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PB_2009_10 print.vp - Plaidter Geschichtsverein e.V.

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Plaidt vor 50 Jahren<br />

Ortschronik Juli 1959 bis Juni 1960<br />

Otmar Lohner 1<br />

Juli 1959<br />

Die Unfallstatistik der Gendarmeriestationen Eich, Kruft und Ochtendung weist<br />

für das erste Halbjahr 1959 eine Steigerung von 25,4 Prozent gegenüber dem gleichen<br />

Zeitraum des Vorjahres auf. Als Hauptunfallursachen werden Alkoholmissbrauch,<br />

überhöhte Geschwindigkeit und Nichtbefolgung der geltenden Verkehrsvorschriften<br />

genannt. Die Vergleichszahlen des jeweils ersten Halbjahres 1957 bis 1959:<br />

Verkehrsunfälle 1959 1958 1957<br />

gesamt 173 129 149<br />

Todesopfer 3 2 6<br />

Schwerverletzte 49 29 34<br />

Leichtverletzte 30 41 49<br />

Sachschäden erheblich <strong>10</strong>3 87 89<br />

Sachschäden leicht 161 112 <strong>10</strong>8<br />

Tabelle: Vergleich der Unfälle des jeweils ersten Halbjahres 1957 bis 1959<br />

Otmar Lohner<br />

Die durch Neubauten entstandene Straße, die nun die Friedhof- mit der Kretzer<br />

Straße verbindet, erhält den Namen Kurt-Schumacher-Straße.<br />

Abb. 1: Blick in die neue Kurt-Schumacher-Straße; alle Fotos in diesem Beitrag, soweit nicht<br />

anders angegeben: <strong>Plaidter</strong> <strong>Geschichtsverein</strong><br />

89


Plaidt vor 50 Jahren<br />

Bonn ist das Ziel einer heimatkundlichen Lehrfahrt per Schiff, an der die vierten<br />

bis achten Schuljahrgänge und das gesamte Lehrerkollegium teilnehmen.<br />

Der Gemeinderat befasst sich mit der Fortsetzung der Arbeiten an der örtlichen Kanalisation.<br />

Für die Rathenau-, Römer- und Gildestraße mit dem Anschluss an die Kanalisation<br />

Hinter der Mühle werden <strong>10</strong>0.000 Mark veranschlagt.<br />

Abb. 2: In den Jahren um 1960 wird Straße für Straße aufgerissen, um Kanalrohre zu verlegen<br />

und die Häuser an das Abwassersystem anzuschließen, wie hier in der Miesenheimer Straße.<br />

Nachdem sie drei Mal in Folge die Höchstpunktzahl bei den Bundesjugendspielen<br />

erreicht hat, darf Erna Maisack den Wanderpokal der Ortsgemeinde behalten. Von<br />

77 Jungen und 68 Mädchen der Volksschule erringen vier eine Ehren- und 47 eine<br />

Siegerurkunde, von elf Schulentlassenen drei eine Ehren- und vier eine Siegerurkunde.<br />

Die Topergebnisse bei der männlichen Jugend: Schulentlassene: 1. Werner Auer<br />

(der auch auf anderem Gebiet Spitzenleistungen erzielt: Er wird wenige Tage nach<br />

den Wettkämpfen stolzer Vater des strammen Sohnes Ralf) 63,5 Punkte; 2. Gerd<br />

Stegmann 60,5; 3. Fritz Lehmann 46; 4. Bodo Unger 43; - 14 Jahre: 1. Wolfgang<br />

Augst 46,5; 2. Franz Rüth 44; - 13 Jahre: 1. Bernd Wolfgang Klemm 56; 2. Ernst Saar<br />

48,5; 3. Hans Barz 44,5; 4. Ingbert Kahl 43; 5. Alfred Lampa 43; - 12 Jahre: 1. Heinz<br />

Butz 44; 2. Felix Kretzer 41,5; 3. Hans-Georg Fuhrmann 40,5; - 11 Jahre: 1. Wolfgang<br />

Pilon 57,5; 2. Gerd Hillesheim 45,5; 3. Wolfgang Harpe 45,5; 4. Karl-Heinz<br />

Schwindenhammer und Franz Hengesbach 44; 5. Gerd Mürtz 43,5; 6. Rudi Riedl und<br />

Dieter Morsch 43; 7. Albert Heinrichs, Franz-Josef Lohner, Hans Klaus Michels,<br />

Herbert Kraus 42; 11. Rudolf Locker 41,5; - <strong>10</strong> Jahre: 1. Bruno Pickenhahn 45; 2.<br />

Rainer Plankermann 44; 3. Albert Hickmann, 42;<br />

weibliche Jugend: Schulentlassene: 1. Erna Maisack 68; 2. Marita Schmitz 52,5: 3.<br />

Maria Hauser 41; - 14 Jahre: 1. Regina Langer 43; 2. Christa Bauch 42; 3. Thea Sche-<br />

90


Otmar Lohner<br />

rer 41,5; - 13 Jahre: 1. Resi Leyendecker 55; 2. Anita Stollenwerk, Heidi Lustenberger<br />

44,5; 3. Monika Engels 43; - 12 Jahre: 1. Regina Hündgen 63; 2. Waltraud Riedl<br />

47,5; 3. Irene Wilkes 46,5; 4. Gisela Hildebrand 46; 5. Christa Mosen 44,5; 6. Erika<br />

Bartz 43,5; 7. Rosemarie Berresheim 42,5; 8. Maria Wirges 42; - 11. Jahre: 1. Inge<br />

Lohner 53; 2. Doris Ackermann 46; 3. Ursula Sauerborn 45,5; 4. Therese Schmitz<br />

44,5; 5. Adelgunde Nachtsheim 44; 6. Sigrid Bartz 43,5; 7. Juliane Lampa 40,5; - <strong>10</strong><br />

Jahre: 1. Agnes Mürtz 52; 2. Monika Reul 44.<br />

Aus dem Familienbuch: Geburten - Heinz Dieter Butz, Hans-Jürgen Weiler, Werner<br />

Anheier, Harald Walter Schönberger, Birgit Weiler, Joachim Hollstein, Elisabeth<br />

Wilhelmine Schmidt; Heiraten - Wilhelm Schommer und Katharina Zannin, Josef<br />

Conte und Katharina Hillesheim, Gotthard Walter Kohl aus Ochtendung und Rosa<br />

Döll, Heinrich Wilhelm Rollmann und Ursula Thomae aus Nickenich, Peter Theodor<br />

Bartz und Klara Kreier; Sterbefälle - Uwe Hoffmann (34 Tage), Friedrich Hartstang<br />

(71), Walter Schmitz (20).<br />

Fahndungserfolg: Ein wegen Unterschlagung seit längerem gesuchter junger<br />

Mann wird von der <strong>Plaidter</strong> Gendarmerie festgenommen.<br />

57 Angehörige zählte der Jahrgang 1909. 46 davon treffen sich erstmals seit der<br />

Schulentlassung zu ihrem „50. Geburtstag“.<br />

Das große Fest der Turnerschaft titelt die Rhein-Zeitung eine Veranstaltung des<br />

Rhein-Ahr-Nette-Gaus in Niedermendig, bei der Erna Maisack beim leichtathletischen<br />

Dreikampf in ihrer Altersklasse siegt. Vordere Platzierungen beim Fünfkampf<br />

in ihrer jeweiligen Altersklasse erzielen Gerd Stegmann (9.), Wolfgang Pilon (5.)<br />

und Resi Leyendecker (3.). Bei der Vereinssondervorführung belegt der TV Jahn einen<br />

geteilten dritten Platz mit der Note „Gut“.<br />

Viele Mitglieder des <strong>Plaidter</strong> Ortsverbandes des Bundes der Heimatvertriebenen<br />

verbringen einen erlebnisreichen Tag bei einer Omnibusfahrt durch den Westerwald.<br />

Ökumene spielt keine Rolle, denn es war den Fahrtteilnehmern beider Konfessionen<br />

erfreulicherweise Gelegenheit zum gleichzeitigen Besuch der Gottesdienste geboten,<br />

so daß keine Verzögerung im Ausflugsprogramm eintrat.<br />

Weil das Wetter zu bedrohlich ist, werden die Tauben der Reisevereinigung „Laacher<br />

See-Mayen“ nicht wie geplant in Wien, sondern in Augsburg aufgelassen. Bei<br />

der Vereinswertung belegen „Auf zur Nette“ den dritten und „Heimatliebe“, beide<br />

aus Plaidt, den sechsten Platz. Vordere Platzierungen erzielen Rössel und Sohn sowie<br />

Peter Bartz. Die schnellste Taube erreicht nach etwas über fünf Stunden mit einem<br />

Stundenmittel von über 67 Kilometer den Heimatschlag.<br />

Die Kreissparkasse Mayen eröffnet in der Gastwirtschaft „Burg Wernerseck“ eine<br />

Zweigstelle für die rund 2.000 Kunden aus Plaidt, Miesenheim und Saffig. Toni<br />

Fröhlich wird als erster Einzahler mit einem Blumenstrauß begrüßt und erhält einen<br />

Spargutschein.<br />

Außer bei der Staffel für Jungen bis 14 erzielen die <strong>Plaidter</strong> Schüler keinen Sieg<br />

beim Amtsschulsportfest, erreichen jedoch gute Platzierungen im Vorderfeld.<br />

Neue Wohnhäuser und Siedlungen entstehen am Wankelburgsweg, an der Fraukircher<br />

Straße, im Sonnenland sowie in der Verlängerung der Kolpingsiedlung.<br />

Für September und Oktober setzt die Gemeinde zwei zusätzliche Flurhüter für je<br />

vier Stunden täglich ein; Stundenlohn: 1,68 Mark.<br />

91


Plaidt vor 50 Jahren<br />

August 1959<br />

Aus dem Familienbuch: Geburten - Elisabeth Charlotte Krüger, Ralf Auer, Heike<br />

Gertrud Krechel, Jutta Mehlis, Gabriele Grundmann, Elisabeth Maria Mayer; Heiraten<br />

- Friedrich Becker aus Miesenheim und Helga Genoveva Seifert, Ewald Seiffen<br />

und Christine Klara Müller aus Neuwied, Franz Josef Müller und Elfriede Anna Faerber<br />

aus Mayen, Josef Durben aus Nickenich und Else Busenthür; Sterbefälle - Gertrud<br />

Vogel, geb. Schumacher (87), Wilhelm Lauermann (57), Frieda Lehmann (44).<br />

Auf der Bundesstraße kommt ein<br />

Motorrad mit Beiwagen von der Straße<br />

ab und prallt gegen einen Baum.<br />

Die sechzehnjährige Beiwagenfahrerin<br />

aus Monreal erliegt auf der Fahrt<br />

ins Krankenhaus ihren Verletzungen.<br />

Der erste Vorsitzende der DJK, Josef<br />

Kraus, überreicht der Sportvereinigung<br />

Andernach den Wanderpreis<br />

für den Sieg beim Fußballturnier.<br />

Zweiter wird „Concordia“ Saffig vor<br />

DJK Kruft.<br />

Bei einem schweren Verkehrsunfall<br />

auf der B 9 in der unfallträchtigen<br />

Kurve zwischen dem Andernacher<br />

Rasselstein-Werk und Weißenthurm 2 kommen vier Menschen ums Leben, darunter<br />

die 19-jährige Anna-Luise Hillesheim aus Plaidt.<br />

Die Bundesbahn gibt bekannt, dass noch in diesem Jahr mit dem Bau des neuen<br />

Bahnhofs begonnen werde und stellt eine Zeichnung des Vorhabens zur Verfügung.<br />

Abb. 4: Der neue <strong>Plaidter</strong> Bahnhof; Skizze der Bundesbahnverwaltung<br />

Wieder einmal ein Thema ist die Wohnungsnot im Ort: Die Bevölkerung ist in den<br />

gut zehn Jahren seit 1948 von 3.000 auf rund 4.500 Einwohner gewachsen. Nun entstehen<br />

an der Fraukircher Straße, am Abzweig vom Wankelburgsweg Richtung Dreifaltigkeitskapelle,<br />

eine Anzahl von Sechsfamilienhäusern, die „Romey-Häuser“.<br />

92<br />

Abb. 3: Motorräder mit Beiwagen, bis in die<br />

1960er Jahre ein gängiges Verkehrsmittel, sieht<br />

man heute kaum noch.


