Mein Deutsch- Drahthaar

Bericht für die DD-Blätter
Welzheim, den 09.02.2012
Bezug nehmend auf die Beiträge von Herrn Dr.Werner Böhm (9/2011), Herrn Uwe Tabel (11/2011)
und Herrn Werner Lebus (1/2012), was die Arbeit am Schalenwild angeht, möchte ich folgende Anmerkungen
machen und hoffe auf eine höfliche Streitkultur.
Der DD als Schalenwildjäger hat bei uns im Schwäbischen Wald seinen festen Platz bei den Jägern.
Ob als Wasser-, Stöber- oder Nachsuchenhund, bringt er in allen Bereichen, bei entsprechender Führung
und Anlage, hervorragende Leistungen.
Ich selbst führe z.Zt. den DD-Rüden Artus vom Jura-Grund als auf Schweiß- und Fährtenschuh geprüften
Nachsuchenspezialist in der Nachsuchenstation „Schwäbischer Wald“. Neben den bekannten
Schweißhunde- und Brackenrassen bringt er in diesem Zusammenhang herausragende Leistungen,
alleine oder in Zusammenarbeit mit den anderen Hunden der Station.
Die Ausbildung solcher „Spezialisten“ erfordert viel Einsatz und Engagement bei der Abführung
und Einarbeitung am Schalenwild. Mir half dabei, neben viel Übung und Unterstützung durch meine
Jagdkameraden, meine erste DD-Hündin, Uta von drei Lärchen, wesentlich.
Auch spielt die zweckmäßige Einarbeitung bereits im Welpenalter eine große Rolle. Mit den richtigen
Methoden lassen sich dabei enorme Leistungen aus den Hunden „herauskitzeln“. Meiner Meinung
nach scheint es besonders wichtig zu sein, frühzeitig mit der Spezialisierung zu beginnen und
alles zu unterlassen, was der Arbeit mit der tiefen Nase abträglich ist, wie z.B. Sichthetzen.
Weiter könnte ich mir vorstellen, z.B auf der VJP/HZP eine mit mit Fährtenschuhen getretene, mehrere
Stunden alte (wahlweise auch über Nacht), ca. 500 m lange, kalte Schalenwildfährte (am besten
Schwarzwild), arbeiten zu lassen. Optional könnte auch etwas Schweiß der entsprechenden Wildart
bzw. etwas Lunge als punktuelle Schleppe mit verwendet werden. Weiter wäre natürlich auch eine
„kleine“ Schweißfährte mit der Tupf- oder Spritzmethode denkbar.
Als Nachsuchenführer ist man natürlich immer auf der Suche nach DD-Würfen, deren Eltern Prüfungen
auf der Schweiß- bzw. Fährtenschuhprüfung nachweisen können und ein ruhiges Wesen
besitzen, denn ich vermute, dass es eine Anlage für Schweißarbeit gibt.
Aufgefallen ist mir in diesem Zusammenhang, dass bei den im Internet und im aktuellen Zuchtrüdenkatalog
vorgestellten Zuchtrüden mit SW-Prüfungsnachweis auf der 20- oder 40-Stunden-Fährte
auch in fast allen Fällen deren Eltern bzw. Großeltern erfolgreiche Prüfungen auf Schweiß vorweisen
können.
Ob es sich dabei um vererbte Anlagen handelt oder ob sich eben diese Hundeführer besonders um die
Schweißarbeit bemühten, kann ich hier, wie bereits erwähnt, nur vermuten. Jedenfalls würde ich es
sehr begrüßen, wenn wir noch mehr DD-Hunde auf Schweiß- oder Fährtenschuhprüfungen prüfen
könnten, um den DD mit all seinen Qualitäten auch künftig in den zunehmenden Schalenwildrevieren
anzutreffen.
Leistungsnachweise, wie sie von Herrn Dr. Werner Böhm im DD-Heft 9/2011 vorgeschlagen werden,
halte ich, vor allem im Sinne der DD-Zucht, für äußerst sinnvoll.
Wolfgang Graß, Welzheim
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Band 90/2012
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