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HAUS IMMANUEL Therapiekonz KINDERHAUS 2013.pdf

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Fachklinik Haus Immanuel HutschdorfDeutscher Gemeinschafts-Diakonieverband GmbHFachklinikHutschdorf<strong>Therapiekonz</strong>ept„Kindernest“


Einleitung1. Vorwort ......................................................................................................................................................................................................... 32. Rahmenbedingungen ............................................................................................................................................................................... 32.1 Träger .................................................................................................................................................................................................. 32.2 Gesetzliche Grundlagen ................................................................................................................................................................ 32.3 Art der Einrichtung ........................................................................................................................................................................ 32.4 Organisatorisches ............................................................................................................................................................................ 42.4.1 Aufnahme ............................................................................................................................................................................. 42.4.2 Öffnungszeiten ................................................................................................................................................................... 42.4.3 Aufsicht ................................................................................................................................................................................. 42.4.4 Personalsituation ............................................................................................................................................................... 42.4.5 Räumlichkeiten ................................................................................................................................................................... 42.4.6 Eingewöhnung .................................................................................................................................................................... 42.4.7 Personalsituation ............................................................................................................................................................... 53. Heilpädagogisch-therapeutische Konzeption .................................................................................................................................. 53.1 Das Bild vom Kind ........................................................................................................................................................................... 53.2 Heilpädagogisch-therapeutischer Ansatz ............................................................................................................................... 53.3 Basiskompetenzen des Kindes ..................................................................................................................................................... 64. Kooperation ................................................................................................................................................................................................. 64.1 Verknüpfung mit der Mutter-Kind-Station ............................................................................................................................ 64.2 Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen ........................................................................................................................ 65. Schlussgedanke .......................................................................................................................................................................................... 7„Mutter und Kind fit für die Zukunft:Wir alle für die Gesundheit unserer Kinder!“Verfasser/in: Beate Jezussek, Dipl. Soz. Päd. (FH),Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin(HP)Stand 31.05.20132


1. VorwortDas Kindernest der Fachklinik für suchtkranke FrauenHaus Immanuel ist sowohl als Teil der Konzeption derFachklinik als auch des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbandes GmbH zu sehen. Das christlicheLeitbild des Trägers schlägt sich entsprechend in derArbeit des Kinderhauses nieder.Diese Konzeption wendet sich an alle Personen, die sichmit den Schwerpunkten der heilpädagogisch-therapeutischenArbeit im Kindernest vertraut machen wollen.„Der Mensch ist ein Wesen das wächst und seinGeburtsrecht ist die Entwicklung“ (Anon). Damit sichKinder aus suchtbelasteten Familien gesund entwickelnund so zu selbstbewussten, selbstsicheren Persönlichkeitenheranwachsen können, brauchen sie dieUnterstützung einer Gesellschaft, die ihnen mitWertschätzung begegnet. So können sie schwierigeLebensumstände bewältigen und den Herausforderungendes Lebens gestärkt begegnen. DennKinder sind unsere Zukunft!2. Rahmenbedingungen2.1 TrägerTräger der Fachklinik Haus Immanuel und damit auchdes klinikeigenen Kinderhauses Kindernest ist derDeutsche Gemeinschafts-Diakonieverband GmbH inMarburg/Lahn, vertreten durch das Diakonissen-MutterhausHensoltshöhe, Gunzenhausen. Die Fachklinikfür suchtkranke Frauen Haus Immanuel liegt in Hutschdorf,Gemeinde Thurnau, im Landkreis Kulmbach.2.2 Gesetzliche GrundlagenDiese ergeben sich aus den §§45-48 des Sozialgesetzbuch(SGB) VIII.2.3 Art der EinrichtungDas Kindernest ist ein klinikeigenes Kinderhaus derFachklinik für suchtkranke Frauen Haus Immanuel.In der Fachklinik werden vor allem alkohol- und medikamentenabhängigeFrauen ab dem 18. Lebensjahrnach abgeschlossener Entzugsbehandlung aufgenommen.Auch Frauen mit posttraumatischen Belastungsstörungen,die suchterkrankt sind, werden behandelt.Daneben bestehende Erkrankungen (Sekundärindikationen)wie Essstörung und Glücksspielsucht könnenebenfalls behandelt werden.Die Patientinnen kommen aus dem gesamten Bundesgebiet,jedoch vorwiegend aus Bayern, Thüringen undSachsen. Die Behandlungsdauer beträgt in der Regel15 Wochen. Das Haus Immanuel ist die einzige Suchtklinikfür Frauen in Nordbayern, die eine Mutter-Kind-Behandlung anbietet.Die Möglichkeit, ihr Kind mit zur Therapie zu bringen,erleichtert insbesondere alleinerziehenden Mütterndie Entscheidung zu einer Entwöhnungsbehandlung.Die Mitaufnahme des Kindes kann den Behandlungserfolgder Mutter unterstützen, weil dadurch dieAbstinenzmotivation erhöht werden kann.Außerdem benötigen die Kinder von suchtkrankenMüttern häufig fachliche Begleitung, da die Suchterkrankungeines Elternteils ein erhebliches Risikofür die Entwicklung des Kindes darstellt. Diesem gilt esentgegen zu wirken, indem die gesunden Persönlichkeitsanteiledes Kindes ganzheitlich gestärkt werden.Das „Kindernest“ ist ein eigenständiger Teil der Mutter-Kind-Behandlung.Neben der entwicklungsangemessenenUnterstützung der Kinder, mit besonderemBlick auf die Erfordernisse in suchtbelasteten Familien,werden Mutter-Kind-Aktivitäten und regelmäßige Einzelgesprächemit den Müttern, sowie Gesprächsgruppenim Sinne von Elternbildung durchgeführt.Das Wohl des Kindes und die positive Entwicklung derBeziehungsfähigkeit insgesamt und im Besonderenzwischen Mutter und Kind stehen im Zentrum derheilpädagogisch-therapeutischen Arbeit, da durch dieSuchterkrankung häufig das Beziehungsgefüge beeinträchtigtist.Während die Mütter an der Entwöhnungstherapie teilnehmen,besuchen die Kinder das Kindernest.Die Mutter-Kind-Station und das Kindernest arbeitenzusammen.3