Otmar Lohner<br />

Abb. 5: Ortsansicht aus den 1960er Jahren, im Vordergrund die „Romey-Häuser“ in der Fraukircher<br />

Straße<br />

Wegen des trockenen Sommers klagen die Landwirte über die schlechte Ernte, vor<br />

allem bei der Futterwirtschaft. Die Rhein-Zeitung berichtet darüber und zeigt das Foto<br />

eines Ende August blühenden Birnbaums als Zeugnis für den abnormalen Witterungsablauf<br />

dieses Sommers, der leider nicht nur derartige Kuriositäten als Spiel der<br />

Natur ohne Wert und Sinn hervorzauberte.<br />

Josef und Therese Mindermann, geb. Lohner, feiern goldene Hochzeit. Der Jubilar<br />

ist Mitbegründer und Ehrenmitglied der Nachbarschaft Pütz, des Taubenzuchtvereins<br />

und des TV Jahn, dem der Inhaber des Gauehrenbriefes jahrelang als Vorsitzender<br />

und Turnwart angehörte.<br />

Ein schöner Beweis praktischer Tierliebe: Mehrere Freiwillige befreien nachts eine<br />

in einem zehn Kubikmeter großen Holzstapel eingeschlossene junge Katze.<br />

Der Rohbau der neuen Brücke über die Bahnlinie ist fertiggestellt. Mit der Inbetriebnahme<br />

rechnen die Verantwortlichen im Frühjahr.<br />

Mit Anton Geller tritt ein neuer Lehrer seinen Dienst an der Volksschule an.<br />

September 1959<br />

Schwere Kopf-, Schulter- und Beinverletzungen erleidet ein 19-jähriger beim<br />

Frontalzusammenstoß mit einem PKW in der Hauptstraße. Ein 18-jähriger wird beim<br />

Überqueren der Bundesstraße von einem Motorrad erfasst und erheblich am Kopf<br />

verletzt. Berichte über Unfälle in und um Plaidt sind in diesen Jahren fester<br />

Bestandteil der Presseberichte.<br />

Der Gemeinderat legt die Kanalbenutzungsgebühren fest: bis 250 Quadratmeter<br />

Dach- und Hoffläche 4 Mark, bis 400 Quadratmeter 8 Mark und darüber 12 Mark.<br />

Der Kubikmeter Frischwasser sinkt von <strong>10</strong> auf 8 Pfennig. Weiter wird der Ausbau<br />

der Bürgersteige in der Bahnhofstraße beschlossen. Die Milch für die Schulkinder<br />

wird mit 2,5 Pfennig pro Woche von der Gemeinde und mit 5 Pfennig aus Mitteln des<br />

93


Plaidt vor 50 Jahren<br />

„Grünen Planes“ 3 bezuschusst; der Eigenanteil für die Kinder beträgt 15 Pfennig.<br />

Der Werkraum an der Schule wird für 7.500 Mark eingerichtet. Der Rat hofft, dass<br />

Bezirksregierung und Land die Hälfte finanzieren. Diese Hoffnung sollte sich nicht<br />

erfüllen: Auf einer Sitzung im Dezember wird mitgeteilt, dass der Kreis lediglich 900<br />

Mark zuschießt und das Land gar nichts.<br />

Bemerkenswert: Alle zehn Tagesordnungspunkte werden bis auf eine einmalige Enthaltung<br />

einstimmig beschlossen.<br />

Aus dem Familienbuch: Geburten - Klaus Dieter Griepentrog, Helene Busenthür,<br />

Helga Katharina Mayer, Claudia Maria Stadtfeld, Iris Maria Münn, Gerd Schommer,<br />

Hilmar Schmidt, Gudrun Mohr, Hans Peter Wilhelmi, Rolf Herbert Kreier, Manfred<br />

Willi Kreier; Heiraten - Friedrich Kretzer und Elvira Alwine Pöd, Anton Leopold<br />

Nix und Veronika Urmersbach, Wilhelm Ackermann und Luise Henriette Bauer, Otto<br />

Ernst Dietrich und Maria Weis, geb. Konrads, Günther Blank und Maria Anna<br />

Leclerc, Ewald Heinrich Göderz und Gertrud Hildegard Ulmen aus Eich, Franz Josef<br />

Haas aus Ochtendung und Marita Leyendecker, Peter Schäfer und Maria Frank, Antonius<br />

Krämer und Gertrud Görgen aus Urbar; Sterbefälle - Peter Engelbert Nachtsheim<br />

(5 Mon.), Heinrich Kreier (78), Anna Luise Hillesheim (19), Elisabeth Meyer,<br />

geb. Weidenbach (53), Gabriele Franziska Kreier (6 Mon.), Adelheid Anna Stenshorn<br />

(16), Elisabeth Emmerich, geb. Hilger (74).<br />

Die Gemeindeverwaltung beklagt sich über das wilde Entsorgen von Kränzen,<br />

Blumen und sonstigen Abfällen auf dem Friedhof, obwohl eine Abfallgrube geschaffen<br />

wurde. Der Friedhof solle doch eine Zierde des Dorfes sein! Ebenso wird das unerlaubte<br />

Müllabladen in einer Grube der<br />

Firma Pinger kritisiert: Müll gehört in<br />

die „Krebsekaul“!<br />

Anlässlich der Kirmes bringt die<br />

Rhein-Zeitung alljährlich mehrere kleine,<br />

aber auch umfangreiche redaktionelle<br />

Beiträge, um dieses Fest zu bewerben.<br />

So auch 1959. Ein großer Artikel Wirken<br />

und Schaffen der Pellenzgemeinde<br />

Plaidt von Bürgermeister Johann Michael<br />

Rollmann listet Geschehen und Vorhaben<br />

ausgiebig auf. Fett hervorgehoben<br />

fällt vor allem die immense Bedeutung<br />

Plaidts für die Bundesrepublik und darüber<br />

hinaus ins Auge: Die Bimsbaustoffe<br />

haben Plaidt als linksrheinische Metropole<br />

dieses Industriezweigs in der ganzen<br />

Bundesrepublik bekannt gemacht.<br />

<strong>Plaidter</strong> Bürgersteigplatten aus Hartbasaltsplitt<br />

liegen so gut auf den Bahnsteigen<br />

von Nord- und Süddeutschland wie<br />

auf den Promenaden am Strand der<br />

Nord- und Ostsee und der friesischen In-<br />

94<br />

Abb. 6: Gepflegte Grabstätten - so stellt sich<br />

die Gemeindeverwaltung den Friedhof vor.


Otmar Lohner<br />

Abb. 7: Eine große Bedeutung für Plaidt hat die Bimsindustrie; hier die Fa. Imbau; links Hans<br />

Braunschädel mit zwei namentlich nicht bekannten Arbeitern.<br />

seln. Kreuze aus <strong>Plaidter</strong> Basaltlava und wuchtige Denkmäler aus diesem Material<br />

schmücken Kriegsgräber in Afrika und die Ehrenhaine in europäischen Ländern und<br />

in unserem Vaterland. Die Fruchtsäfte und<br />

Mineralwasser unserer Burgquelle sind im<br />

Norden und Süden der Bundesrepublik bekannt.<br />

Auch die Landwirtschaft hat zu einem<br />

guten Ruf unserer Gemeinde beigetragen,<br />

denn die <strong>Plaidter</strong> Kartoffel stand<br />

schon vor dem ersten Weltkrieg an der Kartoffelbörse<br />

in Königsberg wegen ihres guten<br />

Geschmacks hoch im Kurs.<br />

Zur <strong>Plaidter</strong> Kirmes rückt in diesem Jahr<br />

die Pfarrkirche St. Willibrord besonders in<br />

den Mittelpunkt: Vor genau <strong>10</strong>0 Jahren<br />

wurde nach den Plänen des Kölner Dombauarchitekten<br />

Vincenz Statz mit dem Neubau<br />

begonnen.<br />

Bedingt durch die Vollsperrung der Bundesstraße<br />

256 wegen Arbeiten im Bereich<br />

der Brückenbaustelle rollt der komplette<br />

Verkehr für drei Tage durch den Ort.<br />

Abb. 8: Der Altar der Pfarrkirche St. Willibrord<br />

- geschmückt mit Weihnachtsbäumen<br />

95


Plaidt vor 50 Jahren<br />

Der einsame Wanderer, der nachts die Landstraße zwischen Ochtendung und<br />

Plaidt passiert, sieht vor sich in der Dunkelheit plötzlich ein Licht aufleuchten,sobeginnt<br />

ein Rhein-Zeitungs-Beitrag, der sich mit dem „Dritten Kapellchen“ an der Burg<br />

Wernerseck befasst. Der der Gottesmutter geweihte Bildstock wurde 1836 von einer<br />

<strong>Plaidter</strong> Familie im Felsen südlich der Ruine errichtet und wird von einem über<br />

70-jährigen <strong>Plaidter</strong> gepflegt, der regelmäßig Kerzen aufstellt.<br />

Abb. 9 und <strong>10</strong>: Das im Beitrag erwähnte „Dritte Kapellchen“ ist versteckt nur schwer zu erreichen.<br />

Foto links aus den 1930er Jahren: Maria Mürtz (l.) und Gertrud Scharn (geb. Mürtz) an<br />

dem ursprünglichen Bildstock, der 1965 von den Pfadfindern neu errichtet wurde (Foto r.).<br />

Abb. 11 und 12: Das „Erste Kapellchen“ (l.) steht auf einer kleinen Anhöhe direkt hinter der<br />

Burgruine und ist beliebtes Ausflugsziel; zum „Zweiten Kapellchen“ führt ein kleiner Pfad ein<br />

kurzes Stück talwärts; Abb. <strong>10</strong> und 13: Walter Krämer.<br />

96


Die enorme Trockenheit führt zu erheblichen Mindererträgen bei der Kartoffelernte,<br />

was trotz des ungewöhnlich hohen Preises Umsatzeinbußen der Landwirte<br />

bewirkt.<br />

Die Rhein-Zeitung berichtet<br />

Rege Bautätigkeit in Plaidt<br />

Otmar Lohner<br />

Abb. 13: Frauen bei<br />

der Kartoffelernte;<br />

v.l.: N.N., Josefine<br />

Kurth, Luise Bauer,<br />

Elsbeth und Karin<br />

Schuster, Erika Bartz<br />

-gn- PLAIDT Die günstige Witterung nutzt man hier, um noch vor Beginn des<br />

Herbstes zahlreiche Wohnbauten unter Dach zu bringen. Selbst am meist dienstund<br />

arbeitsfreien Samstag sah man im Baugelände hinter der Sonnenlandsiedlung<br />

an der Umgehungsstraße [Kurt-Schumacherstraße] viele rege bei der Arbeit auf ihren<br />

Baustellen. Durch Nachbarschaftshilfe und mit eigener Arbeitsleistung will<br />

man zur Verwirklichung der Wohnbauten beitragen. An vier Wohnhäusern, die<br />

teilweise schon bis zum ersten Stockwerk gediehen sind, wird zur Zeit eifrig gearbeitet;<br />

selbst die Frauen lassen es sich in den Stunden, in denen sie der Haushalt<br />

freigibt, nicht nehmen, ihren Männern fleißig zur Hand zu gehen. Ein weiteres<br />

Wohnhaus ist schon im Rohbau fertiggestellt, und für drei weitere wurden in letzter<br />

Zeit die Baugruben ausgeworfen. Auf einer anderen Baustelle in diesem neuen<br />

