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Stundenthema: Erdbeben

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Unterrichtsgestaltung Stationenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

Daniela Peter 1 / 67<br />

UNTERRICHTSENTWURF<br />

WENN DIE ERDE BEBT<br />

Unterrichtsgestaltung<br />

SS 2008<br />

Mag. Dr. Erich Zunegg<br />

Anzahl der Einheiten: 2 Einheiten<br />

Altersstufe: 6. Klasse<br />

Name: Daniela Peter<br />

Matrikelnummer: 0512165


Unterrichtsgestaltung Stationenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

I n h a l t s a n g a b e<br />

T h e o r e t i s c h e H i n t e r g r ü n d e 3<br />

1.Lehrplaneinbettung 4<br />

2. Situationsanalyse: Die Klasse 6<br />

3.Methodik und Unterrichtsmittel 7<br />

4. Zeitplan 10<br />

5. Raumvoraussetzungen 11<br />

6. Themenanalyse 12<br />

7. Schlüsselbegriffe 13<br />

P r a x i s 1 4<br />

8. Stationenmaterial 15<br />

Aufbau der Erde 15<br />

Plattentektonik 23<br />

Entstehung von <strong>Erdbeben</strong> 31<br />

Messung von <strong>Erdbeben</strong> 40<br />

Zusatzinformationen <strong>Erdbeben</strong> 51<br />

9. Zusatzmaterial 63<br />

10. Quellen 65<br />

Daniela Peter 2 / 67


Unterrichtsgestaltung Stationenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

Theoretische<br />

Hintergründe<br />

Daniela Peter 3 / 67


Unterrichtsgestaltung Stationenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

1 . L e h rp laneinb e ttung<br />

Fach: Geographie<br />

Klasse: 5. Klasse Gymnasium<br />

Zeit: 2 Unterrichtseinheiten<br />

Thema der Unterrichtseinheit: <strong>Erdbeben</strong> und Plattentektonik<br />

Thema der Stunde: Wenn die Erde bebt<br />

Auszug aus dem Lehrplan<br />

5. und 6. Klasse:<br />

Die soziale, ökonomisch und ökologisch begrenzte Welt<br />

Gliederungsprinzipien der Erde nach unterschiedlichen Sichtweisen<br />

• Gliederungsmöglichkeiten der Erde nach naturräumlichen, kulturellen, politischen<br />

und ökonomischen Merkmalen aufzeigen<br />

• Einsicht gewinnen, dass Gliederungen immer einem bestimmten Zwecken<br />

dienen, dass Grenzen Übergangszonen und die so abgegrenzten Gebiete meist<br />

nicht einheitlich sind<br />

• Landschaftsökologische Zonen der Erde<br />

- Wechselwirkung von Relief, Klima, Boden, Wasser und Vegetation verstehen<br />

- Klimadaten in Diagramme umsetzen und daraus eine Klimagliederung der<br />

Erde ableiten<br />

Grobziele Die Schüler sollen verstehen lernen was Plattentektonik<br />

bedeutet und wie <strong>Erdbeben</strong> entstehen und was dabei<br />

geschieht<br />

Feinziele • Aufbau der Erde<br />

• Plattentektonik<br />

• Entstehung von <strong>Erdbeben</strong><br />

• Messung von <strong>Erdbeben</strong><br />

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Unterrichtsgestaltung Stationenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

A L L G E M E I N E Z I E L E :<br />

Die Schüler sollen durch das selbständige Erarbeiten der einzelnen Stationen Erfahrungen<br />

sammeln und sich Kenntnisse über den Aufbau der Erde aneignen sowie Verstehen lernen<br />

warum es <strong>Erdbeben</strong> gibt.<br />

Im Mittelpunkt sollen für die Schüler lebensnahe Problem- und Aufgabenstellungen<br />

stehen. Weiters soll der Unterricht durch die Merkmale der Ganzheitlichkeit, der<br />

Schüleraktivität und der Schülerorientierung geprägt sein. Die Schüler sollen durch das<br />

selbstständige Arbeiten motiviert werden, Verantwortung zu übernehmen. Erfahrungen<br />

und Interessen der einzelnen Schüler sollen in den Unterricht miteinfließen.<br />

Sehr wichtig erscheint mir auch, dass die Schüler in ihrem Tun einen Sinn erkennen und<br />

Zusammenhänge erkennen lernen.<br />

Die Beteiligung der Schüler an der Planung und Auswertung des Arbeits- und<br />

Lernprozesses soll erreicht werden und vor allem sollen die Schüler<br />

Problemlösungsstrategien entwickeln, sodass sie bei zukünftig auftretenden<br />

Schwierigkeiten stets eine Lösung in Aussicht haben. Bei Problemstellungen soll mit<br />

anderen Schülern kooperiert und gemeinsam auf ein Produkt hingearbeitet werden,<br />

welches die Schüler auch außerhalb der Schule verwenden können.<br />

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Unterrichtsgestaltung Stationenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

2 . Situationsanalyse: D ie Klasse<br />

Klasse: 5. Klasse<br />

Anzahl der Schüler: 32 (davon 20 Mädchen und 12 Buben)<br />

Die Klasse besteht aus 32 Schülern. Davon sind 20 Mädchen und 12 Buben. Weiters ist die<br />

Klasse als sehr lebendig und aktiv bekannt. Es gibt auch in dieser Klasse wie auch in vielen<br />

anderen einige sehr zurückhaltende und schüchterne Schüler, die unbedingt eingebunden<br />

werden müssen. Diese Schüler blühen jedoch regelrecht auf im Unterricht mit<br />

Stationenbetrieb, da sie hier ihr eigenes Tempo wählen können. Im Allgemeinen gilt die<br />

Klasse als besonders wissbegierig und es kann auch sehr gut mit ihr gearbeitet werden.<br />

Sie sind sehr schnell was darauf zurückzuführen ist, dass der überwiegende Anteil<br />

Mädchen sind und somit der Konkurrenzkampf bzw. Konkurrenzdenken besonders zu<br />

spüren ist.<br />

Der Stationenbetrieb wird in Verbindung mit dem Themenkreis „Wenn die Erde bebt“<br />

durchgeführt. Er umfasst 5 Stationen zum Thema „<strong>Erdbeben</strong>“. Die SchülerInnen haben<br />

sich mit diesem Themenbereich im Unterricht bereits in der 1. Klasse Unterstufe in<br />

vereinfachter Form auseinandergesetzt. Mit offenen Lernformen sind die SchülerInnen<br />

bereits vertraut.<br />

Der Stationenbetrieb erstreckt sich über ungefähr 2 Unterrichtseinheiten. In diesem<br />

Zeitraum müssen die SchülerInnen die im Arbeitsplan festgehaltenen Aufträge<br />

(weitgehend) selbständig erfüllen. Der Arbeitsplan wurde leistungsspezifisch auf die<br />

SchülerInnen abgestimmt und umfasst Pflicht- und Wahlaufgaben.<br />

Die Arbeitsaufträge sind in unterschiedlichen Sozialformen zu erledigen. Die jeweilige<br />

Sozialform ist im Arbeitsplan angegeben.<br />

Die Kontrolle erfolgt selbständig mit Hilfe von Lösungsblättern. Die Endkontrolle wird<br />

durch den Lehrer oder die Lehrerin durchgeführt.<br />

Daniela Peter 6 / 67


Unterrichtsgestaltung Stationenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

3 . M e t h o d ik und Unterri c h tsmittel<br />

Für unser Thema schien uns der Stationenarbeit am besten dafür geeignet, da es<br />

hier möglich ist ein so komplexes Thema in relativ wenige Stunden zu verpacken<br />

ohne dabei wertvolle didaktische und soziale Einbußen zu erwarten. Im Gegenteil.<br />

Die SchülerInnen lernen hierbei auch noch selbstständig zu arbeiten und sich zu<br />

organisieren, einander zu helfen und Verantwortung zu übernehmen.<br />

Wie schaut nun Stationenarbeit aus? Welche Vorteile hat sie?<br />

Dies wird auf den folgenden zwei Seiten genauer erläutert werden.<br />

S T A T I O N E N A R B E I T<br />

= eine der bekanntesten und beliebtesten Form des offenen Unterrichts<br />

Idee: stammt ursprünglich aus dem Bereich des Sports, Übertragung auf andere<br />

Lernbereiche erfolgte erst in den 80er / 90er Jahren und zunächst nur im Bereich der<br />

Grundschule, pädagogische Grundprinzipien reichen jedoch bis die Reformpädagogik<br />

zurück (Förderung individuellen Lernens, Selbsttätigkeit, Selbständigkeit).<br />

Was ist Stationenarbeit?<br />

Stationenarbeit ist weitgehend selbstständiges Erarbeiten des in verschiedene Teilaspekte<br />

differenzierten Themas im Rahmen von Lernstationen durch die SchüleInnen. Weiters soll<br />

Stationenenlernen eine Abstimmung der für die verschiedenen Stationen vorgesehen<br />

Lernziele mit den übergreifenden Lernzielen des Unterrichts. Wichtig ist hierbei, dass jede<br />

Lernstation sowohl die Arbeitmaterialien als auch die Arbeitsanweisungen anbietet<br />

(inklusive nachvollziehbaren Lösungen). Auch muss der gesamte Unterrichtsinhalt<br />

gleichzeitig angeboten werden. Ein weiteres Merkmal von Stationenlernen ist, dass<br />

SchülerInnen über die Reihenfolge der Stationen und Verweildauer bei den Stationen<br />

weitgehend selbst bestimmen können, jedoch ist für jede Station eine gewisse Zeit als<br />

Richtlinie angegeben.<br />

Daniela Peter 7 / 67


Unterrichtsgestaltung Stationenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

Vorteile der Stationenarbeit<br />

• Erwerb sozialer Kompetenzen (Konfliktbewältigung, Hilfsbereitschaft,...)<br />

• Arbeitsergebnisse werden gemeinsam erzielt<br />

• Ganzheitliches Lernen – verschieden Lerntypen werden bei den einzelnen Stationen<br />

angesprochen (auditiv, visuell, kinästhetisch)<br />

• Neben verbindlichen Grundwissensstationen können SchülerInnen nach Interesse<br />

unter weitern Wahlstationen wählen<br />

• Selbsttätigkeit („Learning by doing“) und Selbstständigkeit wird gefördert<br />

• Verantwortungsbereitschaft wir gefördert<br />

• Stabilität und Selbstvertrauen wird gefördert<br />

• Selbstkontrolle<br />

Effektivität von Stationenarbeit<br />

Im offenen Unterricht wird die Kreativität, die Einstellung zum Schullernen und vor allem<br />

die Selbstständigkeit der SchülerInnen positiv beeinflusst. Weiters können Defizite beim<br />

Wissenserwerb durch Vernachlässigung wichtiger didaktisch-methodischer Prinzipien bei<br />

ihrer unterrichtspraktischen Realisation entstehen. Ausschlaggebend vor allem für die<br />

Effektivität sind:<br />

1. detaillierte, flexible Planung<br />

2. Beherrschung der Arbeitstechniken durch die SchülerInnen<br />

3. große Vielfalt der angebotenen Lernmaterialien<br />

4. detaillierte Erfassung des individuellen Lernstandes<br />

Eine weitere Möglichkeit bietet sich dem Lehrer indem er die Gruppenzusammensetzung<br />

wenn möglich steuert. Dies bedeutet, dass er z.B. lernstarke und lernschwache<br />

SchülerInnen mischt.<br />

Voraussetzungen auf Seiten der SchülerInnen<br />

Wie bei vielen Arten des offenen Unterrichts bzw. Lernens sind auch bei der<br />

Stationenarbeit einige Anforderungen an die SchülerInnen gestellt. Erstens sollten die<br />

Kinder es bereits gewohnt sein, selbstständig oder zumindest in Ansätzen selbstständig<br />

Arbeiten zu können. Weiters ist es wichtig, dass sie die Arbeitsanleitungen verstehen. Eine<br />

dritte Anforderung an die SchülerInnen ist die Zusammenarbeit untereinander. Dafür wäre<br />

ein gutes Klassenklima sehr von Vorteil, wobei bei der Einteilung der Gruppen seitens der<br />

Lehrperson durchaus noch einiges gelenkt werden kann.<br />

Daniela Peter 8 / 67


Unterrichtsgestaltung Stationenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

Anforderungen an die Lehrperson<br />

• Aufgaben so gestalten, dass alle auf ihrem jeweiligen Lernniveau tatsächlich<br />

Fortschritte machen können<br />

• Arbeitsaufträge an den Lernstationen sollten ohne Hilfe verständlich und auch<br />

ästhetisch ansprechend gestaltet sein<br />

• Material sollte möglichst vielseitig sein und alle Sinne ansprechen<br />

• Bei Herstellung der Materialien: Zusammenarbeit mit Kollegen, SchülerInnenn und<br />

Eltern<br />

• Gemeinsam mit SchülerInnen/Innen klaren Ordnungsrahmen schaffen (Ablage der<br />

Materialien, Ablauf der Arbeit an den Stationen, soziales Miteinander, konfliktfreies<br />

