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VEGLA - Vereinigte Glaswerke GmbH - Portal Schule Wirtschaft

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I&S Gesellschaft<br />

für partnerschaftliche<br />

Beziehungen<br />

zwischen Industrie<br />

und<br />

<strong>Schule</strong>/Öffentlichkeit<br />

Bonn 1997<br />

Helmut Horstmeier, Dr. Margarete Himmrich, Wolfgang Lehmann,<br />

Dr. Christoph Merschhemke<br />

<strong>VEGLA</strong> - <strong>Vereinigte</strong> <strong>Glaswerke</strong><br />

<strong>GmbH</strong> (Porz)<br />

Lehrplananbindung<br />

Kopiervorlage / Unterrichtsinhalte, -ziele, -methoden<br />

SI/II Industrieunternehmen der Region (Sw, Ek, Ch, Ph)<br />

(1) Unternehmensprofil der <strong>VEGLA</strong> <strong>GmbH</strong> (Information)<br />

(1) Wärmeschutzglas, Glas in der Lebenswelt der Schüler (Aufgaben, Recherche)<br />

S I Glasrohstoffe/Floatglasverfahren/Wärmedurchgangswert/Elektromagnetische<br />

Strahlung (Ch, Ph)<br />

(2) Glasherstellung aus den Rohstoffen (Information, Aufgaben)<br />

(2) Glasherstellungsverfahren, historische Entwicklung (Information, Aufgaben)<br />

(3) Typen von Wärmedämmverglasungen im Vergleich (Information, Aufgaben)<br />

(3) Definition Infrarot- oder Wärmestrahlung als unsichtbares „Licht“ (Information,<br />

Aufgaben)<br />

(4) Vergleich der Wärmedämmeigenschaften verschiedener Glastypen im Unterricht<br />

(Versuche)<br />

- qualitativ (Durchlässigkeit verschiedener Glastypen für Infrarotlicht, Berechnung<br />

Innenraumtemperatur unter Verwendung verschiedener Glastypen<br />

- quantitativ (Berechnung des k-Wertes von Isolier-Doppelglas anhand vorgegebener<br />

Meßdaten)<br />

S I/II Elektromagnetische Strahlung/Transmission/Reflexion/Destruktive Interferenz<br />

(Ch, Ph)<br />

Kontaktschule<br />

Gesamtschule Köln-Porz<br />

Stresemannstraße 36<br />

51149 Köln<br />

Tel.: 02203 / 3 20 40<br />

(5) Vertiefung: Edelmetallbeschichtung als Wärmeschutz, Auswirkungen auf den<br />

Wärmedurchgangswert und die Lichtdurchlässigkeit von Fensterglas (Information,<br />

Aufgaben)<br />

(6) Erhöhung der Lichtdurchlässigkeit mittels reflexionsmindernder Beschichtungen<br />

(Information, Aufgaben)<br />

Mitarbeit und fachliche Beratung:<br />

Hans-Peter Hoheisel <strong>VEGLA</strong> <strong>Vereinigte</strong> <strong>Glaswerke</strong> <strong>GmbH</strong>, Köln-Porz


Seite 2 <strong>VEGLA</strong> - <strong>Vereinigte</strong> <strong>Glaswerke</strong> <strong>GmbH</strong> Vollmer: KIS Köln<br />

Kopiervorlage 1<br />

Vegla <strong>Vereinigte</strong> <strong>Glaswerke</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Das Werk Porz der Vegla <strong>Vereinigte</strong> <strong>Glaswerke</strong> <strong>GmbH</strong> liegt an<br />

der Poststraße in Köln Porz. Die Straßen in der näheren Umgebung<br />

- „Glasstraße“, „Germaniastraße“ oder „Rezagstraße“ deuten<br />

an, daß Glasherstellung in Porz eine lange Tradition hat. Bis<br />

in die 70er Jahre hinein produzierten Firmen wie die „Germania“,<br />

„Rezag“ oder „Erste Deutsche Float“ in Porz täglich tausende Quadratmeter<br />

Spiegel- und Fensterglas und später auch Autoglas.<br />

Zeitweilig waren in der „Porzer Glasindustrie“ insgesamt mehrere<br />

tausend Mitarbeiter beschäftigt.<br />

In den letzten Jahren hat ein starker Konzentrationsprozeß auf<br />

dem Glasmarkt eingesetzt. Das hat unter anderem dazu geführt,<br />

daß die Aktivitäten der alten <strong>Glaswerke</strong> von der Vegla, der <strong>Vereinigte</strong>n<br />

