Beispielseiten_ED21236 (pdf, 1.1 MB)

Teil II: Unterrichtsplanung | Jahresplanung2.1 Mit den Jahreszeiten gehen2. JahresplanungDas Leben in unseren Breitengraden ist charakterisiert von den vier Jahreszeiten, die Jahr für Jahr inuns die unterschiedlichsten Emotionen auslösen. Für das kleine Kind sind es starke Erstbegegnungen,die es begeistern aber auch beunruhigen und erschrecken. Mit einer Jahreszeit verbindenwir nicht nur bestimmte Wetterverhältnisse sowie das Wachsen und Verblühen der uns umgebendenPflanzenwelt, sondern auch bestimmte Feste. Zu allen Zeiten und in allen Kulturen wurde die Naturmit ihren Erscheinungen und Veränderungen im Jahreskreis besungen, umtanzt und in Reimegesetzt. Dieses Kulturgut soll weitervermittelt werden. Sind Familien mit Migrationshintergrund inder Gruppe, können auch deren Feste, Lieder, Spiele und Tänze einmal Thema für alle werden.2.2 Wiederholung und VertiefungBei fast allen Unterrichtsmodellen dieses Unterrichtswerks sind eine zweite Stunde zum selbenThema sowie weitere Wiederholungen einzelner Elemente in Folgestunden, teilweise sogar im zweitenUnterrichtsjahr, eingeplant. Kinder lieben Wiederholungen. Außerdem kann den Eltern auf diesemWeg vermittelt werden, wie wenig es braucht, um ein bereits bekanntes Lied durch eine kleineVariation wieder neu und interessant erscheinen zu lassen. Die Freude an der Wiederholung steigtbei Eltern und Kindern, wenn in der zweiten Stunde zum Lied ein Tanz dazukommt und in der drittenStunde eine Instrumentalbegleitung. So kann sich das Lied auf breiter Basis im Gedächtnis verankern.2.3 Spezielle WiederholungsstundenWie wichtig für die Arbeit in EK-Kursen das Wiederholen ist, wurde bereits an anderer Stelle betontund begründet. Mit dem Wiederholen und seinem besonderen Wert beschäftigt sich auch ein Beitragim Elternheft. Im Jahresplan findet sich in der Übersicht für das 1. Unterrichtsjahr Raum für fünfWiederholungsstunden und für das 2. Unterrichtsjahr für sechs. Die Wiederholungsstunden werdenvor längeren Ferienphasen und gleich im Anschluss daran vorgeschlagen. Zumeist haben sich dieGruppen mit zwei bis drei Unterrichtsmodellen beschäftigt, bevor eine Wiederholungsstunde angesetztwird.Selbstverständlich wird L am besten wissen, ob und wann eine Wiederholungsstunde für alleBeteiligten Sinn macht. Vielleicht hat jemand bessere Erfahrungen mit stetigen kurzen Wiederholungsphasen gemacht. Wiederholungsstunden, in denen alles bekannt ist und einmal nichts odernur wenig Neues gelernt wird, werden von vielen Eltern als rundum entspannend und besondersfröhlich erlebt. Für L bedeuten Wiederholungsstunden eine besondere Herausforderung, denn dasdurchweg Bekannte soll trotzdem wieder Spaß machen. Es soll etwas daran entdeckt werden, dasbisher noch nicht so deutlich hervorgetreten ist. Die Dramaturgie der Stunde soll abwechslungsreichgestaltet sein und nicht nur einfach Lied an Spiel und Text an Tanz gereiht werden. Deshalb seienhier vier mögliche „Inszenierungstechniken“ für eine gelungene Wiederholungsstunde kurz skizziert.ReisestationenIm Mittelpunkt steht ein Reiselied, das auch als einziges Element in der Wiederholungsstunde neusein kann („Eisenbahn, Eisenbahn“, „Die kleine Schlange“, „Der Schaffner hebt den Stab“, „DasOmni buslied“). Das Reiselied führt von Station zu Station. Auf Teppichen oder in Reifen hat L bereitsInstrumente, Materialien, Gegenstände etc. vorbereitet, die an das jeweils zu wiederholende Lied,Gedicht oder Spiel erinnern. Die Materialien sind allerdings mit einem großen Tuch abgedeckt,sodass es auch zu einem eigenen Ritual der Wiederholungsstunden wird, sich rund um den Teppich/den Reifen aufzustellen und gemeinsam das Tuch hochzuheben.44