Arbeiten)<br />

• Stellung offener Aufgaben<br />

• Gut strukturiertes vielseitiges Lernangebot<br />

• Nicht glauben alles abprüfen zu müssen – in der Stationenarbeit geht es<br />

hauptsächlich darum, dass das sich das Lernen der SchülerInnen/Innen zunehmend<br />

selbstständiger und eigenständiger vollzieht<br />

Ablauf der Stationenarbeit<br />

• Hinführung zur Thematik<br />

Als erster Schritt ist es besonders wichtig, die SchülerInnen in einer<br />

Einführungsstunde an die gewünschte Thematik, in diesem Fall Europa,<br />

heranzuführen um ihnen daher den Einstig zu erleichtern.<br />

• Rundgang entlang der Stationen zur ersten Orientierung<br />

Als weitere Vorgangsweise empfiehlt es sich, den Kindern die angebotenen<br />

Stationen schrittweise zu zeigen und diese mit ihnen zu besprechen bzw. ihnen kurz<br />

zu erläutern. Jedoch sollte aus den Arbeitsanweisungen und Informationsblättern<br />

weitgehend ersichtlich sein, was sie zu tun haben.<br />

• Arbeit an den Stationen<br />

Dies ist nun der eigentliche Teil der Arbeit für die SchülerInnen. Hier soll so gut wie<br />

möglich selbständig in Einzel-, Partner- und/oder Gruppenarbeit gearbeitet werden.<br />

• Schlussgespräch, Präsentation der Ergebnisse<br />

Hier sind den Ideen des Lehrers keine Grenzen gesetzt. Wie jedoch das Wissen<br />

überprüft wird, sollte vorher mit den SchülerInnen im Detail besprochen werden,<br />

damit sie auch wissen was sie erwartet.<br />

Daniela Peter 9 / 67


Unterrichtsgestaltung Stationenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

4 . Zeitplan<br />

<strong>Stundenthema</strong>: <strong>Erdbeben</strong><br />

Zeit Zeit Sozialform Medien / Material<br />

Einstiegsphase<br />

Erarbeitungs- u. Sicherungsphase<br />

Begrüßung durch den<br />

Lehrer und die Schüler<br />

Aufbau der<br />

Stationenbetriebe �<br />

Tische richtig hinstellen<br />

Anmerkung: Wenn möglich<br />

sollte dies bereits in der<br />

Pause stattfinden!<br />

Einteilung der Gruppen<br />

Stationenbetrieb<br />

Die Schüler Erarbeiten<br />

selbständig die<br />

unterschiedlichen<br />

Stationen. Dabei sind<br />

Pflichtstationen und<br />

Freiwillige Stationen zu<br />

unterscheiden.<br />

Jede Station liegt in<br />

doppelter Form auf, damit<br />

es zu keinen Staus kommt.<br />

ca. 10<br />

Minuten<br />

100<br />

Minuten<br />

reine<br />

Arbeitszeit<br />

Daniela Peter 10 / 67<br />

Klasse<br />

Einzelarbeit<br />

Partnerarbeit<br />

Gruppenarbeit<br />

Kärtchen für die<br />

Einteilung<br />

• Arbeitsblätter,<br />

Informationsblätter<br />

• Film<br />

• Internet und ca. 2<br />

Computer sollten zur<br />

Verfügung stehen


Unterrichtsgestaltung Stationenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

5 . Raumvora ussetzungen<br />

Ein mögliches Modell, wie in der Klasse die Lernstationen angeordnet werden können.<br />

Station A<br />

Station D<br />

Station C<br />

Versuchsstation<br />

Station E<br />

Station B<br />

Station A<br />

Station D<br />

Daniela Peter 11 / 67<br />

Station C<br />

Station B<br />

Lösungs-<br />

station<br />

C<br />

O<br />

M<br />

P<br />

U<br />

T<br />

E<br />

R


Unterrichtsgestaltung Stationenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

6 . Theme n analy s e<br />

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen tektonischen <strong>Erdbeben</strong>, <strong>Erdbeben</strong>, die in<br />

Zusammenhang mit Vulkanismus auftreten und <strong>Erdbeben</strong>, die durch einstürzende<br />

unterirdische Hohlräume beispielsweise im Bergbau entstehen (Gebirgsschlag).<br />

<strong>Erdbeben</strong> entstehen durch dynamische Prozesse der Erde. Eine Folge davon ist die<br />

Plattentektonik, also die Bewegung der Lithosphärenplatten, welche die Erdkruste und den<br />

obersten Erdmantel umfassen.<br />

Vor tektonischen Beben entstehen gewaltige Spannungen in der Erdkruste, wenn sich die<br />

Platten bei ihrer Bewegung ineinander verhaken. Ist die Scherfestigkeit der Gesteine<br />

überschritten, entladen sich dann plötzlich diese Spannungen durch ruckartige<br />

Bewegungen der Erdkruste. Die Kruste kann sich horizontal und vertikal bewegen, wobei<br />

vor allem die horizontale Bewegung für Schäden an Gebäuden verantwortlich ist.<br />

Daniela Peter 12 / 67


Unterrichtsgestaltung Stationenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

7 . Schlüsselbegri f f e<br />

Hier sind einige Begriffe aufgelistet, die die Schüler/Innen nach dem Stationenlernen<br />

kennen und selbst definieren können sollen:<br />

Epizentrum: Punkt an der Erdoberfläche genau über dem Hypozentrum. Das<br />

Epizentrum wird durch die geographischen Koordinaten<br />

Längengrad und Breitengrad angegeben.<br />

Erdkruste: Oberster Bereich der Lithosphäre. Im Bereich der Kontinente<br />

20-70 km und im Bereich der Ozeane etwa 10 km dicke oberste<br />

Erdschicht mit festen Gesteinen.<br />

Lithosphäre: Oberste, etwa 100 km dicke Schale der Erdkugel. Die<br />

Erdoberfläche besteht aus größeren und kleineren Platten.<br />

Diese haben sich im Laufe der Erdgeschichte gegeneinander<br />

verschoben und bewegen sich auch heute noch wenige<br />

Zentimeter pro Jahr.<br />

Magnitude: (Richter-Skala) logarithmisches Maß für die seismische Energie<br />

eines <strong>Erdbeben</strong>s. Zur Bestimmung der Magnitude müssen die<br />

Bodenbewegungen als Seismogramme mit Seismometern<br />

gemessen werden. Eine Erhöhung der Magnitude um eine<br />

Einheit entspricht einer Vergrößerung der Bodenbewegung um<br />

den Faktor 10 und einer Erhöhung der Energie auf etwa das<br />

30fache.<br />

P-Wellen: Am schnellsten laufende seismische Wellen, die bei einem<br />

<strong>Erdbeben</strong> erzeugt werden. Sie breiten sich im Erdinneren aus.<br />

P-Wellen werden auch als Longitudinalwellen bezeichnet.<br />

Seismizität: <strong>Erdbeben</strong>aktivität einer Region, zeitliche Verteilung und Stärke<br />

der Beben.<br />

Seismogramm: Mit einem Seismometer erstellte Abbildung des zeitabhängigen<br />

Verlaufs der Bodenbewegung an einem Stationspunkt während<br />

eines <strong>Erdbeben</strong>s.<br />

Seismologie: Seismologie ist die Lehre von <strong>Erdbeben</strong> und der Entstehung<br />

und Ausbreitung seismischer Wellen durch und über die Erde.<br />

Ein Seismologe ist ein Wissenschaftler, der <strong>Erdbeben</strong> und<br />

seismische Wellen untersucht.<br />

Seismometer: <strong>Erdbeben</strong>messgerät, das die Bodenbewegungen erfasst. Das<br />

physikalische Prinzip eines Seismometers ist das eines Pendels.<br />

S-Wellen: Nach den P-Wellen zweitschnellste Art seismischer Wellen. S-<br />

Wellen heißen auch Transversal- oder Scherwellen.<br />

Tektonik: Lehre vom Bau der Erdkruste und der Kräfte und Bewegung,<br />

die den Aufbau der Kruste verändern.<br />

Daniela Peter 13 / 67


Unterrichtsgestaltung Stationenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

PRAXIS<br />

Daniela Peter 14 / 67


Unterrichtsgestaltung Stationenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

8 . Sta tionenmaterial<br />

A U F B A U D E R E R D E<br />

A Meth odischer Hintergrund<br />

Station für 2-4 Kinder<br />

Typ: Lückentext, Kreuzworträtsel<br />

Arbeitszeit: 25 Minuten<br />

Grobziele • Aufbau der Erde<br />

Feinziele<br />

Daniela Peter 15 / 67<br />

• Aufbau der Erde kennen lernen und<br />

definieren können<br />

Sozialform • Einzelarbeit bzw. Partnerarbeit<br />

Material<br />

• Informationsblätter<br />

• Kreuzworträtsel<br />

• Grafik Beschriftung<br />

• Lösungsblätter an der Lösungsstation


Unterrichtsgestaltung Stationenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

A Arbeit san weisung<br />

Aufbau der Erde<br />

A U F B A U D E R E R D E<br />

Schau dir zuerst den Film „Unsere Erde“ von WAS IST WAS TV an (Ausschnitt Aufbau der<br />

Erde). Versuche dann die untenstehende Grafik zu beschriften.<br />

Aufgaben:<br />

1. Welche Erdschicht liegt wo? Beschrifte die Grafik.<br />

2. Welche Erdschichten sind flüssig? Male sie farbig an.<br />

Daniela Peter 16 / 67


Unterrichtsgestaltung Stationenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

A Arbeit san weisung<br />

Kreuzworträtsel<br />

Waagrecht<br />

A U F B A U D E R E R D E<br />

4 Der äußere Teil der Erdkugel besteht aus mehreren unterschiedlich großen ...<br />

6 Gibt die Stärke von <strong>Erdbeben</strong> an<br />

7 Befindet sich in der Mitte der Erdkugel<br />

8 Dieses Gerät dient zur Aufzeichnung von <strong>Erdbeben</strong><br />

Senkrecht<br />

2<br />

6<br />

8<br />

1 Mittlerer Teil der Erdkugel<br />

2 Aufzeichnung eines <strong>Erdbeben</strong>s mit Zickzacklinie<br />

3 Äußerer Teil der Erdkugel<br />

4 Hier gibt es die größte Zerstörung. Der gesuchte Ort liegt direkt über dem <strong>Erdbeben</strong>herd<br />

5 Es folgt oft dem eigentlichen <strong>Erdbeben</strong><br />

5<br />

Daniela Peter 17 / 67<br />

4<br />

3<br />

7<br />

1


Unterrichtsgestaltung Stationenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

A Arbeit san weisung<br />

A U F B A U D E R E R D E<br />

Trage die fettgedruckten Begriffe aus dem Text an die richtige Stelle der Grafik ein.<br />

Erdkruste und Erdmantel<br />

Die Erdkruste ist die äußerste Schicht der Erde. Wie eine dünne feste Haut bedeckt sie den<br />

darunterliegenden Erdmantel. Sie wird in die kontinentale und ozeanische Kruste unterteilt. Beide<br />

unterscheiden sich deutlich in Dichte, Gesteinsvorkommen, Dicke sowie in Alter und Herkunft. Die<br />

ozeanische Kruste ist beispielsweise nirgendwo älter als 200 Millionen Jahre, die kontinentale<br />

Kruste hingegen trägt die ältesten Gesteine, die bisher gefunden wurden. Sie haben ein Alter von<br />

ungefähr vier Milliarden Jahren. Unter hohen Gebirgen erreicht die kontinentale Erdkruste die<br />

größte Mächtigkeit, in den unter den Weltmeeren liegenden ozeanischen Krustenbereichen ist die<br />

Erdkruste am dünnsten. Die Grenze zwischen Kruste und Erdmantel liegt zwischen zehn und 65<br />

Kilometern unter der Erdoberfläche.<br />

Zusammen mit dem oberen Mantelbereich bildet die Erdkruste die feste Gesteinshülle der Erde, die<br />

Lithosphäre. Sie schwimmt auf der "Fließschicht" des Erdmantels, der Asthenosphäre. In der<br />

Asthenosphäre ist das Gestein teilsweise geschmolzen. In diesem Mantelbereich befindet sich der<br />

"Motor" für die Bewegung der Kontinentalplatten. Heiße Magmaströmungen, die sich im Mantel auf<br />

und ab bewegen, verschieben die Platten und sorgen für Vulkanismus, <strong>Erdbeben</strong> und<br />

Gebirgsbildungen. An den Mittelozeanischen Rücken reicht die Asthenosphäre bis an die<br />

Oberfläche, ihre Obergrenze liegt aber sonst zwischen 30 und 100 Kilometern Tiefe. Die<br />

Untergrenze der Asthenosphäre befindet sich in 200 Kilometer Tiefe.<br />

Daniela Peter 18 / 67


Unterrichtsgestaltung Stationenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

A Information sb latt<br />

Aufbau der Erde<br />

Daniela Peter 19 / 67<br />

A U F B A U D E R E R D E<br />

Das Erdinnere<br />

Der Aufbau der Erde spielt für zahlreiche an der Erdoberfläche auftretenden Prozesse eine wichtige<br />

Rolle. So haben Vulkanismus, Erdmagnetismus und plattentektonische Vorgänge ihren Ursprung im<br />

Inneren der Erde. Da das Erdinnere nicht direkt erforscht werden kann, haben Wissenschaftler vor<br />

allem über die Ausbreitung von <strong>Erdbeben</strong>- und künstlich erzeugten Stoßwellen den inneren Aufbau<br />

der Erde enträtselt. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass die Erde in mehrere Schalen<br />

gegliedert ist (Schalenmodell). Der Erdkern wird von einem Mantel und dieser wiederum von einer<br />

Kruste umgeben. Da innerhalb von Kern, Mantel und Kruste die physikalischen und chemischen<br />

(mineralischen) Eigenschaften stark variieren, werden sie jeweils noch weiter untergliedert. Die<br />

Temperatur- und Druckverhältnisse ändern sich von der Erdoberfläche zum Erdkern. Grundsätzlich<br />

steigen sie mit der Tiefe deutlich an, was in einigen Bereichen zum Aufschmelzen von Gesteinen<br />

führt. Für die obere Kruste gilt eine Temperaturerhöhung von zwei bis drei Grad Celsius auf 100<br />

Meter Tiefe. Die Temperaturen steigen in Richtung des Erdmittelpunktes stetig aber weitaus<br />

langsamer als in der oberen Erdkruste an. Im Inneren der Erde liegen die Temperaturen<br />

wahrscheinlich zwischen 4000 und 5000 Grad Celsius.<br />

Der Aufbau der Erde. Die äußerste Schicht ist fest. Sie besteht aus einem Teil des oberen Erdmantels und<br />

aus der ozeanischen bzw. der kontinentalen Erdkruste und wird Lithosphäre genannt. Die Lithosphäre ist in<br />

Platten zerbrochen, die sich bewegen. Dabei verhaken sie sich, sodass eine Spannung aufgebaut wird, die<br />

sich in Form von <strong>Erdbeben</strong> entladen kann.


