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Jahresrundschreiben_2011.pdf - Ehemalige Ahlemer!

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wärme, d h. ohne fossile Heizenergie betrieben werden? Und: Welche Pflanzenqualität<br />

lässt sich unter den gegebenen Klimabedingung produzieren?<br />

Die Kombination von verschiedenen Isoliermaßnahmen wie Doppelisolierverglasung,<br />

Stegvierfachplatten und Dreifachenergieschirmsystem liefert eine maximale Wärmeisolierung,<br />

wodurch die Kultur von Weihnachtssternen bis Mitte Oktober 2010 ohne<br />

Verbrauch von Heizenergie mit einer durchschnittlichen Temperatur von 20 °C möglich<br />

war. Durch den Einsatz des neuen Heizsystems mit Wärmepumpe, Pufferspeichertanks<br />

und Wärmetauscher konnte das Gewächshaus von Mitte Oktober bis Mitte<br />

November fast ausschließlich mit solarer Überschusswärme geheizt werden. Mit dem<br />

frühen und strengen Wintereinbruch Mitte November 2010 musste dann auf die konventionelle<br />

Gasheizung zurückgegriffen werden. Im Vergleich zur konventionellen<br />

Kulturführung von Poinsettien in einem Standardgewächshaus konnte im Niedrigenergie-Gewächshaus<br />

die Heizperiode mit fossiler Heizenergie um etwa 10 Wochen<br />

reduziert und insgesamt rund 70 % Heizenergie eingespart werden. Darüber hinaus<br />

ermöglichte die Untersuchung von mehr als 30 verschiedenen Poinsettiensorten die<br />

Selektion von kühletoleranten Sorten und solchen mit einer kurzen Kulturzeit, die<br />

auch unter den kühlen Temperaturbedingungen zu Versuchende eine gute Pflanzenqualität<br />

aufwiesen.<br />

Parallel zu den pflanzenbaulichen Untersuchungen wurden im Winter 2010/11 Wärmeverbrauchsmessungen<br />

durchgeführt. Neben dem Niedrigenergie-Gewächshaus<br />

wurde auch an Hand eines computergestützten Modells der Wärmeverbrauch eines<br />

einfach verglasten Referenz-Gewächshauses ermittelt, sodass entsprechende Energieeinsparungen<br />

berechnet werden konnten. Mit der maximalen Wärmedämmung<br />

des Niedrigenergie-Gewächshauses in Ahlem ist gegenüber Einfachglas eine Energieeinsparung<br />

von 82% gemessen worden. Gegenüber einem Gewächshaus mit Einfachglas<br />

und einem Energieschirm wurde eine Einsparung von 70% ermittelt. Da diese<br />

Werte für konstante Temperaturbedingungen gelten, ist davon auszugehen, dass<br />

in Verbindung mit dynamischen Temperaturregelstrategien noch eine höhere Energieeinsparung<br />

realisierbar ist. In weiterführenden Untersuchungen mit verschiedenen<br />

Pflanzenkulturen in dem ZINEG-Gewächshaus soll die maximale Energieeinsparung,<br />

die sich aus der Kombination von Gewächshaushülle und dynamischen Temperaturregelstrategien<br />

ergibt, ermittelt werden.<br />

Kulturzeitverkürzung und Energieeinsparung bei Elatior-Begonien<br />

Elatior-Begonien zählen mit ihrem hohem Licht- und Wärmebedarf im Unterglasanbau<br />

insbesondere in den Wintermonaten zu den Energie zehrenden Zierpflanzenarten.<br />

Nach der Weihnachtssternkultur wurden in dem Versuchsgewächshaus bis Ende<br />

Februar 2011 Elatior-Begonien unter Einsatz von Zusatzlicht und einer CO2-Düngung<br />

untersucht. Alle Sorten waren bereits nach nur acht Wochen in sehr guter Qualität<br />

vermarktungsfähig. Im Vergleich zur Produktion in einem konventionellen Gewächshaus<br />

konnte damit eine Kulturzeitverkürzung um circa drei Wochen erreicht werden.<br />

Zudem erwies sich die Wärmeisolierung des Niedrigenergiegewächshauses als so gut,<br />

dass während der neun- bzw. zwölfstündigen Belichtungsphase in der Nacht kein zu-<br />

Seite 52 Neues aus Ahlem

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