April 2011 - Hochschule Magdeburg-Stendal
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10 treffpunkt campus<br />
april <strong>2011</strong><br />
Hochschulsport: Ein Selbstversuch<br />
Sporthalle statt Schreibtisch<br />
Das Sportangebot der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong><br />
ist abwechslungsreich und<br />
für Studierende meist sogar kostenlos. Oft<br />
hat man bei den Kursen die Qual der Wahl.<br />
Daher haben die treffpunkt campus-Redakteure<br />
Anja und Lukas Rechner und Schreibtisch<br />
gegen Sporthalle und Jogginghosen<br />
getauscht. Anja wagte sich an den eher typischen<br />
Männersport Baseball und Lukas turnte<br />
bei den Frauen im Pilates-Kurs.<br />
Baseball<br />
„Na klar, ihr testet den Sport selbst!“ – Nach der Redaktionssitzung<br />
für die <strong>April</strong>-Ausgabe der treffpunkt campus war<br />
ich sehr aufgeregt. Für mich als Sportmuffel sollte es also<br />
diesmal richtig spannend werden: weg vom Schreibtisch, hinein<br />
in die Sporthalle. Ich entschied mich für Baseball – eine<br />
Sportart, die ich bis dahin nur aus dem Fernsehen kannte.<br />
Ganz so schlimm, wie ich dachte, wurde es dann doch nicht –<br />
im Gegenteil, der Sport machte mir sogar richtig Spaß.<br />
Zum Team gehörten zum Glück auch zwei weitere Sportlerinnen.<br />
Während der Vorlesungszeit sind es sogar noch einige<br />
mehr. Für Frauen wird die Variante Softball angeboten<br />
– mit größerem Ball, aber etwas schmalerem Schläger. Für<br />
Männer gibt es hingegen Baseball. Ich war gespannt, ob mir<br />
dies etwas nützen würde. Viel Zeit zum Nachdenken hatte<br />
ich jedoch nicht. Es ging sofort los und ich war mitten drin.<br />
In einem kleinen Aufwärmspiel und später auch in kleineren<br />
Gruppen konnte ich meine Fang- und Wurftechnik üben. Der<br />
Trainer Thomas Rochel zeigte mir, wie ich den Ball am besten<br />
fangen sollte: Die Hand parallel zum Oberkörper halten und<br />
die Handinnenfläche nach außen drehen.<br />
Als nächstes durfte ich den Baseballschläger in die Hand<br />
nehmen. Thomas erklärte mir die richtige Technik und ließ<br />
mich einige Male üben. Das war jedoch nicht ganz so einfach,<br />
daher traf ich ein paar Mal nicht. Aber es ist bekanntlich<br />
kein Meister vom Himmel gefallen. Zum Abschluss spielten<br />
wir ein typisches Baseball-Spiel – wegen der Wetterbedin-<br />
Bastian Ehl<br />
gungen diesmal nur in der Halle. „Von<br />
<strong>April</strong> bis September trainieren wir jedoch<br />
draußen an der frischen Luft. Seit letztem<br />
Jahr können wir in Westerhüsen ein<br />
Baseball- und Softballfeld nutzen – perfekte<br />
Gegebenheiten also“, erzählt Trainer<br />
Thomas Rochel. Wer wissen möchte,<br />
wie die Spielregeln genau funktionieren<br />
und nun auch Lust bekommen hat,<br />
sollte sich schnell beim Hochschulsport<br />
Baseball anmelden. In diesem Sinne, viel<br />
Spaß wünscht<br />
Anja Wrzesinski<br />
Pilates<br />
Auf die Frage an den Hochschulsportlehrer<br />
Thomas Kirchner, ob ich am Pilates-<br />
Unterricht teilnehmen könnte, erhielt ich folgende Antwort:<br />
„Das ist kein Problem. Ich hoffe nur, du fühlst dich unter<br />
25 Frauen wohl.“ Als einziger Mann in dieser Runde, bis<br />
auf Thomas Kirchner, wagte ich mich also in die Höhle der<br />
Pilates-Sportlerinnen. In der Turnhalle angekommen, bekam<br />
ich einen Platz ganz vorn zugewiesen. Eine Chance mich zu<br />
verstecken, hatte ich nun also auch nicht mehr.<br />
Ich ahnte schon, dass es etwas anstrengender werden würde.<br />
Glücklicherweise war das die erste Stunde einer neuen<br />
Gruppe, und ich war nicht der Einzige, für den das neu war.<br />
Zuerst lernte ich mein „Powerhouse“ kennen und spannte<br />
dabei meine gesamte Rumpfmuskulatur an. „Powerhouse“<br />
ist die Bezeichnung für die Muskulatur um die Rumpf-,<br />
Bauch-, Rücken- und Gesäßmuskulatur. Die darauf folgenden<br />
Übungen für die tiefer gelegene Muskulatur löste dann<br />
durchaus Krämpfe, Zittern und ein leichtes Schwitzen aus.<br />
Nachdem ich mein „Powerhouse“ aktiviert hatte, begannen<br />
die Übungen, bei denen ich Halteübungen in Rückenlage,<br />
Unterarmstütz oder Vierfüßlerstand überstehen musste. Als<br />
ob dies noch nicht genug war, wurden kleinere Bewegungen<br />
der Beine oder Hände hinzugefügt. Dabei wird einem ganz<br />
schnell bewusst, wie unbeweglich man eigentlich ist. Sichtlich<br />
erleichtert konnte ich mich nach jeder Übung für kurze<br />
Zeit entspannen.<br />
Der Muskelkater am Folgetag war nach den eineinhalb Stunden<br />
Pilates schon vorprogrammiert. Es war jedoch sehr interessant,<br />
diese Art von Sport auszuprobieren. Hierbei wird einem<br />
schnell klar, dass diese Bodenübungen oft anstrengender<br />
sind als sie aussehen. Pilates verbessert die Flexibilität und die<br />
Stärke der Muskulatur, zudem wird das Körpergleichgewicht<br />
gefördert. Das Konzept von Begründer Joseph H. Pilates geht<br />
also auf und selbst knapp 100 Jahre nach der Erfindung dieser<br />
Sportart war ich nicht der erste männliche Teilnehmer. Boxer<br />
Max Schmeling nahm auch Stunden bei Pilates.<br />
Lukas Rapp<br />
Pilates, Baseball & Co unter www.spoz.ovgu.de