Siedlungsgebiet am Sonnenland werden die entsprechenden Vorarbeiten wohl<br />

schon bald beginnen. Nicht weit davon entfernt entstehen dort, wo es vom Wankelburgsweg<br />

hinauf zur Dreifaltigkeitskapelle am Hummerich geht, zwei schmucke<br />

Doppelwohnhäuser. Für eines derselben konnte kürzlich das Richtfest gefeiert<br />

werden. Auch an der Goethestraße tut sich auf dem Gebiete des Wohnungsbaus<br />

seit einiger Zeit Beträchtliches. Im oberen Teil dieses Straßenzuges ist ein Wohnhaus<br />

im Rohbau nahezu fertig. In gleicher Höhe jenseits des Schießstandes der<br />

St.-Hubertus-Schützenbruderschaft konnte ein Neubau schon bezogen werden.<br />

Ein anderes Einfamilienhaus daneben geht seiner Vollendung entgegen. Auch an<br />

der Einmündung der Goethe- in die Friedhofstraße wurde dieser Tage ein Wohnhaus<br />

so weit fertiggestellt, daß der Erbauer sein daneben stehendes Behelfsheim<br />

verlassen und in den Neubau umsiedeln konnte. Wenn diese Bautätigkeit auch als<br />

recht rege bezeichnet werden kann, so ist doch noch vieles zu tun, bevor in Plaidt<br />

die bestehende Wohnungsnot behoben sein wird.<br />

97


Plaidt vor 50 Jahren<br />

Oktober 1959<br />

Aus dem Familienbuch: Geburten - Hilmar Schmidt (bereits im September erwähnt),<br />

Anita Degen, Ruth Juliane Kretzer, Waltraud Clementine Schäfer, Anna-Maria<br />

Degen; Heiraten - Nikolaus Heinz Spurzem und Ingeborg Kaiser aus Andernach,<br />

Peter Rudi Wirfs und Elise Eulgem aus Kretz, Heinz Georg Chall und Helga<br />

Maria Jüngling, Heinz Peter Durwen und Christine Elisabeth Schüller aus Kruft,<br />

Franz Josef Scheuren aus Obermendig und Gertrud Lauermann, Anton Müsch und<br />

Erna Katharina Sesterhenn aus Polch; Sterbefälle - Maria Mürtz, geb. Gerlach (60),<br />

Anna Degen, geb. Schmitz (77), Konrad Schuld (56), Johann Josef Breidbach (67),<br />

Gustav Reinhold Wobst (63).<br />

Ein zentrales Thema der Gemeinderatssitzung<br />

beschäftigt sich mit den Gefahren,<br />

die das Aufsuchen der Zahlstelle der AOK<br />

in Plaidt mit sich bringt, die sich nördlich<br />

der Bundesstraße, zwischen Alter Andernacher<br />

und Eicher Straße befindet und von ca.<br />

14.000 Bürgern aus Plaidt, Kruft, Kretz,<br />

Miesenheim und Saffig frequentiert wird.<br />

Man rechnet mit einer wesentlichen Erhöhung<br />

der Geschwindigkeit des dichten Verkehrs<br />

nach Fertigstellung der Eisenbahnbrücke.<br />

Abb. 15: Kassenknüller wie „Ben Hur“<br />

aus dem Jahr 1959 füllten nicht nur das<br />

neueröffnete <strong>Plaidter</strong> Kino bis auf den<br />

letzten Platz.<br />

98<br />

Abb. 14: Postkarte: In diesem Gebäude an<br />

der Einmündung der Eicher Straße in die B<br />

256 ist die Außenstelle der AOK untergebracht,<br />

die häufig, z.B zum Erhalt von<br />

Krankenscheinen, aufgesucht wird.<br />

Geschäfts- und Mitinhaber Josef Neuefeind<br />

begrüßt eine Reihe geladener Gäste zur Neueröffnung<br />

des Metropol-Filmtheaters [im inzwischen<br />

abgerissenen Kaisersaal, auf dem sich<br />

heute der Parkplatz neben dem Restaurant „Al<br />

Bao“ befindet]. Der nach dem offiziellen Teil<br />

gezeigte musikalische Farbfilm kann in Tonund<br />

Bildwiedergabe restlos befriedigen.


Otmar Lohner<br />

Zur Überbrückung der kalten Jahreszeit ohne Wettkämpfe hatte der Tambour-Verband<br />

Rheinland Kameradschaftsabende initiiert. Am ersten Treffen im <strong>Plaidter</strong> Hotel<br />

„Nettetal“ nehmen teil: Prinzengarde Mayen, „Bleib Treu“ Miesenheim, Spielmannszug<br />

Wehr, die Ochtendunger Züge der Freiwilligen Feuerwehr und „Blau-<br />

Weiß“ sowie aus Plaidt die Stadtsoldaten und der Fanfarenzug.<br />

Auf den Bahnen der Gaststätte „Burg Wernerseck“ und des Hotels „Nettetal“ werden<br />

die Kegel-Dorfmeisterschaften ausgetragen. Es beteiligen sich neun Mannschaften,<br />

davon zwei Damenteams. Peter Schneider, Präsident der <strong>Plaidter</strong> Keglervereinigung,<br />

beglückwünscht den 17-jährigen Ino Thiesen als Dorfmeister. Die Platzierungen<br />

in den drei Kategorien: Damen Einzel: 1. Cilli Schmitz (111 Holz), 2. Lydia<br />

Bartz (<strong>10</strong>2), 3. Elfriede Müsch (98); Herren Einzel: 1. Ino Thiesen (95), 2. Lorenz<br />

Schmorleitz (92), 3. Alois Kolligs (91); Klubs: 1. „Hau-ruck“ (753), 2. „Alles wackelt“<br />

(739), 3. „Staubwolke“ (718).<br />

Abb. 16: Dritter bei der Dorfmeisterschaft wird der Kegelclub „Staubwolke“; v.l.: Helmut<br />

Mehlis, Franz Butz, Fritz Litz, Lorenz Schmorleitz, Fritz Schommer, Alois Wilkes, Ignaz Waligura,<br />

Klaus Uenzen, Engelbert Spurzem, Josef Lotzen.<br />

November 1959<br />

Einen Schädelbruch erleidet ein 63-jähriger, der auf der Umgehungsstraße von einem<br />

Moped erfasst wird. Kurz darauf wird nachts ein schwerverletzter 54-jähriger<br />

auf der Fahrbahn der Umgehungsstraße an der Einmündung der Friedhofstraße aufgefunden.<br />

Wenig später erleidet auf der gleichen Straße eine 59-jährige Fußgängerin<br />

Kopf- und Beinverletzungen, als sie von einem Beiwagen erfasst wird.<br />

Der Gemeinderat beschließt einstimmig die Bereitstellung eines geeigneten Aufenthaltsraumes<br />

für die alten Leute während der Wintermonate. In der angemieteten<br />

Blumenhalle „Auf der Pütz“ stehen Kartenspiele, Zeitungen und Zeitschriften in einem<br />

stets gut geheizten Raum zur Verfügung.<br />

Zum wiederholten Mal fordert die Gemeinde Eltern auf, ihren Kindern das Spielen<br />

auf dem Friedhof zu untersagen.<br />

99


Plaidt vor 50 Jahren<br />

Aus dem Familienbuch: Geburten - Rose Ohlig, Guido Schrömges, Petra Walburga<br />

Kohl, Karin und Hannelore Baltes (Zwillinge), Christiane Bauer; Heiraten - Karl<br />

Heinz Josef Mosen und Marlene Cäcilia Gilles aus Kruft, Karl Heinz Lustenberger<br />

und Gertrud Cäcilie Mehlis, Heinrich Johannes Johnen und Paulina Klara Groß aus<br />

Spessart; Sterbefälle - Adolf Pfeifer (71), Hannelore Baltes (12 Tage), Wilhelm<br />

Ackermann (61), Karin Baltes (21 Tage), Franziska Genoveva Leber, geb. Blum<br />

(68).<br />

Die Volkshochschule eröffnet das Arbeitsjahr 1959/1960 mit einer Feierstunde im<br />

Hotel „Nettetal“. Den musikalischen Rahmen gestalten der Madrigalchor unter Kapellmeister<br />

Josef Stein und der MGV unter Musikdirektor Theo Breuer. Höhepunkte<br />

des Programms sind das erste Gastspiel der Landesbühne Rheinland-Pfalz in der<br />

Turnhalle und Vorträge von Pfarrer Kiesewetter, Dr. O.E. Hermann aus Kaiserslautern<br />

sowie Karl Schück aus Erlangen. Weitere Vorträge, musikalische Veranstaltungen<br />

und ein umfangreiches Bildungsangebot komplettieren die Jahresplanung.<br />

Einen Film über die Auswirkungen einer Atombombe zeigt der Bundesluftschutzverband<br />

bei einer Aufklärungs- und Werbeveranstaltung für den Aufbau einer Ortsstelle<br />

für den Luftschutz in Plaidt.<br />

In monatlichen Mitteilungen gibt die Rhein-Zeitung die Auszahlungstermine der<br />

Renten bekannt: Sie müssen an der Ausgabestelle beim Postamt abgeholt werden.<br />

Abb. 17: Blick über „Marzis Loch“ und den Dorfplatz mit Pfarrkirche und Gemeindebüro (r.);<br />

links vom Schlauchturm am Gemeindebüro erkennt man das Postgebäude.<br />

Die Jahreshauptversammlung des TV Jahn steht im Zeichen der Vorbereitungen<br />

für das Turnfest des Rhein-Ahr-Nette-Gaues 1960, dem Jahr des 50-jährigen Bestehens<br />

des TV. Die Versammlung bestellt mehrere Gremien zur Organisation: Paul<br />

Nachtsheim mit dem Finanzausschuss, Josef Degen mit dem Festausschuss, Josef<br />

Meurer mit dem Platz- und Gregor Bartz mit dem technischen Ausschuss. Die Vorstandswahl<br />

unter Leitung des Alterspräsidenten, Bäckermeister Anton Leber, ergibt:<br />

<strong>10</strong>0


Otmar Lohner<br />

1. Vorsitzender Hans de Bastian, 2. Vorsitzender Jakob Döll I, Geschäftsführer Robert<br />

Maisack, Schriftführer Josef Degen, Kassierer Paul Nachtsheim, Unterkassierer<br />

Heinz Löhndorf, Oberturnwart Gregor Bartz, Turnwart Jakob Döll II, Leichtathletikwart<br />

Josef Meurer, Jugendwart Severin Hillesheim, Riegenführer Wolfgang Lustenberger<br />

und Friedel Hillesheim, Frauenwartin Erna Maisack, Gerätewarte Nikolaus<br />

Künster und Josef Meurer, Beisitzer Josef Pilon, Anton Leber und Nikolaus Künster.<br />

Dezember 1959<br />

Nach dem gemeinsamen Besuch der Frühmesse stellen die Mitglieder des Kirchenchors<br />

„Cäcilia“ eine Statue ihrer Namenspatronin im Jugendheim auf und treffen sich<br />

am Nachmittag zur Jahreshauptversammlung. Ergebnis der Vorstandswahl: 1. Vorsitzender<br />

Alois Wilkes, 2. Vorsitzender Clemens Spurzem, Kassierer Peter Führ und<br />

Gretchen Müller, Schriftführerin Annemie Löhndorf und Wanda Lange, Beisitzer<br />

Josef Marzi (Tenor), Heinrich Kretzer (Bass), Maria Kreier (Sopran), Elisabeth<br />

Wilkes (Alt).<br />

Aus dem Familienbuch: Geburten - Wolfgang Krämer, Johannes Werner Koßmann,<br />

Michael Hanns Heiliger, Annemarie Oberst, Monika Konstanze Hermann,<br />

Toni Wirschem, Magdalena Antonia Reichert, Günther Vomland, Ulrich Ludwig<br />

Röthling, Wilma Bütgenbach, Hans-Josef Wilhelmy; Heiraten - Anton Roch und<br />

Helga Maria Zwicker aus Saffig, Johann Werner Marzi aus Miesenheim und Anna<br />

Maria Schneider, Günter Matthias Rössel und Anita Lenerz; Sterbefälle - Genovefa<br />

Neukirch (90), Matthias Windheuser (29), Katharina Lohner, geb. Fischer (78).<br />