Unterrichtsgestaltung Stationenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

Die Schichten im Einzelnen<br />

Erdkruste<br />

Tiefe: 0 bis max. 65 km<br />

Zustand: Fest<br />

Temperatur: bis 1000 °C<br />

Die Erdkruste wird in die ozeanische und kontinentale Kruste unterteilt. Beide<br />

Bereiche unterscheiden sich in Dichte, Dicke Alter und Gesteinsinhalt voneinander.<br />

Oberer Erdmantel<br />

Tiefe: ~ 10 bis 700 km<br />

Zustand: Teilweise plastisch, fest<br />

Temperatur: ~ 1000 °C<br />

Der "Motor" für die Bewegungen der Erdplatten liegt im oberen Erdmantel.<br />

Unterer Erdmantel<br />

Tiefe: 700 bis 2900 km<br />

Zustand: Fest<br />

Temperatur: 1000 bis 3700 °C<br />

Äußerer Kern<br />

Tiefe: 2900 bis 5100 km<br />

Zustand: Flüssig<br />

Temperatur: 3700 bis 4300 °C<br />

Die Ursache für den Erdmagnetismus wird im äußeren Erdkern vermutet. Er besteht<br />

hauptsächlich aus geschmolzenem Eisen.<br />

Innerer Kern<br />

Tiefe: 5100 bis 6370 km<br />

Zustand: Fest<br />

Temperatur: ~ 4300 °C<br />

Der Innere Kern besteht zu über 75% aus Eisen<br />

Konvektion im Kochtopf<br />

Wenn Wasser in einem Kochtopf erhitzt wird, gerät das<br />

Wasser in Bewegung: Es beginnt zu aufzuwallen und zu<br />

brodeln. Woran liegt das? Schaltet man die Herdplatte ein,<br />

erwärmt sich zuerst das Wasser am Boden des Topfes. Es<br />

dehnt sich aus und seine Dichte verringert sich. Dadurch<br />

steigt es auf. Das Wasser an der Oberfläche ist kälter und<br />

dichter und sinkt deshalb nach unten. Dort wird es durch<br />

die Wärme der Herdplatte aufgeheizt und wird wieder<br />

leichter. Es entsteht eine Zirkulation aus aufsteigendem<br />

heißen Wasser und absinkendem kühleren Wasser.<br />

Dieser Prozess wird als Konvektion bezeichnet. kommt nicht nur bei, sondern auch in anderen Flüssigkeiten<br />

und Gasen vor. Um eine Konvektion handelt es sich immer dann, wenn Temperatur- und dadurch bedingt<br />

auch Dichteunterschiede zu Strömungen führen.<br />

Daniela Peter 20 / 67


Unterrichtsgestaltung Stationenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

A Lösungsb l att<br />

A U F B A U D E R E R D E<br />

Kreuzworträtsel<br />

Waagrecht: 4 Erdplatten, 6 Richterskala, 7 Erdkern, 8 Seismograph.<br />

Senkrecht: 1 Erdmantel, 2 Seismogramm, 3 Erdkruste, 4 Epizentrum, 5 Nachbeben.<br />

Aufbau der Erde<br />

Daniela Peter 21 / 67


Unterrichtsgestaltung Stationenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

A Lösungsb l att<br />

A U F B A U D E R E R D E<br />

Daniela Peter 22 / 67


Unterrichtsgestaltung Stationenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

P L A T T E N T E K T O N I K<br />

B M eth odischer Hintergrund<br />

Station für 2-4 Kinder<br />

Typ: Kreuzworträtsel<br />

Arbeitszeit: 25 Minuten<br />

Grobziele • Plattentektonik<br />

Feinziele<br />

Daniela Peter 23 / 67<br />

• Verstehen was Plattentektonik ist und wie<br />

dese funktioniert.<br />

• Die Lage der Kontinente in der Erdgeschichte<br />

verstehen und mögliche Rückschlüsse ziehen<br />

können<br />

Sozialform • Einzelarbeit<br />

Material<br />

• Informationsblätter<br />

• Grafikbeschriftung<br />

• Bastelarbeit<br />

• Lösungsblätter an der Lösungsstation


Unterrichtsgestaltung Stationenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

B Arbeitsan weisung<br />

P L A T T E N T E K T O N I K<br />

Versuche mit Hilfe der unten angeführten Begriffe, die unterschiedlichen Platten zu beschriften.<br />

• Nazca Platte<br />

• Südamerikanische Platte<br />

• Nordamerikanische Platte<br />

• Juan-de-Fuca Platte<br />

• Cocos Platte<br />

• Karibische Platte<br />

• Eurasische Platte<br />

Daniela Peter 24 / 67<br />

• Anatolische Platte<br />

• Afrikanische Platte<br />

• Somalische Platte<br />

• Antarktische Platte<br />

• Indisch-Australische Platte<br />

• Philippinische Platte<br />

• Arabische Platte


Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

B Arbeitsan weisung<br />

P L A T T E N T E K T O N I K<br />

Einleitung:<br />

Schon im 17. Jahrhundert fiel einem Wissenschaftler auf, dass die Küsten von Südamerika<br />

und Afrika ziemlich genau aneinander passen. Hingen die Kontinente etwa vor langer Zeit<br />

einmal zusammen? Alfred Wegener, ein deutscher Forscher, versuchte das zu beweisen.<br />

Er suchte nach Ähnlichkeiten auf den beiden Kontinenten...<br />

Aufgabe 1:<br />

Markiere auf dem Arbeitsblatt die Gletscherspuren, Gesteine gleichen Alters, gleich alte<br />

Gebirge und die Fossilienfunde mit verschiedenen Farben. Nutze dazu auch den Atlas und<br />

vergleiche!<br />

Aufgabe 2:<br />

Schneide den Kontinent Südamerika aus und schiebe ihn an Afrika heran. Beschreibe kurz,<br />

was dir auffällt?<br />

Aufgabe 3:<br />

Glaubst Du, dass Afrika und Südamerika einmal zusammenhingen? Begründe Deine<br />

Antwort mit Hilfe des Arbeitsblattes.<br />

Daniela Peter 25 / 67


Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

B Infor m ation sb l att<br />

Daniela Peter 26 / 67<br />

P L A T T E N T E K T O N I K<br />

Vulkane liegen in fast allen Fällen an Plattengrenzen. Diese Grenzen sind Nahtstellen der<br />

auseinander gebrochenen Erdkruste. Die einzelnen Erdkrustenteile (oder Platten) bewegen<br />

sich - wie ein Floß auf dem Wasser - auf dem Erdinneren. Dass sich die Platten wirklich<br />

bewegen kann man mit dem bloßen Auge nicht erkennen. Aber anhand von Spuren auf<br />

den Kontinenten, wie zum Beispiel bestimmten Fossilien, haben Wissenschaftler<br />

herausgefunden, wie sich die Erde im Laufe der Geschichte verändert hat.


Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

Daniela Peter 27 / 67


Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

Text zu den Einzelbildern:<br />

1. Vor 320 Millionen Jahren gab es nur zwei Großkontinente: Laurussia und Gondwana.<br />

2. Die Kontinente drifteten und schlossen sich vor 250 Millionen Jahren zu einem<br />

Superkontinent zusammen. Dieser Kontinent wird Pangaea genannt, was die "gesamte<br />

Erde" bedeutet.<br />

3. 135 Millionen Jahre vor heute: Auch Pangaea begann wieder auseinander zu brechen.<br />

Das Tethys-Meer drang zwischen Laurasia und Gondwana ein, wobei Laurasia die<br />

nördlichen und Gondwana die südlichen Kontinente umfasste. Der Atlantik öffnete sich<br />

und die amerikanischen Kontinente, Eurasien und Afrika entfernten sich voneinander.<br />

4. Vor 100 Millionen Jahren waren die Antarktis und Australien noch verbunden und der<br />

indische Kontinent war noch nicht mit dem eurasischen kollidiert.<br />

5.+6. Auch heute noch sind die Erdteile in Bewegung und in 100 Millionen Jahren wird<br />

sich das Gesicht der Erde weiter verändert haben.<br />

Die Theorie der Plattentektonik<br />

Die Entwicklung der Theorie der Plattentektonik gehört zu den bahnbrechenden<br />

wissenschaftlichen Entdeckungen unseres Jahrhunderts. Was für die Physiker die<br />

Relativitätstheorie ist, ist für die Forscher, die sich mit den geologischen Vorgängen<br />

unserer Erde beschäftigen, die Theorie der Plattentektonik. Diese Theorie erklärt, warum<br />

in bestimmten Erdteilen Vulkane, <strong>Erdbeben</strong>, hohe Gebirge oder auch sehr tiefe Gräben in<br />

den Meeren auftreten. Ursache für diese Erscheinungen sind sich bewegende<br />

Erdkrustenplatten. Da sie auf dem Erdinneren schwimmen, stoßen sie aneinander,<br />

schieben sich aneinander vorbei oder sie entfernen sich voneinander. Wenn sie sich<br />

aneinander vorbeischieben, gibt es zum Beispiel <strong>Erdbeben</strong>. Stoßen sie zusammen, schiebt<br />

sich eine Platte unter die andere. Die untergetauchte Platte wird wegen der Hitze im<br />

Erdinneren aufgeschmolzen und es entstehen Vulkane.<br />

Woher weiß man, dass sich Kontinente bewegen?<br />

Schon im 17. Jahrhundert viel einem Wissenschaftler auf, dass die Küsten von Südamerika<br />

und Afrika ziemlich genau aneinander passen. Hingen die Kontinente etwa vor langer Zeit<br />

einmal zusammen? Alfred Wegener, ein deutscher Forscher, versuchte das zu beweisen.<br />

Er suchte nach Ähnlichkeiten auf den beiden Kontinenten… Und er wurde fündig: Es zeigte<br />

sich, dass es auf beiden Kontinenten gleich alte Gesteine und Gebirge, die gleichen<br />

Fossilien, Spuren von Gletschern und noch weitere Indizien gab. Wegener zeichnete seine<br />

gefundenen Spuren in eine Karte und schob dann Afrika an Südamerika heran. Die Spuren<br />

auf den weit voneinander entfernten Kontinenten passten fast genauso gut zusammen wie<br />

die Küsten.<br />

Indizien aber keine Beweise<br />

1912 veröffentlichte Wegener seine Ergebnisse. Er war davon überzeugt, dass es vor sehr<br />

langer Zeit nur einen Riesen-Kontinent gab (Pangaea). Dieser sollte auseinander<br />

gebrochen sein und die Kontinente entfernten sich voneinander – er nannte diesen<br />

Vorgang Kontinentalverschiebung. Nur die wenigsten glaubten ihm. Seine Theorie wurde<br />

verworfen, da sich niemand vorstellen konnte, welche Kraft einen so riesigen Kontinent<br />

zerbrechen ließe und dann noch die Einzelteile über Tausende von Kilometern bewegen<br />

sollte. Erst etwa 50 Jahre später lieferten Wissenschaftler den Beweis für Wegeners<br />

Daniela Peter 28 / 67


Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

Annahmen. Sie fanden in der Mitte der Ozeane lange Risse, an denen Magma aus dem<br />

Inneren der Erde quillt: Die Mittelozeanischen Rücken. Das aufsteigende Magma wird dort<br />

zu Stein und die Kontinente werden nach rechts und links verschoben.<br />

Daniela Peter 29 / 67


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B Lösungsb latt<br />

Daniela Peter 30 / 67<br />

P L A T T E N T E K T O N I K<br />

Aufgabe 2:<br />

Schneide den Kontinent Südamerika aus und schiebe ihn an Afrika heran. Beschreibe kurz,<br />

was dir auffällt?<br />

Sie passen sehr gut aneinander ���� siehe Grafiken Informationsblatt; hier siehst<br />

du gut wieso dies der Fall ist. Auch die Indizienketten sind auf einander<br />

abgestimmt.<br />

Aufgabe 3:<br />

Glaubst Du, dass Afrika und Südamerika einmal zusammenhingen? Begründe Deine<br />

Antwort mit Hilfe des Arbeits- und Informationsblatt.


