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AKTIVDORF<br />

Schaffte bisher als einziger Akteur Siege auf allen vier Schanzen bei einer Tournee:<br />

Sven Hannawald.<br />

Partenkirchen erforderlich wurde, zu der aus Oberstdorf Alfons<br />

Huber und Xaver Kaiser entsandt wurden. Nur gut zwei Wochen<br />

später war es dann soweit, mit dem Neujahrsspringen 1953 in<br />

Garmisch-Partenkirchen wurde die „Deutsch-Österreichische Springertournee“<br />

aus der Taufe gehoben. Mit 50 Teilnehmern aus sechs<br />

Ländern ging es dann am 4. Januar 1953 nach Oberstdorf, am<br />

6. Januar folgte Innsbruck und am 11. Januar Bischofshofen.<br />

Für die Veranstalterclubs und -orte war es oft nicht leicht, einwandfreie<br />

Wettbewerbe zu organisieren. Häufig genug hatten sie<br />

mit dem Schnee zu kämpfen, mal war er nur spärlich oder gar<br />

nicht vorhanden und musste oft aus weiter Entfernung mit Lastwagen<br />

herangefahren werden. Ein andermal lag zu viel von der<br />

weißen Pracht auf den Sprunganlagen, so dass sie abgetragen<br />

werden musste. In Oberstdorf wurde gar schon das aus den nahe<br />

gelegenen Eissporthallen abgehobelte Eis zur Präparierung der<br />

Anlaufbahn benötigt. Aber ausgefallen ist bisher nur eine Veranstaltung.<br />

Wegen zu starker Winde musste das Springen 2008 in<br />

Innsbruck abgesagt werden. Auch in finanzieller Hinsicht war es<br />

nicht immer leicht, über die Runden zu kommen. Aber im Laufe<br />

der Jahre hatte sich die Tournee so ein Ansehen verschafft, dass<br />

sich auch Sponsoren für diese Superveranstaltung interessierten.<br />

Nach 1970 hieß sie über 20 Jahre „Intersport-Springertournee“,<br />

dann u. a. „D2 privat und Mannesmann“, „Siemens Mobile“,<br />

„Vodafone“ und zuletzt, bis vor zwei Jahren, „Jack Wolfskin<br />

Vierschanzentournee“. Das ist nun alles vorbei, jetzt heißt sie wieder<br />

„Vierschanzentournee“, wobei auf die Nationen-Bezeichnung<br />

Deutsch-Österreich verzichtet wurde, weil sie ja in ihrer langjährigen<br />

Geschichte sowieso zu einem Begriff geworden ist. Auch die<br />

Fernseh-Live-Übertragungen, die Rekordeinschaltquoten aufzuweisen<br />

haben, sorgten für das weltweite Image und brachten auch<br />

finanziell einiges in den Tournee-Topf. Etwa 30 Fernsehstationen<br />

übertragen derzeit die Tournee in die ganze Welt. Ein Großteil der<br />

Veranstaltungen wird finanziell gemeinsam getragen, für den Rest<br />

müssen die jeweiligen Veranstalter-Orte aufkommen.<br />

Im Laufe der Jahre hat sich ein fester Turnus entwickelt. Begonnen<br />

wird jeweils kurz vor dem Jahreswechsel in Oberstdorf, am<br />

Neujahrstag ist Garmisch-Partenkirchen an der Reihe, dann folgt<br />

Innsbruck und den jeweiligen Abschluss bildet am Dreikönigstag<br />

(6. Januar) Bischofshofen. Nur zweimal gab es veränderte Reihenfolgen,<br />

beim ersten Springen 1953 wurde in Garmisch-Partenkirchen<br />

begonnen, dann folgte Oberstdorf, und 1971/72 war das<br />

Springen unter dem Nebelhorn gar erst an dritter Stelle nach Innsbruck<br />

und Garmisch-Partenkirchen. Damals wurde nämlich aus<br />

Anlass der 20. Tournee die Jubiläumsveranstaltung dem Tiroler<br />

Gründungsort überlassen.<br />

Die Tournee war auch oft genug Versuchsobjekt neuer Regeln und<br />

Bestimmungen sowohl in Material- als auch in Organisationsfra-<br />

gen. Erst danach wurden sie von der FIS, dem internationalen Skiverband,<br />

offiziell bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen<br />

angewandt. Seit 1979/80 gibt es den Springer-Weltcup, alle<br />

vier Tournee-Veranstaltungen gehören seitdem dazu. Jahrzehnte<br />

