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Chronik 1956/57 - Plaidter Geschichtsverein e.V.

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Juli <strong>1956</strong><br />

Es fällt auf, dass die Arkenplätze der Bimswerke sich<br />

mehr als sonst zur Zeit der Hauptsaison füllen und das<br />

Tempo der Verladungen nachzulassen beginnt. Kenner der<br />

heimischen Bimsindustrie raten, vom vielfach geübten<br />

Raubbau an menschlicher Schaffenskraft zum sonst überall<br />

üblichen Acht-Stunden-Tag zurückzukehren, die Produktion<br />

dem Bedarf anzupassen und so ernsteren Krisen rechtzeitig<br />

zu begegnen. Tatsächlich schwächelte die Bimsindustrie<br />

in den Jahren <strong>1956</strong>-1959. Sie kam erst 1960 wieder auf<br />

die Produktionsleistung von 1955. 2<br />

Trotz ungünstiger Witterung gibt es bei den Bundesjugendspielen<br />

hervorragende Leistungen, die erheblich über<br />

denen des Vorjahres liegen. Die Schülerin Erna Maisack3 erreicht mit 60 Punkten das beste Ergebnis und gewinnt den<br />

Wanderpokal der Gemeinde; sechs Kinder erringen die Urkunden<br />

des Bundespräsidenten und 72 die des Innenministers.<br />

Abb. 1: Immer eine willkommene Unterbrechung des Schulalltags<br />

sind die Bundesjugendspiele; alle Fotos in diesem Beitrag,<br />

soweit nicht anders vermerkt: Archiv <strong>Geschichtsverein</strong> 4<br />

Ergebnisse Jungen: Hermann Schmitz (<strong>57</strong>), Gregor Kreier<br />

[in der RZ: Krayer] (56,5), Jürgen Albrecht (56) Berni<br />

Cornet (55), Fritz Wagner (52,5), Reinhard Felsmann<br />

(52,5), Wilfried Pilon (51,5), Heinz Rabenhofer (51,5),<br />

Plaidt vor 50 Jahren<br />

Ortschronik Juli <strong>1956</strong> bis Juni 19<strong>57</strong><br />

Otmar Lohner 1<br />

Otmar Lohner<br />

Abb. 2: Marie Luise Marci, Siegerin im Laufen (s. Abb.1), beim<br />

Weitsprung<br />

Werner Scherhag (51), Thomas Bell (50), weitere 33 Jungen<br />

mit 40 und mehr Punkten.<br />

Ergebnisse Knaben (14 bis 19 Jahre): Friedel Reichert<br />

mit 70 Punkten (84 m; 4,85 m, 13,7 Sek.) 5 vor Ewald Fülbier<br />

mit 61,5 und Werner Auer mit 58,5 Punkten.<br />

Ergebnisse Mädchen bis 13 Jahre: 1. Erna Maisack (60),<br />

2. die zehnjährige Resi Leyendecker (55,5), weitere: Marita<br />

Schmitz (54,5), Inge Röhrig (53), Regina Lange (52), Magdalena<br />

Heip (50), Christel Degen (49), Helga Henke (48),<br />

Marita Wambach (48), Elfriede Rössel (47), Ingrid Zimmermann<br />

(46,5).<br />

Ergebnisse Mädchen (14 bis 19 Jahre): Elli Brauer (56),<br />

Maria Wilhelmi (47,5), Edith Hauler (47).<br />

Großereignis Tambourwettstreit: Am zweiten Julisonntag<br />

führt der Spielmannszug der <strong>Plaidter</strong> Stadtsoldaten den<br />

Bezirkstambourwettstreit durch. Am Vorabend wird bei einem<br />

Kameradschaftsabend im Hotel „Nettetal“ Jupp De-<br />

9


Ortschronik Juli <strong>1956</strong> bis Juni 19<strong>57</strong><br />

Abb. 3: Spielmannszug der <strong>Plaidter</strong> Stadtsoldaten 1950; v.l.: Josef<br />

Gilles, Hans Schäfer, Kurt Mürtz, Heinz Durwen, Hermann Schäfer,<br />

Walter Mürtz, Franz Schäfer, Helmut Weiß, Karl Gorges,<br />

Heinrich Rollmann, Werner Röder, Fritz Mürtz, Robert Degen,<br />

Hans Walter Spurzem, Karl Urmersbach, Klaus Schäfer<br />

gen, der Vorsitzende des <strong>Plaidter</strong> Stadtsoldatenkorps, vom<br />

Verbandsvorsitzenden Josef Wagner ausgezeichnet. Der<br />

Hauptfesttag beginnt mit gemeinsamem Kirchgang, an den<br />

sich die Solistenspiele im Gasthof „Zur Krone“ anschließen.<br />

Im Hotel „Nettetal“ geht der Wettstreit der Spielmannszüge<br />

über die Bühne und danach ein stattlicher Festzug<br />

durch den Ort. Höhepunkt ist das gemeinsame Korpsspiel<br />

auf dem Alten Kirchplatz, zu dem sich mehrere<br />

hundert Spielleute vereinen und das rund 1.000 Besucher<br />

anlockt.<br />

Die Krebsekaul [ehemalige Tuffgrube im Bereich des<br />

unteren Teils des Friedhofs] ist Schauplatz eines tragischen<br />

Abb. 4: Im Berichtszeitraum gibt es eine Menge idyllischer, aber<br />

gefährlicher Weiher in Plaidt, die so genannten Kaulen: die Krebsekaul,<br />

die Fuchskaul, die Scharbelskaul; das Foto zeigt Haans<br />

Loch, eine aufgelassene Tuffgrube westlich des Friedhofs. Heute<br />

ist dort der Spielplatz des gemeindlichen Kindergartens.<br />

10<br />

Unglücksfalls. Der elfjährige Helmut Bell kippt während<br />

des Badens vom Schlauch eines Autoreifens, der ihm als<br />

Schwimmreifen dient und ertrinkt. Die Rettungsversuche<br />

einer Kameradin und kurze Zeit später von Tauchern sind<br />

vergebens. Dies ist der vierte tödliche Unfall seit 1937 in<br />

der Krebsekaul.<br />

Das Amtsschulsportfest der Volksschulen der Gemeinden<br />

des Amtes Andernach-Land wird auf dem <strong>Plaidter</strong><br />

Sportplatz ausgetragen. Die Volksschule Namedy erringt<br />

den Wanderpreis vor Miesenheim, Nickenich, Kretz,<br />

Plaidt, Eich, Kruft und Saffig. Beste <strong>Plaidter</strong> Dreikämpfer<br />

werden Gregor Kreier und Hermann Schmitz mit je 59,5<br />

Punkten auf dem gemeinsamen dritten Platz. Weitere herausragende<br />

<strong>Plaidter</strong> Schüler: Erna Maisack (56 Punkte),<br />

Rolf Krämer und Wilfried Pilon (je 55), Resi Leyendecker<br />

(54), Jürgen Albrecht (53), Marita Wambach und Franz-<br />

Werner Bartz (je 52), Inge Röhrig, Norbert Braune, Hein-<br />

Abb. 5 und 6: Spannende Wettkämpfe beim Amtsschulsportfest,<br />

<strong>1956</strong> auf dem <strong>Plaidter</strong> Sportplatz ausgetragen


Otmar Lohner<br />

Abb. 7: 32 Jungen und 30 Mädchen werden am 22. Juli <strong>1956</strong> aus der Katholischen Volksschule Plaidt entlassen. Ihre Namen sind in der<br />

aus der Schulchronik stammenden Liste in Abbildung 10 aufgeführt. Mit auf dem Foto: Rektor Hans Morbach und Klassenlehrerin Elisabeth<br />

Blaszczyk.<br />

Abb. 8 und 9: Bei der unvergeßlichen Abschiedsfeier - so die Schulchronik - im Saal des Gasthauses „Zur Krone“ führen junge Laienschauspieler<br />

das aus dem 13. Jahrhundert stammende Stück „Meier Helmbrecht“ von Wernher der Gartenaere auf. Die Hauptdarsteller<br />

sind (linkes Foto): Hans-Joachim Lörch, Carla Wambach, Josef Wild, Dagmar Peters, Marita Wambach, Heinz Rabenhofer und Jürgen<br />