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E N T S T E H U N G V O N E R D B E B E N<br />

C Meth odischer Hin tergrund<br />

Station für 2-4 Kinder<br />

Typ: Entstehung von <strong>Erdbeben</strong> verstehen<br />

Arbeitszeit: 25 Minuten<br />

Grobziele • Entstehung von <strong>Erdbeben</strong><br />

Feinziele<br />

Daniela Peter 31 / 67<br />

• Die SchülerInnen sollen erkennen, wie ein<br />

<strong>Erdbeben</strong> entsteht<br />

• Schlüsselbegriffe über <strong>Erdbeben</strong> verstehen<br />

lernen und in eigenen Worten definieren<br />

können<br />

Sozialform • Partnerarbeit bzw. Gruppenarbeit<br />

Material<br />

• Informationsblätter<br />

• Rätsel<br />

• Interview<br />

• Film<br />

• Lösungsblätter an der Lösungsstation


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E N T S T E H U N G V O N E R D B E B E N<br />

C Arbeitsan weisung<br />

Löse das Rätsel<br />

Such die folgenden Wörter über das Thema „<strong>Erdbeben</strong>“ aus dem Rätsel heraus und fertige<br />

eine Liste mit den Wörtern, eine Erklärung! Beschreibe die Wörter danach kurz in eigenen<br />

Worten! Für die Erklärungen stehen dir das Informationsblatt und Internet zur Verfügung<br />

� www.wikipedia.at<br />

Begriffe:<br />

Epizentrum Hypozentrum <strong>Erdbeben</strong>herd Lithosphäre Magnitude Tektonik<br />

A S D F G H J K L Ö Ä Q W E R T Z T<br />

E P I Z E N T R U M Y X C V B E N M<br />

Q W E R T Z U I O P Ü Ä ÖK L J K H G<br />

A S D F G H J N B V F R E C V T A Q<br />

Q Y X D R F T Z U J H G M K L O N O<br />

P L W S E D R F T G Y H U J I N K L<br />

Ö I M N H Z S F C N P R T Z G I G L<br />

P T Q W S E R T G F O C X S Z K Z U<br />

Z H U I O P Ü Ö Ä N Z H B F W H U N<br />

W O R T Z U H K I I E W S D E E J M<br />

V S N J K E L M Z U N O P Ü Ö V N K<br />

Q P W E T R R T Z U T A D J M W K I<br />

A Ä S D F D C V B H R A W E R E I D<br />

J R N J K B L Ö Ü C U O I U Z L M E<br />

N E M Q W E E R T Z M G V C B L O W<br />

Q Y C V G B B N J U I O P L Ö E P S<br />

M B V C U E R T G V F D E S W N S A<br />

A S M A G N I T U D E X F G Z U W V<br />

I O P L G H V B N J I K P L E T E G<br />

A S D F G E H J U I O P M K J L G T<br />

W E R Z T R L H Y P O Z E N T R U M<br />

W S D F R D C G H J U O P L K N V H<br />

Daniela Peter 32 / 67


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Begriffe Erklärung<br />

Epizentrum<br />

Magnitude<br />

Hypozentrum<br />

Lithosphäre<br />

Tektonik<br />

Daniela Peter 33 / 67


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E N T S T E H U N G V O N E R D B E B E N<br />

C Arbeitsan weisung<br />

Schau dir auf dem Film „Die Erde“ von WAS IST WAS TV die Sequenz<br />

<strong>Erdbeben</strong> an. Schreibe drei Punkte auf, die dir wichtig erscheinen.<br />

Ließ nun das Interview von Miho genau durch und besprich den Film sowie<br />

das Interview in deiner Gruppe.<br />

• Was wurde im Film über die Zerstörung von <strong>Erdbeben</strong> gesagt?<br />

• Wie Entstehen solche <strong>Erdbeben</strong>?<br />

• Warum ist das Gebiet in dem Miho lebt so gefährdet?<br />

Interview mit Miho aus Tokyo<br />

Miho ist eine Schülerin in einer High School und lebt mit ihrer Mutter und 2 Brüdern in der nähe<br />

von Tokyo in Hayama. Sie mag die englische Sprache sehr und möchte später mal in Europa,<br />

wahrscheinlich Österreich, mal studieren. Wir sprachen mit ihr auf dem Weg zu einem<br />

Vulkangebiet ungefähr 70 km südwestlich von Tokyo..<br />

Reporter: Miho, du lebst in Japan wo<br />

es doch sehr oft <strong>Erdbeben</strong> gibt. Hast<br />

du schon einmal ein <strong>Erdbeben</strong> selbst<br />

miterlebt?<br />

Miho: Ich fahre jeden Tag ungefähr<br />

30 Minuten mit dem Zug zu meiner<br />

Schule. Manchmal passiert, dass der<br />

Zug für ein paar Minuten anhält.<br />

Durch die Lautsprecher wird uns dann<br />

mitgeteilt, dass gerade ein <strong>Erdbeben</strong><br />

war und dass deshalb eine<br />

Sicherheitskontrolle beim Zug<br />

durchgeführt werden muss. Nach zirka<br />

5 Minuten geht dann die Fahrt aber<br />

auch schon wieder weiter. Dies<br />

passierte mir sogar 2-mal in einem Jahr. Jedoch leichte <strong>Erdbeben</strong> passieren sehr oft und diese<br />

habe ich auch schon selbst zu Hause oder in der Schule miterlebt.<br />

R: Was machst du wenn gerade ein <strong>Erdbeben</strong> passiert?<br />

M: Wenn ich ein <strong>Erdbeben</strong> spüre, rate ich mit meiner Mutter und meinem Bruder wie Stark es war.<br />

Dann machen wir für gewöhnlich den Fernseher an um Informationen über das Epizentrum, die<br />

Stärke und das Ausmaß zu bekommen. Es ist auch wichtig für mich abzuklären, ob meinen<br />

Freunden und Verwandten auch nichts passiert ist. Die seismologische Intensität eines <strong>Erdbeben</strong>s<br />

gibt uns Auskunft über die Gefährlichkeit und die Stärke. Wenn es Stufe 3 erreicht, dann können<br />

Daniela Peter 34 / 67


Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

wir es richtig spüren und wenn es sogar Stufe 5 auf der Richterskala erreicht hat, dann wird es<br />

wirklich gefährlich. Ich selber habe erst <strong>Erdbeben</strong> mit der Stärke 3 oder 4 erlebt. Gott sei dank!<br />

Aber bis vor einigen Jahren haben die Mitarbeiter des Meteorologischen Dienste nur mit ihrem<br />

Empfinden geschätzt jedoch heute stehen dafür technische Geräte zur Verfügung z.B. ein<br />

Seismograph.<br />

.<br />

R: Kennst du jemanden, der wegen einem <strong>Erdbeben</strong> in Gefahr war?<br />

M: Letztes Jahr traf ich ein Mädchen im Zug auf dem Weg zu meiner Schule. Sie besucht dieselbe<br />

Schule wie ich. Ich kannte sie, weil sie eine Freundin von mir ist. Sie erzählte mir dass sie ein<br />

starkes <strong>Erdbeben</strong> 1995 miterleben musste, als sie noch im Westen von Japan in Hyogo lebte. Es<br />

war am 17. Jänner um 05:46.<br />

R: Was ist dort genau passiert?<br />

M: Sie war noch im Bett als plötzlich der Fernseher durch den Raum flog. Damals war sie erst 7<br />

oder 8 Jahre alt. Wie auch immer, bis heute hat sie große Angst vor <strong>Erdbeben</strong>, dass sie nie mehr<br />

ohne Trillerpfeife aus dem Haus geht. Sie nimmt sie sogar mit ins Bett. Sie macht dass, falls die<br />

Wände einstürzen und sie darunter begraben wird, sie sich auch bei der Rettungsmannschaft<br />

bemerkbar machen kann. Dieses <strong>Erdbeben</strong> hatte eine Stärke von 7,2 auf der Richterskala. 6300<br />

Menschen starben und 43.000 waren schwer verletzt. Es war das schlimmste <strong>Erdbeben</strong> in der<br />

Gegend seit 1923.<br />

R: Danke für deine Ausführlichen Erzählungen und Erlebnisse.<br />

M: Gern geschehen.<br />

Daniela Peter 35 / 67


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E N T S T E H U N G V O N E R D B E B E N<br />

C Infor m ationsblatt<br />

<strong>Erdbeben</strong> treten auf, wenn sich Spannungen in der Lithosphäre entladen. Diese<br />

Spannungen entstehen dadurch, dass die Lithosphärenplatten sich an ihren Grenzflächen<br />

relativ zueinander verschieben und sich dabei wie Puzzleteile verhaken. Mit der Zeit wird<br />

der Druck so groß, dass Teile sich verbiegen oder abbrechen. Die Verhakung löst sich<br />

plötzlich, und die Lithosphärenplatten gleiten mit einem Ruck aneinander vorbei bis sie<br />

sich erneut verhaken. Dabei entstehen Erschütterungen bzw. Schwingungen in der<br />

Lithosphäre, die sich in Form von <strong>Erdbeben</strong>wellen (seismische Wellen) im Erdinneren<br />

ausbreiten. Der <strong>Erdbeben</strong>herd, auch Hypozentrum genannt, ist die Stelle im<br />

Erdinneren, an der die Spannung, die sich an den Lithosphärenplatten aufgebaut hat,<br />

gelöst wird.<br />

An der Oberfläche direkt über dem <strong>Erdbeben</strong>herd befindet sich das Epizentrum, der Ort,<br />

an dem die Zerstörungen beim Auftreten eines <strong>Erdbeben</strong>s am größten sind.<br />

Weitere Ursachen für die Entstehung von seismischen Wellen sind Sprengungen und das<br />

Einstürzen von Hohlräumen (zum Beispiel durch das Abfließen von Magma bei einem<br />

Vulkanausbruch unter einem Vulkan, oder durch Bergbau).<br />

Modellvorstellung zur Entstehung von <strong>Erdbeben</strong> (nach PRESS und SIEVER 1995). <strong>Erdbeben</strong> treten auf, wenn<br />

sich Spannungen in der Lithosphäre entladen. Die Spannung baut sich auf, weil sich Lithosphärenplatten<br />

aufgrund der Rauhigkeit der Gesteine verhaken. Schließlich ist der Druck so groß, dass die<br />

Lithosphärenplatten mit einem Ruck aneinander vorbeigleiten. Es breiten sich <strong>Erdbeben</strong>wellen aus.<br />

Daniela Peter 36 / 67


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Die meisten <strong>Erdbeben</strong> entstehen tief im Innern der Erde. Dort gibt es kein hartes Gestein,<br />

sondern nur glühend heißes Gestein oder Metall, das flüssig ist. Die Erdkruste, also der<br />

äußere Mantel der Erde, auf dem wir leben, ist verhältnismäßig dünn (nur 100 km). Sie<br />

kann dem inneren Druck, den die glühende Magma an manchen Stellen ausübt, nicht<br />

immer standhalten. Die Folge: Es bilden sich Risse oder Brüche. Entlang dieser Brüche<br />

(man nennt sie auch Verwerfungen) verschieben sich die einzelnen Gesteinsschichten und<br />

reiben aneinander. Durch die Reibung entstehen Wellen, die sich nach allen Seiten<br />

ausbreiten. Sie erschüttern das Gestein, das dabei vor und zurück geschoben wird (so<br />

ähnlich wie wenn eine Lokomotive ihren ersten Waggon anstößt). Wenn die erste Welle<br />

(die Primärwelle) die Erdoberfläche erreicht, heißt es nur noch in Deckung gehen und sich<br />

vor einstürzenden Teilen in Sicherheit bringen. Weglaufen hat keinen Zweck, denn die<br />

Wellen sind sehr schnell. Die erste Welle bewegt sich mit 8 Kilometern pro Sekunde.<br />

Was sind seismische Wellen?<br />

Seismische Wellen sind Wellen von Energie, die durch einen plötzlichen Bruch von<br />

Gesteinen in der Erde oder Explosionen freigesetzt wird, und welche sich dann in der Erde<br />

ausbreitet.<br />

Die sie begleitenden Bodenbewegungen können mit Seismometern gemessen werden.<br />

Daniela Peter 37 / 67


Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

E N T S T E H U N G V O N E R D B E B E N<br />

C Lösungsb l att<br />

Rätsel<br />

T<br />

E P I Z E N T R U M E<br />

K<br />

T<br />

H O<br />

L Y N<br />

I P I<br />

T O K<br />

H Z<br />

O E<br />

S E N<br />

P R T<br />

Ä D R<br />

R B U<br />

E E M<br />

B<br />

E<br />

M A G N I T U D E<br />

H<br />

E<br />

R H Y P O Z E N T R U M<br />

D<br />

Daniela Peter 38 / 67


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E N T S T E H U N G V O N E R D B E B E N<br />

C Lösungsb l att<br />

Begriffsdefinition<br />

Begriffe Erklärung<br />

Epizentrum<br />

Magnitude<br />

Tektonik<br />

Lithosphäre<br />

Hypozentrum<br />

Daniela Peter 39 / 67<br />

Punkt an der Erdoberfläche genau über dem Hypozentrum. Das<br />

Epizentrum wird durch die geographischen Koordinaten<br />

Längengrad und Breitengrad angegeben<br />

(Richter-Skala) logarithmisches Maß für die seismische Energie<br />

eines <strong>Erdbeben</strong>s. Zur Bestimmung der Magnitude müssen die<br />

Bodenbewegungen als Seismogramme mit Seismometern<br />

gemessen werden. Eine Erhöhung der Magnitude um eine Einheit<br />

entspricht einer Vergrößerung der Bodenbewegung um den<br />

Faktor 10 und einer Erhöhung der Energie auf etwa das 30fache.<br />

Lehre vom Bau der Erdkruste und der Kräfte und Bewegung, die<br />

den Aufbau der Kruste verändern.<br />

Oberste, etwa 100 km dicke Schale der Erdkugel. Die<br />

Erdoberfläche besteht aus größeren und kleineren Platten. Diese<br />

haben sich im Laufe der Erdgeschichte gegeneinander verschoben<br />

und bewegen sich auch heute noch wenige Zentimeter pro Jahr.<br />

ist der Punkt, von dem ein <strong>Erdbeben</strong> ausgeht. Es ist<br />

charakterisiert durch das Epizentrum und seine Tiefe unter der<br />

Erdoberfläche. Das Hypozentrum ist der Punkt von wo aus das<br />

<strong>Erdbeben</strong> ausgeht, entspricht also der Bruchfläche. Das<br />

Epizentrum ist hingegen dessen senkrechte Projektion auf die<br />

Erdoberfläche.


Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

M E S S U N G V O N E R D B E B E N<br />

D Meth odis cher Hintergrund<br />

Station für 2-4 Kinder<br />

Typ: Lückentext<br />

Arbeitszeit: 25 Minuten<br />

Grobziele • Wie können <strong>Erdbeben</strong> gemessen werden<br />

Feinziele<br />

• Messung von <strong>Erdbeben</strong><br />

Daniela Peter 40 / 67<br />

• Begriffe, die mit der <strong>Erdbeben</strong>definierung im<br />

Zusammenhang stehen erklären können<br />

Sozialform • Einzelarbeit bzw. Partnerarbeit<br />

Material<br />

• Lückentext<br />

• Lösungsblätter an der Lösungsstation


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M E S S U N G V O N E R D B E B E N<br />

D Arbeitsanweisung<br />

Setze die folgenden Begriffe in die Lücken ein:<br />

Messgeräte – Epizentrum – Richter- – Beobachtung - Magnitude – Bevölkerungsdichte<br />

–Energiemengen – Hypozentrum (2mal) – Intensität – verschieben – Bauweise –<br />

Mercalli—Energie<br />

Bei einem <strong>Erdbeben</strong> _________________ sich zwei Teile der Erdkruste gegeneinander. Dies<br />

geschieht so ruckartig, dass dabei gewaltige ______________________ freigesetzt werden. Der<br />

Ort, wo dies passiert, liegt tief unten in der Erdkruste. Er wird in der Fachsprache als<br />

___________________ bezeichnet. Direkt über diesem Punkt treten an der Erdoberfläche die<br />

größten Zerstörungen auf. Man nennt diese Stelle __________________. Hier treffen die<br />

<strong>Erdbeben</strong>wellen, die sich vom ____________________ in alle Richtungen ausbreiten, am<br />

schnellsten ein. Es gibt zwei gebräuchliche <strong>Erdbeben</strong>skalen: Die eine Einteilung heißt<br />

______________ Skala. Sie beschreibt die Auswirkungen und Schäden, des <strong>Erdbeben</strong>s an einem<br />

Ort. Dabei kommt es darauf an, wie weit eine Stadt vom Epizentrum entfernt ist. Neben der<br />

___________________________ einer Gegend spielt auch die ___________________ der Häuser<br />

eine wichtige Rolle. Die zwölf Stufen dieser Skala beschreiben die _____________________ eines<br />

<strong>Erdbeben</strong>s. Die Stufen der ______________-Skala geben die Stärke der Erschütterung an. Sie<br />

sagen aus, wie viel _______________ das <strong>Erdbeben</strong> freigesetzt hat. Es kommt hier also nicht<br />

darauf an, wie viele Menschen zu Schaden kommen. Die Fachleute bezeichnen die Stufen dieser<br />

Skala mit dem Begriff _________________. Mit diesem Wert ist immer die <strong>Erdbeben</strong>stärke am<br />

Epizentrum gemeint. Um die Magnitude zu messen, braucht es empfindliche<br />

____________________. Die Intensität eines <strong>Erdbeben</strong>s kann hingegen mit menschlicher<br />

___________________ bestimmt werden.<br />

Daniela Peter 41 / 67


Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

M E S S U N G V O N E R D B E B E N<br />

D Arbeitsanweisung<br />

Mercalli-Skala<br />

Die Mercalli-Skala richtet sich nach den Auswirkungen von <strong>Erdbeben</strong>, die man ohne<br />

moderne<br />

Geräte spüren oder sehen kann. Versuche, die sieben aufgeführten Stufen in die richtige<br />

Reihenfolge zu bringen (Nummern von 1 bis 7; Beginn mit der kleinsten Intensität).<br />

_______ Risse im Verputz, Spalten in den Wänden und Schornsteinen<br />

_______ vereinzelt von ruhenden Personen wahrgenommen<br />

_______ Einstürze bei vielen Gebäuden, Spalten im Boden<br />

_______ von vielen wahrgenommen, Geschirr und Fenster klirren<br />

_______ hängende Gegenstände pendeln, Schlafende erwachen<br />

_______ starke Veränderungen der Erdoberfläche, alle Häuser zerstört<br />

_______ an einigen Bauten stürzen Wände und Dächer ein<br />

Richter-Skala<br />

Reihe die <strong>Erdbeben</strong>stärken vom geringsten bis zum schwersten <strong>Erdbeben</strong> und versuche<br />

die Stärken von 2 bis 10 zuzuordnen<br />

• Ernste Schäden bei schwach gebauten Gebäuden in kleinen Regionen. Maximal<br />

leichte Schäden an gut gebauten Gebäuden.<br />

• Zerstörung über weite Gebiete.<br />

• Zerstörung im Umkreis von bis zu 70 Kilometern.<br />

• Sichtbares Bewegen von Zimmergegenständen, Erschütterungsgeräusche. Meist<br />

keine Schäden.<br />

• Oft spürbar, Schäden jedoch sehr selten<br />

• Zerstörung in Bereichen von tausenden Kilometern.<br />

• Niemals registriert; siehe unten vergleichbares Energieäquivalent.<br />

• Zerstörung in Bereichen von einigen hundert Kilometern<br />

• Mikroerdbeben, nicht spürbar.<br />

• Generell nicht spürbar, jedoch gemessen<br />

Daniela Peter 42 / 67


Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

M E S S U N G V O N E R D B E B E N<br />

D Arbeitsanweisung<br />

Richter<br />

Magnituden<br />

Einteilung der<br />

<strong>Erdbeben</strong>stärke<br />

Weniger als 2.0 Mikro<br />

2.0-2.9 Extrem leicht<br />

3.0-3.9 Sehr leicht<br />

4.0-4.9 Leicht<br />

5.0-5.9 Mittel<br />

6.0-6.9 Stark<br />

7.0-7.9 Groß<br />

8.0-8.9 Sehr groß<br />

9.0-9.9 Extrem groß<br />

10.0+ Globale Katastrophe<br />

Daniela Peter 43 / 67<br />

<strong>Erdbeben</strong>auswirkungen


Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

M E S S U N G V O N E R D B E B E N<br />

D Arbeitsanweisung<br />

Wellenarten<br />

Versuche mit Hilfe des Informationsblattes die Wellen zu bestimmen.<br />

• P-Wellen<br />

• S-Wellen<br />

• Oberflächenwellen<br />

Daniela Peter 44 / 67


Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

M E S S U N G V O N E R D B E B E N<br />

D Informationsb l at t<br />

<strong>Erdbeben</strong>messung<br />

<strong>Erdbeben</strong> werden mit Seismografen<br />

gemessen. Ein Seismograf registriert<br />

Bodenerschütterungen, die von <strong>Erdbeben</strong><br />

verursacht werden. In das Gerät ist eine<br />

träge Masse so ein gebaut, dass sie bei<br />

Erschütterungen nicht mit den anderen<br />

Teilen des Seismografen mitschwingt. An<br />

der trägen Masse ist ein Stift befestigt,<br />

der in ruhigem Zustand an eine<br />

Papierrolle angelehnt ist. Bei<br />

Erschütterungen bewegt sich der Stift<br />

aufgrund der trägen Bewegung der Masse relativ zur Papierrolle und zeichnet ein Seismogramm<br />

auf<br />

Sicher hast du schon mal in Zusammenhang mit einem<br />

<strong>Erdbeben</strong> gehört, dass es zum Beispiel die Stärke 6 auf der<br />

"Richter-Skala" erreicht hat. Seit ungefähr 100 Jahren kann<br />

man die Energieschwingungen, die ein <strong>Erdbeben</strong> erzeugt,<br />

auch mit Instrumenten aufzeichnen. Man nennt so ein<br />

Instrument Seismograph und das, was er aufzeichnet, das<br />

Seismogramm. Mit einem Seismogramm kann man<br />

mittlerweile sehr genau bestimmen, wo der <strong>Erdbeben</strong>herd<br />

(das Zentrum des <strong>Erdbeben</strong>s) sitzt und wie die Risse und<br />

Brüche in der Erdkruste verlaufen. Charles Richter hat etwa um 1930 in Kalifornien zum ersten Mal<br />

die Energie, die die <strong>Erdbeben</strong>schwingungen erzeugen, gemessen und Magnituden genannt. Die<br />

Magnituden hat er aufgezeichnet und von 1 bis oben offen eingeteilt. Diese Einteilung wird<br />

seitdem als die „Richter-Skala“ bezeichnet. <strong>Erdbeben</strong> mit der Magnitude 1 bis 5 sind unerheblich<br />

und richten kaum Schaden an. Schlimm wird es ab der Stärke 6, es hat aber noch kein <strong>Erdbeben</strong><br />

gegeben, das eine Magnitude über 9 hatte. Das <strong>Erdbeben</strong> in Indien im Januar hatte die Stärke 7,1.<br />

Das stärkste je gemessene Beben auf der Erde erreichte 8,6.<br />

Richterskala<br />

Diese Skala reicht von 0 bis 12 und jede Zahl bezeichnet eine Bebenstärke, die zehnmal so<br />

hoch ist wie bei der nächstniedrigen Zahl. Die bislang höchsten gemessenen Werte<br />

lagen zwischen acht und neun auf der Richter-Skala.<br />

Dabei macht die Stärke eines Bebens nicht zwangsläufig auch Aussagen über die Folgen<br />

der Zerstörung. Je nach der Art des Bodens, hat ein <strong>Erdbeben</strong> unterschiedlich schwere<br />

Folgen. Wenn das Fundament eines Gebäudes auf eher weichem Boden steht, ist die<br />

Gefahr, dass es einstürzt wesentlich größer, als wenn es auf einem harten und festen<br />

Untergrund errichtet ist. Mit der Richter-Skala lässt sich nämlich nur die Stärke des<br />

<strong>Erdbeben</strong>s beschreiben, nicht aber seine zerstörende Wirkung. So kann ein <strong>Erdbeben</strong> der<br />

Stärke 7 in unbewohnten Gebieten kaum Zerstörungen hervorrufen, während ein zehnfach<br />

schwächeres Beben der Stärke 6 unmittelbar unter einer Großstadt zu schwersten<br />

Zerstörungen führt.<br />

Daniela Peter 45 / 67


Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

Mercalli-Skala<br />

Daher verwenden Seismologen für die Stärke eines <strong>Erdbeben</strong>s, als Ausdruck seiner<br />

zerstörerischen Auswirkungen, die abgewandelte Mercalli-Skala. Die Werte dieser Skala<br />

reichen von 1 bis 12 und beruhen auf statistisch ausgewerteten Geländebeobachtungen.<br />

Eine Stärke von 1 bedeutet, dass die Erschütterungen nicht bemerkbar sind und nur von<br />

Seismographen registriert worden sind. Eine Stärke von 12 bedeutet völlige Zerstörung.<br />

<strong>Erdbeben</strong> und Wellen<br />

Hinweise auf frühe Seismografen gibt es schon aus dem 2. Jahrhundert vor Christus aus<br />

China. Messsysteme, die <strong>Erdbeben</strong> systematisch aufzeichnen können, wurden etwa ab<br />

1930 großräumig aufgestellt. Mit Seismografen lassen sich sogar Vulkanausbrüche<br />

nachweisen. Ein technologischer Fortschritt erfolgte nach 1945 als man erkannte, dass<br />

auch Atombombentests mit den Seismografen überwacht werden können. Heutzutage gibt<br />

es ein weltumspannendes Seismografennetz, dessen Messwerte im Internet erhältlich<br />

sind. Die Stärke von <strong>Erdbeben</strong> wird in Magnitude und Intensität angegeben.<br />

