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Dokumentation 2009 - Westfalen Initiative

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<strong>Westfalen</strong>Sprung <strong>2009</strong><strong>Dokumentation</strong>Martin-Leicht-Preisfür Stadt- undRegionalmarketing<strong>Westfalen</strong>Sprung09Stiftung <strong>Westfalen</strong>-<strong>Initiative</strong>für Eigenverantwortung und GemeinwohlPiusallee 6, 48147 MünsterTelefon (0251) 591 64 06Fax (0251) 591 32 49www.westfalen-initiative.deStiftung<strong>Westfalen</strong>-<strong>Initiative</strong>


24812162024VorwortBielefeldHövelhofLengerichPaderbornSoestVelen RamsdorfStiftung<strong>Westfalen</strong>-<strong>Initiative</strong>


09 <strong>Westfalen</strong>SprungLiebe Leserinnen und Leser,zum dritten Mal hat die Stiftung<strong>Westfalen</strong>-<strong>Initiative</strong> nun den West -falenSprung, den Martin-Leicht-Preisfür Stadt- und Regional marke tingvergeben. Warum sie dies tut, habenwir schon mehrfach publiziert undverkündet, man kann es aber nichtoft genug in den Kontext unseresStiftungszwecks stellen.Ausgangspunkt ist die Motivationdes Stifters Martin Leicht. Er hat unsden Auftrag mitgegeben, West falenmittels Förderung des Subsi diaritäts -prinzips zu stärken. Das heißt, dasswir sowohl die <strong>Initiative</strong> von untenals auch die Identität <strong>Westfalen</strong>s insgesamtim Visier haben. Die Iden -tität dieser Region ist vielfältig, siesetzt sich aus vielen partikularenIdentitäten zusammen, die vielesgemeinsam haben – das ist dasWestfälische – aber sich natürlichauch unterscheiden. Beides wollenwir stärken, denn beides sind wich -tige Grundlagen für die Gestaltungder Zukunft. Mit anderen Worten:<strong>Westfalen</strong> ist mehr als die Summeseiner Teile, aber die Teile sind ge -nau so wichtig.Stärken wir also mittels diesesWett bewerbs und des damit verbundenenAustausches von Ideen undKonzepten das Standortmarketing in<strong>Westfalen</strong>, so stärken wir es auchfür <strong>Westfalen</strong>. Das war und ist dasAnliegen des Stadt- und Regional -marketing-Preises. Nach der drittenVerleihung kann man sagen, dassder <strong>Westfalen</strong>Sprung das richtigeMittel ist, dieses Anliegen zu ver -folgen. Gewinner und Nominiertewurden durch diese Auszeichnungmotiviert; alle Teilnehmer durchgute Beispiele inspiriert. Dabei ha -ben alle drei Runden gezeigt, dassdas Standortmarketing in <strong>Westfalen</strong>kreativ und auf einem guten Wegist – und das gilt nicht nur für dieKonzepte der Gewinner und Nomi -nierten. Drei Preisverleihungen mitintensivem Austausch, hier nundie dritte <strong>Dokumentation</strong> – all dieshat zur Vernetzung und zum bes -seren Austausch unter den Verant -wortlichen beigetragen.


Aber auch wir haben einiges dabeigelernt. In den drei Runden zum<strong>Westfalen</strong>Sprung ist deutlich geworden,dass die Marketingkonzepteimmer enger mit den Konzepten derStadt- und Regionalentwicklung verwobensind. Man kann sogar sagen,dass das Standortmarketing ein in -tegraler Bestandteil der Standort -entwicklung geworden ist – und um -gekehrt. Dies zeigen auch die indieser <strong>Dokumentation</strong> präsentiertenMarketingkonzepte.Der Vorstand der Stiftung hat daherauf Anraten der Jury beschlossen,den Preis künftig etwas anders zukonzipieren und umzubenennen.Er wird weiterhin <strong>Westfalen</strong>Sprungheißen, aber im Untertitel „Martin-Leicht-Preis für Stadt- und Regio -nalentwicklung“. Damit meinen wirden heutigen Anforderungen an dieKommunikation der Standort ent -wick lung gerechter werden zu können.Wenn in Zukunft nun also dieStadt- und Regionalentwicklungausgezeichnet wird, so deckt diesdie Kommunikation automatisch mitab. Die Bewerbung selbst wird schonzu einer kritischen Reflexion nichtnur des Prozesses, sondern auch seinerKommunikation und damit desMarketings beitragen.Kommunikation und Einbeziehungder Menschen ist auch bei der StadtundRegionalentwicklung essentiell.Projekte müssen vertretbar undverträglich sein, und dazu trägt dieKommunikation bei. Eine solcheInklusivität entspricht auch demAnspruch der Stiftung <strong>Westfalen</strong>-<strong>Initiative</strong>, das Subsidiaritätsprinzipzu stärken.Wie wichtig Kommunikation undVerträglichkeit sind, zeigt sich be -sonders dann, wenn im Zuge derEntwicklung Baumaßnahmen ge -plant und durchgeführt werden. Siemüssen die Akzeptanz des Umfeldesfinden und sich in die gewachseneBaukultur einfügen. Um dies zufördern, haben Stiftung und Verein<strong>Westfalen</strong>-<strong>Initiative</strong> gemeinsam mitdem Landschaftsverband in diesemJahr erstmals den westfälischen Bau -kulturpreis ausgelobt.Die zukünftige Herausforderungbesteht also darin, sinnvolle undverträgliche Stadt- und Regional -entwicklung zu betreiben und an -gemessen zu kommunizieren. ImGegensatz zu den ersten Rundenwerden die konkreten Entwicklungs -maßnahmen mit bewertet und nichtnur ihre Kommunikation, die auchbisher Teil des Stadt- und Regional -marketings war.Diese Ausrichtung des Preises hätteauch dem Stifter Martin Leicht ge -fallen. Kreative Ent wicklung, Pro -jektentwicklung, da für konnte ersich begeistern und das hat er selbstmit Vorliebe in die Hand genommen.In dieser <strong>Dokumentation</strong> finden Siewieder sechs vorbildliche Marketing -konzepte von sechs nominiertenBewerbern um den <strong>Westfalen</strong>Sprung<strong>2009</strong>. Mit Hilfe unserer DesignerinAlexandra Engelberts können wirIhnen diese wieder in einer ansprechendenWeise präsentieren. IhrerBewerbung um den <strong>Westfalen</strong>Sprung2011, den Martin-Leicht-Preis fürStadt- und Regionalentwicklung,sehen wir schon jetzt gespannt entgegen.Münster, im Januar 2010Franz-Josef HillebrandtVorstandsvorsitzender der Stiftung<strong>Westfalen</strong>-<strong>Initiative</strong>23


Bielefeld:Die NetzWerker„Was hat die Stadt, was anderenicht haben?“Die Antwort auf diese Frage fälltauf den ersten Blick nicht leicht ineiner Stadt wie Bielefeld. Es gibt einschönes, aber kein schöneres Stadt -bild, nicht die bedeutendere Histo rie,nicht den spektakulären „Leucht-turm“, der überregional strahlt. ImVergleich zu anderen westfälischenStädten gibt es nicht einmal dasDenn es sind die Bielefelder Netz -werke, die die Arbeit der eigentlichnoch recht jungen Bielefeld Marke -ting GmbH erst ermöglichen. Siesind stabil, tragfähig, flexibel unddynamisch. Hunderte Akteure ausWirt schaft, Wissen schaft, Handel,En ga gementVer wal tung, Kultur und Medienbessere Wetter! Manche behauptensogar, diese Stadt sei eine bloße Er -fin dung, es gebe sie eigentlich nurin verschwörerischen Erzählungen...Dennoch gilt der Bielefelder Stadt -marketing-Ansatz als vorbildlich inder bundesweiten Szene. Oft kopiert,mehrfach ausgezeichnet von Landund EU und auch häufig gefragt alsModellprojekt für ganz NRW. Wo -ran liegt das? Der Erfolg der Biele -felder Stadtmarketing-Experten magam eigenen Anspruch liegen: Siesind echte NetzWerker, keine reinen„Schreib tischtäter“ oder „Werbe -leute“, die meinen, alles besser zuwissen.ziehen in Bielefeld sprichwörtlich„an einem Strang“ mit dem Ziel,diese Stadt ge meinsam weiter zu entwickeln.Darauf baut die BielefeldMarketing GmbH auf: mit neuenIdeen, profes sio nel ler Organisationund dem An spruch, gleichermaßenDienst leis ter wie Ideenpool zu sein.Die Ziele des BielefelderStadtmarketingsAls strategischer Partner der Stadt -entwicklung und modernes Dienst -leistungsunternehmen arbeitet dieInno vationBielefeld Marketing GmbH als dy na -mische Netzwerkeinrichtung amPro fil der Stadt. Vorrangiges Zielist dabei die regionale und über re -gio nale Positionierung der GroßstadtBielefeld – als urbane Metropoleder Region OstWest falen Lippe, alsin no vativer und international an -erkannter Standort für Wirtschaftund Wissenschaft, als attraktivesEin kaufsziel mit hoher Kaufkraft bin -dung, als re nommierter Schauplatzfür Kunst und Kultur und heraus -ragende Destination für Tagungenund Kongresse.Als Initiator, Mittler und organi sato -rischer Ansprechpartner fühlt sichdie Bielefeld Marketing GmbH denInteressen von Stadtgesell schaft undBesuchern gleichermaßen verpflichtet.Dabei ist die enge Kooperationvon Leis tungsträgern aus allen Be -reichen ebenso unverzichtbar wiedie langfristige Entwicklung städtetouristischerThemenfelder undDienst leistungsangebote. Gleichzeitigentwickelt die Biele feld MarketingGmbH – gemeinsam mit Partnern ausWissen schaft, Handel, Architektur,Stadt planung, Kultur und Wirt schaft– Zukunftsszenarien und Strategienfür eine zukunftsorientierte Stadt -entwicklung.Eine wichtige Basis des BielefelderStadtmarketing-Ansatzes ist dabeidas Bekenntnis der Stadt zur eigenenIdentität: Es ist die Kombi nation vonwirtschaftlicher und wissenschaftlicherExzellenz in Verbindung mitweltweit anerkannten diakonischenEinrich tungen und einer mittlerweileauch bundesweit wahrgenommenenregen Kulturszene. Die be sondereLage Bielefelds mit dem HöhenzugTeutoburger Wald im unmittelbarenStadtzentrum und einem hohenGrün anteil im Stadt gebiet stehtda rüber hinaus für eine sehr hoheLebensqualität dieser Stadt.


