Sommertheater 23. Mai - 31. August 2010 - Page Pro Media GmbH
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C A B A R E T<br />
Musical<br />
Buch von Joe Masteroff nach dem<br />
Stück „Ich bin eine Kamera“ von<br />
John van Druten und Erzählungen von<br />
Christopher Isherwood<br />
Gesangstexte von Fred Ebb<br />
Musik von John Kander<br />
Deutsch von Robert Gilbert<br />
Fassung von Chris Walker<br />
Originalproduktion am Broadway unter<br />
Leitung von Harold Prince<br />
Aufführungsrechte beim Verlag<br />
Felix Bloch Erben <strong>GmbH</strong> & Co. KG, Berlin<br />
6<br />
Cabaret<br />
Die Handlung<br />
Der junge amerikanische Schriftsteller Cliff Bradshaw kommt<br />
nach Deutschland. Am Grenzübergang lernt er den etwa<br />
gleichaltrigen Deutschen Ernst Ludwig kennen, der ihn bittet,<br />
eine Tasche über die Grenze zu schmuggeln. Nach der<br />
Ankunft in Berlin konzentriert sich Cliffs Leben auf zwei Schauplätze:<br />
Im Berliner „Kit-Kat-Club“ beherrscht der Conférencier<br />
die Szene: Er begrüßt die Gäste, moderiert die Show, kündigt<br />
deren Star Sally Bowles an, präsentiert aber auch eigene<br />
Nummern. In der Pension von Fräulein Schneider mietet Cliff<br />
ein Zimmer und lernt seine neuen Nachbarn kennen: Fräulein<br />
Kost, die dem ältesten Gewerbe der Welt nachgeht, und<br />
den jüdischen Obsthändler Herrn Schultz, der Fräulein<br />
Zum geschichtlichen Hintergrund<br />
Mitte der 20er Jahre begann für die Weimarer Republik<br />
eine Phase der Stabilisierung: Außenminister Stresemann<br />
führte Deutschland in die Weltpolitik zurück, und<br />
unter der Großen Koalition seiner DVP mit der SPD<br />
und dem Zentrum wuchsen langsam wieder Wirtschaft<br />
und Wohlstand, sank die Arbeitslosigkeit.<br />
Das Jahr 1929 jedoch brachte die Wende: Stresemann<br />
starb, der Börsencrash in New York löste<br />
eine Weltwirtschaftskrise aus, und die Regierungskoalition<br />
zerbrach über einem Streit über<br />
die Finanzierung der Arbeitslosenversicherung.<br />
Unruhe und Unsicherheit führten dazu, dass<br />
die NSDAP bei der Wahl im September 1930<br />
1/2 Kostümentwürfe von Marlit Mosler.<br />
Schneider den Hof macht. Hier gibt er seinem neuen Bekannten<br />
Ernst Ludwig Englischunterricht, und hier steht plötzlich<br />
Sally vor der Tür und will bei ihm einziehen.<br />
Nun gibt es zwei Liebesgeschichten: die zwischen Sally und<br />
Cliff; und die zwischen Fräulein Schneider und Herrn Schultz.<br />
Die Lage spitzt sich zu. Ernst Ludwig entpuppt sich als Nazi-<br />
Funktionär, der Cliff für seine Zwecke einspannen will. Und<br />
beide Liebesgeschichten scheitern: Fräulein Schneider löst<br />
ihre Verlobung, da ihr die Verbindung mit einem Juden zu<br />
riskant erscheint. Cliff möchte bei seiner Abreise aus Deutschland<br />
Sally zwar mitnehmen, die aber will den Kit-Kat-Club<br />
nicht aufgeben.<br />
ihren Stimmenanteil von 2,6 auf 18,3 <strong>Pro</strong>zent versiebenfachte.<br />
Bis zur Ernennung Hitlers zum Reichskanzler dauerte<br />
es zwar noch drei Jahre, die demokratischen Parteien<br />
konnten sich jedoch auf keine parlamentarische Regierung<br />
mehr einigen, die häufig wechselnden Regierungschefs<br />
stützten sich auf den Reichspräsidenten Hindenburg<br />
statt auf eine stabile Mehrheit von Parlamentsabgeordneten.<br />
Die Demokratie wurde zwischen ihren<br />
rechten und linken Feinden zerrieben, die Auseinandersetzung<br />
verlagerte sich vom Parlament auf die Straße.<br />
Genau in dieser Zeit, vom Jahreswechsel 1929/30 zum<br />
Jahreswechsel 1930/31, siedeln die Autoren ihr Musical<br />
„Cabaret“ an.<br />
3 Bezaubernd in jeder Rolle: Susanne Engelhardt.<br />
Foto: Detlev Müller<br />
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