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Der Auserwählte - Kapitel 1 - 80 - Star Wars Fanfiction Archiv

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„Und was hat er gesagt?“<br />

„Bevor oder nachdem ich ihm eine andere aus seinem Vocodersystem ausgebaut habe?“<br />

„Wie bitte? Du hast ihm sozusagen auch noch den Mund zugeklebt?“<br />

„Nicht ganz. Er war noch recht beredt.“<br />

„Durch den Helm?!“<br />

„In meinem Kopf.“<br />

Piett fielen fast die Augen aus demselben. „In deinem –?“<br />

„Kopf, ja. Ich hörte seine Stimme.“<br />

„Und was hat er gesagt?“<br />

Veers setzte zu einer Antwort an, als der Türsummer sich meldete. Sie warfen sich einen fragenden Blick<br />

zu, dann erhob der General sich und ging zur Tür.<br />

Das vertraute Geräusch des Beatmers erschreckte beide, noch bevor die Tür richtig offen war.<br />

„Mylord…!“ Es kam beinahe als Ächzen heraus, so überrascht war Veers.<br />

Vader stand in der Tür, reglos, ließ nur einen Blick über beide gleiten. Mit Piett hatte er nicht gerechnet,<br />

obwohl er es hätte vorhersehen müssen, an einem Tag wie diesem. Was tun? Sich nun wieder<br />

zurückzuziehen, wäre extrem un-Vaderisch gewesen. Es war schon ungewöhnlich genug, daß er seine<br />

Offiziere in ihren Privatkabinen aufsuchte. Er seufzte lautlos.<br />

„General. Auf ein Wort… bitte.“<br />

4<br />

<strong>Der</strong> Tonfall, wie auch die Worte, war überraschend sanft und weckte Hoffnung in Veers, daß es nicht zu<br />

schlimm werden würde. Piett schien das ebenso zu sehen – aber was blieb ihm auch anderes übrig,<br />

als sofort sein Glas abzustellen und sich zu verabschieden? Er lächelte Veers aufmunternd zu, als er<br />

ging, dann schloß sich die Tür hinter ihm. Sie waren allein.<br />

Einen langen Moment herrschte Schweigen, keiner wußte so recht, was zu sagen war. Schließlich<br />

räusperte Veers sich. „Wollt Ihr Euch nicht setzen, Mylord?“<br />

„Da dies ein inoffizieller und mehr privater Besuch ist… danke.“ Vader ließ sich in dem Sessel nieder,<br />

in dem bis eben noch Piett gesessen hatte, und musterte seine Umgebung. Sehr militärisch – sauber,<br />

aufgeräumt, kaum private Dinge. Neben ihm, auf einem Tischchen, stand das Bild einer Frau. Vader<br />

nahm es auf und betrachtete es mit gemischten Gefühlen. Er hatte nicht einmal Bilder von Padmé, die er<br />

hätte aufstellen können…<br />

„Sassa. Meine Frau.“ erklärte Veers ruhig. Vader nickte nur und stellte das Bild wieder zurück, aber<br />

überraschend behutsam.<br />

Wieder herrschte Schweigen, bis über Veers’ Lippen plötzlich ein Schmunzeln glitt. Vader musterte den<br />

ihm gegenübersitzenden Mann mit einem Stirnrunzeln.<br />

„Was ist so komisch, General?“<br />

‚Muß ich schon mal gehört haben…’ dachte Veers bei sich, behielt das Lächeln aber bei. „Nichts. Alles.<br />

Ihr müßt zugeben, daß es nicht eben normal für Euch ist, Mylord, den Abend mit einem gemütlichen<br />

Plauderstündchen bei einem Freund zu verbringen. Nicht wahr?“<br />

Vader zögerte mit der Antwort, senkte erstaunlicherweise den Kopf und betrachtete seine Handschuhe.<br />

Seiner Stimme war jedoch nichts anzuhören, als er Veers wieder ansah. „Nun denn, plaudern wir ein<br />

wenig.“ Er lehnte sich entspannt zurück – doch Veers, der ihn mittlerweile vermutlich besser kannte und<br />

seine Körpersprache besser lesen konnte als jeder andere auf diesem Schiff, bemerkte kleine<br />

