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50 Jahre - escme

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für die konkrete Arbeit hinzugefügt. Dieser konkreten Arbeit widmet sich „Der<br />

Umgang von Fachkräften mit ihren Adressaten“ im Folgenden grundsätzlich, unter<br />

dem Motto der Eingangsfrage: „Welche Haltungen und Arbeitsstile sind dafür<br />

dienlich, dass durch das professionelle Handeln für alle Beteiligten Sinn und Glück<br />

erfahrbar werden können?“ (S.228) Es wird einerseits Bekanntes geboten, das aber<br />

trotzdem spannend zu lesen ist. Neu und höchst erfreulich ist für mich, dass der<br />

„Dialogischen Kompetenz“ in einem Coachingbuch so viel und fundiert Raum<br />

gegeben wird. Der dritte Teil dieses Großkapitels wäre wichtig und spannend.<br />

Astrid Schreyögg bietet in „Der Umgang von Führungskräften mit Mitarbeitern<br />

und Geschäftspartnern“ nach einer kurzen Einführung 15 Seiten lang ausschließlich<br />

eine Beschreibung von „Integere Unternehmensführung“ (Maak/Ulrich).<br />

Sie will das Buch, das sie offensichtlich sehr schätzt, nicht noch toppen, sie bedient<br />

sich auch nicht daraus, dies ist positiv zu bewerten. Trotzdem bleibt am Ende dieses<br />

Kapitels Unzufriedenheit: zumindest für mich, die ich das Buch nicht kannte, ist die<br />

Zusammenfassung so verdichtet äußerst schwer verständlich.<br />

Jede Rezension ist subjektiv, geprägt vom Vorwissen und den Ausbildungen<br />

der RezensentInnen. Dies ist beim Lesen des 4. Teiles, „Die Verfahren des Life-<br />

Coachings“ am deutlichsten spürbar. Als Psychodramatikerin und Systemikerin<br />

bin ich zunächst grundsätzlich erfreut über die sonst oft vermisste Würdigung des<br />

Psychodramas. Ferdinand Buer greift im theoretischen Teil des Beitrages „Kreative<br />

Lebensgestaltung. Ein psychodramatisch-soziometrisches Coaching-Verfahren“<br />

auf sein durch viele verdienstvolle Publikationen gestütztes Wissen zurück. Vom<br />

dazu vorgestellten Fallbeispiel (S.285 – 289) aus dem Einzelcoaching würde man<br />

sich mehr wünschen. Es bringt mit schlichten Worten und doch sehr präzise vieles<br />

von dem auf den Punkt, was im Buch oft sehr kompliziert dargestellt und gefordert<br />

wird. Zumindest ein ähnlich konkretes Beispiel aus dem Gruppencoaching wäre<br />

wichtig gewesen. Beim Lesen der Fallbeispiele im vierten Teil erhebt sich noch<br />

einmal die Frage, ob KollegInnen, die über so reiches Methodenrepertoire verfügen<br />

und dies so gut darstellen können, den „Verriss“ einer anders denkenden und<br />

handelnden Kollegin (Fallbeispiel S.20/21) wirklich brauchen, um ihre Anliegen<br />

transparent zu machen. Die Beiträge von Friedel John „Den Lebensstil ändern. Ein<br />

individualpsychologisches Coaching-Verfahren“, Dieter Schwartz „Umdenken.<br />

Ein rational-emotionales Coaching-Verfahren und Anette Susanne Fritz „Führen<br />

mit Sinn. Ein logotherapeutisches Coaching-Verfahren“ lese ich mit der Brille der<br />

Methodenfremden, interessiert daran, Gemeinsames zu finden, aber auch Grenzen<br />

und Unterschiede zu bemerken. Das zu ermöglichen, sehe ich als weiteres großes<br />

Geschenk dieses Buches. Es bietet damit noch einmal an, Coaching aus dem oft<br />

zugeschriebenen Eck der „theorielosen Methodenmischmischung“ zu entfernen.<br />

Die Beiträge zu den Verfahren erscheinen fast zu kurz, so spannend und gut lesbar<br />

sind sie geschrieben, dazu ist den AutorInnen vorbehaltlos zu gratulieren. Schade,<br />

dass der systemische Ansatz nicht auch noch Platz gefunden hat. „Life-Coaching<br />

muss vermitteln, welch ein Glück es auch für die Adressaten und damit für die<br />

Gesellschaft bedeutet, wenn Professionelle professionell arbeiten“ (S.52). Das<br />

vorliegende Buch fordert und zeigt erstens, dass es hoch an der Zeit ist, die Berufbezeichnung<br />

Coach zu schützen und damit auf zu werten. Es zeigt zweitens „…<br />

welche Haltungen und welche habituellen Arbeitsstile dabei hilfreich sein können,<br />

dass schließlich sowohl der Klient als auch der Professionelle mit einem Gewinn an<br />

Sinn- und Glückserfahrung daraus hervorgehen können (S.227). Drittens springt<br />

es nicht auf den „Krisenzug“ auf. Dafür sei den Herausgebern und AutorInnen<br />

ausdrücklich gedankt. Das Buch gibt, gerade weil es das vermeidet, viel Rückhalt<br />

und Anleitung dafür, gerade in diesen Zeiten als Coach zu arbeiten.<br />

Hildegard Pruckner<br />

Redaktionsschluss & Erscheinungstermine<br />

für die nächsten Ausgaben des Feedback:<br />

Ausgabe Redaktionsschluss geplanter Erscheinungstermin<br />

Heft 4/09 30. Oktober Anfang Dezember<br />

Heft 1/10 15. Januar Mitte Februar<br />

Heft 2/10 30. April Anfang Juni<br />

Heft 3/10 15. Juli Mitte September<br />

Heft 4/10 30. Oktober Anfang Dezember<br />

54 FB 3/09 FB 3/09 55

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