Auf einer Versammlung der VdK Ortsgruppe im „Café Schommer“ referiert Kreisoberinspektor<br />

Erich Dahm aus Kruft über die soziale Betreuung für Kriegsbeschädigte<br />

und gibt wertvolle Tipps.<br />

Abb. 18: Mitglieder<br />

der VdK-Ortsgruppe<br />

am „Ersten Kapellchen“<br />

an der Burg<br />

Wernerseck<br />

Vor vollem Haus geben am Nikolausabend die Männergesangvereine Thür und<br />

Plaidt ein gemeinsames, wohlgelungenes Vokalkonzert in der Turnhalle.<br />

Ungeklärt bleibt die Ursache des Brandes, bei dem ein Strohschober unweit des<br />

Dienstbetriebes Nied an der Bundesstraße völlig zerstört wird.<br />

<strong>10</strong>1


Plaidt vor 50 Jahren<br />

Bei der Kreiskaninchenschau im Saal „Vianden“ können sich die zahlreichen Besucher<br />

von der Tüchtigkeit der Kaninchenzüchter im Kreisgebiet ein eindrucksvolles<br />

Bild verschaffen. Unter den Ehrenpreis-Trägern sind die <strong>Plaidter</strong> Züchter Peter<br />

Bernard und Josef Krämer.<br />

Die erfolgreichsten Brieftauben stellt die Reisevereinigung „Laacher See-Mayen“<br />

ebenfalls im Saal „Vianden“ zur Schau. Wenige Tage später trifft man sich hier auch<br />

zur Jahreshauptversammlung. Im neugewählten Vorstand sind mit Alfons Roos als<br />

Geschäftsführer und Verrechner sowie mit Walter Mürtz als Schriftführer zwei<br />

<strong>Plaidter</strong> vertreten.<br />

Nach zweijähriger Pause besucht der Nikolaus wieder den Kindergarten und anschließend<br />

die Alten im Schwesternhaus.<br />

Eine Reihe verblüffender Vorführungen demonstriert der Deutsche Helicopter-Dienst<br />

(DHD) bei einem Seminar auf dem Hummerich, der durch den DHD Weltgeltung<br />

genießt. Bei dem Seminar sind erstmals die Russen vertreten.<br />

Ab. 19: Blick vom Hummerich auf den Flugplatz; deutlich zu sehen ist die starke Rauchentwicklung<br />

der Schlote der Fa. Tubag in Kruft; Aufnahme um 1960.<br />

Das Ergebnis einer Treibjagd im <strong>Plaidter</strong> Revier rechts der Nette darf als recht gut<br />

bezeichnet werden: 44 Hasen, ein Kaninchen und zwei Fasanen.<br />

Gemeinderatssitzung: Der Finanzzwischenbericht schließt mit 832.000 Mark beim<br />

ordentlichen und mit 404.000 Mark Ein- und Ausgaben beim außerordentlichen Etat<br />

ab. Auf Grund der steigenden Schülerzahlen (im kommenden Jahr auf 627 und voraussichtlich<br />

765 im Jahr 1965) soll die 14. und 15. wissenschaftliche Lehrerstelle beantragt<br />

werden. Bürgermeister Rollmann teilt mit, dass die Bahnbuslinie Mayen-Andernach<br />

nicht wie ursprünglich geplant stillgelegt wird.<br />

Die Rationalisierung der Bimssteinproduktion ist zentrales Thema eines Treffens<br />

von Fachleuten aus den Kreisen Mayen, Koblenz und Neuwied im Hotel „Nettetal“.<br />

Besonderes Interesse findet die Präsentation über die verblüffend vielfältige Einsatzmöglichkeit<br />

eines Kleinfahrzeugs: Durch die große Hubhöhe von 3,30 Meter eines<br />

<strong>10</strong>2


Otmar Lohner<br />

Gabelstaplers lassen sich Lagerplätze effektiver nutzen, und es fallen keine Unterlagen<br />

- die Bimsbretter - mehr an. Zudem gehen das Arken und das Beladen der<br />

Fahrzeuge wesentlich schneller.<br />

Abb. 20: Beladen eines LKWs der Fa. Erich Nachtsheim mit Bimssteinen in der Fa. Imbau<br />

Mit 21:5 Punkten wird der FC Herbstmeister der zweiten Amateurliga. Von den 49<br />

Toren erzielte Helmut Retterath allein 21. Die Mannschaft hat ein niedriges Durchschnittsalter<br />

von 22 Jahren, und das trotz der 37 Lenze, die Spielführer Karl Monreal<br />

zählt. Mit 3.700 Besuchern der sechs Heimspiele stellt der FC einen Zuschauerrekord<br />

im Bezirk Koblenz für die zweite Amateurliga auf.<br />

Abb. 21: Mittelstürmer Helmut Retterath, lange Jahre der Torjäger des FC Alemannia<br />

<strong>10</strong>3


Plaidt vor 50 Jahren<br />

Januar 1960<br />

Die Einwohnerzahl ist zum 31.12.1959 auf 4.649 gegenüber 4.562 am gleichen<br />

Tag des Vorjahres gestiegen.<br />

In Plaidt gibt es sieben Nachbarschaften mit 1.370 Familien. Die mit 287 Familien<br />

größte Nachbarschaft „Pfaut“ bestätigt einstimmig die Wiederwahl des Vorstandes<br />

mit Johann Michael Rollmann als Vorsitzenden und Peter Sauerborn als Stellvertreter,<br />

Jakob Heinzen als Schriftführer, Anna Büchel als Kassiererin sowie Sophia Döll,<br />

Johannes Döll, Kaspar Weiler, Josef Hengesbach, Josef Kretzer und Jakob Uenzen<br />

als Beisitzer und Revisoren.<br />

Auch die mit 35 Jahren älteste Nachbarschaft „Pütz“ wählt einstimmig den alten<br />

Vorstand wieder: Alois Hickmann, Schultheiß Karl Kretzer, Schriftführer Peter Josef<br />

Wilkes, Kassierer Johann Elz, Maria Schommer, Agnes Adams, Anna Friedrich,<br />

Willi Mosen, Johann Vogt und Peter Rohm.<br />

Aus dem Familienbuch: Geburten - Petra Eleonore Federhen, Nikolaus Jonas Leiß,<br />

Arno Schaaf, Ludger Robert Wunsch; Heiraten - Franz-Josef Bernard und Elisabeth<br />

Bartz aus Ochtendung, Jakob Geisen und Magdalena Loose, geb. von Strünck, aus<br />

Andernach, Heinrich Hubert Lintermann aus Grefrath und Edeltrud Heidbüschel,<br />

Arthur Hein aus Lonnig und Elisabeth Brauer; Sterbefälle - Wilhelm Mürtz (73), Michael<br />

Reichert (70), Katharina Becker, geb. Weber (86), Toni Wirschem (8 Tage).<br />

Die Unfallstatistik 1959 der Gendarmeriestationen Eich, Kruft und Ochtendung<br />

zeigt im Vergleich mit den Jahren 1957 und 1958 eine deutliche Steigerung bei der<br />

Anzahl und bei den Verletzten.<br />

Verkehrsunfälle 1959 1958 1957<br />

gesamt 376 283 293<br />

Todesopfer 5 5 18<br />

Schwerverletzte <strong>10</strong>6 59 81<br />

Leichtverletzte <strong>10</strong>8 78 96<br />

Sachschäden erheblich 159 171 175<br />

Sachschäden leicht 301 250 220<br />

Tabelle: Vergleich der Unfälle der Jahre 1957 bis 1959<br />

Plötzlicher Frosteinbruch führt zu beträchtlichen Schäden in der Bimsindustrie.<br />

Bedingt durch die milde Witterung hatten viele Betriebe weiter produziert. Die<br />

schnell fallenden Temperaturen ließen ein Abdecken der noch feuchten Steine nicht<br />

zu, so dass viele zu Bruch gingen.<br />

Mit 65 stirbt der Religionslehrer und Kantor Hermann Volk, der sich große Verdienste<br />

um die Kirchenmusik erworben hatte. Selbst aus einem bescheidenen Harmonium<br />

zauberte er Klänge, daß man darüber das gebrechliche Instrument vergaß.<br />

<strong>10</strong>4


Otmar Lohner<br />

<strong>Plaidter</strong> Gaststätten um 1960<br />

Gaststätten spielten in diesen Jahren eine wesentliche Rolle im Leben der Gemeinde.<br />

Sie waren weit mehr als Orte zur Einnahme von Speisen und Getränken.<br />

Sie dienten den Vereinen, dem Gemeinderat und anderen Gremien als Sitzungssaal,<br />

Treffpunkt oder Vereinslokal, waren das ganze Jahr über Ort von allen möglichen<br />

Veranstaltungen, Ziel bei Wanderungen und nahmen einen wesentlichen<br />

Platz in der Kommunikation der Bürger ein. In Plaidt gab es um 1960 Jahr folgende<br />

Gaststätten: <strong>Plaidter</strong> Haus, Café Schommer, Bahnhofsgaststätte, Zur Post, Hotel<br />

Nettetal, Café Leber, Zur Krone, Eifler Hof, Parkrestaurant Leber, Rauschermühle,<br />

Vier Jahreszeiten, Vianden (Eb’s Zillertal), Burg Wernerseck, Karl Dillenberger,<br />

Greda Krämer, Michael Locker, Zum Hummerich, Zur alten Mühle. Dazu<br />

zählten die <strong>Plaidter</strong> auch die an die Gemarkungen grenzenden beiden Heselen und<br />

das Burgerhaus. In den darauffolgenden Jahren wurden noch eine Reihe Gaststätten<br />

neu erbaut oder eröffnet: Hansa Kogge, Rappen, Eisdiele, Krämer, Eiscafé-Stübchen,<br />

Dorfschänke. Das „Getränkeangebot“ wurde erweitert durch viele<br />

private „Bierniederlassungen“, die im Abstand von wenigen Häusern zu finden<br />

waren. Zu erwähnen ist auch die „rollende Eisdiele“ von Gallus Fogolin, der mit<br />

seinen Eisbehältern auf einem Hänger die wohlbekannten „Haltestellen“ im Ort<br />

anfuhr. 4<br />

Rund 170 der 212 über 70-jährigen sind beim Fest der alten Leute im Hotel „Nettetal“<br />

zugegen. Die Betreuung vor Ort leisten die Ordensschwestern sowie Frauen und<br />

Mädchen der Caritas und der Arbeiterwohlfahrt. Für gute Unterhaltung sorgen die<br />

Vereinigten Musiker, der Männergesangverein, der Madrigalchor der VHS und die<br />

Singgruppe der katholischen Jugend. Den enormen Stellenwert des Seniorenfestes<br />

beweist die Anwesenheit von zwei Kreisdeputierten, Amtsbürgermeister Michael<br />

Dedenbach, Vertretern der Gemeinde, Rektor Hans Morbach und seinem Vorgänger<br />

Richard Weiler sowie Pastor Peter Kuhn. 4<br />

Ein ausgewogenes Winterprogramm bietet die Kolpingfamilie an: Lichtbildvorträge,<br />

Filmabende, Wanderungen sowie eine Feier zum Jahresausklang mit einem<br />

Rückblick auf die Weltgeschichte.<br />

„Welche Schule soll mein Kind besuchen?“, lautet das Thema einer Veranstaltung<br />

der VHS. Dabei haben die Eltern Gelegenheit, mit Fachleuten der verschiedenen<br />

Schulformen zu diskutieren und sich informieren zu lassen.<br />

Enttäuscht ist die VHS nach dem ersten Gastspiel der Landesbühne Rheinland-Pfalz:<br />

Beim Schauspiel „Kennen Sie die Milchstraße?“ ist die Turnhalle lediglich<br />

mit rund <strong>10</strong>0 Besuchern besetzt. Die Verantwortlichen wissen auch die Gründe:<br />

Das gleiche Stück ging schon über den Fernsehbildschirm, und in Plaidt stehen an<br />