Diese Qualitäten, die besondere Mi -schung aus wirtschaftlicher Stärke,wissenschaftlicher Inno vation, kul -tureller Dynamik und sozialem En ga -gement gilt es im Bielefelder Stadt -marketing-Prozess zu kommu ni zie -ren, durch unverwechselbare Aktio -nen und maß geschneiderte Eventserlebbar zu machen und gleichzeitigpermanent weiter zu entwickeln.Die Bielefeld Marketing GmbHKoordinierende Stelle und „Motor“des Bielefelder Stadtmarketing-Pro zesses ist die Bielefeld Marke tingGmbH. Mit den sechs Ge schäfts -fel dern Stadtwerbung & Kommuni -ka tion, Veranstaltungs-Management,Kongressbüro, Tourismus, City-Manage ment und Wissenschaftsbüroversteht sich das Unternehmen alsstrategischer Partner in Fragen derStadtprä sen tation und der zukunftsorientiertenStadtentwicklung. Dabeistützt sich die Arbeit dieser Netz -Wer ker auf eine breite gesellschaft -liche Basis. So besteht ein Koope ra -tions vertrag mit dem VerkehrsvereinBie lefeld, der mit seinen über 1.200Mitgliedern aus Handel, In dustrieund Stadtgesellschaft die BielefeldDynamikMarketing GmbH mit der Geschäfts -Langfristiges Ziel des BielefelderStadtmarketing-Ansatzes ist, Be -woh ner, Unternehmen, Bil dungs ein -rich tungen und Inves toren an denStandort zu binden, das Image Biele -felds auch überregional nachhaltigzu schärfen und das Profil der Stadtgemeinsam mit vielen Partnern zu -nehmend selbstbewusst zu trans por -tieren. Eben ein trag fähiges Netz Werkzu bilden, das offen ist für neue In -halte und dennoch stabil ge nug füreine zukunftsorientierte Stadt ent -wick lung!führung beauftragt hat und alsge sellschaftlich breit verankerterFör derverein für das BielefelderStadt mar keting agiert. Inhaltlichbefasst sich die Bielefeld MarketingGmbH in ihren Geschäftsfeldernmit folgenden Themen:Stadtwerbung & KommunikationDie Querschnittsaufgabe: vom Pro -spekt über den Internet-Auftritt biszur Werbung und Öffentlichkeits -arbeit. Das Geschäftsfeld „Stadtwerbung & Kommunikation“ istquasi Dienstleister für die Kollegenim Team der Bielefeld Marketing.City-ManagementDer zunehmende Wettbewerb derIn nenstädte mit Angeboten aufder „Grünen Wiese“ erfordert neue,strategische Allianzen von Kom mu -ne, Handel und anderen Leistungs -trä gern. Im Geschäftsfeld City-Manage ment fördert, initiiert und vernetztdie Bielefeld Marke ting GmbHAkti vitäten aus Handel, Kultur,Wis sen schaft, Medien und Stadtge -sell schaft.Veranstaltungs-ManagementOb stimmungsvolle Inszenie rungenoder spektakuläre Events: Außer -gewöhnliche Stadtfeste und Festivalsder Bielefeld Marketing GmbH fördernauch die Identifi kation derBürgerinnen und Bür ger mit ihrerStadt. Gleich zeitig dienen die Groß -veranstaltungen dazu, die finanzielleBasis des Unternehmens sicherzu -stellen.45


KongressbüroAls zentraler Ansprechpartner undDienstleister für Bielefelder Ein rich -tungen sowie für Tagungs ver anstalterund -teilnehmer versteht sich dasKongressbüro der Biele feld MarketingGmbH.TourismusAls „1. Adresse für Bürger und Be -sucher“ bietet insbesondere dieTourist-Information ein Komplett -angebot von der Hotel zim merver -mittlung über den bun des weitenTicketservice bis zum Sou venir -ver kauf. Selbstverständlich ge hörenauch die Entwicklung und Ver -mark tung von zielgruppenori entier -Aus der Praxis geplaudert…Eine Vielzahl von eigenen Maß nah -men und Projekten realisiert dieBie lefeld Marketing GmbH jedesJahr. Stellvertretend für die Arbeitfolgt hier eine kleine Aus wahl.Allen gemein: die enge Vernetzungmit lokalen und regionalen Partnern.„GENIALE – Macht Euch schlau!“Macht ten touristischen EuchAngeboten zum – Science Festival Bielefeld 2008Portfolio.WissenschaftsbüroDas „Wissenschaftsbüro Bielefeld“hat sich diese Aufgabe zum Zielgesetzt: Als dynamische NetzWerk-Einrichtung fördert das Büro Schnitt -stellen zwischen Stadt und Hoch -schulen. Neue Angebote für Stu die–rende und Wissenschaftler, Koope–rationen mit Medien, Kul turträgernund Vertretern der Wirt schaft sollenden Dialog zwischen Wissenschaftund Stadt ge sell schaft in Bielefeldintensivieren.Von der Physik des Fliegens bis zurEntstehung des Neuen Testa ments,vom Robotertag bis zum Kunsthal -len- Workshop, vom teutolab Chemiebis zur Orchester führung: 400 Ver -an staltungen an neun Tagen, 40Ver anstaltungsorte in der gesamtenStadt, acht Biele felder Hochschulen,die über ein Jahr lang gemeinsamgeplant haben, über 200 Wissen -schaft ler, die ihre Ideen eingebrachtund Wissenschaft vor Ort erlebbargemacht haben. Und schließlich einneuer Ansatz im Städtetouris mus,der von der Europäischen Union undvom Land NRW als richtungsweisendausgezeichnet wurde...„Ab in die Mitte!Die City-Offensive NRW“Wie „klingt“ eine Großstadt? Wiefühlt sie sich an bei Nacht, imströ menden Regen, auf windigenDä chern? Wie sieht sie aus im Lichtwandernder Laser, im spektakulärenFeuerwerk, in der fahlen Notbe leuch -tung eines Bunkers? Wie wirkenstei nerne Mauern, plötzlich belebtdurch „atmende“ Dias? Welche Ener -gie“ strahlen Plätze aus, be spieltund in Szene gesetzt durch Tänzer,Mu si ker, Studierende? Welche „Tex-tur“ hat die besondere GroßstadtBiele feld? Und wem gehört sie überhaupt,die Stadt?Mit zwischenzeitlich acht Teil nahmenist Bielefeld auch national die erfolgreichsteStadt im Wett bewerb.Ab in die Mitte!


