09/2010 Stromgigant liefert Energie für Kleinstadt - Juwi
09/2010 Stromgigant liefert Energie für Kleinstadt - Juwi
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<strong>09</strong>/<strong>2010</strong><br />
Solares Osteuropa | Seite 8<br />
Die juwi-Gruppe feiert mit erfolgreichen Photovoltaik-Projekten<br />
den Einstieg in die Länder<br />
Tschechien, Slowakei und Bulgarien.<br />
<strong>Stromgigant</strong> <strong>liefert</strong><br />
<strong>Energie</strong> <strong>für</strong> <strong>Kleinstadt</strong><br />
juwi errichtet im Donnersbergkreis eine der<br />
leistungsstärksten Windenergie-Anlagen der<br />
Welt und unterstreicht das große Potenzial,<br />
das im Repowering liegt. Lesen Sie dazu<br />
unser Topthema auf den Seiten 4 und 5.<br />
Klimafreundliche Holzpellets | Seite 10<br />
Ergänzend zur Produktion im Hunsrück plant<br />
juwi den Bau weiterer Pelletierwerke im Harz,<br />
in Nordhessen und in Baden-Württemberg.<br />
CO -freie Mobilität | Seite 12<br />
2<br />
juwi präsentiert im Clean Energy & Mobility<br />
Center, wie Verkehr und erneuerbare <strong>Energie</strong>n<br />
zusammenwachsen.
Inhalt<br />
Topthema Repowering bietet immenses Potenzial Seite 4<br />
Wind Arbeiten in luftiger Höhe Seite 6<br />
Solar juwi erschließt neue Märkte in Osteuropa Seite 8<br />
Bio juwi vervielfacht Produktion von Holzpellets Seite 10<br />
Elektromobilität Unterwegs mit sauberem Strom Seite 12<br />
Panorama Public Viewing mit Solarstrom zieht Massen an Seite 14
Liebe Freunde der juwi-Gruppe,<br />
in diesem Herbst wird sich einmal mehr die Diskussion um die künftige <strong>Energie</strong>versorgung der Bundesrepublik zu spitzen.<br />
Die Bundesregierung hat – im Vorfeld des seit langem angekündigten <strong>Energie</strong>konzeptes – zwei Zeichen gesetzt, die<br />
nachdenklich stimmen: Auf der einen Seite ließ sie mit nur begrenzt nachvollziehbaren Kürzungen im Bereich der erneuerbaren<br />
<strong>Energie</strong>n – sowohl im Strom- als auch im Wärmemarkt – aufhorchen. Zum anderen macht die Regierung Merkel<br />
überhaupt keinen Hehl aus ihrer Vorliebe <strong>für</strong> eine Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken. Zwei Tendenzen,<br />
die Anlass zur Sorge bereiten.<br />
Dabei hat die Branche der erneuerbaren <strong>Energie</strong>n längst bewiesen, was Sonne, Wind & Co. bereits heute leisten können –<br />
und dass die Erneuerbaren in Zukunft eine sichere und umweltverträgliche <strong>Energie</strong>versorgung Deutschlands komplett<br />
bereitstellen können. Auch die juwi-Gruppe setzt deshalb ihren Weg der sauberen, erneuerbaren <strong>Energie</strong>n mit großer<br />
Leidenschaft fort. Spektakuläres Beispiel ist der Bau eines der ertragsstärksten Binnenland-Windräder der Welt, der<br />
Enercon E-126, am Schneebergerhof im Donnersbergkreis (Rheinland-Pfalz), über den wir in dieser Ausgabe der juwi<br />
news ausführlich berichten. Zudem belegt der Blick auf weitere Projekte eindrucksvoll, dass unsere Unternehmensgruppe<br />
weiterhin stark und stabil wächst: Im Wind- und Solarbereich verzeichnen wir erste Projekterfolge in Osteuropa<br />
und unser Bioenergiesektor baut die Produktion des klimafreundlichen Brennstoff s Holzpellets kräftig aus.<br />
Zusätzlich zu den vielen Projekten zur <strong>Energie</strong>erzeugung setzt juwi einen neuen Schwerpunkt im Bereich der <strong>Energie</strong>effi<br />
zienz. Durch die Integration der ISP Ingenieurgesellschaft mbH Strunk + Partner aus dem Westerwald in die Firmengruppe<br />
kann juwi künftig auch Häuser und Gebäude energetisch optimiert bauen, bzw. sanieren. Das erste gemeinsame<br />
Projekt – in enger Kooperation mit der Firma Griff ner aus Österreich – ist der Neubau des juwi-Bürogebäudes in Brandis<br />
bei Leipzig. Dass wir auch in Wörrstadt weiter wachsen und mit dem neuen Clean Energy & Mobility Center nun auch<br />
der Elektromobilität mehr Platz geben, ist dennoch alles andere als eine Selbstverständlichkeit.<br />
Gleichzeitig haben wir auch die Unternehmensleitung erweitert, um der dynamischen Entwicklung von juwi Rechnung<br />
zu tragen: Seit Mai dieses Jahres ist Jochen Magerfl eisch als neuer Chief Operating Offi cer (COO) festes Mitglied des<br />
Vorstands. Nachdem er zuvor die Abteilung Controlling geführt hat, wird er sich im Vorstand schwerpunktmäßig um die<br />
interne Organisationsentwicklung von juwi kümmern und da<strong>für</strong> Sorge tragen, dass juwi weiter stabil wächst.<br />
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!<br />
Jochen Magerfl eisch Matthias Willenbacher Fred Jung
Topthema<br />
Repowering bietet immenses Potenzial<br />
Am Schneebergerhof im Donnersbergkreis errichtet juwi mit der E-126 von Enercon eine<br />
der leistungsstärksten Windenergie-Anlagen der Welt im Binnenland<br />
Matthias Willenbacher hätte keinen besseren Standort wählen können.<br />
Dort, wo der juwi-Vorstand vor 14 Jahren seine allererste Windenergie-Anlage<br />
errichtete, reckt sich künftig mit einer Enercon E-126<br />
eines der leistungsstärksten Binnenland-Windräder der Welt mit einer<br />
Gesamthöhe von 200 Metern majestätisch in die Höhe. Wieder einmal<br />
wird der kleine Ort Schneebergerhof im Donnersbergkreis (Rheinland-<br />
Pfalz) zum Standort <strong>für</strong> ein Leuchtturm-Projekt. Und erneut setzt Willenbacher<br />
