Arturo Alape PORTRÄT DES KILLERS ALS JUNGER MANN Thriller ...

son zweimal in den Unterleib und setzte mit einem rechten
Schwinger nach, der meinen Bruder aus den Socken hob.
Mit Fäusten und Füßen bearbeitete er den auf dem Boden
liegenden Nelson, drosch ihm in die Rippen, an die Beine,
ins Gesicht. Binnen Sekunden war Nelsons Auge knollendick
angeschwollen und die Nase übel zugerichtet. Er deckte
zwar mit den Armen, aber die Schläge kamen gnadenlos und
vernichtend. Irgendwie gelang es ihm aber, auf schwankenden
Beinen zum Stehen zu kommen. Mach weiter, Schwuchtelmatz,
wir sind noch lang nicht fertig. Das steigerte nur den
Gewaltrausch des anderen. Was? Der Tripperschwanz hat
noch nicht genug? Er will noch mehr, der Hurensohn? Und
er packte ihn aufs neue und puffte ihn in den Magen, knallte
ihm die Faust ins Gesicht, boxte ihn mit Aufwärtshaken wieder
hoch. Ich wollte eingreifen, aber ich wusste, dass Nelson
sowas als schlimme Kränkung empfunden hätte. Und ich
wusste natürlich auch, dass er was im Schilde führte, wenn er
sich so brutal abschlachten ließ. Schließlich ließ der Kerl von
ihm ab. Offenbar reichte es ihm, vielleicht hatte er auch ein
Fünkchen Mitleid mit meinem Bruder. Und im Vertrauen auf
die Wachsamkeit seines Leibschattens dreht er von Nelson
ab, während mein Bruder sich aufrappelt und sich mit dem
Hemdsärmel das Blut aus dem Gesicht wischt. Dann, der
Kerl will schon seinen Abgang machen, stößt ihm Nelson das
Messer zwischen die Rippen. Cool, ohne mit der Wimper zu
zucken. Der Kerl sackt zusammen, er weiß nicht, wie ihm
geschieht. Warum? fragen seine Augen. Wimmernd liegt er
da, der Heißsporn, röchelt, zuckt, klammert die Hände an
den Bauch, um den Blutschwall zu dämmen. Nelson fasst
mich am Arm und bugsiert mich hinaus. Für diese Nacht
verschwanden wir aus dem Viertel.
Nelson wusste, warum er dem Großmaul den Messerstich
versetzt hatte. Aber er schwieg. Wie wir ins Viertel
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