Bielefeld 2000plus – Koope ra -tionsprojekt der Universität undder Stadt BielefeldDas interdisziplinäre Projekt Biele feld2000plus, gemeinsam getragen vonUniversität und Stadt Bielefeld, bündeltdas in der Uni versität vorhandeneKnow-how zur Beantwortung derFrage, wie sich die Stadt Bielefeldden Her ausforderungen der Zukunftin den Bereichen Stadtentwicklung,Umwelt, Wirtschaft, Gesundheit, Bil -dung und Kultur stellen kann.Stadtentwicklungsprojekt„StadtParkLandschaft“Im Rahmen der <strong>Initiative</strong> „Stadt-Park Landschaft“ konzipiert das Ge -schäfts feld Tourismus neue Ideen fürdie Vermarktung und Inszenierungder Bielefelder Spar renburg und derumgebenden Grünzüge entlang desTeutoburger Waldes.Bielefeld ConventionDie Bielefeld Marketing GmbH istInitiator von Bielefeld Convention,einem Zusammenschluss rele vanterPartner des Bielefelder Ta gungs -geschehens, der Full-Service rundum die Organisation von Tagungenund Kongressen aus einer Hand bietet.Vom Kongress zentrum und derTagungstechnik über die zentraleHo telplanung bis hin zum Rahmen -pro gramm ist Bielefeld Conventionder starke Kongresspartner in Biele -feld.Modellstadt„Städtetourismus und Demo gra phi -s cher Wandel – auf der Suche nacheiner neuen Stadtkultur“ ist der Titeleines Förder pro jek tes, mit dem in -novative Konzepte zur Tourismus -förderung vor dem Hintergrund desdemographischen Wandels in Biele -feld entwickelt wurden. Im Rahmendieses Projektes wurde auch einebewegtBielefeld Studie zum Thema „Wirtschaft lich -keit im Städtetourismus“ in Auftraggegeben.ErgebniswirkungDer Erfolg des Bielefelder Stadt -mar ketings lässt sich anhand ver -schie dener Faktoren nachweisen:Über 60.000 Gäste besuchen Bie lefeldam Tag, der gesamte touristischeBrutto umsatz beträgt 627,17 Mio. €jährlich. Die Übernachtungszahlenhaben sich seit den 80er-Jahren an -nähernd verdoppelt. Die wirtschaft -liche Ent wicklung der Bielefeld Mar -keting GmbH selbst zeigt eine deut -liche Stei gerung der Gesamterlösebei gleich bleibendem Gesellschafter -zu schuss. Die Besucherzahlen derGroßveranstaltungen steigen vonJahr zu Jahr. Einzelne Projekt-För -derungen beispielsweise von Landund EU machen möglich, was sonstunmöglich wäre und die regelmäßigeBeteiligung vieler Sponsoren ist einewichtige Basis für das breite Spek -trum des Bielefelder Stadtmarketings.Und letztlich bilden die zahlreichenMitglieder des Verkehrsvereins Biele -feld ein starkes finanzielles, nochmehr aber ein gesellschaftliches Fun -dament.Medienservice „Bielefeld bewegt“Der bundesweite Medienservice„Bielefeld bewegt“, finanziert durchBielefelder Unternehmen, verzeichnetjährlich über 150.000 Zugriffe undüber 70.000 Bild downloads aus Me -dien in ganz Deutschland.Bielefeld Marketing GmbHSusanne FreitagMatthias Gräßlin67


Aus Bonapartes Westphalen insEuropa der RegionenRückbesinnung auf Heimat und Geschichteerzeugt modernes Wir-Gefühl in HövelhofDas Gemeindemarketing-Projekt „200 Jahre selbstständigeGemeinde Hövelhof“Geschichte lässt sich gerade dannbesonders gut vermitteln, wenn siegreifbar gemacht wird. Reste derBerliner Mauer helfen am früherenGrenzübergang Checkpoint Charlie,die Schrecken der deutschen Tei lungerfahrbar zu machen. Im römischenForum Romanum sind es die 2500Jahre alten Grund mauern und Säu lenvon Gebäu den, die einen Ein druckvom Le ben in der damaligen Welt -haupt stadt vermitteln.Genauso lebendig wurde Ge schich te2007 und 2008 auch in der Gemein -de Hövelhof (16.000 Einwohner) imKreis Paderborn. Zum Anlass nahmenGemeinde verwaltung und Ver kehrs -verein das 200-jährige Ju biläum derkom munalen Selbststän digkeit.Dass diese politisch-tech nische Be -zeich nung der Geburt der eigen stän -digen Gemeinde viel mehr Auf merk -samkeit verdient hat als viel leichteinen zwar staatstragenden, aberauch wenig emotionalen Fest akt mitanschließendem Sekt empfang, standfür die ostwest fä li sche Kom mu ne frühfest. Schließlich sollte diese Chanceauch für innovatives Gemeinde mar -keting genutzt werden. Das Gesamt -konzept hat über 24 Mo nate intensivin die Gemeinde ge wirkt und nachhaltigseine Spuren hinterlassen.Die gute Platzierung beim <strong>Westfalen</strong> -Sprung <strong>2009</strong> und die damit verbundeneAuszeich nung des Konzepteshaben das Projekt im Nachhineinzusätzlich aufgewertet. Die Bericht -erstattung über das positive Ab -schneiden der Gemeinde in diesemWettbewerb war die Krönung einesaufwändig abgestimmten Kon zeptes.Ausgangslage:Am 24. Dezember 1807 unterzeichneteJérôme Bonaparte, Na po leonsBruder und König von Westphalen,ein Dekret zur verwaltungstechnischenNeuauf tei lung des KönigreichsWestphalen. Die SelbstständigkeitHövelhofs trat mit dem 1. Januar1808 in Kraft. Die Gemeinde Hövel -hof mit der Stabsstelle Marketingund dem Verkehrsverein gründeteeinen Arbeitskreis, der aus ehrenamtlichenVereinen wie dem Part ner -schaftskomitee im Volksbil dungs -werk Hövelhof e.V. und dem Orts -heimatpfleger-Team bestand.Gemeinsam entwickelten die Teil -nehmer ein Konzept zu Jubiläums -feierlichkeiten, die 2007 begannen.


GeschichteDie Verknüpfung der Selbststän dig -Die große Chance:Um die Standortvorteile des Ortesan den Quellen der Ems deutlichherauszustellen und bei Bürger innenund Bürgern das Wir-Ge fühl nochweiter zu stärken, ist auch in Hövel -hof das Gemeinde marketing einwich tiger Faktor. Das Jubiläum dergemeindlichen Selbstständigkeitsollte daher Grundlage für eineneue, identitätsstiftende Marketing-Kam pagne sein.Wo Nachbarkommunen schon aufeine über 1.000-jährige Geschichtezurückblicken können, nimmt sichdie Eigenständigkeit über zwei Jahr -hunderte nicht als lange Ge schichteaus. Da die Geschichte Bonapartesin den Köpfen vieler Bürger präsenterist als zum Bei spiel die Karolin ger -zeit, liegt aber genau darin für Hö -velhof die große Chance.keit mit den historischen FigurenJérôme und Napoleon Bonaparte, da -zu die seit 1971 gewachsene Freund -schaft mit der französischen Partner -gemeinde Verrières-le-Buisson, dieOption auf eine Mitgliedschaft imBund der europäischen Napoleon -städte und der deutliche Bezug aufdas regionale Erbe <strong>Westfalen</strong>s ließenschon schnell erahnen, welche Mög -lichkeiten sich durch dieses Projektbieten würden.Über die Medien konnte ein außer -gewöhnliches Bild einer Gemein degezeichnet werden, die sympathischauffällt mit einem Festjahr, das auchviele andere für sich hät ten entdeckenkönnen – schließ lich galtder konkrete Bezug zu König Jérômenicht nur für Hövelhof.Gelungene Umsetzung:Entsprechend der eigenen Vor gabe,ein Jubiläum zum Anfassen zu kre -ieren, stand beim größten Gemeinde -fest, dem alljährlichen Hövelmarktmit zehntausenden Besuchern, einschauspielerisch umgesetzter Staats -besuch von König Jérôme im Mit -telpunkt. Idealer hätte das Interessefür die historischen Abläufe nichtgeweckt werden können, als mit derVisualisierung der entscheidendenPersönlichkeit, der Hövelhof seineSelbstständigkeit zu verdanken hat.Als visueller Anker diente zusätzlichwährend des Festjahres das stilisierteKonterfei Jérômes.Damit das Gefühl der Heimatver -bundenheit auch mit zusätzlichemMaterial unterfüttert wurde, hattendie Organisatoren ein Bündel vonhochwertigen Informations ange -boten wie einer Dauer aus stellung,einer Begleitbroschüre und einesHövelhof-Bildbandes geschnürt, umdie Entwicklung der Gemeinde vorzustellen.89