ein Zeichen – dieses Mal nicht nur <strong>für</strong> die Windenergie im<br />
Binnenland insgesamt, sondern auch <strong>für</strong> das Repowering im Besonderen,<br />
also den Ersatz von älteren Windkraft-Anlagen durch neue, deutlich<br />
leistungsfähigere Maschinen.<br />
Die Geschichte von Willenbachers erstem Windrad ist legendär. Beseelt<br />
von der Idee einer sauberen Stromerzeugung startete der seinerzeit<br />
26-Jährige die Realisierung der E-40 – und riskierte da<strong>für</strong> sogar den<br />
Bruch mit seinem Vater. »Ich wollte ein Zeichen setzen. Als mein Vater<br />
aber erfuhr, dass das Windrad knapp eine Million D-Mark kosten sollte,<br />
war er strikt gegen das Projekt; er wollte mich vor einer ›großen Dummheit‹<br />
bewahren«, erinnert sich Willenbacher. Der Vater sah schließlich,<br />
wie ernst es seinem Sohn war und wie schnell er die fi nanziellen Mittel<br />
zusammen hatte; er lenkte ein und unterstützte ihn nach Kräften.<br />
Heute blickt der Vater stolz auf seinen Sohn, auf juwi und auf den<br />
Schneebergerhof, auf dem mittlerweile fünf Windräder und eine Photovoltaik-Freifl<br />
ächen-Anlage pro Jahr insgesamt mehr als 36 Millionen<br />
Kilowattstunden sauberen Strom erzeugen. Der größte Batzen kommt<br />
von der neuen Enercon E-126, die juwi in den nächsten Wochen fertig<br />
stellt. Noch ist der letzte Schritt der Realisierung der Sechs-Megawatt-Anlage<br />
nicht getan; Maschinenhaus, Nabe und die mächtigen<br />
Rotoren (Durchmesser: 126 Meter) liegen am Fuß des Windrades und<br />
warten auf die Endmontage. Haben sie ihre Bestimmung an der Spitze<br />
des Turms, in knapp 140 Meter Höhe, erst gefunden, <strong>liefert</strong> die Anlage<br />
sauberen und preiswerten Windstrom <strong>für</strong> eine ganze <strong>Kleinstadt</strong>. Mehr<br />
als 18 Millionen Kilowattstunden schaff t die E-126 pro Jahr; das reicht<br />
<strong>für</strong> mehr als 5.000 Drei-Personen-Haushalte.<br />
Die E-126 ist nicht die erste Repowering-Maßnahme am Schneebergerhof.<br />
Willenbachers Pionier-Windrad, eine Enercon E-40 (0,5 Megawatt<br />
Leistung), wich bereits im Jahr 2003 einer E-66 (1,8 MW). Die<br />
E-126 (6 MW) wiederum ersetzt eine andere E-66 (1,5 MW) auf dem<br />
Areal, die bereits 1997, seinerzeit als eine der ersten dieser Klasse, auf<br />
dem Schneebergerhof realisiert wurde.<br />
Der Standort am Rande des Donnersbergs steht nicht nur beispielhaft<br />
<strong>für</strong> die Technologiesprünge der Windenergie, sondern auch <strong>für</strong><br />
die Möglichkeiten des Repowerings. Hermann Albers, Präsident des<br />
Bundesverbandes Wind<strong>Energie</strong>, erkennt im Repowering ein »unglaubliches<br />
Potenzial zur Steigerung der <strong>Energie</strong>erträge und <strong>für</strong> die Akzeptanz<br />
der Windenergie«: Sein Credo: Bei einem sinnvollen und wohl<br />
durchdachten Repowering – das heißt leistungsstarke Windräder an<br />
guten Standorten – kann man künftig mit weniger Anlagen deutlich<br />
mehr sauberen Strom erzeugen als bisher.<br />
Beispiel Rheinland-Pfalz: juwi hat in einer Studie ermittelt, dass in diesem<br />
Bundesland spätestens 2030 der Strombedarf zu 100 Prozent mit<br />
erneuerbaren <strong>Energie</strong>n gedeckt werden kann. Den größten Teil steuert<br />
in diesem Konzept mit über 40 Prozent die Windenergie bei. Aktuell<br />
beläuft sich ihr Anteil auf rund acht Prozent – erzeugt von rund<br />
1.000 Windrädern. »Um diese enorme Steigerung zu schaff en, müssen<br />
wir die Zahl der Windräder keinesfalls erhöhen, im Gegenteil. Mit
Die E-126 von Enercon<br />
Die E-126 ist die leistungsstärkste Windturbine des Anlagenherstellers Enercon (Stammsitz Aurich).<br />
Der Prototyp dieser Anlage wurde im November 2007 in Emden (Ostfriesland) in Betrieb genommen.<br />
Leistung: 6 Megawatt<br />
Nabenhöhe: 135 Meter<br />
Rotordurchmesser: 126 Meter<br />
Jahresenergieertrag: 18 bis 20 Mio. Kilowattstunden<br />
Turmdurchmesser: 14,50 Meter (unten), 4,10 Meter (oben)<br />
einem sinnvollen Repowering können wir die Zahl der Windräder sogar<br />
auf 500 halbieren und erzeugen dennoch ein Vielfaches der heutigen<br />
Strommenge«, erklärt Willenbacher.<br />
Und was <strong>für</strong> Rheinland-Pfalz gilt, gilt auch <strong>für</strong> Deutschland insgesamt.<br />
Gute Windstandorte gibt es im Binnenland jedenfalls mehr als<br />
genug – in nahezu jeder Region. Zentrale Off shore-Windparks weit<br />
draußen im Meer, davon ist auch juwi-Vorstand Fred Jung überzeugt,<br />
festigen lediglich das Monopol der <strong>Energie</strong>konzerne. Durch die hö-<br />
Fundament<br />
Durchmesser: ca. 29 Meter<br />
Höhe: ca. 4 Meter<br />
Betonvolumen: ca. 1.400 m³<br />
Stahlanteil: ca. 120 Tonnen (ca. 3%)<br />
Gewicht<br />
Turm: ca. 2.800 Tonnen<br />
Maschinenhaus: ca. 128 Tonnen<br />
Generator: ca. 220 Tonnen<br />
Rotor (inkl. Nabe): ca. 364 Tonnen<br />
here Einspeisevergütung sowie durch die hohen Montage- und Folgekosten<br />
beispielsweise <strong>für</strong> den Netzausbau belasten sie zudem die<br />
Verbraucher. »Windenergie im Binnenland ist längst konkurrenzfähig<br />
zu konventionellem Strom und bietet noch immenses Potenzial – auch<br />
und vor allem <strong>für</strong> die regionale Wertschöpfung«, so Jung. »Denn jedes<br />
Windrad, jede Solar- und Bioeenergieanlage, die vor Ort Strom<br />
erzeugt, bringt der Region Pacht- und Gewerbesteuereinnahmen und<br />
