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KAMERAMANN_eDossier_Vorschneider - Film & TV Kameramann

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InterviewReinhold <strong>Vorschneider</strong>Hiroki Mano und Sabine Timoteo inIn den Tag hinein (Maria Speth, 2001)daher hat sich da für mich diese rigide Kontrolle,die man sonst hat, wenn man selberoperatet, notgedrungen etwas gelockert. Wasmir zunächst mal schon etwas unheimlichwar und auch bestimmte Schwierigkeiten gemachthat. Aber letztlich fand ich es sehr sinnvollund interessant, so zu arbeiten. Und ichhabe danach immer wieder mal versucht, dasin dieser Weise zu gestalten. Also zum Beispielist auch Orly komplett mit zwei Kameras gedreht,in jeder Szene liefen zwei Kameras. Hierhat Siri Klug die zweite Kamera geführt.»Es ist aber auch so, dass ich mitunter gemerkthabe, dass ich nicht immer Recht habe!«Nochmal zu den Aufnahmeformaten. Es hat jaauch einige Blow-ups von Super-16 gegeben…Reinhold <strong>Vorschneider</strong>: Das waren eigentlichnicht so viele Projekte. Madonnen von MariaSpeth zum Beispiel haben wir auf Super-16gedreht, aber nicht, weil es ein Wunschformatwar, sondern weil es uns aus Budgetgründenproduktionsseitig aufgezwungen wurde.Das war ja auch eine Co- Produktionmit den Dardenne-Brüdern, die lange immerso gearbeitet haben…Reinhold <strong>Vorschneider</strong>: …ja, ich glaube, dielassen in Paris immer optische Blow-upsmachen, und die, die ich sah, kamen mir relativhochwertig vor. Man hatte nicht unbedingtein defizitäres 16-Millimeter-Gefühl.Aber ich, wenn ich die Wahl hätte zwischen<strong>Film</strong> Super-16 und digital mit der Red oder ver -gleichbaren Kameras, die 35-Millimeter-Abbildungsverhältnissehaben, dann, glaube ich,Sandra Hüller in Madonnen(Maria Speth, 2007)würde ich mich tendenziell eher für 35-Millimeter-Abbildungsverhältnisseentscheiden.Mein nächstes Projekt, ein <strong>Film</strong> von AlexandraGulea, den wir ab Februar in Rumänien drehen,wird allerdings auch wieder auf Super-16sein, doch das war nicht meine Entscheidung.Ich bin zwar stets in diese Formatüber legun -gen involviert, aber letzten Endes sind dasdann doch oft Produktionsentscheidungen.Kommen wir mal zum Gestalterischen. Wennman von Ihnen fotografierte <strong>Film</strong>e sieht, siehtman so etwas wie eineVor liebe für Plan sequenzen,Rahmungen, beobachtendeSituationen. Ist da auch eineVorliebe von Ihnen?Reinhold <strong>Vorschneider</strong>: Ich würde das abernicht Vorliebe etwa für Plansequenzen nennen.Es ist eher eine Haltung. Für mich fühlt es sichnormal an, erst mal eine bestimmte Beobachterpositioneinzunehmen und von hier aus eineSzene durch die Kamera zu betrachten und sichentwickeln zu lassen. Den Standpunkt zu wechselnscheint mir, wenn man auf diese Weisebeobachtend arbeitet, oft nicht unbedingt notwendig.Es kommt auf den Begrün dungs -zusammenhang an. Wenn man stärker beteiligendarbeiten will, in einer größeren Nähe zuden Protagonisten, dann werden oft Details,Atmosphärisches oder Blicke dieser Figur wichtig,und dann braucht man vielleicht mehrEinstellungen.Man findet in Ihren <strong>Film</strong>en oft Bildausschnitte,die durch Rahmungen charakterisiert sind,und auch Gegenlichtsituationen…Reinhold <strong>Vorschneider</strong>: Ich schaue auf meineFotos: <strong>Film</strong>museum Distributie/nh, Cineworx/nh, Wolfgang Schmidt/DFFB/nh, Schramm <strong>Film</strong>/nh6 FILM & <strong>TV</strong> <strong>KAMERAMANN</strong> · <strong>eDossier</strong> · Februar 2013

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