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m/w - Universität Kaiserslautern

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MEDIEN- UND KOMMUNIK ATIONSTECHNIK<br />

HIGHTECH IM STUDIUM<br />

Kaum eine Technologie verändert und<br />

prägt unsere Gesellschaft und unser tägliches<br />

Miteinander so sehr wie die Medientechnik.<br />

Buchdruck, Telefon, Rundfunk,<br />

Fernsehen, Internet und Handy sind nur<br />

die bekanntesten Beispiele für medientechnische<br />

Innovationen, die fast jeder<br />

täglich nutzt.<br />

Medien- und Datendienste sind durch<br />

Mobilfunk und drahtlosen Internetzugang<br />

heute allgegenwärtig. Mit Hilfe von Handys,<br />

die uns begleiten und mittels Sensoren<br />

unsere Umgebung und vielleicht auch<br />

unseren Gesundheitszustand erkennen,<br />

werden wir in Zukunft nicht nur telefonieren,<br />

fernsehen und Internetdienste nutzen,<br />

sondern auch einkaufen, bezahlen,<br />

automatisch Hilfe holen, wenn wir in Gefahr<br />

geraten, Restaurants, Geschäfte und<br />

Freunde finden, Verkehrsflüsse leiten und<br />

Maschinen und unser Haus steuern. Einige<br />

dieser Dienste werden wir bewusst nutzen,<br />

andere werden ohne uns zu belasten nach<br />

unseren Vorgaben still im Hintergrund arbeiten<br />

und unser Leben vereinfachen.<br />

In der Forschung ist die TU <strong>Kaiserslautern</strong><br />

bereits seit vielen Jahren in fast allen der<br />

oben genannten Bereiche aktiv und international<br />

sichtbar, so z.B. im Bereich Digital<br />

Radio Mondiale (DRM), dem digitalen<br />

Rundfunk auf Lang-, Mittel-, Kurz- und<br />

Ultrakurzwelle.<br />

Der Rundfunkempfang über Lang-, Mittel-<br />

und Kurzwelle hat seit Jahren an<br />

Bedeutung verloren, zu schlecht ist die<br />

Klangqualität und zu groß sind die Störungen.<br />

Allerdings besitzen diese Frequenzbereiche<br />

gegenüber dem UKW-Band den<br />

großen Vorteil, dass hier Rundfunk über<br />

große Distanzen und sogar interkontinental<br />

übertragbar ist. Nicht zuletzt demonstriert<br />

das digitale terrestrische Fernsehen<br />

DVB-T eindrucksvoll, dass eine störsichere<br />

Audioübertragung quasi in CD-Qualität<br />

möglich ist. So liegt es nahe, die Vorteile<br />

der digitalen Übertragungstechnik mit der<br />

hohen Reichweite in einem neuen DRM-<br />

Standard zu verbinden. Er sieht vor, das<br />

etablierte schmalbandige Frequenzraster<br />

der Lang-, Mittel- und Kurzwelle beizubehalten<br />

und ein an DVB-T orientiertes digitales<br />

Übertragungsverfahren mit einem<br />

aus MP3 weiterentwickelten Audiokompressionsverfahren<br />

zu verwenden (www.<br />

deutsches-drm-forum.de).<br />

Aufgrund der Leistungsfähigkeit heutiger<br />

Rechner ist es möglich, den sehr komplexen<br />

DRM-Empfänger auf einem handelsüblichen<br />

PC zu realisieren. Hierzu wurde<br />

am Lehrstuhl Nachrichtentechnik der TU<br />

<strong>Kaiserslautern</strong> ein DRM-Software-Empfänger<br />

für die Forschung und Lehre realisiert.<br />

Die quelloffene Software findet man<br />

unter http://nt.eit.uni-kl.de/forschung/diorama/.<br />

Mit der weiteren Verbesserung der<br />

DRM-Übertragungsqualität durch Diversitätstechniken<br />

befasst sich der Lehrstuhl<br />

im Rahmen eines durch die Deutsche<br />

Forschungsgemeinschaft geförderten Projektes.<br />

DRM eröffnet auch eine interessante Perspektive<br />

für den bisher analogen UKW-<br />

Rundfunk. Unter der Bezeichnung „DRM+“<br />

wurde ein im UKW-Bereich kompatibles<br />

System entworfen, das es erlaubt, einzelne<br />

Sender auf DRM+ umzustellen und<br />

damit pro Kanal bis zu vier unterschiedliche<br />

Audioprogramme sowie zusätzliche<br />

Datendienste zu übertragen. Dazu wurde<br />

im Frühjahr 2008 ein Feldversuch zur<br />

Verträglichkeit von DRM+ und analogem<br />

UKW-Rundfunk durchgeführt (www.drmradio-kl.eu).<br />

Dabei fand auch die weltweit<br />

erste Live-Übertragung mit DRM+ auf der<br />

Frequenz 87,6 MHz statt. Aufgrund der<br />

positiven Ergebnisse wird dieser Feldversuch<br />

in <strong>Kaiserslautern</strong> fortgesetzt.<br />

Diese Gelegenheit hat die Fachschaft<br />

Elektrotechnik und Informationstechnik<br />

genutzt um einen Tag lang Live-Radio zu<br />

produzieren: RadioEIT, das Veranstaltungsradio<br />

zum Technotag der TU, war überall in<br />

<strong>Kaiserslautern</strong> zu hören. Hiermit konnte in<br />

hervorragender Weise das im Studium der<br />

Kommunikationstechnik Gelernte mit der<br />

Praxis verbunden werden.<br />

Die zunehmende Durchdringung vieler<br />

Lebensbereiche mit immer komplexe-<br />

rer Medien- und Kommunikationstechnik<br />

führt aber auch in der Lehre zu einer<br />

stark wachsenden Nachfrage nach Vermittlung<br />

medientechnischer Kompetenz.<br />

Der Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik<br />

der TU <strong>Kaiserslautern</strong><br />

hat daher das Studienangebot in diesem<br />

Bereich erweitert und für den Studiengang<br />

„Elektrotechnik und Informationstechnik“<br />

eine Vertiefungsrichtung „Medien- und<br />

Kommunikationstechnik“ eingeführt. Dieser<br />

Studienschwerpunkt wird unsere Absolventen<br />

in die Lage versetzen, nicht nur<br />

die heute eingesetzten Dienste in ihren<br />

Details zu verstehen, sondern auch aktiv<br />

an der Gestaltung zukünftiger Mediendienste<br />

mitzuwirken.<br />

Schwerpunkt der Vertiefungsrichtung Medientechnik<br />

ist die Vermittlung von technischen<br />

Grundlagen der Mediendienste in<br />

Rundfunk, Internet, Mobilfunk und Printmedien.<br />

Wichtige Studieninhalte sind zum<br />

Beispiel die Audio- und Videosignalverarbeitung,<br />

Computergraphik und Mobilkommunikation.<br />

Zusätzlich zum technischen<br />

Wissen werden grundlegende Kompetenzen<br />

in angrenzenden medienwissenschaftlichen<br />

Bereichen wie Medienwirtschaft,<br />

-recht, -gestaltung und -marketing angeboten,<br />

die den notwendigen Überblick<br />

über die Gesamtentwicklung der Medienlandschaft<br />

vermitteln.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

http://medientechnik.eit.uni-kl.de.<br />

Prof. Dr.-Ing. Hans Schotten<br />

Prof. Dr.-Ing. Ralph Urbansky<br />

4/2008<br />

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