400 Fernsehgeräte, und bei der Arbeitslosenunterstützung sind 2,<strong>10</strong> Mark auch heute<br />

viel Geld für etwas, das man schon kennt.<br />

Im Hotel „Nettetal“ wird ein Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes gegründet.<br />

Zum Vorsitzenden wird Bürgermeister Rollmann und zur Stellvertreterin Gertrud<br />

Röhrig gewählt. Geplant sind Treffen zur weiteren Ausbildung und zur Pflege der<br />

Geselligkeit im Zwei-Wochen-Rhythmus.<br />

<strong>10</strong>5


Plaidt vor 50 Jahren<br />

Schuhmachermeister Bernhard Hehl ruft zu einer Sammlung von Schuhen auf, die<br />

er nach kostenloser Reparatur dem Lager Friedland zukommen lassen will. Wenige<br />

Wochen später gehen die ersten zehn Paar auf den Weg.<br />

Beim vom TV Jahn ausgerichteten Kreistag der Leichtathleten erhält Kampfrichter<br />

Friedel Hillesheim die Ehrennadel des Landesverbandes.<br />

Rückschau zum Jahresbeginn: Zu den<br />

422 Häusern 1945 sind bis Ende 1959<br />

mehr als 300 dazugekommen. Das tropische<br />

Sommerwetter ließ nicht nur die<br />

Ernte schlecht ausfallen, sondern auch<br />

das Fehlen eines Schwimmbades bewusst<br />

werden. Begrüßt werden die Bauarbeiten<br />

an der Bahnbrücke und am<br />

Bahnhof. Durch schöne Teerstraßen ein<br />

neues, durchweg städtisches Gesicht erhielt<br />

der ganze untere Ort. Die Pfaut,<br />

Hinter der Mühle, Kretzer Straße und<br />

die Nebengassen wurden ans Kanalnetz<br />

angeschlossen, und in diesem Jahr sollen<br />

Römer-, Rathenau-, Goethe-, Friedhof-<br />

und Gildestraße folgen. Die Bahnhofstraße<br />

erhielt beidseitig Gehwegplatten<br />

und die verlängerte Friedrich-Ebert-Straße<br />

wurde bis zum<br />

Industriegelände gepflastert.<br />

Schwere Kopfverletzungen erleidet<br />

ein 68-jähriger Fußgänger, als er beim<br />

Überqueren der Bahnhofstraße von einem<br />

Moped erfasst wird.<br />

Februar 1960<br />

Der Gemeinderat verabschiedet den Nachtragshaushalt ohne weitere Debatte.Dadurch<br />

ergeben sich folgende Gesamtsummen: 1.<strong>10</strong>6.579 DM im ordentlichen und<br />

570.300 DM im außerordentlichen Haushalt. Die aufzunehmenden Darlehen in Höhe<br />

von 52.000 DM werden im Flüchtlingswohnungsbau eingesetzt. Durch Bebauung<br />

entstandene Straßen erhalten Namen: der Gottschalksmühlenweg nach dem Ziel, zu<br />

dem er führt, Im Winkel und Auf Kräuselem nach Flurbezeichnungen. Die zu erwartende<br />

Rattenplage soll frühzeitig bekämpft werden. Amtsbürgermeister Dedenbach<br />

wird mit der Ermittlung der voraussichtlichen Kosten beauftragt.<br />

Der Ortsverband im Bund der Vertriebenen (BdV) wählt auf der Jahreshauptversammlung<br />

in der Gaststätte „Burg Wernerseck“ einen neuen Vorstand: 1. Vorsitzender<br />

Reinhold Laaser, 2. Vorsitzender Hans Klinger, Schriftführer Ernst Rohwerder,<br />

Kassierer Frau Kies 5 , Kassenprüfer Kurt Grützmacher und Karl Pantke, den Kulturausschuss<br />

besetzen Karl Pantke, Hans Klinger und Frau Lehmann. Georg Seifert ergänzt<br />

als Beisitzer für Saffig den Vorstand.<br />

<strong>10</strong>6<br />

Abb. 22: Viele Gefahren birgt das Baden ohne<br />

Aufsicht in der Nette oder den „Kaulen“ der Gemeinde,<br />

und so wird einmal mehr der Ruf nach<br />

einem Schwimmbad laut.


Jahreshauptversammlung der Arbeiterwohlfahrt: 1959 wurden Erholungsaufenthalte<br />

für 40 Kinder und fünf Frauen finanziert, fünf Zentner Lebensmittel, 32 Weihnachtsstollen<br />

und 32 Zentner Briketts an Hilfsbedürftige verteilt. Vorstandswahl: 1.<br />

Vorsitzender Nikolaus Büchel, 2. Vorsitzender Walter Wirfs, Schriftführer Anton<br />

Müller, Kassiererin Anna Müller.<br />

Mit einem Amt für Lebende und Verstorbene, einem nachmittäglichen Frauenkaffee<br />

und einer Gemeinschaftsfeier am Abend im Saal „Dillenberger“ begeht die „St.<br />

Laurentius-Nachbarschaft“, auch Niederstraßen-Nachbarschaft genannt, ihren 30.<br />

Geburtstag. Die Kapelle Ax spielt fleißig zum Tanze auf; Frau Monn, Marianne<br />

Kraus und Hubert Weiler halten heitere Vorträge.<br />

Beim Familienabend des Eifelvereins im Gasthaus „Krone“ tragen ein Sängersextett,<br />

ein Germane, Frau Gertrud Röhrig mit Gehilfin und Fräulein Kätchen Schommer<br />

zur Unterhaltung bei. Der Eifelverein war in diesen Jahren sehr aktiv. Fast wöchentlich<br />

werden in der Presse Wanderungen oder Fahrten angekündigt. Über die<br />

Veranstaltungen selbst fehlen aber die Berichte.<br />

Mit 93 Jahren stirbt die älteste <strong>Plaidter</strong> Bürgerin: die Witwe Katharina May, geb.<br />

Malmann.<br />

Bei der Prunksitzung im Hotel „Nettetal“ wird unter den Klängen des Fanfarenkorps<br />

der KG Humor und des Tambourkorps der Stadtsoldaten das Regentenpaar der<br />

„fünften Jahreszeit“ vorgestellt:<br />

Prinz Carolus I. von der Kronenburg<br />

und Prinzessin Gisela vom<br />

Michaelshof, im bürgerlichen Leben:<br />

Karl Nachtsheim und Gisela<br />

Bell. Närrischer Kanzler ist Josef<br />

Mürtz, der durch das Programm<br />

führt. Akteure der Prunksitzung:<br />

Severin Hillesheim, Frau Lipka,<br />

Karnevalist Bozem, Heinz Eichel,<br />

Albert Müller, das Duett<br />

Degen-Pickenhahn, Maria Degen,<br />

Jungkarnevalist Manfred<br />

Debüser, Walter Krämer sowie<br />

die Fidelen und die Ewig jungen<br />

Möhnen. Neben dieser Prunksitzung<br />

findet wieder eine ganze<br />

Reihe Fastnachtsveranstaltungen<br />

der Vereine und Nachbarschaften<br />

statt.<br />

„Freut euch des Lebens - meckern<br />

vergebens“ lautet das Motto<br />

des Zuges, der sich am Fast-<br />

Abb. 23: Das Prinzenpaar beim Fastnachtsumzug in<br />

der Erzbergerstraße; Foto: Engelbert Raab<br />

Otmar Lohner<br />

nachtssonntag durch die <strong>Plaidter</strong><br />

Straßen schlängelt.<br />

<strong>10</strong>7


Plaidt vor 50 Jahren<br />

Auf der Gemeinderatssitzung wird Otto Völcker (SPD) als Ersatz für den wegen<br />

Krankheit ausgeschiedenen Peter Kurth verpflichtet. Peter Wilkes wird als Schiedsmann<br />

bestätigt, Albert Iven als Stellvertreter. Bürgermeister Rollmann teilt mit, dass<br />

die beiden beantragten Lehrerstellen bewilligt wurden. Eine Gedenktafel in der neuen<br />

Friedhofskapelle für die Gefallenen der beiden Weltkriege soll aus <strong>Plaidter</strong> Basaltlava<br />

hergestellt werden. Die Gemeinde bittet per Aufruf in der Presse mitzuteilen,<br />

ob es noch Vermisste oder Gefallene gibt, die nicht auf den Tafeln am Kriegerdenkmal<br />

oder in der Kirche aufgeführt sind.<br />

März 1960<br />

Aus dem Familienbuch: Geburten - Michael Rakowitsch, Udo Klein, Bärbel Grube,<br />

Silvia Hein, Petra Riedl, Ralf Otto Hillesheim, Inge Schug, Agnes Spurtzem, Karla<br />

Helene Wagner; Heiraten - Josef Günter Simon Sauerborn und Waltraud Brunhilde<br />

Erika Neumann, Helmut Johann Breuling aus Eich und Therese Renate Leyendecker,<br />

Gerhard Kretzer und Christine Elisabeth Huppert aus Saffig; Sterbefälle -<br />

Heinrich Heß (76), Peter Josef Müller (68), Anna Wybranietz, geb. Jonofzik (77).<br />

Spitzenplatzierung bei den Kreiswaldlaufmeisterschaften in Andernach für Sportler<br />

des TV Jahn: Meisterklasse Damen 800 Meter: 1. Erna Maisack; Schüler B 600<br />

Meter: 2. Wolfgang Pilon; die Mannschaft des TV Jahn wird hier Dritte wie auch die<br />

Schüler A über <strong>10</strong>0 Meter. Bei den Schülerinnen A über 600 Meter gibt es einen<br />

Dreifachsieg durch Anita Stollenwerk vor Resi Leyendecker und Waltraud Riedl sowie<br />

den Titel mit der Mannschaft. Über die gleiche Strecke erreichen B-Schülerin<br />

Agnes Mürtz den dritten und die Mannschaft den zweiten Platz. Wenig später wird<br />

Erna Maisack Deutsche Vizemeisterin über 1.200 Meter.<br />

Wegen seiner angegriffenen Gesundheit verlässt Pfarrer Peter Kuhn auf eigenen<br />

Wunsch nach viereinhalb Jahren die <strong>Plaidter</strong> Katholiken und wird nach Buch auf<br />

dem Hunsrück versetzt.<br />

Auguste Frömbgen, 38 Jahre lang Lehrerin in Plaidt, begeht in ihrem Heimatort<br />

Bad Hönningen ihren 90. Geburtstag.<br />

Erna Maisack wird in Rengsdorf über 1.000 Meter Rheinlandmeisterin im Waldlauf.<br />

Sage und schreibe 2.200 Zuschauer sehen das Spiel der beiden Tabellenführer FC<br />

Plaidt gegen Spvgg. Bendorf. Durch Tore von Morsch, Monreal und je zwei von<br />

Hoffmann und Retterath siegen die Platzherren mit 6:2. Im nächsten Heimspiel wird<br />

die Spvvg. Andernach mit 8:1 abgefertigt.<br />

Gemeinderatssitzung: Vor allem wegen seiner Verdienste um die Jugend erhält der<br />

TV einen Zuschuss von 500 Mark für das im Juni anstehende 50-jährige Bestehen.<br />

Der FC Alemannia erhält zwei Fußbälle zum 40-jährigen Jubiläum. Der Antrag von<br />

Sepp Leiß, für das neue Baugelände am Friedhof einen Bebauungsplan aufzustellen,<br />

führt zu einer erregten Debatte, die leider auch ins Persönliche ging.<br />

An den Bundeswinterspielen in der Turnhalle der Niedermendiger Pfarrer-Bechtel-Schule<br />

nehmen rund 300 Jugendliche aus dem Kreis teil. Athleten des TV Jahn<br />

gewinnen drei Titel: bei den Mannschaften die männliche Jugend 1948/50 und die<br />

weibliche 1946/47 sowie Resi Leyendecker im Einzel.<br />

Über die Amtseinführung des neuen Pfarrers Johannes Brachtendorf berichtet die<br />

Rhein-Zeitung:<br />

<strong>10</strong>8


Den schwerkranken Freund abgelöst<br />

Otmar Lohner<br />

Das katholische Plaidt bereitete Pfarrer Johannes Brachtendorf einen herzlichen<br />