kurbelt so die Wirtschaft an. Dies funktioniert nur mit einem dezentralen<br />
Konzept.«<br />
Die E-126 von oben: Wenn die Anlage am Netz ist, wird die obere Rotorblattspitze in einer Höhe von 200 Metern mit rund 250 km/h durch die Luft jagen.<br />
04<br />
05
Wind<br />
Mit Adrenalin und Konzentration: juwi-Mitarbeiter untersuchen die Rotoren einer Windenergie-Anlage.<br />
Arbeiten in luftiger Höhe<br />
Rotorblatt-Befahranlage sorgt <strong>für</strong> sichere Reparaturen<br />
Seit Ende Mai ist sie im Einsatz: Die Rotorblatt-Befahranlage der juwi Management GmbH.<br />
Mit dem Erwerb der Hebebühne rundet die juwi-Tochter ihr Profi l als Rundum-Servicedienstleister<br />
im Bereich der kaufmännischen und technischen Betriebsführung ab. Die Abteilung<br />
Rotorsystemtechnik inspiziert fortan nicht nur Rotorblätter, sondern sie kann diese anschließend<br />
bei Beschädigungen auch reparieren.<br />
Bei den Arbeiten in luftiger Höhe zeigt sich die Hebebühne von ihrer starken Seite: Vier Stahlseile<br />
stellen sicher, dass die 1,2 Tonnen schwere Anlage die Techniker der juwi Management<br />
GmbH an ihren Bestimmungsort bringt. Oben bei den baumlangen Rotorblättern angekommen,<br />
beginnen die juwi-Mitarbeiter dann mit der Reparatur: Querrisse und Längsrisse gilt es,<br />
mit Werkzeug und Reparaturmaterialien zu beheben, gelegentlich hat auch ein Blitzschlag<br />
ein Rotorblatt beschädigt.<br />
Kleinere Schäden reparieren die Techniker innerhalb eines Tages, bei größeren Schäden<br />
kann die Reparatur auch schon einmal drei Wochen dauern. An Windrädern in Ilbesheim,<br />
Queidersbach und Reichenbach-Steegen (alle Rheinland-Pfalz) war die Hebebühne bereits<br />
erfolgreich im Einsatz. Die Schäden waren bei der alle zwei Jahre stattfi ndenden Routineüberprüfung<br />
festgestellt worden.<br />
Derzeit plant juwi, die Rotorblatt-Befahranlage vor allem <strong>für</strong> die Reparatur solcher Windkraft-Anlagen<br />
einzusetzen, die der Projektentwickler über die Planung und Fertigstellung<br />
hinaus auch noch technisch betreut. Reparaturen erfolgen dabei vorwiegend im Sommer,<br />
denn bei Temperaturen von unter 16 Grad Celsius sind Materialien wie Polyesterharz nicht<br />
verwendbar. Die Abteilung Rotorsystemtechnik, <strong>für</strong> die die Hebebühne im Einsatz ist, ist ein<br />
Teil des Gesamtbereiches Wartung und Instandsetzung der juwi Management GmbH.
Spektakulärer Anblick: Die Rotorblatt-Befahranlage<br />
der juwi Management GmbH in vollem Einsatz.<br />
US Wind mit neuer Führungskraft<br />
Michael Rucker baut amerikanisches Geschäft weiter aus<br />
Seit April leitet Michael Rucker als CEO das juwi-Windgeschäft in den USA. Rucker ist ein<br />
erstklassiger Kenner und Experte der US-Windszene und arbeitete in den vergangenen sechs<br />
Jahren in leitenden Positionen im Bereich Projektentwicklung und Business Development<br />
bei Clipper Windpower und General Electric (GE). Der Vater von zwei Kindern verfügt darüber<br />
hinaus über eine exzellente Erfahrung im US-<strong>Energie</strong>handel ebenso wie im Umgang mit<br />
nationalen wie internationalen Institutionen. Bei juwi wird er vor allem sein Wissen über den<br />
US-<strong>Energie</strong>markt einbringen, um die Projektpipeline noch weiter auszubauen. »Die derzeitigen<br />
Marktbedingungen begünstigen juwis Portfolio auf dem amerikanischen Markt«, betont<br />
Rucker. Denn juwi ist mit mehreren exzellenten Projekten bestens auf den sich langsam<br />
wieder erholenden <strong>Energie</strong>markt in den USA vorbereitet.<br />
Neues Joint Venture mit den Stadtwerken Kiel<br />
juwi agiert in Joint Ventures mit regionalen <strong>Energie</strong>versorgern verstärkt auch als Anlagenbetreiber<br />
und <strong>Energie</strong>versorger. Dazu hat juwi bereits eine Reihe von Joint Ventures gegründet<br />
– etwa mit den Stadtwerken Mainz und Aachen, den Berner Kraftwerken (BKW)<br />
oder mit der <strong>Energie</strong>versorgung Off enbach. Neu hinzugekommen sind jetzt die Stadtwerke<br />
Kiel. Im Joint Venture »24sieben Nordwatt« werden juwi und die Stadtwerke Kiel Wind- und<br />
Solaranlagen realisieren und betreiben. Gebündelt werden die Kooperationen in der juwi renewable<br />
IPP Beteiligungs GmbH. IPP steht <strong>für</strong> Independent Power Producer – also »unabhängiger<br />
<strong>Energie</strong>versorger«.<br />
Volle Kraft voraus – erste Windprojekte in Polen<br />
Nach kurzer Vorlaufzeit baut juwi seine ersten Windenergie-Anlagen in Polen. In Stypułów,<br />
rund 100 Kilometer östlich von Cottbus gelegen, werden drei Fuhrländer FL MD 77-Turbinen<br />
mit je 1,5 MW errichtet, bis Ende Herbst soll alles fertig sein. Etwas weiter nordöstlich in Popowo<br />
werden bis Ende des Jahres drei Enercon E-53 mit je 800 kW hochgezogen. Investor<br />
der beiden Projekte ist die lokale Firma Elsett Electronics. »Polen ist ein dynamischer Markt,<br />
die Resonanz auf kommunaler Ebene und von der Bevölkerung sind positiv« sagt Michael<br />
Böhm, Abteilungsleiter Projektentwicklung Osteuropa bei der juwi Wind GmbH. juwi wird in<br />
den nächsten Jahren auf dem polnischen Markt weiter expandieren, prognostiziert Böhm.<br />
Das Unternehmen beschäftigt sich seit 2008 mit dem polnischen Windmarkt, am 1. September<br />
20<strong>09</strong> wurde ein Büro in Krakau eröff net.<br />
06<br />
