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Einfluss der Ernährung auf die Wundheilung, Teil 1 - Werner Sellmer

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PflegelexikonTabelle 1Generelle Kriterien zur Risikoerfassung von Mangelernährung (lt. DNQP Expertenstandard, Son<strong>der</strong>druck2009 „Ernährungsmanagement zur Sicherstellung und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> oralen Ernährung in<strong>der</strong> Pflege“)Grobe Anzeichen für einenNahrungs-/ Flüssigkeitsmangel• unbeabsichtigter messbarer Gewichtsverlust:5 % in 1-3 Monaten, 10% in 6 Monaten• subjektiver Eindruck des Ernährungszustandes:z. B. zu weit gewordene Kleidung, vorstehendeKnochen, eingefallene Wangen, tief liegendeAugen• Zeichen, <strong>die</strong> mit einem Flüssigkeitsmangel inVerbindung gebracht werden könnten: konzentrierterUrin, trockene Schleimhäute, plötzlicheVerwirrtheitding Protein, Lymphozytenzahl, Cholesterinesterase,Kalium, Transferrin,Vitamin-B-Spiegel, Zink, Folsäure,weitere SpurenelementeAssessmentinstrumente• Anamnesebögen/Risiko-Scores, <strong>die</strong>das Ernährungsrisiko bzw. den Ernährungszustand,insbeson<strong>der</strong>e ältererMenschen, erfassen; z. B. MiniNutritional Assessment MNA (Fa.Nestlé) für den geriatrischen Bereich,Nutritional Risk Screening (NRS) fürden Krankenhausbereich, MalnutritionUniversal Screening Tool (MUST)für <strong>die</strong> ambulante Versorgung, PflegerischeErfassung von Mangelernährungund <strong>der</strong>en Ursachen (PEMU) für<strong>die</strong> stationäre Langzeit-/Altenpflege(DNQP Expertenstandard „Ernährungsmanagementzur Sicherstellungund För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> oralen Ernährungin <strong>der</strong> Pflege“, Son<strong>der</strong>druck 2009)Generelle Kriterien zur Risikoerfassungvon Mangelernährung (lt. DNQPExpertenstandard, Son<strong>der</strong>druck 2009„Ernährungsmanagement zur Sicherstellungund För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> oralen Ernährungin <strong>der</strong> Pflege“) sind in <strong>der</strong> Tabelle1 angegeben.Ursachen vonMalnutritionDer Expertenstandard (DNQP Son<strong>der</strong>druck2009) „För<strong>der</strong>ung und Sicherstellung<strong>der</strong> oralen Ernährung in <strong>der</strong>Auffällig geringe Ess-/ Trinkmenge• Beobachtung/Vermutung, dass angeboteneSpeisen/Getränke nicht o<strong>der</strong> nicht vollständigverzehrt werden, z. B. <strong>auf</strong>fällige Essensreste,weniger als 1000 ml/Tag über einige Tage• appetitmin<strong>der</strong>nde schwere Erkrankungen/Behandlungen o<strong>der</strong> solche, <strong>die</strong> eine Nahrungskarenzerfor<strong>der</strong>n, z. B. Operation, MedikamentennebenwirkungPflege“ unterteilt folgende Risikofaktoren/Ursachen:Krankheits-, Therapie- und altersbedingteEinschränkungen• akute und chronische Krankheiten,Multimorbidität• Auswirkungen von Krankheit o<strong>der</strong> Behandlung(Übelkeit, Erbrechen, Diarrhöe,Schmerzen)• erhöhter Energie-, Nährstoff- o<strong>der</strong>Flüssigkeitsbedarf, z. B. durch offeneWunden, Fieber, motorische Unruhe• kognitive Beeinträchtigungen, z. B.Demenz• körperliche Beeinträchtigungen(Funktionalitäts-, Mobilitätseinschränkungen)• vermin<strong>der</strong>te Sinneswahrnehmung• Schluckstörungen, schlechter Mund-,Zahnstatus, vermin<strong>der</strong>te Speichelproduktion• Appetitlosigkeit, geringere Verdauungsleistung,herabgesetztes Hungergefühl• Nebenwirkungen von MedikamentenPsycho-soziale Einschränkungen• Depression• Einsamkeit, Isolation, fehlendes sozialesNetzwerk• Ungünstiges Ernährungsverhalten,z. B. durch Armut, Unkenntnis, Gewohnheit,Abhängigkeit von Alkohol,Suchtmitteln• Ängste, z. B. im Zusammenhang mitAllergien, Unverträglichkeiten o<strong>der</strong>Vergiftung (Paranoia)• Schlankheitswahn• Verlust <strong>der</strong> vertrauten Umgebung• Ablehnung frem<strong>der</strong> Hilfe (Eink<strong>auf</strong>,Zubereitung)UmgebungsbedingteEinschränkungen• unflexible Essenszeiten• unzureichendes, unangemessenesHilfsmittel- o<strong>der</strong> Unterstützungsangebotwährend <strong>der</strong> Mahlzeiten• Unruhe, Unterbrechungen während<strong>der</strong> Mahlzeiten• unerkannter o<strong>der</strong> ungeäußerterUnterstützungsbedarf beim Essenund TrinkenSpezielle Risiken imKrankenhaus• ernährungsbeeinträchtigende Krankheitenbzw. chirurgische Eingriffe,z. B. große intestinale Operationen,Nahrungskarenz, künstliches Koma,intensivmedizinische Behandlung• Angst vor Diagnose, Behandlung• ungewohnte, befremdliche Umgebung• Abneigung, Ablehnung <strong>der</strong> Krankenhauskost,z. B. Geschmack, Angstvor unbekannten, nicht gewünschtenSpeisezusätzen/-inhalten• Unterbrechungen bei den Mahlzeiten,z. B. Untersuchungen, VisitenSpezielle Risiken in <strong>der</strong>ambulanten Pflege• Einschränkungen bei <strong>der</strong> Lebensmittelversorgung,z. B. mangelnde Eink<strong>auf</strong>smöglichkeitim näheren Umfeldbzw. eingeschränktes Angebot für bestimmteKostformen, finanzielle Einschränkungen• Einschränkungen bei <strong>der</strong> selbstständigenLebensführung, z. B. Lebensmittelbesorgung,Zubereitung <strong>der</strong> Mahlzeiten• Einschränkungen beim selbstständigenEssen und Trinken• soziale Isolation, Einsamkeit, Depression#128 WundM 2010; 4 [3]

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