<strong>Glaswerke</strong> übernommen wurden, deren Hauptsitz in Aachen<br />

liegt. Auf dem 70 ha großen Industriegelände des Porzer Werkes<br />

der Vegla arbeiten in Folge starker Rationalisierungsmaßnahmen<br />

inzwischen nur noch etwa 800 Mitarbeiter. Das Unternehmen gehört<br />

zur deutschen Gruppe des französischen Weltkonzerns<br />

Compagnie de Saint Gobain.<br />

Das Firmenmotto „Kompetenz in Glas“, das Porzer von der Aufschrift<br />

der Transporter kennen, die das Unternehmen täglich in<br />

großer Zahl anfahren, bezieht sich auf zwei Produktlinien: Glas<br />

für den Automobilmarkt und für den Hochbau. Fast jede zweite<br />

Autoscheibe in deutschen Kraftfahrzeugen stammt von der Vegla<br />

und führt nach dem französischen Mutterkonzern den Markennamen<br />

Sekurit Saint Gobain. Sekurit steht für Sicherheit und bezeichnet<br />

einen Glastyp mit erhöhter Bruchfestigkeit, der im Falle<br />

eines Bruches in viele ungefährliche und stumpfe Krümel zerbricht.<br />

Floatglas-Verfahren: Ein Meilenstein in der Glasherstellung war<br />

die Erfindung des sogenannten „Float-Verfahrens“ im Jahre 1959<br />

in England. Float stammt aus dem englischen und bedeutet fließen.<br />

Bei diesem Verfahren wird das Glas aus der Glasschmelze<br />

über ein Bad aus flüssigem Zinn gezogen. Das zunächst noch flüssige<br />

Glas schwimmt auf dem ideal ebenen Metall und härtet nach<br />

und nach zu einer ebenfalls ideal ebenen Fläche aus. Die erste<br />

deutsche Floatglasanlage wurde ab 1965 in Porz von der Vegla<br />

betrieben. In den 80er Jahren investierte das Unternehmen etwa<br />

200 Millionen DM in die Modernisierung ihrer Floatglasanlage.<br />

Mittlerweile wird Flachglas weltweit fast ausschließlich nach diesem<br />

Verfahren produziert.<br />

In den 90er Jahren spezialisierte sich die Vegla auf die Herstellung<br />

von Bauglas und seine Veredelung. Ihre Autoglasherstellung<br />

gab sie an das von ihr gegründete Tochterunternehmen, die Sekurit<br />

Saint-Gobain Deutschland <strong>GmbH</strong> & Co. KG ab. Seither wird<br />

auch im Werk Porz Glas ausschließlich für den Bausektor produziert.<br />

Magnetron-Anlage zur Beschichtung von Glas mit Edelmetallen:<br />

Mit dem Bau einer sogenannten Magnetron-Anlage haben<br />

die Porzer 1995 ihren bislang letzten Schritt in Richtung eines<br />

hochmodernen High-Tech Unternehmens unternommen.<br />

Bei diesem Verfahren wird das Glas in einer separaten Anlage unter<br />

Hochvakuum mit einer hauchdünnen, lichtdurchlässigen<br />

Edelmetallschicht überzogen. Das so hergestellte Glas hat hervorragende<br />

Wärme- und Sonnenschutzeigenschaften.<br />

In Porz rechnete man sich beste Marktchancen für das neue Produkt<br />

aus, weil ab Mitte der neunziger Jahre eine verschärfte<br />

Wärmeschutzverordnung in Kraft trat, wonach Fensterglas nur so<br />

wenig an Wärmeenergie hindurchlassen darf, daß fast nur noch<br />

aufwendig veredeltes Fensterglas den hohen Anforderungen genügt.<br />

Floatglasanlage<br />

Schmelzofen<br />

Sand (SiO 2), Soda (Na 2CO 3) und Kalk (CaCO 3) sind die wesentlichen<br />

Zutaten zur Herstellung von Glas im riesigen Schmelzofen der<br />

Vegla am Standort Köln-Porz. Die Luftaufnahme zeigt eine langgezogene<br />

Halle, in der sich ein Schmelzofen und die Floatglasanlage<br />

zur Herstellung von Flachglas befindet.<br />

Mit neuen Glasbauten wie hier am Mediapark in Köln werden städtebauliche<br />

Akzente gesetzt. Das verwendete Bauglas muß den hohen<br />

Anforderungen der Wärmeschutzverordnung genügen.<br />

Aufgaben:<br />

1. Was weißt du über Glas? Recherchiere mit Hilfe deines Schulbuches<br />

oder eines Lexikons.<br />

2. Was weißt du über Wärmedämmglas? Wie wird eine höhere<br />

Wärmedämmung bei Fensterscheiben erreicht? Was weißt<br />

du über Sicherheitsglas im Auto. Wie unterscheiden sich Autosicherheitsglas<br />

und normales Fensterglas im Bruchverhalten?<br />

3. Im Werk Porz hat man sich nach der 1995 in Kraft getretenen<br />

verschärften Wärmeschutzverordnung für Fensterglas auf<br />

die Herstellung von veredeltem Fensterglas mit besonderen<br />

Wärmedämmeigenschaften spezialisiert?<br />

- Wovon hängt der Erfolg einer solchen Strategie ab? Welche<br />

Chancen und Risiken sind damit verbunden?


Vollmer: KIS Köln <strong>VEGLA</strong> - <strong>Vereinigte</strong> <strong>Glaswerke</strong> <strong>GmbH</strong> Seite 3<br />

Sand, Soda oder Pottasche und Kalk sind nach wie vor die Hauptrohstoffe<br />

für einfaches Fensterglas.<br />

Sand ist mit etwa 70 bis 75 % der wichtigste Ausgangsstoff. Fast<br />

die Hälfte der festen Erdoberfläche besteht aus Siliciumdioxid,<br />

SiO2, dem Hauptbestandteil der Sande und Gesteine. Um die hohe<br />

Schmelztemperatur von Sand, die bei immerhin 1700 °C liegt herabzusetzen,<br />

werden sogenannte Flußmittel benötigt.<br />

Die wesentlichen Flußmittel seit dem Altertum sind Soda<br />

(Natriumcarbonat) und Pottasche (Kaliumcarbonat), weiße, in<br />

Wasser leicht lösliche Salze. Kalk (Calciumcarbonat) wird der<br />

Glasschmelze dagegen zugesetzt, weil es das Glas beständiger,<br />

fester und härter macht.<br />

Heute sind die drei Hauptbestandteile - Sand, Soda oder Pottasche<br />

und Kalk - einfach und billig zu beschaffen. Früher war das<br />

anders. Soda und Pottasche wurden aufwendig und teuer aus der<br />

Herstellung von Flachglas<br />

Gußverfahren der alten Römer<br />

Flachglas, das zu Fenster- oder Autoscheiben verarbeitet wird, ist<br />

trotz seiner allgegenwärtigen Selbstverständlichkeit, einer der erstaunlichsten<br />

