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Der Auserwählte - Kapitel 1 - 80 - Star Wars Fanfiction Archiv

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Er ließ die Becher stehen und ging zu Max, der Vaders Reaktion wohl wahrgenommen und mit<br />

zunehmender Besorgnis verfolgt hatte, um ihn zu umarmen und zu küssen. Leia würdigte er keines<br />

Blickes, als er dann mit größter Ruhe fragte: „Was führt dich persönlich her? Ist etwas passiert?“<br />

„Nein.“, antwortete Max, der den Kuß zärtlich erwidert hatte, sich seiner Bedeutung und Wichtigkeit<br />

deutlich bewußt, und hielt seine Stimme ebenfalls vollkommen ruhig und neutral. „Ich wollte dir dies hier<br />

nur nicht über das Netz übermitteln, da ich weiß, daß du es vertraulich halten möchtest. Hier sind die<br />

ersten Rückrufe deiner Liste – man hält sich bereit, mit dir zu sprechen.“ Er überreichte seinem Freund<br />

das Pad, der es entgegennahm, aktivierte und überflog.<br />

„So viele?“ entfuhr es ihm überrascht und erfreut. „Das ist gut… das ist wundervoll. Danke, Max.“<br />

„Ich dachte mir, daß du dich vielleicht sofort darum kümmern wolltest, aber ich wußte, daß du mit<br />

deinen Kindern unterwegs bist und wollte nicht stören – deshalb fand ich, es sei am Besten, es hier zu<br />

hinterlegen. Dein Pod hat die übliche Markierung.“<br />

Vader nickte und warf einen kurzen, prüfenden Blick zu Leia, der überraschend kühl war. Er war verletzt,<br />

das war deutlich zu sehen. Und die Prinzessin saß immer noch reglos da, blaß und fassungslos, nicht<br />

wissend, wie sie reagieren sollte.<br />

Max wußte, wie wichtig die Gespräche für ihn waren, deshalb legte er ihm leicht eine Hand auf den Arm.<br />

„Geh, sprich mit ihnen.“, sagte er sanft. „Ich kümmere mich um Leia.“<br />

Vaders Augen verengten sich abschätzend, dann nickte er knapp und griff nach seiner Maske, um sie<br />

anzulegen.<br />

Erklär es ihr, wenn sie fragt., wies er Max an, der nur stumm nickte.<br />

Es dauerte nur wenige Sekunden, bis Darth Vader zurück war. Mit einem letzten Zögern, als warte oder<br />

hoffe er auf etwas, ruhte sein Blick auf Leia, dann stürmte er ohne Gruß aus dem Zimmer und<br />

verschwand.<br />

Veers sah ihm einen Moment nach, dann nahm er die zwei frisch gefüllten Becher Kaf und reichte Leia<br />

ohne zu zögern den Richtigen. Als sie ihn verblüfft ansah, lächelte er und setzte sich aufs Bett, ihr<br />

gegenüber.<br />

„Davas Tasse.“, sagte er schlicht, hob sie hoch und nahm einen Schluck daraus. Aus irgendeinem<br />

Grund trieb ihr diese schlichte, selbstverständliche Handlung – aus einer bereits benutzten Tasse zu<br />

trinken – die Schamröte ins Gesicht. Aber Veers ließ ihr keine Zeit zur Rechtfertigung.<br />

„Wenn Sie jetzt glauben sollten, Ihr Vater sei plötzlich zur Schwuchtel mutiert“, begann er mit wohl<br />

absichtlich harten und beleidigenden Worten, wenngleich auch in völlig ruhigem Tonfall und mit<br />

freundlichem Gesichtsausdruck, „muß ich Sie enttäuschen. Dasselbe gilt, wenn Sie denken, er habe<br />

aus völliger Verzweiflung nach einem Strohhalm gegriffen, weil er sonst niemanden abbekäme –<br />

Monster und Schlächter, der er ist. Auch das trifft nicht zu. Ebensowenig wie die etwaige Annahme, er<br />

hätte Ihre Mutter nicht geliebt und all die Jahre eine Lüge gelebt.“<br />

„Aber ich habe nicht - “, begann sie defensiv.<br />

Veers hob die Hand, zum Zeichen, daß er noch nicht fertig war. „Ihr Vater“, sagte er deutlich und betont,<br />

„ist der wundervollste Mensch, den ich kenne. Er tut, was er tun muß, weil er keine andere Wahl hat. Wie<br />

alle Menschen hängt er am Leben. Sein Job ist grausam, ja, aber er ist auch notwendig – ebenso wie<br />

die Aufgabe der Raubtiere in der freien Natur. Und wir alle müssen dankbar sein, daß es ihn gibt – oder<br />

besser: daß er diese Stelle ausfüllt. Denn er hat sich, obwohl es nicht so scheint, durchaus noch seine<br />