2.4 Organisatorisches2.4.1 AufnahmeDas „„Kindernest“ bietet 12 Plätze für die Begleitkindervon Patientinnen, für die Altersgruppe 0 - 12 Jahre an.In der Mutter-Kind-Station stehen 12 Apartments miteigenem Kinderzimmer zur Verfügung. Neben derGemeinschaftsküche befindet sich ein Kinderspielzimmerauf der Station. Die Kinder werden gemeinsammit ihren Müttern für die Regelverweildauer von 15Wochen aufgenommen.Die Kosten für die Mitaufnahme des Kindes übernehmendie Rentenversicherungsträger und Krankenkassengemäß § 29 Abs. 1 SGB VI für die Dauer der stationärenRehabilitation der Mutter unter der Rubrik „Haushaltshilfe“.Die Beantragung erfolgt meist durch eineSuchtberatungsstelle. Es ist sinnvoll, bereits im Antragtherapeutisch zu begründen, dass Mutter und Kindzusammen behandelt werden sollten bzw. eine Trennungnicht angezeigt ist.Die Aufnahme in die Fachklinik Haus Immanuelregelt die Klinikverwaltung (Tel.: 09228/99680).2.4.2 ÖffnungszeitenDas „Kindernest“ ist in den Therapiezeiten der Frauengeöffnet, d.h. während der Woche von 8.15 Uhr bis17.00 Uhr, am Freitag von 8.15 Uhr bis 14.30 Uhr.2.4.3 AufsichtWährend der Öffnungszeiten des „Kindernest“s beginntdie Aufsichtspflicht für das Kind mit der Übergabe andas Fachpersonal. Bleibt die Mutter z.B. in der Eingewöhnungsphaseoder bei Veranstaltungen mit im „Kindernest“,ist sie für ihr Kind zuständig, soweit keineanderen Absprachen getroffen werden.Außerhalb der Öffnungszeiten des „Kindernests“ liegtdie Aufsichtspflicht bei der Mutter. Sind andereErwachsene als die Mutter abholberechtigt, so ist dasFachpersonal zu informieren.Bei Erkrankung oder anderen Abwesenheitsgründendes Kindes, sorgt die Mutter für die Informationsweitergabean das „Kindernest“. Bei Erkrankung der Mutterbesucht das Kind weiterhin das Kindnest, soweit medizinischnichts dagegen spricht. Erkrankt das Kind, sowird dies im Einzelfall geregelt.2.4.4 PersonalsituationIm „Kindernest“ werden die Kinder von qualifiziertemFachpersonal begleitet. Ab sechs anwesenden Kindernsind zwei Fachkräfte im Einsatz. Der gesetzlich analoggeltende Personalschlüssel wird eingehalten.2.4.5 RäumlichkeitenDas „Kindernest“ ist in einem eigenen Haus mit Spielterrasseund bewaldetem Außengelände untergebracht.Die Spielterasse wird durch das Hochparterre mit Seminar-und Jugend Raum , sowie Technik- und Abstellräumenebenerdig erreicht.Im Erdgeschoss befinden sich eine Diele, die als Garderobeund Spielbereich genutzt wird, ein Büro und diebeiden Spielzimmer. Sie sind schwerpunktmäßignach Kleinstkindern (0-3 Jahre) und Elementarbereich(3-6 Jahre) bis zum Schulalter (6-12 Jahre) eingerichtet.Diese als Erlebnisräume gestalteten Zimmer bietenden Kindern entwicklungsanregende Bewegungsmöglichkeiten.Durch die Verbindungstür können beideRäume nach Bedarf auch flexibel für alle Altersgruppenzur Verfügung stehen. In der Wohnküche im Erdgeschossist der Essbereich für alle Kinder. KindgerechteSanitäreinrichtungen im Bad mit Wickelplatz ermöglicheneine entsprechende Pflege.Im 1. Stock befindet sich ein Hausaufgabenzimmer, dasauch für kreative Arbeiten genutzt werden kann. DerSchlafraum, vorwiegend für Kinder unter 4 Jahren,liegt neben einem Ruheraum für alle Altersgruppen,der mit Büchern und Brettspielen versehen ist.Ein weiteres Mitarbeiter- bzw. Differenzierungszimmerist im 1. Stock.2.4.6 EingewöhnungDie Eingewöhnungsphase im „Kindernest“ gestaltetsich individuell nach den Bedürfnissen des Kindes. Diesist besonders bei Kindern unter 3 Jahren wichtig sowiebei denen, die es nicht gewöhnt sind, mehrere Stundenam Tag ohne die Mutter zu verbringen. Dieser Prozesswird durch das Fachpersonal behutsam, einfühlend undwertschätzend begleitet. Haltgebende Rituale undÜbergangsobjekte (z.B. Plüschtier, Kuscheldecke,Schnuller usw.) können dies erleichtern. Individu-4