Diese Elemente sind darauf angelegt,nachhaltig zu wirken und das Be -wusstsein für die Bedeutung derEigenständigkeit der Gemeinde undihre Entwicklung in den vergangenen200 Jahren zu betonen. Neben denfür die Bürger direkt sicht barenVeranstaltungen und Maßnahmengehörte von Beginn an auch einepolitische Kompo nente zum Marke -ting-Konzept der Stabs stelle. Einbedeutendes Ele ment war die Ein bin -dung der sehr lebendigen Partner -schaft mit der französischen Gemein -de Verrières-le-Buisson in die Pla -nungen. Die Zusammenarbeit ingelebter europäischer Gemeinschaftließ die Familien, die aktiv dieseStädte partnerschaft leben, noch in -tensiver über die Historie disku tierenund rief das gemeinsame eu ro päi scheErbe immer wieder neu ins Ge -dächtnis.Auch aus diesem Grund, aber auch,um als Teil in einem funktionierendeneuropäischen Netz werk zu wirken,entschloss sich die Gemeinde,dem Europäischen Bund der Napo le -on städte beizutreten. Ein Jahr nachdem schauspielerisch nachgestelltenBesuch Jérômes, beehrte dessenNachfahre und Präsident des Bundes,Charles Napoleon, die Gemeinde anden Quellen der Ems.Heimat Nachhaltig:Das gesteigerte Interesse an der eigenenwestfälischen Heimat-Geschichteund die entstandenen Verbindungenüber das Netzwerk im Bund euro -pä ischer Napoleon städte haben ausMarketing-Sicht weitere Möglich -In aller Munde:Im Wettbewerb um Aufmerksam keitbrachten die Jubiläumsfeier lich keitendie Gemeinde Hövelhof weit nachvorn. Fernsehbeiträge, ständig be -glei tende Presseartikel, aktuelle In ter -netberichterstattung der regionalenMedienhäuser mit Texten und Foto -strecken sowie ausführliche Berichteim Ortsma gazin trugen die Ereig nissein Schrift und Bild weit über Hövel -hof hinaus. Das Interesse der Medienspiegelte damit auch das Interesseder Bürger rund um die greifbarenEreignisse wider. So war das Hövel -markt-Fest bei dem Jérôme der Ge -meinde seine nachgespielte Aufwar -tung machte, mit mehr als 60.000Besuchern das am stärksten besuchteFest der vergangenen Jahre.kei ten für die Ge meinde eröffnet.Im Juni <strong>2009</strong> machte sich Hövelhofdie se Kom bination zu Nutze. An die -sem Tag wurde ein Original-Ele mentder Berliner Mauer im Ortsteil Hö vel -riege als Mahnmal für die deutscheTeilung aufgestellt. Ohne die Mar ke -ting-Vorarbeiten im Jubi lä umsjahrhätte dieses Nachfolge pro jektnicht in dieser Form stattfinden können,denn durch die Beschäfti gungmit König Jérôme und der eigenenVer gangenheit wurde bei den Bürgerinnen und Bürgern ein neues Ge -schichts be wusstsein geweckt, dasdurch die Mitgliedschaft im Euro -päischen Bund der Napoleon städteauf eine solide Basis gestellt wurde,die sich für das Gemeinde marke tingauch in den folgenden Jahren nochoft auszahlen wird. Es ist ge plant,in Hövelhof Treffen des Bun des ab -zuhalten, Symposien zu ver an staltenund Besucher aus an deren Bundes-Städten aus ganz Eu ropa einzuladen,um die Ge schich te des König reichsWest phalen an schaulich zu machen.


Wir-GefühlEine ErfolgsgeschichteDass die Ära Napoleons nicht un -um stritten ist, war den Organi sa to -ren in Hövelhof bewusst. Durcheine sym pathische Kampagne ist esje doch gelungen, die anfänglicheSkep sis gegenüber der historischenPer son Jérômes als Marke ting instru -ment zu zerstreuen und eine Erfolgs -ge schich te zu kreieren. In der bis -lang als Radfahr kom mune etabliertenGemeinde ist es spielerisch ge -lungen, vor allem die eigenen Bür -gerinnen und Bürger gezielt mitihrer Heimatgeschichte in Berührungzu bringen und das Wir-Gefühl zustärken. Die starke Beteiligung derBevölkerung an allen Maßnahmenund Veran stal tungen belegt, wie sichauch eine kleine Kommune mit ei -nem verantwortbaren finanziellenAuf wand und der Einbeziehung desEhrenamts im kommunalen Wett -bewerb positionieren kann.Auf diese Weise konnte sich Hövel -hof überregional positiv und eindeutigals Wohn- und Wirtschafts stand -ort präsentieren.Aus Sicht des Gemeindemar ke tingswar auch der Beitritt zum Bund derNapoleonstädte ein Ge winn, zumalin den kommenden Jahren vielehistorische Jahrestage zu wichtigenEreignissen vor 200 Jahren rund umdas große Thema Napoleon stattfindenwerden – mindestens bis 2015bezüglich der berühmten Schlachtvon Waterloo am 18. Juni 1815.Es können da her immer wieder ak -tuelle und lebendige Bezüge zurHövel hofer Selbstständigkeit durchdas Dekret von Jérôme Bonapartege schaffen werden. Zusätzlich kannganz konkret mit dem offiziellenLogo des Bundes geworben werden.Die Stabsstelle Marketing hat mit derfür Hövelhof bislang einzigartigenKampagne die Ziele des Projekts er -reichen können. Neben der positivenAußendarstellung der Kommune istes durch vielgestaltige Maß nah mengelungen, die westfälische Heimat -verbundenheit der Hövelhoferinnenund Hövelhofer anzusprechen unddamit das Wir-Gefühl zu stärken.1011


AktivGemeinsamfür LengerichDies ist das Credo des Stadt mar ke -tingvereins Offensive Lengerich e.V..Seit mehr als 15 Jahren wird inLen gerich Stadtmarketing durch denehrenamtlich organisierten Vereinbetrieben – und dies mit wachsendemErfolg.Der Stadtmarketingverein sieht sichhier in der Rolle, die städtischenKräfte zu bündeln, private und öf -fentliche Akteure zu mobilisieren.Stadtmarketing ist mehr denn je derSchlüssel einer partizipativen Stadt -entwicklung im Dienste der Bür ger -innen und Bürger. Dabei ist es derOffensive wichtig, keine aktionistischen Ein zel maßnahmen durchzuführen,sondern perspektivisch taugliche,ge samtstädtische Lösungenzu erzielen.Dabei lagen zum Zeitpunkt der Ver -einsgründung in 1995 alles andereals perfekte Rahmenbe din gungenvor. Die Stadt Lengerich war geprägtals Industriestandort mit starkeninnerstädtischen Defiziten. In derBevölkerung gab es aber ein großesEngagement diesen Zustand zu än -dern. In vielen Veranstaltungen undWorkshops wurden die Themen -schwer punkte diskutiert und Lösun -gen erarbeitet. Am 17. Juli 1995hoben 35 engagierte Lengericher denStadtmarketingverein Offen siveLengerich e.V. offiziell aus der Taufe.Heute sind in dem Verein rund 300Mitglieder organisiert. Jedes Jahrist ein Zuwachs festzustellen. Diesschafft eine breite Basis für diePro jekte und Aktionen des Stadt -mar ke ting vereins.


Tradition und Moderne, Industrieund Kultur dies sind in Lengerichkeine Widersprüche, sondern werdengelebt und mit gezielten Maß nah -men verbunden.Ein eindrucksvolles Beispiel isthier das Bürger- und Kultur zentrumGempt. Die alte Industrie bracheGempt mitten in der Stadt Lenge richfristete über viele Jahre einen Dorn -röschenschlaf. Als sich für das Arealnach langen Ver hand lungen einePerspektive er gab, zeigte der Stadt -marketing verein durch gezielteVer anstal tun gen in einer der altenIn dustriehallen die Nutzungsvielfaltund das Potential auf. Nach einemstädtbaulichen Planungsprozessunter Beteiligung der Bürgerschaftist aus der alten Drahtseilerei dasBürger- und Kulturzentrum Gemptentstanden.Die Halle wurde im Jahre 2004 er -öffnet. Die Bürgerbe teiligung setztsich zudem in der Verwal tung durchdie Bürgerstiftung Gempt fort. Heuteist das Zentrum mit Veranstaltungenjeglicher Art eine feste Größe in derRegion. Das Spektrum reicht vonEvents, Kon zerten, Theaterauf füh run -gen bis zu Messen, Märkten und Fir -menprä sentationen. Nach 4 JahrenBetrieb ist festzustellen, dass sich dieGempt-Halle zu einem kul turellenLeuchtturm in der Region entwickeltund Lengerich als Mit telzentrumgestärkt hat. Darüber hinaus wurdemit dem Bürger- und KulturzentrumGempt eine Identifikation der Bür -gerinnen und Bürger mit der Lenge -richer In dus trie geschichte und einenachhaltige Partizipation erreicht.ModerneTraditionIndustrieKultur1213


Den Ab schluss bildet eine Garten -messe mit Themenschwerpunkt imLen néischen Park der LWL-Klinikund die gleichzeitige Öffnung vonprivaten Gärten. Der Erfolg wirddurch die hohen Besucherzahlenmit ca. 2000-3000 Besuchern derGartenmesse deutlich. Die Garten -messe mit dem Tag der offenenPrivatgärten findet in diesem Jahram 13. Juni mit dem Titel: „Ritter -sporn, Lilien & Co.", alles rund umStauden, statt.Ein roter Faden, der sich durch denjährlichen Veranstaltungs kalenderzieht, ist das Thema Garten. Durchseine idyllische Lage am Südhangdes Teutoburger Waldes und alsEinfallstor in die münsterländischeParklandschaft bietet sich diesesThema geradezu an. Neben vielenanderen Pro jekten wie z.B. demALVA-Skulp turenpark, dem Jazz-Picknick und dem Mondschein -spaziergang nehmen die LengericherGartentage einen besonderen Stel -len wert ein. Rund um das ThemaGarten wurde eine Veranstaltungs -reihe mit Ex kursionen, Vorträgenund Praxis seminaren aufgebaut.Eine besondere Herausforderung stelltfür die Städte der demo graphischeWandel mit all seinen Auswirkungenwie z.B. den Ein fluss auf die innerstädtischeStruktur dar. Der Stadt -marketing verein hat dies erkanntund sich dem Thema angenommen.Eines der größten Projekte ist hierder Generationenpark Gempt, der inden Medien auch nach 2 JahrenBetriebszeit außerordentliche Be ach -tung findet.