Empfang<br />

-is- PLAIDT. Als vor knapp drei Wochen Pfarrer Peter Kuhn wegen seiner<br />

schweren Erkrankung unseren Ort verließ, erfüllte Wehmut über sein Scheiden die<br />

ganze katholische Pfarrgemeinde. Am Sonntag Laetare konnte nun Plaidt seinen<br />

neuen Seelenhirten begrüßen.<br />

Pfarreinführung in Plaidt<br />

Strahlender Sonnenschein eines warmen Frühlingtages lachte vom Himmel, als<br />

sich die Schulkinder mit der Lehrerschaft, die katholische Jugend mit ihren Bannern,<br />

die St.-Hubertus-Schützenbruderschaft, der Kirchenvorstand, der Kirchenchor,<br />

die Geistlichkeit der Nachbarpfarreien, Vertreter der katholischen Verbände<br />

und der Zivilgemeinde zusammen mit mehreren hundert Gläubigen zur Prozession<br />

vereinigten, die dem neuen Seelenhirten Pastor Johannes Brachtendorf den Willkommensgruß<br />

bot. Geleitet von Dechant Gerhardus (Nickenich) betrat der neue<br />

Seelsorger den Ort.<br />

Mit offenen Herzen empfangen<br />

Nach dem Begrüßungsgedicht einer Schülerin hießen namens des Kirchenvorstandes<br />

dessen Mitglied Ulhas und namens der Behörden Bürgermeister Rollmann<br />

den neuen Pfarrer willkommen, wobei Bürgermeister Rollmann betonte, er hoffe<br />

auf eine lange, gedeihliche Zusammenarbeit zwischen Zivil- und Pfarrgemeinde<br />

zum Wohle der <strong>Plaidter</strong> Bevölkerung. Im Auftrag der Schützenbruderschaft begrüßte<br />

Hauptmann Hauröder den neuen Präses der Bruderschaft. „Gott grüße<br />

dich“, gesungen vom Kirchenchor, schloß den herzlichen Empfang ab, und in feierlicher<br />

Prozession wurde Pastor Brachtendorf durch die festlich geschmückten<br />

Straßen in seine neue Pfarrkirche geleitet. Dechant Gerhardus übergab, nachdem<br />

er in der Kirche die feierliche Ernennungsurkunde verlesen und der neue Seelenhirte<br />

das vorgeschriebene Glaubensbekenntnis und den Treueeid geleistet hatte,<br />

diesem Kirche, Pfarrhaus und Seelsorgeamt.<br />

Freundschaft seit 27 Jahren<br />

Pastor Brachtendorf begann seine erste Predigt in der dichtgefüllten Pfarrkirche<br />

mit dem Evangelium vom guten Hirten. Er gedachte dann „in einer Stunde gemischter<br />

Freude“ des Mitbruders Peter Kuhn, der nur schweren Herzens von Plaidt<br />

geschieden sei, und mit dem ihn eine über 27-jährige Freundschaft verbinde. Als<br />

Student des gleichen Semesters seien sie beide am 7.8.1938 geweiht worden, dann<br />

beide an den Rhein (Irlich und Vallendar) gekommen. Während Pastor Kuhn<br />

schwer verwundet aus dem Kriege heimgekehrt sei, habe er erst 1948 als Spätheimkehrer<br />

die Heimat wieder erreicht und seine bisherige Pfarrei Merzkirchen im<br />

Kreis Saarburg nun verlassen müssen, um seinen erkrankten Freund in einem sicherlich<br />

nicht leichten Amte in einer großen Pfarrei abzulösen. Sein Dank galt besonders<br />

Kaplan Stüber, der in den Monaten der Krankheit von Pfarrer Kuhn und in<br />

der Übergangszeit die Geschäfte des Pfarrers bewundernswert geleitet habe, aber<br />

auch den vielen ehemaligen Pfarrkindern aus Merzkirchen, die ihn nach Plaidt ge-<br />

<strong>10</strong>9


Plaidt vor 50 Jahren<br />

leitet hätten. Mit ergreifenden Worten betonte der neue Seelsorger dann, er wolle<br />

vor allem Priester, Seelenhirte im Sinne des Evangeliums sein und bitte um das<br />

Vertrauen aller Gläubigen, um Mitarbeit und vor allem um das Gebet, damit ihm<br />

die Gnade zuteil werde, inmitten eines Industriezentrums, das Plaidt nun einmal<br />

sei, inmitten materiellen Denkens, allen den Weg weisen zu können.<br />

Der Festchor „Jubilate Deo“, das Tedeum und ein feierlicher sakramentaler Segen<br />

schlossen die kirchliche Feierstunde, die unserem Orte einen neuen katholischen<br />

Pfarrer gab.<br />

Abb. 24: Die Gemeinde begrüßt Pfarrer Brachtendorf in der Bahnhofstraße; links: Dechant<br />

Gerhardus aus Nickenich.<br />

Am Monatsletzten tritt Lehrerin Elisabeth Blaszczyk nach 45 Dienstjahren, davon<br />

27 Jahre in Plaidt, in den Ruhestand.<br />

1<strong>10</strong><br />

Abb. 25: Am Ende des<br />

Schuljahres wird Lehrerin<br />

Elisabeth Blaszczyk in<br />

den Ruhestand verabschiedet;<br />

hier mit Rektor<br />

Hans Morbach (r.) und<br />

seinem Vorgänger Richard<br />

Weiler.


Otmar Lohner<br />

Abb. 26: Schulentlassung am 25. März 1960 mit Klassenlehrerin Elisabeth Blaszczyk und<br />

Rektor Hans Morbach<br />

Abb. 27: Namensliste der Schulentlassenen<br />

111


Plaidt vor 50 Jahren<br />

April 1960<br />

Aus dem Familienbuch: Geburten - Katharina Helene Bartz, Jürgen Nied, Gertrud<br />

Rita Bonn, Wilhelm Manfred Fischer, Katharina Krämer, Hildegard Cäcilie Hoffmann,<br />

Rolf Horst Baas; Heiraten - Josef Matthias Walbrück und Rita Erika Schmidt<br />

aus Neuwied, Herman Josef Schäfer und Rosemarie Schmitz aus Ettringen, Peter<br />

Pauli aus Kruft und Maria Barbara Burgard, Paul Bartholomäus Hänsgen aus Kruft<br />

und Maria Margareta Becker; Sterbefälle - Reinhold Allmang (86), Margaretha Weiler,<br />

geb. Waldecker (74), Sybille Bartz (ein Tag), Maria Margaretha Uenzen, geb.<br />

Lohner (81).<br />

Abb. 28 und 29: Die Mädchen und Jungen des 1960er Kommunionjahrgangs mit Pfarrer Johannes<br />

Brachtendorf und Kaplan Adolf Stüber (nur auf Abb. 28)<br />

112


Abb. 30: Erstklässler mit Lehrer Hans-Jürgen Steinkrüger<br />

Abb. 31: Erstklässler mit Lehrer Walter Rissler<br />

Otmar Lohner<br />

Beigeordneter Albert Iven wird 70. Der Sozialdemokrat gehörte schon 1933 dem<br />

Gemeinderat an, wurde 1947 zweiter und später erster Beigeordneter.<br />

Am Karsamstag wird der Lehrer im Ruhestand, Clemens Pfaffenholz, auf dem<br />

<strong>Plaidter</strong> Friedhof beigesetzt.<br />

Der Gemeinderat nimmt den Haushaltsplan 1960 einstimmig an: 657.160 Mark im<br />

ordentlichen und 52.000 Mark im außerordentlichen Teil für jeweils neun Monate.<br />

Debattiert wird die Frage der Wirtschaftlichkeit des Wasserwerkes: In Plaidt kostet<br />

der Kubikmeter Wasser 22 Pfennig, Andernach nimmt 35, Kruft 32 Pfennig.<br />

113


Plaidt vor 50 Jahren<br />

Provisorisch, um die weiteren Arbeiten voranzubringen, rollt der durch eine Ampel<br />

geregelte Verkehr auf der B 256 vorerst einspurig über die neue Eisenbahnbrücke.<br />

Abb. 32: Die ersten Fahrzeuge passieren die neue Eisenbahnbrücke; rechts ist die alte Bundesstraße<br />

zu erkennen; Foto aus der Rhein-Zeitung.<br />

Nach den Osterferien tritt das Lehrer-Ehepaar Hugo und Rosalie Kreutzer seinen<br />

Dienst in Plaidt an. Anton Adams wird Konrektor.<br />

Abb. 33: Das Lehrerkollegium um 1960: (sitzend v.l.) Rektor Hans Morbach, Erwin Manjura,<br />

Konrektor Anton Adams, Pfarrer Johannes Brachtendorf; (stehend v.l.) Hugo Kreutzer, Angelika<br />

Monschauer, Gertrud Sobotta, Karl Pantke, Gertrud Heiliger, (davor) Susanne Webler,<br />

Kaplan Adolf Stüber, Walter Rissler, Rosalie Kreutzer, Frl. Dziuba, Ferdinand Fiege,<br />

Hans-Jürgen Steinkrüger<br />

114


Abb. 34: Gliederung der Klassen bei Schulbeginn<br />

Otmar Lohner<br />

Mai 1960<br />

Aus dem Familienbuch: Geburten - Heinz Gerhard Görges, Inge Johanna Gilles,<br />

Gregor Hörsch, Joachim Mosen, Jürgen Johnen; Heiraten - Horst Adolf Spörrle und<br />

Maria Augusta Unger, Reinhard Johannes Lehmann und Hiltrude Elisabeth Rogowski,<br />

Wilhelm Teuner und Maria Cornet; Sterbefälle - Klemens Paffenholz (74),<br />

Josef Mindermann (78), Hildegard Görges, geb. Brück (35).<br />

Zur evangelischen Kirchengemeinde Plaidt gehören neben Plaidt die Orte Kruft,<br />

Kretz, Miesenheim, Saffig, Lonnig und Ochtendung. Am 18. Mai 1950 gegründet,<br />

begeht sie am Himmelfahrtstag ihr zehnjähriges Bestehen mit einem Festgottesdienst<br />

und einem feierlichen Familientag, dem Pfarrer Lothar Przybylski von der Patengemeinde<br />

Elbersfeld, Amtsbürgermeister Dedenbach und die Gewerkschaftssekretäre<br />

Walter Wirfs und Franz Nillius beiwohnen; den verhinderten Ortsbürgermeister ver-<br />

115


Plaidt vor 50 Jahren<br />

tritt Fritz Rollmann. Durch den Zuzug vieler Flüchtlinge und Heimatvertriebener in<br />

den Kriegs- und Nachkriegsjahren ist der Anteil der evangelischen Bürger in der vormals<br />

fast ausschließlich katholischen Region stark angestiegen. So waren 1938 von<br />

den rund 36.000 Einwohnern der später gegründeten, benachbarten Kirchengemeinden<br />

Plaidt und Urmitz-Mülheim lediglich 120 evangelisch; zur Zeit der Gründung<br />

waren es 2.600. In den ersten Jahren als Kirchenverweser eingesetzt, wurde August<br />

Kiesewetter 1955 Pfarrer beider Kirchengemeinden, ab 1959 nur noch der <strong>Plaidter</strong>.<br />

Mit dem Gewinn der Meisterschaft<br />

in der 2. Amateurliga<br />

Koblenz-Nord steigt der FC<br />

Alemannia in die höchste deutsche<br />

Amateurklasse auf. Zudem<br />

wird der Verein Bezirksund<br />

Kreismeister sowie Kreispokalsieger.<br />

Da kann man nur<br />

gratulieren.<br />

Musikalisch begleitet von<br />

der Kapelle der Vereinigten<br />

Musiker, dem MGV Eintracht<br />

und dem Madrigalchor der<br />

VHS begeht Plaidt den 1. Mai,<br />

den Tag der Arbeit, mit einer<br />

Kundgebung des DGB-Ortskartells.<br />

Bieta von Winnenburg wird bei der Prüfung<br />

der Schäferhunde mit „Sehr gut“ bewertet.<br />

Besitzer ist Johann Marx.<br />

2.000 Mark gewinnt eine ungenannte<br />

<strong>Plaidter</strong> Arbeiterfrau, die eben erst nach<br />

langer Krankheit genesen, nach Hause zurückgekehrt<br />

war, beim Gewinnsparen der<br />

Raiffeisenbank. Die Rhein-Zeitung veröffentlicht<br />

regelmäßig die Gewinnausschüttungen,<br />

auch kleinerer Beträge.<br />

Sein 40-jähriges Bestehen begeht der<br />

FC Alemannia 1920 Plaidt mit einem Festkommers<br />

und einer Sportwerbewoche.<br />

Beim Festkommers mit zahlreichen Ehrengästen,<br />

u.a. die Bürgermeister Dedenbach<br />

und Rollmann, Pfarrer Brachtendorf<br />

und die Vertreter der <strong>Plaidter</strong> Vereine,<br />

verleiht Verbandspräsident Martini dem<br />

zweiten Vorsitzenden, Alois Nachtsheim,<br />

und dem Senior der Meistermannschaft,<br />

Karl Monreal, Ehrenbriefe und Kassierer<br />

Matthias Degen sowie Trainer Nikolaus<br />

116<br />

Ab. 35: Abschlusstabelle 2. Amateurliga Koblenz-Nord<br />

Abb. 36: FC-Spieler Friedel Reichert war<br />

lange Jahre der beste Torwart im Rheinland,<br />

links Fritz Degen, Chef der Abwehr.


