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Zusammenhang meteorologisch, klimatologischer Größen und Boden

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Agrarmeteorologie <strong>und</strong> der Mikrometeorologie. Aber der <strong>Boden</strong> reagiert nicht nur<br />

auf Veränderungen der Lufttemperatur mehr oder weniger sensibel, sondern auch<br />

auf Veränderungen der Vegetation, der Schneedecke, der <strong>Boden</strong>feuchte, des Austausches<br />

latenter Wärme <strong>und</strong> der Sonneneinstrahlung. Somit wahrscheinlich auch<br />

auf Veränderungen der Sonnenaktivitätszyklen. Es sind noch viele Untersuchungen<br />

nötig, um diese komplizierten <strong>und</strong> komplexen Prozesse beispielsweise mit<br />

numerischen Modellen adäquat reproduzieren zu können. Wenn man in der Lage<br />

ist dies zu tun, kann man auch das zukünftige Klima relativ sicher modellieren.<br />

Der <strong>Zusammenhang</strong> <strong>meteorologisch</strong>er <strong>Größen</strong> <strong>und</strong> <strong>Boden</strong>temperaturen wird in<br />

naher Zukunft gerade in Sachsen an Bedeutung gewinnen. Eine statistische Analyse<br />

der regionalen Klimatrends mit Hilfe von Daten aus der Sächsischen Klimadatenbank,<br />

durchgeführt von J. Franke, V. Goldberg, U. Eichelmann, E. Freydank<br />

<strong>und</strong> C. Bernhofer der TU- Dresden <strong>und</strong> des Deutschen Wetterdienstes von 2004<br />

brachten beachtliche Ergebnisse (siehe Abbildungen 6-1 <strong>und</strong> 6-2). Zum Beispiel<br />

ist in den letzten 50 Jahren der Niederschlag im Sommer um 10 % bis 30 % gesunken,<br />

im Winter dagegen nahm er bedeutend zu. Es gab einen Anstieg heftiger<br />

Regenereignisse im Frühsommer <strong>und</strong> eine Erhöhung der Länge <strong>und</strong> Häufigkeit<br />

von Trockenperioden. Für Nordsachsen gab es einen Anstieg der Temperaturen im<br />

Winter um über 2° C <strong>und</strong> in den letzen 30 Jahren ist die Einstrahlung <strong>und</strong> die potentielle<br />

Evaporation um ungefähr 7 % gestiegen. Die Klimatische Wasserbilanz<br />

(= Niederschlag abzüglich des Wertes der potentiellen Evapotranspiration) ist inzwischen<br />

für manche Orte negativ geworden! Würden diese Trends weiterhin bestehen,<br />

<strong>und</strong> so sieht es aus, dann muss man sich schon heute vor allem in der<br />

Forst- <strong>und</strong> Landwirtschaft gravierend umstellen. Zum Beispiel auf die Pflanzung<br />

wärmeliebender <strong>und</strong> trockenheitsduldender, resistenter Baumarten, aber nicht in<br />

Monokulturen. Angesichts der Zunahme heftiger Regenereignisse im Frühsommer<br />

sind verstärkt Erosionsschutzmaßnahmen nötig zum Beispiel in Form von konservierender<br />

<strong>Boden</strong>bearbeitung, beziehungsweise Direktsaat. Auf diese Weise würde<br />

der <strong>Boden</strong> auch die immer häufiger auftretenden Trockenperioden in beiden Vegetationsperioden<br />

besser überstehen. Die Aufgabe, die Region auf das Klima der<br />

Zukunft vorzubereiten, ist daher nur durch die Zusammenarbeit von Fachleuten<br />

der verschiedensten Disziplinen wie Klimatologie/Meteorologie, Pedologie, Hydrologie,<br />

etc. möglich.

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