30 Volks- abstimmung
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26<br />
WALD & WILD<br />
Teil 3<br />
„Probleme, Zivilisationsausbrüche<br />
und unser<br />
Umgang damit“<br />
Was Wald und Wild<br />
zu schaffen macht<br />
Als Randlinienbewohner bevorzugen<br />
Rehe Bereiche mit ausreichender Deckung<br />
und Äsungsvielfalt, wie Buschwerk<br />
und abwechslungsreiche Waldrandzonen.<br />
Auch wenn wir das Wild<br />
nicht sehen von der Strasse oder vom<br />
Weg aus – so ist es trotzdem da und<br />
beobachtet unser Verhalten. Wenn wir<br />
Menschen uns im Wald abseits von<br />
Wegen und Strassen bewegen, fl üchtet<br />
das Wild tiefer in den Wald hinein<br />
weil es sich bedroht fühlt – egal ob<br />
von Menschen oder z.B. von Hunden.<br />
„Deshalb ist es sehr wichtig, dass Hunde<br />
im Wald an der Leine geführt werden“,<br />
appelliert Landesjagdaufseher<br />
Wolfgang Kersting an die Hundehalter.<br />
Denn gerade frei laufende oder<br />
wildernde Hunde verursachen viel<br />
Stress bei den Wildtieren, weil sie<br />
fl üchten müssen. Die Hunde hetzen<br />
die Tiere durch den Wald, vor allem im<br />
Winter braucht dies unverhältnismässig<br />
viel Energie, weshalb die Tiere<br />
manchmal auch an Erschöpfung verenden.<br />
Die meisten Hunde können<br />
das gerissene Tier nicht wie ein Raubtier<br />
mit einem gezielten Biss innert<br />
kürzester Zeit töten. Die Tiere sterben<br />
bei einem Hundeangriff durch unzählige<br />
Bisse in alle Körperteile einen<br />
qualvollen Tod.<br />
Natur & Umwelt<br />
Der Mensch erobert den Wald immer mehr als Naherholungsraum für Freizeit-, Erlebnis- und Sportaktivitäten.<br />
Die Wildtiere werden vermehrt gestört und ziehen sich daher komplett in den Wald zurück. Das bleibt nicht<br />
ohne Folgen, da diese Situation den Wilddruck auf die Waldverjüngung massiv erhöht. Der Lebensraum der<br />
Wildtiere überschneidet sich heute nicht nur mit den Ansprüchen einer veränderten Freizeitgesellschaft sondern<br />
auch mit den Erschliessungsstrassen und deren höherem Verkehrsaufkommen, sowie den Auswirkungen<br />
einer intensiv getätigten Landwirtschaft. Wenn der Lebensraum für das Wild kleiner wird, verträgt dieser kleinere<br />
Lebensraum auch weniger Wildtiere. Über diese Spirale, deren Auswirkungen auf den Wald und das Wild<br />
sowie die Rolle des Menschen, möchten wir in diesem Teil der Serie „Wald & Wild“ informieren.<br />
Respektiere Deine Grenzen<br />
Der Mensch kann durch Rücksichtnahme<br />
viel Einfl uss auf das Wohlergehen<br />
von Wald und Wild nehmen. Der Wald<br />
ist in der Regel ein Ort der Ruhe –<br />
wenn wir lernen diese Ruhe zu geniessen,<br />
hören wir das Gezwitscher der<br />
Vögel, sehen ein Eichhörnchen vorbei<br />
huschen und werden empfänglich für<br />
viele andere schöne Erlebnisse, die<br />
der Wald uns bietet. Es gilt daher Lärm<br />
im Wald zu vermeiden und die Waldwege<br />
und Strassen nicht zu verlassen.<br />
„Wir müssen uns bewusst sein, dass<br />
wir den Lebensraum Wald mit einer<br />
information schellenberg • 2009/2