Der Stadtmarke ting verein OffensiveLengerich e.V. hat die Idee einesTreffpunk tes für Jung und Alt mitdem Medium Spiel und Bewegungals verbindendes Ele ment konzep -tionell entwickelt und mit großemehrenamtlichem Engagement undunter Beteiligung der Bür ger innenund Bürger realisiert. Die Umge stal -tung und Erstausstattung er folgteausschließlich durch Sach- undGeldspenden und durch ehrenamtlichgeleistete Arbeits stunden. DerGenerationen park hat durch seineGestaltung eine hohe Aufent halts -qualität und bietet neue Kom munika -tions mög lichkeiten. Durch die unmittelbare Anbindung an die In nen -stadt hat er für diese einen hohenStellenwert.KunstGartenJungAlt1415


Paderbornüberzeugt...„Durch die <strong>Initiative</strong> ‚Paderbornüberzeugt‘ wurden wertvolle Netz -werke geschaffen und die Zahl derAktiven am Stadtmarketing erheblichgesteigert. Zahlreiche Projektewurden gefördert, die ohne Unter -stützung nicht oder nur mit Mühestattfinden könnten. Mehr Touristenund Bewohner konnten für Pader -born begeistert werden, das Imagepositiv beeinflusst und die wirtschaftlicheAttraktivität des Stand -ortes gesteigert werden – Paderbornist für qualifizierte Arbeitskräfte... Naturund Investoren zunehmend interessantgeworden.“Mit diesen Worten zieht PaderbornsBürgermeister Heinz Paus einenpositiven Zwischenbericht des Pro -jektes „Paderborn überzeugt“.Paderborn ist eine junge und zu -gleich traditionsreiche Großstadt,in der mehr als 150.000 Menschenleben. Als zweites Oberzentrum inOstwestfalen-Lippe neben Bielefeldgehört die Stadt zu den wenigenStädten in Ostwestfalen, denen inwissenschaftlichen Prognosen einweiteres Bevölkerungswachstumund eine positive wirtschaftlicheEnt wicklung vorausgesagt werden.Dementsprechend stellt das Stadt -mar keting in Paderborn ein wichtigesHandlungsfeld für Politik, Wirt -schaft und Wissenschaftler dar.Im Stadtentwicklungsbericht 2020ist als Leitbild formuliert: „Pader -born ist ein innovativer, attraktiverLebens- und Wirtschaftsstandort imgeografischen Zentrum Europas. (...)Unter zeitgemäß verstehen wir inPaderborn nicht mitlaufen, sondernmitdenken, sinnvoll kombinieren,den eigenen Weg konsequent gehen.Wir wollen Paderborn auch weiterhinals die Stadt erhalten und entwickeln,die die wirklich lebenswerteAspekte mit einem attraktivenAngebotsspektrum verbindet und sodie Nase immer ein Stück vorne hat:... FLebendige Tradition der altenInnovation & TraditionKaiser-, Bischofs- und Hansestadtim optimalen Zusammenspiel mitzukunftsweisender Innovationeiner modernen Universitäts- undWirtschaftsstadt und eines Hoch -technologiestandortesKultur & NaturWeltoffenes, urbanes Flair einesOberzentrums mit der Bodenstän -digkeit eines ländlich geprägtenUmfeldesFortschritt & SoliditätWachstum und Entwicklung aufder gesunden Basis wertebewussterSoliditätArbeit & FamilieSichere Zukunft durch eine Füllevon Perspektiven und Möglichkeitenam Arbeitsmarkt, einen idealen Bil -dungsstandort und optimale Lebens -bedingungen für Familien.Paderborn ist somit eine Stadt derVielfalt und der Ausgewogenheitzu gleich. Sie bietet einen facettenreichenMix aus Chancen, Perspek -tiven und Möglichkeiten für Be woh -ner, Wirtschaft und Tourismus –kurz: hohe Lebensqualität für jedenEinzelnen. Das ist Paderborn. Unddas überzeugt.“... Inno v


Mit diesem Leitbild ist zugleichauch die inhaltliche Weichenstellungfür das Stadtmarketing definiert. Ge -meinsam mit wichtigen Wirt schafts -unternehmen und Bildungsein rich -tungen engagiert sich die Stadt seit2003 in der <strong>Initiative</strong> „Paderbornüberzeugt“.FamilieEs geht darum, die Stadt bekannterzu machen, das Image der Stadtzu verbessern und mit kreativenPro jekten und Maßnahmen die Ent -wick lung der Stadt im Sinne desLeitbildes voranzutreiben. Im Kerngeht es darum, Argumente undAk tivitäten im Sinne des Slogans„Paderborn überzeugt“ zu schaffen,um so in eine glaubwürdige Beweis -lage zu kommen. „Paderborn überzeugt“ist damit Anspruch und Mit -tel zugleich.Anfang des 21. Jahrhunderts wardas heutige Bild über Paderborn diffus.Die Stadt hatte kaum Chancen,ihre Stärken außerhalb der Regionwirkungsvoll zu kommunizieren.Deshalb wurden die <strong>Initiative</strong> undder Slogan „Paderborn überzeugt“auf den Weg gebracht.Das Beson dere und Auffällige anPaderborn ist gerade eine Mischungattraktiver Attribute in den Berei -chen Leben, Arbeiten, Lernen, Frei -zeit und Kultur, die Einwohner undBesucher davon überzeugen, dassdie Stadt genau durch diese Vielfaltein überdurchschnittliches Maß anLebens qualität bietet. Die Mischungder unterschiedlichen Faktoren bildetdamit den kommunikativen Aus -gangspunkt der <strong>Initiative</strong>.Seit 2003 engagieren sich in einerbeispielhaften und für die Regioneinmaligen <strong>Initiative</strong> 12 verschiedeneUnternehmen und die Politikgemeinsam für die Ziele der Initia -tive. Wirtschaft und Politik habenseitdem jährlich jeweils 250.000Euro für das Projekt „Paderbornüberzeugt“ zur Verfügung gestellt.In diesem wichtigen PPP-Projektwird bewusst auf die aktive Mit -wirkung und Entscheidung der heimischenWirtschaft gesetzt. DiePolitik ist mit Absicht nicht in derFührungsrolle.Durch diese aktive Mitsprache mög -lichkeit und die Ein bindung der... TraditionWirtschaft in die Ge samtverant -wortung der Stadtent wicklung unddes Stadtmarketings ist eine hoheAkzeptanz und Kom petenz gewährleistet.Regelmäßig erfolgt eine kritische Be -standsaufnahme und Evalua tion mitallen Sponsoren, um die wei te renZiele, Konsequenzen und Vi sio nenzu definieren. Die Betei lig ten be -schlossen einmütig auch im 7. Jahrdie Fortführung – ursprünglich warendrei Jahre geplant.Grundlage für das Handeln undden Mitteleinsatz ist ein 3-Säulen-Modell. Das Kommunikations kon -zept stellt zugleich einen gelebtenund prak tizierten Public-Private-Partnership-Ansatz dar, bei dem sichWirtschaft, Stadt und Bevölkerungin einer ab gestimmten Art undWeise gemeinsam für den Standortengagieren.Die <strong>Initiative</strong> „Paderborn überzeugt“verfügt über eine eigene Presse -stelle, in der Pressemeldungen er -stellt werden. Überregional relevanteMeldungen von Unternehmen, Ver -einen und Institutionen werden aufbereitetund bundesweit verbreitet.Dazu kommt die Internetplattformwww.paderborn-ueberzeugt.de.vation... Arbeit1617