Menschlichkeit dabei bewahrt. Er ist fähig zu lieben, und er tut es.“ Er schwieg einen Moment, in dem er<br />

einen Schluck aus dem Becher nahm und sie eindringlich musterte. „Er hat Ihre Mutter über alles<br />

geliebt, Leia. Das weiß ich. Ich nehme nicht - und werde es nie - ihren Platz in seinem Herzen ein, aber<br />

ich stehe neben ihr, beinahe gleichberechtigt. Er liebt auch mich – und ich liebe ihn. Obwohl auch ich<br />

verheiratet war und einen Sohn habe – und ihn liebe und meine Frau liebte. Und er liebt Sie und Ihren<br />

Bruder. Und wenn Sie das jetzt noch nicht wissen, nicht fühlen, trotz Ihrer Kräfte, werden Sie es nie. Und<br />

dann haben Sie ihn nicht verdient.“ Immer noch sah er freundlich aus, gelassen, doch sein Tonfall war<br />

hart wie Stahl und ließ sie deutlich spüren, was Vader ihm bedeutete.<br />

„Meine Frau starb vor einigen Jahren.“, fuhr er dann fort. „Das ist etwas, das er und ich gemeinsam<br />

haben. Ihr Name war Sassa, und ich liebte sie sehr. Sie kam bei einem Unfall ums Leben – während<br />

eines gemeinsamen Urlaubs mit der Familie.“ Er nahm einen weiteren Schluck, der seine Bewegung<br />

verschleiern sollte. „Mein Sohn, Zevulon, dient ebenfalls in der Flotte, aber in einem anderen Bereich –<br />

ich sehe ihn nur selten.“ Noch ein Schluck, eine weitere Pause, die Leia jedoch nicht wagte, zu<br />

durchbrechen. „Ihr Vater… ich traf ihn das erste Mal, als ich Colonel war, auf Carida. Ich erregte seine<br />

Aufmerksamkeit, als ich eine schwierige Mission erfolgreich durchführte. Später dann wurde ich ihm von<br />

Großadmiral Thrawn empfohlen, der beeindruckt von meiner Leistung bei dem beständigen Kampf<br />

gegen die ‚Schwarze Sonne’ war. Aber noch durfte ich nicht unter ihm dienen – statt dessen wurde ich<br />

auf Zaloriis stationiert, wo ein neuer Prototyp der AT-AT entwickelt wurde, da ich bereits federführend bei<br />

den Basismodellen gewesen war. Allerdings erklärten die Zaloriianer unerwartet ihre Unabhängigkeit<br />

vom Imperium, und die ganze Basis kam in ein Gefangenenlager.“ Er lächelte in der Erinnerung, als er<br />

den Becher leerte und in den Händen barg. „Raten Sie mal, wer mich daraus befreit hat.“<br />

„Darth Vader.“, flüsterte sie.<br />

Er nickte. „Korrekt. Ich weiß noch, was er zu mir sagte, als er mich herausholte – dabei hätte ich nicht<br />

einmal gedacht, daß er sich noch an mich erinnerte: ‚Colonel, Sie sind zu wichtig für das Imperium, um<br />

in einem Gefangenenlager zu verrotten.’“, Er lachte leise. „Dann setzte er sich mit mir zusammen und<br />

beendete die Entwicklung des Prototypen – um ihn danach erfolgreich in der Niederschlagung der<br />

Revolution der Zaloriianer zu verwenden. Und er ernannte mich zum General, Thrawns Empfehlung<br />

folgend.“<br />

„Großadmiral Thrawn…“, murmelte Leia nachdenklich. „Ich habe noch nie von ihm gehört.“<br />

Veers grinste kurz. „Einerseits wundert mich das, andererseits auch wieder nicht. Er ist ein Chiss.“<br />

„Ein Chiss? Ein ALIEN ist Großadmiral des Imperiums?“ keuchte die Prinzessin.<br />

„In der Tat.“ Veers schmunzelte. „<strong>Der</strong> einzige Nichtmensch, der jemals einen solchen Rang einnahm.<br />

Mitth'raw'nuruodo, genannt Thrawn, ist einer der fähigsten Offiziere, die ich kenne.“<br />

„Und Vater hört auf ihn?“<br />

Veers runzelte die Stirn, auch wenn er durchaus und erfreut das ‚Vater’ zur Kenntnis nahm. „Warum<br />

sollte er nicht?“<br />

„Aber er ist ein Alien!“<br />

„Na und? Ist Ihnen nicht aufgefallen, wie Ihr Vater mit Chewbacca umgeht?“<br />

„Respektvoll und anerkennend.“, murmelte sie. „Aber ich dachte, sie würden sich vielleicht von früher<br />

kennen…“<br />

„Das mag sein, aber es macht keinen Unterschied. Darth Vader, einst Anakin Skywalker, ist auf<br />

Tatooine aufgewachsen, einem Schmelztiegel der Rassen. Er ist im Jeditempel großgeworden und hat<br />

in den Klonkriegen gedient. Und überall hat er eines gelernt: Intelligenz ist nicht Rassenabhängig,<br />

sondern liegt einzig bei der Person. Und so hält er es heute noch.“ Veers erhob sich und ging zum<br />

Replikator hinüber, um seinen Becher neu zu füllen. „Auch noch eine Tasse?“

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