07
Solar<br />
juwi erschließt neue Märkte in Osteuropa<br />
Erfolgreiche Projekte in Tschechien, der Slowakei und Bulgarien<br />
Die Expansion geht weiter. Nach und nach erschließt die juwi-Gruppe<br />
neue Märkte. Aktuellstes Beispiel: Bulgarien. Seit Mai arbeitet<br />
juwi an einem ersten Solarpark in Drachevo, ca. 30 Kilometer südwestlich<br />
der Hafenstadt Burgas. Die Anlage entsteht auf einem<br />
6,5 Hektar großen, hügeligen und felsigen Areal, das sonst nur brach<br />
liegen würde. Denn in Bezug auf die Fruchtbarkeit des Bodens ist<br />
das Areal in der bulgarischen Kategorie neun angesiedelt – auf einer<br />
Skala von eins bis neun wohlgemerkt.<br />
Mit exakt 3.552 Kilowatt ist der Solarpark der größte Bulgariens und<br />
ein perfekter Start <strong>für</strong> juwi an der Schwarzmeerküste. »Die Anlage<br />
wird in den nächsten Tagen fertig gestellt«, freut sich Amiram Roth-<br />
Deblon, Abteilungsleiter Business Development New Markets bei<br />
juwi. Eine langfristige Aussage über den Markt zu treff en, sei allerdings<br />
schwer. »Die meisten Projekte werden wohl in den kommenden<br />
zwei bis drei Jahren realisiert«, glaubt Roth-Deblon. juwi minimiert<br />
dabei bewusst das Risiko, indem die Organisation schlank<br />
gehalten wird. Zumal die Projektpipeline jetzt schon vielversprechend<br />
ist. Neben Drachevo als schlüsselfertigem Auftrag werden<br />
weitere Projektvorhaben bewertet, bei denen juwi selbst die Projektrechte<br />
übernimmt.<br />
Die 1,6-MW-Anlage im tschechischen Lukavice ging im Dezember 2008 ans Netz.<br />
In Tschechien sind die ersten selbst entwickelten Solarprojekte<br />
bereits am Netz. Hier ist juwi schon seit drei Jahren aktiv, mittlerweile<br />
mit zwei Büros – eines im Norden in Jablonec und eines im Süden<br />
in Brünn. Das Team ist auf 25 Mitarbeiter gewachsen und wird<br />
allein in diesem Jahr knapp 20 MWp ans Netz bringen, darunter mit<br />
5,2 MWp in Hostovice – westlich von Prag – eines der größten Photovoltaikkraftwerke<br />
des Landes. Der Grundstein des Erfolgs ist zum<br />
einen eine hoch motivierte Mannschaft, zum anderen aber auch der<br />
systematische Aufbau des eigenen Know-how. »juwi-Know-how«,<br />
wie Jost Kniel, verantwortlicher Regionalleiter, sagt. Bedeutet: die<br />
komplette Wertschöpfungskette in den eigenen Händen zu halten.<br />
Von der Kalt-Akquise bis hin zum Bau und der Betriebsführung. Sowohl<br />
<strong>für</strong> große Freifl ächenkraftwerke als auch <strong>für</strong> Anlagen auf Dächern,<br />
auf die sich das Team nun genauso stark konzentriert.<br />
Doch das ist längst nicht alles, was juwi in Osteuropa zu bieten hat.<br />
Seit Anfang des Jahres werden mit Unterstützung aus Tschechien<br />
die ersten großen Projekte im Nachbarland, der Slowakei, über eine<br />
kleine Niederlassung in Bratislava geplant. Baubeginn <strong>für</strong> ein Vier-<br />
Megawatt-Projekt an der ungarischen Grenze war Anfang August,<br />
die Inbetriebnahme ist <strong>für</strong> Ende Oktober geplant.
Überdachung und Stromproduzent: Solarcarport <strong>für</strong> die EVO in Offenbach<br />
Gleich zwei Vorteile verbindet der neue juwi-<br />
Solarcarport auf dem Gelände der <strong>Energie</strong>versorgung<br />
Off enbach AG (EVO): Zum einen<br />
bietet er auf über 800 Quadratmetern einen<br />
überdachten Stellplatz <strong>für</strong> Firmen-, Mitarbeiter-<br />
und Kundenfahrzeuge. Zum anderen<br />
erzeugt er CO -freien Solarstrom – und zwar<br />
2<br />
rund 80.000 Kilowattstunden im Jahr. Dadurch<br />
werden zirka 70 Tonnen des klimaschädlichen<br />
Kohlendioxids vermieden. Im nächsten<br />
Schritt wird eine Stromzapfsäule <strong>für</strong> Elektrofahrzeuge<br />
installiert. Eine kleinere Solartankstelle<br />
hat die EVO bereits im Jahr 1992 an gleicher<br />
Stelle in Betrieb genommen.<br />
juwi Solar steigt in das Marktsegment der kleineren Photovoltaikanlagen<br />
mit einer Leistung bis zu 100 Kilowatt ein. Da<strong>für</strong> verschmelzen<br />
die juwi Solar GmbH und die Envoda GmbH, bisherige Tochtergesellschaft<br />
der juwi-Gruppe, die sich schon mehrere Jahre regional in<br />
Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland erfolgreich auf diesem<br />
Gebiet bewegt. »Das ist eine ideale Basis, um bundesweit durchzu-<br />
Carport-Einweihung in Offenbach: Ralf Heidenreich, Dr. Jürgen Koch (beide juwi), EVO-<br />
Vorstandsvor sitzender Michael Homann und EVO-Vorstand Dr. Kurt Hunsänger (von links).<br />
Erweiterung des Portfolios: Jetzt auch Anlagen <strong>für</strong> den Bereich »Privat-Gewerbe-Landwirtschaft«<br />
Ausbau des Solarparks Tutow: Weitere 25 Megawatt auf Flughafengelände<br />
Vor gut einem Jahr brachte juwi auf dem Gelände des Flughafens Tutow<br />
in Mecklenburg-Vorpommern einen ersten Solarpark mit rund<br />
6,8 MWp ans Netz. Derzeit laufen die Arbeiten <strong>für</strong> weitere 25 MWp,<br />
die bis Ende des Jahres beendet sein werden. Verkauft ist der »Solar-<br />
starten«, erklären die beiden juwi-Solar-Geschäftsführer Lars Falck<br />
und Bernd Schappert. Damit wird nicht nur die Marke juwi gestärkt,<br />
sondern auch das Unternehmen zum Anbieter der kompletten Solarpalette<br />
– von kleineren Anlagen auf der privaten, gewerblichen oder<br />
landwirtschaftlichen Ebene bis hin zu großen Kraftwerken im Megawattbereich.<br />