... Touris mEine detaillierte Analyse hat ergeben,dass die Zahl der Presseartikelmit Paderborner Themen von 3.727vor dem Start der <strong>Initiative</strong> im Jahr2002 auf 15.423 Artikel im Jahr2006 gestiegen ist.Die stärkste und nachhaltigste Wir -kung hat die Face-to-Face-Kom -munikation, das integrative Elementder <strong>Initiative</strong>. Aufbauend auf derTatsache, dass 95% aller Pader -bornerinnen und Paderborner gernein ihrer Stadt leben und von hiernicht wieder wegziehen möchten,wird die Bevölkerung zu aktivenWer bebotschaften mobilisiert, dieihre Zufriedenheit mit der Heimat -stadt nach außen tragen.Mit unterschiedlichsten Aktivitätenhat die <strong>Initiative</strong> „Paderborn überzeugt“seit ihrem Start 2003 durcheffektiven und effizienten Mittel -einsatz die Marketingziele umgesetzt.Einige Beispiele:Der 1. Nordrhein-<strong>Westfalen</strong>-TagPaderborn konnte 2007 aufgrundeiner überzeugenden Bewerbung den1. Nordrhein-<strong>Westfalen</strong>-Tag außerhalbder Landeshauptstadt Düssel -dorf durchführen. Ca. 600.000 Be su -cher informierten sich in 18 The men -gebieten über die Stärken von NRWund der Stadt Paderborn. Die Initia -tive „Paderborn überzeugt“ nutztedie einmalige Gelegenheit, die Leis -... Sporttungskraft und Innova tions fähigkeitder Stadt unter Beweis zu stellen.Paderborner Produkte300.000 Postkarten mit Botschaftenherausragender Produkte wie Win -cor Nixdorf Geldautomaten, Auto -achsen der Benteler AG, Testsystemedes Unternehmens dSpace wurdenin 26 Universitätsstädten verteilt.Zeitgleich wurde eine Microsite mitInformationen zu den Produkten,Firmen und Fakten zum Wirtschafts -standort Paderborn, begleitet durchein Gewinnspiel, aktiviert.Deutschlands schönsterRathausplatzIm Rahmen der ZDF-Aktion „MeinLieblingsort“ wurde der PaderbornerRathausplatz zum schönsten Rat -hausplatz in Deutschland gewählt.Mehr als 3,54 Mio. Zuschauer verfolgtendas Ereignis im ZDF.Sport-GroßereignisseDie E.ON <strong>Westfalen</strong> Weser-Challengeist seit 2006 Etappe der internationalenRidersTour, die Weltelite derSpringreiter kämpft in Paderbornum Punkte und Prämien. 3:17 Std.war <strong>2009</strong> das Paderborner Reit tur -nier im Fernsehen zu sehen, 3,86Mio. Zuschauer konnten das Ereig -nis verfolgen.Beim Internationalen PaderbornerOsterlauf, dem ältesten Straßenlaufin Deutschland, starten seit vielenJahren Weltstars beim „Paderbornüberzeugt“-Lauf über 10 km.Der SC Paderborn 07 spielt in der2. Fußball-Bundesliga, die Pader -born-Baskets haben es in der 1.Bas ket ball-Bundesliga <strong>2009</strong> bis insVier telfinale geschafft. Der Pader -borner Squash-Club ist mehrfacherEuropa- und Deutscher Meister.Vereine und Spieler sorgen für einehohe, bundesweite Medienpräsenzund werden deshalb von „Paderbornüberzeugt“ unterstützt.Zukunftsmeile FürstenalleeFür die Imageprofilierung als High-Tech-Standort und einer herausra -gen den Bildungskompetenz unterstütztdas Projekt „Paderborn überzeugt“die „Zukunftsmeile Fürsten -allee“ nachhaltig. Das Projekt zähltzu den Leadership-Kompetenz fel -dern in OWL.... Kunst


Kulturelle Großereignisse200.000 Besucher in der historischenGroßausstellung „Canossa“ im Jahr2006, die Kunstausstellung „TatortPaderborn“, die internationale Kul -turbörse für Straßentheater und Pup -penspiel und das Festival „Musi caSacra“ mit sakraler und spiritu ellerMusik von internationalen und heimischenKünstlern zählen zu denkul turellen Großereignissen mit in -ter nationaler Resonanz.„Paderborner Erklärung“Im Rahmen eines internationalenKon gresses in Paderborn wurde 2008mit Unterstützung des Bundes fa mi -lien ministeriums und des zu ständi genLandesministeriums sowie des Bun -des netzwerkes Bürgerschaft lichesEngagement in Berlin eine selbstverpflichtendeCharta von Un ternehmenzum bürgerschaftlichen Engagementin Deutschland unterzeichnet.Anzeigen und GroßflächenplakateImmer wieder werden wichtigePaderborner Themen und Qualitäts -botschaften in Anzeigen und aufGroßplakaten in die breite Öffentlichkeittransportiert. Dabei machenauch Paderbornerinnen und Pader -borner mit: Sie präsentierten sichmit einem Foto und einem Argu -ment, wo Paderborn als überzeugteund überzeugende Werbe botschafterfür ihre Stadt.musDas Paderborner BegrüßungspaketBei der Rekrutierung von neuenMit arbeitern in Führungspositionenwer den Unternehmen von Projekt„Pa der born überzeugt“ unterstützt.Die Firmen können möglichenneuen Mitarbeitern ein kostenlosesKennen lern-Wochenende mit vielenPro grammpunkten in Paderborn an -bieten, um ihnen und ihren Familiendie Entscheidung für einen Wechselnach Paderborn zu erleichtern.All diese abgestimmten Maßnahmenund Projekte sind durch den einheitlichenAuftritt und die themen spe zi -... Kulturfische Fokussierung auf die einzel nenZielgruppen und Themen feldern wirkungsvolleBeiträge, um die Zieledes Stadtmarketings erfolg reich zuerreichen.Der integrative und gemeinschaft -liche Ansatz der Marketingkon zep -tion führt zu einem engen und vertrauensvollenNetzwerk zwischenden unterschiedlichen Akteuren inder Stadt. Ob Einzelhandel, Hand -werksbetriebe oder mittelständischeund Großbetriebe, Bildungsein rich -tungen, Sport- und Kulturvereine,Tourismus-Akteure oder einzelneBürgerinnen und Bürger – jederkann aktiv in das Stadtmarketingeinbezogen werden.Die strategischen Ziele können durchdas stringente und einheitliche Han -deln und Auftreten wesentlich er -folgreicher erreicht werden als vor -her. Die Erfolge sprechen für sich:• Die Gästezahlen sind innerhalbvon 10 Jahren verdoppelt worden.• der Standort Paderborn ist mitseinen Vorteilen und Qualitätenbundesweit zunehmend in das Be -wusstsein der Menschen ge rückt.• Die bundesweite und internationaleMedienpräsenz wurde durchProjekte und Maßnahmen deutlichgesteigert.• Die Identifikation der Bevölke -rung mit ihrer Heimatstadt konntewe sentlich verbessert werden.• Neue Investitionen prägen dasStadtbild: Ein neues Fußball-Stadion, eine Eis laufbahn, neueUnternehmen und Hotels, einneues Theater ist im Bau.In den letzten Jahren wurden Bil -dungs angebote, Kompetenzen undLebensqualität in Paderborn nachhaltiggesteigert – die <strong>Initiative</strong>„Paderborn überzeugt“ hat überzeugt!1819


SoestmarketingVom Vorschlag zumHandeln!Soest verfügt über eine der schönstenAltstädte in NRW. Mit seinemweltweit einmaligen Grünsandstein-Ensemble besitzt die alte Hansestadtein Alleinstellungsmerkmal. Hierzugehört auch ein mittelalterlicherStadtwall, auf dem man die Stadtumrunden kann. Während im Mit -tel alter die Stadtumwallung demSchutz diente und häufig dicht ge -macht wur de, ist sie heute eine offeneStadt. Rundherum befindet sicheine Reihe von Plätzen, die überdie Gräfte sowie kleine verwinkelteGassen in das Altstadtzentrum führen.Die mittelalterliche Kulisse unddie Atmosphäre der Wälle sowieengagierte Bürgerinnen und Bürgerbilden die Basis für die SoesterStadt marketingstrategie.Perspektive: Handeln statt redenDas umfassende Stadtmarketing-Konzept will die Stadt mit all ihrenFacetten, Angeboten und Leistungenfür ihre Bürger, für die Wirtschaftund für ihre Gäste noch attraktivermachen. Stadtmarketing tritt nicht inKonkurrenz zu bereits bestehenden<strong>Initiative</strong>n. In den vergangenenJahren ist man dazu übergegangen,den Stadtmarketingprozess starkhandlungs- und praxisorientiert auszurichten.Soesterinnen und Soesterengagierten sich auf vielfältige Weiseund in unterschiedlichen Pro jektenund Veranstaltungen für ihre Stadt.Der starke handlungsorien tierte An -satz trägt zur Akzep tanz steigerungder Maßnahmen und Ver anstal tun -gen bei – fordert und fördert dasbürgerschaftliche Engagement aufzusätzliche Weise.Der historische, mittelalterlicheStadt kern mit seiner fast vollständigerhaltenen Wallan lage bildet daswichtigste touristische Potential deralten Hansestadt Soest. Das Außen -bild von Soest ist geprägt von Kir -chen und der attraktiven Alt stadt.Aber auch Gastronomie, Einkaufs -möglichkeiten und eine besondereAtmosphäre werden mit Soest inVer bindung gebracht. 85% allerKunden der Tourist-Information be -urteilen das Stadtbild als gut undsehr gut, beeindruckende 93% be -werten ebenfalls die Atmosphäre inder Stadt als gut bis sehr gut.Daneben ist die Allerheiligenkirmeseine wesentliche Veranstaltung, mitder Soest verbunden wird. Diesebeiden Imageträger sprechen fürsich. Dennoch hat Soest noch mehrPotentiale zu bieten, die verstärktzur Profilbildung beitragen sollen.Die Stadt Soest führt mit dem handlungsorientiertenAnsatz den imJahr 2000 begonnenen und 2004und 2006 evaluierten Stadtmarke -ting prozess konsequent fort. Dreiwe sentliche Leitthemen wurden fürdie Stadt Soest herausgearbeitet,die zur Profilbildung im Innen- undAußen marketing beitragen. Die Kon -zentration gilt dabei den Themen -welten:• Soest die Erlebnisstadt• Soest die Kulturstadt• Soest die mittelalterliche Stadt.