Kretzer die Ehrennadel des Verbandes. Das musikalische Festprogramm übernehmen<br />

der MGV Eintracht und die Vereinigten Musiker.<br />

Bei der Sportwerbewoche erringen die Alemannen trotz drei Toren Rückstand ein<br />

4:4 gegen die Vertragsspieler der Sportvereinigung Andernach. Weitere Höhepunkte<br />

sind ein internationales A-Jugend-Turnier, ein Spiel der 1. Mannschaft gegen Rheinland<br />

Mayen, das mit 3:1 geschlagen wird, sowie eine Begegnung der Bezirksauswahlen<br />

von Koblenz gegen Trier. Beim 4:3-Sieg tragen Helmut Retterath zwei Tore und<br />

Josef Morsch eins bei.<br />

40 Jahre FC Alemannia 1920 Plaidt im Rückblick 6<br />

Otmar Lohner<br />

Karl Barz, Wilhelm Esser, Karl Geil, August Ginkel, Johann Hillesheim, Peter<br />

Hillesheim, Wilhelm Kollig, Ernst Krämer, Wilhelm Kraus, Wilhelm Löhndorf,<br />

Anton Meyer, Engelbert Meyer, Karl Müller, Peter Müller, Eduard Nachtsheim,<br />

Josef Schäfer, Bernhard Schmitz, Peter Schneider, Paul Schröder, Johann Ulhas,<br />

Eberhard Vianden: 21 junge Fußballer gründen am 8. Mai 1920 im Hotel „Nettetal“<br />

den Fußballclub (F.C.) „Alemannia 1920“ - Plaidt und wählen Engelbert Meyer<br />

zum 1. Vorsitzenden. Zehn auswärtige und alle <strong>Plaidter</strong> Vereine nehmen am<br />

Festzug zum Stiftungsfest am 20. August 1920 teil. Der erste Sieg wird sechs Tage<br />

nach der Gründung in Ochtendung mit 1:0 gefeiert. Erstes Trainingsgelände ist ein<br />

Exerzierplatz der Amerikaner am Pommerhof; Bohnenstangen markieren das Tor.<br />

1921 wird das Wasserloch „Krutschekaul“ in „Marcis Loch“ am Dorfplatz trockengelegt<br />

und als Sportplatz genutzt, 1934 die erste Meisterschaft errungen. Beim<br />

„von-Tschammer-Pokal“ (benannt nach dem NS-Reichssportführer Hans von<br />

Tschammer und Osten) erreichen die Alemannen 1937 die Runde der besten 32<br />

Mannschaften aus ganz Deutschland. Der Zweite Weltkrieg beendet 1943 den<br />

Spielbetrieb, der kurz nach Kriegsende wieder aufgenommen wird. Nach zweimaliger<br />

Verlegung wird nun der Sportplatz an der Bundesstraße als Spielstätte genutzt.<br />

Mit dem Gewinn der Meisterschaft gelingt 1951 der Aufstieg in die Landesliga<br />

und der Titelgewinn bei den Bezirksmeisterschaften. Beim Rheinland-Pokal<br />

verliert die Elf erst im Endspiel gegen VfL Trier. Dem Abstieg in die A-Klasse in<br />

der Saison 1957/58 folgt postwendend der Wiederaufstieg mit nur drei Verlustpunkten<br />

und 130 Toren. Nach dem Aufstieg „marschiert“ der FC „durch“, wird<br />

Meister und steigt im Jubiläumsjahr in die erste Amateurliga auf.<br />

Auch die Jugendarbeit wird beim FC Alemannia großgeschrieben: So wird die<br />

A-Jugend 1958 Kreismeister. Neben Fußball spielt auch die Leichtathletik seit den<br />

30er Jahren eine Rolle, und 1954 wird eine Tischtennisabteilung gegründet.<br />

Vereinsvorsitzende: 1920-1925 Engelbert Meyer, 1926/27 Thomas Neukirch,<br />

1927/28 Konrad Thönnes, 1928-1930 Christoph Adler, 1930/31 Franz Wilhelmi,<br />

1931/32 Georg Müller, 1932/33 Christian Hoffmann, 1933-1945 Eberhard Kecker.<br />

Durch nachkriegsbedingte Umstände kann Kecker den Vorsitz bis 1947 nicht<br />

offiziell bekleiden. Dann wird er wieder Vorsitzender und übt das Amt mit einer<br />

viermonatigen Unterbrechung noch im Jubiläumsjahr aus.<br />

117


Plaidt vor 50 Jahren<br />

Abb. 37: Vorstandsmitglieder und Freunde des FC Alemannia auf dem Sportplatz an der Umgehungsstraße;<br />

v.l.: Alois Nachtsheim, Karl Geil, Willi Mosen, Peter Schwarz, Jakob Klasen,<br />

Peter Josef Wilkes, Eberhard Kecker, Peter Ulhas, Josef Nachtsheim<br />

Abb. 38: Meistermannschaft 1951, stehend v.l.: Eberhard Kecker, Toni Röttgen, Engelbert<br />

Kleemann, Günter Kunze, Hans Ackermann, Helmut Breitbach, Alois Adams, Lambert Mohr,<br />

Michael Gail, Trainer Nikolaus Kretzer; knieend v.l.; Gregor Bartz, Josef Zannin, Felix Bartz,<br />

Josef Marzi, Werner Fritz, Albert Iven, Herbert Mohr; es fehlen Emmerich Engels und Josef<br />

Lotz<br />

Pfarrer Kiesewetter führt mit Kurt Grützmacher, Wolfgang Höhn und Herbert<br />

Kahl drei neue Mitglieder in das Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde<br />

ein.<br />

118


Der Gemeinderat befasst sich mit der<br />

Sperrung der Burgruine Wernerseck.<br />

Auf die Gefahr durch herabstürzende<br />

Mauersteine hingewiesen, lässt der Besitzer,<br />

Cyriak Weiler aus Ochtendung,<br />

den Zugang zu diesem beliebten Ausflugsziel<br />

zumauern. Dadurch kann man<br />

auch die beiden hinter der Ruine gelegenen<br />

Bildstöcke nicht mehr erreichen. Der<br />

Rat bittet den Landrat in einem Schreiben<br />

um Unterstützung, die Freigabe des<br />

Durchgangs zu erwirken.<br />

Beim Saisonbeginn der Leichtathleten<br />

im Andernacher Stadion ist Erna Maisack<br />

gut aufgelegt. Sie siegt bei den Frauen<br />

über <strong>10</strong>0 Meter und im Weitsprung,<br />

wird Zweite beim Kugelstoßen. Resi<br />

Leyendecker steht ihr nicht nach und gewinnt<br />

bei den Schülerinnen A den Dreikampf.<br />

Beim 58. Krahnenbergfest in Andernach<br />

entscheidet Erna Maisack im<br />

gleichen Monat den leichtathletischen<br />

Dreikampf in überragender Manier für<br />

sich.<br />

Um 22,8 Prozent, von 38 Millionen<br />

1958 auf 46,7 Millionen Mark 1959, steigerte<br />

die Raiffeisenkasse Plaidt den Jahresumsatz,<br />

wie auf der Generalversammlung<br />

im Saal „Vianden“ bekantgegeben<br />

wird. Weitere Zahlen für diese Vergleichsjahre:<br />

Die Bilanzsumme stieg von<br />

2.625.000 auf 3.167.227 DM; der Bestand<br />

der Gesamteinlagen von 2.386.775<br />

auf 2.867.386 DM, davon allein<br />

2.344.091 DM auf reine Spareinlagen;<br />

die Sparkonten stiegen um 334 auf 2.029.<br />

Die Zahl der Mitglieder beträgt 580. Einstimmig<br />

wiedergewählt werden die turnusmäßig<br />

ausgeschiedenen Vorstandsbzw.<br />

Aufsichtsratsmitglieder Kaspar<br />

Weiler, Georg Müller und Alois Hickmann.<br />

Zum Abschluss der Versammlung<br />

erhält jedes anwesende Mitglied einen<br />

Schoppen Wein.<br />

Otmar Lohner<br />

Abb. 39: Hauptturm der Ruine der Burg Wernerseck<br />

um 1960<br />

Abb. 40: Das Gebäude der Raiffeisenkasse in<br />

den 1960er Jahren<br />

119


Plaidt vor 50 Jahren<br />

Erna Maisack wird Kreismeisterin über <strong>10</strong>0 Meter und im Weitsprung sowie Dritte<br />

beim Kugelstoßen.<br />

Generalversammlung der Ortsgruppe des Reichsbundes der Kriegs- und Zivilgeschädigten:<br />

Der Vorstand wird für zwei weitere Jahre bestätigt; den 1959 verstorbenen<br />

Schriftführer ersetzt Heinrich Neupert.<br />

Juni 1960<br />

Aus dem Familienbuch: Geburten - Marion Bartz, Manfred Joachim Büchel, Horst<br />

Günther, Hans Peter Persy, Franz Elmar Ginkel, Renate Weiler, Petra Henni Leyendecker,<br />

Rainer Marzi, Gudrun Bärbig, Leopold Tirrée, Hans-Peter Schäfer, Kurt<br />

Henn; Heiraten - Adolf Heinz Josef Bernard und Ingrid Katharina Kaltz aus Ochtendung,<br />

Fritz Karl Werf aus Andernach [der in den nächsten Jahrzehnten als Realschullehrer<br />

in Niedermendig und Andernach viele <strong>Plaidter</strong> Schüler unterrichten wird] und<br />

Rosa Brengmann, Peter Nördershäuser und Anna Maria Kretzer, Peter Helmut Ulhas<br />

und Anna Jostert aus Walporzheim, Karl Heinz Butterweck aus Eich und Renate<br />

Hirsch; Sterbefälle sind nicht aufgelistet.<br />

Superintendent Rott aus Koblenz referiert im Gemeindeheim der evangelischen<br />

Kirchengemeinde. Unter dem Thema „Elternhaus, Kirche und Schule“ vergleicht er<br />

die Erziehung evangelischer und katholischer Kinder,<br />

die Unterschiede mit großer Sachkompetenz<br />

unterstreichend.<br />

Nach dem Gedenken an den verstorbenen Ehrenoberbrandmeister<br />

Wilhelm Mürtz und den üblichen<br />

Regularien wählt die Feuerwehr auf der Jahreshauptversammlung<br />

im Gasthaus „Burg Wernerseck“ einen<br />

neuen Vorstand. Wiedergewählt werden die langjährigen<br />

Vorstandsmitglieder Erich Büchel als Kassierer<br />

und Willi Mosen als Schriftführer. Beisitzer sind Josef<br />

Bender, Kurt Mürtz und Alois Wilkes. Zum Zeugwart<br />

wird Josef Unger und zum Gerätewart Fritz Ginkel<br />

berufen. Wehrführer ist Fritz Mürtz. Die Wahl<br />

des Wehrführers steht bei den turnusgemäßen<br />

Pflichtwahlen nicht an.<br />

Durch ein 5:3 gegen SC Elkenroth wird der FC<br />

Fußballmeister des Bezirks Koblenz.<br />

Mit neuem Rheinland-Rekord in 59,5 Sekunden<br />

wird Erna Maisack auf dem Koblenzer Oberwerth<br />

Rheinland-Meisterin über 400 Meter und bleibt dabei<br />

4,3 Sekunden unter der bisherigen Bestmarke. Über<br />

800 Meter findet sie leider keine Gegnerin.<br />

Im Mittelpunkt des 50-jährigen Bestehens des<br />

Turnvereins Jahn 19<strong>10</strong> stehen der Festabend und die<br />

Ausrichtung des <strong>10</strong>. Gauturnfestes. Der Festabend im<br />

Hotel „Nettetal“ zieht viele prominente Gäste an, darunter<br />

Landrat Dr. Kohns, der erklärt, dass er gar nicht<br />

120<br />

Abb. 41: Wilhelm Mürtz,<br />

(*1.1.1886, †8.12.1959) war von<br />

1949 bis 1951 Wehrführer; Foto:<br />

Freiwillige Feuerwehr Plaidt.


