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28 OBERSTDORF MAGAZIN KULTURDORF Damals ... vor 135 Jahren 1876 BEKOMMT OBERSTDORF MIT JOHANN BAPTIST SCHRAUDOLPH SEINEN ERSTEN AUTORISIERTEN BERGFÜHRER Johann Baptist Schraudolph (1826 – 1908) aus Einödsbach hat die großen Namen seiner Zeit am Seil gehabt. Ganz hinten im Stillachtal betrieb Schraudolph in Einödsbach seine Wirtschaft, die zum Treffpunkt der Allgäu-Alpinisten wurde. Dort, in atemberaubender Landschaft, suchte man seine Gesellschaft, holte sich Rat oder engagierte ihn als Führer. Von dort ging er dann auch auf „seine“ Berge: auf die Trettach und auf seinen Lieblingsgipfel, die Mädelegabel. Bekannte Allgäu-Pioniere wie Hermann von Barth oder Anton Spiehler und namhafte Bergsteiger wie Georg Winkler (aus München) ließen sich von ihm führen. Schon vor seiner Autorisierung 1876 war er als Bergführer tätig, denn bereits 1869 begleitete er den berühmten Hermann von Barth, den bedeutendsten Erschließer der Allgäuer Berge, und führte ihn bei der ersten touristischen Besteigung der Trettach und manch anderer Tour. Aufgaben übernahm Schraudolph auch beim Bau der ersten Alpenvereinshütten. So organisierte er den Transport der Baumaterialien und Einrichtungsgegenstände. Als 1876 die Struktur des Führerwesens vom Deutschen Alpenverein neu geregelt und eine Autorisierung eingeführt wurde, war Schraudolph in Oberstdorf der Erste, der dieses neu eingeführte Prädikat erlangte. Man wollte einen einheitlicheren Rahmen u. a. auch durch festgelegte Gebühren erreichen. So kostete eine Führung zum Freibergsee 1,50 Mark, auf das Nebelhorn 7 Mark und auf die von Schraudolph so geliebte Mädelegabel 10 Mark. Die Mädelegabel hatte es ihm wirklich angetan: Mit zehn Jahren stand er zum ersten Mal auf dem Gipfel, und mehr als 60 Jahre und über 400 Besteigungen später nahm er dort oben seinen Abschied als Bergführer. Richard Müller, Vorsitzender des Bergführervereins Oberstdorf, Der Oberstdorfer Bergführer Richard Müller. Foto: Archiv Richard Müller Johann Baptist Schraudolph Foto: Archiv Heckmair/Auffermann erzählt vom Leben als Bergführer, vergleicht frühere Zeiten mit denen von heute: „Nach wie vor sind mehr oder weniger alle Oberstdorfer Bergführer im Bergführerverein Oberstdorf zusammengeschlossen.“ Dieser Verein besteht schon lange. Damals, noch vor der Gründung des Verbands Deutscher Berg- und Skiführer (VDBS) Ende der 60er-Jahre, war er eine wichtige Interessensvertretung der Bergführer. „Heute ist der Verein nicht mehr so schwergewichtig, und wir treffen uns meist einmal im Jahr.“ Der älteste Bergführer in Oberstdorf mit über 80 Jahren ist Ludwig Schädler, der sich aber im wohlverdienten Ruhestand befindet. Im Bergführerberuf hat sich seit den Anfängen viel verändert. Den lokalen Bergführer, der auf der Bank vor dem Führerbüro sitzt und auf Gäste wartet, gibt es schon lange nicht mehr. Damals waren es oft sehr wohlhabende Leute, die sich einen Bergführer nahmen, denn wer konnte seinerzeit überhaupt schon verreisen! Und früher ging man auch Wege wie zum Freibergsee mit Führer, schließlich war es ja noch die Zeit, bevor alles so gut beschildert und markiert war. So gab es früher auch noch eine Bergführertafel, die am Rathaus in Oberstdorf aushing. Jeder Bergführer war mit einem Täfelchen aufgeführt, das umgedreht wurde, wenn der Führer auf Tour war und nicht zur Verfügung stand. Diese Tafel ist heute noch im Oberstdorfer Heimatmuseum zu sehen. Im Unterschied zu früher sind Bergführer heute alpenweit, wenn nicht gar weltweit unterwegs und müssen demzufolge z. B. auch Fremdsprachen beherrschen. Daneben ist das Klientel ein ganz anderes geworden. So kann von Privatführungen gegenwärtig keiner mehr leben. Auch das Aufkommen des Trekking hat die