Albrecht<br />

11


Ortschronik Juli <strong>1956</strong> bis Juni 19<strong>57</strong><br />

12<br />

Abb. 10:<br />

Namensliste der<br />

Entlassschüler;<br />

Foto: Schulchronik


ich („Heini“) Locker, Berni Cornet und Heinz Rabenhofer<br />

(je 51,5), Marita Schmitz (50,5).<br />

Nach einer vierwöchigen Regenperiode kann das Heu<br />

aus den Nettewiesen erst spät eingebracht werden. Der Ertrag<br />

ist gering.<br />

Bei der Jahreshauptversammlung des FC Alemannia<br />

wird die B-Jugend, die ohne Niederlage Staffelmeister<br />

wurde, mit der Vereinsnadel geehrt und mit neuen Stutzen<br />

belohnt. Eine besondere Ehrung erfährt Fritz Degen, der alle<br />

Spiele der 1. Mannschaft mitmachte. Bei der Vorstandswahl<br />

wird Eberhard („Eb“) Kecker einstimmig als 1. Vorsitzender<br />

wiedergewählt. Dieses Amt übt er nun im 24. Jahr<br />

aus. Außerdem werden gewählt: 2. Vorsitzender Lambert<br />

Mohr, 1. Geschäftshrer Albert Iven, weitere Geschäftsführer<br />

Karl Bartz und Erwin Schmitz, Kassierer Alfred Vogt<br />

und Matthias Degen. Dem erweiterten Vorstand gehören<br />

an: Platzkassierer Peter Ulhas, Peter Degen, Josef Nachtsheim,<br />

Alois Nachtsheim, Adolf Bartz und Willi Leber,<br />

dem Spielausschuss der frühere aktive Spieler Albert Iven<br />

als Vorsitzender, Nikolaus Kretzer und Jupp Müller; Betreuer<br />

der Junioren Hans Georg Moesta, Jugendleiter Paul<br />

Engelmeier, Jugendbetreuer Peter Vogt und Engelbert<br />

Kleemann, Beisitzer Alois Nachtsheim, Engelbert Kleemann<br />

und Heinz Spurzem, Kassenprüfer Karl Monreal,<br />

Rolf Carsten, Heinrich Weiler.<br />

Abb. 11: Eberhard Kecker (sitzend, 2.v.l.), der langjährige Vorsitzende<br />

des FC Alemannia, mit den Vorstandsmitgliedern (stehend<br />

v.l.): Hans Ackermann, Alfred Vogt, Albert Iven, Peter Ulhas,<br />

Rolf Carsten; (sitzend v.l.): Alois Nachtsheim, Eberhard Kecker,<br />

Matthias Degen, Paul Engelmeier<br />

Otmar Lohner<br />

Der Gemeinderat beschließt in einer öffentlichen Sitzung<br />

einstimmig die neue Friedhofsgebührenordnung. Für die<br />

Ferienbetreuung von Kindern aus minderbemittelten Familien<br />

bewilligt der Rat 500 Mark. Dem Wunsch des Bauernvereins,<br />

den Flurhüter nur noch für seine eigentlichen Aufgaben<br />

einzusetzen, wird mit der Bewilligung einer Hilfskraft<br />

für die Erntezeit entsprochen.<br />

August <strong>1956</strong><br />

Die im letzten Jahr im Sonnenland begonnenen Wohnbauten<br />

sind weitgehend fertiggestellt. Einige wurden bereits<br />

bezogen.<br />

Bundesbahn-Sekretär Peter Ludwig begeht sein 45-jähriges<br />

Dienstjubiläum, 44 Jahre davon war er im Bürodienst<br />

der <strong>Plaidter</strong> Bahnmeisterei tätig.<br />

Der frühere Zweibrücker Torwart Roos wird neuer Trainer<br />

des FC Alemannia, nachdem sich die bisherigen Trainer<br />

Nikolaus Kretzer und der Spieler Harry Schäffer aus<br />

beruflichen Gründen nicht mehr um das Training kümmern<br />

können.<br />

Herbert Röhrig, 23, aus Plaidt besteht an der Kirchenmusikschule<br />

in Regensburg die staatliche Reifeprüfung als Organist<br />

und Chorleiter mit Erfolg.<br />

Zahlreiche Gratulanten überbringen Bürgermeister Johann<br />

Michael Rollmann Glückwünsche zum 60. Geburtstag.<br />

Die ungünstige Witterung der letzten Wochen verzögert<br />

trotz der Verwendung von Maschinen die Getreideernte erheblich.<br />

So stehen wenige Tage vor der <strong>Plaidter</strong> Kirmes die<br />

„Getreidekasten“ noch auf den Feldern. Die Landwirte klagen<br />

über Mangel an Arbeitskräften: Es konnten bis jetzt<br />

kaum Hilfskräfte für die in zwei bis drei Wochen beginnende<br />

Kartoffelernte gewonnen werden.<br />

Funktional und Blickfang zugleich: Die Mauer aus Natursteinen,<br />

die die Haupt- und den unteren Teil der Bahnhofstraße<br />

gegen den tieferliegenden Alten Kirchplatz<br />

stützt, ist nahezu fertig. Der Platz selbst wurde am Anwesen<br />

Marci um vier bis fünf Meter verbreitert.<br />

Nachdem die Kanalisationsarbeiten in der Hauptstraße<br />

beendet sind, ist man dabei, Fernsprechkabel und Gasleitungen<br />

zu verlegen. Man hofft, dass diese Arbeiten zügig<br />

fortschreiten, damit die innerörtliche Hauptverkehrsstraße<br />

endlich wieder frei wird.<br />

Der von der Gemeinde vor einigen Jahren eingerichtete<br />

Sandfang des Krufter Baches im Sonnenland ist wieder so<br />

13


Ortschronik Juli <strong>1956</strong> bis Juni 19<strong>57</strong><br />

Abb. 12: Fast fertig gestellt ist die Stützmauer zwischen dem Alten<br />

Kirchplatz und der höher liegenden Bahnhof- und Hauptstraße.<br />

14<br />

vollgeschwemmt, dass noch in diesem Jahr an eine erneute<br />

Ausbaggerung gedacht werden muss. Im letzten Jahr wurden<br />

514 Kubikmeter Sand ausgebaggert.<br />

Die Grube, die der Gemeinde als Müllablagerungsstelle<br />

dient [Haans Loch], wird voraussichtlich noch in diesem<br />

Jahr ganz zugeschüttet sein.<br />

Die Gemeindeverwaltung weist noch einmal darauf hin,<br />

dass Ährenlesen und Nachgraben von Kartoffeln nur auf<br />

völlig abgeernteten Feldern und nur mit ausdrücklicher Erlaubnis<br />

des Grundstückseigentümers gestattet ist. Der Feldhüter<br />

wird streng auf die Einhaltung der Vorschriften achten.<br />

Abb. 13 und 14: Haans Loch: links Margarethe Ring<br />

(geb. Schommer), im Hintergrund Haus Schommer,<br />

rechts die Friedhof-Kapelle; rechtes Bild: Kahnpartie in<br />

den 30er Jahren, Personen N.N.