elle Absprachen werden mit der Mutter getroffen.Dabei wird die Mutter für die Belange des Kindes sensibilisiert,was die Beziehung zum Kind festigt. Dieersten drei bis fünf Wochen im „Kindernest“ sindals Eingewöhnungsphase für das Kind zu sehen.2.4.7 RegelungenAlle gesetzlichen Regelungen zur Hygiene, dem Infektionsschutz,der Sicherheit und zur Meldepflicht vonansteckenden Krankheiten werden ohne Ausnahmeeingehalten.3. Heilpädagogisch -therapeutische Konzeption3.1 Das Bild vom KindDer Mensch kommt als kompetenter Säugling zur Welt.Unmittelbar nach der Geburt beginnt er seine Umweltzu erkunden und in den Austausch mit ihr zu treten.Dies belegt die entwicklungspsychologische und neurowissenschaftlicheSäuglingsforschung. Von Geburtan gestalten Kinder alle sozialen Prozesse aktiv mit.Bildung ist ein sozialer Prozess. Der Mensch ist aufSelbstbestimmung und Selbstständigkeit hin angelegt.Bereits sehr junge Kinder sind aktive Mitgestalter ihresVerstehens und können ihre Bedürfnisse äußern. In diesemSinne übernehmen sie entwicklungsangemessenVerantwortung.Im Dialog mit anderen wollen Kinder an allenWeltvorgängen teilnehmen und ihr Weltverständnisständig erweitern. Gesunde Kinder wollen von sich auslernen. Mit Neugier und Begeisterung gehen sie ihremForscherdrang nach. Sie lernen mit bemerkenswerterLeichtigkeit und Geschwindigkeit. Jedes Kind ist einzigartigund unterscheidet sich in seiner Persönlichkeitvon anderen Kindern.„Keine Bildung ohne Bindung!“ Dieses Schlagwort zeigtwie grundlegend die Beziehungserfahrungen von sehrjungen Kindern zu ihren wesentlichen Bezugspersonensind. Kinder, die im Kontakt, im Dialog mit ihrenBezugspersonen Sicherheit und Geborgenheit entwickelnkonnten, können sich intensiv der Auseinandersetzungmit der Umwelt zuwenden.3.2 Heilpädagogisch -therapeutischerAnsatzGrundlage der Arbeit im „Kindernest“ ist eine wertschätzendeund akzeptanzbasierte Atmosphäre. JedesKind und jede Mutter wird in seinem/ihrem „ so sein“akzeptiert und wertgeschätzt. Die Kinder erfahren imtäglichen Miteinander, dass jeder Mensch einzigartigund etwas Besonderes ist.Das heilpädagogisch-therapeutische Vorgehen richtetsich nach den individuellen Voraussetzungen undBedürfnissen der Kinder, damit sie sich wohl fühlenund Beziehungen eingehen können. Da eine Suchterkrankungmeist das Beziehungsgefüge der Betroffenenbeeinträchtigt, wird im Kinderhaus schwerpunktmäßigauf die Beziehungsfähigkeit der Kinder geachtet.Insbesondere werden Mutter und Kind im Ausbau ihrerBeziehung unterstützt. Dies ist für eine gesunde Weiterentwicklungdes Kindes und der Mutter notwendig.Der Suchtkreislauf, teilweise über Generationen hinwegaktiv, kann so unterbrochen werden. Die regelmäßigenMutter-Kind-Aktivitäten wie z.B. Ausflüge oder kreativesGestalten und die Gespräche mit der Mutterschaffen hier ein breites Lernfeld für neue Erfahrungen.Diese werden mit Mutter und Kind fachlich reflektiert.Nach gezielter Beobachtung des Kindes werden vomFachpersonal individuelle Unterstützungsmöglichkeitenfür die ganzheitliche Entwicklung des Kindesgesucht und angeboten im Sinne von Maria Montessori„So wenig Hilfe wie möglich, aber immer so vielwie nötig.“ Außerdem folgen wir dem Leitsatz: DieStärken stärken, damit die Schwächen schwach werdenkönnen. Je nach Möglichkeit können Mutter-Kind-Spielstunden oder Einzelspielstunden von einer entsprechendqualifizierten Fachkraft angeboten werden.Ein vorhersehbarer, strukturierter Tagesablauf in derüberschaubaren Gruppe mit bis zu 12 Kindern bietetSicherheit und eröffnet Möglichkeiten zur Weiterentwicklungverschiedenster Fähigkeiten des Kindes imsozialen, emotionalen und kognitiven Bereich. Wennein Kind emotional ausgeglichen ist und befriedigendesoziale Beziehungen pflegen kann, ist es freier für alleLernprozesse. Kleingruppenangebote für die Kinder,entsprechend ihren Bedürfnislagen, sind sehr gut möglich(z.B. kreatives Gestalten, Rollenspiel, Bewegung).5


