2 Wie sich CDU und FDP an Essen vergehenWie sich CDU und FDP an Essen vergehen 3Aus dem Inhalt4 Das neue Kinderbildungsgesetz (KiBiz) belastet Stadt und Eltern finanziell5 Ungerecht und ohne Konzept: Schwarz-Gelbe Bildungspolitik in NRW7 Studiengebühren machen den Schulabgängern zu schaffen9 Schwarz-Gelb lässt Essener Arbeitslose im Regen stehen10 Landesregierung hält am falschen Kurs in der Finanzpolitik fest11 CDU und FDP setzen Sparkassen aufs Spiel12 Umweltzone Ruhrgebiet: Unnützes Flickwerk13 Landesregierung verscherbelt LEG und verrät Mieterinteressen14 Wohnen in Essen: Schwarz-Gelb stielt sich aus der VerantwortungCDU und FDP schleifen Mieterschutz15 Weniger Geld für den StraßenbauSchwarz-Gelb für Preiserhöhungen im ÖPNV verantwortlich16 Privat vor Staat schadet Essen und seinen Bürgerinnen und BürgernSehr geehrte Damen und Herren,liebe Essenerinnen und Essener,seit dem Regierungsantritt von CDU-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers im Juni 2005hat sich für die nordrhein-westfälischen Bürgerinnen und Bürger nichts zum Besserenentwickelt. In nahezu allen Bereichen befindet sich die schwarz-gelbe Landesregierungauf dem Irrweg. Kein Wunder also, dass diese Politik massive Proteste hervorruft.Immer mehr Menschen wehren sich gegen die schwarz-gelben Versuche, den Marktund nicht den Menschen in den Mittelpunkt politischen Handelns zu rücken.Während die Chronologie schwarz-gelber Regierungspolitik auf Landesebene nurnoch mit Pannen, Pleiten und Peinlichkeiten gleichzusetzen ist, werden die konkretenAuswirkungen auf die Stadt Essen oftmals nicht ausreichend beachtet. Doch geradeder Blick auf die Kommune zeigt einmal mehr auf, wie CDU und FDP Politik gegen dieInteressen der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger dieses Landes machen. Anstattdas Land Nordrhein-Westfalen zu gestalten und fit für die Zukunft zu machen, stiehltsich die Landesregierung zu oft aus der Verantwortung und schiebt die Probleme aufdie Städte und Gemeinden ab. Mit diesem Batzen ungelöster Zukunftsaufgaben lässtdie Landesregierung dann die Kommunen sowohl finanziell als auch konzeptionellallein im Regen stehen.Unterstützt wird diese Politik zu Lasten der Städte und Gemeinden sowie derMenschen, die dort leben, auch von den Landtagsabgeordneten von CDU und FDP.Die Essener Landtagsabgeordneten von CDU (Manfred Kuhmichel) und FDP (RalfWitzel) nehmen diesen Kurs nicht nur widerspruchslos hin, sie unterstützen dieseauch noch.Mit dieser Broschüre wollen wir Sie darüber informieren, welche konkretenAuswirkungen das Handeln von CDU und FDP auf die Stadt Essen hat und welcheUnterstützung dieser Kurs durch die örtlichen CDU- und FDP-Abgeordneten, ManfredKuhmichel und Ralf Witzel, erfährt. In der Hoffnung, Ihnen eine interessante Lektürean die Hand gegeben zu haben, verbleiben wir mit einem herzlichenImpressumHerausgeber / V.i.S.d.P.:<strong>Britta</strong> <strong>Altenkamp</strong> MdL, Dieter Hilser MdL, Thomas Kutschaty MdL(Platz des Landtags 1, 40221 Düsseldorf) und Peter Weckmann(Severinstraße 44, 45127 Essen)Fotos: picture-alliance/dpa, Daniel Behmenburg1. Auflage, Stand: 5. November 2008Glück Auf!<strong>Britta</strong> <strong>Altenkamp</strong> MdLThomas Kutschaty MdLDieter Hilser MdLPeter Weckmann