Werkstoffe unserer Zeit. Im Unterschied zu Hohlglas<br />

hat es einige Jahrtausende länger gedauert, bis es den Glasmachern<br />

im Mittelalter gelang, flache Glastafeln zu erzeugen, die<br />

für Fenster verwendet werden konnten. Diese Scheiben waren lange<br />

nicht so transparent, wie wir das heute für Fenster erwarten.<br />

Zwar hatten die alten Römer bereits ein einfaches Verfahren entwickelt,<br />

um Flachglas im Gußverfahren herzustellen, aber die von<br />

ihnen produzierten Gläser waren völlig undurchsichtig. Bei dem<br />

römischen Gußverfahren, das mit dem Untergang des römischen<br />

Reiches verlorenging, wurde die Glasschmelze in eine flache, nasse<br />

Holzform gegossen und ausgebreitet. Die Größe der auf diese<br />

Weise produzierten Scheiben betrug immerhin bis zu 70 x 100 cm<br />

bei einer Dicke von 4-5 mm.<br />

Modernes Floatglasverfahren<br />

Die Entwicklung des sogenannten Floatglasverfahrens im Jahre<br />

1959 war der bislang letzte Meilenstein in der Flachglasherstellung.<br />

„Float“ heißt auf deutsch soviel wie obenauf schwimmen oder<br />

treiben. Das Neuartige am Float-Verfahren besteht in dem sogenannten<br />

„Float-Band“. Es besteht aus geschmolzenem Zinn. Dieses<br />

Zinnbad ist etwa 4-8 m breit und bis zu 60 m lang. Als führender<br />

deutscher Spiegelglashersteller errichtete Vegla in Porz die<br />

erste deutsche Floatglasanlage, die 1966 in Betrieb genommen<br />

wurde. Bei diesem Verfahren schwimmt das flüssige Glas auf dem<br />

ideal ebenen Metall. Wenn die Glasmasse aus dem Schmelzofen<br />

auf das Zinnbad gezogen wird, hat das Zinn eine Temperatur von<br />

1000 °C. Am Ende des Zinnbades, wenn das jetzt erstarrte Glasband<br />

die Zinnwanne verläßt, liegt die Zinntemperatur bei 600°C.<br />

Zinn ist das einzige Metall, das die Voraussetzungen erfüllt, bei<br />

600 °C bereits flüssig zu sein und bei 1000 °C noch keinen störenden<br />

Dampfdruck zu entwickeln.<br />

Flachglas - Rohstoffe und Herstellung<br />

Kopiervorlage 21<br />

Asche von verbrannten Pflanzen isoliert. Im Mittelalter wurden<br />

aus diesem Grunde riesige Waldgebiete zu Asche verarbeitet.<br />

Heute werden Pottasche und Soda dagegen weit umweltfreundlicher<br />

und billiger produziert. Ein einfaches technisches Verfahren<br />

zur Soda- und Pottascheherstellung ist beispielsweise das Durchleiten<br />

von Kohlenstoffdioxid-reichen Abgasen durch Natron- oder<br />

Kalilauge (siehe Materialien zu Hüls AG in diesem Band).<br />

Übrigens: Glas ist eine amorphe, erstarrte Schmelze, also eine<br />

sehr zähe Flüssigkeit. Amorph bedeutet, daß die Atome und Moleküle<br />

keine feste Anordnung aufweisen. Daß es sich um eine Flüssigkeit<br />

handelt, erkennt man beispielsweise daran, daß sich sehr<br />

alte Fensterscheiben in mittelalterlichen Bauten nach unten hin<br />

verdicken und daß Teleskopspiegel älterer Bauweise ständig gedreht<br />

werden mußten, damit sie nicht „zerfließen“.<br />

Gußverfahren der alten Römer<br />

Modernes Float-Verfahren<br />

Aufgaben:<br />

1. Informiere dich in deinem Schulbuch über Quarz, Quarzglas und Sand und fasse die wesentlichen Unterschiede zusammen.<br />

2. Vergleiche die beiden dargestellten Verfahren zur Glasherstellung und beschreibe die Unterschiede.<br />

3. Begründe, warum die Eigenschaften von Zinn (bei 600 °C bereits flüssig und bei 1000 °C niedriger Dampfdruck) günstig für<br />

die Flachglasherstellung sind.


Seite 4 <strong>VEGLA</strong> - <strong>Vereinigte</strong> <strong>Glaswerke</strong> <strong>GmbH</strong> Vollmer: KIS Köln<br />

Kopiervorlage 13<br />

Wärmedämmeigenschaften verschiedener Fensterverglasungen im Vergleich<br />

Hohe Anforderungen an moderne Fensterverglasungen<br />

Mit Erstaunen stellen wir heute fest, daß Mehrscheiben-Isolierglas<br />

schon 1885 zum Patent angemeldet wurde und zwar von dem US-<br />

Amerikaner T.D. Stedson.<br />

In den 70er Jahren haben vor allem die schweren Ölkrisen gezeigt, wie<br />

notwendig es auch im privaten Wohnbereich ist Energie einzusparen. In der<br />

Zwischenzeit wurden Wärmeschutzverordnungen erlassen, die strenge<br />

Anforderungen an die Qualität von Fensterverglasungen stellen. Die letzte<br />

Verordnung aus dem Jahre 1995 legt für Verglasungen in öffentlichen<br />

Gebäuden einen sogenannten Wärmedurchgangswert (k) von maximal<br />

k = 1,8 W/m2 K fest.<br />

Das bedeutet: Ein Quadratmeter Fensterverglasung darf pro Grad Temperaturunterschied<br />

zwischen außen und innen maximal 1,8 W an Wärmeleistung<br />

hindurchlassen.<br />

Methoden der Wärmedämmung<br />

Für die Verglasung in Wohn- und Büroräumen werden heutzutage schon<br />

lange keine Einfachverglasungen mehr verwendet. An ihre Stelle sind<br />

Isoliergläser getreten, sogenannte 2- oder 3-fach-Scheiben-Wärmeschutzisolierverglasungen.<br />

Doppelglas besteht aus zwei Glasscheiben, die so verbunden sind, daß der<br />

Zwischenraum zwischen den Gläsern gasdicht abgeschlossen ist.<br />

Eine noch bessere Wärmedämmung wird erzielt, wenn man Isolierglas mit<br />

einer dünnen Schicht aus den Edelmetallen Gold, Silber oder Kupfer (siehe<br />

rechts) beschichtet. Hierbei nutzt man die besonderen Eigenschaften dieser<br />

Edelmetalle, die in extrem dünner Schicht von nur 10 nm (= 0,000000001 m)<br />

für den sichtbaren Teil des Lichtspektrums durchlässig sind, die Wärmestrahlung<br />

aus dem Innenraum aber gut reflektieren.<br />

Einmal aufgenommene Wärme wird von einer Silberoberfläche ca. 40 mal<br />

schlechter abgegeben als von einer Glasoberfläche. Beträgt beispielsweise<br />

die Innenraumtemperatur + 20°C und die Außentemperatur -15°C, so ist<br />

die Fensterscheibe zum Innenraum mit Edelmetallbeschichtung etwa 6°C<br />

wärmer als ohne Beschichtung (+ 13°C gegenüber + 7°C).<br />

Infrarotlicht<br />

Infrarotes Licht wird auch als Wärmestrahlung bezeichnet. Während unser<br />

Auge diese Strahlung nicht wahrnehmen kann, erkennen die Wärmefühler<br />

in der Haut infrarotes Licht als Wärmestrahlung. Wenn wir also davon<br />

sprechen, daß uns die Sonnenstrahlen die Frühjahrsmüdigkeit nach einem<br />

langen, dunklen und kalten Winter aus den Knochen vertreibt, dann wird<br />

unsere Stimmung durch die Sonnenstrahlen auf zwei Arten angeregt. Die<br />

Intensität der Sonnenstrahlen nimmt insgesamt zu, das betrifft sowohl die<br />

Lichtwellen, die zum sichtbaren Teil des Spektrums gehören, als auch die<br />

Wellen, die für uns unsichtbar sind, wie z.B. die Infrarotstrahlen. Aus<br />

diesem Grunde nimmt die Helligkeit und die Wärme im Frühjahr zu.<br />

Aufgaben:<br />

1. Warum isoliert Isolier-Doppelglas besser als Einfachglas?<br />

2. Warum sollte der Zwischenraum zwischen den Glasscheiben gasdicht verschlossen sein, um eine optimale Dämmwirkung zu<br />

erreichen?<br />

3. Wieviel g Gold befindet sich auf einer 10 m 2 großen Glasfläche aus beschichtetem Isolierglas (Dichte Gold = 19,3 g / cm 3 )?<br />

Lohnt sich die Rückgewinnung der Edelmetalle nach dem Gebrauch der Glasscheiben?<br />

4. Nehmen wir an, daß sich die Menschen in einem heißen Wüstenstaat nach kühlen Räumen sehnen. Diskutiere die Eignung von<br />

metallbeschichteten Isolierglasscheiben für diesen Zweck. An welcher Stelle der Doppelverglasung würdest du die Edelmetallschicht<br />

auftragen?