KULTURDORF Arbeit total verändert. Heute handelt es sich meist um Gruppenführungen, Durchquerungen oder Transalprouten, die sich durch die Zunahme des Wandertourismus ergeben. Es gibt aber auch immer noch einige Bergführer, die hauptsächlich klettern. Ich kenne den Südtiroler Bergführer Christoph Hainz sehr gut. Der ist den ganzen Sommer kletternd unterwegs, und das ist auch richtig so. Denn er führt u. a. die großen, schweren Dolomitentouren wie die Civetta-Nordwestwand (VI. Schwierigkeitsgrad). Das kann man nicht, wenn man die ganze Saison mit Wandergruppen unterwegs ist. Aufgrund des zunehmenden Wandertourismus hat der Verband der Bergführer inzwischen auch eine staatlich geprüfte Ausbildung zum Wanderführer eingerichtet. Die große Nachfrage wäre alleine mit Bergführern nicht zu bewältigen. Durch die neuen Trends gibt es auch Zusatzqualifikationen, z. B. als Canyoningführer oder im erlebnispädagogischen Bereich. Die Vielfältigkeit macht den Beruf aber auch nach wie vor spannend. Bergführer heute sind mehr wie Zehnkämpfer. „So schön es auch ist, den Weg über die Allgäuer Höhen genau zu kennen, zu wissen, dass man auf den Hütten gut versorgt wird und auch seinen Schlafplatz schon kennt, genieße ich es ebenfalls sehr, immer wieder in anderen Gegenden unterwegs zu sein, doch ab und zu noch auf die Karte schauen zu müssen, um den richtigen Weg zu finden, und mich überraschen zu lassen, wie die Schlafbedingungen auf der Hütte sind.“ Uli Auffermann ALLGÄUER BERGFIEBER Wer gerne mehr von diesen Berggeschichten erfahren will, kann dies mit dem „Allgäuer Bergfieber“. In Geschichte und Geschichten, reich bebildert, taucht der Leser dieses Buches in die faszinierende Welt der Allgäuer Bergwelt ein. Dabei spannt sich der Bogen von den Pioniertaten bis zu dem, was die junge Generation hinauf zieht ins Gebirge. Und alles, was das Charisma und die alpine Seele des Gebietes ausmacht, ist dabei: Hütten, Wege und Routen, Naturräume und Menschen, die mit den Allgäuer Alpen verbunden sind – große Namen und unvergessliche Originale. So stehen Mensch und Berg als Symbiose im Mittelpunkt – sommers wie winters! Klettern, Skilauf und immer wieder der Reiz der Landschaft, der Natur. Alle sind eingeladen, die Allgäuer Berge durch dieses Buch für sich neu zu entdecken. Und man muss kein extremer Bergsteiger sein, um das Herz dieser ganz besonderen Gebirgswelt schlagen zu hören. Man muss nur, wie man im Allgäu sagt, „in d’Berg“ gehen, vorbei an kristallgleich leuchtenden Seen und von einem der Gipfel in eine wilde Flanke schauen, um den Zauber der Bergnatur mit allen Sinnen aufzunehmen. Uli Auffermann: Allgäuer Bergfieber Bergsteigergeschichte(n) einer rauen Region Gebundene Ausgabe: 186 Seiten, Verlag: Bruckmann, Preis: R 24,95 Silvester 2011/12 Genießen Sie den Jahreswechsel mitten in den Bergen * mit unserem 4-Gänge-Menü * Unterhaltungsmusik * Feuerwerk. Café - Restaurant Ferienwohnungen Christlessee Christlessee 1, 87561 Oberstdorf Tel. (08322) 606090 - www.christlessee.de Eisklettern Bergeerleben Haute Route Lawinencamp Tiefschneekurse Schneeschuh-Touren Skitourenwoche Allgäu telefon +49(0)8322/940 75-0 www.alpinschule-oberstdorf.de Gutschein Unbenannt-1 1 12.10.2011 13:35:28 RESTAURANT – CAFÉ ALPENROSE Oberstdorf-Tiefenbach Für die zweite Person ist das Hauptgericht € 5,00 günstiger! Gültig vom 22. Dezember bis 30. Dezember 2011 von Montag bis Freitag außer an Feiertagen! Gutschein bei Bestellung bitte vorzeigen – Einmalig zum Testen pro Paar! HOTEL – RESTAURANT – CAFÉ Die à-la-carte-Restaurants verwöhnen Sie mit einer leichten und gehobenen Feinschmeckerküche. CATERING & PARTYSERVICE Wir betreuen private Veranstaltungen, Firmen und Verbände bei Events, Festen und Feiern, Geburtstage, Hochzeiten, Jubiläen, Konfirmation, Weihnachtsfeiern. Mittwoch Ruhetag Edgar Bachschmid Rohrmooserstr. 1 Dienstag Ruhetag 87561 Tiefenbach Telefon 08322 / 964360 www.alpenrose-oberstdorf.de Catering & Partyservice Edgar Bachschmid Speichackerstraße 2 87561 Oberstdorf Telefon 98322/ 96430 www.hotel-fuggerhof.de Gutschein HOTEL - RESTAURANT - CAFÉ FUGGERHOF Oberstdorf Für die zweite Person ist das Hauptgericht € 5,00 günstiger! Gültig vom 22. Dezember bis 30. Dezember 2011 von Montag bis Freitag außer an Feiertagen! Gutschein bei Bestellung bitte vorzeigen – Einmalig zum Testen pro Paar! OM.indd 1 14.09.2011 22:00:32 29
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