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Prisma (74) - Freie Waldorfschule Schopfheim

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34 • Aus dem Unterricht <strong>Prisma</strong> (<strong>74</strong>) <strong>Prisma</strong> (<strong>74</strong>)<br />

Aus dem Unterricht • 35<br />

Fükom = Fächerübergreifende Kompetenzprüfung<br />

in der Mittleren<br />

Reifeprüfung (MR): Jeweils drei bis<br />

fünf SchülerInnen der MR-Gruppe aus<br />

Klasse 12 suchen sich im Herbst ein<br />

Thema aus mind. zwei verschiedenen<br />

Fächern, arbeiten daran und präsentieren<br />

es nach Pfingsten als Gruppe in einer<br />

mündlichen Prüfung. Es muss zwar eine<br />

Dokumentation erstellt werden, die aber<br />

nur zur Vorbereitung der Lehrer dient<br />

und nicht in die Beurteilung mit einfließt.<br />

Im letzten Schuljahr gab es z.B. die<br />

Themen: „Medieneinfluss im 21. Jhdt.“<br />

(Gemeinschaftskunde / Geschichte) und<br />

„Nordamerika – Prägende Aspekte der<br />

Geschichte“ (Geschichte / Physik).<br />

Nachdem vor einigen Jahren an der<br />

<strong>Waldorfschule</strong> Dachsberg eine Gruppe<br />

ein Thema innerhalb Deutsch / Eurythmie<br />

gewählt hatte, gab es im letzten<br />

Jahr auch an unserer Schule eine, die<br />

Eurythmie 10/11<br />

als Fach erstmals in der "Fükom"<br />

diesen Versuch unter dem Titel<br />

„Gesellschaftliche Herausforderungen<br />

Afrikas an ausgewählten Beispielen“<br />

wagen wollte.<br />

Freiraum in der Eurythmie<br />

„Es war uns als Gruppe wichtig, unser<br />

Thema nicht nur theoretisch zu präsentieren,<br />

sondern es auch künstlerisch<br />

darzustellen. Beim Durchdenken der<br />

verschiedenen Möglichkeiten einigten<br />

wir uns darauf, unser Thema durch<br />

Bewegung zum Ausdruck zu bringen.<br />

Wir wollten für uns die Freiheit und<br />

Möglichkeit haben, persönliche Gedanken<br />

und Gefühle zur Gesellschaft<br />

Afrikas darzustellen. Dieser Freiraum<br />

ist uns in der Eurythmie gegeben.<br />

Um unserer Darbietung einen<br />

Rahmen zu geben, entschieden wir<br />

uns, das Gedicht Africa my beginning,<br />

Africa my end von Mthoko Mpofana<br />

eurythmisch darzustellen.“ , schrieb<br />

Miriam W., die das Thema „Warum<br />

haben wir Eurythmie als Fach<br />

dazugewählt?“ übernommen hatte.<br />

Höhen und Tiefen<br />

eines Gruppenprozesses<br />

Vanessa F.: „Wie bei jedem Arbeitsprozess<br />

wurde auch unserer von immer<br />

wieder auftretenden Krisen oder Problemen<br />

begleitet. Angefangen hat es mit<br />

der Gruppenzusammenstellung. Wir<br />

gingen zwar seit vielen Jahren in eine<br />

Klasse, doch hatten wir noch nie intensiver<br />

miteinander zu tun. Das äußerte<br />

sich insofern, dass jeder erst mal seine<br />

Motivation zeigen musste, damit die<br />

Eurythmie wirklich ein Teil unserer<br />

Arbeit wird. Wir machten uns gegenseitig<br />

klar, wie zeitaufwändig das ist,<br />

und betrachteten alles erst einmal von<br />

einer kritischen Seite. Doch wir blieben<br />

alle bei unserer Meinung, die Eurythmie<br />

zu unserem Arbeitsprozess dazuzunehmen.<br />

Dann ging es an das Üben; bei<br />

einer Gruppe aus vier Leuten gestaltet<br />

sich das alleine der vier verschiedenen<br />

Ideen wegen schwer. Doch versuchten<br />

wir immer gerecht zu bleiben und<br />

kamen diesem Ziel auch nach: Wer nicht<br />

einverstanden war, musste reden über<br />

das, was ihm nicht gefiel oder was man<br />

selbst anders machen würde. So kamen<br />

wir zu vielen Gestaltungsmöglichkeiten...<br />

Wir hatten jede Woche Probentermine,<br />

doch diese entpuppten sich oft<br />

als Geduldsprobe. Entweder war schon<br />

Pause oder man wollte nach Hause oder<br />

man fand einfach keine Motivation am<br />

jenem Tag. So fanden sich immer wieder<br />

kleine Motivationsblocker in jedem von<br />

uns. Doch traten in jedem von uns auch<br />

Motivationsschübe auf und so wurden<br />

Unmotivierte zumindest für kurze Zeit<br />

ins Boot geholt.“<br />