4 Wie sich CDU und FDP an Essen vergehenWie sich CDU und FDP an Essen vergehen 5Das neue Kinderbildungsgesetz (KiBiz)belastet Stadt und Eltern finanziellGegen die heftigen Widerstände von SPD, Eltern, Verbänden, Trägern undErzieherInnen hat die schwarz-gelbe Landesregierung das so genannte Kinder-Bildungsgesetz (KiBiz) durchgepeitscht. Durch dieses Gesetz steigt für die Stadt Essender Anteil an den Kosten, den die Stadt für die vorschulische Betreuung leistet.Auch Eltern werden zukünftig tiefer in die Tasche greifen müssen.Kuhmichel schweigt, Witzel lobt...In Essen wurden in städtischenEinrichtungen bisher ca. 15 Prozent derBetreuungskosten durch die Elternbeiträgegedeckt. Das Land Nordrhein-Westfalen fordert allerdings eineDeckung von 19 Prozent. Während nochunter der rot-grünen Landesregierungdiese Lücke durch den so genanntenElterbeitragsdefizitausgleich geschlossenwurde, haben CDU und FDP im Jahr2006 diese Ausgleichszahlungabgeschafft. Für die Stadt Essen bedeutetdiese von der schwarz-gelben Landesregierungherbeigeführte Kürzung einenVerlust von knapp fünf Millionen Euro.Als Stadt mit Haushaltssicherungskonzepthat Essen im Grunde keineandere Wahl, als auf Weisung derBezirksregierung die Elternbeiträgeanzuheben. Beitragsfreiheit bzw. geringeElternbeiträge werden so zur Glücksache:Arme Städte können ihre Kinder wenigerunterstützen. Schwarz-Gelb hat somitsoziale Ungleichheit per Gesetz in NRWeingeführt.Durch das KiBiz sind auch dieEssener Gesamtbetriebskostenvon 88,5 auf 91,9Millionen Euro jährlichangestiegen. Mit knapp 47Millionen Euro muss die StadtEssen den Löwenanteil dieserKosten übernehmen. EineFolge dessen ist, dass die Stadthierfür fünf Millionen Euromehr bereitstellen muss.Ungerecht und ohne Konzept:Schwarz-Gelbe Bildungspolitik in NRWDie CDU-geführte Landesregierung klebt am Auslaufmodell Hauptschule. Sieverkennt bildungspolitische Erkenntnisse und führt einen ideologischen Kampfgegen die Gesamtschulen. Kopfnoten, Pannen beim Zentralabitur und eine schlechteLehrerversorgung runden die Fehlleistungen ab.Kuhmichel lobt, Witzel schwärmt...Während selbst die Medien über dasmassive Hauptschulsterben inNordrhein-Westfalen berichten, präsentierenCDU und FDP ein weiteres Kapitelihres Märchens von der „heilenHauptschulwelt“. Die Realität siehtanders aus. Die Hauptschule ist nicht nurvon zurückgehenden Schülerzahlenbetroffen. Sie leidet auch unter einerbesonders niedrigen Akzeptanz. Trotzguter Arbeit der Lehrkräfte underheblicher zusätzlicher Ressourcen istdie Hauptschule durch ihre Stellung imSchulsystem kaum in der Lage, denSchülerinnen und Schülern Anreize undberufliche Perspektiven zu bieten.Das Landesamt für Datenverarbeitungund Statistik NRW hat unlängstveröffentlicht, dass die Schülerzahlen anden nordrhein-westfälischen Hauptschulenum 6,6 Prozent zurückgegangensind. Keine andere Schulform hat einenso drastischen Schülerrückgang zuverzeichnen.Vor diesem Hintergrund ist die Reali-tätsverweigerung von CDU-SchulministerinBarbara Sommer und derEssener Landtagsabgeordneten von FDPund Union, die mit einer Qualitätsoffensiveund dem Ausbau desGanztags die Hauptschule künstlich amLeben erhalten wollen, mehr als nurbedenklich. Wer gleiche Bildungschancenfür alle Kinder will, der muss dieGemeinschaftsschule einführen. Schonallein der vom Landesamt fürDatenverarbeitung und Statistikprognostizierte Rückgang des Schülerbestandesin der Sekundarstufe I in Essenum 21,73 Prozent bis zum Jahr 2016 machtneue Ansätze in der Schullandschafterforderlich. Mit der Gemeinschaftsschulehätten die Eltern auch beigeringeren Schülerzahlen, die ansonstenzwangsläufig zu Schulschließungenführen werden, für ihre Kinder einwohnortnahes Schulangebot für alleBildungsgänge.Anstatt aber die Gesamtschulen zustärken, fahren Schulministerin Sommer