Die Schulkinder erhalten nach der Rückkehr aus derSchule das Mittagessen im „Kindernest“. Anschließendgibt es eine Entspannungsphase. Danach findet eineHausaufgabenbetreuung im entsprechenden Zimmerstatt. Kinder unter 4 Jahren können in dieser Zeit schlafen.Andere Kinder können sich im Ruheraum mitBüchern beschäftigen oder leise spielen. Ein exemplarischerTagesablauf ist auf einem gesonderten Blattnachzulesen.Gegebenenfalls kann Kleingruppenarbeit, entwicklungsangemessen,möglicherweise in Kursform,angeboten werden. Den Kindern können Hilfen, wieangemessene Aufklärung über die Suchterkrankung,kreative Tätigkeiten usw. angeboten werden, um ihreLebenssituation in einer suchtbelasteten Familie zubewältigen und ihre Lebenskompetenzen zu stärken.Wir legen Wert auf freies Spiel und Freispielräume, indenen Kinder ermuntert werden, ihre Spielbedürfnisseumzusetzen und den Spielverlauf zu gestalten:• Sich selbst Spielpartner zu wählen oder gewähltzu werden• über die Dauer und den Ort selbst oder mit zuentscheiden.Die Raumgestaltung durch Einbauten mit verschiedenenSpielebenen lädt das Kind ein, sich selbst auszuprobieren.Es erweitert damit spielerisch seine Erfahrungenund Fähigkeiten.Im täglichen Miteinander des „Kindernests“ hat dasKind die Möglichkeit, mit anderen Kindern und Erwachsenenin Kontakt zu treten, Freundschaften zu schließen,Konflikte zu lösen und Frustrationen zu ertragenund zu verarbeiten. Dabei entwickelt es auf vielfältigeWeise seine Kommunikations- und Interaktionsfähigkeitenweiter.3.3 Basiskompetenzen des KindesIn der heilpädagogisch-therapeutischen Arbeit im„Kindernest“ unterstützen wir die gesamte Persönlichkeitsentwicklungdes Kindes. Eine Grundlagedafür sind die sogenannten Basiskompetenzen ausdem Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan, dernach Möglichkeit in die Arbeit einfließt.Basiskompetenzen sind Fertigkeiten die das Kind befähigen,sich mit sich selbst, anderen und mit Dingen inseiner Umwelt auseinander zu setzen.Im „Kindernest“ werden besonders die Personalen Kompetenzen(Fertigkeiten, um mit sich selbst gut zurechtzu kommen), die Kompetenzen zum Handeln imsozialen Kontext (Fertigkeiten, um mit anderen auchin Gruppen gut zurecht zu kommen) und der kompetenteUmgang mit Veränderung und Belastungen, dieWiderstandsfähigkeit (Resilienz) gestärkt. Die Widerstandsfähigkeit(Resilienz) ist sehr bedeutsam, weil dasKind sich trotz schwieriger Lebensumstände, hier dieSuchterkrankung der Mutter, stetig weiter entwickelnund die negativen Erlebnisse verarbeiten soll. Kann dasKind diese Situation meistern, geht es gestärkt daraushervor und entwickelt gute Voraussetzungen für spätereAnforderungen.4. Kooperation4.1 Verknüpfung mit derMutter-Kind-StationDas Team des „Kindernests“ arbeitet eng mit dem therapeutischenTeam der Mutter-Kind-Station zusammen.In regelmäßigen Besprechungen werden dieBeobachtungen in beiden Arbeitsbereichen ausgetauschtund in die Arbeit einbezogen.Nach ca. fünf Wochen ist ein gemeinsames Gesprächgeplant, in dem Ziele von und für die Mutter mit denenvon und für das Kind abgesprochen, geordnet undkoordiniert werden. Möglicherweise ergeben sich darausAufgaben, die die Mutter im Realitätstrainingerfüllen soll. Dies könnte die Anbahnung von weiterführendenHilfen für Mutter und/oder Kind betreffen,wie z.B. die Vorstellung bei einer Frühförderstelle.Eine regelmäßig stattfindende Gruppe für die Mütterzur Unterstützung ihrer Erziehungsfähigkeit (Erziehungskompetenz)wird in Zusammenarbeit angeboten.Dies kann in Seminarform erfolgen.4.2 Zusammenarbeit mitanderen EinrichtungenUm die Kinder und ihre Bezugssysteme bestmöglich inihrer Entwicklung zu unterstützen, arbeiten wir nachMöglichkeit gerne mit allen anderen Einrichtungenzusammen, die dazu beitragen können.Nach Bedarf kann therapeutische Hilfe für das einzel-6 1 Aus Gründen der Schreibvereinfachung wurde immer die männliche Form gewählt.


