der Umweltaspekt mit der drittgrößten Bedeutung,der Aspekt Abfall, erreicht gerade noch einen Anteilvon knapp mehr als 1 % bezogen auf alle betrachtetenAspekte. Die anfallenden Abfälle werden über einenzertifizierten Entsorgungsfachbetrieb zentral aufumweltschonende Weise entsorgt. Der Betrieb wirdin seiner Arbeitsweise regelmäßig durch <strong>Volkswagen</strong>interne Fachleute auditiert.AbfallEnergieeinsatzVerkehr71,6 %Ressourcen-Abwasser, Emissionen (0 %)


14DresdenEntwicklung der KernindikatorenFür das Berichtsjahr 2009 werden erstmalig Kennzahlennach der Forderung von EMAS III berichtet.Ab der nächsten veröffentlichten Umwelterklärungerfolgt dann ein Vergleich der Daten von Jahr zuJahr.Kernindikator A2009Energie (siehe Abbildung 1)gesamter direkter Energieverbrauch [MWh] 16.110... davon Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien [MWh] 1 1.617der gesamte direkte Energieverbrauch setzt sich wie folgt zusammen:elektrische Energie [MWh] 9.861Wärmeenergie 6.249MaterialeinsatzMassenstrom an Einsatzmaterial [t] 9.155WasserWasserverbrauch [m³] 28.930Abfall (siehe Abbildung 2)Abfallaufkommen [t] 2 248... davon gefährlicher Abfall [t] 32Biologische VielfaltGrundstücksfläche gesamt 88.577Flächenverbrauch [versiegelte Fläche in m²] 40.555


Dresden15Entwicklung der KernindikatorenEmissionen 3Gesamtemissionen von Treibhausgasen [t-CO 2-Äquivalent] 3 0Anmerkung 1: Der Anteil der erneuerbaren Energien bezieht sich ausschließlich auf elektrische Energie. Hier sind die Energieversorger nach § 42 Energiewirtschaftsgesetzauskunftspflichtig. Der Bezug von regenerativ erzeugtem Strom liegt im Energiemix der <strong>Volkswagen</strong> Kraftwerk zzt. bei 16,4 % undsomit über dem Bundesdurchschnitt, der aktuell bei 15 % angesiedelt ist. Für Wärmeenergie liegt gegenwärtig noch kein Ermittlungsansatz im Bereich derregenerativen Energieanteile vor.Anmerkung 2: 97,98 % aller Abfälle (inkl. Metallabfälle) wurden im Betrachtungsjahr verwertet. Unberücksichtigt sind nicht produktionsspezifischeAbfälle, wie z. B. Bauschutt. Die mengenmäßig bedeutendsten gefährlichen Abfallarten sind nachfolgender Aufstellung zu entnehmen. Neben den dortdargestellten Abfallarten sind in geringem Umfang weitere gefährliche Abfälle (z. B. Bremsflüssigkeit, Ölfilter, verunreinigte Verpackungen und Explosivstoffeaus Airbags) angefallen, von keinem dieser Abfälle wurde mehr als 1 Tonne im Jahr entsorgt.Anmerkung 3: Die Gläserne Manufaktur bezieht die benötigte Wärmeenergie aus einem Gas-Heizkraftwerk eines regional tätigen Versorgungsunternehmens.Der Bedarf an elektrischer Energie wird durch die <strong>Volkswagen</strong> Kraftwerk GmbH bereitgestellt. Die Treibhausgasemissionen, die hierbei entstehen,werden nicht als direkte Emissionen des Standortes betrachtet, weil sie nicht durch die Anlagen am Standort verursacht werden. Darüber hinaus sindim Betrachtungszeitraum keine nach EMAS berichtspflichtigen Treibhausgasemissionen oder sonstige Emissionen in die Abluft in nennenswerter Größeangefallen.Betriebliche Abfallbezeichnung AVV-Nr. Menge [t/a]Abfälle zur BeseitigungKleber 08 04 09* 2,42Abfälle zur VerwertungSchlämme aus Öl-/Wasserabscheidern 13 05 02* 13,49Altöle 13 02 05* 8,23Frostschutzmittel 16 01 14* 2,94