Die Einwohnerzahl steigt stetig: Am 31. Dezember 1955<br />

zählte Plaidt 4.296 Einwohner, am 25. August <strong>1956</strong> 4.350.<br />

Nach dem Bezug mehrerer Neubauten ist mit einer weiterem<br />

Zunahme zu rechnen.<br />

September <strong>1956</strong><br />

Ein <strong>Plaidter</strong> Handwerksmeister gewinnt mit zwölf richtigen<br />

Tipps in der Zwölfer-Wette 8.173 Mark.<br />

Zur Eröffnung der Gaststätte „Schaaf“ - früher „Lebers<br />

Park“, dann bis in die 1980er Jahre Gasthaus „Schaaf“,<br />

heute Modeshop Renate Leyendecker - berichtet die<br />

Rhein-Zeitung:<br />

Abb. 15: Hedwig Brummer (geb. Leber, später Brodam),<br />

die Schwester der Wirtin Johanna Schaaf, in<br />

„Lebers Park“<br />

Abb. 16: Das von der Familie Josef Schaaf neu eröffnete<br />

Park-Restaurant<br />

Es ist bedauerlich, daß Josef Leber den heutigen<br />

Tag nicht miterleben durfte, an dem in seinem<br />

vor 25 Jahren geschaffenen Park das Park-<br />

Restaurant Leber eröffnet wird. Im Jahre 1931<br />

wurde das Café Leber seiner Bestimmung übergeben, heute<br />

(Kirmessamstag) ist es das Park-Restaurant, das seine<br />

Pforten öffnet und gewiß viele Besucher anlocken wird. Die<br />

bauliche Ausführung und die Innenausstattung werden allen<br />

Besuchern gefallen. Bauherr und ausführende Firmen<br />

können mit Stolz auf das wohlgelungene Werk blicken. Josef<br />

Schaaf und seine Gattin haben in den letzten Jahren<br />

Otmar Lohner<br />

dem Park wieder neue Impulse verliehen, und so manche<br />

schöne Sommernacht wurde bei Tanz und froher Unterhaltung<br />

Hunderten Besuchern aus Plaidt und Umgebung geboten.<br />

Leider war das Wetter in diesem Jahr ungewöhnlich<br />

ungünstig. Nunmehr ist der Wirt aber nicht mehr nur auf<br />

den Wettergott angewiesen, sondern in der Lage, auch bei<br />

schlechter und kühler Witterung seinen Gästen einen angenehmen<br />

Aufenthalt zu bieten. Im Zentrum von Plaidt ist dieses<br />

Restaurant entstanden und trägt wesentlich dazu bei,<br />

das Dorfbild zu verschönern. Der zweite Abschnitt in der<br />

Geschichte Park Leber beginnt mit dem heutigen Tage, und<br />

den Bürgern von Plaidt und Umgebung wird das<br />

Park-Restaurant Leber sicher zu einem festen<br />

Begriff geworden sein.<br />

Kultureller Höhepunkt der Kirmes ist ein Konzert,<br />

bei dem die Cäcilien-Chöre von Saffig und<br />

Plaidt die Loretto-Messe in Es-Dur von Vinzenz<br />

Goller gemeinsam darbieten.<br />

Der staatliche Beauftragte für Bodendenkmalpflege,<br />

Regierungsrat Dr. Josef Röder, spricht<br />

vor einem aufgeschlossenen Zuhörerkreis über<br />

„Neue Ausgrabungen und Erkenntnisse der Forschung im<br />

Gebiet der Pellenz“. An Hand zahlreicher Originalaufnahmen<br />

- der Vortrag muss wegen der notwendigen Verdunkelung<br />

in den Filmsaal der Volksschule verlegt werden - gibt<br />

der Redner zunächst einen Überblick über die Erforschung<br />

des Mayener Grubenfeldes, die ergab, dass hier seit dem<br />

dritten Jahrtausend v.Chr. der als Mahlstein besonders ge-<br />

15


Ortschronik Juli <strong>1956</strong> bis Juni 19<strong>57</strong><br />

eignete Basalt systematisch abgebaut wurde. Schon damals<br />

wurde dieser Lavastein in Belgien, Holland und Südengland<br />

genutzt, wie dortige Funde beweisen. Als besonders<br />

wertvolle Erkenntnis bezeichnet Röder die Entdeckung von<br />

Abbaugrenzen aus römischer und vorrömischer Zeit. Diese<br />

Erkenntnisse ermöglichen einen einmaligen Blick in soziologische<br />

und siedlungsgeographische Fragen älterer Zeitrechnung.<br />

Über die „Fraukirch“ kommt der Redner zur Pellenz,<br />

wo er zur Zeit den Tuffabbau näher erforscht. Im<br />

Bimsabbau würden leider jedes Jahr viele Bodenfunde vernichtet.<br />

Jede Scherbe könne archäologisch bedeutsam sein.<br />

Nur wenige Fundorte würden Bürgermeistern und den zuständigen<br />

Vertrauensleuten rechtzeitig gemeldet (Miesenheim:<br />

Josef Klein; Plaidt: Lehrer Otto Gönner). Reiches<br />

Bildmaterial von einheimischen Fundorten und Funden<br />

runden den Vortrag ab. Rektor i. R. Richard Weiler bringt<br />

in seinem Schlusswort den herzlichen Dank der Zuhörer<br />

zum Ausdruck.<br />

Das Fehlen einer Turnhalle oder eines anderen geeigneten<br />

Raumes bereitet den Sportvereinen immer wieder zum<br />

Herbst hin Sorgen, da der Sportplatz für abendliches Training<br />

keine Lichtanlage besitzt.<br />

Der Goethe-Forscher und -Verehrer Pfarrer August Kiesewetter<br />

bringt mit einer Vortragsreihe das Schaffen und<br />

Wirken Johann Wolfgang von Goethes im Gemeindeheim<br />

der <strong>Plaidter</strong> Christuskirche einem stattlichen Kreis von Zuhörern<br />

nahe. Thema der ersten Veranstaltung ist „Goethes<br />

Gedanke der Ehrfurcht“.<br />

Bei den Kanalisationsarbeiten in der Hauptstraße stößt<br />

man wieder auf alte Stollen, von denen man annimmt, dass<br />

sie in der Römerzeit entstanden sind, zumal derartige Stollen,<br />

Gänge, Abbaustellen von Tuffsteinen aus dieser Zeit<br />

schon vielfach aufgefunden wurden. Die jetzt aufgespürten<br />

Römerstollen kamen dadurch zutage, dass die Kanalisationsrohre<br />

stellenweise bis vier Meter tief verlegt werden<br />

müssen, was wegen der unterschiedlichen Bodenbeschaffenheit,<br />

einmal ist es lockerer Trass, dann wieder harter<br />

Tuffstein, nicht ganz einfach ist.<br />

Wohnungsstatistik vom 25.9.: Wohnungen in Normalgebäuden:<br />

965, Einpersonen-Haushaltungen: 193, Mehrpersonen-Haushaltungen:<br />

1.149; in Notwohngebäuden: 25<br />

Wohnungen mit zwei Einpersonenhaushaltungen und 23<br />

Mehrpersonenhaushaltungen; drei Mehrpersonenhaushaltungen<br />

in drei Anstalten.<br />

16<br />

Oktober <strong>1956</strong><br />

Die Generalversammlung der Nebenstelle Plaidt der Industriegewerkschaft<br />

Chemie-Papier-Keramik wählt erneut<br />

Johann Michael Rollmann zum Vorsitzenden. Auch die anderen<br />

Vorstandsmitglieder werden bestätigt: Matthias Wirfs,<br />

stellvertretender Vorsitzender; Franz Engels, Schriftführer<br />

und Jugendvertreter; Wilhelm Lohner, Kassierer sowie Josef<br />

Nollen, Johann Elz und Herbert Grimmig als Beisitzer. Sie<br />

vertreten rund 500 Mitglieder.<br />

Auf der Gemeinderatssitzung gibt Bürgermeister Rollmann<br />

bekannt, dass in Kürze mit dem Bau der lang ersehnten<br />

Sporthalle zu rechnen ist. Die bestehende Rücklage<br />

zum Bau eines Schwimmbades wird ansehnlich aufgestockt.<br />

Durch ein 9:0 gegen den JSV Ettringen im Entscheidungsspiel<br />

wird die B-Jugend des FC Alemannia Kreismeister<br />

und nimmt damit an den Spielen um die Bezirksmeisterschaft<br />

teil. Die Reservemannschaft wird ungeschlagen<br />

Herbstmeister.<br />

Reges Interesse findet ein Vortrag mit anschließender<br />

Diskussion im Saal des Kolpinghauses [Hotel „Nettetal“].<br />

Hauptmann von der Eltz vom Bundeswehrstandort Andernach<br />

referiert über die neue Bundeswehr. 6<br />

Das Fassungsvermögen der vor einiger Zeit am Rampen<br />

aufgestellten Zementsilos soll von 240 auf 350 Tonnen erweitert<br />

werden.<br />

Beim Ausschuss für die Kommunalwahl am 11. November<br />

sind die Wahlvorschläge von vier Parteien eingegangen.<br />

Spitzenkandidaten sind: Bürgermeister Johann Michael<br />

Rollmann (SPD), Landwirt Peter Wilkes (CDU), Bauunternehmer<br />

Nikolaus Mehlis (Freie Wählergruppe) und<br />

August Unger (Partei der guten Deutschen).<br />

Ein Bagger beschädigt in der Kretzer Straße die Ferngasleitung.<br />

Das ausströmende Gas entzündet sich, und die<br />

Flammen schlagen in den Keller eines anliegenden Hauses<br />

[Eheleute Theo und Gretel Meyer]. Mit beherztem Einsatz<br />

verhindert die Feuerwehr eine drohende Explosion.<br />

Nach der schlechten Heuernte sowie dem gegenüber dem<br />

Vorjahr etwas geringeren Ertrag an Kartoffeln freuen sich<br />

die Bauern über die gut geratenen Futterrüben, die Knollen.<br />

Die Gendarmerie bezieht ihr neues Gebäude im Sonnenland.<br />

Neben schönen Diensträumen gibt es endlich drei<br />

lang ersehnte Arrestzellen. Vorher war die Gendarmerie in<br />

der Miesenheimer Straße 19a, ehemals Haus Knollema, un-


Abb. 17: Das neue Gendarmeriegebäude im Sonnenland 19<strong>57</strong>; auf dem Gartenland im Vordergrund<br />

steht heute das Feuerwehrhaus.<br />

tergebracht. Bis zur Fertigstellung der A 61 1975 hatte<br />

Plaidt eine eigene Polizeistation. Bei dem neuen Gebäude<br />

handelt es sich um das heutige Wohnhaus von Viktor Gesslein,<br />

direkt am Krufter Bach neben dem Feuerwehrhaus.<br />

November <strong>1956</strong><br />

Bei ihrem traditionellen Patronatsfest feiert die St.-Hubertus-Schützenbruderschaft<br />

zugleich das Richtfest für die<br />

neue Schießhalle. Zum Scheibenvergleichskampf sind fünf<br />

Brudervereine angetreten und eine Abordnung der Bundeswehr<br />

aus Andernach.<br />

Eine Frau, die mit ihrem Kind alleine in ihrer Wohnung<br />

am Rampen ist, wird von einem algerischen Soldaten der<br />

auf dem Niedermendiger Flugplatz stationierten französischen<br />

Truppen überfallen und bedrängt. Ihre lautstarken<br />

Hilferufe und das Schreien des Kindes vertreiben den Täter,<br />

der kurze Zeit später von der <strong>Plaidter</strong> Gendarmerie gefasst<br />

wird.<br />

Der älteste deutsche Gärtner 90 Jahre alt, so lautet die<br />

Schlagzeile der Rhein-Zeitung zum 90. Wiegenfest von<br />

Gärtnermeister Anton Esser, der noch immer von morgens<br />

bis abends in seinem 1904 gegründeten Familienbetrieb in<br />

der Mühlenstraße aktiv ist.<br />

Otmar Lohner<br />

Abb. 18: Gärtnermeister Anton Esser<br />

feiert seinen 90. Geburtstag. Er ist der<br />

älteste <strong>Plaidter</strong> Bürger.<br />

Bei der Kommunalwahl am 11. November geben 2.643<br />

Wahlberechtigte 2.555 gültige Stimmen ab [Ergebnisse<br />

siehe Abb. 19].<br />

Der neue Gemeinderat setzt sich zusammen aus: CDU 6<br />

Sitze (bisher 6): Peter Wilkes, Johannes Persy, Peter Mürtz,<br />

Georg Müller, Sepp Leiß, Lambert Mohr; SPD 11 Sitze<br />

(10): Johann Michael Rollmann, Albert Iven sen., Kurt<br />

Grützmacher, Nikolaus Büchel, Heinrich Reul, Matthias<br />

Wirfs, Peter Kurth, Karl Ackermann, Friedrich Rollmann,<br />

Josef Müller, Christian Hoffmann; Partei der guten Deutschen:<br />

August Unger; Wählergruppe Mehlis: Nikolaus<br />

Mehlis. Die konstituierende Sitzung des Rates findet im<br />

Dezember statt.<br />

Mit wenigen Unterbrechungen ist Eberhard Kecker seit<br />

1933 1. Vorsitzender des FC Alemannia, zunächst von<br />

1933 bis 1945, dann wieder von Juli 1947 bis Dezember<br />

1949 und schließlich von Juni 1950 bis Juli 1970. Für seine<br />

Verdienste um den Fußballsport erhält er vom Fußballverband<br />

Rheinland die silberne Ehrennadel.<br />

17


Ortschronik Juli <strong>1956</strong> bis Juni 19<strong>57</strong><br />

Abb. 19: Ergebnisse der Kommunalwahl am 11. November <strong>1956</strong><br />

Die Volkshochschule präsentiert im sechsten Arbeitsjahr<br />

ihr vielfältiges, umfangreiches Jahresprogramm 19<strong>57</strong>. Themen<br />