P-Welle: Schnellste <strong>Erdbeben</strong>welle<br />

ca. 6 km/s<br />

ca. 6 km/s<br />

S-Welle: Langsamer<br />

Daniela Peter 46 / 67<br />

ca. 6 km/s<br />

ca.�3,5 km/s<br />

Oberflächenwellen:<br />

Am langsamsten. Größte Schäden, weil sich die Wellen an<br />

der Erdoberfläche ausbreiten.<br />

ca. 2,5 km/s


Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

Daniela Peter 47 / 67


Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

D Lösungsblatt<br />

Lückentext<br />

M E S S U N G V O N E R D B E B E N<br />

Bei einem <strong>Erdbeben</strong> verschieben sich zwei Teile der Erdkruste gegeneinander. Dies<br />

geschieht so ruckartig, dass dabei gewaltige Energiemengen freigesetzt werden. Der Ort, wo<br />

dies passiert, liegt tief unten in der Erdkruste. Er wird in der Fachsprache als Hypozentrum<br />

bezeichnet. Direkt über diesem Punkt treten an der Erdoberfläche die größten Zerstörungen auf.<br />

Man nennt diese Stelle Epizentrum. Hier treffen die <strong>Erdbeben</strong>wellen, die sich vom<br />

Hypozentrum in alle Richtungen ausbreiten, am schnellsten ein. Es gibt zwei gebräuchliche<br />

<strong>Erdbeben</strong>skalen: Die eine Einteilung heißt Mercalli-Skala. Sie beschreibt die Auswirkungen und<br />

Schäden, des <strong>Erdbeben</strong>s an einem Ort. Dabei kommt es darauf an, wie weit eine Stadt vom<br />

Epizentrum entfernt ist. Neben der Bevölkerungsdichte einer Gegend spielt auch die Bauweise<br />

der Häuser eine wichtige Rolle. Die zwölf Stufen dieser Skala beschreiben die Intensität eines<br />

<strong>Erdbeben</strong>s. Die Stufen der Richter-Skala geben die Stärke der Erschütterung an. Sie sagen aus,<br />

wie viel Energie das <strong>Erdbeben</strong> freigesetzt hat. Es kommt hier also nicht darauf an, wie viele<br />

Menschen zu Schaden kommen. Die Fachleute bezeichnen die Stufen dieser Skala mit dem Begriff<br />

Magnitude. Mit diesem Wert ist immer die <strong>Erdbeben</strong>stärke am Epizentrum<br />

gemeint. Um die Magnitude zu messen, braucht es empfindliche Messgeräte. Die Intensität eines<br />

<strong>Erdbeben</strong>s kann hingegen mit menschlicher Beobachtung bestimmt werden.<br />

Mercalli-Skala<br />

Die Mercalli-Skala richtet sich nach den Auswirkungen von <strong>Erdbeben</strong>, die man ohne<br />

moderne Geräte spüren oder sehen kann. Versuche, die sieben aufgeführten Stufen in die<br />

richtige Reihenfolge zu bringen (Nummern von 1 bis 7; Beginn mit der kleinsten<br />

Intensität).<br />

4 Risse im Verputz, Spalten in den Wänden und Schornsteinen<br />

1 vereinzelt von ruhenden Personen wahrgenommen<br />

6 Einstürze bei vielen Gebäuden, Spalten im Boden<br />

2 von vielen wahrgenommen, Geschirr und Fenster klirren<br />

3 hängende Gegenstände pendeln, Schlafende erwachen<br />

7 starke Veränderungen der Erdoberfläche, alle Häuser zerstört<br />

5 an einigen Bauten stürzen Wände und Dächer ein<br />

Daniela Peter 48 / 67


Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

D Lösungsblatt<br />

Richterskala<br />

Richter<br />

Magnituden<br />

M E S S U N G V O N E R D B E B E N<br />

Einteilung der<br />

<strong>Erdbeben</strong>stärke<br />

Daniela Peter 49 / 67<br />

<strong>Erdbeben</strong>auswirkungen<br />

Weniger als 2.0 Mikro Mikroerdbeben, nicht spürbar.<br />

2.0-2.9 Extrem leicht Generell nicht spürbar, jedoch gemessen.<br />

3.0-3.9 Sehr leicht Oft spürbar, Schäden jedoch sehr selten .<br />

4.0-4.9 Leicht<br />

5.0-5.9 Mittel<br />

Sichtbares Bewegen von Zimmergegenständen,<br />

Erschütterungsgeräusche. Meist keine Schäden.<br />

Ernste Schäden bei schwach gebauten Gebäuden in<br />

kleinen Regionen. Maximal leichte Schäden an gut<br />

gebauten Gebäuden.<br />

6.0-6.9 Stark Zerstörung im Umkreis von bis zu 70 Kilometern.<br />

7.0-7.9 Groß Zerstörung über weite Gebiete.<br />

8.0-8.9 Sehr groß Zerstörung in Bereichen von einigen hundert Kilometern<br />

9.0-9.9 Extrem groß Zerstörung in Bereichen von tausenden Kilometern.<br />

10.0+ Globale Katastrophe<br />

Niemals registriert; siehe unten vergleichbares<br />

Energieäquivalent.


Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

D Lösungsblatt<br />

M E S S U N G V O N E R D B E B E N<br />

Interpretation Seismograph<br />

P-Wellen<br />

S-Wellen<br />

Daniela Peter 50 / 67<br />

Oberflächenwellen


Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

Z U S A T Z I N F O R M A T I O N E N E R D B E B E N<br />

E Meth odischer H intergrund<br />

Station für 2-4 Kinder<br />

Typ: Versuchsstation, Textverständnis<br />

Arbeitszeit: 30 Minuten<br />

Grobziele: • <strong>Erdbeben</strong> verstehen lernen<br />

Feinziele:<br />

Daniela Peter 51 / 67<br />

• Gemeinsam ein Versuch nachmachen um<br />

somit die Entstehung von <strong>Erdbeben</strong> besser zu<br />

verstehen<br />

• Texte und Interviews durchlesen und<br />

verstehen lernen � Textarbeit<br />

Sozialform • Einzelarbeit bzw. Partnerarbeit<br />

Material:<br />

• Informationsblätter<br />

• Interview<br />

• Versuchsaufbau<br />

• Lösungsblätter an der Lösungsstation


Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

Z U S A T Z I N F O R M A T I O N E N E R D B E B E N<br />

E Arbeitsanweisu ng<br />

Versuche aus folgendem Interview die wichtigsten Aussagen herauszufinden:<br />

1. Haben sich <strong>Erdbeben</strong> in den letzten Jahren gehäuft? Wenn ja, warum=<br />

2. Warum gibt es in <strong>Erdbeben</strong>regionen so viele Todesopfer?<br />

3. Können <strong>Erdbeben</strong> vorhergesagt werden?<br />

4. Gibt es in Deutschland auch <strong>Erdbeben</strong>? Wenn ja, welche Auswirkungen haben<br />

diese?<br />

5. Wie sollte man sich bei einem <strong>Erdbeben</strong> verhalten?<br />

Frage Nr. Deine Antwort<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Daniela Peter 52 / 67


Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

Interview mit dem Geophysiker und <strong>Erdbeben</strong>forscher Dr. Bodo Baier<br />

Zum Thema <strong>Erdbeben</strong> haben wir diesmal einen richtigen <strong>Erdbeben</strong>forscher befragt. Hier die<br />

Fragen und seine Antworten:<br />

Wenn man die Medienberichte über <strong>Erdbeben</strong> der vergangenen Jahre verfolgt hat, erhält man<br />

den Eindruck, dass <strong>Erdbeben</strong> scheinbar zunehmen. Täuscht dieser Eindruck?<br />

Dr. Baier:<br />

"Ja, statistisch ist die Zahl der Beben Weltweit annähernd gleich geblieben."<br />

Warum gibt es in <strong>Erdbeben</strong>regionen wie der Türkei oder beispielsweise Mexiko immer wieder<br />

zahlreiche Todesopfer? Hat die Bauweise oder gar Unwissenheit etwas damit zu tun?<br />

Dr. Baier:<br />

"Schlechte Bauweise, keine oder nur unzureichende Bauüberwachung sind ein Grund für die<br />

hohen Opferzahlen und großen Zerstörungen. Aber auch durch die dichte Besiedelung dieser<br />

Regionen kommt es zu einer hohen Zahl an Opfern."<br />

Japan gilt als eines der führenden Länder in der <strong>Erdbeben</strong>forschung. Trotzdem kam es beim<br />

<strong>Erdbeben</strong> von Kobe 1995 zu starken Zerstörungen auch an modernen Bauwerken. Hat man da<br />

etwas übersehen?<br />

Dr. Baier:<br />

"Soweit ich weiß, sind die neueren Häuser nicht zusammengebrochen. Die berühmt<br />

gewordene Autobahn oder Schnellstraße dagegen ja. Also haben ganz offensichtlich die<br />

Bauingenieure das Bauwerk nicht richtig ausgelegt. Oder man ist von falschen<br />

Voraussetzungen ausgegangen, dass heißt das zu erwartende Beben kleiner eingeschätzt. Das<br />

müsste man in japanischen Berichten nachlesen."<br />

Es geistern immer wieder Meldungen durch die Medien, dass <strong>Erdbeben</strong> vorhergesagt werden<br />

könnten, zum Teil mit Angabe des Datums und des Wochentags. Nur die Uhrzeit fehlt. Was<br />

halten Sie von solchen Vorhersagen?<br />

Dr. Baier:<br />

"Vorhersagen sind in diesem Sinne zurzeit nicht machbar. Man kann Regionen benennen, in<br />

denen Beben mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auftreten, die Region etwas eingrenzen.<br />

Den genauen Ort, die Zeit und Stärke eines Bebens vorhersagen, das geht jedoch nicht.<br />

Berichte in der Presse darüber sind Zufallstreffer der Vorhersager oder verfälschte<br />

Meldungen.<br />

Auch in Deutschland gibt es <strong>Erdbeben</strong>gebiete. Sind hier ebenfalls schwere Beben mit<br />

katastrophalen Schäden möglich?<br />

Dr. Baier:<br />

"<strong>Erdbeben</strong> mit Schäden sind durchaus möglich. Katastrophale Schäden sind eher<br />

unwahrscheinlich, aber nicht völlig auszuschließen."<br />

Gibt es bei uns Vorsorgemaßnahmen?<br />

Daniela Peter 53 / 67


Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

Dr. Baier:<br />

"Ja, vorbeugende Maßnahmen. Dazu zählen eine solide Bauausführung und die Überwachung<br />

durch die Aufsichtsämter. Öffentliche Gebäude unterliegen besonders strengen Richtlinien."<br />

Auch leichtere Beben können Schäden an Bauwerken bewirken. Was kann man im Falle eines<br />

einsetzenden <strong>Erdbeben</strong>s tun? Wo ist der sicherste Ort im Haus.<br />

Dr. Baier:<br />

"Generell ist der sicherste Ort bei einem <strong>Erdbeben</strong> im Freien. Wenn das nicht machbar ist,<br />

sollte man unter einen stabilen Tisch oder unter einen Türrahmen flüchten."<br />

Glauben sie an die von Laien oft vertretene Meinung, dass Tiere bevorstehende <strong>Erdbeben</strong><br />

bemerken?<br />

Dr. Baier:<br />

"Es wird sehr häufig darüber berichtet. Es ist auch schon viel darüber geschrieben worden. Ich<br />

denke, es könnte etwas dran sein."<br />

Was sind die neuesten Entwicklungen und Erkenntnisse in der <strong>Erdbeben</strong>forschung?<br />

Dr. Baier:<br />

Ernüchterung! Man sieht zurzeit keine Möglichkeit eine konkrete Vorhersage zu machen,<br />

daher wird großer Wert die vorbeugenden Schutzmaßnahmen gelegt. Die Seismologen<br />

arbeiten dennoch hoffnungsvoll weiter und suchen nach neuen Erkenntnissen.<br />

Daniela Peter 54 / 67


Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

Z U S A T Z I N F O R M A T I O N E N E R D B E B E N<br />

E Arbeitsanweisu ng<br />

Macht gemeinsam die folgenden Versuche:<br />

1. Lass Platten gleiten<br />

Du brauchst: Zwei Hocker, zwei Papierbogen, Bauklötze, die Kontinente darstellen. Lege<br />

auf jeden Hocker einen Papierbogen und darauf einen Bauklotz als Kontinent. Stelle die<br />

Stühle so dicht nebeneinander, dass sich die Bogen gerade noch bewegen lassen und<br />

drücke sie in der Lücke zwischen den Stühlen nach oben. Dabei kannst Du Dir vorstellen,<br />

wie zwei Platten sich voneinander weg bewegen. Kontinente entfernen sich dabei<br />

voneinander, wie beispielsweise Europa und Amerika etwa zwei Zentimeter pro Jahr.<br />

Platten stoßen auch zusammen. Ziehe die Bogen dazu zwischen den Stühlen nach unten.<br />