16DresdenEntwicklung der KernindikatorenBsp. Entwicklung der Energieverbräuche (Abbildung 1)30.0009.00025.000(Energiequellen in MWh)20.00015.00010.0005.00006.0003.0000Fahrzeuge gesamtFernwärmeelektrische Energie2006 2007 2008 2009(Fahrzeuge gesamt [St.])Die Grafik zeigt den Gesamtenergieverbrauch unterteiltin die einzelnen Verbrauchsarten in Korrelationzu den im jeweiligen Jahr insgesamt hergestelltenund aufbereiteten Fahrzeugen.Die Grafik lässt verschiedene Schlüsse zu:- Einerseits konnte der Bedarf an Energie über diegenutzten Energiequellen in den letzten 4 Jahreninsgesamt um knapp 40 % gesenkt werden. EinErfolg, der auf die ergriffenen unterschiedlichenMaßnahmen zur Energieeinsparung direkt zurückgeführtwerden kann (siehe Schlagwort: Energieeffizienzund Klimaschutz im Kapitel: Besonderheitenund Entwicklung).- Andererseits zeigt sich, dass sich die Erfolge desEnergiemanagements auch weitgehend unabhängigvon den realen Produktionszahlen realisierenlassen, wie der Anstieg der Produktion im Jahr 2008bei gleichzeitiger Senkung des Energieverbrauchsnachdrücklich beweist.Ob die Senkung des Energieverbrauchs im Jahr2009 durch den Rückgang der Produktion an Neufahrzeugenzusätzlich begünstigt wurde, wird erstdie genaue Analyse der Zahlen im nächsten Jahrhervorbringen. Bereits heute zeichnet sich ab, dasswieder mit einem deutlichen Anstieg der Produktioninsgesamt zu rechnen ist.


Dresden17Entwicklung der KernindikatorenBsp. Abwasser [m 3 ] (Abbildung 2)30.0002.50025.000(Abwassermenge in m 3 )20.00015.00010.0005.00001.2500Aufbereitete FahrzeugeAbwassermenge1 2 3 4(aufbereitete Fahrzeuge [St.])Das bezogene Frischwasser wurde am Standort bislangim Wesentlichen für die Dichtheitsprüfung derNeufahrzeuge, zur Reinigung der neu aufbereitetenFahrzeuge sowie für die Kompensation von Verdunstungsverlustender Wasserflächen im Freigeländeder Gläsernen Manufaktur sowie für sanitäre Zweckebenötigt.Die Grafik belegt, dass die Abwassermenge trotz derkontinuierlich steigenden Zahl an aufbereiteten Fahrzeugenim Jahresvergleich 2008/2009 sehr deutlich umca. 34 % gesunken ist. Dies liegt zum einen an einer verbessertenKreislaufführung des eingesetzten Wassers,zum anderen aber vor allem daran, dass die zur Aufbereitunganstehenden Fahrzeuge zunächst außerhalbdes Standortes einer konventionellen Grundreinigungunterzogen werden und somit gleichzeitig wenigerFrischwasser benötigt wird und weniger Abwasseranfällt.


18DresdenEntwicklung der KernindikatorenOutputKernindikator B 2009ProduktoutputGesamtausbringungsmenge aller Produkte [t] 8.907Fahrzeuge [t] 8.907Fahrzeuge [St.] 4.074Phaeton [t] 8.907Phaeton [St.] 4.074aufbereitete Phaeton [St.] 4 1.945Anmerkung 4: Die aufbereiteten Fahrzeuge werden nicht in die Berechnung der Gesamtausbringungsmenge Produkt einbezogen, weil hiermit keine neueWertschöpfung verbunden ist. Die Aufbereitung der Fahrzeuge wirkt sich nur in relativ geringem Umfang auf die dargestellten Kernindikatoren A aus.