Anzeichen von Nervosität. „Woher habt Ihr diese Kenntnisse über meinen Anzug… und vor allem: warum<br />

habt Ihr sie?“<br />

<strong>Der</strong> General erwiderte den Blick ruhig, seinerseits zurückgelehnt, aber im Gegensatz zu Vader wirklich<br />

entspannt. Er hatte nichts zu verlieren – falls Vader wollte, konnte er ihn binnen eines<br />

Sekundenbruchteils töten. Aber er schien derzeit nicht darauf aus, in seiner Stimme war mehr Neugier<br />

als unleugbar vorhandene Krallen. Veers beschloß, alles auf eine Karte zu setzen.<br />

„Ihr BRAUCHT einen Freund, Mylord.“<br />

„Was?“ knurrte Vader, mehr überrascht als aufgebracht.<br />

„Ich glaube, Ihr seid furchtbar allein. Trotz Eurer Macht, trotz Eures Reichtums… oder vielleicht auch<br />

gerade deshalb. Ihr könnt niemandem vertrauen, Feinde lauern überall, und wo sie nicht offen gegen<br />

Euch sind, versuchen sie, Gewinn aus Eurer Gunst und Nähe zu schlagen.“<br />

Mit viel Selbstbeherrschung hinderte Vader seine Hände daran, sich zu Fäusten zu ballen.<br />

„Ich brauche kein Mitleid, General!“<br />

„Das ist kein Mitleid, Mylord. Nur eine simple Feststellung.“ erwiderte Veers ruhig.<br />

Vader atmete schwer – erstaunlich, daß der Beatmer dies zuließ. Ein gutes oder schlechtes Zeichen? Er<br />

war aufgerüttelt. Blieb abzuwarten, was daraus wurde.<br />

„Es gab andere, die für weniger starben, General.“ knurrte er leise, sein Blick fräste sich regelrecht in<br />

den Veers’, der ihn erstaunlich ruhig erwiderte. „Ihr wagt viel… mein Freund. Warum sollte ich Euch<br />

vertrauen? Ihr sagtet selbst, niemand nähert sich mir selbstlos. Was erhofft IHR Euch?“ Unwillkürlich<br />

und unbewußt verfiel Vader ebenfalls in diese Form der Anrede – ein Zeichen dafür, wie sehr er Veers<br />

schätzte. Und der registrierte dies sehr wohl, freudig und stolz. Die gut behütete Flamme tief in ihm<br />

loderte regelrecht auf.<br />

„Nichts, Mylord. Ich habe bereits alles erreicht, was ich mir jemals wünschte. Ich bin genau dort, wo ich<br />

sein will.“<br />

„Es gibt einen Grund. Nennt ihn mir! Warum eignet Ihr Euch so viel Wissen über mich an? Wollt Ihr<br />

mich zerstören? Seid Ihr ein Spion?“ Vader starrte Veers wütend an, mittlerweile auf seinem Sessel<br />

vorgebeugt, sprungbereit wie ein Raubtier und ebenso tödlich. Veers schien immer noch vollkommen<br />

gelassen – er war jenseits der Angst. Und so öffnete er, als er die mentale Annäherung des dunklen<br />

Lords spürte, bereitwillig seinen Geist für ihn.<br />

Vader glitt wie ein Schemen durch seine Gedanken, schnell, gezielt und effektiv – und prallte nach<br />

einiger Zeit so überrascht zurück, daß es ihn auch in seinem Sessel in die Lehne schleuderte.<br />

Liebe.<br />

Konnte es so einfach sein? Konnte es wirklich jemanden geben, der ihn um seiner selbst willen liebte…<br />

so wie er war? In seiner ganzen abstoßenden Schrecklichkeit? Daß jemand das gefangene Wesen in<br />

der dämonischen Hülle sah, den Menschen, der seine verletzliche Menschlichkeit vor allen zu verbergen<br />

suchte – nicht, um ihn zu zerstören, sondern, um ihn zu stützen, zu wärmen, zu… lieben?<br />

Er starrte zu Veers hinüber, ungläubig, sprachlos, sah, wie in dessen Augen ein warmes Lächeln stand,<br />

wenn auch ein unsicheres – und ein wenig schamhaftes. Es war ihm peinlich, das konnte er spüren.<br />

Aber das war ja auch natürlich – kein gestandener Offizier verliebte sich wie ein Schuljunge in seinen<br />

Kommandeur. Und wenn, gab er es nicht zu. Veers hatte wirklich Mut, das mußte er ihm lassen.

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