Vollmer: KIS Köln <strong>VEGLA</strong> - <strong>Vereinigte</strong> <strong>Glaswerke</strong> <strong>GmbH</strong> Seite 5<br />

V<br />

Untersuchung der Wärme- und Lichtdurchgangswerte für verschiedene Glastypen<br />

a) Eine mit Dämmmaterial ausgekleidete offene Holzkiste enthält<br />

ein elektrisches Thermometer mit Außenanzeige sowie<br />

eine Heizquelle (Elektroofen, IR-Lampe, Glühbirne etc.). Die<br />

Kiste wird mittels geeignetem Befestigungsmaterial mit einer<br />

Glasscheibe verschlossen (Klebeband, Gummidichtung, etc.).<br />

Die abgebildete Anordnung eignet sich besonders für schon<br />

eingebaute Scheiben (Fenster).<br />

Wir ermitteln den Wärmeduchgang durch verschiedene Glastypen<br />

durch folgenden Versuch:<br />

Messung:<br />

Miß den Temperaturverlauf in der Kiste in Abhängigkeit von<br />

der Zeit (>30 min.) bei verschiedenen Glastypen und fertige<br />

ein Diagramm zum Meßverlauf an.<br />

b) Zwischen einer Infrarotlichtquelle und einem Meßgerät zur<br />

Erfassung der Lichtintensität, die im Abstand von 20 cm zueinander<br />

angeordnet sind, wird in die Mitte eine Doppelglas-<br />

Isolierscheibe angebracht.<br />

Messung:<br />

1. Miß die Lichtintensität nach Einschalten der Lichtquelle.<br />

2. Wiederhole die Messung mit einer beschichteten Doppelglas-Isolierscheibe.<br />

Kopiervorlage 41<br />

Versuche und Gedankenexperimente zur Wärmedämmung mit Glas<br />

(Glasproben für die Versuche in einer Größe von 20 x 30 cm können über das Glasmusterlager der Vegla bezogen werden)<br />

Aufgabe: Deute die Versuchsergebnisse<br />

Berechnung des k-Wertes von Fensterglas an einem Beispiel<br />

In ein kleines Modell-Wohnhaus wurde in einem <strong>Schule</strong>xperiment<br />

Einfach-Fensterglas mit einer Fläche von 28 cm x 28 cm<br />

eingelassen. Bei einer Außentemperatur von 24 °C wurde das<br />

Modellhaus mit einem kleinen Elektroofen auf gleichbleibend<br />

40 °C beheizt.<br />

Dazu mußte der Ofen auf 12,5 V (bei 1,63 Ampère Stromstärke)<br />

eingeregelt werden. Die zugeführte Wärmeenergie gleicht den<br />

Verlust an Wärmeenergie aus, der gleichzeitig über die<br />

Hausflächen - Fußboden, Wände, Dach und Fenster - abgegeben<br />

wird.<br />

Anschließend wurde das Einfach-Fensterglas durch Isolier-<br />

Doppelglas ersetzt und das Modellhaus wurde ebenfalls auf<br />

konstant 40 °C beheizt. In diesem Fall mußte der Ofen auf<br />

10 V (bei 1,5 Ampère Stromstärke) eingeregelt werden.<br />

Die Unterschiede in der benötigten Wärmezuführung durch den<br />

Ofen ergeben sich ausschließlich dadurch, daß die Wärmeverluste<br />

durch die verwendeten Glastypen unterschiedlich groß sind. Der<br />

k-Wert des Einfach-Fensterglases beträgt 6 W /m2 K.<br />

Temperaturunterschiede werden mit K (Kelvin) statt °C<br />

bezeichnet.<br />

Aufgabe:<br />

Zeige, daß der k-Wert des Isolierglases ca. 1,7 W /m2 K<br />

beträgt.<br />

Hinweise zu Lösung:<br />

1. Berechne zuerst die aufgebrachte Wärmeleistung in Watt (W)<br />

für das Aufheizen des Modellhauses. (W=V�A)<br />

2. Berechne die eingesparte Wärmeleistung durch den Einbau<br />

der Isolier-Fensterverglasung. (Angabe in Watt)<br />

3. Die eingesparte Wärmeleistung bezieht sich auf eine Glasfläche<br />

von A = 0,28 m x 0,28 m. Berechne die eingesparte<br />

Wärmeleistung bei einer Glasfläche von 1 m2 . (W/m2 )<br />

4. Die eingesparte Wärmeleistung bezieht sich auch auf die gegebene<br />

Temperaturdifferenz zwischen außen und innen von<br />

24°C zu 40°C. Berechne die eingesparte Wärmeleistung bei<br />

einer Temperaturdifferenz von nur 1 °C. (Angabe in W/m2 K)<br />

5. Der Wärmedurchgangswert durch das verwendete Isolierglas<br />

ist um den errechneten Betrag kleiner als der Wärmedurchgangswert<br />

des Einfachglases. (k = 6 W/m2 K)


Seite 6 <strong>VEGLA</strong> - <strong>Vereinigte</strong> <strong>Glaswerke</strong> <strong>GmbH</strong> Vollmer: KIS Köln<br />