Hier wird ein wesentlicher Aspekt<br />

dieser recht neuen Prüfungsform<br />

beschrieben: Höhen und Tiefen eines<br />

Gruppenprozesses und was daraus<br />

gelernt werden kann.<br />

Was stellt Eurythmie dar?<br />

„Was kann man sich aber unter Eurythmie<br />

vorstellen, was stellt sie dar?<br />

Man kann sich das ganz einfach<br />

erklären: Sie macht sichtbar, was wir<br />

beim Sprechen/ Singen im Kehlkopf<br />

und mit den Nachbarorganen machen,<br />

das bedeutet also, sie macht die Sprache<br />

sichtbar oder eben das Singen/ die<br />

Musik.“ (Christina M.)<br />

Ist Eurythmie Kunst?<br />

Diese Frage war das Unterthema von<br />

Miriam B. „Jeder Mensch wird in der<br />

Eurythmie ein Kunstwerk... Sprache<br />

oder Musik lässt man durch körperliche<br />

Bewegung, Gebärden und Formen<br />

sichtbar werden. Man muss während des<br />

Stückes immer ganz bei der Sache sein,<br />

denn wenn man einmal die Spannung<br />

weglässt, bekommt das Kunstwerk eine<br />

Delle – und dies fällt sofort auf.“<br />

Benotung – Prüfung<br />

Kann man denn Eurythmie bis hin<br />

zu einer Note beurteilen?<br />

Die einen sagen: Nein – und man<br />

sollte es auch nicht versuchen, damit<br />

eines der letzten Reservate von Freiheit<br />

geschützt bleibt! Die anderen sagen: Ja –<br />

und die Eurythmie sollte (fast) jede<br />

Möglichkeit des Anschlusses an die<br />

Welt nutzen!<br />

Die Prüfung im großen Saal sah<br />

dann so aus: eurythmische Darstellung<br />

des Gedichtes, einige Sätze als Überleitung,<br />

die Afrikathemen (Armut,<br />

Krankheiten, Frauen, Kindersoldaten),<br />

noch einmal das Gedicht. Danach folgte<br />

das sogenannte Prüfungsgespräch, in<br />

dem Herr Werges und ich Fragen an die<br />

Einzelnen stellten, denn letztendlich soll-<br />

te jede Schülerin einzeln benotet werden.<br />

Das Ganze dauerte die vorgesehenen<br />

60 Minuten. Für die Notenfindung<br />

blieben die LehrerInnen Frau Kaiser-<br />

Metzner, der Prüfungsvorsitzende Herr<br />

Lederer von der Montfort Realschule<br />

Zell und die vorgenannten unter sich.<br />

Herr Werges und ich sagten zu jeder<br />

Schülerin, was wir an Positivem und<br />

Negativem auf der Bühne, beim Vortrag<br />

und im Prüfungsgespräch wahrgenommen<br />

hatten, bildeten daraus Notenurteile<br />

und fanden durch die vorher festgelegte<br />

Gewichtung von je einem Drittel zur<br />

Gesamtnote.<br />

Diesen effizient und angenehm<br />

verlaufenden Prozess fand auch der<br />

Prüfungsvorsitzende sehr nachvollziehbar<br />

und motivierte unsere Schule in der<br />

Abschlusskonferenz dazu, es doch<br />

nicht bei diesem ersten Versuch mit der<br />

Eurythmie zu lassen – es sei auch für<br />

sie immer wieder befruchtend, etwas<br />

Neues kennenzulernen und die Eurythmie<br />

gehöre ja nun mal zum Profil der<br />

<strong>Waldorfschule</strong>. Peter Elsen<br />

The Dark ConTinenT<br />

‘Africa my beginning, Africa my end. I was born here and I will die here’<br />

Africa you bear my hopes and fears<br />

Poverty, famine, crime and AIDS are words which plague Mother Africa’s name<br />

These demons bring me shame<br />

While people try to make Africa better, a few let the hardship overpower them<br />

Shame on them<br />

They give up hope and go about their knavish ways<br />

Even though there’s hope on the horizon, be that as it may<br />

They continue to destroy what little Mother Africa has<br />

Africa is no longer what she was<br />

‘Mother Africa is weeping’<br />

Yet a new dawn may be creeping<br />

Mother Africa and her children are beautiful, they know their place in nature<br />

Even though hardship may corrupt good nature<br />

In the name of ALL that is good, I hope Africa will rise one day<br />

And we’ll stop the suffering before she frays<br />

The words upon a famous poet, I hear<br />

‘Africa my beginning, Africa my end. I was born here and I will die here’<br />

MThoko Mpofana

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