berichte - Deutscher Alpenverein Sektion Freiburg-Breisgau
berichte - Deutscher Alpenverein Sektion Freiburg-Breisgau
berichte - Deutscher Alpenverein Sektion Freiburg-Breisgau
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Land der tausend Türme<br />
Klettern im Elbsandstein<br />
Am Himmelfahrtswochenende im Mai letzten Jahres<br />
war eine Ausbildungsgruppe im Elbsandstein<br />
zum Kletterkurs. Als Unterkunft hatten wir eine<br />
einfache Hütte im Dörfchen Schöna nahe Bad<br />
Schandau gebucht.<br />
Im Elbsandstein gelten andere Sicherungsregeln<br />
Am ersten Tag stand das Legen von mobilen Sicherungsmitteln,<br />
im Wesentlichen Knotenschlingen-<br />
und Sanduhrschlingenlegen, auf dem Programm.<br />
Nach „Trockenübungen“ auf Augenhöhe und Einklettern<br />
im Toprope kletterte jeder der Teilnehmer<br />
den ausgewählten Übungsweg komplett mit selbstgelegten<br />
Sicherungsmitteln. Der einzige Ring an<br />
dieser Felsnadel war der Abseilring. In diesem Weg<br />
konnte man alle ein bis zwei Meter eine verlässliche<br />
Schlinge legen, so dass am Ende alle einig waren,<br />
die Sicherung mit Knotenschlingen ist zwar ungewöhnlich,<br />
aber keineswegs lebensgefährlich.<br />
Anja im Überhang Foto: Till Bergmann<br />
Auf dem Schraubenkopf Foto: Till Bergmann<br />
Sandsteinspezialitäten: Überhang, Lochwand,<br />
Reibung, Schulterriss, Kamin<br />
Zum Tagesabschluß unternahmen wir noch eine<br />
„richtige“ Gipfelbesteigung auf den „Anstand“,<br />
in gehobenem Schwierigkeitsgrad, mit 2 Ringen<br />
und mit allen Sandsteinspezialitäten, die man sich<br />
vorstellen konnte: Überhang, Lochwand, Reibung,<br />
Schulterriss, Kamin. Der Lohn war ein herrlicher<br />
Ausblick über das Brandner Polenztal hinweg zu<br />
den Tafelbergen Königstein, Lilienstein, Pfaffenstein<br />
und wie sie alle heißen.<br />
Der zweite Tag begann mit Regen. Der Elbsandstein<br />
ist besonders weich und verliert durch Nässe<br />
zusätzlich an Festigkeit. Um Schäden am Fels zu<br />
vermeiden, steht explizit in den Sächsischen Kletterregeln,<br />
die Teil der Naturparkregeln sind, dass<br />
nach Regenfällen die Felsen erst wieder beklettert<br />
werden dürfen, wenn sie vollständig abgetrocknet<br />
sind. Teilweise ist eine dreitägige Kletterpause vorgeschrieben.<br />
Dementsprechend war die Stimmung<br />
etwas gedämpft. Trotzdem beschlossen wir, die<br />
Klettersachen zu packen und auf einen Wetterumschwung<br />
zu hoffen. Der Umschwung kam zwar,<br />
jedoch nicht mit Sonnenschein, sondern mit wolkenbruchartigen<br />
Regenfällen.<br />
Ein Besuch des Naturschutzzentrum lohnt sich<br />
Wir beschlossen, das Naturparkzentrum in Bad<br />
Schandau zu besuchen, das wir jedem Besucher<br />
37