Kopiervorlage 51<br />

Ursachen für Wärmeverluste<br />

Wärmeschutzschichten auf Verglasungen haben die Aufgabe, die<br />

Energieabgabe vom Innenraum nach außen zu vermindern. Sie<br />

sollen für den sichtbaren Bereich des Lichtes durchlässig sein,<br />

die Wärmestrahlung (Infrarotbereich) des Innenraumes jedoch<br />

gut reflektieren.<br />

Insgesamt wird der Wärmefluß vom (wärmeren) Innenraum in<br />

die (kühlere) Umgebung durch drei Größen bestimmt: Wärmeleitung,<br />

Wärmestrahlung und Konvektion. Die nebenstehende Abbildung<br />

verdeutlicht die Zusammenhänge. Gezeigt wird die Wärmeflußverteilung<br />

bei gewöhnlicher 2-fach-Isolierverglasung.<br />

Die Kurvenverläufe rechts zeigen<br />

die Durchlässigkeit (Transmission)<br />

von 2-fach-Isolierverglasung und<br />

edelmetallbeschichteter Isolierverglasung<br />

für elektromagnetische<br />

Strahlung.<br />

Die Abbildung deutet auf einen<br />

Nachteil edelmetallbeschichteter<br />

Isolierverglasungen hin. Um hier<br />

Abhilfe zu schaffen, werden zusätzliche<br />

Schichten aus Metalloxiden<br />

aufgetragen, die den erstaunlichen<br />

Effekt hervorrufen, daß die Reflexion<br />

im sichtbaren Bereich der Strahlung<br />

deutlich verringert wird. Mehr<br />

darüber erfährst du auf der nächsten<br />

Kopiervorlage.<br />

Frage: Welcher Nachteil ist gemeint?<br />

Aufgaben:<br />

Wärmeschutz durch Edelmetallbeschichtung<br />

Wärmeflußverteilung bei gewöhnlicher 2-fach-Isolierverglasung<br />

Aufgaben:<br />

1. Betrachte die Skizze zur Wärmeflußverteilung von gewöhnlicher<br />

2-fach-Isolierverglasung (oben).<br />

a. Wie wirkt sich das Auftragen einer Wärmeschutzschicht aus<br />

Edelmetall auf die Wärmeflußverteilung aus? Fertige eine<br />

Skizze an.<br />

b.Beschreibe die Unterschiede, die sich hinter den Begriffen<br />

„Wärmeleitung“ und „Wärmestrahlung“ verbergen. Welche<br />

Zusammenhänge bestehen zwischen den Größen?<br />

2. Betrachte die linksstehende Skizze. Beschreibe und interpretiere<br />

die Zahlenangaben zu den Oberflächentemperaturen<br />

der Glasinnen- und -außenseiten der verschiedenen Glastypen.<br />

1. Beschreibe den Unterschied in der Transmission für 2-fach-Isolierglas und edelmetallbeschichtetes Isolierglas. Welche Auswirkungen<br />

auf das Raumklima in Bürogebäuden kann man aus den Kurvenverläufen ableiten?<br />

2. Diskutiere die Eignung von beschichtetem Glas für Gewächshäuser, Wintergärten und Bürogebäude.


Vollmer: KIS Köln <strong>VEGLA</strong> - <strong>Vereinigte</strong> <strong>Glaswerke</strong> <strong>GmbH</strong> Seite 7<br />

