Einwohnergemeinde - Grellingen

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>Grellinger Portrait
Hansruedi Kübli-Bläsi
Wenn ich hier rausgehe,
bin ich meist
müde, aber friedlich
gestimmt
Als ich Hansruedi Kübli für das Interview anfragte,
sagte er mir, ich solle in die Turnhalle kommen, in
seine Welt. Er ist daran, auf der Bühne die neuen Kulissen
zu bauen für die Theatergruppe «Laiebühni-
Glögglifels» und ihre Aufführungen «E tüüre Heuschregge-Kongräss»
vom 23./24./25. März 2012.
Wände werden gezimmert, gemalt und mit Schrauben,
Haken und Seilen zusammengehängt, Tapeten
eingeklebt, Türen und Türfallen montiert, Intérieur-
Requisiten zusammengesucht und eingebaut, Beschriftungen
angeklebt. Stolz zeigt mir Hansruedi die
angefangenen Arbeiten, erklärt die Ideen und Ziele.
Vorgängig hat er sogar ein kleines Modell gebaut.
Das Wichtigste ist das Theater
Hansruedi wird an den Aufführungen der Souffleur
sein, der versteckte Einflüsterer und Anweiser. In
einem Stück, das fast zweieinhalb Stunden dauert,
braucht es diesen Job unbedingt –, falls etwas nicht
mehr präsent sein sollte. Wir sind nicht das «Häbse»,
wo tagtäglich jede Szene stundenlang geübt wird, wir
proben nur am Mittwochabend zwei Stunden, erklärt
er.
Die «Laiebühni-Glögglifels» spielt an den Jahreskonzerten
des Männerchors jeweils ein kleineres Stück
über etwa 70 Minuten und alle zwei Jahre im März
ein grosses. Das neue Stück wird schon bald nach der
letzten Aufführung ins Auge gefasst. Das heisst, Hansruedi
Kübli, Urs Käser und Dorly Leutwyler wählen
etwas Geeignetes aus, im Mai werden die Rollen verteilt
und die Proben beginnen noch vor den Sommerferien.
Geübt und geprobt wird auf der Bühne in
der Turnhalle, sie ist das eigentliche Probelokal. Problematisches
Detail: Gleichzeitig findet unten in der
Halle das Gymnastik-Training des Turnvereins statt,
was manchmal mit der Musik doch etwas störend
sein kann …
Die Turnhalle ist den ganzen Tag belegt, von morgens
bis abends. Hansruedi ist Hallenwart im 30%-
Pensum und sollte regelmässig putzen können, was
oft einer Jongliererei gleichkommt – glücklicherweise
ist er selbständig erwerbend und flexibel. Über Mittag,
vor 17 Uhr oder ab 22 Uhr ist's möglich. Dreimal
täglich wird die Halle und der Eingang geputzt.
Die Turner wollen immer eine saubere Halle, sonst
wird reklamiert. Im Winter kommen alle mit salzigen
Schuhen, verursachen Flecken weit herum und verteilen
Steinchen von oben bis unten. Oder man kommt
übers Gras – nicht auf den offiziellen Wegen – und
bringt richtig deftig Dreck rein. Egal, der Abwart ist
zum Putzen da. Dann die Garderoben, die WCs und
Duschen. Manchmal fragt sich Hansruedi, warum
sich die Leute so benehmen: Toiletten nicht spülen,
Papiere nicht in den Kübel werfen, Abfall aller Art
einfach liegen lassen oder vor der Eingangstüre deponieren
usw.
Der umtriebige Allrounder
Hansruedi, der Mann, der Sommer und Winter in
klappernden Holzzoccoli unterwegs ist, hat Elektrowickler
bei der EMB Elektromotorenbau AG Birsfelden
gelernt, blieb jedoch nur ein Jahr auf diesem
Beruf und wechselte anschliessend zu Badertscher
Service AG in die Abteilung Ölfeuerungen. In den
frühen 1980er-Jahren wurden die Abteilungen einzeln
verkauft, die Mitarbeiter kündigten und Hansruedi
machte sich mit «Kübli Heizungsservice»
selbständig.1987 konnten Teile der ehemaligen Firma
übernommen und die beiden Betriebe zusammengelegt
werden. Die Teilhaber sind heute pensioniert
oder schon verstorben; was die Zukunft bringen wird,
ist eher ungewiss. 2014 wird Hansruedi pensioniert
sein oder offiziell im Unruhestand ... Er ist immer
offen für Neues und liebt es, wenn Allerhand läuft.
Er gestaltet den Tag gerne flexibel und hat auch immer
Zeit für Spontanes. Eigentlich ist er ein absolut
kreativer, umtriebiger Allrounder. Und was er noch
nicht kann oder kennt, probiert er gerne mal aus.
Die Mutter von Hansruedi war bei Otto Borer, einem
frühen Grellinger Unternehmer an der Delsbergstrasse
(Velos/Garage/Taxi/Tankstelle) Kindermäd-
Eggflue-Echo 1 2012