Ging bereits 20<strong>09</strong> ans Netz: Tutow I mit 6,8 MWp. Bis Ende des Jahres kommen noch einmal 25 MWp hinzu.<br />
park Tutow II« bereits: an die Stadtwerke Mainz und die juwi renewable<br />
IPP Beteiligungs GmbH. Beide Gesellschaften betreiben bereits einzeln<br />
sowie gemeinsam als Joint-Venture mehrere Wind- und Solarparks –<br />
unter anderem auch den ersten Bauabschnitt in Tutow.<br />
08<br />
<strong>09</strong>
Bio<br />
juwi vervielfacht Produktion von Holzpellets<br />
Herstellung in Morbach (Hunsrück) erfüllt strenge EU-Anforderung<br />
Mit großem Elan baut die juwi-Gruppe die Produktion von klimafreundlichen<br />
Holzpellets aus. Neben dem ersten und bislang einzigen Produktionswerk<br />
in der Morbacher <strong>Energie</strong>landschaft im Hunsrück plant<br />
juwi bis Frühjahr 2011 den Bau von drei neuen Pelletierwerken im Harz<br />
(Langelsheim), in Nordhessen (Bad Arolsen) und in Baden-Württemberg<br />
(Dotternhausen). Strategischer Partner <strong>für</strong> die Finanzierung und<br />
den Betrieb der Anlagen ist die Stadtwerke Mainz AG, die gemeinsam<br />
mit der juwi Bio GmbH ein Joint Venture gegründet hat.<br />
Gemäß dem Leitspruch »aus der Region – <strong>für</strong> die Region« werden die<br />
benötigten Rohstoff e in der Umgebung der genannten Standorte gewonnen<br />
und die Pellets weitgehend dort vermarktet. Teure und gefährliche<br />
Transporte von Öl und Gas werden vermieden, die Wertschöpfung<br />
in den genannten Regionen gestärkt. Die Abnehmer der<br />
juwi-Pellets heizen CO -neutral und damit klimafreundlich – vom Pri-<br />
2<br />
vatkunden, der sein Einfamilienhaus mit einer Pelletsheizung versorgt,<br />
bis hin zum mittelständischen Unternehmer, der seine Bürogebäude<br />
und Gewerbehallen mit der <strong>Energie</strong>kabine beheizt, der mobilen Heizzentrale<br />
von juwi.<br />
Mit dem Bau der neuen Pelletierwerke und dem Ausbau der Pelletsproduktion<br />
schlägt juwi ein neues Kapitel in der erfolgreichen Geschichte<br />
seiner Biosparte auf. Die hohe Qualität der Morbacher Pellets<br />
hat erst im Mai dieses Jahres die Dekra Industrial GmbH bei Labortests<br />
nachgewiesen. Demnach erfüllen die juwi-Pellets nicht nur alle<br />
Parameter der DINplus-Zertifi zierung, sondern auch die der neuen –<br />
wesentlich härteren – europäischen Zertifi zierungsanforderungen, die<br />
ab 2011 in Kraft treten. »Die Nadelhölzer besitzen fast keinen Rindenanteil,<br />
auch Fremdstoff e wie Steine und Sand sucht man vergeblich«,<br />
begründet juwi-Projektleiter Marco Mittner den Erfolg. Zudem kontrolliert<br />
Frank Brusius, Betriebsleiter des Morbacher Werkes, jede Charge<br />
sehr genau.<br />
Derzeit <strong>liefert</strong> juwi die Holzpellets als lose Ware per Lkw im Großraum<br />
Morbach aus: bis zu 100 Kilometer rund um den Produktionsstandort<br />
in der Morbacher <strong>Energie</strong>landschaft. Als Sackware sind die juwi-Pellets<br />
sowohl in Morbach als auch am Unternehmenssitz in der <strong>Energie</strong>-<br />
Allee im rheinhessischen Wörrstadt erhältlich.<br />
Frank Brusius, Betriebsleiter im Pelletierwerk Morbach.
»Die Welt ein bisschen verändern«<br />
Dr. Hansjörg Neun komplettiert Leitung der juwi-Biosparte<br />
Der frühere Direktor des Technical Centre for Agricultural and Rural Cooperation (CTA) in Holland,<br />
Dr. Hansjörg Neun, verstärkt die Geschäftsführung der juwi Bio GmbH. Seit dem Start<br />
am 1. Juni bildet Neun gemeinsam mit dem bis dato alleinigen Geschäftsführer Jürgen Bohn<br />
eine Doppelspitze in der Leitung der juwi-Biosparte. Neben kaufmännischen Aufgaben wird<br />
ein wichtiger Schwerpunkt <strong>für</strong> ihn darin bestehen, den enormen Wachstumsprozess der Gesellschaft<br />
zu moderieren.<br />
Der gebürtige Schwabe Hansjörg Neun passt perfekt zum rheinhessischen Projektentwickler:<br />
Die Verbundenheit mit der Natur verdankt er seinem Elternhaus und deren Gärtnerei. »Die<br />
Eltern haben stets darauf geachtet, <strong>Energie</strong> zu sparen.« Auch seine Diplom-Arbeit »<strong>Energie</strong>einsparung<br />
in privaten Haushalten« zeugt von dem Anliegen, »die Welt ein bisschen zu verändern«<br />
– ebenso wie seine Dissertation über die Planung von technischen Projekten und sein<br />
weiterer Werdegang in der Entwicklungshilfe. Neun hat in Afrika 20 Jahre lang Projekte geleitet<br />
und war unter anderem als selbständiger Berater <strong>für</strong> die Europäische Kommission und das<br />
Bundesministerium <strong>für</strong> Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) tätig. Bohn<br />
und Neun haben sich im Rahmen eines großen Infrastrukturprojektes in Äthiopien kennengelernt.<br />
Jetzt kreuzen sich die Wege wieder – bei juwi in Wörrstadt.<br />
Erfolgreicher Start der Palaterra-Produktion<br />
Wochenlang hatte die Palaterra GmbH & Co. KG, ein Unternehmen<br />
von juwi und dem Pfl anzen- und Bodenexperten Joachim Böttcher, darauf<br />
hingearbeitet, Mitte Juli war es endlich so weit: Die Anlage am<br />
Hengstbacherhof im Donnersbergkreis (Rheinland-Pfalz) produzierte<br />
erstmals Palaterra. Was jetzt am Ende des sechswöchigen Herstel-<br />
Die neue Palaterra-Produktionsanlage am Hengstbacherhof im Donnersbergkreis.<br />
10<br />
11<br />
Doppelspitze: Dr. Hansjörg Neun (links) ergänzt Jürgen<br />
Bohn in der Geschäftsleitung der juwi Bio GmbH.<br />