Kopiervorlage 61<br />

Reflexionsmindernde Beschichtungen erhöhen die Lichtdurchlässigkeit<br />

Auf der Kopiervorlage 3 konnten Sie erkennen, daß edelmetallbeschichtetes<br />

Glas verbesserte Wärmedämmeigenschaften aufweist.<br />

Der Nachteil einer solchen Beschichtung liegt aber darin,<br />

daß sie zu einer deutlichen Verringerung der Lichtdurchlässigkeit<br />

im sichtbaren Bereich des Spektrums führt. Das bedeutet,<br />

daß auf einen Großteil des eingestrahlten Tageslichtes verzichtet<br />

werden muß. Eine derartige Wärmeschutzverglasung fände<br />

keine Abnehmer.<br />

Die Welleneigenschaften des Lichtes machen jedoch eine Verbesserung<br />

der Lichtdurchlässigkeit möglich, die zunächst einmal<br />

phantastisch klingt: Weitere Beschichtungen bewirken eine<br />

extreme Verbesserung der Transmission auf über 95%. Solche<br />

Schichten werden als „Vergütungsschichten“ oder kurz als „Vergütung“<br />

bezeichnet. In der Praxis werden dazu in der Regel sehr<br />

dünne Schichten aus Magnesiumfluorid (MgF ) oder Zinnoxid<br />

2<br />

(SnO) aufgetragen.<br />

Die dadurch erzielte erhöhte Lichtdurchlässigkeit läßt sich<br />

folgendermaßen erklären: Die an den Grenzflächen Luft/Vergütungsschicht<br />

und Vergütungsschicht/Glas reflektierten Anteile<br />

der Lichtwellen löschen sich aus, wenn der Gangunterschied ∆ ∆ s<br />

ein Vielfaches der halben Wellenlänge beträgt. Dieser Vorgang<br />

wird als destruktive Interferenz bezeichnet. Aus Gründen der<br />

Energieerhaltung vergrößert sich die Intensität des durchgehenden<br />

Lichts in gleichem Maße.<br />

Damit eine solche Schicht auf diese Art wirksam sein kann,<br />

muß sie eine Dicke von ca. λ/4 haben, da der an der unteren<br />

Grenzfläche Vergütungsschicht/Glas reflektierte Anteil die<br />

Schicht zweimal durchläuft. Aus dieser Überlegung wird deutlich,<br />

daß eine einzige Schicht nur eine Vergütung für eine(n)<br />

einzige(n) Wellenlänge(n-Bereich) bedeutet. Damit auch für<br />

weitere Wellenlängen aus dem sichtbaren Bereich eine erhöhte<br />

Reflexminderung erzielt werden kann, werden zusätzliche<br />

Schichten aufgetragen. Destruktive Interferenz führt also dazu,<br />

daß durch das Auftragen einer oder mehrerer reflexmindernder<br />

Schichten mit geeigneter Schichtdicke der Lichtdurchlaß durch<br />

die Verglasung erhöht wird.<br />

Aufgaben:<br />

Eine MgF 2-Vergütungsschicht soll den Durchlaß für Licht der<br />

Wellenlänge 550 nm (Zitronengelb) verbessern.<br />

1. Zeigen Sie, daß die Schicht eine Dicke von genau<br />

99,64 nm aufweisen muß.<br />

2. Wie groß müßte die Dicke der Vergütungsschicht sein,<br />

wenn sämtliche Medien den gleichen Brechungsindex<br />

aufweisen würden?<br />

Daten: Brechungsindizes<br />

MgF2: n (Verg.) = 1,38<br />

Luft: n (Luft) = 1,00<br />

Formeln: Lichtgeschwindigkeit<br />

c = λ f<br />

(Die Frequenz f bleibt medienunabhängig immer<br />

gleich, die Lichtgeschwindigkeit c ist medienabhängig<br />

variabel)<br />

Ansatz:<br />

Fragen<br />

Brechungsindex Medium<br />

c (Verg.)<br />

c (Luft)<br />

Gangunterschied<br />

=<br />

n (Luft)<br />

n (Verg.)<br />

∆s = λ/2 = 2d (destruktive Interferenz)<br />

c (Verg.)<br />

c (Luft)<br />

n (Luft)<br />

= n<br />

⇒ d = ......<br />

(Verg.)<br />

λ(Luft)<br />

4n (Verg.)<br />

1. Zwei Lichtwellen der gleichen Wellenlänge löschen sich gegenseitig<br />

aus, wenn ihr Gangunterschied dem Vielfachen der<br />

halben Wellenlänge entspricht. Was ist mit dem Begriff<br />

„Gangunterschied“ gemeint? Fertigen Sie eine Skizze an.<br />

2. Weil Photoobjektive zur Reflexminderung mit einer etwa<br />

99,6 nm dicken Magnesiumfluorid-Schicht überzogen werden,<br />

nehmen sie eine purpur-blaue Färbung an. (Purpur-blau<br />

ist die Komplementärfarbe von Zitronengelb, siehe „Aufgaben“!)<br />

Begründen Sie diese Aussage.<br />

3. Wenn die Vergütungsschicht eine Dicke von λ/4 hat, haben<br />

die an den Grenzflächen Luft/Vergütungsschicht und<br />

Vergütungsschicht/Glas reflektierten Anteile der entsprechenden<br />

Lichtwellen Gangunterschiede, die einem Vielfachen<br />

ihrer halben Wellenlänge entsprechen. Warum ist das so?<br />

4. Wieso erhöht sich die Lichtdurchlässigkeit, wenn sich die an<br />

den Grenzflächen der Schichten reflektierten Lichtwellen<br />

durch destruktive Interferenz löschen?


Seite 8 <strong>VEGLA</strong> - <strong>Vereinigte</strong> <strong>Glaswerke</strong> <strong>GmbH</strong> Vollmer: KIS Köln<br />

Didaktische Kopiervorlage Bemerkungen 1<br />

Einsatzmöglichkeiten der Kopiervorlagen im Unterricht und Anbindung an die Lehrpläne<br />

Die Arbeitsblätter sprechen schwerpunktmäßig den Physikunterricht an.<br />

KV 3: Wärmelehre, Wärmetransportarten, Wärmedämmung; ab Jgst. 6 (Physik), speziell auch Wahlpflichtbereich NW, auch Jgst.<br />

10-13 /elektromagnetische Strahlung)<br />

KV 4: oben: Wärmelehre, Temperaturdiagramme + Interpretationen (ab Jgst. 6 (Physik) a., ab Jgst. 8 b.)<br />

unten: Wärmeschutz = Umweltschutz (ab Jgst. 8 speziell WP NW, Jgst. 10, Energiebilanzen)<br />

KV 5: Wärmefluß und Strahlung (ab Jgst. 10 (Physik) besonders Jgst. 12 (Physik)<br />

KV 6: Vergütung (Jgst. 12 Physik)<br />

Informationen, Bemerkungen, Lösungen zu den Kopiervorlagen<br />

Vorbemerkung<br />

Die vorliegende Einheit befaßt sich schwerpunktmäßig mit der<br />

Herstellung von Flachglas und seiner Veredelung zu Wärmedämmglas.<br />

Das Thema „Wärmedämmung“ ist zur Zeit aus ökologischen<br />

und energiewirtschaftlichen Gründen hochaktuell. Der Lebensweltbezug<br />

des Themas schafft einen weiteren Grund für seine prioritäre<br />

unterrichtliche Behandlung.<br />

Vertiefende Informationen zum Thema „Glas“ findet man in den<br />

gleichnamigen Themenheften, erschienen in den Fachzeitschriften<br />

„Naturwissenschaften im Unterricht Chemie“ und „Praxis der<br />

Naturwissenschaften Chemie“ (NiU-Chemie (1996), PdN-Ch 1/46<br />

Jg.1997).<br />

Die verschiedenen Aspekte zum Thema „Glas“ lassen sich im<br />

Rahmen des Chemie- sowie des Physikunterrichtes behandeln.<br />

Hierbei bietet sich eine ideale Gelegenheit, das Themenfeld fächerübergreifend<br />

oder als Projekt zu unterrichten. Besonders motivierend<br />

ist ein Besuch des Werkes Köln-Porz der <strong>VEGLA</strong>, weil<br />

die Ausmaße der Anlagen zur Herstellung von Flachglas aus der<br />

Schmelze (Floatglasverfahren) und zur Produktion von Wärmedämmglas<br />

(Magnetron-Verfahren) mit einer Gesamtlänge von<br />

mehreren hundert Metern beeindruckende Dimensionen aufweist.<br />

Kopiervorlage 2<br />

Die Schüler sollen erkennen, daß die Glasherstellung einerseits<br />

eine lange Tradition hat, daß aber andererseits Glasqualitäten, wie<br />

wir sie heute kennen, erst seit wenigen Jahrzehnten realisierbar<br />

sind, weil die entsprechenden Produktionsverfahren erst spät entwickelt<br />

worden sind.<br />

Die dargestellten Beispiele fordern die Schüler auf, die Glasherstellung<br />

zur Zeit der Römer mit dem aktuellen Stand der Technik<br />

auf diesem Gebiet zu vergleichen. Dabei wird vor allem deutlich,<br />

daß zunächst nicht die Rezeptur der Ausgangsstoffe, die sich über<br />

die Jahrtausende nicht wesentlich verändert hat, die Qualität bestimmt,<br />

sondern daß es vor allem darauf ankommt, daß die Glasflächen<br />

optimal glatt und eben sind, damit eine möglichst hohe<br />

Lichtdurchlässigkeit erzielt wird.<br />

Zur besseren Veranschaulichung dieses Zusammenhanges bietet<br />

sich der Vergleich einer unbehandelten Glasscheibe mit einer gesandstrahlten<br />

