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Gesundheit 2020 Rahmenkonzept und Strategie

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EUR/RC62/8<br />

Seite 50<br />

Senkung der Kindersterblichkeit <strong>und</strong> zur Verbesserung der <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> von Müttern. Beim<br />

Millenniums-Entwicklungsziel 1 (Bekämpfung von extremer Armut <strong>und</strong> Hunger) liegt ein<br />

Schwerpunkt auf der Ernährung von Säuglingen <strong>und</strong> Kleinkindern, <strong>und</strong> Millenniums-<br />

Entwicklungsziel 3 dient der Gleichstellung der Geschlechter <strong>und</strong> der Befähigung von Frauen<br />

zu selbstbestimmtem Handeln. Im September 2010 wurde bei den Vereinten Nationen die Globale<br />

<strong>Strategie</strong> für die <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> von Frauen <strong>und</strong> Kindern eingeleitet; darin wird anerkannt,<br />

dass die <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> von Frauen <strong>und</strong> Kindern ein Schlüssel zu Fortschritten bei allen Entwicklungszielen<br />

ist (78–80). Um die weltweite Berichterstattung, Aufsicht <strong>und</strong> Rechenschaftslegung<br />

in Bezug auf die <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> von Frauen <strong>und</strong> Kindern zu verbessern, berief die WHO im Dezember<br />

2010 die Kommission für Information <strong>und</strong> Rechenschaftslegung über die <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong><br />

von Frauen <strong>und</strong> Kindern ein.<br />

Ges<strong>und</strong>e Kinder <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e Jugendliche<br />

Situationsanalyse<br />

175. Die Europäische Region umfasst Länder, deren Kindersterblichkeitsraten zu den niedrigsten<br />

in der Welt zählen, <strong>und</strong> die Mehrzahl der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen in der Europäischen Region<br />

der WHO genießen ein hohes Maß an <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> <strong>und</strong> Wohlbefinden. Allerdings bestehen<br />

auch signifikante Unterschiede; denn in den Ländern mit der höchsten Sterblichkeit bei Kindern<br />

unter fünf Jahren ist die entsprechende Sterblichkeitsrate mehr als 20- bis 30mal so hoch wie in<br />

den Ländern mit der geringsten.<br />

176. In der Europäischen Region beträgt die Sterblichkeitsrate bei Kindern unter fünf Jahren<br />

9,81 pro 1000 Lebendgeburten. Die Sterblichkeit bei Kindern unter 15 Jahren ist in allen Ländergruppen<br />

der Europäischen Region zurückgegangen, <strong>und</strong> die Sterblichkeit der Altersgruppe<br />

unter fünf Jahren ist heute die niedrigste aller WHO-Regionen, auch wenn es zwischen den einzelnen<br />

Ländern beträchtliche Unterschiede gibt. So verzeichnen die Länder der Gemeinschaft<br />

unabhängiger Staaten (GUS), 6 in denen ein Kind dreimal eher Gefahr läuft, vor Vollendung des<br />

fünften Lebensjahrs zu sterben, als in einem EU-Land, einen langsameren Rückgang der Kindersterblichkeitsraten.<br />

177. Die wichtigsten Todesursachen bei Kindern unter fünf Jahren in der Europäischen Region<br />

sind Neonatalerkrankungen, Lungenentzündung <strong>und</strong> Durchfall. Etwa die Hälfte der Todesfälle<br />

sind durch Unterernährung bedingt. Auch gefährliche Lebensbedingungen, Fettleibigkeit <strong>und</strong><br />

unges<strong>und</strong>e Lebensgewohnheiten stellen Risiken für die Kinder dar. Ungünstige Lebensbedingungen<br />

verschärfen sozioökonomische Ungleichheiten in den Städten. Dort, wo entsprechende<br />

Angaben vorliegen, lassen sich in den Sterblichkeitsraten von Kindern unter fünf Jahren markante<br />

Unterschiede zwischen städtischen <strong>und</strong> ländlichen Gebieten sowie zwischen Haushalten<br />

mit den niedrigsten <strong>und</strong> solchen mit den höchsten Einkommen nachweisen (27,68,81–84).<br />

178. Zahlreiche Todesfälle <strong>und</strong> Behinderungen unter jungen Menschen sind auf Selbstmordversuche<br />

oder Unfälle zurückzuführen. Jeden Tag sterben über 300 junge Menschen in der Europäischen<br />

Region aufgr<strong>und</strong> weitgehend verhütbarer Ursachen. Fast 10% der 18-Jährigen in der<br />

Europäischen Region leiden an Depression. Verletzungen sind die führende Todesursache bei<br />

Jugendlichen, <strong>und</strong> Verletzungen aufgr<strong>und</strong> von Verkehrsunfällen sind die führende Todes- <strong>und</strong><br />

Verletzungsursache unter den 10–24-Jährigen (85–89). Junge Männer sind in allen Ländern <strong>und</strong><br />

in allen sozioökonomischen Schichten häufiger von Suizid <strong>und</strong> Unfällen betroffen (90).<br />

179. Die Gr<strong>und</strong>lage für ein ges<strong>und</strong>es Leben ist ein guter Start ins Leben. Ein guter Lebensanfang<br />

zeichnet sich durch folgende Merkmale aus: eine Mutter, die in Bezug auf ihre reproduktive<br />

6 Zum Zeitpunkt der Datenerhebung gehörten der Gemeinschaft unabhängiger Staaten Armenien,<br />

Aserbaidschan, Belarus, Georgien, Kasachstan, Kirgisistan, die Republik Moldau, die Russische<br />

Föderation, Tadschikistan, Turkmenistan, die Ukraine <strong>und</strong> Usbekistan an.

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