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Christliche Erziehungsziele in einer säkular geprägten Umgebung

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- 11 -den Staat nicht nur, jeder Bee<strong>in</strong>trächtigung dieser Freiheitentgegenzutreten, sondern er muß dem Bürger auchMöglichkeiten eröffnen, se<strong>in</strong> 'religiöses Interesse' betätigen zukönnen, das <strong>in</strong> Kirchen und Religionsgeme<strong>in</strong>schaften se<strong>in</strong>egesellschaftliche Gestalt angenommen hat. Das geschieht durchdie Gewährleistung der Freiheit der Kirchen undReligionsgeme<strong>in</strong>schaften (Art. 140 GG) und durch ihre Förderungim S<strong>in</strong>ne der allgeme<strong>in</strong>en geistigen Dase<strong>in</strong>svorsorge. Der Staathat e<strong>in</strong> Interesse daran, daß se<strong>in</strong>e Bürger weltanschaulichverankert s<strong>in</strong>d, da Bürger ohne solche B<strong>in</strong>dungen irrationalenBewegungen eher zuneigen, die der freiheitlichen Grundordnungunseres demokratischen und sozialen Rechtsstaateszuwiderlaufen. Im Bereich der Kirchen übt die Theologie denDienst der wissenschaftlichen Erhellung der religiösen Gründeunseres Lebens und Glaubens aus. Es ist für den Staat nichtohne Bedeutung, daß e<strong>in</strong>e wissenschaftliche Erhellung des'religiösen Interesses' se<strong>in</strong>er christlichen Bürger geschieht undöffentlich diskutiert wird. Würde das Christentum <strong>in</strong>Konventikelwesen und Sektierertum abs<strong>in</strong>ken, so wäre baldke<strong>in</strong>e wissenschaftliche Theologie mehr möglich, die Bedeutungder Religion würde aus dem öffentlichen Leben verschw<strong>in</strong>denund das staatliche Religionsrecht wäre vor schier unlöslicheProbleme gestellt. Das religiöse Bedürfnis der Bürger aber würdeaus irrationalen Quellen schöpfen und leicht <strong>in</strong> den Sog e<strong>in</strong>esvielgestaltigen religiösen Synkretismus mit all se<strong>in</strong>enunerfreulichen Nebenwirkungen geraten." (He<strong>in</strong>z Muss<strong>in</strong>ghoff,Theologische Fakultäten im Spannungsfeld von Staat und Kirche,Ma<strong>in</strong>z 1979, 490 f.).6. Wechselwirkung von Christlichkeit und modernerGesellschaftAllen noch so guten christlichen <strong>Erziehungsziele</strong>n zum Trotzkönnen christliche Eltern bei aller Liebe nicht gegen dieGrundtendenzen der Gesellschaft, <strong>in</strong> der sie leben, erziehen.Ihre K<strong>in</strong>der werden ebenso Markenkleidung anziehen wollen wieandere. Die meisten christlichen Wohngeme<strong>in</strong>schaften, die sich

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