oder entsprechend behandelten Glasfläche an. Die<br />

Glasherstellung nach dem Gußverfahren, das zur Zeit der Römer<br />

praktiziert wurde, läßt sich im Unterricht experimentell leicht<br />

durchführen. Nähere Informationen hierzu siehe unter Literaturund<br />

Kontaktadressen.<br />

Kopiervorlage 3<br />

Die Schüler lernen neben der ihnen bereits bekannten Methode<br />

der Wärmedämmung durch Doppelverglasung als weitere<br />

Wärmedämmmaßnahme das Überziehen von Fensterglas mit einer<br />

hauchdünnen Edelmetallschicht kennen. Dabei dürfte die Tatsache<br />

überraschen, daß ein Überzug aus Edelmetallen transparent<br />

ist. Durch eine einfache Rechenaufgabe kann man zeigen, daß<br />

diese Edelmetallschicht außerordentlich dünn ist. Dazu läßt man<br />

beispielsweise die Silbermasse berechnen, die sich auf einem<br />

silberbeschichteten Fensterglas einer definierten Fläche befindet.<br />

Die Eigenschaft der Edelmetallbeschichtung, Infrarotstrahlung, die<br />

von einer Wärmequelle im Raum ausgeht, zu reflektieren, bietet<br />

eine geeignete Möglichkeit, den Schülern den Unterschied zwischen<br />

Licht- und Wärmestrahlung zu verdeutlichen.<br />

Unbeschichtetes und beschichtetes Glas lassen Strahlung aus dem<br />

sichtbaren Teil des Spektrums passieren, während das unsichtbare<br />

Infrarotlicht vom edelmetallbeschichteten Glas stärker reflektiert<br />

wird als vom unbeschichteten Glas. Der Effekt spielt sich für<br />

uns unsichtbar ab, ist aber durch geeignete Maßnahmen wie z.B.<br />

durch eine Temperaturerfassung meßbar.<br />

Kopiervorlage 4<br />

Mit einfachen schulischen Mitteln lassen sich Versuche zur<br />

Wärmedämmung und zur Lichtdurchlässigkeit verschiedener Glastypen<br />

durchführen. Glasproben von beschichteten und<br />

unbeschichteten Wärmeschutzverglasungen können dazu beispielsweise<br />

über das Glasmusterlager der <strong>VEGLA</strong> bezogen werden<br />

(siehe Literatur- und Kontaktadressen).<br />

Ergänzend zu den beschriebenen Versuchen bietet sich folgender<br />

Versuchsansatz an (die Autoren, die die Versuche entwickelt und<br />

in der <strong>Schule</strong> erprobt haben, geben hierzu gerne weitere Informationen):<br />

Ergänzung zu Kopiervorlage 4:<br />

Stehen gleich große Glasproben unterschiedlicher Glastypen zur<br />

Verfügung, bietet sich der Bau eines „Doppelhauses“ an, bei dem<br />

die Größe und die Wärmedämmung der Haushälften identisch ist.<br />

Unterschiede ergeben sich in der Verwendung unterschiedlicher<br />

Glastypen für die Fensterverglasung. In unserem Beispiel sind die<br />

Dachflächen verglast. Als Wärmequellen für die Haushälften dienen<br />

zwei gleichkonfektionierte Glübirnen. Die Temperatur wird<br />

über Innenfühler außen angezeigt.


Vollmer: KIS Köln <strong>VEGLA</strong> - <strong>Vereinigte</strong> <strong>Glaswerke</strong> <strong>GmbH</strong> Seite 9<br />

1. Zum direkten Vergleich der Wärmedämmwirkung der unterschiedlichen<br />

Glastypen werden die aktuellen Innentemperaturen<br />

der Haushälften zeitgleich gegenübergestellt.<br />

Sehr anschaulich läßt sich nebenbei die Tatsache vermitteln,<br />

daß sich z.B. die einfache Verglasung außen wärmer anfühlt<br />

als eine Wärmeschutzverglasung.<br />

2. Die Ermittlung der Wärmedurchgangskoeffizienten (k-Werte)<br />

läßt sich wie in dem Rechenbeispiel auf Kopiervorlage 4 dargestellt<br />

durchführen. Die gewählten Werte entsprechen tatsächlich<br />

gemessenen Werten aus den Versuchen in der <strong>Schule</strong>.<br />

Hintergrundinformationen<br />

Das Unternehmen <strong>VEGLA</strong> <strong>GmbH</strong><br />

<strong>VEGLA</strong> <strong>Vereinigte</strong> <strong>Glaswerke</strong> <strong>GmbH</strong> ist ein kundenorientiertes,<br />

modernes Unternehmen, das zu den größten deutschen Produzenten<br />

von Flachglas für den Hochbau zählt. Der Firmensitz der<br />

<strong>VEGLA</strong> lag seit seiner Gründung in Aachen. Weitere Werke betreibt<br />

das Unternehmen in Herzogenrath (Floatglas), Stolberg<br />

(Floatglas, Spiegel), Mannheim (Gußglas) und in Köln- Porz<br />

(Floatglas, beschichtetes Glas).<br />

Die Anfänge des Unternehmens liegen in der Mitte des vorigen<br />

Jahrhunderts: 1853 gründet der französische Glashersteller<br />

SAINT-GOBAIN eine Spiegelmanufaktur in Mannheim und pachtet<br />

1857 eine weitere in Aachen. Achtzig Jahre später gehen diese<br />

zusammen mit zwei anderen Glashütten in einem neuen Unternehmen<br />

auf: <strong>VEGLA</strong> <strong>Vereinigte</strong> <strong>Glaswerke</strong>, Zweigniederlassung<br />

von SAINT-GOBAIN. Schnell wurde das Unternehmen zu einem<br />

Markführer in den Sektoren Bau- und Autoglas. Eine letzte große<br />

Umstrukturierung fand 1994 mit der Trennung der Geschäftsfelder<br />

Bau- und Autoglas statt. Als Tochtergesellschaft der <strong>VEGLA</strong> hat<br />

die SEKURIT SAINT-GOBAIN Deutschland <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

ab diesem Zeitpunkt die Autoglasaktivitäten übernommen.<br />

Das Kölner Werk der <strong>VEGLA</strong> ist in der Unternehmensgeschichte<br />