sind unter anderem: Kurse in Deutsch, Mathematik<br />

(Rechnen und Raumlehre), Stenographie, heimatliche<br />

Wanderungen, Lichtbildvorträge, Konzerte, Theateraufführungen<br />

und Theaterbesuche.<br />

Ein überladener Lastwagen beschädigt die „Ochsenbrücke“,<br />

auf der die B 256 die Bahnstrecke überquert, so stark,<br />

dass sie nur mehr einseitig zu befahren ist und erst im Februar<br />

19<strong>57</strong> wieder freigegeben wird. Der Fahrer wird im<br />

März 19<strong>57</strong> zu 70 Mark Geldstrafe, ersatzweise einer Woche<br />

Gefängnis, verurteilt.<br />

Professor Norbert Sadler von der Pariser Sorbonne ist<br />

wie im Vorjahr Gast der VHS. Dabei besucht er die gemischte<br />

Oberklasse der Volksschule und referiert zum Thema<br />

Völkerverständigung. In der Vorbereitung auf dieses<br />

Treffen verfassten die Schüler einen Aufsatz „Die Verständigung<br />

zwischen Deutschland und Frankreich, ein Gebot<br />

der Stunde“. Von zwei Werken ist der Professor so angetan,<br />

dass er bittet, sie ihm zur Veröffentlichung in französischen<br />

Blättern zu überlassen.<br />

18<br />

Partei Jahr Gemeinderat<br />

CDU<br />

SPD<br />

Partei der<br />

guten Deutschen<br />

Wählergruppe<br />

Mehlis<br />

FDP<br />

Amtsrat<br />

<strong>1956</strong> 702 842 834<br />

1951 585 813 703<br />

Kreistag<br />

<strong>1956</strong> 1219 1236 1266<br />

1951 1039 1089 1031<br />

<strong>1956</strong> 154 180 -<br />

1951 - - -<br />

<strong>1956</strong> 179 - -<br />

1951 321 - -<br />

<strong>1956</strong> - - 101<br />

1951 - - 195<br />

Bimsstoffproduktion, Bauhandwerk und Landwirte leiden<br />

unter dem frühen Wintereinbruch: Kälte, Frost und<br />

starke Regenfälle zwingen zum Einstellen von Produktion<br />

und Bautätigkeit, behindern das Bestellen und Einsäen der<br />

Felder.<br />

Der <strong>Plaidter</strong> Taubenzüchter Emil Einig, Mitglied im<br />

Brieftaubenverein „Einigkeit“ in Ochtendung, wird Kreismeister<br />

und erringt sage und schreibe 58 von 62 Preisen des<br />

Flugjahres <strong>1956</strong>.<br />

Die Post zieht in das neue Gebäude am Alten Kirchplatz<br />

um [heute: Augenoptik Francois].<br />

Dezember <strong>1956</strong><br />

Im Café „Leber“ wird der Kaninchenzuchtverein „RN 31<br />

Plaidt“ neu gegründet. Wegen Einberufung der Mitglieder<br />

zum Wehrdienst hatten die Aktivitäten des Vereins seit<br />

1944 geruht. Matthias Bartz, Vorsitzender, Erich Rössel,<br />

Kassierer und Rudolf Fettweiß, Schriftführer, bilden den<br />

Vorstand.<br />

Wenig Eintracht prägt die Stimmung bei der konstituierenden<br />

Sitzung des Gemeinderates im Gasthaus „Zillertal“<br />

im Beisein von Amtsbürgermeister Dedenbach und rund<br />

200 Zuhörern. Bereits vor Eintritt in die Tagesordnung<br />

wird Ratsmitglied August Unger, Partei der guten Deutschen,<br />

nach mehrmaliger Verwarnung des Saales verwiesen.<br />

Bei der Wahl des Bürgermeisters und der beiden Beigeordneten<br />

stellt die CDU-Fraktion keine Kandidaten auf<br />

und gibt bei der Wahl weiße Stimmzettel ab. Auch bei der<br />

Wahl der Unterzeichner der Gemeinderatsprotokolle und<br />

für die Mitglieder der Ausschüsse und Kommissionen benennt<br />

sie keinen Vertreter. Wie CDU-Fraktionsmitglied<br />

Peter Mürtz erklärt, lehne es die CDU-Fraktion unter den<br />

obwaltenden Umständen ab, Vertreter in die Ausschüsse zu<br />

entsenden.<br />

Folglich werden die SPD-Kandidaten Johann Michael<br />

Rollmann zum Bürgermeister, Albert Iven sen. zum Ersten<br />

und Heinrich Reul zum Zweiten Beigeordneten gewählt.<br />

Die Ausschüsse und Kommissionen werden ausschließlich<br />

mit SPD-Vertretern besetzt, die der CDU zustehenden Sitze<br />

werden offengehalten. Einigkeit herrscht bei der Verabschiedung<br />

der Hauptsatzung mit 17 Ja-Stimmen bei einer<br />

Enthaltung.<br />

Rechtzeitig vor Wintereinbruch wird der Schulneubau<br />

verglast, so dass die Innenausbauten zügig vorangehen<br />

können.


Das Hotel „Nettetal“ ist Ort zweier Winter-Veranstaltungen:<br />

Die St.-Hubertus-Schützen bieten erstmals ein<br />

Winterschießen mit schönen Preisen an, unter anderem Kaninchen.<br />

Beim lang erwarteten Winterkonzert des MGV<br />

Eintracht steht der bekannte Bariton Heinz vom Stein aus<br />

Solingen im Mittelpunkt.<br />

Am 13. Dezember 1932 wurde der Brieftaubenzuchtverein<br />

„Einigkeit“ in Ochtendung gegründet, sein Sitz aber<br />

durch Weggang des Vorsitzenden, Emil Einig, eines passionierten<br />

Taubenzüchters, 1940 nach Plaidt verlegt. Heute<br />

gehören dem Verein 30 Brieftaubenzüchter an. Man reist in<br />

der Reisevereinigung „Rhein-Wied“. Mit einer zweitägigen<br />

Ausstellung mit 108 Brieftauben feiert der Brieftaubensportverein<br />

„Heimatliebe“, wie er nun heißt, sein 25jähriges<br />

Bestehen im Saal des Gasthauses „Burg Wernerseck“.<br />

Zum Programm gehören eine große Verlosung und<br />

die Prämierung der ausgestellten Tauben. Die Gründungsmitglieder<br />

Josef Mindermann, Karl Bartz und Georg Reintges<br />

werden für 25-jährige Vereinstreue geehrt.<br />

Sehr zum Unmut vieler Bürger wird auch nach Einführung<br />

einer geregelten Müllabfuhr noch eine Unmenge<br />

Schutt im Bett des Krufter Baches entsorgt.<br />

Das für die B 256 zuständige Straßenbauamt Cochem<br />

gibt bekannt, dass für die Überquerung der Eisenbahnlinie<br />

in Plaidt ein Brückenneubau für 19<strong>57</strong> geplant ist. Der Verlauf<br />