Dresden19Entwicklung der KernindikatorenBsp. Entwicklung der produzierten und aufbereiteten Fahrzeuge9.0008.0007.0006.0005.000(Fahrzeuge gesamt [St.])4.0003.0002.0001.00002007 2008 2009aufbereitete GebrauchtfahrzeugeNeufahrzeugeFahrzeuge gesamtDie Weltwirtschaftskrise sowie die auf politischem Wegeingeleiteten konjunkturellen Maßnahmen, wie die„Abwrackprämie“, zeigten ihre negativen Auswirkungenim Jahr 2009 durch einen erheblichen Absatzrückgangbei Neufahrzeugen im Premiumsegment. KleineZuwächse bei der Aufbereitung von Fahrzeugen standenbeträchtlichen Rückgängen bei der Produktion vonNeufahrzeugen gegenüber. Im laufenden Geschäftsjahr<strong>2010</strong> beobachten wir aber bereits einen deutlichenNachfrageanstieg und sind zuversichtlich, das Produktionsergebnisauch hier wieder auf ein wesentlichhöheres Niveau steigern zu können.


20DresdenEntwicklung der KernindikatorenBeginnend ab der Umwelterklärung <strong>2010</strong> werden dieDaten des Kernindikators R als langfristige Zeitreihedargestellt und kommentiert.Kernindikator R 2009Energiegesamter direkter Energieverbrauch [MWh]/Gesamtoutput [t] 1,81... davon Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien [MWh]/Gesamtoutput [t] 0,18MaterialeinsatzMassenstrom an Einsatzmaterial [t]/Gesamtoutput [t] 1,03WasserWasserverbrauch [m³]/Gesamtoutput [t] 3,25AbfallAbfallaufkommen [t]/Gesamtoutput [t] 0,028... davon gefährlicher Abfall/Gesamtoutput [t] 0,004Biologische VielfaltFlächenverbrauch [bebaute Fläche in m²]/Gesamtoutput [t] 4,55EmissionenGesamtemissionen von Treibhausgasen [t-CO 2-Äquivalent]/Gesamtoutput [t] 0Gesamtemissionen in die Luft [t]/Gesamtoutput [t] 0


Dresden21UmweltprogrammIn den zurückliegenden drei Jahren 2007–2009 wurden12 Ziele mit insgesamt 22 Einzelmaßnahmen verfolgt.Über den Sachstand in der Bearbeitung haben wirin den veröffentlichten Umwelterklärungen bereitsberichtet.Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass 21 derfür den betrachteten Zeitraum geplanten Maßnahmenauch durchgeführt wurden. Es gab nur vereinzeltTerminverschiebungen. Manche Maßnahmen, dieerst für einen späteren Zeitpunkt geplant waren, wiebeispielsweise die Optimierung der „SonderbeleuchtungMontage“, wurden aber auch vorfristig erreicht.Voranalysen haben gezeigt, dass die als Maßnahmeeingeplante komplette Abschaffung der mit chemischenKältemitteln betriebenen Kompressionskälteanlagenam Standort leider nicht umsetzbar war.Hier wird ein umweltgerechter Anlagenbetrieb aberdurch umfassende Wartungs- und Überwachungsprogrammesichergestellt. Die größten Erfolge für den Umweltschutzhaben wir nach unserer Einschätzung durchdie Umsetzung des Maßnahmenpakets zur Senkungder Energieverbräuche erreicht.Leider gab es aber auch Rückschläge: So hat die Machbarkeitsprüfungeines eigenen Blockheizkraftwerkesgezeigt, dass eine Realisierung dieses Projekts aus wirtschaftlichenGründen nicht sinnvoll ist. Insgesamt sindwir der Überzeugung, mit der Einführung der Umweltprogrammeein Instrument geschaffen zu haben, daseine kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistungbewirkt.Umweltprogramm <strong>2010</strong>Ziel-Nr.ZieleMaßnahmenTerminAbarbeitungsstand1a Reduzierung von Lösemittelemissionen Einführung von Kratzschutzfolien zur Vermeidung vonLacknachbesserungen im laufenden Produktionsprozess20091bErprobung der Einsatzmöglichkeiten von Wasserbasislackenim labortechnischen Maßstab20092 Reduzierung Wasserverbrauch Dienstwagen nur nach jeder zweiten Fahrt waschen 20113a Verringerung Treibhausgasemissionen Prüfung der Einführungsmöglichkeiten für Job-Tickets <strong>2010</strong>3b Spritspartraining für „Vielfahrer/Shuttlefahrer, Testfahrer“ laufend3c Reduzierung Dienstfahrten um 5 % (Bezugsjahr: 2009) <strong>2010</strong>3dEntfall R134 A in Kälteanlagen durch Außerbetriebsetzungvon Kompressionsanlagen<strong>2010</strong>13eAnbindung des Standortes an die zentrale Datenbank zurÜberwachung von Kälteanlagen (VDKF-LEC)<strong>2010</strong>


