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architektur sommer hamburger - Quartier

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Die Pack- und Auktionshallen der Fischmarkt Hamburg-Altona GmbH<br />

Seeteufel und Steinbeißer<br />

Zwischen Neumühlen und Holzhafen: Am Fischereihafen<br />

Altona steht der Fisch im Mittelpunkt.<br />

Text: Nikolai Antoniadis, Foto: Thomas Hampel<br />

Fischdampfer und Kutter sind schon seit<br />

vielen Jahren nicht mehr nach Hamburg<br />

gekommen, um ihre Fänge auf den Markt<br />

zu bringen. Trotzdem werden am Fischereihafen<br />

Altona jedes Jahr rund 36.000<br />

Tonnen frischer Fisch umgeschlagen.<br />

Gegen 22 Uhr treffen die ersten Lkw aus<br />

Dänemark ein, am frühen Morgen wird<br />

die Ware in Markthalle I zum Verkauf<br />

angeboten. Der Fischereihafen Altona<br />

ist heute der führende Spezialmarkt für<br />

Edelfisch und Seafood in Deutschland.<br />

Hier sind fast 60 Unternehmen mit<br />

einem Jahresumsatz von insgesamt<br />

280 Millionen Euro ansässig.<br />

Die Entstehung von Altona ist eng mit<br />

der Fischerei verbunden. Der erste Siedler,<br />

der sich ungefähr 1536 an jener Stelle<br />

niederließ, an der heute Altona steht,<br />

war ein Fischer. Die Hamburger Stadtväter<br />

und vor allem die dortige Fischerzunft<br />

waren darüber nicht erfreut. Sie<br />

argwöhnten, dass die Ansiedlung eines<br />

Fischers vor ihren Toren „all to nah“ an<br />

ihrem Markt liege. Bald folgten weitere<br />

Fischerfamilien, und Altona entwickelte<br />

sich vom kleinen Fischerdorf zur prospe-<br />

ausgabe 06, juni - august 2009<br />

Vermischtes aus dem quartier<br />

rierenden Hafenstadt mit bedeutendem<br />

Fischmarkt. Der Wettstreit zwischen<br />

den beiden Nachbarstädten wurde erst<br />

beendet, als vor 75 Jahren die „Fischmarkt<br />

Hamburg-Altona GmbH (FMH)“<br />

als gemeinsame Fischmarktverwaltung<br />

gegründet wurde.<br />

Inzwischen hat sich das Gebiet stark<br />

verändert und ist aus seiner rein gewerblichen<br />

Abgeschlossenheit herausgetreten.<br />

Der östliche Teil des Hafenbeckens<br />

wurde schon vor zwanzig Jahren zugeschüttet,<br />

um dort das Terminal für die<br />

Englandfähre zu errichten. Heute wird<br />

dort ein zweites Kreuzfahrtterminal<br />

gebaut. Am alten Ausrüstungskai ragt<br />

nicht mehr der Bug eines Kutters in die<br />

Elbe, sondern der des gläsernen Dockland-Gebäudes.<br />

Die Kühlhalle III ist zum<br />

„Elbkaihaus“ geworden, und viele Bars<br />

und Restaurants haben sich an diesem<br />

Abschnitt der Elbmeile niedergelassen.<br />

Trotzdem stehen Fisch und Fischerei<br />

weiterhin im Mittelpunkt des Geschehens.<br />

Dafür sorgt die „Fischmarkt Hamburg-Altona<br />

GmbH“, die im Juni ihren<br />

75. Geburtstag feiert.<br />

Foto: Thomas Hampel<br />

buchtipp<br />

Ralf Lange:<br />

Architektur in<br />

Hamburg<br />

Der große<br />

Architekturführer<br />

Mit über 1.000 Objekten in Einzeldarstellungen<br />

ist „Architektur in<br />

Hamburg“ das Standardwerk zur<br />

Hamburger Architektur. 13 Karten<br />

fassen die vorgestellten Bauten zu<br />

inhaltlich und räumlich kohärenten<br />

Rundgängen zusammen. Mit umfassenden<br />

Registern (Architekten,<br />

Epochen, Gebäudetypen, Straßen)<br />

ist das Buch zugleich das umfangreichste<br />

Referenzwerk zur Hamburger<br />

Architektur.<br />

Ralf Lange:<br />

Architektur in Hamburg<br />

Junius Verlag, Hamburg 2009<br />

ISBN 978-3-88506-586-9<br />

384 Seiten, geb., 29,90 Euro<br />

Nikolai Antoniadis:<br />

Butt aus Altona<br />

Die Geschichte des<br />

Fischmarktes<br />

Hamburg-Altona<br />

Der Fischereihafen gehört zu Hamburg<br />

wie Michel oder Dom. Trotz<br />

des Wandels, den das kleine Areal<br />

durchlaufen hat, ist es unverändert<br />

von Fisch geprägt. Der vorliegende<br />

Band erzählt mit vielen unveröffentlichten<br />

Bildern die Geschichte des<br />

Hafens und der Fischerei in Hamburg<br />

und Altona: von Elbfischern zu<br />

Fabrikschiffen, von den ersten Auktionen<br />

zum modernen Dienstleister.<br />

Nikolai Antoniadis:<br />

Butt aus Altona<br />

ELBE&FLUT Edition / Junius Verlag<br />

Hamburg 2009<br />

ISBN 978-3-88506-444-2<br />

112 Seiten, geb., 19,90 Euro<br />

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