der vor allem von Bimslastern viel befahrenen Bundesstraße<br />

mit zwei engen, rechtwinkligen Kurven über die<br />

„Ochsenbrücke“ ist nicht länger tragbar. Für den ersten<br />

Abb. 20: Reger Lastwagenverkehr herrscht im Nadelöhr „Ochsenbrücke“<br />

(das Foto zeigt die Anfahrt zur Brücke). Das Straßenverkehrsamt<br />

gibt grünes Licht für einen Neubau.<br />

Otmar Lohner<br />

Teilabschnitt des Brückenneubaus werden 800.000 Mark<br />

bereitgestellt.<br />

Die Gemeindeverwaltung überreicht allen schulpflichtigen<br />

Kindern eine Weihnachtstüte. Die <strong>Plaidter</strong> Bürger, die<br />

Weihnachten in einem Krankenhaus verbringen müssen,<br />

erhalten ebenfalls ein Geschenk.<br />

Abb. 21: Ausgabe der Weihnachtstüten an die Schulkinder<br />

Rund 200 Bürger über 70 folgen der Einladung zum<br />

„Fest der alten Leute“ im Hotel „Nettetal“, bei dem mit den<br />

Pfarrern Kuhn und Kiesewetter die beiden örtlichen Kirchengemeinden<br />

vertreten sind, außerdem: Amtsbürgermeister<br />

Dedenbach, Ortsbürgermeister Rollmann und zahlreiche<br />

Ratsmitglieder. Für Kurzweil sorgen die Vereinigten<br />

Musiker, die Zithergruppe der VHS und der MGV Eintracht.<br />

Januar 19<strong>57</strong><br />

Bei der zweiten öffentlichen Gemeinderatssitzung wird<br />

der Abgeordnete August Unger nachträglich eingeführt.<br />

Bürgermeister Rollmann bittet die Ratsmitglieder um Abstimmung,<br />

ob der Ausschluss Ungers bei der konstituierenden<br />

Sitzung zu Recht erfolgt sei. Die Abstimmung bestätigt<br />

dies. Nach der einstimmigen Genehmigung des Nachtragshaushaltes<br />

werden Peter Wilkes als Schiedsmann und Albert<br />

Iven sen. als Stellvertreter wiedergewählt. Bei der Besetzung<br />

des Schulausschusses benennt auch die CDU mit<br />

Sepp Leiß und Peter Mürtz wieder zwei Mitglieder. Wesentliche<br />

Beschlüsse der Sitzung sind die Erweiterung des<br />

Friedhofs im Frühjahr, der Auftrag für den Entwurf einer<br />

Friedhofskapelle sowie die Anschaffung zeitgemäßer Möbel<br />

für die Klassenzimmer der neuen Volksschule.<br />

19


Ortschronik Juli <strong>1956</strong> bis Juni 19<strong>57</strong><br />

Die katholische Pfarrgemeinde stellt ihren Angehörigen<br />

zum dritten Mal einen Pfarrkalender zu. Neben einem ausführlichen<br />

Kalendarium und Planungen zum Aus- und Umbau<br />

des Kindergartens enthält er die Pfarrstatistik <strong>1956</strong>: 81<br />

Taufen, 41 Eheschließungen, Reichung der heiligen Kommunion<br />

54.200 (1955: 55.200, 1954 46.200), zur Erstkommunion<br />

gingen 27 Knaben und 25 Mädchen, Sterbefälle:<br />

42, darunter drei Klein- und zwei Schulkinder.<br />

Februar 19<strong>57</strong><br />

Eine Gruppe junger Männer gründet im Park-Restaurant<br />

„Leber“ den Motorsport-Club Taifun. Hans Anheier wird<br />

zum 1. Vorsitzenden gewählt, Heinz Mosen zum Schriftführer<br />

und Ewald Stein zum Kassierer. Ziele des jungen<br />

Vereins sind eine systematische Verkehrserziehung und die<br />

Vertiefung der Kenntnisse über Motoren.<br />

Abb. 22: Stolze Mitglieder des taufrischen Motorsportclubs: (hinten<br />

v.l.) Helmut Kraus, Heinz Mosen, Ewald Stein, Matthias Kretzer,<br />

Viktor Bartz, Heinrich Rollmann, Klaus Spurzem; (vorn v.l.)<br />

Hans Stein, Emil Nix, Hans Anheier, Toni Schommer<br />

Der MGV Eintracht wählt einen neuen Vorstand: 1. Vorsitzender<br />

Christian Adler; 2. Vorsitzender Josef Degen; 1.<br />

Schriftführer Paul Zimmermann; 2. Schriftführer Alfons<br />

Roos; 1. Kassierer Franz Leber; 2. Kassierer Bernhard<br />

Schommer. Wegen der hohen finanziellen Anforderungen<br />

erwägt man eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrags.<br />

Für den Vorsitz des Brieftaubensportvereins „Heimatliebe“<br />

findet sich bei der Jahreshauptversammlung kein Kandidat.<br />

Bis auf weiteres führt Ehrenvorsitzender Josef Mindermann<br />

den Verein. Ihm zur Seite stehen Paul Rössel als<br />

Schriftführer, Erich Büchel als Geschäftsführer und Beisit-<br />

20<br />

zer Peter Bartz. Aus Anlass des 25-jährigen Bestehens ist<br />

ein Jubiläumsflug geplant, für den eine wertvolle Plakette<br />

gestiftet wurde.<br />

Auch die Heimatvertriebenen halten ihre Jahreshauptversammlung<br />

ab. Unter Alterspräsident Paul Gnilka als Wahlleiter<br />

wird der Vorstand mit dem 1. Vorsitzenden Reinhold<br />

Laaser bestätigt.<br />

Zum Fastnachtsauftakt haben die Fidelen Möhnen zu einer<br />

dreistündigen Damensitzung mit zahlreichen karnevalistischen<br />

Höhepunkten im Saal „Vianden“ eingeladen. Bei<br />

dieser Gelegenheit stellt Präsidentin Anna Ahrweiler die<br />

neue Obermöhn Marie-Luise Erikson als Nachfolgerin der<br />

bewährten Susanne Adorf vor.<br />

Der TV Jahn trauert um Anton Köllner. Der kürzlich<br />

Verstorbene zählte zu den Förderern des Turnsports, war<br />

lange Jahre im Vorstand und schließlich Ehrenmitglied.<br />

Generalversammlung<br />

des Bauernvereins: Unter<br />

Leitung des 90-jährigen<br />

[RZ: 91] Anton Esser<br />

bringt die Vorstandswahl<br />

folgendes<br />

Ergebnis: 1. Vorsitzender<br />

Peter Wilkes; 2.<br />

Vorsitzender Thomas<br />

Bonn; Kassierer Alois<br />

Hickmann; Schriftführer<br />

Peter Rörig; Beisitzer<br />

Josef Lohner, Johann<br />

Marci und Heinz<br />

Eckers. Um die Jungbauernschaft<br />

enger an<br />

den Verein zu binden,<br />

gehört Willi Lauermann<br />

dem Vorstand an.<br />

Dem aus Plaidt stammenden<br />

Friseurmeister<br />

Abb. 23: Landwirt Peter Wilkes<br />

wird zum 1. Vorsitzenden des Bauernvereins<br />

gewählt.<br />

Klaus Leclerc, Limburg, wird vom Zentralverband des<br />

deutschen Friseurhandwerks die Ehrennadel in Gold verliehen.<br />

Die Ortsgruppe Plaidt der Arbeiterwohlfahrt hält ihre<br />

Jahreshauptversammlung mit Vorstandswahl ab: 1. Vorsitzender<br />

bleibt (seit 1947) Nikolaus Büchel; 2. Vorsitzender<br />

wird Albert Iven sen.; Schriftführer Anton Müller und Kas-


siererin Anna Müller; Hilfskassierer Wilhelm Lohner und<br />

Paula Rollmann sowie Herbert Heidbüchel Beisitzer. Im<br />

Laufe des letzten Jahres wurden zahlreiche notleidende<br />

Rentenempfänger unterstützt.<br />

Vorstandswahlen auch bei der VdK-Ortsgruppe: Der 1.<br />

Vorsitzende Peter Henzgen stellt aus gesundheitlichen<br />

Gründen sein Amt zur Verfügung und ist nunmehr 2. Vorsitzender,<br />

1. Vorsitzender wird der bisherige 2., Peter Mosen;<br />

Geschäftsführer Helmut Ulhas; Kassierer Rudi Fettweiß;<br />

Beisitzer Johann Kahlhofen, Walter Bell und Klara<br />

Pauli; Hinterbliebenenbetreuerin Anna Schommer. Das anstehende<br />

zehnjährige Bestehen soll mit einem Frauenkaffee<br />

gewürdigt werden.<br />

Nach vier Jahren endlich wieder ein Prinzenpaar: Beim<br />

Ball der Stadtsoldaten im Hotel „Nettetal“ wird unter den<br />

Klängen des Tambourkorps das Prinzenpaar, Prinz Heinrich<br />

I. von der Sonnenburg und Prinzessin Johanna vom<br />

Mühlstein [Heinrich und Johanna Reul, geb. Mürtz], vom<br />

Kommandanten Jupp Degen proklamiert. Bürgermeister<br />

Rollmann übergibt dem Paar die Schlüssel der Gemeinde<br />

und legt die Amtsgeschäfte bis Aschermittwoch in ihre<br />

Hände. Einige Tage später ist das Prinzenpaar zu Gast bei<br />

der ausverkauften Prunksitzung der Vereinigten Karnevalsgesellschaft.<br />

Neben diesen beiden Großveranstaltungen<br />

bieten die Nachbarschaften und die meisten örtlichen<br />

Vereine ihren Mitgliedern karnevalistische Feiern.<br />

Abb. 24: „Machtwechsel”: Bürgermeister Rollmann übergibt dem<br />

Prinzenpaar den Schlüssel für das Gemeindebüro.<br />

Abb. 25 (rechts): Prinz Heinrich und Prinzessin Johanna mit<br />

Kanzler Jupp Mürtz und den Hofdamen Ria Wilhelmi (l.) und Josefine<br />

