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Chicos Verhalten zeigte, dasseine Vermittlung nicht ausgeschlossenwar. Es musstennur die richtigen Menschenfür ihn kommen.Ein Jahr verging. VieleInteressenten, die den „kleinen,süßen Pekinesen“ sofortmitnehmen wollten, weil erdoch „so putzig aussah undso ein Goldiger war“, standenvor seinem Zwinger undkapitulierten, nachdemihnen Chico erklärte, dass erabsolut kein Stofftier ist undsogar vom Wolf abstammt.So.Feine Antennen ließen demsensiblen Hund die Unsicherheiteines Menschenim Umgang mit ihm spüren.In diesem Fall war er derStarke und behauptete sichmit dem Einsatz seinerZähne.Aber genauso gut konnte erKörpersignale- und haltungdeuten und wenn er dasGefühl hatte: Da will jemandwas von mir, kamen wiederdie Zähne zum Einsatz, aberdiesmal aus Unsicherheit,nach dem Motto: Angriff istdie beste Verteidigung.Etliche Waden bekamenChicos Zähne zu spüren undmanches Hosenbein wurdevon ihm gelöchert, aber dieHoffnung (auf die „richtigen“Menschen) stirbt zuletzt undnach einigen Monaten hattesich jeder, der mit Chico im<strong>Tierheim</strong> zu tun hatte, aufseine eigene Weise arrangiertund wenn wir ehrlichsind: Jeder mochte ihn.Und dann kam dieser Anrufaus Nürnberg. Eine jungeFrau hatte Chico im Internetentdeckt und war sich sicher,dass Chico ihr neuer Hundwerden würde. LangeErklärungen über das WesenChicos hörte sie sich aufmerksaman, konnte sie abernicht davon abhalten, mitihrem Mann nach Ansbachzu kommen. Ein dickerPluspunkt! Das erste Treffensollte nicht an ChicosZwingertür stattfinden, denndiese Aug-in-Aug-Situationforderte Chico nur heraus.Mit entsprechenden Empfehlungen,Chico nicht starranzusehen, nicht zu streicheln,einfach die Leine zuübernehmen und mit ihmein Stück zu laufen, übergabich Chico bzw. dasLeinenende in die Hände seinesneuen Frauchens und siemarschierten los. Den Kloß inmeinem Hals schluckte icherst herunter, als alle Dreiwieder unversehrt im<strong>Tierheim</strong> zurück waren.Der lockere Umgang mit demHund, die Zuneigung zu ihmund gleichzeitig den Respektvor ihm, den diese beidenMenschen ausstrahlten,übertrug sich innerhalb einerhalben Stunde auf Chico.Keine Spur von Misstrauenbeiderseits. Trotzdem beließensie es beim erstenTreffen bei dem Spaziergangohne Körperkontakt.Als das Ehepaar zum zweitenMal nach Ansbach kam,stand für mich fest: Chico hatein neues Zuhause gefunden!Er freute sich riesig,diese Menschen wieder zusehen. Er sprang an ihnenhoch, als wüsste er, dass erdas große Los gezogen hatte.Nach einem langenSpaziergang – diesmal mitAnfassen – verließ uns Chico.Stolz marschierte er an derSeite seines Frauchens, seineRingelrute quer über seinenRücken gelegt, aus dem<strong>Tierheim</strong> und es war wiedereiner dieser „Lach ich oderwein ich“-Momente, als wirdem Auto hinterherwinkten.Nun lebt Chico schon seiteinem halben Jahr inNürnberg und seine neuenBesitzer sind glücklich mitihm.Nein, anfassen dürfenFremde ihn noch immernicht, aber damit können alleDrei gut leben.Durch die Sicherheit, die ihmseine Leute geben, hat Chicoviel von seiner Angst abgelegt.Er begleitet Frauchen inder U-Bahn, in derStraßenbahn und beimStadtbummel. Jeden Morgentrifft er sich im Park mit seinerHundefreun-din undwenn´s mal nötig ist, sprichtFrauchen ein Machtwort undChico folgt.Wie entspannend es füreinen Hund doch ist, wenn erdie Führung fähigenMenschen überlassen und ersich ganz entspannt auf sieverlassen kann!TIERSCHUTZVEREIN ANSBACH UND UMGEBUNG E.V.33

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