gab es für die Tourneebesten Pokale und sonstige wertvolle Sachgeschenke.<br />

Seit der Saison1990/91 hat sich das geändert, nun gibt<br />

es Geldprämien in Schweizer Franken für die Einzel- und auch<br />

Tourneegesamtwertung. Einmalig bei der Tournee ist das 1996<br />

eingeführte K.o.-System im ersten offiziellen Wertungsdurchgang.<br />

Seit 2005 werden die Springen in Oberstdorf und Bischofshofen<br />

unter Flutlicht ausgetragen.<br />

Oberstdorf fällt seit Jahrzehnten eine besondere Rolle zu. Hier<br />

findet jeweils im Kursaal/Oberstdorf Haus der offizielle Tournee-<br />

Empfang statt, der zu einem der gesellschaftlichen Höhepunkte der<br />

gesamten Veranstaltungsserie zählt. So wurde auch die 50. Tournee<br />

hier gefeiert, zu der alle Gesamtsieger geladen waren. Zu dieser<br />

nun 60. Jubiläumsveranstaltung sieht es etwas anders aus. Hier<br />

haben sich die Veranstalter-Orte geeinigt und führen gemeinsam<br />

im Panorama-Restaurant der Kanzelwandbahn eine kleine Feier in<br />

unmittelbarer Nähe des Grenzstreifens durch. „Wir wollen damit<br />

die deutsch-österreichische Partnerschaft symbolisieren“, so der<br />

Geschäftsführer der Gesamt-Tournee, der Oberstdorfer Stefan<br />

Huber, der auch Geschäftsführer der Oberstdorfer Skisport- und<br />

Veranstaltungs-GmbH ist. Von 2006 bis 2010 war Claus-Peter<br />

Horle Chef der Gesamttournee, der zuvor 37 Jahre als Vorsitzender<br />

des SC Oberstdorf für die eigene Veranstaltung verantwortlich<br />

zeichnete. „Der Zusammenhalt, die freundschaftlichen Beziehungen<br />

und das gegenseitige Vertrauen der Tournee-Orte waren und<br />

sind mit Garanten für das so erfolgreiche Gedeihen und Bestehen<br />

dieser Springerserie!“, so Claus-Peter Horle, der Tournee-Ehrenvorsitzende.<br />

Als Chef des Oberstdorfer Organisationskomitees ist<br />

seit 2009 der Vorsitzende des SC Oberstdorf, Josef Geiger,<br />

verantwortlich.<br />

Für die Weltelite der Skispringer ist die nun 60. Tourneeserie<br />

besonders bedeutungsvoll, ist sie doch im Winter ohne Ski-Weltmeisterschaft<br />

oder Olympische Spiele der absolute Saison-Höhepunkt.<br />

Dabei wollen Österreichs Cracks zum vierten Mal hintereinander<br />

nach Wolfgang Loitzl, Andreas Kofler und Thomas Morgenstern<br />

den Tournee-Gesamtsieger stellen. Noch ohne Tourneesieg ist<br />

auch der Schweizer viermalige Olympiasieger Simon Ammann, der<br />

es diesmal schaffen möchte. Deutscherseits wird dem 23-jährigen<br />

Bayerwälder Severin Freund durchaus eine Überraschung<br />

zugetraut.<br />

Alle Akteure sind dabei auf der Jagd nach dem einmaligen Rekord<br />

von Sven Hannawald aus dem Schwarzwald, der bei der 50. Jubiläumstournee<br />

vor zehn Jahren alle vier Springen als Sieger für<br />

sich entscheiden konnte. In Oberstdorf selbst gelang es bisher nur<br />

zwei deutschen Akteuren, dreimal am Schattenberg erfolgreich zu<br />

sein: Dieter Thoma (88/89/96) und Martin Schmitt, der hintereinander<br />

von 1998 bis 2000 auf dem höchsten Podestplatz gestanden<br />

hatte. Mit fünf Gesamtsiegen ist der Finne Janne Ahonen<br />

erfolgreichster Tourneeteilnehmer. ich<br />

VIERSCHANZENTOURNEE<br />

IN OBERSTDORF<br />

MITTWOCH, 28. DEZEMBER<br />

19.00 Uhr: Eröffnung der Tournee im Nordic Park<br />

DONNERSTAG, 29. DEZEMBER<br />

14.30 Uhr: Offizielles Training<br />

16.30 Uhr: Qualifikation<br />

20.00 Uhr: Rahmenprogramm mit Live-Musik im Nordic Park<br />

FREITAG, 30. DEZEMBER<br />

15.00 Uhr: Probedurchgang<br />

16.30 Uhr: 1. Wertungsdurchgang, anschließend Finale,<br />

anschließend Siegerehrung im Stadion<br />

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