Bernhard<br />

Otmar Lohner<br />

März 19<strong>57</strong><br />

Höhepunkt der Fastnacht ist der Umzug im goldfunkelnden<br />

Märzsonnenschein am Sonntag unter dem Motto<br />

„Schänne hat kä Zweck - Pläd is widde jeck“. Zahlreiche<br />

Vereine bilden einen prächtigen Zug mit Prunkwagen, Musikkapellen<br />

und Fußgruppen.<br />

Beim Pellenzmarkt, einem Kram- und Viehmarkt, am 19.<br />

März ist die Anzahl an Verkaufsständen aller Art so groß,<br />

dass das Angebot bei weitem die Nachfrage übertrifft. Der<br />

Viehauftrieb ist wegen der bestehenden Seuchengefahr gering,<br />

die Ferkel werden mit 60 bis 70 Mark sehr hoch gehandelt.<br />

Seit 1950 hat Plaidt die Genehmigung, drei Märkte<br />

21


Ortschronik Juli <strong>1956</strong> bis Juni 19<strong>57</strong><br />

zu veranstalten: den Kram- und Viehmarkt am Kirmesdienstag,<br />

den Pellenzmarkt im Frühjahr und den Willibrordus-Markt<br />

im November.<br />

Bei einem Unfall mit dem Motorroller auf der B 256, unweit<br />

seiner Wohnung, stirbt der 20-jährige Elektriker Hans<br />

Werner Schäfer aus Plaidt.<br />

Der Gemeinderat beschließt den seit Jahren geplanten<br />

Bau einer Turnhalle. Für die Erweiterung des Kindergartens<br />

bewilligt der Rat 12.000 Mark. Die Schulneulinge sollen<br />

nach eingebürgertem Brauch wieder ein Geschenk erhalten,<br />

und gegenüber dem Gasthaus „Zur Krone“ soll eine<br />

Grünanlage mit drei Ruhebänken angelegt werden.<br />

Mit einem 4:0-Sieg gegen den BSV Andernach wird die<br />

Reservemannschaft des FC Alemannia Meister der Reserveklasse.<br />

Abb. 26: Immer ein Garant für packende Spiele auf dem Hartplatz<br />

am Pommerhof: die Mannschaften des FC Alemannia. Hier stemmen<br />

sich Jupp Hickmann (l.) und Fritz Degen beim Spiel der „Ersten”<br />

einem Angreifer der Spvgg Bendorf entgegen.<br />

Die Haagsmühle, im Volksmund „Butzmechelsmüll“ genannt,<br />

seit über 50 Jahren im Besitz der Familie Butz, ist die<br />

letzte produzierende Mühle in Plaidt.<br />

Beim Überholen eines PKW zwischen Kruft und Niedermendig<br />

stößt der 31-jährige Postbedienstete Antonius Kowalski<br />

mit einem entgegenkommenden Sattelschlepper zusammen<br />

und erliegt im Andernacher Krankenhaus seinen<br />

Verletzungen. Er hinterlässt Frau und zwei Kinder.<br />

Abb. 27: Beherrscht nicht nur den Takt-, sondern auch den Geigenstock:<br />

Bern Schommer; hier mit Gerd Flöck am Klavier.<br />

22<br />

April 19<strong>57</strong><br />

Gegen die Krähen- und Elsternplage werden in der Gemarkung<br />

Gifteier ausgelegt. Die Eltern werden gebeten, ihre<br />

Kinder eindrücklich auf diese Gefahr hinzuweisen.<br />

Großen Anklang findet der Auftritt des Madrigalchores<br />

der VHS, Leitung Bern Schommer, bei seinem Konzert<br />

zum 100-jährigen Bestehen des Männerchores Cäcilia Irlich.<br />

Beim Fastenkonzert des Madrigalchores am Monatsende<br />

vor einer kleinen, aber erlesenen Zuhörerschaft treten<br />

Günter Berg und Gerd Flöck als Solisten auf. Erwin Lotzen<br />

rezitiert Texte.<br />

Beim „Tag des Baumes“ pflanzt Gärtnermeister Anton<br />

Esser im Beisein der Mittel- und Oberstufenschüler der<br />

Volksschule eine Kastanie am Alten Kirchplatz.


Der Haushaltsplan 19<strong>57</strong> steht im Mittelpunkt der Gemeinderatssitzung.<br />

Einstimmig wird die Erhebung einer<br />

Mindest-Gewerbesteuer abgelehnt, da davon nur eine recht<br />

arme Bevölkerungsschicht betroffen sei. Der Haushaltsplan<br />

wird schließlich mit elf gegen zwei Stimmen bei vier<br />

Enthaltungen verabschiedet. Er ist im ordentlichen Teil mit<br />

751.472 Mark ausgeglichen; ebenfalls ausgeglichen ist der<br />

außerordentliche Etat mit 210.000 Mark; davon sind<br />

30.000 Mark für den Schulneubau und 140.000 für die neue<br />

Turnhalle eingeplant. Der Stellenplan der Gemeinde wird<br />

mit acht Bediensteten genehmigt. Für den Alten Kirchplatz<br />

wird ein Parkverbot am Wochenende beschlossen, um das<br />

Abstellen der vielen LKW und Viehwagen an Sonntagen<br />

zu unterbinden.<br />

Die Junggesellen wählen bereits zum sechsten Mal Anton<br />

Kreier zum Vorsitzenden; weitere Vorstandsmitglieder:<br />

Werner Jakobs, 2. Vorsitzender; Helmut Oberst, Geschäftsführer;<br />

Alois Wilkes und Willi Lauermann, Kassierer;<br />

Dominik Erikson und Rudi Steffens, Beisitzer. Als<br />

Fähnriche fungieren Helmut Oberst und Dominik Erikson.<br />

Das 70-jährige Vereinsbestehen soll am 30. Juni mit einem<br />

großen Junggesellenfest begangen werden.<br />

Abb. 28: „Hahn im Korb“: der langjährige Vorsitzende des Junggesellenvereins<br />

Toni Kreier mit Ehrendamen<br />

An Stelle der wenig schönen Plakattafeln für Bekanntmachungen<br />

erhält Plaidt nun Litfasssäulen. Neben den Plakattafeln<br />

bzw. Litfasssäulen gab es früher noch eine andere<br />

Art der amtlichen Information: Ein Gemeindediener fuhr<br />

mit dem Fahrrad festgelegte Stellen im Ort an, lockte mit<br />

dem Geläut einer Handglocke die Bürger herbei und<br />

verkündete mit einem einleitenden „Bekanntmachung ...“<br />

die amtlichen Nachrichten.<br />

Otmar Lohner<br />

Abb. 29: „Ausrufer” und Gemeindediener Sepp Büchel mit<br />

Dienstfahrrad um 1940, (v.l.) Jakob Kowalski, Walter Adorf, Toni<br />

Bartz, Agnes Göddertz (Kretzer), Marga Göddertz (Kretzer),<br />

Elisabeth Göddertz (geb. Schraven), Margarethe Wirges (geb.<br />

Geisen), Sepp Büchel, Pauline Rollmann, das Kind davor: N.N.<br />

Abb. 30: Litfass-Säule auf der Pütz vor dem alten Schulgebäude;<br />

links das Wohngebäude des Bauernhofes von Peter Mürtz<br />

23


Ortschronik Juli <strong>1956</strong> bis Juni 19<strong>57</strong><br />

Abb. 31 und 32: 50 Knaben und 41 Mädchen werden zu ihrer 1.<br />

Heiligen Kommunion von Pfarrer Kuhn (auf beiden Fotos oben<br />

links) und Kaplan Kirsch (jeweils rechts) begleitet.<br />

Mai 19<strong>57</strong><br />

Beim großen Junioren-Fußballturnier am Ostermontag in<br />

Rübenach erweist sich die B-Jugend des FC Alemannia als<br />

stärkste von zwölf Mannschaften und erringt den Rheingold-Wanderpokal.<br />

Auch beim Alt-Herrenturnier in Ochtendung<br />

siegt die Elf des FC Alemannia beim Wettkampf<br />

um den Ehrenpreis der Rhein-Zeitung.<br />

Die Gendarmerie greift zwei Frauen ohne Wohnsitz auf,<br />

die aus der Arbeitsanstalt Brauweiler bei Köln entwichen<br />

sind, und übergibt sie der zuständigen Behörde.<br />

Der Männergesangverein Eintracht gibt zusammen mit<br />

dem MGV Germania Siegburg ein großes Konzert im Kinosaal<br />

Ackermann vor einer stattlichen Zuhörerschaft. Leiter<br />

beider Chöre ist Theo Breuer.<br />

24<br />

Abb. 33 und 34: Wenige Tage nach der Einweihung des neuen<br />

Schulgebäudes werden in zwei Klassen 58 Knaben und 39 Mädchen<br />

eingeschult. Klassenlehrerinnen sind Angelika Monschauer<br />

(oben) und Gertrud Sobotta, die zwei Tage vorher ihre Stelle in<br />

Plaidt antrat.<br />

Mit einem Gottesdienst beginnt die DJK Wernerseck das<br />

Fest des 30. Jahrestags der Vereinsgründung. Nach einem<br />

Tischtennisturnier mit erbitterten Zweikämpfen weiht Kaplan<br />

Kirsch den neuen Sportplatz an der Dreifaltigkeitskapelle<br />

ein, der rund 20 Jahre später beim Bau der A 61 aufgegeben<br />

werden muss. Der Vorsitzende der DJK, Josef<br />

Kraus, gibt den Platz mit einem anschließenden Fußball-Turnier<br />

frei. Sieger wird der FC Alemannia. Der Festtag<br />

klingt mit einer wohlgelungenen Veranstaltung im Hotel<br />

„Nettetal“ aus; Mitwirkende unter anderem: die Bodenriege<br />

des TV Jahn und zwei Kunstradfahrerinnen des RC<br />

Albatros Andernach.


Abb. 35: Der Sportplatz der DJK am Fuß des <strong>Plaidter</strong> Hummerichs<br />

