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50 Jahre - escme

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wertschätzende Haltung und auch die Ressourcenorientierung. Gerade in Zeiten, in<br />

denen Werte in frage gestellt werden und Neuorientierung stattfinden muss, ist es<br />

besonders wichtig verunsicherten Menschen mit Achtung zu begegnen. Als Coach<br />

bin ich immer auch Modell bzw. Vorbild.<br />

Awareness: Wenn ich also in vielen Firmen spüre wie die Luft förmlich vibriert,<br />

Spannung im Raum ist, bin ich natürlich aufgerufen, Themen wie Konkurrenz,<br />

Stress und auch Mobbing anzusprechen. In einer von gegenseitigem Misstrauen<br />

geprägten Atmosphäre kann niemand erfolgreich arbeiten.<br />

„In der Gegenwart bilden sich die Vergangenheit, aber auch die Zukunft ab“: Zukunft<br />

kann antizipiert werden. Frau A. steht vor einer wichtigen Entscheidung. Sie ist<br />

cirka 40 <strong>Jahre</strong> alt, gut ausgebildet und arbeitet im mittleren Management eines Industriebetriebes.<br />

Vor kurzem hat sie ein Angebot einer kleineren Firma bekommen,<br />

dort die Leitung einer Strategieabteilung zu übernehmen. Ich stelle zwei Stühle vor<br />

ihr auf und ersuche sie, sich vorzustellen, dass heute 2011 ist. Sie nimmt auf jedem<br />

der beiden Stühle Platz und imaginiert ihre Arbeits- und Lebenssituation in zwei<br />

<strong>Jahre</strong>n in der Firma, in der sie arbeitet und in der neuen Position. Es wird deutlich,<br />

dass ihre Lebensqualität – sie hat auch noch ein „Nachzüglerkind“ in der jetzigen<br />

Firma höher ist, die größere berufliche Herausforderung in der neuen Position<br />

jedoch sehr verlockend ist. Ich fordere ganz bewusst keine Entscheidung heraus,<br />

sondern ersuche Frau A. immer wieder nachzuspüren, wie es ihr geht und schlage<br />

ihr vor, auch zu Hause noch weiter nachzuspüren und ganz bewusst erst in Tagen<br />

eine Entscheidung zu treffen. Ich lasse sie also mit dieser „offenen Gestalt“, also<br />

ohne unmittelbare Entscheidung bzw. Lösung nach Hause gehen.<br />

Imaginationsübungen/imaginative Rollenspiele: Imagination ist die sensorische Vergegenwärtigung<br />

von Phänomenen. Rollenspiel ist Verkörperung eigener oder fremder<br />

Handlungsmuster. Rollenspiele mit fiktivem Partner (dieser wird auf den leeren<br />

Stuhl gesetzt). Unterschiedliche Persönlichkeitsanteile spielen (zwei Stühle, oder<br />

auch mehrere, die jeweils unterschiedliche Persönlichkeitsanteile repräsentieren).<br />

Entscheidungen erleichtern durch Antizipieren der jeweiligen Konsequenzen wie im<br />

Beispiel oben.<br />

Herr P. leitet die Personalentwicklung einer Bank. Er erlebt immer wieder, dass er<br />

„nicht wirklich ernst genommen wird“. Ich lasse mir seinen Tagesablauf berichten<br />

und es fällt mir auf, dass er sich recht unklar ausdrückt und – meine Vermutung –<br />

wenig Verantwortung für seine Entscheidungen übernimmt. Ich arbeite mit ihm an<br />

seiner unklaren Ausdrucksweise und ersuche ihn immer wieder, seine Sätze so zu<br />

formulieren, dass deutlich wird, was ER will.<br />

Sprachspiele: über die Korrektur sprachlicher Handlungsmuster wird eine Korrektur<br />

von Deutungsmustern angestrebt (z.B. man könnte – ich möchte).<br />

Arbeit mit kreativen Materialmedien: Unterstützung bei der Problemformulierung.<br />

Spielerisches Element.<br />

Experimente: neue Handlungsweisen life erproben. Basis für Rollentraining.<br />

Hausaufgaben: expliziter Transfer neuer Verhaltensweisen in die Praxis.<br />

Gestaltmethoden sind im Coaching dann hilfreich, wenn es um Person-nahe<br />

Themen geht, also Entscheidungen, die vor allem auch Konsequenzen haben,<br />

die weit ins Privatleben hineinreichen. Bewältigung von – persönlichen – Krisen.<br />

Hineinwachsen in neue Führungsaufgaben (Rollentraining). Unterstützung bei der<br />

Persönlichkeitsentwicklung („ich habe Autorität, ich BIN Autorität“).<br />

Ingeborg Luif<br />

svc-wb@oeagg.at<br />

34 FB 3/09 S SVC<br />

S SVC<br />

FB 3/09 35

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