Otmar Lohner<br />

Abb. 42: Turnerriege in den 1920er Jahren; vordere Reihe, Dritter von rechts: Turnwart Josef<br />

Mindermann, der kurz vor den Feierlichkeiten zur 50-jährigen Vereinsgründung verstirbt<br />

Abb. 43: Mädchen-Turnriege 1920 mit Turnwart Rudolf Voss (links)<br />

121


Plaidt vor 50 Jahren<br />

Abb. 44: Turner des TV Jahn bei einem Umzug 1952 an der Ecke Bahnhofstraße/Miesenheimer<br />

Straße<br />

Abb. 45: TV Jahn-Handballer 1954 auf Mannschaftstour nach Baiersbronn im Schwarzwald;<br />

stehend v.l.: Karl Hallfeld, Werner Auer, Renate Krämer, N.N., Hans Debastian, Margret Büchel,<br />

Josef Lange, N.N., Lorenz Schmorleitz, 2x N.N., Walter Weiler, vorn v.l.: Georg und<br />

Elisabeth Hirsch, Jakob Kowalski, Max Nachtsheim und Rudi Steffens<br />

122


50 Jahre Turnverein Jahn 19<strong>10</strong> Plaidt im Zeitraffer 7<br />

Otmar Lohner<br />

Gegründet wird der Turnverein Jahn im Februar 19<strong>10</strong> im Gasthaus „Burg<br />

Wernerseck“ (Inhaber: August Kappe) von rund 30 jungen Menschen. Bei der<br />

Versammlung werden Peter Gries zum ersten und Peter Waldorf zum zweiten<br />

Vorsitzenden gewählt, Matthias Kornwolf zum Kassierer und Wilhelm Wenz zum<br />

Schriftführer; Turnwart wird Wilhelm Heinemann. Im Jahr darauf zählt der TV bereits<br />

165 Mitglieder. Angeboten wird ausschließlich Geräteturnen. Beim ersten<br />

Turnfest, einem Leistungsturnen gegen die Turngesellschaft Andernach, erreicht<br />

der junge Josef Mindermann den zweiten Preis in der Oberstufe. Aufgrund seiner<br />

Erfolge wird er 1913 zum ersten Turnwart gewählt. Beim vom TV Jahn ausgerichteten<br />

Gauturnfest beteiligen sich 17 Vereine. Franz Schäfer siegt bei den ersten<br />

Vereinsmeisterschaften am zweiten Weihnachtstag im gleichen Jahr. Der Erste<br />

Weltkrieg bringt einen Bruch in den aufstrebenden jungen Verein: Fast alle Aktiven<br />

werden zu den Waffen gerufen, der Turnbetrieb kommt zum Erliegen. Der 1920<br />

aus Gefangenschaft heimkehrende Josef Mindermann baut den Verein neu auf. Er<br />

ist es auch, der zusammen mit den Turnwarten Alois Schumacher, Paul Nachtsheim<br />

und Heinrich Rollmann den Verein zu vielen Erfolgen führt. So erringt der<br />

TV Jahn 1926 beim Gauturnfest das Gaubanner für die erfolgreichste Riege. Unter<br />

Lehrer Johann Mülhausen werden zahlreiche Wanderungen mit reger Beteiligung<br />

angeboten. Rudolf Voss gründet die erste Mädchen-Abteilung und in den 1930er<br />

Jahren wird eine Leichathletikabteilung ins Leben gerufen, weitere Angebote sind<br />

Hand- und Faustball. Die Aktivitäten werden ausgeübt auf einem Gelände an der<br />

Bundesstraße, das bis 1950 als Sportplatz dient, und in Sälen der Gastronomie.<br />

1938 führt ein Erlass für Orte unter 3.000 Einwohnern zu einem Verschmelzen mit<br />

dem FC Alemannia unter dem neuen Namen „Verein für Leibesübungen“.<br />

Der Zweite Weltkrieg bringt den Vereinsbetrieb erneut zum Erliegen. Er wird<br />

erst am Karfreitag 1951 mit der Neugründung im Gasthof „Krone“ von einigen alten<br />

Mitgliedern und rund 20 Jugendlichen wiederbelebt. Der Vorstand setzt sich<br />

zusammen aus:<br />

Jakob Döll, 1. Vorsitzender Severin Hillesheim, 2. Turnwart<br />

Alois Schumacher, 2. Vorsitzender Ferdinand Müller, Gerätewart<br />

Jakob Kohns, Gerätewart Martin Schmitz, Sportwart<br />

Paul Nachtsheim, Kassierer Albert Zannin, Jugendwart<br />

Martin Marzi, 1. Turnwart Josef Degen, Beisitzer<br />

Trotz vieler Widrigkeiten - die Geräte alt und beschädigt, kein Geld und keine<br />

Turnhalle - geht es vor allem in der Leichathletik stetig aufwärts. Die Mühen werden<br />

belohnt mit den großen überregionalen Erfolgen Erna Maisacks, zu denen<br />

auch ihr Trainer, Gregor Bartz, wesentlich beiträgt. Mit der Eröffnung der Turnhalle<br />

wird ab 1958 das Turnen wieder forciert.<br />

Einen Tiefpunkt muss der Verein noch erleben: Wenige Wochen vor dem Jubiläum<br />

zum 50-jährigen Bestehen verstirbt Ehrenturnwart Josef Mindermann, eine<br />

jahrzehntelange Stütze des Vereins.<br />

123


Plaidt vor 50 Jahren<br />

gewusst habe, daß er eine Rede zu halten hätte. Für seine Verdienste wird der Verein<br />

mit der Verdienstplakette des Deutschen Leichtathletikverbandes ausgezeichnet. Mit<br />

der goldenen Ehrennadel werden die noch lebenden Gründungsmitglieder Klaus<br />

Künster, Anton Leber, Klaus Mehlis und Fritz Müller sowie die Mitglieder Paul<br />

Nachtsheim, Wilhelm Neukirch, Peter Urmersbach, M. Mathias Quirin und Erna<br />

Maisack ausgezeichnet; Willi Pilon, Peter Spurzem und Kaspar Weiler mit der silbernen.<br />

Zur Unterhaltung tragen bei: der MGV Eintracht, die Blaskapelle unter Kapellmeister<br />

Stein, die Schüler- und die Mädchenriege unter Severin Hillesheim bzw.<br />

Erna Maisack sowie die Gauturnriegen und die Tanzgruppe des TV Bad Niederbreisig.<br />

Gauvorsitzender Müller weiht die neue, schöne Fahne.<br />

Tags darauf nehmen etwa 300 Sportler des Turngaus Rhein-Ahr-Nette am Gauturnfest<br />

und dem bunten Festzug durch den Ort teil. Leichtathletik und Turnen stehen<br />

im Mittelpunkt, aber auch Fechten, Trampolinturnen, ein Faustballspiel und Tanzvorführungen<br />

bringen viel Spannung und Unterhaltung. Gute Ergebnisse der <strong>Plaidter</strong><br />

Sportler: Im Geräte-Achtkampf siegt Friedel Hillesheim vor Jakob Döll, beim Dreikampf<br />

Marietherese Kretzer vor Resi Leyendecker. Alfred Pickenhahn wird Zweiter<br />

im gemischten Sechskampf vor Heinrich Locker, und im Leichtathletik-Dreikampf<br />

belegt Fritz Lehmacher den zweiten Platz.<br />

Der Gemeinderat votiert<br />

nach längerer Debatte für die<br />

Anschaffung eines Fahrzeuges<br />

für die Feuerwehr zum<br />

Preis von <strong>10</strong>.000 Mark.<br />

Bei der konstituierenden<br />

Sitzung des Schulelternbeirats<br />

wird Alois Wilkes zum 1.<br />

Vorsitzenden gewählt. Ihm<br />

stehen Alois Hengesbach als<br />

Abb. 45: Aktuelles Einsatzfahrzeug der <strong>Plaidter</strong> Feuerwehr:<br />

Traktor von Anton Kurth mit Pumpe und Schläuchen, auf<br />

dem Hänger Alois Wilkes; Foto: Freiwillige Feuerwehr<br />

Plaidt<br />

124<br />

2. Vorsitzender und Rudolf<br />

Märsch als Schriftführer zur<br />

Seite. Letzterer wird zusammen<br />

mit Helmut Mehlis in<br />

den Schulausschuss berufen;<br />

Ersatzleute sind Ina Rollmann<br />

und Herbert Mohr.


Otmar Lohner<br />

1<br />

Grundlagen dieser Ortschronik sind die von Paul und Karl Nachtsheim gesammelten Zeitungsausschnitte<br />

der Rhein-Zeitung, die Sitzungsprotokolle des Gemeinderats und die<br />

Einträge von Hans Morbach in die Schulchronik.<br />

2<br />

Die B 9 verlief bis zum vierspurigen Ausbau mit der heutigen Streckenführung von Koblenz<br />

kommend an den Rheindörfern vorbei mitten durch Weißenthurm, zweigte vor der<br />

Eisenbahnunterführung am Ortsausgang nach rechts ab, vorbei an der Fa. Rasselstein über<br />

die Koblenzer- und Kölner Straße in Andernach nach Namedy.<br />

3<br />

Der „Grüne Plan“ war ein Förderprogramm für die Landwirtschaft, das Mitte der 1950er<br />

Jahre ins Leben gerufen und durch staatliche Subventionen finanziert wurde.<br />

4<br />

Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz; Arbeitsstättenbögen der Volkszählung 1961.<br />

5<br />

Es fällt auf, dass die Presse die Herren mit Vor- und Zunamen aufführt, während bei den<br />

Damen der Vorname häufig durch die Anrede „Frau“, manchmal auch „Fräulein“ ersetzt<br />

wird; zum Teil wird „Frau“ auch vor den Vornamen gesetzt, während die Männer immer<br />

ohne Anrede aufgeführt sind. Üblich ist auch die Verwendung von „Frau Witwe“, wenn<br />

der Mann verstorben ist. Zur Verdeutlichung geben wir in den Beiträgen für den Februar<br />

diese Form wieder.<br />

6<br />

Als Grundlage für diesen Beitrag dient vorrangig das Festheft „40-jährigen Jubiläum vom<br />

7. bis 18. Mai“ des FC Alemannia.<br />

7<br />

Grundlage für diesen Beitrag ist hauptsächlich das Festheft „75 Jahre Turnverein Jahn<br />

19<strong>10</strong> e.V. Plaidt“ aus dem Jahr 1985.<br />

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