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GEMEINDEzeitung der Martin-Luther-Gemeinde Juni/Juli 2013

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THEMAOhne den Anfang gibt es kein WachsenÜber die WurzelnÜber das Wachsen kann ich nicht losgelöstvon den Wurzeln sprechen, dennohne den Anfang gibt es kein Wachsen.Meine Wurzeln des Glaubens habe ich in<strong>der</strong> <strong>Martin</strong>-<strong>Luther</strong>-<strong>Gemeinde</strong> in Neuköllngebildet. Und hier gibt es fühlbare Augenblickein meinem Leben, in denen ichdiesen Wurzeln näher bin und dann auchwie<strong>der</strong> weiter weg.© Günter Havlena / Pixelio.deGanz nah dran an meinen Wurzeln bin ich,wenn ich Menschen wie<strong>der</strong>treffe, von denenich lange Zeit nichts gehört habe, mit denenich früher aber viel gemeinsam erlebt, wirgestritten, getanzt und gelacht haben. Unsoft stark gegenseitig kritisierten, um unsdann wie<strong>der</strong> auf Augenhöhe zu begegnen,uns zu versöhnen und eine nächsteJugendfahrt o<strong>der</strong> Projekte wie LUTHER´SCafé zu planen und durchzuführen. Gefühltweiter weg war ich meinen Wurzeln in denzurückliegenden Jahren allein schon durchdie örtliche Entfernung von über 100 km,die zwischen Trebbus und Berlin liegen.Aber vor allem deshalb weit weg, weil ichseit dem neue und ganz an<strong>der</strong>e Aufgabenwahrnehme, als vorher. Als Pfarrerin begegneich oft Menschen in Grenzsituationenihres Lebens. Beson<strong>der</strong>s, wenn sie von Todund Trauer über den Verlust eines ihnennahestehenden und geliebten Menschenbetroffen sind und wir gemeinsam den Tag<strong>der</strong> Trauerfeier vorbereiten und uns vonden verstorbenen Menschen verabschiedenmüssen. Das ist eine Seite meines Tuns undWirkens, die mich selber verän<strong>der</strong>t hat. Ichhabe es gelernt, manchen Geschehnissendes Alltags mit einer größeren Gelassenheitzu begegnen. „Warum soll ich mich eigentlichzum wie<strong>der</strong>holten Male darüber ärgern,dass die Schuhe mitten im Weg stehen o<strong>der</strong>das Kin<strong>der</strong>zimmer nicht aufgeräumt ist“?Ich weiß, dass ich an meinen vielfältigenAufgaben, ob als Pfarrerin, als Andrea,Ehefrau, Freundin und Mutter gewachsenbin, seit sich meine Wurzeln gebildet haben.Bei dieser Buntheit in meinem täglichenHandeln und Denken kann ich ein gleichzeitigesZusammenwachsen gegen einAuseinan<strong>der</strong>wachsen erkennen. Durchaushaben sich die Wurzeln gefestigt. Und ich binihnen wie<strong>der</strong> ein Stück näher gerückt. Das istgut so und ich bin froh, dass aus alter Näheneue wachsen kann. Das gibt mir hin undwie<strong>der</strong> den nötigen Halt, wenn die Wurzelnnach Wasser rufen, womit sie sich nichtselbst bewässern können. Ich kann dieseNähe einfließen lassen in meinen neuen Aufgaben.Seit dem vergangenen August lebeich in <strong>der</strong> Blütenstadt Wer<strong>der</strong>/Glindow. Hierbin ich jetzt zuhause und ziehe viel Kraft ausmeinen Wurzeln, die ja auch weiterwachsen.Mir sind das Festwerden und das Festseinsehr wichtig, denn das Wachsen geschiehtvon ganz allein. Aber ich brauche bei allemNeuen auch Altes und Vertrautes. Und da binich froh, dass ich einen Ort habe, wo ich ummeine Wurzeln weiß. Im 1. Thessalonicherbrief3, 12 steht ein Vers, <strong>der</strong> mich in seinerAussage stärkt, wenn mir die Aufgaben auchhin und wie<strong>der</strong> zu schnell über den Kopfwachsen und das Tempo sozusagen meineIdeen negativ beeinflusst.„Euch aber lasse Gott wachsen und immerreicher werden in <strong>der</strong> Liebe untereinan<strong>der</strong>und zu je<strong>der</strong>mann, wie auch wir sie zu Euchhaben.“Mit <strong>der</strong> nötigen Liebe, die ebenfalls den Wurzelnzugrunde liegt, kann ich den vielseitigenAufgaben mit Freude und Gelassenheitentgegengehen, sie bewältigen und daranselber weiter wachsen. Würde ich angewurzeltbleiben, wäre vieles starr gebliebenin meinem Leben. Aber das Verwurzeltseinhat mir einen wichtigen und stabilen Grundgelegt, aus dem eine große Beweglichkeitin meinem Leben gewachsen ist, die michmutig und stark sein ließen in Zeiten des äußerenWi<strong>der</strong>standes, in denen ich kämpfenmusste, um meinen Weg im Glauben gehenzu können. Und auch heute, auch wenn dieBaumblüte vorbei sein wird, sind es meineWurzeln, die mich furchtlos und mit Leidenschaft,ob als Mutter, Freundin, Ehefrau,Andrea und Pfarrerin, meinen Aufgaben begegnenlassen, an denen ich weiter wachse.Andrea Paetel-Nocke, verwurzelt in undmit <strong>Martin</strong> <strong>Luther</strong>, Pfarrerin <strong>der</strong> Heilig-Geist-Kirchengemeinde Wer<strong>der</strong>/Havel.<strong>Gemeinde</strong>zeitung <strong>Juni</strong>|<strong>Juli</strong> <strong>2013</strong>3

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