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Im Jahr der Freiwilligentätigkeit freue ich mich auf viele ...

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16 <strong>Jahr</strong>esber<strong>ich</strong>t <strong>der</strong> McDonald’s kin<strong>der</strong>hilfe 17<br />

595<br />

ehrenamtl<strong>ich</strong>e Mitarbeiter haben s<strong>ich</strong> im Durch-<br />

schnitt 2010 in den Ronald McDonald Häusern<br />

und den Ronald McDonald Oasen engagiert<br />

74.000<br />

Stunden haben die ehrenamtl<strong>ich</strong>en Mitarbeiter<br />

allein 2010 gearbeitet<br />

Ein Ehrenamt<br />

Wenn Daniela Ulsamer dienstags<br />

morgens um fünf Uhr mit ihrem Rad zum<br />

Ronald McDonald Haus fährt, sind<br />

die Straßen von Pankow menschenleer.<br />

Daniela Ulsamer könnte länger schlafen.<br />

Sie könnte den Frühstückstisch ihrer Familie<br />

decken. Stattdessen spendet sie an<strong>der</strong>en<br />

Familien Trost – mit großem persönl<strong>ich</strong>en<br />

Gewinn. Daniela Ulsamer ist eine von rund<br />

600 ehrenamtl<strong>ich</strong>en Mitarbeitern, die in<br />

vier Tagessch<strong>ich</strong>ten von jeweils drei Stunden<br />

pro Woche in den Häusern und Oasen<br />

<strong>der</strong> McDonald’s Kin<strong>der</strong>hilfe da anpacken,<br />

wo sie gebraucht werden. Die s<strong>ich</strong> geduldig<br />

die Sorgen und Nöte, aber auch die Freuden<br />

<strong>der</strong> Eltern anhören, die hier ein Zuhause <strong>auf</strong><br />

Zeit gefunden haben. Kleinere Putzarbeiten<br />

erledigen, im Büro arbeiten o<strong>der</strong> wie Daniela<br />

Ulsamer beim Verwöhnfrühstück mithelfen,<br />

das jeden Dienstag von ehrenamtl<strong>ich</strong>en Mitarbeitern<br />

für die Familien im Haus zubereitet<br />

wird. ›Es ist wohl die größte emotionale Katastrophe<br />

für Eltern, wenn die Gesundheit o<strong>der</strong><br />

das Leben ihrer Kin<strong>der</strong> bedroht ist.‹ Daniela<br />

Ulsamer sitzt im Büro <strong>der</strong> Firma Atemhilfe,<br />

bei <strong>der</strong> sie hauptberufl<strong>ich</strong> arbeitet. Und erzählt,<br />

wie sie ehrenamtl<strong>ich</strong>e Mitarbeiterin<br />

im Ronald McDonald Haus Berlin wurde:<br />

›Seit meine Tochter mit dem Befund ›unklare<br />

Raumfor<strong>der</strong>ung im Auge‹ ins Krankenhaus<br />

musste, weiß <strong>ich</strong>, was es heißt, um die<br />

Gesundheit des eigenen Kindes bangen zu<br />

müssen. Ein kleines Kind kann man unmögl<strong>ich</strong><br />

während einer langen Behandlung im<br />

Krankenhaus alleine lassen, das braucht unbedingt<br />

die Nähe seiner Eltern.‹<br />

Seither ist für Daniela Ulsamer klar, dass<br />

sie s<strong>ich</strong> einsetzen will, ihre vergle<strong>ich</strong>sweise<br />

privilegierte Situation nutzen und ihre Zeit<br />

und Energie spenden möchte. Daniela Ulsamer<br />

suchte s<strong>ich</strong> im Internet das für sie stimmigste<br />

Angebot für ehrenamtl<strong>ich</strong>e Tätigkeiten<br />

aus – und fand das Ronald McDonald<br />

Haus in Berlin. Über zwei <strong>Jahr</strong>e ist das jetzt<br />

her, und seitdem fährt die Mittvierzigerin<br />

jeden Dienstag in das Haus <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>hilfe,<br />

bringt frische Brötchen mit, kocht Kaffee und<br />

unterhält s<strong>ich</strong> mit Eltern, <strong>der</strong>en Schicksal<br />

bisweilen ihre Vorstellungskraft übersteigt.<br />

›Zum Glück können wir Ehrenamtl<strong>ich</strong>en<br />

auch in internen Teamsitzungen Erfahrungen<br />

austauschen und gemeinsam verarbeiten.<br />

Das gibt uns mehr S<strong>ich</strong>erheit.‹ Mit ihrem<br />

Engagement ist Daniela Ulsamer n<strong>ich</strong>t allein:<br />

Je<strong>der</strong> dritte Deutsche ist ehrenamtl<strong>ich</strong> tätig;<br />

damit ist die <strong>Freiwilligentätigkeit</strong> die am<br />

meisten verbreitete Form prosozialen Verhaltens<br />

überhaupt. ›In meinem Umfeld wird<br />

mein Ehrenamt durchweg positiv <strong>auf</strong>genom-<br />

Schon in <strong>der</strong> Antike<br />

war das Ehrenamt hoch<br />

angesehen. Damals wie<br />

heute gilt: Lohn ist die<br />

Aufgabe selbst, Helfen<br />

Ehrensache.<br />

men‹, meint auch Daniela Ulsamer. ›Mein<br />

Mann findet es super, dass <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> so engagiere.‹<br />

Und sie betont, wie groß <strong>der</strong> persönl<strong>ich</strong>e<br />

Gewinn dieser Tätigkeit für sie selbst ist:<br />

>Für das frühe Aufstehen werde <strong>ich</strong> durch die<br />

Dankbarkeit und den Gemeinschaftsgeist im<br />

Haus immer wie<strong>der</strong> <strong>auf</strong>s Neue entschädigt.‹<br />

Daran wird Daniela Ulsamer auch nächsten<br />

Dienstag denken, wenn sie um fünf Uhr früh<br />

durchs menschenleere Pankow radelt.

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