RauchzeichenMarie sitzt zusammen mit der Klasse im Gottesdienst, Eltern und Verwandtehinten, sogar Maries Mutter ist gekommen. Marie verdreht die Augen undwendet sich zum Altarraum, wo der Priester vor dem großen prächtigenHolzkreuz steht. Die Kirche an sich schaut eher provisorisch aus, viel Geldinvestiert haben die nicht. Der Boden ist uralt, die Farbe schwer zu definieren,rot, nein blutüberströmt sieht es aus, als ob eben ein Massenmord in der Kirchebegangen worden sei. Die Kinder sitzen amüsiert nebeneinander und drehenDäumchen oder spielen Schnick Schnack. So läuft das jede Woche, die Uhrenticken, noch eine halbe Stunde, der Priester fängt an, vorzulesen. Die Fingergleiten nur so über die Seiten, hier ein Husten, da ein Räuspern. Doch aufeinmal ertönt ein lauter Knall, Rauch macht sich breit, die Menge springt auf,alle rennen durcheinander, der Priester jedoch bleibt ruhig, ein Säugling fängtan zu brüllen, die Menschenmenge ist in der Zwischenzeit rausgestürmt.Feuerwehrmänner kommen und suchen vergeblich nach der Ursache. Derweilstehen alle draußen vor der Kirche und schauen erschreckt zu, doch es fehlenKinder, Feuerwehrmänner werden wieder reingeschickt, man hört Sirenen ausallen Straßen, inzwischen brennt die halbe Kirche ab.von Paria Saadatmandi
Konfrontation des Ichs→ Die Szene aus dem Roman wurde, nach eigenen Vorstellungen,weitergeschrieben.„Fünf Mädchen warten auf Marie. Nicht, um sie willkommen zu heißen.Nicht, um sie lässig zu umarmen und zu kichern:Ey, haste gestern Dallas gesehen?Sie verstellen ihr den Weg. ...Sie kreisen sie ein, stoßen sie herum. Fäuste fliegen.Rote Haar und spitzes Kinn, wohnt der Deibel mitten drin!Rote Haar und Sommersprossen, heute wirst du abgeschossen!Vuchel aus dem Busch, kriegst eins auf de Gusch!Im Mittelalter hätten sie so was wie dich verbrannt.Dich haben sie vergessen zu vergasen, Feuermelder...“aus „Vuchelbeerbaamland“, Kapitel „Gelb kariert“, S. 54
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