22DresdenUmweltprogrammZiel-Nr.ZieleMaßnahmenTerminAbarbeitungsstand4a Einsparung Elektroenergie Prüfung Einsatz Energiesparlampen in Arbeitsplatzbeleuchtung,Ausschalten der Ladegeräte bei Nichtbedarf4bReduzierung von Prüfvorgängen durch Prüfen mehrererTeile in Klima- und Wärmeschränken4cAnschaffung von abschaltbaren Steckdosenleisten für alleBüroarbeitsplätze (Standby vermeiden)laufendlaufendlaufend4dErprobung der Einsatzmöglichkeiten von Funkschraubernin der Fertigung mit der Zielstellung Induktionsschleifenabzuschalten20114eEntwicklung eines Alternativkonzepts zur Energieversorgungder TIPS (Tool Inductive Production System)20124f Reduzierung Server von 21 auf 2 20115 Kontinuierlicher Verbesserungsprozess – Einsparungbei MaterialverbräuchenEinführung des Kanbansystems für eine Verringerung derMaterialverbräuche<strong>2010</strong>Anmerkung 1: Eine Neubewertung der Maßnahme Ende 2009 ergab, dass die mit dem Kältemittel R 134a betriebenen Kälteanlagen zur Abdeckungvon Lastspitzen des Kühlbedarfs benötigt werden und somit nicht verschrottet werden können. Um die Umweltverträglichkeit dieser Anlagen intensiv zuüberwachen, wurde die Maßnahme 3e zusätzlich beschlossen. Die Maßnahme 3d wird somit aufgegeben.Legendeleerer blauer Kreis = neue Maßnahme in dieser Umwelterklärungviertel Kreis = Maßnahme begonnenhalber Kreis = Maßnahme mitten in der Umsetzungdreiviertel Kreis = Abschluss der Maßnahme ist absehbarvoller Kreis = Maßnahme abgeschlossenrot markierte Zahl = Termin wurde nach hinten verschoben


Dresden 23Quellenangabe der Bilder:Automobilmanufaktur Dresden GmbH: „Archiv der Gläsernen Manufaktur von <strong>Volkswagen</strong>“, <strong>2010</strong>, S. 6, 8, 11, 12.


B26DresdenAutomobilmanufaktur Dresden GmbHMatthias Lehmann, UmweltmanagementbeauftragterLennéstraße 1, 01069 DresdenTelefon: +49 351 420 4112E-Mail: matthias.lehmann[at]volkswagen.deDieser Standort verfügt über ein Umweltmanagement-System.Die Öffentlichkeit wird im Einklang mit dem Gemeinschaftssystemfür das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung überden betrieblichen Umweltschutz dieses Standortes unterrichtet.VERIFIEDENVIRONMENTALMAN<strong>AG</strong>EMENTREG. NO. DE-144-000046


