GEMEINDEzeitung der Martin-Luther-Gemeinde Juni/Juli 2013

AUS GEMEINDE, KIRCHE UND AUS ALLER WELTWanderer im Namen des Herrn25 Jahre WanderChristen bei Martin LutherWanderer im Namen des HerrnDie Wanderchristen der Martin-Luther-Gemeinde in Neukölln feiern ihren20.Geburtstag.Von Michael KrauseFür die Wanderchristen der Martin-Luther-Gemeinde in der Fuldastraße ist geradeeine ganz besondere Zeit: Aus Anlass ihres20.Geburtstages fand die 150. Wanderungstatt, die sie bei schönstem Frühlingswetteram Sonnabendmorgen nach Gruhno führte,einer kleinen Gemeinde im Naturpark NiederlausitzerHeidelandschaft. Dort warteten20 sportliche Kilometer auf die Wandersleute,welche sie sich mit einer kleinenKremserfahrt sowie Speis und Trank versüßthaben.JubiläumsgottesdienstAm Sonntag, 21. April, stand dann auch derGottesdienst der Martin-Luther-Gemeindeganz im Zeichen der Wanderchristen. Nebendem Posaunenchor Trebbus ließ sich esdie Superintendantin des EvangelischenKirchenkreises Neukölln, Viola Kennert, nichtnehmen, die Predigt an diesem besonderenTag zu halten. Im Anschluss wurde, in besterTradition der Wanderchristen, ein Buffet angeboten,und man ließ die zwanzig gemeinsamenWanderjahre Revue passieren.Wie alles begannGründer und Organisator der Wanderchristenist der Prädikant der Martin-Luther-Gemeinde,Norbert Busse. „Die Wanderchristensind aus einem Dankeschön heraus entstanden.Bei meiner Hochzeit hatten wir vielefleißige Hände, bei denen wir uns mit etwasBesonderem erkenntlich zeigen wollten. Wirhatten die Idee, ein Eisbeinessen außerhalbvon Berlin zu organisieren und dies mit einerkleinen Wanderung zu verknüpfen. BeimEssen kam von einem Gast die Frage, warumwir das nicht öfter machen. Dies war dieGeburtsstunde der Wanderchristen im April1993.“Bedingt durch die Tatsache, dass dreieinhalbJahre zuvor die Mauer fiel, stand denwanderfreudigen Gemeindemitgliedern einsehenswertes Umland zurVerfügung, dass entdecktund abgewandert werdenwollte. Mit einem Kern vonzwanzig männlichen undweiblichen Wanderern istdie Gruppe derzeit unterwegs,wobei neue Mitgliederjederzeit herzlich Willkommensind. „Wir haben inden Jahren natürlich einigeWanderer verloren“, erklärtNorbert Busse. „PrivateVeränderungen waren ebenso darunter,wie Todesfälle. Aber das Gute ist, das jedervon uns ein paar Leute kennt, denen er vonunserer Gruppe erzählt hat und so sind wirim Laufe der Jahre sogar über das gesamteBerliner Stadtgebiet gewachsen.“Natürlich können die Wanderer bei 150absolvierten Wanderungen von einigen besonderenErlebnissen berichten. Für NorbertBusse sind die Wanderungen ein Höhepunkt,bei denen etwas Unerwartetes passiert.„So hatten wir über den Kontakt einerBezirkspolitikerin die Möglichkeit, das NeueMuseum mit einer fachkundigen Führung zubesichtigen, bevor es eröffnet wurde.“ Auchan einem Besuch auf dem Gut Hesterbergerinnert sich Norbert Busse noch, da es sichdie Gutsherrin nicht hat nehmen lassen, denWanderchristen ihren Betrieb persönlich zuzeigen.An eine andere Begebenheit erinnert sichThorsten Busse, der Bruder des Prädikanten,der seit einigen Jahren ebenfalls zur Wandergruppegehört. „Nach einer langen Wanderungwollten wir in einem Lokal einkehren,an dem am Tag zuvor eine große Feierlichkeitstattgefunden hat und das eigentlichgeschlossen war. Als der Wirt uns sah,fragte er, ob wir mit einer rustikalen kleinenMahlzeit zufrieden wären und zauberte unsein paar Leckereien herbei, die wir in gemütlicherRunde genossen haben.“ Gerade diesezwischenmenschlichen Begebenheiten sindes, die alle Wanderer immer wieder gerneerzählen.Wanderchristen auf großer FahrtNatürlich beschränkten sich die Wanderungennicht nur auf das Berliner Umland.In den letzten zwanzig Jahren gab es auchlängere Fahrten, die die Gruppe zum Beispielin die Toskana führte. Norbert Busse erinnertsich: „Für einen evangelischen Christen wares ein besonderes Gefühl, als wir einen Tagesausflugnach Rom planten und plötzlichmit dem katholischen Papst Johannes Paul II.auf dem Petersplatz das Vater Unser gebetethaben.“Aber auch andere Ziele standen schon aufdem Programm der Wanderchristen. Soentdeckten sie das Schlaubetal, waren inPrag oder absolvierten eine Kathedralenfahrtdurch Südengland. Zu ihrem zwanzigstenJubiläum erfüllen sie sich einen besonderenWunsch, denn im Mai geht es auf den Jacobswegnach Santiago de Compostella. ImJuni werden dann wieder heimische Gefildeaufgesucht, wenn es auf den Kunstwanderwegnach Bad Belzig geht.Bei aller Wanderfreude steht immer dasMiteinander im Vordergrund. Daher ist esauch für interessierte Neulinge ein Leichtes,Kontakt zu den Wanderchristen zu bekommen.Wer Lust hat, die Wanderschuhe zuschnüren, kann sich gerne mit der EvangelischenKirchengemeinde Martin Luther inVerbindung setzten.Quelle: http://bezirke.morgenpost.de/neukoelln/wanderer-im-namen-des-herrn8 Gemeindezeitung Juni|Juli 2013