häufig Vorreiter für innovative und bahnbrechende Entwicklungen<br />

gewesen. 1966 wurde hier die erste deutsche Floatglasanlage<br />

errichtet, ein Verfahren, das heute dem allgemeinen Stand der<br />

Technik entspricht. Im Jahre 1986 wurde eine weiterentwickelte<br />

Floatglasanlage mit einer Tagesleistung von 750 t in Betrieb genommen.<br />

Das Werk nimmt mittlerweile eine europäische Spitzenposition<br />

auf dem Gebiet der Herstellung von beschichteten<br />

Gläsern und Wärmedämmgläsern ein. 1983 wurde in Porz eine<br />

Magnetron-Anlage in Betrieb genommen, in der neutrale<br />

Interferenzschichten auf Silberbasis für Wärmedämmglas im<br />

Hochvakuum aufgetragen werden. Die letzte große Investition auf<br />

diesem Sektor wurde 1995 mit der Errichtung einer neuen, 35 Millionen<br />

Mark teuren Anlage getätigt, mit deren Inbetriebnahme dem<br />

erwarteten sprunghaften Anstieg in der Nachfrage nach hochwertigen<br />

Wärmedämm- und Sonnenschutzgläsern begegnet werden<br />

soll.<br />

Didaktische Kopiervorlage Bemerkungen<br />

1<br />

Meßreihe zur Ermittlung der Innentemperatur in den Haushälften<br />

in Abhängigkeit von den verwendeten Glastypen (Klasse 6.1<br />

Physik an der Gesamtschule Köln-Porz)<br />

1853<br />

1857<br />

1936<br />

1945-50<br />

1950-65<br />

1965<br />

1971<br />

1977<br />

1978<br />

1982-83<br />

1990<br />

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1994<br />

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Gläser


Seite 10 <strong>VEGLA</strong> - <strong>Vereinigte</strong> <strong>Glaswerke</strong> <strong>GmbH</strong> Vollmer: KIS Köln<br />

Hintergrundinformationen<br />

Kopiervorlage 1<br />

Beschichtetes Glas<br />

Durch die Verwendung unterschiedlich beschichteter Gläser lassen<br />

sich heute Verglasungen einsetzen, die das eingestrahlte Sonnenlicht<br />

je nach Bedarf in verschiedene Anteile aufspalten, und<br />

die Transmission oder die Reflexion bestimmter Wellenlängenbereiche<br />

verstärken oder verringern. Auf diese Weise lassen sich<br />

auf die jeweiligen Anforderungen hin maßgeschneiderte Verglasungen<br />

herstellen. Die Energiekrise von 1973, in deren Folge in<br />

der Bundesrepublik Deutschland 1976 das Energieeinsparungsgesetz<br />

erlassen wurde, beschleunigte die Weiterentwicklung des<br />

Mehrscheibenisolierglases zu Funktionsgläsern hohen Wirkungsgrades.<br />

Dabei brachte die Entwicklung von reflektierenden Metallbeschichtungen<br />

erhöhten Wärme- und Sonnenschutz. Durch das<br />

Auftragen von Magnesiumfluorid oder Zinnoxidschichten wurde<br />

die Durchlässigkeit durch Fensterglas für verschiedene<br />

Wellenlängenbereiche deutlich erhöht.<br />

Literatur und Kontaktadressen<br />

Literatur:<br />

MagnetronVerfahren<br />

Edelmetallschichten werden durch Kathodenzerstäubung (engl.<br />

Sputter) auf die Glasschichten aufgetragen. Nach dem Evakuieren<br />

einer Kammer auf Hochvakuum wird ein Arbeitsgas, in den<br />

meisten Fällen gereinigtes Argon, bis zu einem Druck von 10-1 bis 10-2 bar eingelassen. In der Dioden-Anordnung wird zwischen<br />

der geerdeten Anode, die das Substrat trägt, und der Kathode, die<br />

mit dem zu beschichtenden Material, also dem Glas belegt ist,<br />

eine Gasentladung gezündet. Durch den Stoß mit den beschleunigten<br />

Gas-Ionen (z.B. Ar + ) wird die Kathode zerstäubt und die<br />

dabei ausgelösten neutralen Teilchen schlagen sich auf den Wänden<br />

und dem Substrat nieder. Optimale Ergebnisse erzielt man,<br />

wenn das Plasma vor der Kathode durch ein Magnetfeld<br />

konzentriet wird. Daher stammt der Name Magnetron-Verfahren.<br />

Themenheft Glas: PdN-Ch 1/46 Jg. 1997, Aulis Verlag Deubner & Co, Köln<br />

Themenheft Glas: NiU-Chemie 7 (1996) Nr. 35, Pädagogische Zeitschriften bei Friedrich in Velber in Zusammenarbeit mit Klett,<br />

30926 Seelze<br />

Verschiedene Schriften zum Thema herausgegeben vom Bundesverband Glasindustrie und Mineralfaserindustrie e.V., Postfach<br />

101753, 40008 Düsseldorf, Tel.: 0211 / 16894-0, Fax: 0211 / 8587686<br />

Informationsschriften zum Thema Glas können auch über <strong>VEGLA</strong> <strong>Vereinigte</strong> <strong>Glaswerke</strong> <strong>GmbH</strong> bezogen werden: <strong>VEGLA</strong> Marketing-Service,<br />

c/o mlt <strong>GmbH</strong>, Carl-Zeiss-Straße 3, D-52477 Alsdorf, Tel.: 02404 / 21904, Fax: 02404 / 82931<br />

Glasproben für die Versuche:<br />

Glasproben für Unterrichtsversuche (20 cm x 30 cm) können über das Zentrale Glasmusterlager der <strong>VEGLA</strong> bezogen werden:<br />

Unter der Fax. Nr. 02404 / 82931 erhalten Sie Glasproben innerhalb von 2 Tagen nach Bestelleingang.<br />

E-mail-Adressen der Autoren:<br />

Helmut Horstmeier: hhorstme@gsporz.k.nw.schule.de<br />

Dr. Margarete Himmrich: mhimmric@gsporz.k.nw.schule.de<br />

Kontaktinformationen zum Unternehmen<br />

1. Ansprechpartner<br />

Hans-Peter Hoheisel, Werkleiter am Standort Köln-Porz<br />

Poststraße 103, 51143 Köln, Tel.: (0 22 03) 859-100<br />

2. Unterrichts- und Informationsmaterialien<br />

Informationsschriften zum Thema Glas können auch über <strong>VEGLA</strong>, <strong>Vereinigte</strong> <strong>Glaswerke</strong> <strong>GmbH</strong> bezogen werden:<br />

<strong>VEGLA</strong> Marketing-Service, c/o mlt <strong>GmbH</strong>, Carl-Zeiss-Straße 3, D-52477 Alsdorf<br />

Tel.: 02404 / 21904, Fax: 02404 / 82931, Homepage: www.vegla.de<br />

3. Betriebsbesichtigungen und Betriebspraktika<br />

Betriebsbesichtigungen sind nach Absprache mit dem Werkleiter möglich<br />

4. Ausbildungsplätze und berufliche Möglichkeiten<br />

Das Unternehmen bildet in dreijähriger Ausbildungszeit zum Industrieglasfertiger, Schwerpunkt Steuerungs- und<br />

Regelungstechnik aus. Ansprechpaertnerin in Fragen der Ausbildung ist Frau Höferer (Tel.: (0 22 03) 859-154

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