Dresden B27


32 Standortübergreifender Teil


Standortübergreifender Teil 33Abkürzungen und ErläuterungenAOXBImSchGBSB 5BUWALCKWCO 2COCSBEMASFeCl 3FCKWH-FCKWH-FKWGbVKDKrW-/AbfGKSSAdsorbierbare organische HalogenverbindungenBundes-ImmissionsschutzgesetzSummenparameter, beschreibt dieMenge der unter definierten Bedingungenbiologisch abbaubaren StoffeBundesamt für Umwelt, Wald undLandschaft (Schweiz)Chlorierte KohlenwasserstoffeKohlendioxidKohlenmonoxidSummenparameter, beschreibt dieMenge der unter definierten Bedingungenchemisch abbaubaren StoffeGemeinschaftssystem für das Umweltmanagementund die Umweltbetriebsprüfung(eco-management andaudit scheme)Eisen(III)chloridFluorchlorkohlenwasserstoffeteilhalogenierte Flurchlorkohlenwasserstoffeteilfluorierte FluorkohlenwasserstoffeGefahrgutbeauftragtenverordnungKundendienstKreislaufwirtschafts- und AbfallgesetzKühlschmierstoffeLAU/HBV-AnlagenMWhNO xOESEBUSO 2TPMUFUISUMSVAwSVOCVBH/KTLAnlagen, in denen mit wassergefährdendenStoffen umgegangen wirdMegawattstundenStickoxideOrganisationseinheitSystem zur Ermittlung und Bewertungvon UmweltaspektenSchwefeldioxidTotal Productive ManagementUltrafiltrationUmweltinformations-SystemUmweltmanagement-SystemVerordnung über Anlagen zum Umgangmit wassergefährdenden StoffenVolatile organic compounds (flüchtigeorganische Stoffe)Vorbehandlung und KathodischeTauchlackierung; im LackierprozessTauchverfahren, in denen erste Korrosionsschutzschichtenaufgetragenwerden


34 Standortübergreifender TeilWeitere InformationenInformationen zum Umweltschutz bei <strong>Volkswagen</strong>finden Sie in weiteren Broschüren und im Internet.Der Nachhaltigkeitsbericht von <strong>Volkswagen</strong>2009/<strong>2010</strong>Im September 2009 hat die <strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong>unter dem Motto „Driving ideas“ ihren dritten konzernweitenNachhaltigkeitsbericht vorgelegt. DerBericht umfasst alle Konzernbereiche mit den beidenMarkengruppen <strong>Volkswagen</strong> und Audi, den GeschäftsbereichenNutzfahrzeuge und Finanzdienstleistungensowie allen Gesellschaften, an denen derKonzern mit über 50 Prozent beteiligt ist.Schwerpunkte des Konzern-Nachhaltigkeitsberichtsbilden die Strategien und Maßnahmen des Konzernszur Weiterentwicklung im Bereich Antriebe undKraftstoffe, zur Beschäftigungssicherung sowie zurKundenorientierung.Bestelladresse: <strong>Volkswagen</strong> Distributionsservice,Postfach 1450, 33762 Versmoldwww.mobilitaet-und-nachhaltigkeit.deInformationsportal zum Umweltschutz mit Berichten,Interviews und Nachrichten. Ständig aktualisiertbietet diese Site aktuelle News, Informationenzum Umweltschutz an den internationalen Standortenvon <strong>Volkswagen</strong>, Tipps zum ökologischen Fahren,Hintergrundwissen zu Themen wie Öko-Auditund nachhaltiger Entwicklung, umweltbezogeneInformationen zu einzelnen <strong>Volkswagen</strong> Modellenund vieles mehr.AnsprechpartnerUmwelt StrategieDr. Daniel Sascha RothTelefon: 05361-9-49171E-Mail: daniel-sascha.roth[at]volkswagen.deÖko-Audit und UmweltschutzWissenswertes zum Thema Umweltschutz und Öko-Audit erfahren Sie beim Umweltbundesamt in Berlin.Unter anderem hält es unter der Rubrik „Umweltim Netz“ eine umfangreiche Linkliste bereit.UmweltbundesamtPostfach 1406, 06813 DessauTelefon: 0340-2103-0Internet: www.umweltbundesamt.de


Standortübergreifender Teil 35ImpressumHerausgeber dieser Umwelterklärungist die <strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong>. Verantwortlichfür den Inhalt des standortübergreifendenTeils ist der KonzernbereichUmwelt (Wolfsburg). Verantwortlich für dieenthaltenen standortspezifischen Teilesind die Umweltbeauftragtender jeweiligen Werke.<strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong>Günter DammeBrieffach 189638436 Wolfsburgguenter.damme[at]volkswagen.deVisuelles Konzept/UmsetzungFOUR MOMENTS - Marken. Design. Kommunikation.IdeeParadies und Partner Unternehmensberatung für Umweltschutz, Qualität und Arbeitssicherheit


32 Standortübergreifender Teil© <strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong>Stand: Januar 2011

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!