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Zusammenhang meteorologisch, klimatologischer Größen und Boden

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Die Dicke der Schneedecke ist hierbei nur von geringer Bedeutung. Wenn die <strong>Boden</strong>oberfläche<br />

mit Gras bedeckt ist, bleibt die Temperatur darunter über 0° C, außerdem<br />

bleibt der Schnee länger liegen, da das Gras isolierend wirkt. Die Temperatur<br />

unbedeckten <strong>Boden</strong>s bleibt durch die Zufuhr latenter Wärme aus der Bildung<br />

von Eiskristallen ebenfalls über 0° C. Dieser sogenannte „zero-curtain-effect“ findet<br />

statt, bis alle <strong>Boden</strong>feuchte gefroren ist. Erst dann kann die Temperatur unter<br />

0° C sinken. Allgemein gilt, dass in den gemäßigten Breiten die Frostbildung eine<br />

größere Rolle spielt, da sie öfters <strong>und</strong> länger auftritt, <strong>und</strong> meist vor der Schneebedeckung<br />

stattfindet. Auch der Prozess des Tauens beeinflusst die Temperatur der<br />

oberen <strong>Boden</strong>schichten durch die Abgabe von Energie in Form von latenter Wärme<br />

(Beltrami <strong>und</strong> Kellman, 2003; Schmidt et al., 2001). Frostgefährdet sind vor<br />

allem trockene, lockere <strong>und</strong> dunklere Böden, wie zum Beispiel gedränte Moore.<br />

Erheblich im <strong>Zusammenhang</strong> mit Frost ist außerdem der Einfluss von Steinen.<br />

Diese haben gegenüber ihrer Umgebung eine höhere Wärmeleitfähigkeit <strong>und</strong> im<br />

Vergleich zu Wasser eine geringere Wärmekapazität, wodurch es zum Hochfrieren,<br />

also der Bildung von Eiskristallen unter ihnen sowie zur Anhebung kommt<br />

(Hartge <strong>und</strong> Horn, 1999).<br />

Im Sommer ist die <strong>Boden</strong>temperatur ein Resultat der Wechselwirkungen von Lufttemperatur<br />

<strong>und</strong> <strong>Boden</strong>feuchte, dem sogenannten „soil-moisture-feedback“. Stärkere<br />

Niederschläge in Form von Regen führen zu einer erhöhten <strong>Boden</strong>feuchte <strong>und</strong><br />

einem erhöhten Wassersättigungsgrad. Das führt zu einem erhöhten Energieverbrauch<br />

durch Evaporation, wodurch die Temperatur der <strong>Boden</strong>oberfläche <strong>und</strong><br />

oberen <strong>Boden</strong>schichten herabgesetzt wird. Dadurch lassen sich niedrigere <strong>Boden</strong>temperaturen<br />

bei erhöhten Lufttemperaturen erklären. Es herrscht folglich allgemein<br />

eine negative Korrelation zwischen Regenfällen <strong>und</strong> <strong>Boden</strong>temperatur. Die<br />

Auswirkungen von Niederschlägen im Sommer auf den Verlauf der Luft- <strong>und</strong> <strong>Boden</strong>temperaturen<br />

sind hauptsächlich während, oder kurz nach einem Regenereignis<br />

zu spüren. Sie sind aber nicht so stark wie die Auswirkungen einer Schneedecke,<br />

oder Frost. Desweiterem findet dieser Prozess hauptsächlich in den Tropen<br />

<strong>und</strong> Subtropen statt. Saisonal gesehen wird der Verlauf von <strong>Boden</strong>- <strong>und</strong> Lufttemperatur<br />

durch die anderen <strong>meteorologisch</strong>en <strong>Größen</strong> nur geringfügig beeinflusst.<br />

Will man nun Rückschlüsse auf das Klima ziehen, so spielen jahreszeitliche bedingter<br />

Schnee, Frost <strong>und</strong> Niederschlag keine Rolle mehr. Die Temperaturschwankungen<br />

relativieren sich (Bodri <strong>und</strong> Cermak, 2007).<br />

Die Bedeckung des <strong>Boden</strong>s mit Pflanzen, der Vegetation, hat kurzfristig, wie<br />

auch langfristig gesehen großen Einfluss auf die verschiedensten biochemischen,<br />

physikalischen <strong>und</strong> <strong>meteorologisch</strong>en Vorgänge der Erde. Hinsichtlich des Verlaufes<br />

der <strong>Boden</strong>- <strong>und</strong> Lufttemperaturen spielt vor allem ihr Einfluss auf den<br />

Strahlungshaushalt sowie auf die <strong>Boden</strong>eigenschaften eine wichtige Rolle.

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