Soest war schon immer von einemvielfältigen bürgerschaftlichem En -gagement geprägt. Der gewählteAnsatz ermöglicht es, dieses Poten -tial optimal auszuschöpfen und dasEngagement noch zu steigern. DieSoesterinnen und Soester tragen da -mit selbständig zum Gelingen undzum Erfolg des Stadtmarketings bei.Lebendige Stadtgeschichte – DieInszenierung des MittelaltersMit dem Thema Mittelalter ist esgelungen, die Soesterinnen undSoester selbst in einen Teil der Stadt -geschichte aktiv einzubinden. DasThema Mittelalter leistet einen Bei -trag zur Identitätsfindung undProfilbildung, schafft neue bürgerschaftlicheNetzwerke und hat einenunmittelbaren Effekt auf den Touris -mus. Es trägt dazu bei, den Stadt -mar ketingprozess und die Stadt mar -ketingstrukturen weiter innerhalbder Stadt zu ver zahnen und zu vernetzten.Die In szenierung des The -mas Mit telalter ermöglicht es, ganzneue Seiten an der Stadt Soest zuentdecken.Anhand des Themas Mittelalter wirdverdeutlicht, wie in besonderer Artund Weise die drei Themenwelten ineiner Veranstaltungsreihe verbundensind mit den konkreten Zielen• die Identifikation der Bürger mitihrer eigenen Stadt weiter zu verstärken,• die Stärken Soests den Soesternbewusst zu machen und diese alsBotschafter für ihre eigene Stadtzu gewinnen,• das bürgerschaftliche En gage mentweiter zu fordern und zu fördern,• Soest lokal, regional und überregionalzu vermarkten,• den Er lebniswert für Einwohnerund Soest besucher zu steigern,• Soest (auch im Hinblick auf dieRegionale 2013) als Kultur stadtweiter zu profilieren,• ein authen tisches Open-Air-Festival („Soester Fehde“) nachhaltigzu in stallieren und NRWweitzu einer Marke zu machen.Einige Städte haben ein eigenesThea ter, andere sogar eine eigeneOper. Soest hat dafür die StadtOper -Soest. Dabei handelt es sich um einHeer von engagierten und be geis -terten Soester Bürgern, die sichdank großer Begeisterung und enor -mer Eigeninitiative große Kultur -veran staltungen selber inszenieren.2007 hatte man sich am ersten Sep -tem berwochenende für eine OpenAir-Aufführung der „Carmina Bura -na“ entschieden, die inmitten derhistorischen Soester Altstadt, vormittelalterlicher Kulisse, eine ganzbesondere Atmosphäre bot. Rund umdas Ereignis gab es außerdem amWochen ende ein mittelalterlichesTreiben unter dem Titel GAUDIUMIN SUSATO, das dem Musik-Eventeinen besonderen Rahmen und damitnoch zusätzlichen Glanz verlieh.Bereits seit mehreren Jahren gab esdie Idee zur Inszenierung der „Soes -ter Fehde“, in <strong>2009</strong> wurde sie rea -lisiert. Soest feierte Ende August<strong>2009</strong> erstmalig eine besondere, mit -telalterlich inszenierte Festwoche.Erlebnis stadtKulturstadt2021


Pferdehufe klirrten auf dem Kopf -steinpflaster. Hausierer boten ihreWaren auf vielerlei Weise an.Bogenschützen zeigten ihre Kunst -fertigkeit und Schafherden versperrtendie Straße. Troubadoure, TanzundMusik gruppen amüsierten Jungund Alt, und Falkner, Miniaturen -maler und Handwerker demonstriertenihr Handwerk. In den Gräftenschaute ein begeistertes Publikumauf die authentische Nachstellungder Be stürmung der Soester Wall -anlagen. Zum Erfolg wurde dieSache aber nur durch die Mitwir -kenden. Die Resonanz war riesig.Das Thema „Mittelalter“ wird auchgezielt zur Förderung des Tourismusaufgegriffen, neue Angebote imBe reich der Stadtführungen undPau schal arrangements in den Hotelswurden geschaffen. Soester Stadt -geschichte wird lebendig. Das An -gebot reicht von museumspädago -gischen Programmen für 3-5jährigeüber Zeitreisen in mittelalterlichenKostümen für Grundschüler undSoester Wallgeschichten bis hin zuStadtführungen auf den SpurenSoester Stadtarchäologie. Die Reso -nanz und die gestiegenen Buchungs -zahlen sprechen für sich.NAV4Blind – Wege durch Stadt,Wall und GräfteDer Wall mit seinen Gräften warneben der Innenstadt die Kulisse fürdie Innenstadtoffensive „Ab in dieMitte!“ 2008. Soest wurde damitnach 2002 bereits zum zweiten Malals Landessiegerin ausgezeichnet.Dabei gab es einen besonderen rotenFaden: die Sensibilisierung für dasThema „Sehbinderung und blindsein“ in Soest. In Deutschland lebenca. 155. 000 blinde und ca. 500.000stark sehbehinderte Menschen. Soesthat mit seinem Bildungszentrum fürBlinde und Sehbehinderte landesweiteinen Schwerpunkt im Angebot vonBildungseinrichtungen für Blinde.Zwei wesentliche Maßnahmen standenim Fokus:• „Ab in die Gräfte“ – Klangfarbenam Wall• „NAV4Blind“ Navigation fürBlinde und Sehbehinderte!„Ab in die Gräfte“ – Klangfarbenam WallDie Atmosphäre der Wälle bildetedie ideale Plattform für eine ausdrucksstarkeLichtgestaltung imRahmen der Innenstadtoffensive:„Ab in die Gräfte – Klangfarben amWall“ im August 2008. KünstlerischeLichtinstallationen verwandeltenden Wall und die Gräfte in eineungewöhnliche Bühne und wurdenzu einem besonderen Erlebnis.Men s chen erleben vor allem visuelleEindrücke. Nur wenige Menschenhaben eine Vorstellung, wie es ist,blind zu sein. Unvorstellbar ist einLeben ohne Licht und Farbe. Beider Planung der Lichtinstallationenstand die Frage im Vordergrund,wie eine Veranstaltung, die sich zu -nächst an das sehende Publikumrichtet, auch für blinde und sehbehinderteMenschen zu einem Erleb -nis werden kann. Ergänzend zu denLichtinstal lationen wurde daher einHör- bzw. Akustik-Klangpfad alsSinnerlebnis sowohl für sehende, alsauch für blinde und sehbehinderteMenschen eingerichtet.