muss rund 20 Jahre nach seiner Einweihung dem Bau der A<br />

61 weichen; rechts hinter dem Sportplatz die Dreifaltigkeits-Kapelle<br />

am Fußweg nach Fraukirch, der Weg im Vordergrund<br />

führte zum Hummerich.<br />

Juni 19<strong>57</strong><br />

Der Gemeinderat billigt mit 16 Ja-Stimmen bei zwei Enthaltungen<br />

die Satzung für den Anschluss und die Benutzung<br />

der neuen Kanalisation und legt die Benutzungsgebühr<br />

auf 22 Pfennig pro Kubikmeter fest. Im Laufe des Jahres<br />

wird auf dem Alten Kirchplatz eine öffentliche Toilettenanlage<br />

errichtet, bei rund 100 täglich hier haltenden<br />

Bussen unabdingbar. Die Straßenbeleuchtung wird durch<br />

die Beschaffung von mehreren Neon-Lampen erweitert. 20<br />

erholungsbedürftige Schulkinder sollen in Ferien geschickt<br />

werden. Abschließend stimmt der Rat der Ernennung der<br />

Feuerwehrmänner Anton Mürtz, Josef Bender und Wilhelm<br />

Mosen zu Löschmeistern zu.<br />

Am diesjährigen Dreifaltigkeitssonntag ziehen in früher<br />

Morgenstunde kleinere und größere Gruppen zur Kapelle.<br />

Tagsüber reißt die lange Kette der Gläubigen trotz sengender<br />

Hitze nicht ab, bis um 19 Uhr die große Pfarrprozession<br />

den Abschluss des Tages bildet. Pfarrer Kuhn weist in seiner<br />

Predigt auf das stille Heiligtum am Fuße des aus der<br />

Pellenzlandschaft markant sich erhebenden Berges hin. Er<br />

betont, dass ein Ort, wo solch gläubige Verehrung der hl.<br />

Dreifaltigkeit sich von Generation auf Generation überträgt,<br />

des Schutzes der göttlichen Dreifaltigkeit sicher sein<br />

könne.<br />

Otmar Lohner<br />

Bei dem warmen Sonnenwetter säumen Hunderte Badende<br />

aus Plaidt und Umgebung das Ufer der wenig sauberen<br />

und schmal gewordenen Nette. Der Ruf nach einem<br />

Schwimmbad wird in der Bevölkerung immer lauter. Zwischen<br />

den Verwaltungen von Plaidt, Miesenheim und Saffig<br />

finden bereits erste Gespräche für den Bau eines gemeinsamen<br />

Pellenz-Freibades statt.<br />

Mit dem Verdienstorden in Silber wird der Erste Vorsitzende<br />

der <strong>Plaidter</strong> St.-Hubertusschützen, Hauptmann Karl<br />

Hauröder, auf der Delegiertenversammlung des Schützenbundes<br />

in Maria-Laach geehrt.<br />

In der Nacht zum Pfingstmontag verliert ein unter Alkoholeinfluss<br />

stehender 20-jähriger zwischen Kruft und<br />

Plaidt wegen überhöhter Geschwindigkeit die Kontrolle<br />

über sein Fahrzeug. Er gerät auf die Gegenfahrbahn und<br />

überrollt ein entgegenkommendes Moped, dessen Fahrer,<br />

der 21-jährige Günter Küster aus Plaidt, tödliche Verletzungen<br />

erleidet. Ebenfalls lebensgefährlich verletzt wird<br />

sein Soziusfahrer aus Kruft.<br />

25


Ortschronik Juli <strong>1956</strong> bis Juni 19<strong>57</strong><br />

26<br />

1 Grundlagen dieser Ortschronik sind die von Paul und Karl<br />

Nachtsheim gesammelten Zeitungsausschnitte der<br />

Rhein-Zeitung, die Sitzungsprotokolle des Gemeinderats und<br />

die Einträge von Hans Morbach in die Schulchronik.<br />

Neu ist, dass einige Ereignisse, die sich über den gesamten<br />

Betrachtungs-Zeitraum erstreckten, teilweise sogar über mehrere<br />

Jahre, nun zusammengefasst am Ende der <strong>Chronik</strong> stehen.<br />

2 Vgl. Frank NEUPERT: Vulkanische Erden, in: 50 Jahre Rheinland-Pfalz.<br />

Ein Land gewinnt Profil, Treis-Karden 1997,<br />

S. 121<br />

3 Zu Erna Maisack s. <strong>Plaidter</strong> Blätter 4 (2006), S. 117 ff.<br />

4 Die Abbildungen 1, 2, 5 und 6 stammen aus früheren Jahren.<br />

5 Schlagballweitwurf, Weitsprung und 100-Meter-Lauf<br />

6 Der 2. Januar <strong>1956</strong> war die Geburtsstunde der Bundeswehr.<br />

1.000 Soldaten rückten in die Standorte Andernach, Nörvenich<br />

und Wilhelmshaven ein (vgl. Susanne KAILITZ: Geburtsstunde<br />

der Bundeswehr, in: Das Parlament 1-2 (2006).


Das Wetter war ihnen nicht hold,<br />

den zahlreichen <strong>Plaidter</strong>n, die an diesem<br />

trüben Regentag mit Schirmen<br />

gewappnet den Schulhof füllten und<br />

den Worten von Amtsbürgermeister<br />

Dedenbach lauschten:<br />

Das Geld, in Schulen angelegt,<br />

die allerhöchsten Zinsen trägt!<br />

Der Groschen für der Schule Macht<br />

wird als Taler heimgebracht!<br />

Man schrieb den 30. April 19<strong>57</strong>.<br />

Und man war gekommen, die feierliche<br />

Einweihung des neuen Schulgebäudes<br />

mitzuerleben. Aber der Reihe<br />

nach.<br />

Es war am 17. Mai 1955, als eben jener<br />

Amtsbürgermeister Dedenbach<br />

auf der Sitzung des <strong>Plaidter</strong> Gemeinderats<br />

eingehend von seinen Verhandlungen<br />

mit der Bezirksregierung und<br />

Schwerpunkt: Neubau der Volksschule<br />

Otmar Lohner<br />

Abb. 1: Vom schlechten Wetter bei der Einweihung des Schulgebäudes zeugen die Regenschirme<br />

des Festredners und Pfarrer Kuhns; ohne Schirm: Bürgermeister Rollmann<br />

Otmar Lohner<br />

dem Kreisbauamt berichtete, bei<br />

denen es um den Schul- und Sporthallenneubau<br />

gegangen war. Er<br />

führte aus, dass viele Vorarbeiten<br />

zur Durchführung dieser Projekte<br />

erforderlich seien. Die Auffassungen,<br />

an welcher Stelle die Gebäude<br />

errichtet werden sollten, gingen<br />

auseinander. Seitens des Amtes<br />

und des Kreisbauamtes seien<br />

schon verschiedene Entwürfe ausgearbeitet<br />

worden. Auch habe inzwischen<br />

durch den Regierungs-Oberbaurat<br />

Seeger von der<br />

Bezirksregierung eine Besichtigung<br />

an Ort und Stelle stattgefunden.<br />

Während man zuerst seitens<br />

der Gemeinde den Schulhausneubau<br />

in Verlängerung der jetzigen<br />

Abb. 2: Auf der Pütz stand die „Alte Schule“, die nach dem Großbrand von 1783 wieder aufgebaut<br />

und in der bis 1908 in nur einem Klassenraum unterrichtet wurde. Anschließend diente sie<br />

als Kindergarten, später als Wohnhaus; Foto von 1975 zu Beginn der Abrissarbeiten.<br />

27


Schwerpunkt: Neubau der Volksschule<br />

28<br />

Abb. 3<br />

Abb. 4<br />

Schule in südwestlicher Richtung<br />

beabsichtigte, vertrete die Bezirksregierung<br />

die Auffassung, das Projekt<br />

im Osten des Schulhofes umzusetzen.<br />

Assessor Haffner von<br />

der Bezirksregierung würde einen<br />

entsprechenden Plan ausarbeiten.<br />

Der Gemeinderat stimmte dem<br />

Grunderwerb zum Neubau einer<br />

Schule nach den Plänen des Regierungsbauamtes<br />

einstimmig zu. 1<br />

Aktuell waren neun Klassenräume<br />

vorhanden, benötigt wurden<br />

jedoch elf, und der Bevölkerungszuwachs<br />

machte in den<br />

kommenden fünf Jahren 16 notwendig<br />

- für 1958 rechnete man<br />

mit rund 600 Schulkindern.<br />

Abb. 3 - 7 (auf dieser und den nächsten<br />

beiden Seiten): Die Tabellen aus<br />

der Schulchronik zeigen die Zusammensetzung<br />

der Schulklassen von<br />

1955 bis 1959 in aufsteigender Reihenfolge.<br />

Sie belegen die immense<br />

Steigerung der Schülerzahl von 458<br />

(1955) auf 558 (1959). Allerdings<br />

wurden nicht die prognostizierten<br />

rund 600 Schüler erreicht.<br />

Die Aufzeichnungen zeigen die Aufteilung<br />

der Klassen - getrennt nach<br />

Geschlecht und Konfession - mit den<br />

dazugehörenden Lehrern, außerdem<br />

für die Jahre 1955 und <strong>1956</strong> die<br />

Flüchtlingskinder;<br />

LHAKo Best. 716 Nr. 246 <strong>Chronik</strong><br />

der Volksschule zu Plaidt, Bd. 1.


