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im Wintersemester 2010/2011 und Sommersemester 2011

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Donnerstag, 9. Dezember, 20 h c.t., HS 3042PD Dr. Rotraud von KulessaIn den letzten Jahren verzeichnet der französische Buchmarkt eine Reihe vonErfolgspublikationen aus der Feder junger Frauen mit ‚Migrationshintergr<strong>und</strong>, wie dieRomane von Faïza Guène, Französin marokanischer Herkunfty, die 2004 ihrenErstlingsroman Kiffe Kiffe demain veröffentlichte, der sofort Rekordauflagen erfuhr, in 20Sprachen übersetzt wurde <strong>und</strong> inzwischen selbst in Frankreich zur Schulbuchlektüre <strong>im</strong>Collège avanciert ist. Die Romane der jungen Autorin schreiben sich in die Tradition dersogenannten littérature issue de l’<strong>im</strong>migration ein, eine Literatur aus der Feder von meistjungen maghrebinischen Immigranten der zweiten Generation, die in ihren Werken häufigihre eigene Geschichte verarbeiten, eine Geschichte der Fremdheitserfahrung, des Lebenszwischen zwei Welten; eine Geschichte, die geprägt ist vom Traum der He<strong>im</strong>kehr dertraditionalistischen <strong>und</strong> zumeist von ihrem Aufenthalt in Frankreich enttäuschtenElterngeneration <strong>und</strong> der Welt der Schule, der französischen Sozialisation, der französischenKultur, die sich zusehends mit der Ursprungskultur vermischt. Es entsteht in diesen Texten soein third space, der sich in der Peripherie der französischen Vorstädte lokalisieren lässt. Eshandelt sich dabei allerdings um einen dritten Raum, der aufgr<strong>und</strong> seiner relativenAbgeschlossenheit, aufgr<strong>und</strong> seiner Gettoisierung wenig Chancen für eine positiveHybridisierungserfahrung lässt. Jugendliche Identitätssuche erscheint in diesen Textendeshalb als konfliktuell <strong>und</strong> Erfolgsgeschichten sind, wenn vorhanden, dann in Form vonweiblichen Biographien best<strong>im</strong>mt.Ähnlich erfolgreich präsentieren sich die Romane der in Frankreich lebenden senegalesischenAutorin Fatou Diome, die ihren ersten Bestseller 2003 mit Le ventre de l’Atlantiqueveröffentlichte. In ihren werken widmet sie sich vor allem dem Spannungsverhältnis zwischenden Immigranten <strong>und</strong> denen, die zu Hause blieben <strong>und</strong> thematisiert die enttäuschtenErwartungen <strong>und</strong> Hoffnungen beider Seiten, wobei auch hier weibliche Biographien <strong>im</strong> Fokusstehen. Im Zentrum des Vortrags soll so die bei den genannten Autorinnen verarbeitetenErfahrungen der Migrantinnen stehen.Rotraud von Kulessa, geb. 1966, promovierte 1996 zu den Lettres d`une Péruvienne derMme de Grafigny (erschienen bei Metzler 1997). Zur Zeit ist sie wissenschaftlicheAngestellte am Romanischen Seminar der Universität Freiburg für französische, italienische<strong>und</strong> spanische Literaturwissenschaft.Vom Buch zum Film – eine Einführung zum Film Das Fischkind

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