lungsprozesses steht, ist eine sehr fruchtbare Blumenerde – erstmals<br />
großtechnisch nach dem Vorbild der ursprünglichen Terra Preta hergestellt.<br />
Die schwarze Erde gilt als exzellenter Ersatz <strong>für</strong> torfhaltige<br />
Erde. Palaterra wird es zukünftig auch noch in anderen Varianten geben:<br />
Die Produktion eines hochwertigen Bodenhilfsstoff s sowie eines<br />
organischen Düngers sind in Planung.<br />
Damit hilft Palaterra dem Klima: CO , das beim Torfabbau entsteht,<br />
2<br />
wird eingespart. »Bei der Produktion verwenden wir zudem vorwiegend<br />
Stoff e wie Grünschnitt oder auch Gärreste, die ansonsten kaum<br />
Verwendung fi nden«, sagt Ron Richter, Projektmanager bei Palaterra.<br />
»Damit ist unser Konzept sehr nachhaltig.« Das überzeugt: Die Nachfrage<br />
nach Palaterra ist sehr gut, schon vor Produktionsbeginn gab es<br />
zahlreiche Anfragen. Daher ist die Anlage am Hengstbacherhof nur<br />
der Anfang, Ende 2011 soll eine zweite, größere Anlage in Morbach in<br />
Betrieb gehen.<br />
Weitere Informationen fi nden Sie unter<br />
www.palaterra.eu
Elektromobilität<br />
Unterwegs mit sauberem Strom<br />
juwi erarbeitet richtungsweisende Konzepte <strong>für</strong> Elektromobilität<br />
Steigende Spritpreise, zunehmende Ressourcenverknappung und<br />
die unkalkulierbaren Risiken bei der Förderung und Verbrennung<br />
von Öl und Gas – vor diesem Hintergrund werden erneuerbare <strong>Energie</strong>n<br />
künftig auch im Verkehrssektor von zentraler Bedeutung sein.<br />
Die großen Möglichkeiten der Elektromobilität dokumentiert die juwi-<br />
Gruppe jetzt mit der Eröff nung eines »Clean Energy & Mobility Centers«<br />
am Unternehmenssitz in Wörrstadt. Bereits am Tag der off enen<br />
Tür Anfang Juli haben sich die neuen Ausstellungsräume als echter<br />
Publikumsmagnet entpuppt. Hunderte von Besuchern nahmen Elektrofahrzeuge<br />
und -zweiräder unter die Lupe und informierten sich aus<br />
erster Hand über die innovativen Konzepte, mit denen juwi die Elektromobilität<br />
vorantreibt.<br />
Ausgangspunkt hier<strong>für</strong> sind die solaren Carports, die juwi bereits seit<br />
2008 <strong>für</strong> die Parkplatz-Überdachung von Unternehmen, Kommunen,<br />
Supermärkten, Hotels oder Sportvereinen anbietet und kontinuierlich<br />
weiterentwickelt. Sie sind Teil einer Infrastruktur, die <strong>für</strong> die Verknüpfung<br />
der erneuerbaren Stromproduktion mit dem Mobilitätssektor erforderlich<br />
ist.<br />
Einen weiteren Etappenschritt stellt die Entwicklung einer universellen<br />
Stromtankstelle dar, die juwi jetzt mit einem Konsortium aus fünf Unternehmen<br />
und Instituten angestoßen hat. Ziel des vom Bundeswirtschaftsministerium<br />
geförderten Projektes STROPA ist es, am juwi-Firmensitz<br />
in Wörrstadt einen Stromparkplatz-Prototyp aufzubauen und<br />
dessen Leistungsfähigkeit im Testbetrieb zu untersuchen. Zum Konsortium<br />
gehören das Fraunhofer Institut <strong>für</strong> Windenergie und <strong>Energie</strong>systemtechnik<br />
(Kassel), die Fröschl Systems GmbH (Regensburg), das<br />
Institut <strong>für</strong> Mobilität und Verkehr an der TU Kaiserslautern und das GIP<br />
Research Institut (Mainz). Das Projekt wird zu 50 Prozent aus Finanzmitteln<br />
des Konjunkturpakets II der Bundesregierung gefördert.<br />
Eine wichtige Stellschraube <strong>für</strong> die Zukunft der CO -freien Mobilität<br />
2<br />
ist das Fahrzeug selbst. Auch hier ist juwi aktiv: Im Rahmen eines Förderprojektes<br />
in der Modellregion Rhein-Main (MOREMA) ermittelt<br />
juwi zum einen die Nutzertauglichkeit sowie Optimierungsmöglichkeiten<br />
der heute verfügbaren Elektrofahrzeuge. Zum anderen untersucht<br />
juwi in diesem Projekt Ansätze, wie die Fahrzeuge in Firmenfuhrparks<br />
integriert werden können.<br />
Das Potenzial der erneuerbaren <strong>Energie</strong>n <strong>für</strong> die Versorgung von Elektrofahrzeugen<br />
ist zweifelsohne groß. »160 Windräder der neuesten<br />
Generation reichen beispielsweise aus, um eine Million Elektrofahr-<br />
Eine große Chance <strong>für</strong> den Klimaschutz<br />
Jenseits der heute noch bestehenden Barrieren – geringe Reichweite,<br />
lange Ladezeiten, hohe Anschaff ungskosten – bietet die<br />
Elektromobilität große Chancen. Sie macht Innenstädte abgasfrei,<br />
vermeidet gefährliche und teure Rohstoffi mporte, und sie trägt<br />
zum Klimaschutz bei, wenn die Stromproduktion nicht auf Kohleoder<br />
Atomkraftwerke verlagert wird, sondern durch erneuerbare<br />
<strong>Energie</strong>n erfolgt (siehe Grafi k).<br />
Ein weiterer Vorteil besteht im Ausbau einer Infrastruktur mit Ladesäulen,<br />
die <strong>für</strong> die Versorgung von Elektrofahrzeugen notwendig<br />
sind: Im Stromnetz der Zukunft schaff en die Speicherkapazitäten<br />
der Autobatterien einen Ausgleich <strong>für</strong> das – natürlichen Schwankungen<br />
unterliegende – Stromangebot aus Sonne und Wind. So<br />
wachsen erneuerbare <strong>Energie</strong>n und der Verkehrssektor zusammen.<br />
Bei überschüssiger Stromproduktion aus Wind- und Solarparks<br />
speichern die Batterien diese <strong>Energie</strong>, nachts oder bei Flaute<br />
geben sie soviel Strom ans Netz ab, dass genügend <strong>Energie</strong> <strong>für</strong><br />
die nächste Fahrt – zur Arbeit oder zum Supermarkt – übrig bleibt.
