13.07.2015 Aufrufe

KAMERAMANN_eDossier_Vorschneider - Film & TV Kameramann

KAMERAMANN_eDossier_Vorschneider - Film & TV Kameramann

KAMERAMANN_eDossier_Vorschneider - Film & TV Kameramann

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

InterviewReinhold <strong>Vorschneider</strong>Uwe Bohm in Im Schatten(Thomas Arslan, 2010)Bruno Todeschini und Natacha Régnier in Orly(Angela Schanelec, 2010)sorgloser umgehen. Weil es mechanischeApparate sind, die Jahrzehnte erprobt sind.Das fühlt sich beim Drehen von handlungs -betonteren Szenen besser an, umso mehr,wenn man im Wald unterwegs ist und esregnet und schmutzig ist. Ergonomisch isteinem eine Kamera wie die Red da irgendwiefremd; damit Hand kamera zu machen fühltsich nicht so gut an.»Doch meist ist das Hauptkriterium nicht dieKamera, sondern die Materialität des Bildes.«Bei einem Projekt wie Orly spielt das aberkeine Rolle: Wir sind in einem Flughafen -gebäude, wir drehen nur vom Stativ. Da ist dieRobustheit einer Kamera nicht das Wichtigste,und wir hatten tatsächlich auch keine nennenwertenAusfälle. Doch meist ist das Hauptkriteriumnicht die Kamera, sondern die Materialitätdes Bildes……und wie war die im Vergleich?Reinhold <strong>Vorschneider</strong>: Mir fällt das immerein bisschen schwer, das wertend zu sehen.Die Unterschiede merkt man vor allem, wennman eine direkte Vergleichsprojektion sieht.Wir haben zum Beispiel einmal bei Orly usbelichtetesRed-Material verglichen mit einemAkt aus Nachmittag, einem früheren <strong>Film</strong> vonAngela (Schanelec, Anm. d. Re d.), der auf <strong>Film</strong>gedreht und ohne digitale Postproduktionsprozessegeprintet wurde. Es war dann schonauf eine gewisse Art erschütternd, wie uninter -essant das Red-Material im Vergleich zu dem<strong>Film</strong>material wirkte. Das hatten wir bis dahinwährend der ganzen Postproduktion gar nichtso intensiv wahrgenommen, weil wir einfachin dieser digitalen Welt gefilmt und geschauthatten. Die Red-Bilder kamen uns dann imdirekten Vergleich extrem flächig vor, ohneTiefe. Irgendwie hat ein <strong>Film</strong>bild trotz Zwei -dimensionalität so eine drei dimensionaleWirkung, während eine digitales Bild so einebestimmte Flächigkeit hat. Überhaupt ist diedigitale Farb reproduktion im Vergleich sehrärmlich. Bei digitalem Materialwirken die Farben wie aufeine Projektionswand aufgetragen;bei <strong>Film</strong> hingegen hatman das Gefühl, dass die Farbenirgend wie aus der Tiefe der Leinwand aufscheinen.Aber wir haben das erst wahrgenommen,als wir es kurz nacheinanderprojiziert haben; solange wir uns nur in derRed-Welt bewegten, schien uns die gar nicht sodefizitär zu sein.Hat bei den Projekten, bei denendie Red Aufnahmekamera war, hinterherdie Lichtbestimmung länger gedauert?Reinhold <strong>Vorschneider</strong>: Das kann man sonicht sagen. Fairerweise muss man vergleichendigitale Postproduktion auf Basis von <strong>Film</strong>, dergescannt wurde, und das Grading eines digitalaufgenommenen Bildes. Und das ist zeitlichganz ähnlich. Beides ist aber nicht vergleichbarmit einem traditionellen analogen Prozess überDreh auf Negativ, Negativschnitt und ein direk -tes Print von diesem Negativ. So ein Prozess istzeitlich viel kürzer, bietet aber auch viel wenigerMöglichkeiten. Man kann da ja nur über diedrei Printerlichter Verschiebungen machen, diemeisten anderen Parameter sind in den Emul -sionen schon festgelegt.4 FILM & <strong>TV</strong> <strong>KAMERAMANN</strong> · <strong>eDossier</strong> · Februar 2013

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!