Am 2. September 1955 beschloss<br />

der Gemeinderat einstimmig<br />

den Schulneubau mit sechs<br />

Sälen. Die Baukosten von insgesamt<br />

300.000 DM sollten zu je<br />

100.000 DM aus Eigenmitteln der<br />

Gemeinde, aus Darlehen sowie<br />

Zuschüssen von Land, Kreis und<br />

der Totogesellschaft finanziert<br />

werden. 2<br />

„Pflanzstätte christlichen Geistes<br />

für die <strong>Plaidter</strong> Jugend“ titelte<br />

die Rhein-Zeitung den Beitrag<br />

über die Grundsteinlegung des<br />

Schulneubaus, den sie als modernstes<br />

Schulgebäude des Landkreises<br />

bezeichnete. Die gesamte<br />

Schuljugend, zahlreiche Einwohner<br />

und Ehrengäste fanden sich<br />

am 11. April <strong>1956</strong> auf dem Schulhof<br />

ein, um dem feierlichen Akt<br />

der Grundsteinlegung beizuwohnen,<br />

dem eine Andacht in der<br />

Willibrorduskirche vorausgegangen<br />

war. „Lobet den Herren“ sang<br />

zu Beginn der Schulchor unter der<br />

Leitung von Rektor Morbach,<br />

und der Schüler Pickenhahn<br />

sprach einen Prolog. Bürgermeister<br />

Rollmann leitete den Festakt<br />

mit einer Ansprache ein, in der er<br />

über die Schwierigkeiten bei der<br />

Planung berichtete und den an der<br />

Planung Beteiligten dankte. Rektor<br />

Morbach erinnerte in seiner<br />

Rede an die dringend benötigte<br />

Turnhalle. Pfarrer Kuhn segnete<br />

das begonnene Bauwerk ein und<br />

versenkte eine Urkunde in den<br />

Grundstein, in der es unter anderem<br />

hieß: Im Jahre eintausendneunhundertsechsundfünfzig<br />

nach der Geburt unseres Herrn<br />

Jesus Christus ... wurde der<br />

Otmar Lohner<br />

Abb. 5<br />

Abb. 6<br />

29


Schwerpunkt: Neubau der Volksschule<br />

Grundstein zu diesem Schulgebäude<br />

gelegt. Durch den wirtschaftlichen<br />

Aufschwung der heimischen<br />

Bimsindustrie und den<br />

Zuzug der Flüchtlinge aus dem<br />

Osten unseres Vaterlandes war<br />

die Bevölkerung von Plaidt seit<br />

dem Schicksalsjahr 1945 von<br />

3.000 auf 4.300 Seelen gestiegen<br />

und deshalb die Errichtung eines<br />

neuen Schulgebäudes unumgäng-<br />

Abb 8: Hans Morbach, engagierter<br />

Rektor der <strong>Plaidter</strong> Volksschule<br />

30<br />

Abb. 7<br />

Abb. 9: In vier Bauabschnitten wurde<br />

die Volkschule erbaut. 1872 entstanden<br />

zwei Klassensäle (hinter dem<br />

rechten Trakt) und 1892 zwei weitere<br />

(rechter Trakt). 1907 wurde der Mittelteil<br />

wiederum mit zwei Schulsälen<br />

erbaut und nach Schließung der<br />

Schule „Auf der Pütz“ 1908 in Betrieb<br />

genommen. 1910 wurden die<br />

nächsten Klassenräume, diesmal<br />

vier, geschaffen (links). Unterrichtet<br />

wurde in diesen Gebäuden bis zur<br />

Fertigstellung der Hauptschule Pellenz<br />

1974.


Abb. 10: Die Urkunde, die im Grundstein eingelassen wurde. Sie ist auf Februar <strong>1956</strong> datiert, wahrscheinlich der Monat des Baubeginns; aus Schulchronik,<br />

Bd. 2, S. 24.<br />

Otmar Lohner<br />

31


Schwerpunkt: Neubau der Volksschule<br />

lich geworden. Möge Gott der<br />

Allmächtige seine segnende<br />

Hand über unsere Schule halten,<br />

auf daß sie in der Zeit eines allgemeinen<br />

geistigen Umbruchs eine<br />

Pflanzstätte christlichen Geistes<br />

bleibe und aus ihr junge Menschen<br />

hervorgehen, mit einer gefestigten<br />

christlichen Haltung,<br />

Gesinnung und Tat.<br />

Bei einem anschließenden Umtrunk in<br />

den Schulsälen, machte Amtsbürgermeister<br />

Dedenbach auf die Schwierigkeiten<br />

bei der Finanzierung aufmerksam: Bisher<br />

sei noch keine Zusage über eine Beihilfe<br />

des Landes eingegangen. Dort seien insgesamt<br />

25 Millionen Mark als Beihilfe für<br />

Schulneubauten beantragt worden, es<br />

stünden jedoch nur 5,2 Millionen zur Verfügung.<br />

Plaidt stehe an 43. Stelle der Bewerberliste.<br />

3<br />

Die Bauarbeiten gingen zügig voran:<br />

Bereits 15 Monate nach der Grundsteinle-<br />

32<br />

Abb. 11 (o.): Groß war die Schar der<br />

Teilnehmer bei der Grundsteinlegung.<br />

Abb. 12 (l.) Kaplan Kirsch, Pfarrer<br />

Kuhn mit den Messdienern Hermann<br />

Schmitz, Thomas Bell und Franz-Josef<br />

Wilkes; dahinter (v.l.): Franz Scherhag,<br />

Klaus Mehlis, Peter Mürtz, Jakob<br />

Döll, Pfarrer Kiesewetter, Franz Lotzen<br />

und Josef Marzi<br />

Abb. 13 (u.): Pastor Kuhn und Rektor<br />

Morbach mit den Messdienern Norbert<br />

Wilkes, Heribert Mürtz, Wolfgang<br />

Augst, Toni Jungbluth, Alois Röhrig,<br />

davor Anne-Marie Schmitz, Helmut<br />

Herrlein, Rolf Krämer und Reinhold<br />

Jungbluth


Abb. 14 - 16: Bauabschnitte<br />

Otmar Lohner<br />

gung wurde am 13. Juli <strong>1956</strong><br />

Richtfest gefeiert, bei dem Zimmermannsgeselle<br />

Hahnenbach<br />

den Richtspruch sprach. Der<br />

Festrede Verbandsbürgermeister<br />

Dedenbachs ist zu entnehmen,<br />

dass die Gemeinde durch die<br />

großzügige Unterstützung des<br />

Landrates ein größeres Darlehen<br />

für das Projekt erhalte. 4<br />

Das wurde in der Gemeinderatssitzung<br />

am 19. Juli <strong>1956</strong> bestätigt:<br />

Bürgermeister Rollmann<br />

teilte mit, dass auf Initiative des<br />

Landrates ein Darlehen der Girozentrale<br />

Düsseldorf in Höhe von<br />

100.000 Mark zu sechs Prozent<br />

Zinsen und einem Prozent Tilgung<br />

bewilligt sei. 5<br />

Da auch der Innenausbau verzögerungsfrei<br />

verlief, waren die<br />

neuen Klassenräume termingerecht<br />

fertigstellt und zusammen<br />

mit der Einschulung des Schuljahrgangs<br />

19<strong>57</strong> wurde das Gebäude<br />

am 30. April 19<strong>57</strong> eingeweiht.<br />

Nach einem feierlichen Gottesdienst<br />

mit Begrüßung der neuen<br />

Schüler und Segnung der Kruzifixe<br />

für die Klassenräume zog<br />

eine große Prozession zur Schule,<br />

33


Schwerpunkt: Neubau der Volksschule<br />

Abb. 17: Mit der <strong>Plaidter</strong> Schule fest verwurzelt<br />

war Johann Müller, der am 1. August<br />

<strong>1956</strong> sein 20-jähriges Dienstjubiläum als<br />

Hausmeister feiern konnte.<br />

die von Pfarrer Kuhn eingeweiht wurde.<br />

Beim Festakt, musikalisch gestaltet vom<br />

Schulchor, sprach Verbandsbürgermeister<br />

Dedenbach die eingangs erwähnten Worte.<br />

Die Gesamtkosten für den Schulneubau lagen<br />

letztlich rund 135.000 DM höher als ursprünglich<br />

veranschlagt.<br />

Wenige Wochen vor der Einweihung hatte<br />

der Gemeinderat einstimmig auf der Sitzung<br />

am 18.3.19<strong>57</strong> den Bau einer Turnhalle<br />

beschlossen. Der Rohbau sollte noch im selben<br />

Jahr erstellt werden. 6<br />

Gut zehn Jahre reichte die nun vorhandene<br />

Platzkapazität aus, bis die ständig wachsenden<br />

Schülerzahlen wieder eine Erweiterung<br />

notwendig machten: 1968 wurde das<br />

neue Schulgebäude um drei Klassenräume<br />

34<br />

Abb. 18: Einweihung: links das zweigeschossige neue Schulgebäude; in der Mitte<br />

die Eingangshalle, an die sich ein Jahr später die neue Turnhalle anschließen sollte.<br />

Abb. 19: Das mittlerweile dreigeschossige Schulgebäude mit der 1958 errichteten<br />

Turnhalle


Abb. 20: Rechts das auf drei Stockwerke gewachsene Hauptgebäude: in der Mitte der Anbau<br />

von 1970, an den sich die Turnhalle anschließt<br />

Otmar Lohner<br />

aufgestockt und 1970 kam ein Anbau<br />

mit Physiksaal und weiteren Räumen<br />

dazu. Je ein Unterrichtsraum wurde<br />

für einige Jahre in das katholische Jugendheim<br />

und ins Pfarrheim ausgelagert.<br />

Am 1. August 1972 endete die Ära<br />

Volksschule. Die Schulreform gliederte<br />

das alte System in Grund- und<br />

Hauptschule auf. Die Grundschule<br />

mit den ersten vier Schuljahren blieb<br />

in den vorhandenen, 19<strong>57</strong> geschaffenen<br />

Räumen. Die älteren Klassen zogen<br />

in die am 7. September 1974 eingeweihte<br />

Hauptschule Pellenz um.<br />

Die Leitung beider Schulen hatte<br />

Rektor Hans Morbach.<br />

Abb. 21: Blick über den Schulhof mit der alten Schule links und der neuen rechts; in der Bildmitte ragt der Turm der katholischen<br />

Pfarrkirche St. Willibrord in den Himmel; Foto nach 1968.<br />

35


Schwerpunkt: Neubau der Volksschule<br />

36<br />

Abb. 22: Der Schuljahrgang 1951 in der modernen Lehrküche; 2.v.l.: die technische Lehrkraft „Fräulein“ Suse Webler<br />

1<br />

Protokollbuch der Gemeinde Plaidt vom 30.3.1955 - 9.8.19<strong>57</strong>,<br />

Blatt 8<br />

2<br />

Ebd., Blatt 26<br />

3<br />

RZ vom 14.04.<strong>1956</strong><br />

4<br />

<strong>Chronik</strong> der Volksschule zu Plaidt, Bd. 1, S. 29<br />

5<br />

Protokollbuch der Gemeinde Plaidt vom 30.3.1955 - 9.8.19<strong>57</strong>,<br />

Blatt 88<br />

6<br />

Ebd., Blatt 125

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