EDITORIALARISS – eineErfolgsgeschichteSeit ihrem Start am 20. November 1998hat sich die Internationale RaumstationISS von einem einsamen, unbewohntenModul in eine kontinuierlich besetzte Forschungseinrichtungim All verwandelt. Bereitsseit November 2000, als die erste Missionsbesatzungmit William Shepherd, KD5GSL;Yuri Gidzenko, und Sergej Krikalev, U5MIR,für einen viermonatigen Aufenthalt an Bord derISS ging, läuft das Programm Amateur-Radioon the International Space Station (ARISS). DasProjekt wurde zu jener Zeit vom medizinischenTeam der NASA, das verantwortlich für dasWohlbefinden der Astronauten war, überwacht.Amateurfunk galt, durch die Möglichkeit zumKontakt mit Verwandten und jungen Menschenweltweit, als hilfreich für die psychologischeBetreuung der Weltraumcrew.Der Grund, warum der Amateurfunk anBord der Internationalen Raumstationso willkommen ist, liegt aber vor allemin der einzigartigen, effizienten und preiswertenRolle bei der Ausbildungsarbeit – einewichtige Aufgabe für jede Weltraumagentur.Seit den Anfängen hat die ARISS mehr als 900erfolgreiche Schulkontakte auf der ganzen Weltorganisiert, davon etwa 290 in Europa. Diesich für das ARISS-Programm bewerbendenSchulen präsentieren ein an MINT (Mathematik,Informatik, Naturwissenschaft und Technik)-Themen ausgerichtetes Unterrichtsprojekt.Den ausgewählten Lehranstalten wird dann ein„Mentor“ zur Seite gestellt, der die Schule undden lokalen Amateurfunk-Ortsverband durchdie zahlreichen Schritte vor dem ISS-Kontaktleitet. Schüler und Lehrer arbeiten an ihremProjekt und überlegen sich 20 Fragen, die siean die Astronauten richten wollen. Unterdessenbereiten die Funkamateure die Funkstation fürden Kontakt vor.Die Einrichtung einer solchen Station istkeine leichte Aufgabe. Ein Überflug derISS von Horizont zu Horizont dauerthöchstens zehn Minuten. Es werden zirkularpolarisierte Kreuzyagi-Antennen benötigt, diefür die Satellitenortung auf computergesteuerteAzimut- und Elevationsmotoren montiertwerden müssen. Darüber hinaus müssen dieAntennen für eine rechte oder linke Polarisationansteuerbar sein, denn die Polarisation desISS-Signals ändert sich häufig in der Mitte desÜberflugs. Nicht immer ist es möglich, einesolche Satellitenstation in der Schule einzurichten.In diesem Fall lässt sich als Alternative einso genannter „Telebridge“-Kontakt einrichten.Ob bei einem „direkten“ oder einem„Telelebridge“-Kontakt, es sind Funkamateure,die mit den Lehrern bei der Vorbereitung derVeranstaltung zusammenarbeiten oder Einführungenüber den Amateurfunk und den Aufbaueines Funkkontakts mit der Raumstation geben.Immer wieder passiert es, dass ein Lehrer oderein Schulleiter, von den Bildungsmöglichkeitendes Amateurfunks fasziniert, eine ständigeFunkstation in der Schule installieren möchte.Und immer wieder begeistern sich bei ISS-Kontakten Schüler für den Amateurfunk,legen ihre Prüfung ab und werden selbstFunkamateure. Auch das ist ein positiverEffekt des ARISS-Programms.Bei künftigen ARISS-Kontakten wirdHamTV, das neue DATV-System auf derInternationalen Raumstation, zum Einsatzkommen. Die Übertragungen werden allerdingsnicht auf Schulkontakte begrenzt sein. AuchAutomatisierte Übertragungen von aufgezeichnetenVideos und weitere Amateurfunk-Experimente sind geplant. Mit HamTV hateine neue Ära für den Amateurfunk auf derInternationalen Raumstation begonnen.Vy 73Gaston Bertels, ON4WFChairman der ARISS-EuropeGaston Bertels, ON4WF(Aus dem Englischenübersetzt von ThorstenSchmidt, DO1DAA)CQ DL 11-2014 3