In bestimmten Ab ständen wurdeMusik verschiedener Stilrichtungenzum außergewöhnlichen Klanger -lebnis. Bei der Aktion „Farben fühlen“konnten Sehende und Blindegemeinsam ein farbig angestrahltesLabyrinth meistern und erlebten, wieman mit Hilfe eines Braille-FlutersWorte und sogar ganze Sätze inBlin denschrift aus Licht schreibenkonnte. Eine ganz neue Sinnes er fah -rung für Menschen, die sich an son -sten gern auf ihre Augen verlassen.„NAV4Blind“ Navigation fürBlinde und Sehbehinderte!Blinden und stark sehbehindertenMenschen sollen mittels satellitengestützerNavigation und zusätzlichentopographischen Geodaten sicherüber Gehwege und sonstige begehbareWege geführt werden, um soeine wesentliche Erweiterung derLebensqualität und Mobilität zu er -möglichen. Zudem können touris -tische Potentiale Soests mittelsmo derner Technik für Blinde neuer schlossen werden. Dazu wird einduales System für In-und OutdoorNavigation mittels Satelliten undRFID (Radio Frequency Identifi ca -tion) aufgebaut. Die für Soest erhobenenDaten werden so eine dezimetergenaueFührung ermöglichen.Blinden und sehbehinderten Men -schen sollen durch diese neuartigeTechnologie neue Wege in die Stadtermöglicht werden, die sonst verschlossenblieben.Besondere Fahrt wird das Projektaber durch die Auszeichnung beimEU-Ziel-2 Wettbewerb aufnehmen:Das vom Kreis Soest und der Ge -sellschaft für Wirtschaftsför de rungSoest mbH eingereichte Projekt„Guide4Blind – Neue Wege für undmit dem Tourismus für blinde undstark sehbehinderte Menschen“ ge -hört zu den 53 Gewinnern des Tou -ris muswettbewerbes Erlebnis.NRW.Das Projekt wird Pilotcharakter fürNRW und ganz Deutschland haben.Ziel ist eine nachhaltige Umsetzungund, damit verbunden, die Schaf -fung von Arbeitsplätzen für die Re -gion. Im Rahmen der beruflichenTeilhabe ist die Einbindung von blindenund sehbehinderten Men schenin die Arbeitsplätze des Projektes so -wie in die Nutzerstudien und Test -um gebungen vorgesehen. Durch dieEntwicklung und Pilo tierung vonbarrierefreien Touris musanwen dun -gen soll dieses Projekt Soest zu einereinzigartigen Des tination in Deutsch -land machen.Überzeugende ErgebnisseSoest ist auf dem richtigen Weg. DieAuszeichnungen (u.a. NRW-Innen -stadtoffensive „Ab in die Mitte!“2008, Tourismuswett be werb Er leb -nis.NRW, ausgewählter Ort im Wett -bewerb „365 Orte – Land der Ideen)sind eine Bestätigung für den ein -geschlagenen Weg, das Auf ga benfeldStadtmarketing in Soest ganzheitlichund handlungsorientiert zu be -ar beiten.Das vielfältige Engagement derSoes terinnen und Soester in unterschiedlichenProjekten ist ein wei -terer Beweis dafür, dass die Richtungstimmt. Nicht erst die Ergebnisse,sondern auch die Arbeitsphase vorUmsetzung der eigentlichen Projektesetzen eine enorme Dynamik inGang. Nur wenn Teilprojekte undMaßnahmen Akzeptanz in der Be -völkerung finden, ist es schließlichmöglich, eine Vielzahl von ehrenamtlichengagierten Kräften zur ak -tiven Mitarbeit zu gewinnen.Klangfarbenam WallNAV4Blind2223


Velen RamsdorfGemeinsameinzigartigGiG Gemeindeim GrünenEine kleine münsterländischeGe meinde mit einer wirtschaftlichenund kulturellen Vielfalt,wie man sie sonst nur aus weitgrößeren Städten kennt – das istVelen Rams dorf. Der erfolgreicheStadt marketingprozess hat diese„länd liche Urbanität“ seit 2002entscheidend gefördert. Und auchwenn sich durch Mar keting-En -ga gement geographische Entfer -nun gen nicht verringern lassen– näher zusammengerückt sindunsere beiden Ortsteile dadurchdennoch.gläserneGästebücher


Gutes Marketing ist ein Stand ort -faktor – kein StillstandfaktorStadtmarketing ist in Velen Rams -dorf fast so etwas wie eine „Bür ger -bewegung“. Besonders ein drucksvollzeigte sich das im Jahr 2006, alsüber 1.100 Velener und Ramsdorfernach Berlin aufbrachen, um denAuftritt ihrer Ge mein de bei der In -ternationalen Grünen Woche mit -zuerleben und mitzugestalten. Diebreite Akzep tanz, die sich darinspiegelte, hat unserem Marketing -prozess viele Möglichkeiten eröffnet– auch organisatorisch.So konnte eine schon 2008 vor be -reitete Bündelung der Kräfte inzwischenendgültig vollzogen werden.Stadtmarketing, Verkehrs vereinund gewerbliche Werbe kreise habensich zum „GiG-Mar keting VelenRams dorf“ zusam mengeschlossen.GiG steht dabei für „Gemeinde imGrünen“, die Wortmarke aus un -serem Ge mein de logo. Das Kürzeler innert außerdem bewusst an denin der Pop kultur verbreiteten Aus -druck „Gig“ für „Auftritt“. Denndass der Auf tritt unserer Gemeindevon möglichst vielen, nicht zuletztauch jungen Menschen positivwahr ge nommen wird, ist schließlichun ser Ziel – beim großen Eventebenso wie im ganz normalen All -tag.Kultur neu verortenTypisch für Velen Ramsdorf sindnicht nur die vielfältigen kultu rellenAktivitäten, sondern auch die vielenaußergewöhnlichen Schauplätze, andenen sie statt finden. Der bejubelteKabarett-Abend im ehemaligen Kuh -stall gehört ebenso dazu wie dasKon zert in der barocken Orangerieoder das spektakuläre Open Air Kinoim Schlosshof. Künftig soll auch diedenkmalgeschützte Alte Molkerei inRamsdorf als Veran staltungszentrumund Haus der Vereine helfen, Kulturin unserer Gemeinde auf unkonventionelleWeise neu zu „verorten“.Eine wichtige Rolle spielt dabeiauch das 2008 eröffnete „Leben digeMuseum“. Weil wir finden, dass sichlebendige Erlebnisse nicht in nüchterneAusstellungs hallen sperrenlassen, spielt sich die Begegnungmit der Geschichte hier an authen -tischen Standorten ab, die zugleichattraktive Aus flugsziele sind – vonder mittel alterlichen Burg über dieHof scheu ne bis hin zur alten Säge -mühle. Willkommener Neben effekt:Originelle Ideen lassen sich auchoriginell bewerben. So trägt unserMuseumsflyer beispielsweise denTitel „Standortbestimmung“.InternationaleGrüne Woche2425


Leben digesMuseumKaufkraft verankernGutes Stadtmarketing kann viel be -wegen – Abwanderungs bewe gungenvon Kunden sollte es aber verhindern.Mit unserem Einkaufs führer,speziellen Service-Plakaten undBonusheften vermitteln wir denMen schen ein positives Bild vonder Leistungsfähigkeit, dem breitenAngebot und der Kunden freund -lichkeit unserer Geschäfte undDienstleistungsbetriebe. Per Gut -schein lässt sich ein Einkaufs bum -mel durch Velen und Rams dorfsogar verschenken.Gäste empfangenWer in der Kultur und Geschäfts -welt etwas zu bieten hat, zieht auchGäste an. Velen Ramsdorf locktzudem als staatlich anerkannter Er -holungsort mit einer herrlichenlandschaftlichen Um gebung, in dersich fantastisch wandern, radeln,reiten, walken, joggen, skaten oderganz einfach spazieren gehen lässt.Wir begleiten unsere Besucher dabeinicht nur mit vielen buchstäblich„wegweisenden“ Informationen wiemit den Info-Stelen unserer „gläsernenGästebücher“. Wir haben unszu dem auch grenzübergreifend touristischvernetzt, so vor allem imRahmen der „agri-cultura“, demdeutsch-niederländischen Projekt,das ländliche Gastfreundschaft zumProgramm erhebt.Die Erfolge sprechen für sich: 2007steigerte sich die Zahl der Gäste -ankünfte in Velen Ramsdorf um8,8 Prozent auf 28.815. Bei ausländischenGästen – vor allem ausBelgien und den Niederlanden –waren es sogar 18,3 Prozent. DieÜbernachtungen insgesamt vermehrtensich gegenüber 2006 um7,4 Prozent auf 45.084. Neben denÜbernachtungsgästen ist auch diesehr hohe Zahl an Tagesaus flüg lernein wichtiger Faktor unserer wirtschaftlichenEntwicklung.Wir sind stolz auf unsere Gemein deund scheuen daher auch den Wett -bewerb nicht. 2007 belegte VelenRamsdorf beim „<strong>Westfalen</strong> Sprung“bereits einmal den zweiten Platz.Auch beim „Euro pä i schen Dorf er -neuerungspreis“ sprang 2008 einegute Platzierung heraus. Als Teilder Region Bocholter Aa ist es unszudem gelungen, in die LEADER-Förderung der Euro päi schen Unionaufgenommen zu werden. Und beim„<strong>Westfalen</strong> Sprung <strong>2009</strong>“ sowie beimWettbe werb um den Sitz der Regio -nale-2016-Agentur hatten wir dieNase sogar ganz vorn.


Velen Ramsdorf ist in der lokalenund überregionalen Wahrnehmunglängst zum Markenzeichen für eineattraktive Gemeinde voller Bewe -gung und Enthusiasmus geworden.Unser Stadtmarketing hat zu dieserEntwicklung entscheidend beigetragenund zu gleich die Kooperationvon Men schen aus beiden Ortsteilenerheblich gefördert. Ganz nach demMotto: Gemeinsam sind wir einzigartig!KabarettAbendOpen AirKino2627

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