zeuge mit sauberem Strom zu versorgen«, prognostiziert juwi-Vorstand<br />
Matthias Willenbacher. So viele E-Mobile sollen nach den Plänen der<br />
Bundesregierung im Jahr 2020 auf Deutschlands Straßen rollen.<br />
Willenbacher vertritt die Branche der erneuerbaren <strong>Energie</strong>n in der<br />
»Nationalen Plattform Elektromobilität«, die Kanzlerin Angela Merkel<br />
Ausstoß an CO 2 in g/km<br />
133 132<br />
71<br />
41<br />
12<br />
13<br />
Im Clean Energy & Mobility<br />
Center präsentiert<br />
juwi Elektrofahrzeuge<br />
und Informationen rund<br />
um die Elektromobilität.<br />
Besuchen auch Sie die<br />
neue Ausstellungshalle<br />
im Gewerbegebiet<br />
Wörrstadt, direkt gegenüber<br />
vom juwi-Firmensitz.<br />
Öffnungszeiten sind<br />
Mo – Fr von 10.00 bis<br />
19.00 Uhr.<br />
Anfang Mai ins Leben gerufen hat. Er verdeutlicht in diesem Gremium,<br />
dass die Batterien von Elektrofahrzeugen im Stromnetz der Zukunft<br />
als kostengünstiger Baustein <strong>für</strong> den Ausgleich des – natürlichen<br />
Schwankungen unterliegenden – Wind- und Solarstroms eine<br />
wichtige Speicherfunktion übernehmen und so dazu beitragen, das<br />
Netz zu stabilisieren.<br />
Der Einstieg in die Elektromobilität verspricht Klimaschutz im Verkehr, wenn der Strom aus erneuerbaren <strong>Energie</strong>n stammt.<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Benzin Diesel Biodiesel (B100)<br />
aus Raps<br />
Quelle: BMU/IES | Stand:9/2008<br />
Bioethanol (E-85)<br />
aus Getreide<br />
162<br />
Strom aus<br />
Steinkohle<br />
Elektromobilität<br />
107<br />
deutscher<br />
Strommix<br />
5<br />
Strom aus erneuerbaren<br />
<strong>Energie</strong>n<br />
3<strong>09</strong><br />
synthetischer<br />
Diesel aus Kohle
Panorama<br />
Public Viewing mit Solarstrom zieht Massen an<br />
Mehrere tausend Besucher beim Tag der offenen Tür der juwi-Firmenzentrale<br />
Balanceakt: Im mobilen Hochseilgarten konnten sich die<br />
Klettermaxe unter den Gästen austoben.<br />
Matthias Willenbacher, Weinkönigin Lisa Schäfer,<br />
Markus Conrad, Bürgermeister der Verbandsgemeinde<br />
Wörrstadt und Ingo Kleinfelder, Bürgermeister der Stadt<br />
Wörrstadt bei der Übergabe des Straßenschildes<br />
»<strong>Energie</strong>-Allee«.<br />
Per Fernbedienung steuerten die jungen Gäste am Tag<br />
der offenen Tür fl otte, mit Solarstrom betriebene Elektrofl<br />
itzer durch einen schwierigen Parcours.<br />
WM-Begeisterung trotz großer Hitze: Beim Public Viewing schlugen die Fußballherzen höher.<br />
Temperaturen bis an die 40 Grad Celsius und ein begeisterndes WM-Viertelfi nalspiel der deutschen<br />
Fußball-Nationalelf bildeten den Rahmen <strong>für</strong> den Tag der off enen Tür am juwi-Firmensitz<br />
Anfang Juli. Mehrere tausend Besucher feierten die Einweihung zweier neuer Gebäudeteile, die<br />
erneut vom österreichischen Holzbauspezialisten Griff ner geplant und in gerade mal vier Monaten<br />
errichtet wurden. Der gesamte Bürokomplex bietet nun Platz <strong>für</strong> rund 700 Mitarbeiter.<br />
Auch die Eröff nung des Clean Energy & Mobility Centers in unmittelbarer Nähe des Unternehmenssitzes<br />
fand große Beachtung bei den Gästen. »Unser Ausstellungsbereich <strong>für</strong> solare<br />
Elektromobilität zeigt, was bald schon Realität sein kann«, sagte Fred Jung, Vorstand der juwi-<br />
Gruppe. »Nur wenn wir Mobilität und erneuerbare <strong>Energie</strong>n miteinander verbinden, können wir<br />
nachhaltig und unabhängig von Rohstoffi mporten wie Erdöl leben.«<br />
Als wahrer Publikumsmagnet entpuppte sich das Public Viewing mit Solarstrom: Die <strong>Energie</strong> <strong>für</strong><br />
die Großbildleinwand, auf der der WM-Knaller zwischen Deutschland und Argentinien live gezeigt<br />
wurde, kam aus Solarcarports und Photovoltaikanlagen, die juwi am Firmensitz installiert<br />
hat. Die mit Solarmodulen bestückten Carports spendeten den Gästen bei der Gluthitze auch<br />
angenehmen Schatten. »Ich freue mich, dass trotz der großen Hitze so viele Menschen den<br />
Weg zu juwi gefunden haben. Die Resonanz zeigt uns, dass wir mit 100 Prozent erneuerbare <strong>Energie</strong>n<br />
auf dem richtigen Weg sind«, sagte Vorstand Matthias Willenbacher.
