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GEFÜHL UND GEFUGE - MEK

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59doch sind die Tendenzen sehr stark, welche innerhalb des BolzanoschenSystems in die Richtung einer Substanzialisierung, einer Objektivierungzum Existierenden der logisch Bestehenden wirken." Auchdie eben erwähnte logische Funktion (die von Nichtexistierendenhandelnde Aussagen sinnvoll zu machen) ist schon von solcher Art,daß, um sie auszuüben, die Vorstellung an sich irgendeiner wahrenObjektivität bedarf: sie muß doch einen tatsächlichen psychischenAkt, eine diesseitige, auf den goldenen Berg gerichtete räumlichzeitlicheseelische Tätigkeit mit Inhalt füllen. Die ethische Bedeutung derlogischen Sphäre, mit welcher wir uns alsbald befassen werden, ist einnoch offensichtlicher substanzialisierender Faktor. ^°Für die Untersuchung der gegenseitigen logischen Verhältnissevon Sätzen an sich führt Bolzano den Begriff der veränderlichen Vorstellungein. Da die objektiven Vorstellungen zeitlos sind, könntedieser Begriff sonderbar erscheinen, im Wortgebrauch von Bolzanohat der Ausdruck "veränderlich" jedoch einen nur bildlichen Sinn.Wenn wir in irgendeinem Satz A die Vorstellung / als veränderlichbezeichnen, dann verstehen wir darunter nichts anderes, als daß wirunsere Aufmerksamkeit jetzt auf all die 5, C,... Sätze richten, die vonA nur insofern verschieden sind, daß sie an der Stelle von / die Vorstellung/Ä^,...enthalten. Es besteht ein Verhältnis von Ableitbarkeitzwischen den Sätzen A,B,C,D,... bzw. M.N.O,... hinsichtlich auf die29 "Die methodologische Tat Bolzanos", schrieb Bela Fogarasi, "schließtnicht aus, daß er auch die metaphysische Bedeutung seines Problems fühlte,ja sogar daß gerade dieses Gefühl ihm den wahren Impuls gegeben hat."Fogarasi, "Bolzano igazsägelmelete" [Die Wahrheitstheorie Bolzanos].Huszadik Szdzad, 1913, S.625.30 Es gilt von der Unterscheidung zwischen Bestehen und Existieren auchim allgemeinen, daß man es nur in Worten durchführen kann. Das "Seinhafteder letzten Gegebenheiten", schreibt Karoly [Karl] Mannheim, "kannman für eine Zeit aufschieben, jede zuendegedachte Erkenntnistheorie istjedoch gezwungen, an einem bestimmten Punkt, aufs Neue, die Seinhaftigkeitzu setzen, denn die letzten Gegebenheiten kann man nicht als nichtseinhaft gegeben betrachten... Die Korrelation von dem Erkannten und demzu Erkennenden kann man, ohne daß man deren Existenz, deren ontologischenCharakter in irgendeiner Art anerkennen würde, nicht aufstellen."Mannheim, "Az ismeretelmelet szerkezeti elemzese" [Strukturelle Analyseder Erkenntnistheorie], y4/Ae«aeMm, 1918-19, S.245f.

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