Irgendwann treffen die "Kontinente" auf Deinen Matten aufeinander. So entfernte Indien<br />

sich von Afrika und stieß auf Asien. Dabei entstand auch der gewaltige Himalaja.<br />

2. <strong>Erdbeben</strong>wellen<br />

Du brauchst: Ein paar Freunde, ein Seil, einen Stuhl oder Tisch und Bauklötze.<br />

Wenn sich Gestein bei einem <strong>Erdbeben</strong> plötzlich verschiebt, breiten sich von diesem so<br />

genannten <strong>Erdbeben</strong>herd nach allen Seiten <strong>Erdbeben</strong>wellen aus. An einem Ort, der von<br />

einem <strong>Erdbeben</strong> bedroht wird, treffen zwei Arten von <strong>Erdbeben</strong>wellen ein: Raumwellen<br />

und Oberflächenwellen.<br />

Schau dir auf folgender Homepage den kleinen Film an: http://www.planetwissen.de/pw/Artikel,,,,,,,E9795625164F312EE0340003BA5E0905,,,,,,,,,,,,,,,.ht<br />

m<br />

l<br />

Daniela Peter 55 / 67<br />

Hier gibt’s Informationen über richtiges<br />

Verhalten bei Erd beben


Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

Z U S A T Z I N F O R M A T I O N E N E R D B E B E N<br />

E Arbeitsanweisu ng<br />

Lies dir den Text genau durch und versuche die unten stehenden Fragen zu beantworten.<br />

Du kannst auch das Internet dazu verwenden!<br />

In der Knautschzone des Planeten<br />

Aus Die ZEIT Nr. 23, 1. Juni 2006, S. 54<br />

Java ist ein Kind der Unruhe. Vulkane haben das zweitgrößte Eiland Indonesiens<br />

geschaffen; es zählt 38 Feuerberge, einige erloschen, andere aktiv. Aus dem Weltall<br />

betrachtet, sehen die Nachbarinseln Java und Sumatra aus wie ein Bumerang – sie bilden<br />

exakt die Form der im Untergrund abtauchenden Erdplatte nach. Dort, in der<br />

Knautschzone zweier Platten des irdischen Mantels, liegt die Ursache für das stete Risiko,<br />

dem die Menschen auf Java ausgesetzt sind. Am 27. Mai dieses Jahres bebte um 5.54 Uhr<br />

die Erde mit einer Stärke von 6,3 auf der Richter-Skala - mehr als 5000<br />

Menschen starben.<br />

An Weihnachten 2004 ereignete sich vor der Küste Sumatras jenes gigantische Seebeben,<br />

das einen verheerenden Tsunami auslöste. Man muss in der Erdgeschichte 140 Millionen<br />

Jahre zurückgehen, um zu verstehen, was die Region so häufig erschüttern lässt. Auf der<br />

irdischen Südhalbkugel brach damals der Urkontinent Gondwana auseinander. Ein<br />

Bruchstück bewegt sich seither nach Norden: die Indisch-Australische Platte. Sie kollidierte<br />

mit Eurasien. Als Folge dieses Crashs türmt sich seit 20 Millionen Jahren der Himalaya auf.<br />

In der Zone entlang der indonesischen Inseln sehen die Folgen anders aus. Dort schiebt<br />

sich die ozeanische Gesteinskruste mit einer Geschwindigkeit von sechs Zentimetern pro<br />

Jahr knirschend unter den Kontinent. Immer wieder verhaken sich in dieser<br />

Subduktionszone die Platten ineinander - Energie wird aufgestaut. Ruckartig löst sich die<br />

Blockade auf, und innerhalb von Sekundenbruchteilen werden Milliarden Tonnen Gestein<br />

mehrere Meter weit gegeneinander verschoben. Im Dezember 2004 senkte sich der<br />

Untergrund auf einer Strecke von rund tausend Kilometern blitzartig um zehn Meter. Das<br />

darüber liegende Wasser folgte schwappend der Bewegung, die Flutwelle war unterwegs.<br />

Das jüngste schwere Beben, dessen Epizentrum 40 Kilometer südlich der Stadt Yogyakarta<br />

lag, war genauso eine Folge des plattentektonischen Geknirschs im Untergrund wie<br />

sämtliche Verheerungen des gefährlichsten Vulkans in der Region, des Merapi. Dieser<br />

droht seit Wochen auszubrechen; und nach dem <strong>Erdbeben</strong> am Sonntag spuckte er - so,<br />

als schickte er eine neuerliche Drohung - umgehend eine dreieinhalb Kilometer hohe Gas-<br />

und Aschewolke in den Himmel.<br />

Der prekäre Untergrund, auf dem die fruchtbaren und daher bevölkerungsreichen Inseln<br />

liegen, machen Indonesien zu einem der wenigen Staaten, in denen die größte Gefahr<br />

nicht von Wetterkapriolen (vom Wetter verursachte Katastrophen) sondern von geologisch<br />

verursachten Naturkatastrophen ausgeht. Nach den Zahlen einer umfassenden Datenbank<br />

der UN waren Unwetter und Dürren die Ursache für drei Viertel aller in den vergangenen<br />

Daniela Peter 56 / 67


Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

einhundert Jahren weltweit registrierten Naturkatastrophen. <strong>Erdbeben</strong>, Tsunamis und<br />

Vulkanausbrüche machten dagegen zusammen nur elf Prozent aus.<br />

In Indonesien ist die Situation genau umgekehrt. Tropische Stürme und Dürren gibt es<br />

hier kaum, zusammen waren sie nur für sechs Prozent aller Naturkatastrophenopfer der<br />

letzten einhundert Jahre verantwortlich. Die geologischen Ursachen überwogen bei weitem<br />

- selbst dann, wenn die rund 150 000 Toten der Tsunami-Katastrophe in der Statistik nicht<br />

berücksichtigt würden.<br />

Im Unterschied zu Wirbelstürmen, Vulkanausbrüchen oder selbst Tsunamis gibt es<br />

noch immer keine Möglichkeit, ein konkretes <strong>Erdbeben</strong> vorherzusagen. Geologen können<br />

lediglich das Risiko für bestimmte Regionen einschätzen und Sekunden nach dem ersten<br />

Erdstoß Epizentrum und Stärke einschätzen. Ein funktionierendes Frühwarnsystem könnte<br />

dann zumindest sofort die Gas- und Stromversorgung unterbrechen, um Brände zu<br />

verhindern und geeignete Routen und Sammelplätze für<br />

Evakuierungen vorschlagen.<br />

Davon ist Indonesien weit entfernt. Allein auf nationaler Ebene sind drei Ministerien sowie<br />

das Militär mit dem Katastrophenschutz befasst - doch eine klare gesetzliche Regelung<br />

über die jeweiligen Zuständigkeiten fehlt: Evakuierungen können deshalb nicht vor Ort,<br />

sondern nur vom indonesischen Staatspräsidenten persönlich angeordnet werden: Und die<br />

allererste Katastrophenschutzübung der Geschichte des Landes auf dem Feuergürtel hat<br />

vor fünf Monaten stattgefunden; am ersten Jahrestag der Tsunami-Katastrophe.<br />

Aufgaben zu dem Artikel „In der Knautschzone des Planeten“<br />

1. Welche beiden Katastrophen ereigneten sich 2004 und 2006?<br />

2. Wie wird der Urkontinent auf der Südhalbkugel genannt, der vor etwa 140<br />

3. Millionen Jahren auseinanderbrach?<br />

4. Welches „Bruchstück“ – also welche Kontinentalplatte bewegt sich<br />

5. seitdem stetig nach Norden?<br />

6. 5. Auf welche Platte stößt diese dort?<br />

6. Welches Gebirge formt sich dadurch seit 20 Millionen Jahren?<br />

7. Was passiert entlang der indonesischen Inseln?<br />

8. Was ist eine Subduktionszone?<br />

9. Was passierte also 2004 und löste den schrecklichen Tsunami aus?<br />

10. Wovon geht auf den indonesischen Inseln die größte Gefahr aus – und wie<br />

7. ist das auf dem Rest der Erde?<br />

11. Was können die Geologen vorhersagen und was nicht?<br />

12. Warum ist der Katastrophen in Indonesien so schwierig?<br />

Daniela Peter 57 / 67


Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

Z U S A T Z I N F O R M A T I O N E N E R D B E B E N<br />

E I n formationsb l at t<br />

Einleitung<br />

<strong>Erdbeben</strong> entstehen in Störungszonen der Erdkruste, wenn plötzlicher Spannungsausgleich<br />

Energie in Form seismischer Wellen freisetzt. Die Wellen breiten sich in alle Richtungen<br />

aus und können an der Erdoberfläche erhebliche Schäden anrichten. Man schätzt das<br />

jährliche <strong>Erdbeben</strong>aufkommen auf etwa eine Million; registriert werden ca. 150 000, davon<br />

rund 20 Großbeben.<br />

<strong>Erdbeben</strong>ursachen<br />

In den schmalen Zonen entlang der Plattengrenzen treten <strong>Erdbeben</strong> besonders häufig auf.<br />

Betroffen sind hier vor allem Scherflächen zwischen der kontinentalen überschiebenden<br />

und der subduzierten ozeanischen Lithosphärenplatte sowie der Bereich zwischen zwei<br />

aneinander vorbeigleitenden Platten (wie z.B. an der San-Andreas-Verwerfung in<br />

Kalifornien). Ebenso können abreißende Platten Beben verursachen. Außer zu diesen<br />

tektonischen Beben kommt es zu Einsturzbeben - verursacht durch den Einsturz<br />

unterirdischer Hohlräume wie Bergwerken und Karsthöhlen - und zu vulkanischen Beben,<br />

die durch aufsteigendes Magma und Vulkanausbrüche ausgelöst werden.<br />

Die bei der Bewegung zweier Krustenplatten zueinander entstehende Reibung wird in<br />

Bewegungsenergie umgesetzt und manifestiert sich in Form von elastischer Spannung im<br />

Gestein. Hat diese Spannung ihr Maximum erreicht, dann kommt es zu einem stoßartigen<br />

Spannungsausgleich. Der Gesteinsverband zerreißt, und die angesammelte Energie wird in<br />

Form seismischer Wellen freigesetzt, die sich vom <strong>Erdbeben</strong>herd, dem Hypozentrum, in<br />

alle Richtungen ausbreiten. Man unterscheidet drei Arten von seismischen Wellen: P-<br />

Wellen, S-Wellen und L-Wellen. Die horizontal schwingenden P-Wellen (Primärwellen),<br />

longitudinale Kompressionswellen, pflanzen sich fast doppelt so schnell fort wie die vertikal<br />

schwingenden S-Wellen (Sekundärwellen, Scherungswellen) und werden in<br />

seismologischen Stationen zuerst registriert. Daneben gibt es die oberflächennahen L-<br />

Wellen (Love-Wellen), die starke Erschütterungen und im Vergleich zu den beiden anderen<br />

Typen die größten Schäden verursachen.<br />

<strong>Erdbeben</strong> werden nach der Tiefe ihres Entstehungsherdes eingeteilt: Flachbeben von 0 bis<br />

70 km, Mittelbeben von 70 bis 300 km und Tiefbeben über 300 km Tiefe. Auf der<br />

gesamten Erde gibt es ungefähr dreimal so viele Mittelbeben wie Tiefbeben und ungefähr<br />

zehnmal so viele Flachbeben.<br />

Auch die <strong>Erdbeben</strong>zentren sind nicht gleichmäßig über das Gebiet der Plattengrenzen<br />

verteilt. Fast alle Tiefbeben, 90 % der Mittelbeben und 75 % der Flachbeben treten am<br />

Rande des Pazifiks auf. Die meisten übrigen großen <strong>Erdbeben</strong> registrieren wir im Gürtel<br />

zwischen Alpen und Himalaya. Die mittelozeanischen Rücken sind im Allgemeinen die Orte<br />

kleinerer und flacherer Beben.<br />

Daniela Peter 58 / 67


Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

Messverfahren<br />

Die Richter-Skala, das Maß für die bei einem Beben abgegebene Energie, ist in<br />

Magnituden eingeteilt. Sie wurde 1935 von dem amerikanischen Geophysiker Charles<br />

Richter erstellt und später mit B. Gutenberg weiterentwickelt. Die heutige Skala ist nach<br />

oben und unten unbegrenzt und bezieht noch andere Faktoren, wie die Festigkeit des<br />

Untergrundes, auf dem der Seismograph steht, mit ein. Seit Seismographen Daten zur<br />

Errechnung der Magnitude liefern - 1904 begann man damit -, wurden nur wenige Beben<br />

mit Magnituden über 8,4 registriert. Das bisher Stärkste ereignete sich 1960 in Chile und<br />

erreichte eine Magnitude von 8,6.<br />

Die Auswirkungen von <strong>Erdbeben</strong><br />

Die Auswirkungen eines Bebens schwanken<br />

entsprechend seiner Stärke und der<br />

Entfernung vom Epizentrum (senkrecht<br />

über dem Herd befindliche Stelle der<br />

Erdoberfläche). Manche Beben sind so<br />

schwach, dass sie nur mit sehr<br />

empfindlichen Geräten registriert werden<br />

können. Andere verwüsten weite<br />

Landstriche, und Erschütterungen werden<br />

noch einige hundert Kilometer weit<br />

wahrgenommen. Nebeneffekte der<br />

Erschütterungen sind die Verflüssigung<br />

weicher, feuchter Böden, Hebungen und Senkungen der Erdoberfläche, Auslösung von<br />