juwi erweitert Portfolio um »Nachhaltiges Bauen«<br />
juwi unternimmt einen weiteren großen Schritt in Richtung 100 Prozent<br />
erneuerbare <strong>Energie</strong>n. Künftig wird der Projektentwickler nicht<br />
nur Solar-, Wind- und Bioenergieanlagen planen und bauen, sondern<br />
auch Häuser und Gebäude energetisch optimiert bauen und sanieren.<br />
juwi hat dazu die ISP Strunk + Partner Ingenieurgesellschaft mbH mit<br />
Sitz in Siegburg und Langenbach, die in diesem Markt bereits erfolgreich<br />
tätig ist, mit ihren 20 Mitarbeitern in die Firmengruppe integriert<br />
und einen neuen Geschäftsbereich gestartet: »Nachhaltiges Bauen«.<br />
Im neuen Segment kooperiert die juwi-Gruppe wiederum mit dem österreichischen<br />
Holzbauspezialisten Griff ner, der mit juwi bereits den<br />
Firmensitz in Wörrstadt errichtet hat. Die juwi-Zentrale gilt als eines der<br />
energieeffi zientesten Bürogebäude der Welt und wurde unter anderem<br />
mit dem Deutschen Klimaschutzpreis 2008 ausgezeichnet.<br />
juwi schafft in Sachsen bis zu 80 neue Stellen<br />
juwi baut den Standort Brandis (Sachsen) kräftig aus. Der Projektentwickler<br />
errichtet im <strong>Energie</strong>park Waldpolenz nicht nur ein neues,<br />
höchst energieeffi zientes Bürogebäude, sondern schaff t dort auch<br />
bis zu 80 neue Arbeitsplätze. »Von Brandis aus koordinieren wir die<br />
Aktivitäten <strong>für</strong> Ostdeutschland und zum Teil <strong>für</strong> Osteuropa. Wir werden<br />
dort viele neue Projekte realisieren und in Brandis in der Solar-,<br />
Wind- und Bioenergie neue Stellen schaff en«, so juwi-Vorstand Fred<br />
Jung. Aktuell arbeiten in Brandis knapp 30 Beschäftigte. Im Dezember<br />
2008 hat juwi im <strong>Energie</strong>park Waldpolenz die damals weltgrößte Photovoltaik-Freifl<br />
ächenanlage in Betrieb genommen. Das Solarkraftwerk<br />
produziert auf dem Gelände eines ehemaligen Militärfl ughafens einen<br />
Jahresstromertrag von rund 40 Millionen Kilowattstunden.<br />
Frisches Design <strong>für</strong> Internetauftritt<br />
Im neuen Gewand und vollständig überarbeitet zeigt sich nach erfolgreichem<br />
Relaunch Ende Juli die deutsche Internetpräsenz unserer<br />
Unternehmensgruppe – www.juwi.de. Unterstützt durch die Markenagentur<br />
kleiner und bold (Berlin) und die Agentur <strong>für</strong> digitale Kommunikation<br />
Die Firma (Wiesbaden) hat das verantwortliche Projektteam<br />
die Startseite neu strukturiert, das Navigationskonzept überarbeitet<br />
und neue Inhalte, beispielsweise eine Mediathek, integriert. Neugierig?<br />
Dann klicken Sie einfach durch die neu gestaltete Online-Welt<br />
von juwi.<br />
www.juwi.de<br />
»Erneuerbare <strong>Energie</strong>n ausbauen und <strong>Energie</strong> sparen – das sind<br />
zwei Seiten derselben Medaille. Nur wenn wir diese beiden Maßnahmen<br />
intelligent kombinieren, lässt sich <strong>Energie</strong> wirklich effi zient<br />
nutzen. Und je besser uns dies gelingt, desto schneller erreichen wir<br />
100 Prozent erneuerbare <strong>Energie</strong>n«, betont juwi-Vorstand Matthias<br />
Willenbacher. »Gebäude energetisch optimiert zu bauen und zu sanieren<br />
– sowohl in punkto Verbrauch als auch Erzeugung – sehen wir<br />
daher als einen weiteren Schlüssel zur Verwirklichung unseres Ziels<br />
einer regenerativen Vollversorgung«, ergänzt Vorstand Fred Jung.<br />
Als Kunden sollen sowohl öff entliche Auftraggeber wie Städte oder<br />
Kommunen als auch gewerbliche Bauträger und Immobilieninvestoren<br />
gewonnen werden. Das Marktpotenzial allein <strong>für</strong> die energetische<br />
Sanierung von Bestandsgebäuden wird bundesweit auf mehr als 350<br />
Milliarden Euro geschätzt.<br />
Das neue Bürogebäude in Brandis. Rund 100 Mitarbeiter werden hier künftig arbeiten.<br />
14<br />
15
Kalender<br />
Die juwi-Gruppe präsentiert sich stets auf Messen und Ausstellungen.<br />
Besuchen Sie uns auf einer der folgenden Veranstaltungen, und informieren Sie<br />
sich vor Ort bei unseren Experten über unsere Angebote.<br />
Aktuelle Termine fi nden Sie auch im Internet unter www.juwi.de.<br />
Was<br />
IFAT ENTSORGA<br />
CLEAN TECH WORLD<br />
HUSUM Wind Energy<br />
Kongress 100% Erneuerbare-<strong>Energie</strong>-Regionen<br />
DIREC<br />
Jobmesse EE <strong>2010</strong><br />
BioEnergy Decentral<br />
Energaïa – International Renewable <strong>Energie</strong>s Exhibition<br />
Herausgeber: juwi Holding AG · <strong>Energie</strong>-Allee 1 · 55286 Wörrstadt<br />
Redaktion: Christian Hinsch (v.i.S.d.P.) · Katharina Buss · Benedikt Brüne · Stephan Brust · Anne Gemind · Ralf Heidenreich · Iwona Kallok · Ricarda Schuller<br />
Gestaltung: kleiner und bold GmbH | Berlin Druck: odd GmbH & Co. KG Print + Medien | Bad Kreuznach · © <strong>09</strong>/<strong>2010</strong><br />
juwi Holding AG<br />
<strong>Energie</strong>-Allee 1<br />
55286 Wörrstadt<br />
Wann<br />
13.–17.<strong>09</strong>.<strong>2010</strong><br />
15.–19.<strong>09</strong>.<strong>2010</strong><br />
21.–25.<strong>09</strong>.<strong>2010</strong><br />
29.–30.<strong>09</strong>.<strong>2010</strong><br />
27.–29.10.<strong>2010</strong><br />
29.–30.10.<strong>2010</strong><br />
16.–19.11.<strong>2010</strong><br />
08.–11.12.<strong>2010</strong><br />
Renommierter Komponist schreibt Musikstück voller <strong>Energie</strong><br />
Er ist ein Meister seines Fachs, und er hat juwi als Inhalt <strong>für</strong> sein kreatives<br />
Schaff en entdeckt: Johan de Meij, einer der weltweit renommiertesten<br />
Komponisten von sinfonischer Blasmusik, hat eine Ouvertüre<br />
geschrieben, die alleine juwi gewidmet ist. »Windpower – Energy<br />
is here« ist eine Komposition voller <strong>Energie</strong> und positiver Kraft«, sagt<br />
der Meister. Das Stück wird am 13. Oktober bei den »Cinephonics«<br />
in Alzey (Rheinland-Pfalz) uraufgeführt und danach mit der Nennung<br />
von juwi und dem juwi-Slogan in die Notenblätter <strong>für</strong> tausende von<br />
Musikgruppen weltweit aufgenommen.<br />
Tel. +49. (0)6732. 96 57-0<br />
Fax. +49. (0)6732. 96 57-7001<br />
Wo<br />
München<br />
Berlin<br />
Husum<br />
Kassel<br />
Dehli (Indien)<br />
Gelsenkirchen<br />
Hannover<br />
Montpellier (Frankreich)<br />
info@juwi.de<br />
www.juwi.de