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8 Thema
Die ärztliche Leichenschau
– was darf wirklich abgerechnet werden?
Nach den Bestattungsgesetzen aller
Bundesländer muss bei jeder Leiche
vor der Bestattung eine Leichenschau
durchgeführt werden. Die Leichenschau
darf nur durch einen Arzt durchgeführt
werden, der anschließend
einen Leichenschauschein ausstellt.
Die Kosten der Leichenschau sind von
den Angehörigen zu tragen. Dazu stellt
der Arzt eine Privatrechnung nach der
amtlichen Gebührenordnung für Ärzte
(GOÄ).
Problematisch ist, dass sich die Rechnungen
der Ärzte in der täglichen Praxis
häufig stark unterscheiden. Das
wirft die Frage auf, welche Abrechnung
ist richtig? Wie viel darf eine ärztliche
Leichenschau kosten?
Für die eigentliche Durchführung der
Leichenschau ist der Ansatz der Nr. 100
GOÄ zutreffend. Die dort angesetzte
Gebühr von 14,57 € ist mit einem Fallfaktor
zu multiplizieren. Im Regelfall
„Leben und Tod“ in Bremen
Herausforderungen für Bestatter im
21. Jahrhundert
Bereits zum dritten Mal findet die
„Leben und Tod“ am 10. und 11. Mai
2012 in der Messe Bremen statt. Die
spannende Mischung für Fachkräfte aus
Palliative Care, Theologie, Bestattung
und Trauerbegleitung sowie das Angebot
für Privatbesucher hat im vergangenen
Jahr bereits über 3.000 Besucher
nach Bremen geholt.
Im Rahmen der Messe findet am
Donnerstag, 10. Mai 2012 ein Fachtag
zu den zentralen Fragen eines gelungenen
Internetauftrittes für Bestatter
statt, der einen Überblick über die
aktuellen Möglichkeiten und einige best
practice Beispiele bietet. Die Kosten hierfür
betragen 149 Euro inkl. MwSt. und
kann für eine Leichenschau ein Faktor
von 2,3 angesetzt werden. Das entspricht
einer Gebühr von 33,51 €. Dieser
Faktor kann in besonders schwerwiegenden
Fällen auf 3,5 und damit
auf eine Gebühr von maximal 51,00 €
erhöht werden. Die besonderen Gründe
müssen dann aber in der Rechnung
schriftlich dargelegt werden.
Zusätzlich zur Gebühr für die Durchführung
der Leichenschau kann nach § 8
GOÄ ein Wegegeld berechnet werden.
Häufig setzt der Arzt außerdem noch
eine Besuchsgebühr nach Ziffer 50 der
GOÄ an. Dies ist jedoch im Regelfall
unzulässig. Die Gebühr kann nur dann
angesetzt werden, wenn der Patient
noch lebte als der Arzt gerufen wurde
und selbst dann gehört sie nicht auf
die Abrechnung für die Leichenschau.
Es handelt sich hierbei nämlich um
eine Leistung an einem Lebenden und
ist als solche gegenüber der gesetz-
enthalten neben der Teilnahme an dem
Fachtag auch Catering sowie den Besuch
der Messe.
Neben dem Fachtag bietet der Messebereich
der „Leben und Tod“ viele
lichen Krankenversicherung abzurechnen.
Etwas anderes kann allenfalls bei
einem privat versicherten Patienten
gelten.
Alle anderen Gebührenziffern und
Zuschläge, insbesondere Ziffer 75 GOÄ
(schriftlicher Krankheitsbefund) dürfen
ebenfalls nicht angesetzt werden.
Ob sich die Ärzteschaft zu Recht über
eine unzureichende Bezahlung der
ärztlichen Leichenschau beklagt, kann
hier offen bleiben. Die Bezahlung
kann nämlich keinesfalls durch eine
unrechtmäßige Abrechnung zulasten
der Angehörigen aufgebessert werden.
Solange der Verordnungsgeber die
Gebührensätze der GOÄ nicht anpasst,
kann sich die Rechnung für eine ärztliche
Leichenschau nur in dem dort
vorgegebenen Rahmen bewegen. Dies
bedeutet, dass im Regelfall ein Betrag
zwischen 18,15 € und 76,56 € abgerechnet
werden kann.
2011 konnte die „Leben und Tod“ über 3.000 Messebesucher registrieren; für 2012 erwarten die „Messemacher“
eine weitere Steigerung. Foto: Messe Bremen
Möglichkeiten, sich unter Kollegen auszutauschen,
Professionen übergreifende
Kontakte zu knüpfen und den Kontakt zu
den Kunden zu suchen.
Info: www.leben-und-tod.de