Lawinen, Erdrutsche und das Aufreißen großer Spalten im Boden. In Ozeangebieten<br />

können auch verheerende Flutwellen, die Tsunamis, auftreten, die auf offener See eine<br />

Geschwindigkeit von bis zu 800 km/h und in Küstennähe bis 30 m Höhe erreichen können.<br />

Ob es zu starken oder schwachen Beben kommt, liegt weniger an der unterschiedlichen<br />

Festigkeit der Gesteinstypen, als vielmehr am Volumen des unter Spannung stehenden<br />

Gesteins.<br />

<strong>Erdbeben</strong>voraussage<br />

Man versucht heute über verschiedene Methoden zu einer <strong>Erdbeben</strong>voraussage zu<br />

kommen. Zunächst gilt die Hauptaufmerksamkeit den stark gefährdeten Gebieten, wie<br />

Plattengrenzen und große Verwerfungslinien. Die elastische Deformation des Gesteins<br />

unter dem Einfluss wachsender Spannung kann bis zu einem gewissen Maß mit<br />

Laserstrahlen gemessen werden. Ebenso werden laufend Satellitenaufnahmen dieser<br />

Gebiete angefertigt und nach auftretenden Änderungen im Bodenzustand ausgewertet.<br />

Den Zeitpunkt eines Bebens vorauszusagen n, ist nur näherungsweise möglich unter<br />

Berücksichtigung historischer und geologischer Fakten eines bestimmten Gebietes.<br />

Vorrangig ist die Erstellung eines Häufigkeitsmusters der Bebentätigkeit. In manchen<br />

Gegenden treten z.B. Beben in regelmäßigen Abständen auf und sind daher relativ<br />

zuverlässig voraussagbar.<br />

Daniela Peter 59 / 67


Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

Historische Beben<br />

Das <strong>Erdbeben</strong> von San Francisco im Jahre 1906 mit einer Magnitude von 8,3 ist<br />

wahrscheinlich das berühmteste historische Beben, nicht etwa weil es das größte oder das<br />

schlimmste war, sondern weil es das erste große Beben in einer westlichen Industrienation<br />

nach der Geburt der Seismologie im späten 19. Jahrhundert war. Als erstes Beben wurde<br />

es mit wissenschaftlichen Methoden untersucht. Bei der Katastrophe kamen ungefähr 700<br />

Menschen ums Leben, die meisten allerdings durch die Feuersbrunst, die in der Folge<br />

ausbrach und die auch den größten Teil des auf 400 Millionen Dollar geschätzten<br />

Schadens ausmachte. Das Beben dauerte weniger als eine Minute, doch kleinere<br />

Nachbeben traten noch Monate danach auf. Das <strong>Erdbeben</strong> von San Francisco war in<br />

geologischer Hinsicht wichtig, denn es zeitigte sichtbare Auswirkungen, die klar mit der<br />

Aktivität der San Andreas-Verwerfung zusammenhingen.<br />

Das schlimmste <strong>Erdbeben</strong> überhaupt fand 1556 (Magnitude unbekannt) in der Provinz<br />

Shansi in China statt. Es tötete 830´.000 Menschen. 655.200 kamen beim Beben von 1976<br />

in Tangshan (Magnitude 7,6) ums Leben. Von den elf Beben, die jeweils 100.000<br />

Menschen und mehr das Leben kosteten, fanden vier in China, vier in Japan, zwei in<br />

Indien und eines in Italien (Sizilien) statt. Was die Anzahl der Toten, bezogen auf die<br />

seismische Energien anbelangt, so ist das Mittelmeer die gefährlichste Region, gefolgt von<br />

Iran-Pakistan-Afghanistan, Zentralasien, Südamerika, Japan-Taiwan und Indien.<br />

Nordamerika folgt auf dieser Liste nach Neuseeland an achter Stelle.<br />

Daniela Peter 60 / 67


Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

Z U S A T Z I N F O R M A T I O N E N E R D B E B E N<br />

E Lösungsblatt<br />

Interview<br />

Frage Nr. Deine Antwort<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Nein. Laut Statistik sind die <strong>Erdbeben</strong> konstant gleich geblieben.<br />

Schlechte Bauweise, keine oder nur unzureichende Bauüberwachung<br />

dichte Besiedelung dieser Regionen<br />

Vorhersagen sind in diesem Sinne zurzeit nicht machbar. Man kann<br />

Regionen benennen, in denen Beben mit einer gewissen<br />

Wahrscheinlichkeit auftreten, die Region etwas eingrenzen.<br />

Ja. Aber nur mit geringer Stärke. Deshalb kommt es nur selten zu<br />

Schäden.<br />

… der sicherste Ort bei einem <strong>Erdbeben</strong> im Freien. Wenn das nicht<br />

machbar ist, sollte man unter einen stabilen Tisch oder unter einen<br />

Türrahmen flüchten."<br />

Text: In der Knautschzone des Planeten<br />

1. 2. 2004: Weihnachten 2004 passierte der Tsunami an der Küste Sumatras.<br />

2. 2006: Am 27. Mai 2006 bebte die Erde um 5.54 Uhr mit einer Stärke von 6,3 auf der<br />

Richterskala, das Epizentrum lag vor der Insel Sumatra – 500 Menschen starben.<br />

3. Der Urkontinent auf der Südhalbkugel hieß GONDWANA.<br />

4. Seitdem bewegt sich die INDISCH- AUSTRALISCHE PLATTE stets nach Norden.<br />

5. Sie bewegt sich auf die EURASISCHE PLATTE zu.<br />

6. Seit 20 Millionen Jahren baut sich dort der HIMALAYA auf.<br />

Daniela Peter 61 / 67


Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

7. Durch plattentektonisches „Geknirsch“ im Untergrund entstehen Erd- und Seebeben.<br />

8. In der Subduktionszone schiebt sich eine Platte langsam unter eine andere.<br />

9. Die Indisch- Australische Platte schob sich unter die Eurasische Platte und löste auf einer<br />

Strecke von rund tausend Kilometern durch ein Absacken von ca. zehn Metern einen<br />

Tsunami aus.<br />

10. Weltweit: Auf der ganzen Welt (außer in Indonesien) sind es hauptsächlich<br />

Wetterkapriolen, also vom Wetter verursachte Katastrophen, wie zum Beispiel<br />

Wirbelstürme.<br />

11. Indonesien: In Indonesien sind hauptsächlich geologische Naturkatastrophen wie zum<br />

Beispiel Erd- oder Seebeben, Tsunamis oder auch Vulkanausbrüche verantwortlich.<br />

12. Die Geologen können Wirbelstürme, Tsunamis und Vulkanausbrüche vorhersagen,<br />

<strong>Erdbeben</strong> dagegen nicht.<br />

13. Evakuierungen können nicht vor Ort, sondern nur vom indonesischen Staatspräsidenten<br />

persönlich angeordnet werden. Da das aber zu lange dauert, immer erst eine Erlaubnis<br />

vom Staatspräsidenten zu bekommen, sind die <strong>Erdbeben</strong>katastrophen immer so<br />

schwerwiegend.<br />

Daniela Peter 62 / 67


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9 . Zusatzmateri a l<br />

Arbeitsplan – Wenn die Erde bebt<br />

Name: __________________________________________________________________<br />

Nr.<br />

W/P<br />

Aufgabe<br />

A P Aufbau der Erde<br />

B P Plattentektonik<br />

C P Wie entstehen <strong>Erdbeben</strong>?<br />

D P Messung von <strong>Erdbeben</strong><br />

E W<br />

Zusatzinformationen<br />

<strong>Erdbeben</strong><br />

Daniela Peter 63 / 67<br />

Material<br />

• Kreuzworträtsel<br />

• Grafiken beschriften<br />

• Texterarbeitung<br />

• Grafikbeschriftung<br />

• Film<br />

• Versuch<br />

• Suchrätsel<br />

• Film<br />

• Begriffsdefinition<br />

• Lückentext<br />

• Zuordnung<br />

• Grafik Beschriftung<br />

• Interview<br />

• Versuche<br />

mit<br />

wem?<br />

☺<br />

Und<br />

☺☺<br />

☺<br />

Und<br />

☺ ☺<br />

☺ ☺<br />

☺<br />

oder<br />

☺ ☺<br />

☺ ☺<br />

☺ ☺<br />

W = Wahlaufgabe ☺ = arbeite alleine � = Selbstkontrolle<br />

P = Pflichtaufgabe ☺ ☺ = arbeite zu zweit Lehrer= Endkontrolle<br />

☺ ☺ = arbeitet zu viert<br />

☺ ☺<br />

����<br />

Lehrer


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Arbeitsregeln für die Stationenarbeit<br />

1. Ich verhalte mich so, dass ich meine MitschülerInnen nicht störe.<br />

2. Ich gehe mit den Arbeitsmaterialien sorgfältig um.<br />

3. Ich bringe das Material dorthin zurück, wo ich es entnommen habe.<br />

4. Ich beende eine angefangene Station, bevor ich die nächste beginne.<br />

5. Probleme versuche ich selbst zu lösen, bei Schwierigkeiten zeige ich auf.<br />

6. Die Arbeitet endet, wenn der Lehrer oder die Lehrerin das vereinbarte Signal gibt. Die<br />

Materialien werden die einzelnen Stationen und das Klassenzimmer aufgeräumt.<br />

7. Ich gehe ruhig durch das Klassenzimmer und laufe nicht.<br />

8. Bei Partnerarbeit oder Gruppenarbeit spreche ich leise mit meinen MitschülerInnen.<br />

9. Das Lösungsblatt benutze ich erst, wenn ich mit den Aufgaben bei einer Station fertig<br />

bin.<br />

10. Die erledigten Aufgaben hake ich am Arbeitsplan ab.<br />

11. Den Arbeitsplan und die Arbeitsblätter der einzelnen Stationen hefte ich sorgfältig in<br />

meiner Mappe ab.<br />

Daniela Peter 64 / 67


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LOSUNGSKÄRTCHEN FÜR DIE GRUPPENEINTEILUNG<br />

ITALIEN<br />

KROATIEN<br />

DEUTSCHLAND<br />

ENGLAND<br />

ITALIEN<br />

Daniela Peter 65 / 67<br />

ITALIEN<br />

ITALIEN<br />

KROATIEN KROATIEN KROATIEN<br />

DEUTSCHLAND<br />

ENGLAND<br />

DEUTSCHLAND<br />

ENGLAND<br />

DEUTSCHLAND<br />

ENGLAND


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SPANIEN<br />

GRIECHENLAND<br />

AUSTRALIEN<br />

FRANKREICH<br />

SPANIEN<br />

GRIECHENLAND<br />

AUSTRALIEN<br />

FRANKREICH<br />

Daniela Peter 66 / 67<br />

SPANIEN<br />

GRIECHENLAND<br />

AUSTRALIEN<br />

FRANKREICH<br />

SPANIEN<br />

GRIECHENLAND<br />

AUSTRALIEN<br />

FRANKREICH


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1 0. Que llen<br />

Bücher und Skripten<br />

WIECHMANN, Jürgen (hrsg.), 2002. Zwölf Unterrichtsmethoden. Vielfalt für die Praxis.-<br />

Beltz, Weinheim und Basel, 174 S.<br />

KLAPPACHER, Oswald (2008). Skriptum Neue Lehr- und Lernformen.<br />

BRUMBAUGH, D. S. (1999): Earthquakes. Science and Society, Prentice Hall New Jersey<br />

MEISSNER, R. (1999): Geschichte der Erde - von den Anfängen des Planeten bis zur<br />

Entstehung des Lebens. Verlag C.H. Beck<br />

GUDJONS; Holger (2006). Erbeben und Wellen: Nachrichten über das Innere der Erde.<br />

Begleittext für Lehrkräfte.<br />

Internet<br />

Internet 1: http://www.go.de/index.php?cmd=redaktion/lernwelten/vp_modul9.htm&header=lw<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Richterskala#Einteilung (letzter Abruf 29.03.2008)<br />

Internet 2: www.4teachers.de(letzter Abruf 20.03.2008)<br />

Internet 3: www.lehrerweb.at (letzter Abruf 29.04.2008)<br />

Internet 4: www.affenterz.de (letzter Abruf 01.05.2008)<br />

Internet 5: http://www.seismo.uni-koeln.de/edu/index.htm (letzter Abruf 15.03.2008)<br />

Internet 6: http://www.planetwissen.de/pw/Artikel,,,,,,,E9795625164F312EE0340003BA5E0905,,,,,,,,,,,,,,,.html<br />

(letzter<br />

Abruf 16.03.2008)<br />

Internet 7: http://www.wellermanns.de/Gerhard/Gesellschaftslehre/erdbeben.htm<br />

Internet 8: BOHRMANN, P. (2003): Was ist die Magnitude und was ist die Intensität von<br />

<strong>Erdbeben</strong>. Informationen des GEOFORSCHUNGSZENTRUM POTSDAM (GFZ). In:<br />

http://www.gfz-potsdam.de/bib/pub/schule/magnitude_0209.pdf (letzter Abruf 23.08.<br />

2005)<br />

Daniela Peter 67 / 67

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