INHALTAKTUELLTECHNIK(Bild: NASA)T I T E L T H E M ATitelbild:Lost in Space?Nicht mit uns Funkamateuren!Wie deutsche Schulenmit der ISS Kontaktaufnahmen, lesen Siein unseremTitelthemaab Seite 8 ff.Bild:Stefan Hüpper,DH5FFLDARC-EhrenmitgliedDL7ZG silent key ........................ 5Pressebericht: DRM in EuropaKaum sinnvoll nutzbar ................ 5AmateurfunknutzlastNachrichten vom Mond .............. 5Satellit aus KatarGeostationäre Nutzlast ................ 5Japanische MissionFunkender Asteroid .................... 5224 637 048 km DistanzMars-Sonde empfangen .............. 6Neue QSL-SortiermaschineIm Regelbetrieb .......................... 6CQ DL UmfrageErgebnisse online ....................... 6Niels-Holger Siegmund, DH1ALFWenn Astronauten QRV sind ...... 8Michael Lowack, DK1KCDer lange Weg zumDirektkontakt ........................... 10Stefan Hüpper, DH5FFLFunkamateure stellten„direkten Draht“ ins All her ..... 12Termine .................................... 14Schaufenster ............................. 16TECHNIKP. Solf, DK1HE/P. Zenker, DL2FISnoopy80 – ein aufbausichererARDF-Rx ................................... 17R. Müller-Westermann, HB9EFQRadio im Taschenformat ........... 20Christoph Kunze, DK6EDEine große und eine drehbareDoppel-Loop ............................. 24Frank Sichla, DL7VFSWie effizient ist meineAntennenanlage? ...................... 27Wolfgang Demmer, DD8BDEin Laser-Sender für Frequenz-Diversity .................................... 30Die CQ DL 12/14 erscheint am 14.11.14Einsendeschluss redaktioneller Beiträge für dieCQ DL 1/15: 1.11.14Kleinanzeigenannahmeschluss CQ DL 11/1425.10.14 – http://funkmarkt.darc.deRadio im TaschenformatIn ein Aluminium-Kleingehäuse passtdieser Empfängerselbstbau. Zum Einsatzkommt ein Si4735-Chip, der nebenden Frequenzbereichen LW, MW,KW und UKW auch einen ADC mitkonfigurierter Bitrate und Samplingfrequenzbietet. Für die Einstellung wichtigerParameter ist mit dem ATmega328 ein externer Controller zuständig.20Das deutschlandweiteSDR-Netzwerk des DARC e.V.Aus Mitteln der „Mitgliedschaft Pro“baut der DARC e.V. ein auf 19 Standortenbasierendes SDR-Netz auf. DieHardware: Ein erweiterter HiQSDR-Transceiver, der voll digital und vollduplex arbeitet. Dadurch können dieNutzer bis zu acht Bänder von 100kHz bis 60 MHz unabhängig voneinandergleichzeitig verwenden.36Die DARC-Contest-ErgebnisdatenbankDie webbasierte Recherchedatenbankfür Contestergebnisse vom Referat fürDX- und HF-Funksport bietet zahlreicheFunktionen: Von der Möglichkeit,eigene oder OV-Ergebnisse zu recherchierenbis hinzu den Ergebnislisten,diesich nach Kontinenten,Ländernoder Distriktenanzeigenlassen.48&TippsTricksReparatur des/4-Anpassstücks ................ 23Frank Schmähling, DL2ALFAircraft Scatter berechnen (2) ... 33C. Entsfellner, DL3MBG/S. Hüpper,DH5FFL/H. Göbkes, DB1CCDas DL-weite SDR-Netzwerkdes DARC e.V. .......................... 36FUNKBETRIEBDieter K. Reibold, DEØDKROutdoor-DXing mit dem„Oldtimer“ Sony CRF-320 .......... 38Funkwetter ............................... 41Digitales ................................... 42Jörg Jährig, DJ3HWAufbruch oder Stagnation ......... 44Gerhard Hoyer, DJ1GEDer Beginn des Amateurfunksin Hamburg ............................... 46Prof. Dr. Michael Höding, DL6MHDie DARC-Contest-Ergebnisdatenbank ................... 48UKW-Rundschau ....................... 50Pile-Up ...................................... 52DXtra ........................................ 54FUNKSPORTKW-Conteste ............................. 56UKW-Conteste .......................... 59Amateurfunkpeilen ................... 59CLUBYL-Aktiv .................................... 63AJW ........................................... 63Erhard Blesch, DB2TU„Wir sichern die Zukunftdes DARC“ (4) .......................... 64Bodo Fritsche, DF8DXKein reines Kinderspiel:Der Kids-Day ............................. 66Eckart K.W. Moltrecht, DJ4UFDie Wellenausbreitung imVHF-UHF-Bereich ..................... 68Johann F. Borger, DB1YBMit JOTA und JOTI weltweitunterwegs ................................. 69Notfunk ..................................... 70Lokales ..................................... 71QTCs ......................................... 75Personalia/Silent Key ............... 75Leserbriefe ................................ 77Änderungsmitteilung ................ 78Impressum ................................ 784 CQ DL 11-2014