Reader Hochseilakt - ver.di Gute Arbeit
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Einleitung<br />
Einleitung<br />
Der <strong>Reader</strong> stellt in einer Sammlung unterschiedlicher Artikel Informationen rund um das<br />
Thema „<strong>Gute</strong> <strong>Arbeit</strong> in der IT-Dienstleistungsbranche“ zur Verfügung. Im Mittelpunkt<br />
stehen <strong>di</strong>e Aspekte, <strong>di</strong>e in besonderer Weise das <strong>Arbeit</strong>en in der IT-Branche beeinflussen<br />
und wesentlich <strong>di</strong>e Qualität von <strong>Arbeit</strong> in einer Branche bestimmen, in der<br />
überproportional viele hochqualifizierte <strong>Arbeit</strong>nehmerinnen und <strong>Arbeit</strong>nehmer<br />
beschäftigt sind. Neben positiven Elementen wie kreativen Freiräumen, Einfluss- und<br />
Gestaltungsmöglichkeiten auf <strong>di</strong>e Planung und Durchführung der eigenen Tätigkeiten<br />
und der damit <strong>ver</strong>bundenen Ziele, treten häufig auch negative Aspekte in das<br />
<strong>Arbeit</strong>serleben der Beschäftigten ein, <strong>di</strong>e nicht selten <strong>di</strong>e Kehrseite der Medaille<br />
beschreiben und auf strukturelle „Gefahren“ für <strong>di</strong>e gute <strong>Arbeit</strong>squalität in der Branche<br />
hinweisen.<br />
Wie steht es um <strong>di</strong>e <strong>Arbeit</strong>squalität aus Sicht der Beschäftigten? Dieser Frage geht Ines<br />
Roth von Input Consulting nach und stellen <strong>di</strong>e Ergebnisse einer Zusatzbefragung im<br />
Rahmen des DGB-Index zu den <strong>Arbeit</strong>sbe<strong>di</strong>ngungen in der IT-Dienstleistungsbranche aus<br />
Sicht der dort Beschäftigten vor. Der Artikel beschreibt <strong>di</strong>e <strong>Arbeit</strong>s<strong>di</strong>mensionen, <strong>di</strong>e von<br />
den Beschäftigten als positiv wahrgenommen werden ebenso wie <strong>di</strong>e Aspekte des<br />
<strong>Arbeit</strong>salltags, mit denen sie weniger zufrieden sind. Angereichert wird <strong>di</strong>e Darstellung<br />
mit Befunden aus der Wissenschaft und Informationen aus Interviews, <strong>di</strong>e mit<br />
Betriebsräten und Gewerkschafts<strong>ver</strong>tretern der Branche geführt wurden, um Aufschluss<br />
über Hintergründe und Lösungsansätze problematischer <strong>Arbeit</strong>skonstellationen geben zu<br />
können.<br />
In einer globalisierten <strong>Arbeit</strong>swelt sind auch hochqualifizierte Beschäftigte von einem<br />
zunehmend unsicher werdenden <strong>Arbeit</strong>sumfeld betroffen. Ausgangspunkt der<br />
Veränderungen sind <strong>di</strong>e Bemühungen vieler IT-Unternehmen, <strong>Arbeit</strong>splätze ins Ausland<br />
zu <strong>ver</strong>lagern. Tobias Kämpf vom Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung (ISF)<br />
München erklärt <strong>di</strong>e Hintergründe des „Offshoring“ und „Nearshoring“ und geht in<br />
besonderer Weise auf <strong>di</strong>e Folgen <strong>di</strong>eser Entwicklung für <strong>di</strong>e Beschäftigten ein. Sein Fazit<br />
lautet: Die Auslagerung von Personalressourcen ins Ausland führt zu neuen<br />
Unsicherheiten unter den Beschäftigten.<br />
<strong>Gute</strong> <strong>Arbeit</strong> bedeutet, dass sich <strong>di</strong>e Belastungen, <strong>di</strong>e aus einer Tätigkeit resultieren und<br />
<strong>di</strong>e Ressourcen aus der <strong>Arbeit</strong> mindestens <strong>di</strong>e Waage halten, so dass eine dauerhafte,<br />
negative Beanspruchung der Beschäftigten ausbleibt. Die Projektarbeit als besondere<br />
Form der <strong>Arbeit</strong>sorganisation in wissensbasierten Wertschöpfungsprozessen wie in der IT-<br />
Dienstleistungsbranche, birgt das Risiko, <strong>di</strong>eses Gleichgewicht zu stören. Anja Gerlmaier<br />
vom Institut <strong>Arbeit</strong> und Qualifikation (IAQ), Duisburg-Essen, befasst sich in ihrem Beitrag<br />
mit den Diskrepanzen zwischen Anforderungen, <strong>di</strong>e sich aus der Projektarbeit ergeben,<br />
bestehenden Ressourcen und Regeln und weist auf Möglichkeiten hin, wie Beschäftigte<br />
und Unternehmen <strong>di</strong>esen Risiken begegnen können.<br />
Vom Eldorado „guter <strong>Arbeit</strong>“ zur „Burnout-Zone“? Diese Frage stellen sich Andreas Boes,<br />
Tobias Kämpf und Katrin Trinks vom Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung in<br />
München angesichts neuer Belastungsfaktoren, <strong>di</strong>e aus der Leistungs<strong>ver</strong><strong>di</strong>chtung,<br />
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