ne Kind durch Fachdienste und besondere Therapeutenvor Ort stattfinden z.B. Logopädie.Evtl. ist eine Weiterführung von bereits begonnenenBehandlungen regional möglich. Nach Einverständnisund in Absprache mit der Mutter bahnen wir weiterführendeHilfen für das Kind bzw. seine Familie für dieZeit nach dem Klinikaufenthalt an. Dazu nehmen wirKontakte auf zu• Ämtern und Fachabteilungenfür Familie und Soziales5. SchlussgedankeDiese Konzeption steht am Anfang und wurde vor derEröffnung des Kindernests und der Mutter-Kind-Stationder Fachklinik Haus Immanuel erstellt.Die Erfahrungen mit Kindern und Müttern werdenzeigen, wie die Konzeption weiterzuentwickeln undzu überarbeiten ist. Ein herzliches Dankeschön an alle,die diese Arbeit unterstützen und die zu ihrer Entstehungbeigetragen haben.• sozialpädagogischen Familienhilfen• Frühförderstellen• Erziehungsberatungsstellen• Kinderärzten• Kindertagesstätten• Fachdiensten und speziellen Therapeuten z.B.Logopäden, Krankengymnasten usw.• und Anderen.7


Fachklinik Haus Immanuel HutschdorfDeutscher Gemeinschafts-Diakonieverband GmbHHutschdorf 46 · 95349 Thurnau-HutschdorfTel. 09228 99 68 - 0 · Fax 09228 99 68 - 99www.haus-immanuel.de · info@haus-immanuel.de

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